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Berlin

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Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2020
Korsische Vendetta / Korsika-Krimi Bd.3
Falconi, Vitu

Korsische Vendetta / Korsika-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Ein perfider Plan

Der Pariser Schriftsteller mit korsischen Wurzeln, Eric Marchand, lebt seit einem Jahr auf der Insel und scheint endlich angekommen. Seine Schreibblockade ist überwunden und es geht gut voran mit seinem neuen Roman. Privat hat er mit Laurine, die aus einer alten korsischen Familie stammt und in den Traditionen tief verwurzelt ist, sein Glück gefunden.

Doch auf der Insel hat sich etwas verändert. Auch hier sind viele mittellose Flüchtlinge aus dem arabischen Raum, die unter ärmlichen Verhältnissen am Rande der korsischen Gesellschaft leben, angekommen. Sie geraten in das Visier von bestimmten Leuten, die es auf die Macht der alteingesessenen Clans abgesehen haben.
Nach der Entführung eines hochrangigen Clanmitglieds verändern sich die Kräfteverhältnisse der korsischen Clans untereinander. Es entsteht eine neue Macht von der Polizei und Presse kaum etwas wissen.

So reift die Idee in deren Umfeld undercover zu ermitteln. Als auch Laurine von einem neuen Anschlag direkt betroffen ist - bei einem Einbruch wurde ihre Wohnung total verwüstet - zögert Eric nicht mehr einzugreifen. Er nimmt seine alte arabische Identität, unter der er schon in der Pariser Banlieu für seine Romane ermittelt hat, an und recherchiert als Postbote.

Es gelingt Vitu Falconi eine spannende und für Eric teilweise sehr gefährliche Geschichte zu erzählen, bei der der Leser wieder neue Seiten der wunderschönen Insel Korsika kennen lernt. Man meint die Gerüche zu spüren, wenn Eric unterwegs ist. Korsikas atemberaubend schöne Natur weckt den Wunsch selbst die Insel zu bereisen und hier zu wandern. Natur- und Landschaftsbeschreibungen gehören zu den Stärken des Autors. Die handelnden Personen sind authentisch und ihre Charaktere differenziert ausgearbeitet.

In rasantem Tempo entwickelt sich die Geschichte mit atemberaubender Spannung zu einem Finale, welches noch einige Überraschungen bietet. Für mich war die Lösung absolut schlüssig, wenn auch unvorhersehbar. Mir persönlich hat der dritte Teil viel besser als der zweite gefallen – er schließt sich direkt an den Beginn des korsischen Abenteuers von Eric Marchand an.

Fazit:
Die Verbindung aus historischen Fakten, Action und Elementen des Thrillers ist aus meiner Sicht perfekt. Ich mag den flüssigen und sehr informativen Schreibstil. Wer einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und authentischen Charakteren auf der schönen Insel Korsika lesen möchte, dem ist „Korsische Vendetta“ zu empfehlen.

Bewertung vom 18.04.2020
Tod in der Villa Verbena
Büchner, Barbara

Tod in der Villa Verbena


ausgezeichnet

Ein unheilvolles Erbe

Wer möchte nicht auch ein Weingut in der zauberhaften Toskana von einem unbekannten Onkel erben? Genau das ist der Sportstudentin Julia aus München passiert. Doch das Erbe wird zu ihrem Fluch.
Die Geschichte, die Barbara Büchner erzählt, ist spannend und mit leichter Feder geschrieben. Entgegen dem Rat ihrer Mutter reist Julia zu ihren Verwandten nach Italien, um sich ihr Erbe anzusehen und alles zu regeln.

Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Alle Personen, die sie kennen lernt, verhalten sich merkwürdig und erzählen sehr wenig. Im Ort war ihr Onkel aufgrund seines Geschäftsgebarens verhasst. Je tiefer sie in die familiären Verhältnisse eintaucht, umso seltsamer muten die Ereignisse an, von denen sie erfährt. Eine unheimliche Atmosphäre wird heraufbeschworen, die in starkem Kontrast zur lieblichen Landschaft in der Toskana steht. Der Autorin gelingt es den Leser zu fesseln und zu überraschen.

Was alles noch passiert und wie stark Julia selbst in Ereignisse involviert wird, möchte ich nicht verraten. Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, die wir erfahren. Ob alles für Julia ein gutes Ende nimmt oder sie dem Fluch der Familie verfällt, muss jeder selbst heraus finden.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 07.04.2020
Schweigende See / Kommissar John Benthien Bd.7
Ohlandt, Nina

Schweigende See / Kommissar John Benthien Bd.7


sehr gut

Zwei Schwestern die derzeit noch in Wuppertal leben, haben die Möglichkeit nach Sylt zu ziehen, denn Hannah hat von ihrem verstorbenen Lebensgefährten lebenslanges Wohnrecht in seinem Haus an der Südspitze der Insel geerbt. Es ist ein wunderschöner September, als sie dort angekommen.

Die letzten schönen Sommertage genießen auch Hauptkommissar John Benthien und seine Kollegin Lilly Velasco – die beiden sind inzwischen ein Paar - auf der Terrasse vom alten Kapitänshaus oben in den Dünen von List. Da klingelt das Handy von John – eine verbrannte Leiche wurde im Gebiet von Hörnum gefunden.

Der 7. Fall ist eine verflixt harte Nuss. Um wen handelt es sich bei dem Toten? Fast alles ist verbrannt was einmal ein Mensch war.
Bald wird eine der Schwestern wird als vermisst gemeldet. Doch die beiden kannten niemanden auf der Insel. Wer hatte ein Motiv?

So stehen dem Team von John Benthien umfangreiche Recherchearbeiten bevor. Die Autorin erzählt eine spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Handlungssträngen. Lange bleibt es im Dunkeln welche zielführend sind und welche in Sackgassen enden. Die Geschichten, die dazu gehören, werden phantasievoll, farbenreich und fesselnd erzählt.

Lange bleibt die Suche nach einem Täter erfolglos – nichts passt wirklich lückenlos zusammen. Da geschieht ein weiterer Mord, der aber nicht der letzte bleiben wird.

Es gibt viele Verdächtige und sehr viele Motive. Ehebruch, Schizophrenie, Kunstfälschung, Geldwäsche, organisierte Kriminalität - ein buntes Kaleidoskop von Ermittlungsansätzen fordert viel von den Kriminalisten.
Doch sie ahnen lange nicht, wo der Schlüssel zu diesen Fällen zu finden ist. Dabei spielt Nina Ohlandt virtuos mit falschen und richtigen Spuren sowie zeitlichen Dimensionen. Der Autorin ist sehr guter Krimi mit unvorhersehbarer Handlung und überzeugenden Protagonisten gelungen. Die Geschichte ist geschickt auf verschiedenen Ebenen aufgebaut. Bis zum Schluss bleibt der Leser im Unklaren.

Die Auflösung war für mich leider nur bedingt schlüssig. Dennoch ist dieser Krimi unbedingt lesenswert und Unterhaltung auf hohem Niveau. Ich freue mich auf neue Fälle von John Benthien.

Bewertung vom 30.03.2020
Küstenmord in Harlesiel / Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln Bd.10
Uliczka, Rolf

Küstenmord in Harlesiel / Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln Bd.10


ausgezeichnet

Der neue und nunmehr 10. Fall für die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Polizei Wittmund enthält alles, was einen spannenden Krimi ausmacht. Ein unbekannter Toter wird im Yachthafen aufgefunden und das Mordmotiv liegt im Dunkeln. Verdächtig machen sich viele im Verlauf der Ermittlungen.

Das Mordopfer ist der Investigativjournalist Fabian Kluge, der zusammen mit seiner Freundin, der Fotografin Julia, die Niederlande aufgrund von Problemen schnell verlassen musste. In Harlesiel will er weiter an seinen Reportagen und Büchern über illegale Methoden bei der Hochseefischerei arbeiten. Er benutzt nur Prepaid-Handys, um keine Spuren zu hinterlassen.

Hat er sich Feinde gemacht oder steckt etwas anderes hinter dem brutalen Mord? Nina und Bert ermitteln zunächst im beruflichen Umfeld. Bald führen erste Spuren nach Groningen, wo er ein Hausboot bewohnte, in welches schon vor längerer Zeit eingebrochen wurde. Dort findet die gewissenhafte Spurensicherung ein verdeckt gedrehtes Video.

Aber auch auf Nina, die mit Bert verlobt ist, wartet eine Überraschung. Es ist der Kommissar aus dem Nachbarland, der charmante und gut aussehende Piet Vermeulen, ein Onkel ihres neuen Kollegen Oke. Es knistert gewaltig zwischen den beiden.

Das Video zeigt Aufnahmen von einem Hochseetrawler. Es gelingt dem Autor den Leser in die Welt der Hochseefischerei einzuführen. Fesselnd und ungemein kenntnisreich erzählt Rolf Uliczka vom Leben auf diesen Schiffen und den illegalen Methoden, um die festgelegten Fangquoten zu umgehen. Fabian Kluge war selbst als Decksmann unter falschem Namen auf dem Schiff.

Es erwartet den Leser ein spannendes Lesevergnügen ohne Gleichen. Man wird schnell in den Bann der Geschichte gezogen. Aufhören oder Pausieren geht gar nicht. Erzählt wird eine komplexe Geschichte aus immer wieder neuen Perspektiven. Doch ein Täter, dem die Tat nachgewiesen werden kann, ist nicht in Sicht.
Die handelnden Personen sind mit vielen Facetten und Eigenarten so gut beschrieben, dass ich sie alle bildlich vor mir sah. Sie wurden trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar.

Rolf Uliczka hat die Geschichte gut strukturiert aufgebaut mit vielen Handlungsansätzen, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Im Verlauf des Krimis erwarten den Leser bis zum Schluss viele Wendungen und Überraschungen, die so nicht vorhersehbar waren.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat dieser Ostfrieslandkrimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.03.2020
Insel wider Willen (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise

Insel wider Willen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Nordseeglück“ von Frida Luise Sommerkorn ist der gelungene Auftakt zu einer neuen Trilogie.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine kleine Patchworkfamilie - Sibille, ihre Tochter Tuuli und Peter, der Lebensgefährten ihrer verstorbenen Mutter.

Sibille, die von der Insel Langeoog stammt, hat die Insel lange Zeit gemieden, obwohl hier ihre Oma Greta lebte. Nun ist sie verstorben und Sibille will den Haushalt schnell auflösen und das Haus verkaufen.
Aber es wäre nicht eine Erzählung von Frida Luise Sommerkorn, wenn sich nicht alles durch die Liebe ändern würde. Wer sich in wen verliebt möchte ich hier natürlich nicht verraten. Dem Zauber Langeoogs und seiner liebenswerten Bewohner kann niemand entziehen. So verwandeln sich mürrische Teenager und wortkarge Besucher in ganz andere Personen und beginnen das Inselleben zu lieben. Auch Sibille, die ein Geheimnis bewahrt, hadert nicht mehr mit der Vergangenheit und ist offen für Neues. Davon erzählt die Autorin mit leicht lesbarem und flüssigem Schreibstil.

Der Roman begeistert mit wunderbaren Schilderungen von der Natur an der Nordsee und dem unbeschwerten Sommerleben.
In dieser Erzählung sind neben humorvollen Szenen und nachdenkliche Begebenheiten enthalten. Ich bin gespannt wie es weiter geht und freue mich auf die Fortsetzung.

Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Frauenromane lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2020
Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge / Mallorca Krimi Bd.1
La Vega, Lucia de;de la Vega, Lucia

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge / Mallorca Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Mallorca-Krimi „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Krimi-Debut der Autorin, die auch auf der Insel lebt und arbeitet, hat mich begeistert und gefesselt.
Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen – eine deutsche und eine spanische Kommissarin, deren Wege sich im Verlauf der Handlung auf dramatische Weise kreuzen.
Der Krimi verknüpft geschickt verschiedene Handlungsstränge, die zunächst parallel verlaufen und den Leser im Unklaren lassen, wie am Ende alles schlüssig aufgelöst wird.
Zum Inhalt möchte ich nicht allzu viel verraten. Marie, die in Hamburg als Kommissarin arbeitete, ist nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr arbeitsfähig und nimmt den Vorschlag ihres Mannes, eine Finca auf Mallorca in ein Landhotel zu verwandeln an. Gemeinsam wagen sie einen Neubeginn.
Silvia Fiol ist eine clevere Ermittlerin, die im Moment nach einer neuen Wohnung sucht. Sie ist temperamentvoll und etwas chaotisch veranlagt. Sie ist sehr ehrgeizig und kann schon einige Erfolge bei komplizierten Fällen vorweisen.
Ihr Kollege Ramón Colom ist ein typischer Mallorquiner. So schnell lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen.
Bald werden bei mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert.
„Das Meer hat die Leiche einer jungen Mutter angespült. Die Tote erweist sich als schwedische Touristin. Kurz darauf wird eine weitere Touristin als vermisst gemeldet. Doch auch diese Frau ist noch nicht die Richtige für den Täter – das weiß er, seit er Marie gesehen hat …“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages
Immer wieder wird die Geschichte auch aus der Sicht des Täters erzählt, was zusätzliche Spannung bringt. Aber man kann ihn und seine psychischen Probleme als Leser nicht durchschauen.
Als Marie verschwunden ist nimmt die Krimi-Handlung an Tempo zu.
Der Fall fordert viel von Silvia und Ramon, denn die Sommersaison steht bevor. Eine Verunsicherung und ausbleibende Touristen erhöhen den Zeitdruck. Akribische Recherchen bringen erste Hinweise auf einen Tatort im Tramuntana-Gebirge. Die Autorin erweist auch als ausgezeichnete Kennerin der örtlichen Gegebenheit und kann das dem Leser auch sehr gut vermitteln. Die Suche führt Silvia in das unterirdische Höhlen- und Grottensystem rund um Sa Calobra und Puerto de Sóller.
Der Krimi lebt vom Kontrast der Idylle und der harten Realität der Kriminalfälle. Die Protagonisten zeichnet die Autorin liebevoll mit vielen Details. Sie sind trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd.
Besonders gefallen hat mir die persönliche Begegnung von Marie und Silvia, die sich gut verstehen, privat und beruflich, was neue Fälle erwarten lässt.

FAZIT:
„Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge“ ist ein gelungenes Krimi-Debut, das Spannung mit viel Lokalkolorit und liebenswerten Protagonisten gelungen verbindet. Mich konnte vor allem das in sich stimmige dramatische Finale überzeugen. Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen neuen packenden Mallorca-Krimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2020
Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi
Nansen, Elke

Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Mit „Tödliches Fehnland“ als achtem Fall für die Kommissare Faber und Waatstedt bereichert Elke Nansen ihre beliebte Ostfriesland-Krimiserie um ein weiteres Highlight. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Eine 15jährige Schülerin ist verschwunden. Sie war auf Klassenfahrt in Emden. Charlotte, oder Charlie wie sie sich selbst nennt, war kein Unschuldsengel. Sie trank gern mehr Alkohol als ihr gut tat und auch Bekanntschaften mit jungen Männern war sie nicht abgeneigt.
Die Ermittlungen ergeben, ihr letzter Verehrer setzte sie betrunken, nach einem Streit, nachts an einer verschwiegenen Stelle für Liebespärchen im Moor bei Rhauderfehn aus.
Bald wird dort ein totes junges Mädchen nach einer aufwendigen Suche gefunden. Doch es ist nicht Charlie. Das Moor gibt die Leichen von drei anderen jungen Frauen frei. Treibt es einen Serienkiller in Ostfriesland sein Unwesen? Der Druck auf das ermittelnde Team um Rike Waatstedt und Richard Faber wächst. Die Spannung steigt stetig.
Der Autorin gelingt es durch ihre Naturbeschreibungen die unheimliche Moorlandschaft im Nebel vor den Augen des Lesers lebendig werden zu lassen. Bereichert werden die Ermittlungen nicht durch die klugen Gedanken von Rikes Großvater, sondern auch durch seine menschliche Wärme, die allen Beteiligten einfach gut tut.
Bald nimmt der Fall eine neue Dimension an und die Suche nach der vermissten Schülerin steht nicht mehr an erster Stelle. Als in Emden zwei getötete Brüder gefunden werden, gerät eine Hamburger Modelagentur in das Visier der Ermittler.
Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der unheimliche Prolog ist nun selbsterklärend.
Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. „Tödliches Fehnland“ hat aus meiner Sicht 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 03.03.2020
Die Mirabeau-Morde (eBook, ePUB)
Paca, Robert de

Die Mirabeau-Morde (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine bizarre Mordserie erschüttert Aix-en-Provence. Die Opfer sind rätselhaft inszeniert. Dabei liegen kleine Zettel mit Anmerkungen in provenzalisch.
Stefan Eltjen, der perfekt französisch spricht, wurde aus München nach Frankreich gesandt, um seine französischen Kollegen bei der der Aufklärung des Mordes an einer deutschen Studentin zu unterstützen. Plötzlich ist er mitten drin in diesem ungewöhnlichen Kriminalfall, der bald weitere Opfer fordert. Nichts verbindet die getöteten Menschen.

Doch bald wird klar – der Täter hat eine Botschaft. Die Ermittlungen geraten unter Zeitdruck, als man Zeichen und Hinweise für den nächsten Mord erkennt.
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Provence-Krimis um Stefan Eltjen. Dieser Ermittler macht es dem Leser nicht leicht sich mit ihm zu identifizieren. Er fällt im Krimi immer wieder durch Belehrungen und eine gewisse Besserwisserei auf. Wie es zu einer Beziehung mit seiner sympathischen französischen Kollegin Alis kommen konnte, blieb mir ein Rätsel.

Der Autor erzählt eine recht spannende Geschichte, in der auch viel Wissen zu Geschichte und Besonderheiten der Provence vermittelt wird. Häufig trifft sich Eltjen mit seinem französischen Kollegen Dubarry in typisch südfranzösischen Restaurants, was den Krimi mit Lokalkolorit und provenzalischem Flair bereichert. Die Spannung wird erhöht durch Perspektivwechsel, aus denen die Geschichte erzählt wird.

Der Krimi fesselt, aber er ist nicht unbedingt mit leichter Hand geschrieben. Mir fiel es manchmal etwas schwer dabei zu bleiben. Ein Pluspunkt ist die schlüssige und absolut überraschende Auflösung der Fälle mit einem hochdramatischen Finale.

Ich bin gespannt auf die neuen Fälle und hoffe, dass Stefan Eltjen mehr an französischer Lebensart gewinnt.
Aus meiner Sicht gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne, da hier noch Potential vorhanden ist.

Bewertung vom 01.03.2020
Friesenwürger. Ostfrieslandkrimi
Jorritsma, Sina

Friesenwürger. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Seit geraumer Zeit lösen die Kommissarin Mona Sander und ihr Kollege Enno Moll knifflige Mordfälle auf der schönen Insel Borkum. Doch ihr neuer, mittlerweile 15. Fall, ist ganz anders. Sie werden tätig bevor Morde geschehen. Dennoch ist dieser Krimi alles andere als beschaulich oder ruhig. Das Gegenteil ist der Fall.

Doch wie soll man einen Täter finden, von dem es keine genaue Beschreibung gibt finden? Er ist schwarz gekleidet, trägt Handschuhe und Maske. Mona und Enno finden einfach keine Spur, obwohl er immer wieder unerwartet zuschlägt. Diese Situation setzt der temperamentvollen Kommissarin zu und sie versucht allein weiter zu ermitteln. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr und wird zum Star in den sozialen Medien.

Doch von der Lösung des Falls ist sie dennoch weit entfernt. Ihr besonnener Kollege Enno ist eine große Unterstützung, denn beide ermitteln in alle Richtungen. Plötzlich müssen sie einen Todesfall aufklären. Eines der Opfer wurde erneut überfallen und hat sich tätlich gewehrt.

Mona hat aber das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht zusammen passt. Die Spannung steigt kontinuierlich weiter. Erst Ermittlungen im privaten Umfeld von Täter und Opfer bringen eine vielversprechende Spur. Doch Eile ist geboten, denn es gibt wieder einen Überfall.

Sina Jorritsma erzählt temporeich und packend eine äußerst spannende Geschichte mit vielen Facetten. Ihr gelingt es von Beginn an den Leser zu fesseln und zum Ermitteln anzuregen. Bis zum Schluss bleiben das Motiv und Täter im Dunkeln. Erst nach schlüssiger Auflösung passt alles in diesem neuen, absolut gelungenen Krimi zusammen. Mona und Enno haben wieder bewiesen, dass sie ein fähiges Team sind, welches keine Unterstützung vom Festland benötigt.

Fazit:
Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen spannenden und ungewöhnlichen Ostfrieslandkrimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 12.02.2020
Blutiges Töwerland. Ostfrieslandkrimi
Jensen, Dörte

Blutiges Töwerland. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Tod eines Bestsellerautors

Für die Einheimischen ist die wunderschöne Insel Juist Töwerland – ein Zauberland. Hier gehen die Uhren noch langsamer und die Natur begeistert Inselbewohner und Urlauber gleichermaßen.

In einem schönen Friesenhaus in den Dünen lebt und arbeitet der Bestsellerautor Claas Fokken. Jeder Band seines Romanzyklus um den Friesenteufel wurde von den Lesern sehnsüchtig erwartet und verschlungen. Jetzt hat er den letzten Teil vollendet und blickt zufrieden auf sein literarisches Lebenswerk. Er ist erfolgreich und beliebt. Mit Rita seiner Lebensgefährtin, die auch die Verlegerin seiner Bücher ist, hat er ein spätes privates Glück gefunden.

Doch die Idylle wird jäh zerstört, als Claas an einem Sommerabend im Juni in seinem Haus überfallen und getötet wird.

Dörte Jensen schildert in ihrem 7. Ostfrieslandkrimi um den Kommissar Joost Kramer, der Leiter der Task Force Ostfriesland ist, eine spannende und fesselnde Geschichte. Das Mordmotiv bleibt lange verborgen. Ein fanatischer Fan gerät ins Visier der Polizei – doch der Mörder ist er nicht. Class Fokken hatte keine Feinde. Jeder auf der Insel kann nur Gutes über den zurück gezogen lebenden Schriftsteller berichten.

Erst als im privaten Umfeld seiner Familie recherchiert wird, kommen Widersprüche und Ungereimtheiten zu Tage. Dann wird plötzlich Ricarda, die Freundin von Kommissar Kramer, in ihrer Wohnung überfallen. Der Täter entwendet den von Claas Fokken signierten letzten Band des „Friesenteufels“. Ricarda hatte ihn gerade über den Fanclub gewonnen.

Unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten über Personen im Umfeld des Schriftstellers lassen den Leser mit raten und den Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich, denn als Leser weiß man oft etwas mehr als die ermittelnden Polizisten. Dennoch gelingt es Dörte Jensen den Leser immer wieder zu überraschen und auf falsche Fährten zu führen.
Die Lösung des Falls ist in sich schlüssig und überraschend. Am Ende ist auch der rätselhafte Prolog, der in Berlin spielt, ein passendes Puzzlestück im Mordfall.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Blutiges Töwerland“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.