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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2015
Die Blechtrommel
Grass, Günter

Die Blechtrommel


gut

Erzählt wird die Geschichte vom kleinen Oskar, unser Hauptprotagonist, geboren 1924, entscheidet sich mit 3 nicht mehr zu wachsen und das Reden einzustellen. Stattdessen bedient er sich einer kleinen Blechtrommel und verarbeitet damit Gefühle und Emotionen. Das erwachsene Umfeld zweifelt an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit und diskutieren vor Oskar ungeniert, selbst über Dinge die dieser nicht unbedingt hören sollte. So erfährt er viele Wahrheiten über das Erwachsensein, die er unter normalen Umständen erst viel später erfahren und verstanden hätte. 1954 landet er schließlich in einer psychiatrischen Klinik.

Grass schreibt seinen Roman mit dem Hintergrund der Vorkriegs-, Nazi- und Nachkriegszeit. Oberflächlich peinlich spießig, doch dahinter verbirgt sich das Kleinbürgertum schalkhaft, dreckig und bigott, verziert mit pikanten Affären, Lästereien und Tabubrüche. Ich wurde belächelt als ich die „Blechtrommel“ zu lesen begann. Jeder kennt dieses Buch anscheinend und nur wenige finden Gefallen daran, trotzdem ließ ich mich nicht beirren. Nun verstehe ich wenigstens warum. Obwohl das Buch sehr tiefsinnig und Raum für eigene Interpretationen bietet, ließt es sich sehr schwer. Nicht nur die Sprache und der Satzbau sind gewöhnungsbedürftig, auch zieht sich die Handlung stellenweise bis zur Schmerzgrenze in die Länge und dennoch bereue ich es nicht, Geduld und Ausdauer in dieses Buch investiert zu haben.

Bewertung vom 03.03.2015
Die Blechtrommel
Grass, Günter

Die Blechtrommel


gut

Erzählt wird die Geschichte vom kleinen Oskar, unser Hauptprotagonist, geboren 1924, entscheidet sich mit 3 nicht mehr zu wachsen und das Reden einzustellen. Stattdessen bedient er sich einer kleinen Blechtrommel und verarbeitet damit Gefühle und Emotionen. Das erwachsene Umfeld zweifelt an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit und diskutieren vor Oskar ungeniert, selbst über Dinge die dieser nicht unbedingt hören sollte. So erfährt er viele Wahrheiten über das Erwachsensein, die er unter normalen Umständen erst viel später erfahren und verstanden hätte. 1954 landet er schließlich in einer psychiatrischen Klinik.

Grass schreibt seinen Roman mit dem Hintergrund der Vorkriegs-, Nazi- und Nachkriegszeit. Oberflächlich peinlich spießig, doch dahinter verbirgt sich das Kleinbürgertum schalkhaft, dreckig und bigott, verziert mit pikanten Affären, Lästereien und Tabubrüche. Ich wurde belächelt als ich die „Blechtrommel“ zu lesen begann. Jeder kennt dieses Buch anscheinend und nur wenige finden Gefallen daran, trotzdem ließ ich mich nicht beirren. Nun verstehe ich wenigstens warum. Obwohl das Buch sehr tiefsinnig und Raum für eigene Interpretationen bietet, ließt es sich sehr schwer. Nicht nur die Sprache und der Satzbau sind gewöhnungsbedürftig, auch zieht sich die Handlung stellenweise bis zur Schmerzgrenze in die Länge und dennoch bereue ich es nicht, Geduld und Ausdauer in dieses Buch investiert zu haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2015
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry / Harold Fry Bd.1
Joyce, Rachel

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry / Harold Fry Bd.1


ausgezeichnet

Rachel Joyce erzählt in ihrem ersten Roman die Geschichte des Rentners Harold, der von einer alten Freundin unerwartet nach zwanzig Jahren Funkstille einen Brief erhält. Es ist ein Abschiedsbrief in dem die Freundin ihm eröffnet, dass sie ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat und in ein Hospiz zum Sterben zieht. Bewegt und schockiert versucht Harold ihr schriftlich zu antworten, doch es gelingt ihm nicht so richtig, mehr als ein peinlicher Dank und scheues Bedauern bekommt er nicht hin. Trotzdem will er zum nächsten Briefkasten und je näher er diesem kommt, desto bewusster wird ihm wie unzureichend seine Geste ist. Der erste Kasten bleibt unbenutzt und er nähert sich dem nächsten, und dem nächsten, bis er sich schließlich entschließt zu Fuß seine Freundin zu erreichen. Er hinterlässt Queenie eine Nachricht und bittet sie auf ihn zu warten. Knapp 1000 Kilometern Fußmarsch liegen vor ihm und schnell wird klar, dass er diesen nicht nur für die Freundin macht, sondern für all seine Fehlentscheidungen, für all das was in seinem Leben misslungen war, schief lief. Er kommt auf seiner Reise mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch und lernt dabei nicht nur etwas über sie, sondern viel über sich selbst.

Ein unglaublich gefühlvolles Buch, spannend und tiefsinnig. Lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2015
Anton taucht ab
Baisch, Milena

Anton taucht ab


sehr gut

Der von sich überzeugte, coole Anton muss mit Oma und Opa in den Campingurlaub fahren, dass findet er überhaupt nicht cool, doch es kommt noch schlimmer: statt Liegen entlang eines sauberen Pools mit Wasserrutschen, gibt es auf dem Campingplatz nur Holzbuden und den vergammelten Badesee. Am ersten Tag bereits beschließt er in dieser „Eckelbrühe“ niemals schwimmen zu gehen. Weil sich seine Großeltern jedoch Sorgen machen und Anton dies auf jeden Fall vermeiden will, zieht er schließlich doch noch die Badehose an, um zumindest mal den anderen Kinder näher zu kommen. Doch der Rudelführer der Kinder ist nur auf Streit aus, so kehrt Anton wieder in die Nähe der Großeltern. Von da an beginnen jede Menge witzige kleine und große Abenteuer, die von Anton selbst erzählt werden. Seine lockere und witzige Art, macht das Buch zu einem gelungenen und kurzweiligen Lesevergnügen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2015
Feuer und Stein / Highland Saga Bd.1
Gabaldon, Diana

Feuer und Stein / Highland Saga Bd.1


weniger gut

1945 verbringt Claire Beauchamp Randall mit ihrem Mann Frank ihre zweiten Flitterwochen im schottischen Hochland. Als sie bei einem Spaziergang einen magischen Steinkreis berührt, verliert sie das Bewusstsein und erwacht 1743 im Getümmel einer Schlacht. Die schottischen Clans liefern sich erbarmungslose Kämpfe und mitten drin unsere Clair, die verständlich für Aufregung sorgt. Was sich anfänglich noch interessant anhört, verpuff nach nicht einmal einem drittel des Buches, gelesen habe ich es dennoch bis zum bitteren Ende und wurde zur Belohnung nett unterhalten, mehr aber auch nicht. Tragische Rettungsaktionen werden von schwulstigen Sexszenen abgelöst, unglaubwürdig und total unrealistisch. Die negativbesetzten Charaktere sind eindimensional, so flach dass es fast schmerzhaft wird. Der große Held James hingegen, der mit seinen 23 Jahren fließend vier Sprachen spricht, Buchhalter, Pferdepfleger, schier unbesiegbarer Champion in allen Kampfdisziplinen, der immer und überall kann, ist so vielschichtig, dass er alle und alles in den Schatten drängt. Nichts ist glaubwürdig, manches gar fragwürdig, dennoch zwei Sterne weil ich beim Lesen abschalten konnte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2015
Verstand und Leidenschaft
Sherwood, Frances

Verstand und Leidenschaft


weniger gut

Mir ist das Buch zufällig in die Hände gefallen und ich versprach mir ziemlich viel davon. Wenn eine Autorin die Biographie einer faszinierenden Frau schreibt und sich dabei nicht scheut, eine Geschichte daraus zu spinnen, die auch noch einen historischen Hintergrund hat, kann es nur gut sein. Doch ich habe mich getäuscht, was spannend begann, erlahmte doch recht bald. Die Kindheit der Mary, so tragisch sie auch gewesen sein mag, kann das Leben einer solch starken Frau nicht völlig vermasseln. Die Figur der Mary Wollstonecraft in diesem Buch ist in keinem Punkt zutreffend, ich habe schon manche Artikel und Sachbücher über sie gelesen, doch so verweichlicht traf ich sie nirgends vor. Auch wenn es „nur“ ein Roman ist, hätte ich mir dennoch etwas mehr Realitätsnähe gewünscht.

Bewertung vom 16.02.2015
Die Kunst des klaren Denkens
Dobelli, Rolf

Die Kunst des klaren Denkens


weniger gut

Was hat mich nur veranlasst dieses Buch zu lesen? Ganz ehrlich, das weiß ich heute auch nicht mehr, doch wenn so viele der Ansicht sind, es ist ein Bestseller, muss ich mich wohl täuschen. Zunächst mal die extrem häufige englische oder französische Begriffe, für die es sicherlich auch deutsche Bezeichnungen zu finden sind, haben mich im Lesefluss extrem aufgehalten und irgendwann auch genervt. Die Erklärungen dazu nur unzureichend und oberflächlich, die hier geschilderte Experimente nicht neu und auch nicht besonders aufregend. Der Autor ist für mich eindeutig ein Pessimist, ein Schwarzseher der seines Gleichen sucht, ein Ratgebender der von Ratgebern abrät. Ich kann dieses Buch reinen Gewissens niemanden empfehlen, denn ich mag es absolut nicht.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2015
Die Liebeshandlung
Eugenides, Jeffrey

Die Liebeshandlung


gut

Dass Eugenides nostalgisch angehaucht ist, vermutete ich schon immer, mit "Liebeshandlung" lieferte er den letzten Beweis. Er liebt die 80er Jahren, die Zeit seiner Jugend- und Reisejahren. Auch die Geschichte der jungen Literaturstudentin Madeleine, die zwischen zwei Verehrern, Mitchell und Leonard, wählen muss, ist in den 80er angesiedelt. Schauplatz ist ein mittelprächtiges amerikanisches College. Die zunächst oberflächlich wirkende Madeleine gewinnt zu Beginn durch ihre Unentschlossenheit und Naivität, nicht unbedingt die Sympathie des Lesers, erlangt aber im Verlauf des Romans unter dem Eindruck ihres Studiums und dem feministische Zeitgeist noch an Reife. Mitchell ist ein eher unauffälliger grauer Typ, sehr begabt, sensibel und auf der Suche nach Antworten. Leonard kommt aus einem schwierigen Elternhaus und ist psychisch krank, vereinnahmt aber sein Umfeld mit seinem Humor und Leichtsinn. Soviel zum Rahmen.

Die unchronologische Erzählweise Eugenides ist auf Dauer ermüdend, er springt in regelmäßigen Abständen nach vorn, um anschließend die Handlung von hinten aufzurollen, diese Art diente weder der Handlung noch der Entspannung. Der Schluss ist leider viel zu früh voraussehbar, schade. Insgesamt eine nette Lektüre die an Middlesex nicht einmal ansatzweise rankommt, etwas verkünstelt und naiv.

Bewertung vom 12.02.2015
Caius - Der Lausbub aus dem alten Rom
Winterfeld, Henry

Caius - Der Lausbub aus dem alten Rom


ausgezeichnet

Ein Sammelband dreier wunderbaren Geschichten über Caius der mit seinen Freunden drei Rätsel lösen muss und dabei unzählige Abenteuer durchlebt. Schauplatz der Geschehnisse ist das antike Rom, mit vielen historischen korrekten Informationen über die damalige Zeit. Mit Caius erschuf der Autor einen unglaublich gut gelungenen Charakter, den man innerhalb kürzester Zeit ins Herz schließen muss. Äußerst packend geschrieben und seltsamerweise nicht nur bei Jungs sehr beliebt.

Bewertung vom 12.02.2015
Ein Pferd namens Milchmann
Rosenboom, Hilke

Ein Pferd namens Milchmann


sehr gut

Ein schwungvoller kleiner Roman über ein zugelaufenes Riesenpferd und Hermann, der kleine Retter in der Not. Eines Tages schaut ein Pferd neugierig zum Fenster herein und ehe Herman sich versieht, steht es in der Wohnung und verrichtet seine Not auf Mamas Yogateppich. Er entscheidet sich es vor seinen Eltern zu verheimlichen und steckt es kurzerhand in die Garage, in der es prompt ein Loch in die Wand schlägt. Da es zu Hause nicht unbeaufsichtigt bleiben kann, nimmt Herman das Pferd zur Schule mit und stellt fest, dass er nicht der einzige ist, der plötzlich zum Pferdebesitzer wurde.
Ein Pferdebuch, das absolut aus dem Rahmen fällt, erfrischend witzig und spannend, gut geeignet als Vor-lesebuch oder auch für Kinder die selber gerne lesen.