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SalMar

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2022
Das Glück hat acht Arme (eBook, ePUB)
Pelt, Shelby Van

Das Glück hat acht Arme (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Oktopus auf Abwegen

Die Jüngste ist Tova nicht mehr, daher versteht auch niemand, warum sie den Putzjob im Aquarium macht. Aber Tova mag ihre Arbeit dort – vor allem seit sie sich mit Marcellus, dem Oktopus angefreundet hat. Der hat allerdings, wie sie schon bald feststellen muss, überraschenderweise ganz eigene Pläne.
Eine Geschichte, die in Teilen aus der Perspektive eines Oktopus erzählt wird – das hört sich ziemlich skurril an. Aber tatsächlich funktioniert es ganz wunderbar und Marcellus‘ Sicht auf die Dinge ist wirklich eine ganz spezielle, die der Geschichte das besondere Etwas verleiht.
Das Buch lebt durch seine liebenswürdigen Figuren, die in dem kleinen Küstenort aufeinandertreffen und jeweils ihr Päckchen zu tragen haben. Ich mochte sie allesamt sehr gerne, wobei Marcellus auf jeden Fall mein Liebling ist. Diese Tiere fand ich schon immer sehr faszinierend und in dieser Geschichte erfährt man ganz nebenbei so einiges über ihre Fähigkeiten.
Das Buch behandelt aber auch eine Familiengeschichte, die nach und nach aufgedeckt wird und ziemlich spannend ist: Es gibt die ein oder andere Wendung, die für mich so nicht vorsehbar war. Das macht die Geschichte zu einem tollen ausgewogenen Gesamtpaket, bei dem wirklich keine Langeweile aufkommt.
Wer Lust auf eine besondere, eher leise, aber auch sehr abwechslungsreiche Geschichte mit bittersüßem Happy-End hat, der kommt hier voll auf seine Kosten. Von mir gibt es auf jeden Fall eine unbedingte Leseempfehlung und 4 ½ Sterne.

Bewertung vom 07.11.2022
Dark Rise Bd.1 (eBook, ePUB)
Pacat, C. S.

Dark Rise Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Absolutes Highlight

So lange Will sich zurückerinnern kann, war er mit seiner Mutter auf der Flucht. Nun ist er allein und man hat ihn gefunden. Aber er kann fliehen und sich zusammen mit Violet, einem Mädchen, das ebenfalls auf der Flucht ist, zum geheimnisvollen Orden der Stewards retten – an einen Ort, der Magie, aber auch viele dunkle Geheimnisse birgt. Ob er dort endlich mehr über seine Herkunft in Erfahrung bringen kann?
Cover, Titel, Klappentext, die Rezensionen für das englische Original – selten gab es so viele Gründe, warum ich ein Buch unbedingt lesen wollte. Das schafft natürlich auch hohe Erwartungen, aber tatsächlich übertrifft die Geschichte sie alle! Was habe ich bei diesem Buch mitgefiebert, und jedes Mal, wenn ich dachte, ich weiß, in welche Richtung es sich entwickelt, hat die Autorin es geschafft, mich völlig zu überraschen.
Die Geschichte beginnt in London, aber nach und nach deckt C. S. Pacat für den Leser eine Welt voller Magie und dunkler Wesen auf, die es wirklich in sich hat. Genau wie die Figuren: Denn die sind wunderbar vielschichtig und lassen sich so gar nicht in irgendwelche Schubladen stecken. Man merkt ganz deutlich (und die Autorin bestätigt das im Nachwort): Hier hat jemand sehr lange und mit ganz viel Liebe an der Geschichte gefeilt. Und dann noch diese völlig unerwarteten Wendungen, die auch noch so viel Sinn ergeben…
Alle, die Lust darauf haben, in eine völlig unbekannte und düstere fantastische Welt abzutauchen und sich von einer wahnsinnig spannenden und unvorhersehbaren Geschichte überwältigen zu lassen, sollten hier unbedingt zugreifen – auch wenn die Fortsetzung noch nicht in Sichtweite ist. Für mich ist das Buch tatsächlich mein Highlight des Jahres.

Bewertung vom 19.10.2022
Spicy Noodles / Food Universe Bd.2 (eBook, ePUB)
Graßhoff, Marie

Spicy Noodles / Food Universe Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Spannende feurige Fortsetzung

Der zweite Band der Food-Universe-Reihe beginnt damit, dass Toma von seinen Eltern vor die Tür gesetzt wird – und prompt Zeuge eines Mords von Overkill wird, einem unbekannten Serienmörder, der gerade New York unsicher macht. In seiner Not wendet er sich an seinen etwas seltsamen Großvater, der ihn überraschenderweise mit offenen Armen bei sich bzw. in seinem Restaurant empfängt. Was, wenn ihn aber doch jemand am Tatort gesehen hat?
Nachdem mir der erste Teil der neuen Reihe von Marie Graßhoff richtig viel Spaß gemacht hatte, war ich schon sehr gespannt, welche Figuren und besonderen Kräfte uns in diesem neuen Band erwarten. Auch Toma hat zunächst keine Ahnung von der Welt der Götternachkommen oder seinem persönlichen Bezug dazu, aber bald schon steckt er wirklich bis über beide Ohren mittendrin und man darf als Leser sozusagen hautnah mit dabei sein.
Spannend war die Geschichte allemal und es hat auch Spaß gemacht, ein paar bekannte Gesichter aus dem ersten Band wiederzusehen. Allerdings konnte mich das Buch auf emotionaler Ebene nicht ganz abholen – dafür blieb mir Toma als Figur und auch die Beziehung zwischen ihm und der geheimnisvollen Akira etwas zu blass und entsprechend habe ich nicht ganz so sehr mit ihm mitgefiebert.
Trotzdem hat es großen Spaß gemacht, wieder in diese Welt einzutauchen, und ich finde die Idee zu dieser Reihe wirklich klasse umgesetzt. Daher freue ich mich schon jetzt auf den (am Ende des Buches bereits angekündigten) dritten Band dazu.

Bewertung vom 19.10.2022
Stadt, Land, Fuchs
Reichholf, Josef H.

Stadt, Land, Fuchs


sehr gut

Faszinierende Tierwelt vor unserer Tür

Entgegen der Erwartung mancher leben unsere heimischen Säugetiere nicht nur draußen auf dem Land, sondern – mal mehr, mal weniger heimlich – auch in unseren Städten, die manche Tiere mittlerweile sogar bevorzugen. Einer, der sich damit auskennt, der Biologe Josef Reichholf, nimmt uns mit auf eine Reise in die erstaunliche Welt unserer Säugetiere.
Mehr über unsere heimische Tierwelt zu erfahren und nicht nur immer über exotische und weit entfernt lebende Arten zu staunen, das klang für mich besonders interessant. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät auch gleich die große Bandbreite an Säugetieren, mit denen sich dieses Buch beschäftigt: Vom Wolf über die verschiedensten Mäusearten, bis hin zum Biber und den heimischen Fledermausarten – hier dürfte für jeden Tierfreund etwas dabei sein.
Ich fand es unheimlich faszinierend, wie viel neue und erstaunliche Details man über die einzelnen Tierarten und ihr Leben in unserer Mitte erfährt, aber auch über die größeren (historischen) Zusammenhänge mit Politik und Wirtschaft. Die Kapitel zu den einzelnen Tieren sind nicht immer gleichermaßen ausführlich – manche hätten auch etwas knapper gehalten sein können, andere fand ich so faszinierend, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte. Als besonders ansprechend empfand ich auch den Schreibstil, der viele Informationen auch in Anekdoten und eine ordentliche Portion Humor verpackt.
Alles in allem enthielt das Buch für mich eine Vielzahl an faszinierenden Informationen über unsere heimischen Säugetiere, die zwar ins Detail gehen, aber auch für Laien wie mich wunderbar aufbereitet wurden. Allen, die sich für die Tierwelt vor unserer Tür und das Zusammenleben von Mensch und Tier interessieren, kann ich dieses Buch also wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2022
This Charming Man
McDonnell, C. K.

This Charming Man


ausgezeichnet

Zurück bei der Stranger Times – gelungene Fortsetzung

Die Redaktion der Stranger Times steht, neben allerlei persönlichen Problemen, mal wieder vor einem ungewöhnlichen Rätsel: In Manchester gehen Vampire um. Menschen wie magische Wesen bestehen darauf, dass es die Blutsauger gar nicht gibt – aber wie lassen sich die spitzen Eckzähne und menschlichen Opfer dann erklären?
Nach nur wenigen Seiten fühlt man sich schon wieder in der wunderbar chaotischen und schrägen Truppe der Stranger Times angekommen, die man im ersten Band kennenlernen durfte. Wer die so unterschiedlichen Figuren schon dort liebgewonnen hatte, der kommt auch im zweiten Band voll auf seine Kosten. Toll fand ich aber insbesondere, dass man auch neue Seiten der bereits bekannten Charaktere kennenlernen darf. Auch einige sehr interessante und geheimnisvolle neue Figuren sind am Start, von denen man direkt hofft, dass sie einem auch in etwaigen Folgebänden erhalten bleiben.
Der spezielle Humor hat mir auch in diesem Band wieder richtig gut gefallen und sorgt definitiv für etwas Leichtigkeit, obwohl es ja doch recht düster zugeht. Zunächst ist man als Leser etwas damit beschäftigt, die Schauplätze und Figuren zu sortieren, von denen es mittlerweile doch einige gibt, aber dann macht es einfach Spaß, die verschiedenen Entwicklungen zu verfolgen. Spannend bleibt es auf jeden Fall bis zum Schluss.
Wer skurrile, mit schwarzem Humor gespickte und spannende Geschichten mag, der ist bei dieser Reihe auf jeden Fall genau richtig. Für mich stand der zweite Band dem ersten in nichts nach. Jetzt fühle ich mich in der Reihe erst recht zuhause und freue mich daher schon jetzt riesig auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 17.10.2022
All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1


ausgezeichnet

Perfekte Einstimmung auf Weihnachten

Febe ist an einem wahren Tiefpunkt angelangt, emotional wie finanziell – und das auch noch kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Aus der Not heraus lässt sie sich auf einen sehr ungewöhnlichen Deal ein: Sie spielt über die Feiertage die Freundin von Liam vor dessen Familie und er bezahlt dafür den Skiurlaub mit ihrer besten Freundin, die Auszeit, die sie so dringend braucht.
Dieses Buch war definitiv die perfekte Weihnachtsliebesgeschichte, von der ich gar nicht wusste, dass ich sie brauchte, die mich aber schlichtweg begeistert hat. Es gibt nur wenige Bücher in diesem Genre, die mich komplett überzeugen können, und vor allem in Kombination mit Weihnachten besteht doch die Gefahr, dass einem von all dem Zuckersüßen eher ein bisschen schlecht wird. Aber das war hier überhaupt nicht der Fall: Diese Geschichte macht einfach glücklich.
Vermutlich liegt das vor allem an den tollen Figuren: Ich mochte Febe und Liam total, einzeln für sich, aber auch die Dynamik zwischen den beiden. Es hat einfach Spaß gemacht, die Entwicklung der Beziehung zwischen Febe und Liam zu verfolgen und das Auf und Ab hat genau das richtige Maß an Spannung geliefert. Aber auch Liams Familie war toll geschrieben und man konnte sie sich bildlich vorstellen und direkt ins Herz schließen. Die Stadt London als Hintergrund hat dem Ganzen natürlich auch nicht geschadet.
Von mir gibt es daher eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die auch nur ansatzweise Lust auf eine romantische Weihnachtsgeschichte haben.

Bewertung vom 14.10.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Ganz besonderes, intensives Leseerlebnis im hohen Norden

Elsa wächst im hohen Norden Schwedens im Schoß einer Sámi-Familie auf, die eine Rentierherde hält. Ihr Alltag ist von vielen Traditionen, aber auch Sorgen – insbesondere im Hinblick auf die Gefahren für die Rentiere durch Raubtiere und Wilderei – geprägt. Elsa erfährt dies im Alter von neun Jahren hautnah, als sie miterlebt, wie ein Wilderer ihr Rentierkalb tötet.
Das Buch nimmt den Leser mit in eine andere Welt, in der Rentiere nicht nur einen Broterwerb, sondern einen Lebensinhalt darstellen, der das Leben der ganzen Familie bestimmt. Zunächst aus der Perspektive der 9jährigen Elsa und dann im Laufe der Jahre mit den Augen einer jungen Frau bekommt man einen sehr eindringlichen Einblick in das Leben dieser Sámi, der außerdem noch um weitere Perspektiven anderer Bewohner ergänzt wird.
So fremd diese Welt auch scheint, die Erzählung ist sehr ergreifend und fesselnd, so dass man das Buch nur schwer beiseitelegen kann – auch wenn es nicht immer einfach ist, die Sorgen und Gefahren der Figuren mitzuerleben. Der unheimlich starken Protagonistin ist es zu verdanken, dass die Verzweiflung dabei nicht überhandnimmt.
Für mich war die Geschichte um Elsa und ihre Familie ein ganz besonderes, intensives Leseerlebnis, beim dem ich viel über die Sámi gelernt habe, das mich aber auch emotional auf eine Reise mitgenommen hat, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Bewertung vom 13.10.2022
Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1 (eBook, ePUB)
Benning, Anna

Was die Magie verlangt / Dark Sigils Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Voll und ganz gelungener Auftaktband
Rayne lebt in einer geteilten Welt: Während es bei der Bevölkerung im Mirror, der gespiegelten Welt am Himmel, Magie im Überfluss gibt, ist Magie bei ihr in der normalen Welt zum einen ein sehr kostbares Gut, zum anderen aber auch sehr gefährlich. Ein Kampf in der Arena, der ihr endlich ein Leben in Freiheit ermöglichen soll, geht für Rayne völlig unerwartet aus – und plötzlich findet sie sich bei den Oberen im Mirror wieder.
Die Geschichte um Rayne reißt einen als Leser unglaublich schnell mit, so dass man innerhalb kürzester Zeit mitten drin steckt. Der Aufbau dieser Welt und das System der Magie darin hat es in sich, ist aber absolut überzeugend, und man wird so toll herangeführt, dass die Erklärungen in keinster Weise von der eigentlichen Entwicklung ablenken.
Raynes Perspektive als Protagonistin fand ich sehr mitreißend – ich fand es richtig spannend, an ihrer Seite mehr über die Magie, die verschiedenen Gruppierungen und die Vergangenheit der Familien zu erfahren. Adam bleibt durchweg sehr geheimnisvoll, aber trotz diverser Geschehnisse ist er für mich einer von den Guten und tatsächlich eine meiner Lieblingsfiguren.
Für mich war „Dark Sigils“ ein voll und ganz gelungener Auftaktband, der mit einer aufregenden neuen Welt, starken Figuren und spannenden Entwicklungen bis zum Schluss überzeugt– daher gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.10.2022
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ (eBook, ePUB)
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emotional wie spannend

Harrison ist eigentlich ein recht besonnener Junge, aber ab und zu setzt diese Besonnenheit aus und er sieht rot. „Alarmstufe rot“ nennt seine Familie diese Wutanfälle, was ihn – verständlicherweise – nur noch wütender macht. Bei einem dieser Vorfälle auf einem Kindergeburtstag bekommt er ein unerwartetes Geschenk: Ein schwarzes Loch. Wie toll, wenn man Dinge, die einen ärgern, einfach unbemerkt und für immer entsorgen kann – oder vielleicht doch nicht?
Wenn man vielleicht selbst ein solches „Exemplar“ wie Harrison zuhause hat, dann findet man dieses Buch wahrscheinlich, genau wie ich, besonders reizvoll. In dieser Hinsicht hat die Geschichte schon mal alle Erwartungen erfüllt, denn die Wutanfälle und wie man damit besser umgehen kann, sind ein wiederkehrendes Thema in diesem Buch – aber immer, wie ich finde, in einer nett verpackten Weise.
Gleichzeitig hatte das Buch aber noch viel mehr zu bieten: Ich fand es beispielsweise klasse, wie hier so komplexe Dinge wie schwarze Löcher erklärt werden, ohne dass es langweilig wird. Aus einer recht alltäglichen Situation wird außerdem ein großes Abenteuer, das den Jungen um die halbe Welt führt. Aber auch Harrisons Gedanken zu seiner Familie fand ich schön und richtig ergreifend geschrieben, und auch ein großer Halbbruder übernimmt noch einen tollen Part.
Insgesamt war es für mich eine rundum tolle Geschichte, die auch sprachlich sehr ansprechend ist und für den ein oder anderen Lacher sorgt. Die Altersempfehlung des Verlags ab 8 Jahren finde ich angemessen, obwohl es – gerade im Hinblick auf das emotionale Thema - für etwas jüngere Kinder auch gut zum Vorlesen geeignet ist (einige wirkliche schöne Illustrationen sind ebenfalls enthalten).

Bewertung vom 12.10.2022
Unsterblich sind nur die anderen
Buchholz, Simone

Unsterblich sind nur die anderen


gut

Fluch des Nordatlantiks

Zwei Freundinnen, Iva und Malin, besteigen auf der Suche nach ihren verschwundenen Freunden eine Fähre nach Island, die MS Rjúkandi. Sehr schnell fällt ihnen auf, dass die anderen Menschen an Bord der Fähre nicht dem Standard entsprechen – und überhaupt hat Iva ein ganz komisches Gefühl…
Lange schon wollte ich endlich einmal einen der viel empfohlenen Krimis der Autorin lesen, nun aber ist dieser ganz neue (und ganz andere) Roman mein erster von Simone Buchholz geworden – deswegen hatte ich keinerlei Erwartungen aufgrund ihrer vorherigen Werke.
Es ist definitiv ein sehr besonderes Buch, das für mich unheimlich viel Atmosphäre hatte. Ein klein wenig musste ich dabei auch an Jack Sparrow und Fluch der Karibik denken – aber insgesamt war es wesentlich ernster, düsterer und auch kälter (weil Nordatlantik). Besonders auch deswegen, weil es in jedem Fall die Genreschubladen sprengt und Schreibstil/Textart auch gerne mal zwischendurch ziemlich unvermittelt wechseln. Dieser recht experimentelle Aspekt des Buches hat mir eigentlich ganz gut gefallen, gegen Ende wurde es mir dann aber einen Tick zu viel.
Iva war für mich die eigentliche Protagonistin der Geschichte, auch wenn der Leser ebenfalls Einblicke aus anderen Perspektiven erhält. Iva mochte ich besonders gerne, gerade ihre zwiespältigen Gefühle im Laufe der Fahrt fand ich toll herausgearbeitet, aber es gab noch so einige andere Figuren, die ich gleichermaßen besonders wie sympathisch fand. Einzig die Sprache in den Dialogen, vor allem zwischen Iva und Malin, fand ich manchmal für deren Alter etwas befremdlich.
Für mich war „Unsterblich sind nur die anderen“ auf jeden Fall ein besonderes Buch, das im Gedächtnis bleiben wird – auch wenn ich persönlich mir vielleicht die ein oder andere Kante weniger gewünscht hätte. Empfehlen würde ich es den Lesern, die gerne mal auch Neues ausprobieren und ein Faible für besondere Atmosphäre haben.