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Bewertungen
Insgesamt 367 BewertungenBewertung vom 29.01.2023 | ||
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum Spannung mit Niveau! "Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum" von der schwedischen Autorin Malin Stehn ist weit mehr als nur ein Krimi. Vielmehr ist das Verschwinden der Teenagerin Jennifer in der Neujahrsnacht 'nur' der Aufhänger dafür, hinter die Kulissen von zwei nach außen hin intakten und durchaus auch beneidenswerten Familien zu blicken. Ja genau: Der Schein trügt! Nina und Frederic, Eltern von drei Kindern, feiern bei einem befreundeten Paar - Lollo und Max - mit anderen Freunden zusammen Sylvester und erlauben ihrer Teenager-Tochter, in ihrem Haus eine eigene Party zu feiern... und klar: Es wird nicht nur die Hausbar geplündert, auch Jennifer (Tochter von Lollo und Max) verschwindet! Glaubt man zuerst, sie sei, ohne Bescheid zu sagen und im Rahmen einer Trotzreaktion heimlich über Nacht bei einem Freund gewesen, so stellt sich doch recht schnell die Befürchtung ein, es könne etwas passiert sein... Der Roman lebt von seinem konsequenten Perspektivwechsel, welcher sehr gut Gedanken und Emotionen der handelnden Personen offenbart. Beziehungsgeflechte werden offengelegt: Wie offen sind befreundete Paare zueinander? Was wissen Eltern eigentlich von ihren Kindern? Und natürlich gibt es am Schluss noch eine unerwartete Wendung. Man mag an das 'Anna-Karenina-Prinzip' denken (Leo Tolstoi): „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Lesenswert!!! |
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Bewertung vom 25.01.2023 | ||
Die Bücher, der Junge und die Nacht Durchaus unterhaltsam. Kai Meyer ist mit seinem neuen Roman "Die Bücher, der Junge und die Nacht" durchaus etwas gelungen - nämlich die Verbindung von Liebesgeschichte, Familiengeschichte und Zeitgeschiete. Und über allem schwebt die Magie der Bücher. So ist auch die zuweilen 'roadmovieartige' Geschichte die Suche nach einem Buch und zieht sich über mehrere Zeitebenen: Der Beginn des Nationalsozialismus, die Zeit kurz vor und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, das Jahr 1971 und quasi im Nachklapp noch das Jahr 1990. Die junge Frau Juli hat ein Buch geschrieben, welches sie unbedingt dem Buchbinder Jakob Steinfeld überlassen will, doch es gibt noch andere Interessenten, die dieses Buch unbedingt in ihren Besitz bringen wollen - Julis Familie. Jakob verliebt sich in Juli, die aber bald nicht mehr auffindbar ist. !971 beschäftigt sich Jakobs Sohn Robert Steinfeld mit der Auflösung von Bibliotheken und stösst auf mehrere Exemplare, die seinerzeit von seinem Buchbindervater fertiggestellt worden sind. Zusammen mit der Bibliothekarin Marie begegnet Robert auf das Mysterium genau dieses (von Juli geschriebenen) Buches. Sie begeben sich auf die Suche und es offenbart sich nach und nach eine Familien- und Liebesgeschichte. Nicht alles an der Handlung ist passgenau und durch einen Schuss 'Magie' verschwimmt auch so einiges an dieser Story. Und es ist auch das Werk eines Buchliebhabers: "... und ich wende mich vom Fenster ab und kehre zurück zu Marie und zu den Büchern, und ich wünsche mir oim Stillen, die Welt da draußen wäre wie die unsere hier drinnen, denn dann wäre alles, alles gut." Und genau das leistet das Buch in jedem Fall - als Leser:in der Welt 'da draußen' für einige Stunden den Rücken zukehren zu können. |
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Bewertung vom 18.01.2023 | ||
Beklemmend. Ein hochspannender Thriller in einer lebensfeindlichen Umgebung handelnd - der Antarktis. Ort der Handlung ist eine UN-Forschungsstation im ewigen Eis, in der 13 Personen den 'Winter' verbringen müssen, abgeschlossen von der Außenwelt, weil die Verbindung per Flugzeug an diesen Ort zu dieser Jahreszeit zu gefährlich ist. Zwar ist da das faszinierende Polarlicht,doch ansonsten herrscht absolute Dunkelheit. Die Mannschaft ist eigentlich gut versorgt (Unterhaltungsmöglichkeiten, Alkohol...), gleichwohl ist ein dichtes und nahezu eingeschlossenes Zusammenleben mit der Zeit doch auch eine große Herausforderung für die Psyche der einzelnen. Die Notärztin Kate ist eingeflogen worden, um den unter seltsamen Umständen verstorbenen Vorgängerarzt Jean-Luc zu ersetzen. Es geschieht ein weiterer Mord und Kate weiß immer weniger, wem sie vertrauen kann, fühlt sich aber aufgefordert, für Aufklärung zu sorgen. Dabei trifft sie eher auf das Schweigen der meisten anderen. Alles erinnert an den Film 'Das Ding aus einer anderen Welt' von John Carpenter (den das Team sich tatsächlich auch anschaut ;-)). Nur scheint hier das Monster jemand aus der Crew zu sein. Ein spannendes Rätselspiel beginnt, wichtige Dinge verschwinden und Sabotageakte gefährden das Leben auf der Station. Und natürlich kämpft Kate auch mit ihren eigenen inneren Dämonen. Ein konsequenter Spannungsbogen bis zur überraschenden Auflösung am Schluss. Ein wahrer Pageturner - gute Unterhaltung garantiert! |
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Bewertung vom 14.01.2023 | ||
Wow! Da ist Caroline Schmitt mit "Liebewesen" ein Erstling gelungen, der mich mit großer Vorfreude ihrem 'Zweitling' entgegenfieber lässt. (Carolines Wortspiel mit dem Buchtitel hat mich offenbar zu einem eigenen Wortspiel angeregt.) In flotter Sprache beschreibt die Autorin einen Ausschnitt aus dem Leben von Lio: Zusammenleben mit Freundin Mariam, neue Partnerschaft mit Max, sich in die neue Beziehung einfinden und mit Max zusammenziehen, schwanger werden und... (darf nicht gespoilert werden!!!). Die Vorgeschichte zur Geschichte: Erste, traumatische Erfahrung mit Sexualität, Elternhaus. Caroline Schmitt gelingt es, ein sehr plastisches Bild einer jungen Frau zu entwerfen, die sich nicht zuhause fühlt in ihrem Körper, getrieben ist von Zweifeln, sich selbst schützen muss und Schwierigkeiten hat sich hinzugeben, obwohl ihre Außenwirkung all das nicht wiederspiegelt. Eine lebensnahe Geschichte, die so nur jemand schreiben kann, der selbst nicht immer eins mit sich und dem Leben ist! Und dann haut Caroline Schmitt noch so Hammersätze raus, wo du sofort denkst, dass könne man nicht besser auf den Punkt bringen: "Egal, was Mariam sagte oder tat, bei ihr fühlte ich mich immer wie früher in der Disco, wenn ein Lied gespielt wurde, das ich kannte." und "Als wäre es in der Geschichte von Beziehungen jemals eine gute Idee gewesen zusammenzubleiben, um einander in Krisen beizustehen, die man ohne die andere Person nicht hätte." Ein bereicherndes Buch!!! |
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Bewertung vom 14.01.2023 | ||
Mäßig! Ein Buch ist halt etwas anderes als ein Spiel und schreibt sich nicht mal ebend so 'spielend'... in einem Spiel sitzt man mit anderen um einen Tisch herum und hat zusammen Spaß! Ein Buch hingegen liest man eher für sich allein und Story und Schreibstil sollten einen gefangennehmen. Wenn ein Spielbrett, die Figuren und sonstwas aus Holz sind, ist das wunderbar... wenn aber ein so seitenreicher, als erster Teil angedachter historischer Roman, wie 'Catan' vom Spiele-Erfinder Klaus Teuber, derart 'hölzern' daherkommt - und damit meine ich den Schreibstil - dann ist das nicht gerade ein Qualitätsmerkmal. Mein Gedanke nach Abschluss des Wälzers war dann auch: "Schuster, bleib bei deinen Leisten!" Natürlich ist die Geschichte gut - siehe Klappentext -, aber sie ist so nüchtern runtererzählt, dass nie richtig Spannung aufkommen will; ein guter Nebeneffekt: Es gibt seitenweise sehr viel Wissen über die Wikinger, Lebensstil, Zeitgeist etc. mitgeliefert, aber da lese ich dann lieber ein Sachbuch. In einem Historienschmöker aber möchte ich unterhalten werden. Aber bekanntlich ist ja alles auch eine Frage des persönlichen Geschmacks! |
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Bewertung vom 11.01.2023 | ||
Beste Unterhaltung, die nachdenklich stimmt! Thore D. Hansen hat ein mit 'Taupunkt' wichtiges Buch zur richtigen Zeit geschrieben; einen 'Klimaroman' - so der Aufdruck auf dem Buchcover; ist das jetzt ein neues Genre? Jetzt, nachdem ich die letzten Seiten gelesen habe, weiß ich warum: 'Taupunkt' ist kein Thriller, sondern ein realistisches Szenario, denn schließlich befinden wir uns mitten drin in einer gewaltigen Klimakrise. Der Autor beschreibt in seinem gut lesbaren Buch, wie sich durch eine gleichbleibende 'Schönwetterlage' die Temperaturen in der Republik derart zuspitzen, dass es zu extremer Trockenheit, zu Bränden und zu massiven Ausfällen in der Infrastruktur kommt. Er konstruiert mit seinen Figuren auch eine interessante Gemengelage: Da ist der Klimaforscher Tom, bekannt und erfolgreich, seine Tochter Miranda, die eher das private Glück sucht, da ist Toms großer Bruder Robert, Landwirt mit Alkoholproblem und Klimaleugner, und noch Roberts Tochter janne, die ihren Onkel Tom bewundert und selbst Klimaaktivistin ist. Dieses Konstrukt ermöglicht dem Roman sowohl, ein Drohszenario bezüglich des fortschreitenden Klimawandels aufzubauen, wie auch die Konsequenzen dieser sich zuspitzenden Lage unseres Planeten für das private Leben aufzuzeigen - der Riss, der Gesellschaft und Familien spaltet. Das Buch hat mich - das klingt jetzt vielleicht ein wenig zynisch - gut unterhalten, dabei aber auch betroffen und nachdenklich gemacht! Und deshalb ist es dann doch kein Thriller, sondern ein Klimaroman. Und der Autor hat eine Botschaft, nämlich dass wir unsere Zuversicht nicht verlieren dürfen... und endlich konsequent handeln müssen, was auch bedeutet, es nicht jeder Bevölkerungsgruppe recht machen zu können. Der Klimawandel erfordert eine Neuanpassung unseres Verhaltens. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 08.01.2023 | ||
Die Meerjungfrau von Black Conch Märchenhaft - wahrlich märchenhaft. Trotz anfänglicher Skepsis - meine Befürchtungen, auch ausgehend vom Buchcover gingen in Richtung 'plakative Romantisierung' - hat mich "Die Meedrjungfrau von Black Conch" von Monique Roffey schnell gepackt und bis zur letzten Seite auch nicht wieder losgelassen. Und mir ist wieder einmal deutlich geworden, dass man sich nie nur am äußeren Schein orientieren sondern vielmehr unter die Oberfläche schauen sollte. Und wirklich gute Märchen transportieren wichtige Botschaften unter der Oberfläche - wie auch die "Meerjungfrau" (die im Buch stets als 'Meerfrau' bezeichnet wird). Der Klappentext beschreibt die Handlung: Fischer rettet Meerjungfrau, diese verwandelt sich an Land in eine begehrenswerte und eigensinnige Frau, die natürlich Anfeindungen ausgesetz ist, und in ihrem Versuch, einem Fluch zu entkommen und ein eigenes, neues Leben zu beginnen... (darf nicht zuviel verraten!). Die Themen unter der Oberfläche: Wandlung, Anderssein, Liebe, Außenseitertum, Gemeinschaft, Mann-Sein, Frau-Sein, Rassismus und Kollonialismus... und ohne erhobenen Zeigefinger... und das alles wunderbar geschrieben und dabei unterschiedliche Erzählformate nutzend. Unbedingt lesen! |
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Bewertung vom 05.01.2023 | ||
Schlafprokrastination ist eine mögliche Nebenwirkung des ersten Teils der Thriller-Reihe 'Rachejagd' des Autorenduos Nica Stevens und Andreas Suchanek. Zumindest ging es mir so, dass ich beim Lesen das dringende Bedürfnis hatte, die gut und schlüssig aufgebaute Story möglichst in einem Stück zuende zu bringen - und das auf Kosten meines Nachtschlafs! Mittellange Kapitel, keine unnötigen 'Nebengleise', eine ansprechende Sprache und - bewährter Pageturner-Trick - am Ende eines jeden Kapitels ein Cliffhanger. Und eines sei vorab verraten: Nichts ist so, wie es scheint und (obwohl die Geschichte am Ende in einem fulminanten Showdown ein Ende findet) auch die endgültige Aufklärung lässt auf sich warten, so dass der zweite Band der Rachejagd-Trilogie ein 'Muss' ist. Die Figuren sind gut gezeichnet und in ihrer Persönlichkeit und in ihrem Zusammenspiel nachvollziehbar; auch die etwas gewagte Konstruktion der Handlung geht auf: Der vermeintlich drei Jahre nach der Entführung von Anna und ihrer damaligen Freundin wiedergekehrte Täter hat einen außergewöhnlichen Plan, nämlich sich dafür zu rächen, dass der Journalistin Anna damals die Flucht aus seinen Fängen gelungen ist. Er hat einen sehr ausgeklügelten Racheplan entworfen; und er scheint der Polizei und Annas Jugendfreund Nick Coleman vom FBI stets einen Schritt voraus zu sein... Und dass es zuweilen auch etwas blutig zugeht, das deutet ja das Cover bereits an. Tolle Lektüre für ein verregnetes Wochenende! |
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Bewertung vom 02.01.2023 | ||
"Gezählte Tage" von Martin Häusler wagt ein höchst interessantes Gedanken-Experiment: Was wäre gewesen, wenn John Lennon, (ein) Kopf der Beatles, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und seine Seele für den Erfolg an 'das Biest' verkauft hätte? Was wäre gewesen, wenn er mit diesem Pakt, geschlossen im Alter von zwanzig Jahren, bereits seine Ermordung mit 40 Jahren vorherbestimmt hätte? Die einzelnen Kapitel begleiten John Lennon von den Anfängen in Hamburg, über die Erfolge der Beatles bis hin zur Trennung der Band und dem Start seiner Solo-Karriere. Einiges ist Geschichte, anderes Fiktion - und man muss schon Kenner der Biographien sein, um dies immer genau voneinander unterscheiden zu können. Aber schließlich hat ein Roman ja nicht die Absicht, die Wahrheit zu verkünden. Wenn wir an John Lennon denken, denken wir v.a. an 'Imagine' und 'Give Peace a chance' - aber niemand ahnt, dass John auch im Namen eines 'himmlischen Auftrags' unterwegs ist - nämlich das Gute in der Welt zu stärken und ein Gegengewicht zum Bösen zu sein. Wir erfahren, dass die Beatles nicht immer ganz so brav waren wie man meint, wir erfahren einiges über die Stimmungen in der Band, wir bekommen einen Einblick in die Trennungsphase der Band und in die nicht immer spannungsfreie Beziehung zwischen John und Paul; wir erleben John als innerlich zerissene Persönlichkeit auf der Suche nach einem Leitstern und nach sich selbst, als Drogengebraucher und -missbraucher; wir bekommen Einblick in seine Liebesbeziehung zu Yoko Ono und May. Die Stärke des Buches ist eindeutig die Idee! Um das romanhafte deutlicher herauszustellen, hätte ich mir mehr Fantastik gewünscht und eine tiefere Ausleuchtung der Personen. Gelungen ist der Roman immer dann, wenn er sich Zeit nimmt für Dialoge und innerpsychische Prozesse - weil genau das den Unterschied macht zu einer Biographie. Aber wer sich als Leser auf das 'Gedanken-Experiment' einlässt, der wird durch ein schönes Leseerlebnis belohnt! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 31.12.2022 | ||
Ein großer Lesegenuss! Der britischen Schriftstellerin Rebecca Wait ist mit ihrem dritten in Deutschland veröffentlichten Werk "Meine bessere Schwester" etwas ganz Großes gelungen - ein Roman, den man nur schwer aus der Hand legen kann, in dem die einzelnen, durchaus längeren Kapitel und Erzählperspektiven gut miteinander verknüpft sind. Ich muss sagen, dass der Titel des Originals ("I'm sorry you feel that way") es weit besser auf den Punkt bringt, was den Inhalt der Geschichte betrifft. Die Story startet mit der Beerdigung von Tante Katy, die über mehrere Jahre an einer Schizophrenie erkrankt war; anlässlich der Beerdigung kommt es zum Zusammentreffen der Familie und sehr schnell wird klar - da stimmt so einiges nicht. Wie geht's dann weiter? Einen breiten Raum nehmen die Kindheits- und Jugendjahre der zweieiigen Zwillings-Schwestern Alice und Hanna ein, sowie die Geschichte von Mutter Celia; hinzukommen der etwas ältere Bruder Michael und der eher mit seinem Job verheiratete Vater. Über 500 Seiten hinweg beschreibt Rebecca Wait mit psychologischer Rafinesse, die Schwierigkeiten der einzelnen Figuren mit den Anforderungen des Lebens klar zu kommen, in Beziehung zu anderen zu treten, Freundschaften zu finden, überhaupt Beziehungen einzugehen, die eigenen Emotionen zu managen. (Die ewige Frage: Wie viel vom eigenen Leben der Autorin steckt da drin?) Niemand ist in diesem Szenario perfekt, es wird 'viel gescheitert' und jede Figur hat ihren ganz eigenen Kampf mit sich selbst und seiner Rolle. Und selbstverständlich bleibt es nicht bei der Vorgeschichte zum Eröffnungskapitel 'Beerdigung' - der geneigte Leser erfährt auch, wie es weitergeht; und eines sei verraten - die Figuren entwickeln sich. Ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, der einen derart differenzierten Einblick in unterschiedliche Seelenleben gewährt. Hut ab! |
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