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BooknerdsbyKerstin

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2019
Wen die Geister lieben / Heaven's End Bd.1
Kestner, Kim

Wen die Geister lieben / Heaven's End Bd.1


ausgezeichnet

Geisterfans aufgepasst! Und auch die Angsthasen unter euch. Denn „Heaven´s End“ von Kim Kestner ist keine Geistergeschichte zum Gruseln, sondern zum Spaß haben. Und auch diejenigen, die bei Kinderbuch abwinken, sollten genauer aufhorchen, denn dieses Buch bietet so viel, dass es einfach nur ein grandioses Leseerlebnis war.
Und was für eines! Ich liebe dieses Buch einfach abgöttisch und freue mich jetzt schon soooo sehr auf die Fortsetzung, denn eins muss man Kim Kestner lassen: das ist das fieseste Ende ever!

Aber fangen wir doch von vorne an. Schon in den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass ich „Heaven´s End“ einfach nur verfallen werde. Kim Kestner schreibt einfach herrlich. So locker und spritzig mit einem genialen Humor, jeder Menge Spannung und natürlich Geistern. Wir lüften nicht nur ein großes Familiengeheimnis, wir müssen auch einen der grausamsten Magier bekämpfen und dabei lebt der nicht mal mehr. Ich wollte und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

Geschuldet war dies natürlich den Charakteren und den Geistern :) Die 15jährige Jojo hat, wie ihre gesamte Familienlinie, eine ganz besondere Gabe, die für sie Segen und Fluch zugleich ist. Denn sie sieht Geister und nicht nur das, sie lebt auch mit vier Verwandten zusammen und zwei zuckersüßen Tiergeistern und einem weniger süßen. Und ich liebe jeden Einzelnen. Ihre Verwandten stammen aus den unterschiedlichsten Epochen und so hat jeder seine amüsante Eigenart, einfach herrlich. Aber natürlich haben mir es Scout und Scooge am meisten angetan, die müsst ihr kennenlernen.
Und auch die Clique um Jojo, die sich auf die Jagd nach dem bösen Magier begibt, fand ich einfach nur zum Niederknien. Alle sind so unheimlich toll und detailreich gezeichnet. Und auch hier hat jeder einen wahnsinnig ausgeprägten Charakter, in den man sich nur verlieben kann. Selbst die Liebesgeschichte ist einfach nur zuckersüß und wunderschön eingearbeitet ohne sich groß aufzudringen.
Alles ist perfekt ausgearbeitet um sich einfach nur fallen zu lassen, Rätsel zu lösen und mitzufiebern.

So eine detailreiche Geschichte habe ich bei einem Kinderbuch gar nicht erwartet und war umso begeisterter, dass hier doch auch etliche Wendungen und Überraschungen versteckt sind.

Lasst euch „Heaven´s End“ nicht entgehen, wenn ihr auch nur im Entferntesten ein Faible für Geistergeschichten habt. Ich liebe sie einfach nur und freue mich jetzt schon wahnsinnig auf den nächsten Band.

Mein Fazit:

Geisterfans und alle, die es werden wollen, aufgepasst! Ich habe hier ein Buch für euch, das ihr euch nicht entgehen lassen dürft. „Heaven´s End“ von Kim Kestner bietet ein unheimliches Leseerlebnis mit sympathischen Charakteren, skurrilen Geistern und Geistwesen. Dazu gibt es jede Menge Spannung, Rätselraten und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Alles ist so genial erfrischend geschrieben, dass dieses Buch einfach nur ein riesiger Lesespaß war, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf den nächsten Band und auf weitere Abenteuer mit Jojo und ihren Freunden, sind sie jetzt real oder bereits verschieden :)

Bewertung vom 16.08.2019
Erebos Bd.2
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.2


gut

EREBOS ist wieder da und hat dazugelernt. Ursula Poznanski führt uns zurück in die bekannte Welt von Erebos und verbindet diese zeitgleich mit der technologischen Entwicklung unserer heutigen Zeit. Fast jeder ist im Besitz eines Smartphones und treibt sich online in den sozialen Medien herum. Und fast jedes technische Gerät besitzt eine Kamera. Die ständige Überwachung. Optisch und akustisch. Wie perfekt, dass sich Erebos weiterentwickelt hat. Und neue und alte Spieler rekrutiert…

Nachdem ich vor Kurzem Erebos 1 gelesen habe und diesem Buch einfach nur verfallen bin, musste ich natürlich auch zum Nachfolger greifen. Uns wurde ja versprochen, dass sich Erebos angepasst hat. Eigentlich muss ich sagen, dass mir im Gesamten der Reiz etwas gefehlt hat und die Spannung, aber das habe ich eigentlich schon fast erwartet, denn wir kennen alle Erebos und das Grundspiel hat sich nicht viel verändert. Dieses Mal kam es mir aber fast etwas zu kurz, denn gerade die Rätsel und Botschaften in der Spielewelt fand ich unheimlich genial.

Die Autorin zeigt zwar schön auf, welchen neuesten Mitteln sich Erebos bedient, um sich seine Spieler eigen zu machen, aber ich habe doch auch irgendwie etwas mehr erwartet. Für mich fehlte das Besondere, der Kick. Ich habe mehr Spielereien erwartet.

Die erste Hälfte fand ich leider auch recht spannungslos. Und auch wenn es sich schnell lesen lässt und auch echt interessant zu verfolgen ist, fehlte mir der Grundreiz, der in Band 1 eben gegeben war.

Alles in allem war die Geschichte wieder perfekt durchdacht und ich konnte sie nicht durchschauen. Oder besser gesagt, ich kam nicht dahinter, was das Ziel von Erebos eigentlich ist, bis es aufgelöst wurde, aber begeistern konnte es mich nicht. Ich fand, die Story plätschert etwas vor sich hin. Die Spannung, der Nervenkitzel und die Gefahr, die ich in Band 1 geliebt habe, war einfach nicht da. Auch die Idee dahinter, fand ich persönlich etwas fad, was sich auch in den Aufgaben zeigt, die Erebos seinen Spielern auferlegt.

Ich habe hier eigentlich mehr Spielereien mit den sozialen Medien erwartet, mehr Spannung. Aber im Grunde ist Erebos das, was es schon in Band 1 ist: ein Computerspiel. Mit der Erweiterung, dass es auch Anweisungen über das Smartphone erteilt.

Das letzte Drittel war zwar wirklich rasant und ich konnte mich dann doch nicht von der Auflösung trennen, aber mir fehlte einfach etwas. Für mich kann der Nachfolger nicht mit Erebos mithalten.

Ich muss ehrlich sagen, dass man meiner Meinung nach Erebos 2 zwar lesen kann, wenn man die Story aus Band 1 liebt, aber es ist weit von einem Muss entfernt. Mir hat es einige nette Lesestunden beschert, mehr aber leider auch nicht.


Mein Fazit:



Mit Erebos 2 entführt uns Ursula Poznanski zurück in die bekannte Spielewelt. Erebos hat dazugelernt und rekrutiert wieder für sein neues Ziel. So treffen wir auf alte und neue Spieler, aber groß geändert hat sich eigentlich nichts. Im Gesamten fehlte es mir in Erebos 2 an Spannung und dem Reiz, der Band 1 ausgemacht hat. Der Nervenkitzel und das Neue. Mir wurde zu wenig mit den aktuellen technischen Möglichkeiten gespielt und es war doch auch etwas dahinplätschernd, weil sich Erebos doch sehr gewandelt hat. Was man in seinen Aufgaben und der Auflösung sieht. Für mich kann Erebos 2 nicht mit dem Vorgänger mithalten und ich gebe jetzt auch keine unbedingte Leseempfehlung. Es war ganz nett, wieder in die Welt einzutauchen, aber ich habe auch mehr erwartet. Hier entscheidet, wie immer, ihr, ob ihr euch nochmal auf Erebos einlassen wollt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2019
Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10


ausgezeichnet

Mein Fazit:
„Die Jagd auf die Bestie“ ist mittlerweile der zehnte Band der Reihe von Chris Carter um Robert Hunter und die erste Fortsetzung in dieser. Von Lucian Folter war ich bereits in „Die stille Bestie“ fasziniert und was wir in diesem Band erleben, übersteigt wirklich das menschlich Erträgliche. Aber was soll man vom gefährlichsten und sadistischsten Killer erwarten, der auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen Robert Hunter ist. Für mich ist dieser Band an Spannung und psychologischen Tricksereien nicht zu überbieten und macht es wirklich zu einem meiner Lieblingsbände. Chris Carter ist und bleibt mein Meister des Thrills und ich kann euch seine Bücher nur ans Herz legen, wenn ihr nicht zu zartbesaitet seid, denn blutig, grausam und brutal sind die Bücher immer.
Für mich eine ganz klare Leseempfehlung, wie die gesamte Reihe, die ihr aber auch der Reihenfolge nach lesen solltet.
(Die gesamte Rezension findet ihr auf Booknerds by Kerstin)

Bewertung vom 04.08.2019
Das Leben, das wir begraben
Eskens, Allen

Das Leben, das wir begraben


ausgezeichnet

„Das Leben, das wir begraben“ von Allen Eskens war mein erstes Buch des Autors und aus dem Festa Verlag. Und ich muss sagen, wenn das der Standard des Verlags ist…jaaa, dann bin ich ab jetzt festafiziert, denn dieses Buch ist echt der absolute Hammer. Ich habe es inhaliert und eigentlich am Stück gelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Unterbrochen wurde meine Lesesucht eigentlich nur durch Schlaf, weil ich meine Augen einfach nicht mehr offenhalten konnte.
Angezogen hat mich der Klappentext, der so spannend klang und das war nicht zu viel versprochen. Ich war sofort gefangen in der durchweg düsteren und tristen Erzählweise und Atmosphäre. Ich liebe diese bedrückende Art ja, da hat man immer das Gefühl, dass etwas nicht stimmt und uns noch etwas Großes erwartet und auch hier sollte es so sein.
Joe Talbert muss für einen Studienkurs eine Biografie über eine völlig fremde Person schreiben. Als er auf die Idee kommt, hierfür einen Bewohner des Altenheims zu fragen, hätte er nicht gedacht, dass er am Ende mit Carl Iverson spricht. Dem Mann, der vor 30 Jahren ein 14jähriges Mädchen vergewaltigt, ermordet und verbrannt hat. Carl versprach Joe die gesamte Wahrheit und nichts als die ungeschönte Wahrheit, wenn er sie genau so aufschreiben würde. Nie im Leben hätte Joe damit gerechnet, dass er sich mit seinem Einverständnis selbst in Lebensgefahr begibt.
Mehr erzähle ich euch natürlich nicht, denn ihr werdet sicherlich genauso überrascht sein wie ich. Allen Eskens schreibt so unheimlich einnehmend und spannend. Und auch wenn gerade die erste Hälfte voller ruhiger Passagen ist, so wird es nie langweilig. Ich musste immer lesen und lesen und lesen. Ich wollte erfahren, was hinter der Mordanklage von Carl Iverson steckt und wie sich alles entwickelt. Und es gab noch so vieles anderes zu entdecken. Tjaaa und ab einem gewissen Wendepunkt hätte es eh kein Halten mehr gegeben. Dieses Buch ist echt der Wahnsinn. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass das jetzt aber nicht unbedingt überraschend ist, kam doch wieder alles anders. Es war ein ständiges Katz- und Maus Spiel zwischen Autor und Leser. So perfekt konstruiert und durchdacht, dass ich alles nicht durchschauen konnte, bis ich mit dem Kopf darauf gestoßen wurde. Und doch war es nicht nur ein Thriller, es war so viel mehr. Aber das werdet ihr verstehen, wenn ihr das Buch gelesen habt.
Was mir auch unheimlich gefallen hat, waren die Charaktere selbst. Ich könnte jetzt ein paar Namen aufzählen oder einfach sagen, dass mich einfach alle komplett überzeugt haben. Kein Einziger war ein Sonnenschein, jeder Einzelne hatte sein Päckchen im Leben zu tragen und ist sowohl von der Vergangenheit als auch der Gegenwart nicht rosig behandelt worden. Das passt so perfekt zu dieser Geschichte und gibt dem ganzen auch noch etwas Tiefgründiges und Tragisches. Ich sage es ja ungern, aber ich hatte das erste Mal bei einem Thriller Tränen in den Augen, denn es gibt diese zarten hoffnungsvollen Lichtblicke. In all der Düsternis und all dem Leid, blitzt immer wieder ein Funken Hoffnung auf und macht diesen ganzen Thriller richtig schön melancholisch und emotional.
Was soll ich noch groß sagen, außer, dass ich absolut begeistert bin und mich jetzt schon auf das nächste Buch des Autors freue. Ihr müsst das unbedingt lesen!

Mein Fazit:

„Das Leben, das wir begraben“ war nicht nur mein erstes Buch von Allen Eskens sondern auch mein erstes Buch des Festa Verlags! Herzlich Willkommen unter den Festafizierten, würde ich sagen. Allen Eskens entführt uns in einen melancholischen, wundervoll düster atmosphärischen Thriller mit Tiefgang, den ich einfach nur inhalieren musste. Die Geschichte um Joe Talbert und Carl Iverson ist so unheimlich einnehmend, fesselnd, mit unerwarteten Wendungen und voller Spannung. Es gibt einfach kein Entkommen.

Bewertung vom 03.08.2019
Becoming Elektra
Handel, Christian

Becoming Elektra


gut

Wenn ich ein Buch lese und sofort einen älteren Film im Hinterkopf habe, dämpft das natürlich erstmal meinen Lesespaß. Deswegen muss ich leider auch sagen, dass mich „Becoming Elektra“ von Christian Handel nicht unbedingt begeistern konnte, da die Grundidee und die erschaffene Welt nichts Neues für mich waren. Natürlich flossen auch viele eigene Ideen ein und wir befinden uns mitten in einer spannenden Geschichte aus Machtgier, Verrat, Intrigen und Drama, aber so richtig kam sie nicht bei mir an. Es hat großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen, aber wirklich überrascht wurde ich leider nicht. So vergebe ich für den einfach überragenden Schreibstil des Autors noch 3,5 Punkte und hatte ein nettes Buch für Zwischendurch.

(Die gesamte Rezension findet ihr auf meinem Blog Booknerds by Kerstin)

Bewertung vom 01.08.2019
Lieblingskind
Tudor, C. J.

Lieblingskind


gut

„Lieblingskind“ von C.J. Tudor war mein erstes Buch der Autorin und gelesen habe ich es nach Anfangsschwierigkeiten recht schnell. Zunächst musste ich es nach 100 Seiten erst einmal weglegen und mich fragen, was ich da denn überhaupt lese. Angezogen hatte mich nämlich vor allem dieser geheimnisvolle, düstere Klappentext. Ich habe irgendwie eine Art Horrorgeschichte erwartet, die von Joes Schwester Annie handelt. Ja…bekommen habe ich das nur bedingt. Aber irgendwie hat mir auch gefallen, was ich bekommen habe. Es erinnerte mich vom Flair etwas an „Friedhof der Kuscheltiere“ gemischt mit Drama. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, deswegen mal von vorne.

Die Stimmung des Buchs fand ich absolut genial. Es ist durchgehend depressiv, beklemmend, mystisch und auch mit leichten Horroranteilen versehen. C.J. Tudor schreibt unheimlich fesselnd und spannend, auch wenn ich zunächst gar nicht richtig wusste, was ich da eigentlich lese. Ich konnte das Buch nicht weglegen nachdem ich mich daran gewöhnt habe, dass ich offensichtlich eine andere Geschichte als erwartet bekomme. Allerdings sollte ich auch dazu sagen, dass das Buch doch auch recht derb ist und ich mich des Öfteren ekelte beim Lesen. Mir gefällt das :)

Denn Joe Thorne erzählt uns seine Geschichte. Viel hat er aktuell nicht zu bieten: Angehender Alkoholiker, Spieler, hochverschuldet, gejagt von Gläubigern und dazu noch mittelmäßiger Lehrer. Aber er hat einen Plan. Er will sich an seiner früheren Clique rächen für das, was mit seiner kleinen Schwester Annie geschehen ist. Und das, was offensichtlich gerade wieder passiert in dem kleinen ehemaligen Bergbaudörfchen Arnhill. Denn wieder ist ein Junge 48 Stunden verschwunden bevor er wieder auftauchte…aber anscheinend kam auch er nicht wirklich wieder.

In Joes Geschichte schwanken wir immer zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, in der wir erfahren, was mit Annie damals passiert ist. Irgendwie fand ich es genial, weil es – wie gesagt – diesen typischen Stephen King Stil an sich hat, aber genau das mochte ich dann wieder nicht. Denn es ist einfach kein King, wenn ihr versteht, was ich meine.
Auch wenn die Geschichte und die Auflösung, was mit Annie geschehen ist, durchaus spannend zu lesen ist, ist es mir doch auch zu skurril ohne Erklärungen dafür zu erhalten. Und manchmal sind die Handlungen und Beweggründe für mich nicht richtig nachvollziehbar. Das kam mir so zusammengebaut vor, dass es eben zur Geschichte passt. Und am Ende, als es eigentlich um die richtige Auflösung gehen sollte, gibt mir die Autorin zu viel Gas und zieht sich zu einfach aus dem Geschehen. Ich habe einfach etwas mehr erwartet, da die Story doch teilweise zu wünschen übrig lässt. Wir werden als Leser zwar immer wieder überrascht von den Enthüllungen, alles ist undurchschaubar, alles ist so genial atmosphärisch und spannend, aber doch plötzlich immer wieder zu plump und einfach gelöst. Luft nach oben ist da, aber dennoch ist das Buch lesenswert. Wer so etwas mag.
Mein Fazit:

Mit „Lieblingskind“ von C.J. Tudor habe ich etwas ganz anders bekommen als ich erwartet habe. Die Autorin führt uns in eine Geschichte, die mich doch stark an das Flair von „Friedhof der Kuscheltiere“ erinnerte und genau so muss man sich die Geschichte auch vorstellen. Undurchsichtig und verwirrend, beklemmend mit Horroranteilen, aber dennoch unheimlich spannend und fesselnd. Allerdings sicherlich auch nichts, was bei mir lange in Erinnerung bleiben wird, da die Geschichte für mich noch Luft nach oben hat. Ich kann es an Fans von Mystery Thrillern empfehlen, auch wenn ich vom Ganzen etwas mehr erwartet habe.

Bewertung vom 28.07.2019
Faye - Herz aus Licht und Lava
Herzog, Katharina

Faye - Herz aus Licht und Lava


ausgezeichnet

Als ich FAYE von Katharina Herzog entdeckte, war ich sofort neugierig, obwohl ich Romantasy ja eher seltener lese. Aber Elfen und Island konnte ich nicht widerstehen und zum Glück habe ich es auch nicht getan. Für mich entwickelte sich Faye zum perfekten Sommerbuch. Eine herrlich leichte und erfrischende Lektüre inmitten der Faszination Islands.
Dabei hätte ich ehrlich gesagt nie gedacht, dass mich diese Art Geschichte so begeistern kann. Denn ich muss zugeben, sie ist recht leicht durchschaubar und kommt auch mit einigen Klischees daher. Aber alles ist hier so perfekt aufeinander abgestimmt, dass mich das gar nicht störte, sondern nur das leichte Lesevergnügen unterstrich.
So konnte ich vollkommen in die Geschichte eintauchen ohne groß nachdenken zu müssen und konnte mich von der Schönheit Islands treiben lassen. Und das ist genau das, was ich von einem Buch erwarte.
Katharina Herzog hat hier zwar einige typische Jugendbuchklischees wie Instalove, den geheimnisvollen Bad Boy, das leicht naive Mädchen eingebaut, aber auf so eine herrlich humorvolle und spritzige Art, dass es mich nicht störte, sondern nur amüsierte. Ich wollte das Buch gar nicht mehr beiseitelegen und Fayes Abenteuer verlassen.
An ihrer Seite durfte ich das atemberaubende Island kennenlernen mit den zuckersüßen Bewohnern und ihrem Glauben an die Elfen. Und die Autorin hat das alles so schön atmosphärisch beschrieben, dass ich unbedingt selbst einmal nach Island möchte. Man merkt mit jedem Satz, dass sie sich in dieses Land verliebt hat und jetzt ihren Lesern offenbaren will.

Die Geschichte an sich ist wie gesagt vorhersehbar. Für mich gab es keine großen Überraschungen und Wendungen. Dennoch sind wir nicht nur in die Welt der Elfen sondern auch in die nordische Mythologie abgetaucht. Allein diese Verknüpfung hat mir schon unheimlich gefallen, da machte es das wieder wett, dass ich mir ziemlich genau vorstellen konnte, wie die Geschichte ihren Verlauf nimmt. Dennoch hätte ich es weniger geradlinig noch einen Ticken besser gefunden.

Riesigen Spaß haben mir auch die Charaktere bereitet. Faye, die teilweise wirklich durch ihre Naivität glänzt, die aber einfach zu köstlich ist. Und sie ist anders, sie bricht Regeln für den aktiven Umweltschutz und liebt die Natur über alles. Sie ist weltoffen und neugierig. Das Gesamtpaket hat mir echt gut gefallen. Nicht so beeindrucken konnte mich Aron, der für mich als Einziges etwas enttäuschend war. Er war mir zu offensichtlich DER Bad Boy. Sein Verhalten hat mir stellenweise dann doch an den Nerven gezerrt, vor allem da ich mir ja denken konnte, wie es weitergeht. Aber gut, andere Charaktere konnten mich dafür von der ersten Sekunde an begeistern und ich bin ihnen echt verfallen: Gunther und Hugin allen voran. Aber wer das genau ist, das müsst ihr selbst herausfinden. Da ist es wirklich schon fast schade, dass diese Geschichte erzählt ist, denn nicht nur mit den beiden hätte ich gerne noch etwas Zeit verbracht.


Mein Fazit:



FAYE von Katharina Herzog ist für mich eine klare Sommerbuchempfehlung. Die Geschichte inmitten der Schönheit Islands, zwischen Elfen, Legenden und nordischer Mythologie ist zwar ziemlich geradlinig und vorhersehbar, aber dennoch so humorvoll und spritzig leicht geschrieben, dass das Buch für mich zu einem wahren Lesegenuss wurde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, auch wenn ich trotz kleiner Kritikpunkte keine ganz volle Punktzahl vergebe. Taucht ab, lasst euch treiben und erlebt die Schönheit Islands.

Bewertung vom 27.07.2019
Haus ohne Spiegel
Sandén, Mårten

Haus ohne Spiegel


sehr gut

An „Haus ohne Spiegel“ hat mich dieses düstere Cover und der geheimnisvoll klingende Klappentext angezogen und ich musste es lesen. Ich habe nicht viel erwartet, da auf knapp 150 Seiten eigentlich keine große Geschichte erzählt werden kann und es auch für Kinder ab 10 Jahren deklariert ist.

Umso erstaunter war ich dann, als ich es gelesen habe. Eigentlich würde ich es nämlich für ein deutlich älteres Publikum einordnen, so abstrakt und anspruchsvoll wie diese kleine Lektüre ist.

Der Autor führt uns in bedrückender und trübsinniger Stimmung in das Leben der kleinen Thomasine ein, die uns diese Geschichte in Ich-Form erzählt. Da ihre Großtante Henrietta im Sterben liegt, sind die Geschwister ihres Vaters und deren Kinder auch aktuell in dem riesigen, düsteren Anwesen wohnhaft.

Alles beginnt mit einem Versteckspiel der Kinder im Haus, das unfassbar viele Zimmer hat. Ein Zimmer, das ehemalige Ankleidezimmer, steht voller leerer Schränke, wovon einer noch eine besondere Bedeutung einnehmen soll.

Es ist kein fröhliches Familienbeisammensein. Irgendwie sind alle Charaktere von ihrem eigenen zu tragenden Päckchen schwer belastet, selbst die Kinder und herzlich geht hier niemand miteinander um. Es ist alles ziemlich trostlos bis die kleine 5jährige Signe eines Nachts plötzlich einen Wandschrank voller Spiegel entdeckt, die im Anwesen nirgends zu finden sind und sich ihr Leben daraufhin verändert.

Allerdings ist das auch der Punkt, an dem ich mir dachte: was?! Für mich wird es hier einfach zu abstrakt und zu abstrus. Es gibt keinerlei Erklärungen für das, was passiert und ich brauche das einfach. Mir fehlt da etwas. Und vor allem passiert so etwas Enormes, dass ich das nicht einfach so hinnehmen kann. Ich kann mir zwar denken, was der Autor uns damit sagen will, aber die Art und Weise ist nicht meines. Es ist sehr tiefgründig. Und ob die Zielgruppe das verstehen wird, da bin ich echt unsicher.

Deswegen kann ich auch eigentlich überhaupt nicht sagen, was ich von dem Buch halte. Es lässt mich wirklich meinungslos zurück.

Ich kann lediglich sagen, dass ich die bedrückende und triste Stimmung sehr mochte und die Beschreibung des Anwesens auch einfach nur mystisch und geheimnisvoll fand. Allerdings weiß ich auch, dass dieses Buch keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen wird. Es sollte einfach jeder selbst entscheiden, ob er diese Geschichte kennenlernen möchte.

Ich wurde gut unterhalten und fand es auch spannend und teilweise echt gruselig, so dass ich 4 Sterne vergebe, auch wenn ich den eigentlichen Sinn der Geschichte nicht ganz gelungen umgesetzt finde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2019
Ein Wort verändert die Welt / Project Jane Bd.1
Noni, Lynette

Ein Wort verändert die Welt / Project Jane Bd.1


sehr gut

Wenn gesprochene Worte die Welt verändern.

Was war ich gespannt auf „Project Jane“ von Lynette Noni. Allein der Klappentext klingt schon so unheimlich spannend und auch das Buch beginnt genauso. Die erste Hälfte konnte mich komplett begeistern, danach flaute es leider etwas ab. Warum ich euch diese Reihe aber dennoch empfehlen kann, erzähle ich euch jetzt.

Lynette Noni hat einen unglaublich tollen Schreibstil. Ich war sofort gefesselt und wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Sie hat mich mit den ersten Sätzen gepackt und lange nicht mehr losgelassen. Und auch wenn die Geschichte so seine Schwachstellen hat, konnte mich die Idee und die Umsetzung echt begeistern.

Sie nennen mich Jane Doe. Angeblich, weil ich mich weigere, ihnen meinen richtigen Namen zu verraten, sodass sie gezwungen waren, mir einen völlig beliebigen zu verpassen. Tragische Ironie, denn nichts an mir ist beliebig.

Seite 7

Der Aufbau der Geschichte ist unheimlich spannend und fesselnd. Zumindest ging es mir so. Wir lernen Jane Doe kennen und ihr Leben in Lengard, einem geheimen Regierungsexperiment. Jane hat kein angenehmes Leben, tagtäglich werden Versuche an ihr durchgeführt, sie hat einen genau getakteten Tagesplan und sie spricht kein Wort. Aber nicht, weil sie stumm ist, sie weigert sich, denn sie weiß, was ihre Worte anrichten können.

Bis sie eines Tages Ward trifft, ihren neuen Gutachter, der ihr beibringt, ihre Worte zu benutzen und sie eine ganz neue Welt leert. Eine Welt, in der ein Machtkampf zwischen Gut und Böse tobt. In der Verrat an erster Stelle steht. In der nichts ist, wie Jane gedacht hat. In der aber immer noch Worte die Welt verändern.

Mehr verrate ich euch auch nicht, denn das müsst ihr alles selbst erleben. Die erste Hälfte des Buches habe ich wirklich inhaliert. Langsam eröffnen sich uns mehr und mehr Hintergründe und es ist so tragisch und auch absolut faszinierend. Unmöglich das Buch aus der Hand zu legen.

Allerdings lässt die zweite Hälfte des Buches etwas nach. Das Erzähltempo flacht ab und die Handlung tritt etwas auf der Stelle. Auch, wie die Gegenspieler eingebaut werden, gefällt mir nicht so wirklich, denn neu ist diese Idee wahrlich nicht. Aber dennoch hat mir auch die zweite Hälfte gefallen. Es warteten noch so einige Überraschungen und bei manchen Charakteren wusste man bis zum Schluss nicht, wer denn jetzt auf welcher Seite steht. Bei manchen bin ich mir noch nicht sicher und so bleibt eine gewisse Grundspannung erhalten.

Die Charaktere, die die Autorin geschaffen hat, fand ich aber genial. Allen voran Jane Doe, die endlich mal keine typische Heldin ist. Ein Charakter mit mehr Schwächen als Stärken, die erst an sich wachsen muss und dennoch nie übertreibt. Alles sehr authentisch… dazu gab es noch einige andere, die mein Herz sofort erobern konnten, die ich euch jetzt aber nicht nennen werde ;)

Alles in allem basiert Project Jane zwar auf einer bekannten Idee, ist aber ausreichend durch Eigenes gespickt, so dass ich vollkommen in dieser Geschichte abtauchen konnte und mich schon unheimlich auf Band 2 freue. Auch wenn ich ganz ehrlich noch nicht weiß, was uns da die Autorin alles erleben lassen möchte.


Mein Fazit:



Project Jane von Lynette Noni ist eine unheimlich faszinierende und fesselnde Geschichte mit kleinen Schwächen über Worte, die die Welt verändern. Zwar sind die Grundzüge nichts Neues, aber es sind ausreichend eigene und neue Idee eingebaut, so dass mich die Geschichte begeistern konnte. Allerdings so rasant sie auch in der ersten Hälfte beginnt, so schwächelt sie in der zweiten, kann gegen Ende aber nochmal Fahrt aufnehmen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf den zweiten Band und kann die Geschichte nur empfehlen.

Bewertung vom 23.07.2019
Licht und Schatten
Drvenkar, Zoran

Licht und Schatten


sehr gut

Zoran Drvenkar kenne ich eigentlich durch seine Thriller und war bisher immer begeistert von ihm. Daher musste ich natürlich auch „Licht und Schatten“ lesen, bei dem er sich in mein Genre begibt: die Fantasy. Und ich bin wirklich beeindruckt von diesem außergewöhnlichen und anspruchsvollen Werk, auch wenn es mich nicht gänzlich begeistern konnte.

Der Autor lässt uns den Kampf von Gut gegen Böse auf eine ganz eigene Weise erleben mit einer enormen Ideenvielfalt und einer atemberaubenden Fantasie. Ich liebe seinen malerischen, teils fast poetischen Stil verknüpft mit fantastischen Elementen, Abenteuer und viel Platz für eigenen Interpretationsspielraum. Im Grunde ist es ein typischer Drvenkar. Nicht zu überladen und alles so wunderschön metaphorisch und leicht verständlich, dass man die Bilder direkt im Kopf vor sich sieht.

Das Böse schwingt eine Axt aus Gier und ein Schwert aus Neid, kaum jemand kann ihm widerstehen, und weil das Böse so unermüdlich ist, verliert das Gute mit jedem Tag mehr und mehr an Boden.

Seite 46

In „Licht und Schatten“ begleiten wir Vida, die in einem winzigen sibirischen Dorf zu Beginn des Jahres 1700 geboren wird. Vida ist kein normales Mädchen, denn nicht nur der Tod wacht über sie. Sie hat eine ganz besondere Bestimmung und nur sie kann die Welt vor dem Bösen retten. Dadurch ist auch schon vorprogrammiert, dass Vida in ständiger Gefahr lebt, aber muss diese ja nicht allein bestreiten. Der Autor lässt uns Vidas Geschichte schon fast märchenhaft anmutend erleben. So lässt es uns beim Lesen nicht stutzen, dass Vida plötzlich mit Raben und Bären spricht und im nächsten Moment Dinge sieht, die anderen verborgen sind oder mit der Wahrheit Tee trinken will. Stur, wissbegierig und vor allem furchtlos nimmt sie ihre Bestimmung an und lässt sich auf das Abenteuer ihres Lebens ein.

Ich kann euch gar nicht genau erzählen und beschreiben, um was sich diese Geschichte genau dreht, denn das würde so viel verraten. Die Ausmaße sind wirklich beeindruckend. Es ist der abstrakte Kampf zwischen Gut und Böse. Es ist ein sehr tiefgreifender Roman, der sich nicht nur in einem Genre verliert und der auf jugendliche, märchenhafte Art und Weise die Tugenden näher beleuchtet.

Das Setting und auch die Figuren fand ich wunderbar, auch wenn sie mich nicht gänzlich erreichen konnten, aber das ist hier bestimmt auch nicht geplant. Denn hier geht es einfach um mehr. Die Gedanken des Lesers werden angeregt, Situationen angedeutet und dem Leser überlassen. Einfach einzigartig und alles andere als Mainstream.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mir diese Art nicht immer gefallen hat, teilweise fand ich es doch etwas langatmig und zu abstrakt, aber das kenne ich von dem Autor bereits. Interessant war es immer und gelangweilt habe ich mich nie.

Wer seine Werke liebt, sollte sich diese Geschichte auch nicht entgehen lassen.


Mein Fazit:



Mit „Licht und Schatten“ hat Zoran Drvenkar eine jugendliche, märchenhafte und unheimlich ideenreiche Geschichte über den Kampf von Gut gegen Böse geschaffen. Teils poetisch und malerisch, teils metaphorisch und abstrakt zeigt er dem Leser den täglichen Kampf und die Wirkung des eigenen Handelns und regt so zum Nachdenken an. Auch wenn es mir teilweise zu abstrakt und zu ausschweifend war, ist dieses Buch ein einzigartiges Werk abseits des Mainstreams, das sich zumindest Fans des Autors nicht entgehen lassen sollten.