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Frechdachs

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Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2022
Das Verschwinden der Schattenkoralle
Aichholzer, Claudia

Das Verschwinden der Schattenkoralle


ausgezeichnet

Captain Jack Sparrow und die Crew der Black Pearl können getrost einpacken

Ein- und abtauchen in die fremde Unterwasserwelt mit Schnappgoblin Imx und seinen Freunden

Die Autorin Claudia Aichholzer entführt uns in ihrem Buch "Das Verschwinden der Schattenkoralle" in eine fremde Unterwasserwelt.

Der Schnappgoblin Imx und seine Freunde sind auf der Suche nach dem urplötzlich verschwundenen Schiff namens Schattenkoralle sowie dessen persönlichem Glücksbringer.

Das Buch aus dem Fairyland Verlag für Kinder ab 6 Jahren weiß bereits durch das tolle bunte Cover mit Prägung zu überzeugen. Der Schnappgoblin Imx begrüßt darauf dann bereits die interessierten Kinder.

Der eigentliche Inhalt tut dann sein Übriges.

Als Newbies in der Buchreihe der Fabelflug-Chroniken wurden wir schnell mit den unterschiedlichen liebevoll gezeichneten Charakteren sowie der Storyline warm. "Das Verschwinden der Schattenkoralle" ist übrigens bereits der dritte Band dieser Buchreihe.

Die Texte sind durchweg kurzweilig zu lesen und von der Länge her perfekt gewählt. Die angenehm große Schriftgröße passt auch perfekt zur Zielgruppe der Vorschulkinder. Die Kapitel selbst sind eher von kürzerer Natur und fördern dadurch den Lesefluss.

Ergänzend zu den beschreibenden Texten nehmen die regelmäßig eingebundenen Illustrationen von Martin Klammer die Lesenden dann nochmals mehr mit und vertiefen die gelesene Story gut.

Wer sich nun fragt, was einen Schnappgoblin insbesondere auszeichnet, dem empfehle ich das vorliegende Buch zu lesen.

Summa summarum ein tolles wie auch spannendes maritimes Abenteuer für interessierte Kinder, die Fantasygeschichten mögen und sich fernab der realen Welt bewegen möchten.

PS: Einen Blick wert ist auf alle Fälle auch die Webseite des publizierenden Fairyland Verlags. Dort sind zahlreiche weitere Materialien zu finden, wie beispielsweise Ausmalbilder oder Stundenpläne zum vorliegenden Buch und zu anderen Verlagstiteln.

Bewertung vom 15.04.2022
Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli
Wagner, Alexandra

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli


ausgezeichnet

Die Marvel-Superhelden können einpacken! - Ab sofort erobert Paul Pulli das Kinderzimmer!

Der Superheld Paul Pulli erklärt seinem Freund Anton die bis dato noch unbekannte Welt der produzierenden Textilkette

Gleich eines vorweg - der Autorin Alexandra Wagner gelingt mit "Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli" ein richtig gut gemachtes Edutainmentbuch für Kinder ab 8 Jahren.

Das Buch macht einen guten ersten Eindruck. Richtig hochwertig von der Verarbeitung und auch die Liebe zum Detail erkennt man, wenn man darin anfängt zu blättern.

Paul Pulli, der Superheld auf Antons Kapuzenpullover, erwacht eines Nachts als der kleine Anton auf die Frage an seine Mutter, woher sein Pullover eigentlich kommt, keine Antwort erhält. Damit beginnt das großartige Abenteuer von Anton und Paul Pull, der ihm die einzelnen Schritte vom Versand seines Pullovers bis hin zu den Baumwollfeldern dann sehr anschaulich und auch eindrücklich erklärt.

Für uns war es spannend zu erleben, wie unsere Bekleidung dann überhaupt entsteht. Der komplette Entstehungsprozess, vom Anbau des Rohstoffes auf den Baumwollfeldern bis hin zum Versand des Pullis, ist faszinierend wiedergegeben und hat unserem Nachwuchs dann auch die Augen geöffnet.

Für mich persönlich waren es jetzt sehr wenig neue und auch erschreckende Erkenntnisse dabei, da ich mich bereits seit geraumer Zeit dafür interessiere. Was mir allerdings supergut gefällt, dass bereits früh in der Kindheit ein hoffentlich verantwortungsvolleres Bewusstsein für unsere Umwelt dann durch solch ein Buch geschaffen wird. Bewusster Konsum, ein umweltverträgliches Leben und das Thema Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus des Buches, alles jeweils sehr kindgerecht präsentiert und ausgearbeitet.

Vom Umfang her richtig gewählt. Auch die Aufteilung zwischen Text und Bild gefällt uns durchweg gut. Die Illustrationen im Buch sind jeweilig gut gewählt und nehmen den Text sehr gut auf. Ein besonderer Dank auch an Sabine Marie Körfgen, die Illustratorin des Buches. Die Schriftgröße und auch die einzelne Kapitellänge überzeugt und motiviert zum Lesen.

Also summa summarum, alles was ein gutes Kinderbuch mitbringen sollte vereint das Buch "Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli".

Wir können es guten Gewissens weiterempfehlen und werden es wohl demnächst auch bereits an Freunde ausleihen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2022
Wolfszeit
Schwenk, Bjela

Wolfszeit


sehr gut

Spannungsgeladene Fantasystory

Als Newbie in der Wolfszeit-Reihe der Autorin Bjela Schwenk fiel es mir anfänglich nicht ganz so einfach in die Story des Buches "Wolfszeit - Die schwarze Stadt" einzusteigen.

Es brauchte doch eine gewisse Zeit lang, bis ich mit den unterschiedlichen Charakteren warm wurde. Hier kann ich nur empfehlen, die beiden Vorgängerbände "Bund der Verstoßenen" und "Der zerbrochene Kreis" dann vielleicht vorher zu lesen.

Zur Handlung selbst möchte ich nicht allzu viel vorab spoilern und verweise einfach auf den spannenden Klappentext.

Wer sich auf das Buch einlässt taucht ein in eine fantastische und auch magische Welt ein.

Bei mir entstanden beim Lesen dann sehr schnell die berühmt berüchtigten Bilder dann im Kopf. Dies ist wohl unter anderem dem bildhaften uns sehr flüssigen Schreibstil zuzuordnen.

Die wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge bringen für mich die richtige Würze in den Spannungsbogen. Einzelne kleine Cliffhanger innerhalb der Kapitel erhöhen die Spannung dann noch zusätzlich.

Auch bei manchen Charakteren kann man sich nie so recht sicher sein, wer genau Freund und wer Feind ist.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, wenn es auch zum Schluss hin dann mehr Fragen aufwirft als es tatsächlich beantwortet, aber wozu gibt es auch einen Anschlussbuchband. So bleibt die Spannung hoch und ich fiebere bereits dem nächsten Band entgegen.

Bewertung vom 13.03.2022
Zum Glück zu Fuß
Bartoli y Eckert, Petra

Zum Glück zu Fuß


ausgezeichnet

Aufbrechen, um bei dir selbst anzukommen - Gestalte dein Leben so, dass es dich glücklich und zufrieden macht

Kennt noch jemand außer mir die Zeichentrickserie aus Kindertagen "Herr Rossi sucht das Glück"?

Die Autorin Petra Bartoli y Eckert begibt sich in ihrem Buch "Zum Glück zu Fuß" dann auch auf die Suche. Sie sucht speziell nach dem guten Leben. Quasi schreibt sie, wie sie selbst berichtet, einen "Reiseführer für ein gutes Leben" ganz ohne Wegempfehlungen und vorgefertigten Navigationskarten.

Mitunter ist es ja nicht ganz so einfach den Weg des guten Lebens dann im normalen Alltag zweifelsfrei zu finden. Die ganz besondere Adresse "Gutes Leben" ist ja in keinem Navigationssystem dieser Welt eingespeichert. Viele Wege führen nicht nur nach Rom sondern wohl auch zum guten Leben und damit hat mir persönlich die Autorin dann meine Augen geöffnet und meinen Horizont erweitert. Wie oft verirrt man sich im stressigen Alltag in einer Sackgasse oder fährt gefühlt als Geisterfahrer in der entgegengesetzten Richtung einer Einbahnstraße?

Wer bestimmt was gutes Leben ist?

Gibt es gutes Leben überhaupt?

Was zeichnet das gute Leben vom nicht so guten oder schlechten Leben aus?

Frau Bartoli y Eckert bricht für ihre Suche aus dem Alltag aus und unternimmt im süddeutschen Raum dann längere Wandertouren, auf denen sie bestimmte Begegnungen mit Interviewpartnern hat. Dort spürt sie dann dem guten Leben nach und will von ihren Counterparts dann wissen, ob diese denn ein gutes Leben führen und wie dieses dann aussieht. Daraus entstehen sehr tiefgründige Gespräche, an denen uns die Autorin dann teilhaben lässt. Dabei trifft sie Menschen direkt aus dem Leben (keine herausragenden Persönlichkeiten - ich kannte die wenigsten Personen vorher näher) - Menschen wie du und ich. Jede Begegnung ist auf ihre Weise schön und aufschlussreich. Ich sehe da ein wenig Parallelen zur Sendung "Lebenslinien" aus dem Bayerischen Fernsehen.

Das Buch schließt mit sieben Fragen, um sich dann selbst in Klausur zu begeben und dem eigenen guten Leben nachzuspüren.

Das Buch hat nominell gerade einmal 192 Seiten, wer dann allerdings zwischen den Zeilen liest und ins Grübeln kommt, kommt wohl auf noch einige mehr davon. Ein wie ich finde sehr stimmiges und vor allem tiefgründiges Buch zur Selbstreflexion.

Schließen möchte ich meinen Leseeindruck mit einem Buchzitat.

"Ein gutes Leben zu führen, hängt nicht von materiellen Dingen oder der Beschaffenheit der Umgebung ab. Aber äußere Umstände machen es gelegentlich einfach leichter oder eben auch schwerer."

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2022
Spielend in die Kraft
Schörle, Armgard

Spielend in die Kraft


ausgezeichnet

Kinder in ihrer ganzheitlichen Entfaltung unterstützen

Armgard und Hajo Schörle gelingt mit ihrem Buch "Spielend in die Kraft: Über das Erfinden stärkender Spiele und Geschichten in Therapie und Pädagogik" ein unheimlich praxisorientiertes Buch zum äußerst wichtigen Thema, wie sich Kinder in ihrer Fantasie, Kreativität, Kraft und Freiheit dann voll entfalten können.

Theorie und Praxis sind in diesem Buch sehr eng miteinander verwoben und haben sehr häufig einen fließenden Übergang. Ich finde dies vom Konzept her sehr passend. Die Anwendung bzw. Umsetzung der einzelnen möglichen Elemente ist überwiegend einfacher Natur und bedarf nicht allzu viel Vorbereitungszeit bzw. sehr viel exotisches Material dazu.

So soll es aus meiner persönlichen Sichtweise auch sein - ein Praxisbuch, dass sehr gut in die Umsetzung einführt und dabei unterstützt neue Wege und Ideen zu entwickeln.

Die Struktur der anfänglichen Gliederung gefällt mir durchweg gut. Auch die seitliche Farbmarkierung geben dem Buch eine gute Orientierung beim Nachschlagen. So muss ein solches Buch dann einfach sein - Look & Feel einfach top.

Beim ersten Durchblättern fallen dann die farbigen Illustrationen wie auch die Fotos ins Auge. Beide finde ich dann auf den ersten Blick gelungen und dienen als "Störer" zwischen den vertiefenden Texten.

Die eingestreuten Zitate bzw. Gedichte haben es dann echt in sich und passen wie die Faust aufs Auge.

Dem Kind wird jeweilig auf Augenhöhe begegnet, was mir beispielsweise sehr wichtig ist. Es wird schlussendlich jeweilig dort abgeholt, wo es gerade steht (also nicht mit dem SUV wenn ihr wisst was ich meine). Dem Kind werden Freiräume eingeräumt bzw. Freiheiten gegeben, um sich selbst dann kennenzulernen, sich auszuprobieren und mit anderen Kindern auch zu interagieren.

Das Buch schärft dann finde ich nochmals die eigenen Sinne darauf, dem Kind diese Freiräume auch einzuräumen, um sich wirklich selbst entfalten zu können.

Die praktischen Spiel- und Erzählanregungen sind für mich dann wirklich die Highlights des Buches. Denn hier kommt man sehr schnell in die Interaktion mit den Kindern und darum geht es ja dann vor allem - ins Tun kommen.

Geht man die einzelnen dargebotenen Möglichkeiten durch, merkt man erstmal mit welchen einfachen Mitteln Kinder dann in Aktion gesetzt werden können und ihre Fantasie angeregt werden kann.

Die außerdem im Buch enthaltenen Geschichten finde ich persönlich durchweg sehr passend für Kinder zum Vorlesen oder eben auch selbst erleben. Sie beinhalten sehr schöne Gleichnisse, über die man sich dann mit dem Kind bei Bedarf auch austauschen kann.

Als Ideengeber ist das Buch wirklich Gold wert. Und das Buch zeigt schön auf, dass man dann selbst mit geringen Mitteln die Kreativität und Fantasie der eigenen Kinder fördern kann.

Bewertung vom 21.02.2022
Rate mal, wer hier spricht
Laas, Christa

Rate mal, wer hier spricht


sehr gut

Je oller, desto doller! - Leg dich nicht mit Tante Jutta und ihrer Gang an!

Der Autorin Christa Laas gelingt mit ihrem Buch "Rate mal, wer hier spricht" ein sehr kurzweiliger Roman rund um Tante Jutta, ihrem Neffen Manuel und ihren beiden Freundinnen Bärbel und Elke, die einen richtigen Coup austüfteln. Der Coup soll Paula aus der Patsche helfen, die urplötzlich eine Eigenbedarfskündigung am Hals hat und ihr trautes Heim verlassen soll. Einen Anwalt kann sich Paula leider nicht leisten. Woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen. Aber Tante Jutta hat einen ausgeklügelten Plan und eine Menge blühende Phantasie oder doch eher kriminelle Energie!?

Soviel sei zur eigentlichen Story hier verraten. Nicht mehr aber auch nicht weniger!

Die Handlung selbst hat viel Charme und Witz. Sie lässt einen selbst aber an der ein oder anderen Stelle dann auch nachdenken.

Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und kurzweilig. Die doch recht kurzen Kapitel tun ihr übriges dazu und lassen einen regelrecht durch das Buch fliegen - ganz ohne Flügel und Red Bull.

Wer gerne richtige Typen aus dem echten Leben kennenlernen will, wie Du und Ich und eine Tante, die Recht und Gesetz auf ihre eigene Art auslegt, der wird hier gut bedient.

Aber bitte nicht nachmachen liebe Leseinteressierte!

Bewertung vom 08.02.2022
Sonnenkind und Schattenkrieger
Staudacher, Bodo

Sonnenkind und Schattenkrieger


ausgezeichnet

Diagnose Krebs und die eigene Welt steht plötzlich Kopf!

Dem Autor Bodo Staudacher gelingt mit "Sonnenkind und Schattenkrieger" ein sehr authentisches und mutmachendes Buch.

Der Autor selbst bekommt die Krebsdiagnose während der Anfangszeit der Coronapandemie im Frühjahr 2020 und urplötzlich steht das eigene Leben dann komplett Kopf.

Das Buch liest sich sehr flüssig und man wähnt sich fast auf Du und Du mit dem Autor. Abwechselnd lässt der Autor sein Leben im Buch Revue passieren um dann wieder zur Zeit der Krebsdiagnose bzw. -behandlung zurück zu kommen.

Bodo schildert in seinem Buch sehr eindrücklich und nah seinen persönlichen Weg durch diese existenzbedrohende Krisensituation. Die einzelnen Kapitel sind überwiegend kurzer Natur und sehr authentisch geschrieben. Man erhält sehr viele private Einblicke in das Seelenleben des "Patienten Staudacher" und kann nachvollziehen, was einen solche Diagnose mit einem macht.

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, zeigt es doch, dass die Krebsdiagnose nicht das Lebensende bedeuten muss. Denn ganz ehrlich, hört man das Wort Krebs verbindet man dies wohl als allererstes mit dem Tod. Mit passenden auf den jeweiligen Patienten abgestimmten Therapien kann sich das zunächst tragische Schicksal dann auch zum Guten hin wenden und der Krebs auch besiegt werden.

Erst eine solch existenzielle Situation zeigt uns, wie auch Bodo im Buch sehr schön beschreibt, wer oder auch was uns dann im realen Leben wirklich wichtig ist. Darüber sollten wir uns dann wohl sehr viel früher Gedanken machen und nicht erst eine lebensbedrohende Krise abwarten.. Dafür ist das eigene Leben dann einfach viel zu kurz und kostbar.

Bewertung vom 30.01.2022
Tiere
Newkirk, Ingrid;Stone, Gene

Tiere


ausgezeichnet

Die Bewahrung des reichen Artenschatzes unseres Heimatplaneten verpflichtet uns zum Handeln - Eine Hommage an die Fauna unserer Mutter Erde

Gerade als ich das Buch "Tiere" von Ingrid Newkirk gelesen habe entbrennt ein gerichtlicher Streit über die "Entnahme" (oder nennen wir die Tat einfach beim Namen - der Wolf soll durch Abschuss getötet werden) eines "Problemwolfes" in Oberbayern, wogegen der Bund Naturschutz und die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe sich gewehrt haben.


Hier zeigt sich bereits sehr eindrücklich, dass wir wohl mit all den Jahren der menschlichen Evolution dann verlernt haben gemeinschaftlich mit den wilden Tieren zu leben und sie zu respektieren.


Der Mensch selbst stellt sich ja sehr gerne an die Spitze der Evolution bzw. sieht sich selbst als die Krone der Schöpfung. Ohne wenn und aber ziehen wir unseren Egotrip durch und machen uns kaum mehr Gedanken um unsere Mitgeschöpfe. Dass die Tiere dann darunter leiden, versteht sich leider von selbst.


Das Buch sehe ich als Hommage an die vielen Arten dieser Welt, die einzigartig und auch schützenswerte sind und den Kreislauf des Lebens dann unheimlich bereichern. Die Autorin zollt den Tieren dann endlich den Respekt, den sie verdienen.


Das Buch gliedert sich in zwei Teile.


Der erste Teil konzentriert sich auf bestimmte Fähigkeiten der Tiere, wie sie beispielsweise kommunizieren oder navigieren.


Der zweite Teil befasst sich dann, wie wir Menschen mit unseren alltäglichen Entscheidungen (z.B. Fleischkonsum, Kauf von Kosmetik etc.) dann den Tieren schaden oder auch bewusst helfen können, indem wir unsere Entscheidungen wohl überlegen. Er gibt dann Aufschluss darauf, wie wir den Tieren in unserem Alltag dann mehr Respekt zollen können.


Als Natur- und Tierdokumentationsnerd war für mich das Lesen des Buches eine sehr große Freude und es bereicherte meinen eigenen Wissensschatz. Trotz, dass ich bereits sehr viele Details bezüglich der enormen Fähigkeiten der Tiere durch die Dokumentationen wusste, waren auch für mich hier und da einige Neuigkeiten mit dabei. Der zweite Teil öffnete mir dann sehr schön selbst die Augen, wie oft wir im stressigen Alltag uns dann vom Autopilotenmodus (ver)leiten lassen und unsere Entscheidungen dann nicht unbedingt umwelt- oder auch tierfreundlich sind.


Ein alles in allem gut strukturiertes Sachbuch, das nachdenklich macht und uns unsere Verantwortung für unser Verhalten vor Augen führt.


Schließen möchte ich meine Rezension mit einem Zitat von David Attenborough.


“The fact is that no species has ever had such wholesale control over everything on earth, living or dead, as we now have. That lays upon us, whether we like it or not, an awesome responsibility. In our hands now lies not only our own future but that of all other living creatures with whom we share the earth.”

Bewertung vom 05.11.2021
Operation Babel
Wortmann, Roger

Operation Babel


ausgezeichnet

Hochexplosives und spannungsgeladenes Thrillerdebüt von der ersten bis zur letzten Seite

Gleich eines vorweg - James Bond kann nach meiner Meinung einpacken. Der Nachfolger für den Schauspieler Daniel Craig wird ja aktuell gesucht. Ich möchte gerne von ganzem Herzen Henning Lauritz, den Protagonisten des Romans "Operation Babel" dafür vorschlagen. Als Sidekick ala Miss Moneypenny empfehle ich dann Cosima de Burnes aus eben diesem Roman (oder sollte sie eher M spielen).

Was für ein spannungsgeladenes und actionreichensThrillerdebüt ist hier dem Österreicher Roger Wortmann gelungen!

Jetzt könnte man sich fragen: Können die Österreicher wahrhaftig spannende Thriller erzählen? Nicht erst seit der Ibiza- und der Kurz-Affäre sollte uns wohl allen klar sein: YES THEY CAN!

Erst hatte ich etwas Respekt, da das Buch bereits sehr eindrücklich daherkommt. Über 750 Seiten und rund 1 Kilo Lebendgewicht hatte das Baby bei der Geburt im Jahr 2019 (und daran hat sich seither nichts geändert). Jeder Thrillersüchtige wird hier nicht nur lese-/gedankenmäßig gefordert, starke Oberarme sowie zupackende Hände sind außerdem bei diesem Kampfgewicht sehr von Vorteil. Alternativ sollte vielleicht über ein Verstärkung des Lesetisches nachgedacht werden.

Zur Story selbst möchte ich ehrlich gesagt nicht allzu viel vorab spoilern. Da muss der Klappentext wirklich ausreichen. Nur soviel von meiner Seite aus: Henning Lauritz, eingangs des Buches eher ein nervliches und körperliches Wrack mit dem Hang zu Drogen und hin zu den schönen Dingen des Lebens begibt sich nach einer Auszeichnung für sein Lebenswerk auf eine sehr heiße Fährte. Außerdem wird er von Flashbacks, Vorsehungen oder Albträumen geplagt, die kriegsähnliche Szenerien zeigen. Damit nimmt das Buch und die Spannung dann seinen Lauf - das Katz- und Maus-Spiel zwischen Henning und seinen Verfolgern beginnt.

Die unterschiedlichen Charaktere im Buch sind alle einfach top ausgewählt, sehr gut beschrieben und zusammengesponnen. Zwielichtige Gestalten erschweren die richtige Einschätzung der Lage für den Leser und bringen dadurch nochmals zusätzliche Spannung. Man kann zum Teil nie ganz sicher sein, wer Freund und wer Feind ist.

Ich habe den Thriller sehr schnell ins Herz geschlossen. Das "Stakkato" von den andauernd wechselnden Schauplätzen und den unterschiedlichen Charakteren nimmt einen sehr schnell regelrecht gefangen. Naja nicht New York, Rio und Tokio sondern Köln, Teneriffa, Casablanca und Bagdad - aber immerhin.

Ab und an könnte man meinen, das war doch jetzt bestimmt der Höhepunkt der Story. Dann legt der wortgewandte Roger Wortmann immer wieder noch eine Schippe oben drauf. Einfach wunderbar - Limbo einfach mal anders interpretiert.

Wie der berühmt berüchtigte Martini aus den Bondstreifen hat mich die komplette Story gut durchgeschüttelt und ich war auch hier und das ein wenig gerührt von den ganzen Wendungen, Wirrungen und falschen Fährten innerhalb der spannungsgeladenen Handlung. So muss für mich ein Thriller sein.

Erst hatte ich ehrlich gesagt Bammel vor rund einem Kilo Lesestoff und über 750 Seiten. Solche Bücher lese ich sonst eher selten. Aber Roger - der begnadete Wortmann (im wahrsten Sinne des Wortes!) - hat es geschafft mich ans Buch zu fesseln ganz ohne Strick und doppelten Boden. Das Buch regte alle meine Synapsen (ich wusste gar nicht, dass ich so viele besitze) an (oder feierten sie Kirmes in meinem Kopf?) und massierte sie ununterbrochen bis schlussendlich in meinem Kopf ein prächtiges und strahlendes Feuerwerk entstand. Zugegebenermaßen raucht mein Oberstübchen immer noch etwas nach, so dass ab und an mein Rauchwarnmelder Alarm schlägt..

Bereits jetzt freue ich mich überaus auf den Nachfolgeroman "Nullort", der ja auch in der Story bereits ganz kurz aufflackerte und damit geschickt eingewebt wurde.

Von ganzem Herzen wünsche ich Roger Wortmann weiterhin soviel literarischen Erfindergeist bei den Handlungen und Charakteren und immer ausrei

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2020
Ein Elefant in meiner Küche
Malby-Anthony, Francoise;Willemsen, Katja

Ein Elefant in meiner Küche


ausgezeichnet

Back to Thula Thula - Mehr als nur ein Wiedersehen mit Nana, Frankie, ET und Co.

Vor mehr als zwei Jahren las ich das Buch "Der Elefantenflüsterer“ und war schnell hin und weg von den darin berichteten wahren Begebenheiten. Seit diesem letzten Buch ist viel Zeit im Naturreservat Thula Thula vergangen und wie der Zufall wollte bin ich kurz vor Veröffentlichung dieses Buches auf selbiges eher durch Zufall aufmerksam geworden. Für mich stand außer Frage, ob ich es mir kaufe, sondern war eher gespannt wie ein Flitzebogen auf den Erstverkaufstag. Die Führung eines solchen Naturreservates ist zeit- und kostenintensiv und verlangt allen Beteiligten einiges ab. Führten die beiden Eheleute, Lawrence und Françoise, das Reservat anfänglich gemeinsam, so wurde die Autorin Françoise Malby-Anthony im Jahr 2012 vom urplötzlichen Tod ihres Mannes überrascht. Vom einen auf den anderen Tag musste sie nun die Geschicke von Thula Thula alleine leiten. Ausreichende Zeit für richtige Trauer schien kaum gegeben und so versucht Françoise das Unmögliche möglich zu machen - das Lebenswerk ihres verstorbenen Gatten auf Thula Thula fortzuführen. Wäre dieser Schicksalschlag nicht schon alleine hart genug, so sieht sich das südafrikanische Naturreservat Thula Thula auch noch im Visier von professionellen Wilderern, die es in besonders bestialischer Art und Weise auf das Elfenbein der wildlebenden Tiere abgesehen haben. Wird Françoise in die Fußstapfen ihres Gatten treten und das Naturreservat Thula Thula fortführen können? Wird die besonders enge Bande zwischen den Tieren (insbesondere der Elefantenherde) und den Menschen auf Thula Thula weiterhin halten? Wird die Autorin die Tiere ausreichend vor den Wilderern beschützen können? Es erscheint objektiv betrachtet wie die sprichwörtliche Quadratur des Kreises. Ob Françoise die Herauforderungen bewältigt bzw. mit welchen Widrigkeiten sie zu kämpfen hat erfährt der Leser im vorliegenden Buch. Mehr möchte ich nun vom Buchinhalt auch gar nicht verraten - nur soviel - es ist mehr als lesenswert und eine weitere klare Empfehlung auf meiner Buchliste. Das Buch selbst hat mich wieder einmal schnell in den Bann gezogen und alle meine Emotionen angesprochen. Schließlich erfährt man hier aus erster Hand, ob bzw. wie es mit Thula Thula weitergeht. Ich fühlte mich sehr schnell an der Seite von Françoise, den wilden Tieren sowie den Angestellten von Thula Thula und dabei tief mit allen verbunden. Ich freute und litt mit ihnen gemeinsam während des ganzen Buches. Manche bereits aus dem Elefantenflüsterer bekannte frühere Handlungsstränge werden nochmals von der Autorin kurz aufgegriffen und aus ihrer speziellen Sicht geschildert. Der Leser erfährt mehr Details zum aktiven Tierschutz in Afrika, mit welchen Herausforderungen Naturreservate täglich konfrontiert werden und wie lebensbedrohend (für Tiere und Menschen) die professionelle skrupellose Wilderei mittlerweilen geworden ist. Insgesamt nach meiner persönlichen Einschätzung eine absolut gebührende Fortsetzung des Elefantenflüsterers und ein wirklich empfehlenswertes Buch für Safari-, Afrika-, Natur- und Tierliebhaber, die an einer wahren Story mit viel Herz und Tiefgang Interesse haben. Mein persönlicher Dank gilt insbesondere der Autorin Françoise Malby-Anthony, die uns als Leser an ihrer persönlichen und emotionalen Geschichte teilhaben lässt. Mehr noch, ich würde behaupten ihr verstorbener Gatte Lawrence wäre sehr stolz auf sie, wüsste er um die Verdienste seiner geliebten Frau.