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Benutzername: 
Katie
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2021
Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen
Gröger, Anne

Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen


ausgezeichnet

Samuel ist 10 und hat schon viel Zeit in Krankenhäusern verbracht. Dabei ist er mehrfach beinahe gestorben. Verständlich, dass er alles tut, um keine Risiken einzugehen und am sichersten scheint es ihm zu Hause zu sein. Dann tritt die kleine Frida in sein Leben - der Tod in Training sozusagen. Frida hingegen sieht es als ihre Aufgabe, Samuel zum Sterben zu bringen.
Gegenseitig tun sie sich tatsächlich gut und es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.

Im Buch geht es viel uim Angst. Und natürlich den Tod. Kein einfaches und kein angenehmes Thema. Und doch betrifft es uns alle und auch Kinder kommen (wie in diesem Beispiel) schon mit dem Thema in Kontakt. Mit Sicherheit ein Buch, dass man gemeinsam mit Kindern lesen sollte.

Es ist durchaus witzig geschrieben und neben der Angst, zeigt es auch, wie lebenswert das Leben ist und man sich manchmal auch trauen sollte. Gleichzeitig macht es aber auch traurig. Dass der kleine Samuel schon so viel miterleben musste und auch, dass er sich mit seinen Ängsten seinen Eltern nicht anvertraut und es so scheint, dass jeder in der Familie die Situation alleine bewältigt. Leider sehr realitätsnah...

Bewertung vom 14.09.2021
Was bleibt, wenn wir sterben
Brown, Louise

Was bleibt, wenn wir sterben


sehr gut

Louise Brown ist Trauerredernin. In ihrem Buch schreibt sie zum einen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer nach dem Tod ihrer Eltern, aber auch von den Geschichten der Menschen auf deren Beerdigungen sie gesprochen hat und deren Angehörigen.
In vielem habe ich mich wiedererkannt. Im Interview zum Schluss schreibt sie, dass sie hofft, dass sich der ein oder andere Leser in seiner Trauer weniger alleine fühlt. Und ich denke, das hat sie sicher geschafft.

Andererseits gab es ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben: Die Übergänge zwischen den Kapiteln fand ich oft holprig. Mir war nicht immer klar, worum es geht und warum z.B. einige Lebensgeschichten angerissen wurden. Auch schwierige Themen - wie zB in Corona Zeiten alleine sterben zu müssen, oder schwierige Verhältnisse zur verstorbenen Personen werden nur sehr kurz und oberflächlich angerissen. Dazwischen sind immer wieder lange, poetische Passagen z.B. über ihre Spaziergänge in der Natur.

Ich könnte mir vorstellen, dass das ganze fast wie eine Art persönliches Tagebuch anfing, zumindest liest es sich zum Teil so.
Auch ist mir nicht ganz klar, was das Buch mit dem Titel "Was bleibt, wenn wir sterben" zu tun hat.

Trotz alledem ziehe ich nur einen Punkt ab, da es ein so wichtiges Thema ist über das wir mehr reden sollen.

Bewertung vom 12.09.2021
Die andere Tochter
Golch, Dinah Marte

Die andere Tochter


ausgezeichnet

Antonia verliert bei einem Unfall ihr Augenlicht. Dank einer Transplantation kann sie jedoch wieder sehen und möchte sich bei der Familie des Spenders bedanken. Entgegen der Regeln, lernt sie die Familie der verstorbenen Frau kennen. Und plötzlich verändert sich alles.
Ein wahrhaft spannendes Buch mit lauter Überraschungen. Die Geschichte wird in zwei Zweitebenen erzählt, die langsam auf sich zugehen und immer neue Geheimnisse aufdecken. Daneben werden Themen wie der Kunstraub durch die Nazis, die Auswirkungen von Trauma und das Leben nach einer Transplantation angesprochen. Scheinbar unzusammenhängende Themen, die sich aber ganz natürlich in die Geschichte einfügen. Lediglich die allerletzte Überraschung im Buch fand ich eher unnötig. Aber ansonsten ein tolles Buch, dass ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 10.09.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


ausgezeichnet

Ein wunderschönes, poetisches Buch über das Leben. Irith trauert um ihren verstorbenen Freund Lunis. Dann begegnet ihr Sophie, die ihre gescheiterte Ehe betrauert. Gemeinsam erschaffen sie ein Mosaik. Und begegnen schließlich Alix, die gerade in Rente gegangen ist. Drei unterschiedliche Frauen, die doch eine Geschichte verbindet.
Die Geschichte macht deutlich, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist und dass Trauer und Freude parallel existieren können. Es lädt ein die Welt mit neuen Augen zu sehen und die Schönheit in der Natur um uns herum zu entdecken und wert zuschätzen. Und nicht zuletzt ein Buch über Freundschaft und die Kraft, die wir uns gegenseitig schenken können.

Bewertung vom 05.09.2021
Sokrates in Sneakern
Wiss, Elke

Sokrates in Sneakern


ausgezeichnet

Ich bin durchweg begeistert von dem Buch! Hielt ich mich vor der Lektüre bereits für eine begnadete Fragenstellerin, weiß ich nach der Lektüre, dass ich das nicht bin! Elke Wiss schreibt spannend und interessant darüber, wie man bessere Fragen stellt und macht uns darauf aufmerksam, was meist "falsch" läuft in unserer tagtäglichen Kommunikation. Das alles ohne belehrenden Zeigefinger, dafür mit vielen praktischen Beispielen und Anekdoten aus ihrer Praxis. Ich habe mich wirklich sehr oft wiedererkannt und hoffe, dass ich mit einem erweiterten Bewusstsein in Gespräche gehen kann.

Bewertung vom 05.09.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


ausgezeichnet

Renee, Caroline, Joe und Fiona sind Geschwister, die ihren Vater sehr früh verlieren. Nach dem Tod des Vaters, zieht sich die Mutter zurück und die Geschwister müssen sich um sich selbst kümmern. Und das tun sie: sie sind ein tolles Team. Das Buch erzählt ihre Geschichten, wie es mit jedem einzelnen weitergeht und wie sie zueinander stehen.
Dabei werden viele Themen angesprochen - alles was im Leben eben passiert.
Es ist ein wunderbares Buch. Mir gefällt der Schreibstil außerordentlich gut. Mit einer Leichtigkeit springt die Autorin zwischen den Zeiten und den Charakteren. Es gibt einige unerwartete Wendungen und viele Emotionen. Es zeigt lebensnah, wie viele Kreuzungen uns auf dem Lebensweg begegnen und wie jede unserer Entscheidungen weitreichende Auswirkungen hat. Wie die Liebe anderer uns zwar auf dem Weg unterstützen kann, aber wir trotz dem den Weg alleine gehen.
Eine große Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 28.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


ausgezeichnet

Lily, ihre Schwester Sam und ihre Mutter ziehen zu ihrer Grossmutter. Schnell stellt sich heraus, das diese krank ist. Plötzlich erscheint Lily ein Tiger und die Möglichkeit, die Großmutter zu heilen.

Ein wunderbares, emotionales Buch über den Umgang mit Verlust und Trauer aus der Sicht eines Kindes. Das mich einmal mehr darin bestärkt, dass wir viel mehr über solche Themen sprechen müssen. Stattdessen lassen wir einander mit der Hilflosigkeit, der Angst und dem Schmerz oftmals allein. Die koreanischen Märchen verleihen dem ganzen noch eine kulturelle Komponente, aber gelten sicher ganz allgemein und führen dazu sich mit seiner eigenen Herkunft zu beschäftigen: wo komme ich her, was hat meine Familie und somit auch mich geprägt? Und wie und wer möchte ich eigentlich sein?
Das Buch hat mich zutiefst berührt und ich empfehle es auch Erwachsenen.

Bewertung vom 22.08.2021
Umwege sind auch Wege
Mandeng, Annabelle

Umwege sind auch Wege


sehr gut

Umwege sind auch Wege ist Annabelle Mandengs Autobiographie. Angefangen von ihrer Kindheit bis zu ihrer Hauptrolle in 2020. Ich habe das Buch in nur zwei Sitzungen durchgelesen. Was Annabelle schon alles durchgemacht hat ist wirklich unfassbar und umso beeindruckender, wie sie damit umgegangen ist.

Aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Offenheit auch über vermeindliche Niederlagen habe ich dem Buch 4 Sterne gegeben. Aber irgendwas an ihrem Schreibstil hat für mich nicht gepasst. Vielleicht ist es eine gewisse Distanz, die ich wahrgenommen habe. Auch die Übergänge fand ich nicht immer gelungen. Manche Dialoge, die sich für mich überflüssig anfühlten und anderes, was ausgelassen wurde. Ich hatte das Gefühl, das vieles fehlt. Was natürlich auch verständlich ist: alleine aus Platzgründen aber natürlich entscheidet sie, was sie von sich preisgibt.

Bewertung vom 08.08.2021
Valentins Wunderbaum
Schindler, Anna

Valentins Wunderbaum


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Kinderbuch mit detaillreichen Illustrationen. Und ein schöner Aufhänger für Fragen zum Thema: was ist uns wichtig? Wovon wollen wir noch mehr im Leben? Denn Träume kann man schliesslich auch zum Leben erwecken.

Bewertung vom 07.08.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


sehr gut

Eine Geschichte über drei Geschwister, deren Eltern bereits verstorben sind. Und eine Seherin. Eigentlich ist das aber auch irgendwie egal, denn es sind einfach Geschichten verschiedener Lebenswege. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber das Bucht hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht weil es aufzeigt, wie Leben aussehen kann, welche Wege es ab von den konventionellen Lebensgeschichten gibt und wie es zu Dingen kommt, die man von außen vielleicht nicht oder nur schwer nachvollziehen kann. Am Ende tun wir doch alle unser Bestes.

Dazu kommen auch noch die toten Eltern zu Wort. Ich muss sagen, dass es diesen Teil für mich nicht gebraucht hätte. Ich habe sogar die ersten Seiten komplett übersprungen, weil ich dazu keinen Zugang gefunden habe. Auch die Verknüpfung der Personen in den USA fand ich unnötig.
Aber das tut meiner Meinung nach dem Buch als Ganzes keinen Abbruch.