Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ladybella

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2017
Schmitts Fall
Klimanski, Manfred

Schmitts Fall


sehr gut

Dies ist der 1. Fall zu dem Privatermittler Heinz Schmitt, der Auftakt zu einer Trilogie.
Schmitt ist Inhaber einer Detektei, die mehr schlecht als recht läuft. Da erhält er vom Oboisten des ortsansässigen Sinfonieorchesters den Auftrag, einem Erpressungsversuchnachzugehen. Ein finanzieller Hoffnungsschimmer in seiner düsteren Lage.
Er ahnt nicht, dass er mit seinen Ermittlungen in ein Wespennest sticht, in dem bis hinauf zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft, verschiedene Personen verwickelt sind. Als mehrere Morde geschehen bringt sogar er sich in höchste Lebensgefahr und sowohl er, wie auch die Polizei, tappen lange Zeit im Dunkeln.
Hintergrund der Ermittlungen ist eine höchst üble Geschichte, die dem Leser regelrecht, ob ihrer unglaublichen Machenschaften, böse aufstößt.
Obwohl mir Schmitt, ein richtig übellauniger Typ nicht so richtig sympathisch ist, wie auch andere Personen in diesem Fall, ist er als Person richtig gut getroffen sowie auch andere Akteure sehr gut beschrieben sind.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm zu lesen, und die Spannung wird konsequent auf einem guten Level gehalten.
Die kurzen Kapitel tragen dazu bei, sich trotz falscher Fährten nicht in der Handlung zu verlieren, man kann das Buch gut in einem Rutsch durchlesen.
Fazit: Ein spannender Fall, von dem man sich wünschen würde, dass er sich niemals so in Wirklichkeit abspielen sollte.
Lesenswert für Liebhaber von verkrachten Existenzen
Autor: Manfred Klimanski
Buch: Schmitts Fall

Bewertung vom 21.11.2017
Die schwarze Jagd
Bauer, Dinesh

Die schwarze Jagd


sehr gut

Zum Inhalt:
Der Dorfbulle Schorsch Wammetsberger möchte eigentlich nur seine Ruhe haben. Doch dieses Mal hilft alles nix: Gleich zwei Tote gibt’s bei der Schlipfgrub-Alm, die Hintergründe liegen völlig im Dunkeln. Mord im Schlepper-Milieu oder purer Neid mit Todesfolge in der eigenen Sippschaft? Die Zahl der Verdächtigen steigt von Stunde zu Stunden. Und zu allem Überfluss muss sich Schorsch auch noch mit dem selbsternannten Guerilla-Führer „Che“ Wildbichler herumschlagen, der ihn blöderweise zum Tatzeitpunkt beim Rehleinschießen nahe der Alm gesehen hat....

An den bayrischen Stammtischen tummelt sich alles, was den typisch rebellischen und auch andererseits phlegmatischen Charakter eines Bayern ausmacht, so nach dem Motto: Schaun wir mal, dann werden wir schon sehen....
Da haben wir den Neu-Revoluzzer Che – mit bürgerlichem Namen Wildbichler und seine Companeros, oder auch den Polizeiobermeister Gschwandtner, der als Spion ausgesandt wurde, um zu erkunden, wie sich die Lage nach dem nächtlichen illegalen Schusswechsel darstellt.
Was war passiert?
Leider ist der nächtliche Wildererausflug von unserem Schorsch Wammetsberger & Co völlig in die Hose, pardon, daneben gegangen und unsere Helden geraten unfreiwillig in eine Schießerei. Und zu allem Übel existiert nun auch ein verräterisches Handy-Video des Tathergangs, ein Video, das die ermittelnden Beamten auf keinen Fall in ihre Hände bekommen sollen.
Es wird vermutet, dass die Toten etwas mit Menschenhandel oder Waffenschieberei zu tun haben.
Der Polizeipräsident fordert schnelle und lückenlose Aufklärung der Todesfälle, was den Schorsch immer wieder in brenzlige aber auch lustige Situationen bringt.
Der lustige Schreibstil von Dinesh Bauer und die typisch bayrische Ausdrucksweise bringen auch den Nichtbayern quasi zum Dauergrinsen.
Seine Chararaktere sind so bildhaft gezeichnet und agieren so glaubhaft, dass man sie direkt vor sich sieht und ihnen bei ihrer Ermittlungsarbeit quasi über die Schulter schaut. Sie sind nicht abgehoben, keine Supermänner, sondern Menschen wie du und ich, mit all ihren Ecken und Kanten. Situationskomik und humorvolle Dialoge machen das Ganze lebendig und authentisch und die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Insbesondere gefielen mir die zusammengewürfelten Kapitelübersichten, die alle eine kulinarische Bedeutung haben. Auch die Rezepte sind richtig gut und das Personenregister am Anfang äußerst hilfreich z.Bsp. für Neueinsteiger wie mich.
Mir hat dieser unterhaltsame Krimi mit viel Lokalkolorit sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich gerne 4 Sterne.

Übrigens: Auch für Nichtbayern geeignet !!

Ein herzliches Danke an NetGallery und den Haymon Verlag für das Rezensionsexemplar

Bewertung vom 20.11.2017
Der lange Weg nach Orbadoc
Batliner, Benita

Der lange Weg nach Orbadoc


ausgezeichnet

Die Geschichte einer unverbrüchlichen Freundschaft

Es ist eine wundervolle, nicht ungefährlich Reise, auf welcher wir den kleinen Geronimo und die Kräbe Deborah begleiten dürfen, zwei Freunde, die zusammen durch Dick und Dünn gehen.
Geronimo ist der Kleinste und Schwächste im Verband der fliegenden Schweine, ihm fehlt vor allen Dingen seine Mutter, die bei seiner Geburt gestorben ist. So muss er ganz früh lernen,was es heißt, ganz allein auf sich gestellt zu sein.
Sein Vater, der Anführer der fliegenden Schweine, überträgt ihm die Aufgabe, die Führung der Reise nach Orbadoc zu übernehmen, wohin sich die Gruppe aufgrund der Nahrungsknappheit begeben soll. Er hat Angst vor dieser Aufgabe, denn er weiß nicht, wie er diese allein bewältigen soll. Außerdem muss er ein seltenes Amulett dorthin bringen, bis zu einem bestimmten Tag, dem sogenannten Odelynstag, da sonst die Schweine ihre Fähigkeit zu fliegen verlieren würden.
Als er durch widrige Umstände von der Gruppe getrennt wird, muss er ganz alleine vielen Gefahren trotzen, aber er trifft auch auf ihm wohlgesinnte Wesen und lernt die Kräbe Deborah, halb Rabe halb Krähe kennen, und bald verbindet die beiden ungleichen Gefährten eine tiefe Freundschaft.
Ihr Weg führt auch durch den Zauberwald, der in leuchtenden Farben beschrieben wird, und mit allerlei Tieren und Wesen bevölkert ist, die nicht immer ungefährlich sind, aber auch dieses Abenteuer überstehen unsere beiden Freunde gut und kommen rechtzeitig in Orbadoc an.
Benita Batliner zeichnet ihre Protagonisten mit soviel Feingefühl und Sensibilität dass man hingerissen ist. Sie bedient sich einer wunderschönen episch-lyrischen Sprache, die den Leser in Staunen versetzt, und ihre Phantasie beflügelt den Leser regelrecht, tief in dieses Märchen für Erwachsene einzutauchen und sich darin zu verlieren.
Die lange Reise nach Orbadoc ist die Geschichte einer unverbrüchlichen Freundschaft zweier gegensätzlicher Wesen, die zueinander finden und gemeinsam alle Hindernisse bewältigen und alle Gefahren überstehen. Eine besondere Bedeutung verleiht die Autorin dem Wort „Bitte“, welches oft sehr hilfreich ist und fast alle Türen öffnet.
Beide, der kleine, aber verfressene und neugierige Geronimo und die kluge Kräbe Deborah sind mir schon jetzt so ans Herz gewachsen, dass ich es kaum erwarten kann, von weiteren Abenteuern zu lesen.
Benita Batliner beschreibt ihre Motivation, diese Geschichte zu schreiben, mit folgenden Worten:
Ich war unsicher. Ich wollte eigentlich ein Buch für Erwachsene schreiben (und ihre inneren Kinder (-; )“
und damit hat sie uns ein wundervolles Geschenk gemacht. *
***** Danke Benita *****

Bewertung vom 20.11.2017
Schwarzbubenland
Gasser, Christof

Schwarzbubenland


ausgezeichnet

Ich kenne zwar keinen der Vorgängerbände – leider muss ich jetzt sagen – bin aber von der Person, um die sich hier alles dreht, nämlich der Journalistin Cora Johannis, schon jetzt sehr angetan und überzeugt. Eine Frau, die geerdet im Leben steht, allein erziehende Mutter eines aufmüpfigen Teenagers und eines nicht ganz konventionell handelnden Sohnes.
Der Auftrag nach der verschollenen Ehefrau eines hoch angesehenen ehemaligen Regierungsmitglieds zu suchen kommt für Cora gerade recht, ist ihr doch erst vor kurzem ein lukrativer Auftrag durch die Lappen gegangen. So macht sich die freischaffende Journalistin auf den Weg ins „Schwarzbubenland“ einem wunderschönen Flecken Erde Nähe Basel und französischer Grenze, um in dem Dorf Gilgenberg ihre ersten Recherchen zu führen. Der Autor, Christof Gasser, hat dieses Dorf und seine Bewohner so unglaublich gut beschrieben dass es mir während des Lesens gar nicht aufgefallen ist, dass es sich hier um ein fiktives Dorf handelt.
Von Anfang an gestalten sich die Recherchen als schwierig, denn Cora wird nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Im Gegenteil, als sie anfängt, Fragen zu stellen, bekommt sie die offene Feindseligkeit der Bewohner zu spüren, und nicht nur das. Sie bekommt eine ernstzunehmende Warnung von Seiten der Staatsanwaltschaft und die Behörden mauern. Bald weiß sie nicht mehr., wem sie trauen kann. Es gibt eine Tote, in einer Burgruine werden weitere Leichen gefunden und sie gerät in Lebensgefahr. Aber was bedeutet dies alles, welche Geheimnisse verbergen sich hinter der Geschichte, oder soll hier irgendetwas vertuscht werden? Wird es ihr gelingen, etwas über die verschwundene Ehefrau herauszufinden?
Schwarzbubenland ist der Auftakt zu einer neuen Serie mit der investigativen Ermittlerin Cora Johannis, einer freischaffenden Journalistin. Mir gefällt diese Idee besonders gut, weil sie den Spagat aufzeigt, den eine alleinerziehende Mutter zwischen Familie und Arbeit bewältigen muss. Eine rasante und temporeiche Story, Spannung und Action von Anfang an, die konsequent bis zum Ende gehalten wird und mit einer fesselnden, bildhaften Sprache und überraschenden Wendungen besticht.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band dieser Reihe und vergebe hier gerne 5 Sterne.
Meine Meinung: Absolut lesenswert.
Autor: Christof Gasser
Buch: Schwarzbubenland

Bewertung vom 20.11.2017
Wie wir Katzen die Welt sehen
Stellmacher, Hermien;Schultz, Joachim

Wie wir Katzen die Welt sehen


ausgezeichnet

Meine Katze ist der Chef im Haus

Meine Katze ist der Chef im Haus. Das habe ich nun endlich begriffen, nach der Lektüre dieses kurzweiligen Ratgebers von Katzen für ihre geliebten Zweibeiner.
Meine Katze hat regelrecht um mich geworben und letztendlich gewonnen.Nachdem ich jahrelang einen Hund mein eigen nannte, welchen ich zu einem folgsamen Mitbewohner erzogen hatte und ich eigentlich keine Katzen mochte, kam eines Tages Mädi in mein beschauliches Leben. Und damit hörte es auf. Ich meine, das beschauliche in meinem Leben.
Mädi drängte sich beharrlich dazwischen und es gelang ihr, mich zu zähmen.
Ein herrliches Lesevergnügen ist diese herzige Buch für Katzenliebhaber und für solche wie z.Bsp. Mich selber. Oftmals musste ich laut lachen.
Es vermittelt dem Leser auf heitere Weise die Ansichten und Denkweise „seiner Katze“ will sagen, ich weiss nun, warum ich dieses und jenes tue. Das war mir nicht immer so bewusst. Aber meine Katze war sehr geduldig mit mir, und es ist ihr letzlich gelungen, unser Zusammenleben nach ihrem Gusto zu gestalten. Sie liegt beispielsweise stundenlang auf ihrem Lieblingsplatz auf dem Sofa und thront auf mehreren Kissen, gestattet es gnädig, wenn ich sie streichle. Aber kaum läutet das Telefon, drängt sie sich dazwischen, krallt sich mit ihren Samtpfötchen auf meinen Bauch und will gekrault werden.
Aber ich schweife ab. Mir ist beim Lesen des Buches nun endlich klar geworden: ich kann machen was ich will. Gegen die Beharrlichkeit meiner Katze habe ich keine Chance, und daran sollte ich mich besser gewöhnen.
Ich liebe dieses kleine wunderschön illustrierte Buch. Und habe nun auch das perfekte kleine Geschenk für viele meiner Freunde, Katzenbesitzer und solche, die es werden könnten.
Danke an Hermien Stellmacher und Joachim Schultz für diesen bezaubernden Ratgeber voller Charme. Ich kann es dem Leser nur wärmstens ans Herz legen.
Autor: Hermien Stellmacher

Bewertung vom 19.11.2017
Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden / Sadie Scott Bd.4 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden / Sadie Scott Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit diesem Band beweist uns Dania Dicken wieder einmal ihre grosse Klasse was vor allem die psychologische Seite ihrer Charaktere angeht. Insgesamt zwar etwas ruhiger, aber man erfährt dabei sehr viel zum Privatleben der Protagonistin Sadie, ihrer Liebe zu Matt und dem ihrer Freunde.
Zeit zum Atem holen, was nach den turbulenten Ereignissen aus den Vorgängerbänden durchaus sehr erholsam ist. Es bringt dem Leser die Akteure wirklich sehr nahe und sie wachsen dem Leser immer mehr ans Herz.
Aber auch hier gibt es wieder einen sehr spannenden Fall zu lösen und zum Ende hin wird es noch so richtig heftig.Sehr gut gefallen hat mir die Einbindung von Andrea Thornton, Hauptakteurin einer anderen, in England spielenden Reihe. Ihr gelingt es, aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung, Sadie wirklich hilfreich zur Seite zu stehen.
Über den tollen, fesselnden Schreibstil, die bildhafte Beschreibung der Charaktere und die Intensität ihrer Empfindungen brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. Einfach Top.
Mein Fazit: Wieder einmal ausserordentlich spannend, tiefgründig und absolut lesenswert.
Freue mich schon jetzt auf neue Abenteuer mit den mir liebgewordenen Protagonisten.
Autor: Dania Dicken

Bewertung vom 17.11.2017
Vier Morde und ein Weihnachtsbraten
Godau, Angelika

Vier Morde und ein Weihnachtsbraten


ausgezeichnet

Ich habe mich verliebt - in eine zeitreisende Granny namens Louise

Mitten in der Vorweihnachtszeit erscheint sie Sabrina wieder in ihrem Schlafzimmer. Ihre Ururgroßmutter, die religiöse und bibelfeste zeitreisende Granny Louise und bittet um Hilfe: es gilt, einen Mord aufzuklären und um ein Medikament für Grannys erkrankten Sohn. Sabrinas neuer Lebensgefährte Karsten, ein erfolgreicher Tierarzt, kann sich darüber nur wundern, denn er selbst kann Granny weder sehen noch hören. Seine Einstellung ändert sich aber, als er selber Besuch aus der Vergangenheit bekommt, nämlich von Grannys Verlobtem, dem technikverliebten Heinrich. Auch er braucht Hilfe, soll er dochim Auftrag Kaiser Wilhelms II die Hintergründe um einen geplanten Anschlagermitteln

Und schon sind wir mitten im Geschehen. Es geht drunter und drüber. Granny wird entführt, Heinrich gerät unter Mordverdacht, und ein seiner Sinne nicht ganz mächtiger Oberregierungsrat begeht einen Mord.

Es gelingt der Autorin, Angelika Godau, ganz wunderbar, die beiden Zeitebenen miteinander zu verweben, und dies mit viel Wortwitz, Situationskomik, unschlagbaren Dialogen und wechselnden Schauplätzen, sodass man zwischen Mitleid, Entsetzen und Lachen hin und her pendelt.
Neben der spannenden Handlung erfährt man sehr viel Wissenswertes aus der damaligen Zeit, ihre Gebräuche, Sitten und die Mode.
Es ist diese unvergleichlich lockerleichte Art des Schreibstils, die detailreiche Beschreibung der Charaktere, die es dem Leser leicht macht, der Geschichte zu folgen, Bilder entstehen zu lassen und sie zu genießen. Allerdings mit einem kleinen Augenzwinkern, denn nicht alles ist logisch nachvollziehbar.
Mir hat diese Granny-Geschichte mit dem Touch Kriminalistik, wobei man sich bis kurz vor Schluss nicht sicher ist, wer denn nun der Täter ist, sehr gut gefallen. Es war für mich der erste Band der nunmehr dreiteiligen Serie, aber ein sehr gelungener, der mich dazu animiert, nun auch seine Vorgänger zu lesen.
Ein Krimi der sehr gut in die Vorweihnachtszeit passt, denn es wird hier auch nicht mit kleinen Seitenhieben auf Kaufrausch und Konsumverhalten gespart, der moralische Zeigefinger der Granny ist mahnend erhoben.

Kurz gesagt: Ein witziges, spritziges Lesevergnügen, wobei Anstand Sitte und Moral, vertreten durch die liebenswerte Granny nicht fehlen.
5 Sterne, für dieses gelungene Vorweihnachtsvergnügen.

Autor: Angelika Godau
Buch: Vier Morde und ein Weihnachtsbraten