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mysticcat
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Wien

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2015
STRAFE  (Restauflage)
Polanski, Paula; Nesser, Hakan

STRAFE (Restauflage)


sehr gut

Das Buch „Strafe“ von Paula Polansky und Hakan Nesser erschien im Mai 2015 im btb Verlag als gebundene Ausgabe. Das schwedische Original heißt „Straff“ und wurde von Paul Berf in Deutsche übersetzt.
Der Schutzumschlag ist rot mit schwarz aufgedruckten Vögeln und Bäumen ohne Blättern. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Buch sieht nach einmaligem Lesen noch wie neu aus. Ich hätte mir ein Lesebändchen gewünscht, das wäre noch ein nettes Ausstattungsextra gewesen. Auch die Bindung passt zum Schutzumschlag. Die Buchklappe ist schwarz und die Bindung in Rot.
Die Autorin Polanski (Pseudonym) lernte Nesser während einer Lesereise kennen.

Über das Buch:
Das Buch „Jägerin des Mondlichts“ von Christine Johnson ist 2011als Taschenbuch im Ullsteinverlag erschienen. Das Cover zeigt drei rote Blütenblätter vor einem Vollmond auf dunkelblauem Hintergrund und sieht sehr mystisch aus. Die Verarbeitung entspricht der Erwartung bei einem Taschenbuch.

Zum Inhalt:
Claire freut sich seit Wochen auf ihre Geburtstagsparty und darauf, endlich selbst einmal im Mittelunkt zu stehen, doch leider werden ihre Erwartungen nicht erfüllt. Sie erfährt, dass sie einer Gruppe von Werwölfinnen angehört, die seit Jahrhunderten in den nordamerikanischen Wäldern leben. Damit das Chaos noch perfekt wird, verliebt sich Claire klischeegemäß in Matthew, den Sohn eines berühmten Werwolfjägers. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt beginnt.
Meine Meinung:
Werwölfe sind eigentlich nicht so ganz mein Thema - ich mag da prinzipiell Vampirbücher viel lieber. Nachdem ich schon (dank Vorwarnung) ein Jugendbuch erwartet habe, habe ich das Buch auch unter diesen Gesichtspunkten gelesen.
Eine schöne Geschichte, die auf vielen Ebenen Spannung aufbaut, aber leider oft nicht ausreichend Erklärung für die Handlungen liefert. Die Motive und Beweggründe einiger handlungstragender Personen werden nicht aufgeklärt.

*SPOILER*
Warum die Mutter den Verdacht nicht äußert, ist unklar. Ebenso warum Zahlia so viel Unterstützung anbietet und wie ein Mord begangen wurde, wo alle zusammen waren - seltsam. Ebenso verblüfft mich das Verhalten der Anführerin, da hier bis auf zwei Sätze keine Probleme ersichtlich werden.

Fazit: Ein schönes Jugendbuch, auch noch für ältere Mädchen geeignet, leider ein paar inhaltliche Schwächen, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.

Bewertung vom 08.07.2015
Ein einziger Moment / Eversea Bd.1
Boyd, Natasha

Ein einziger Moment / Eversea Bd.1


sehr gut

Die Geschichte wird aus Sicht eines allwissenden Erzählers erzählt und betrifft Jack und Kerri Ann gleichermaßen. Wo die Geschichte getrennt erzählt wird, ist das jedoch zu Beginn des Kapitels ausgewiesen, damit es nicht zu Verwirrungen kommt. Die Sprache ist leicht lesbar und jugendlich, verwendet aber keine Elemente der gerade gängigen Jugendsprache und ist daher auch für Erwachsene gut lesbar. Die Emotionen sind in diesem Buch sehr gut beschrieben, die Leserin darf mit Kerri Ann, einer jungen, gewissenhaften und fleißigen Heldin mit leben. Ihr steht die partylustige beste Freundin Jazz zur Seite, und auch die anderen Bewohner des Dorfes lernt man im Laufe des Buches kennen und lieben.

Meine Meinung:

Ich finde den Schreibstil von Natasha Boyd sehr flüssig und leicht zu lesen. Die Wortwahl ist einem Jugendbuch entsprechend, die Sprache aber auch für ältere Leserinnen noch gut verständlich. Ich kann Kerri Ann so gut verstehen und durchlebe mit ihr die Gefühle der "ersten großen Liebe" noch einmal. Viele für sie untypische Handlungen und Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen, denn in so einem Moment setzt der Verstand aus - und Frau setzt Aktionen, zu denen sie sich sonst nicht hinreißen lassen würde. Jazz finde ich als Freundin super, denn sie animiert Kerri Ann dazu, endlich ihr Leben zu leben und nicht nur Verantwortung zu tragen. Am Ende des Lebens haben so viele Menschen schon bereut, dass sie nicht genug gelebt und geliebt haben, aber ich kenne niemanden, der es bereut, nicht mehr geschuftet zu haben.
Wow - der Cliffhanger nach der Nacht war wirklich klasse! Audrey hat das sehr geschickt und erfolgreich eingefädelt. Diese Wendung hätte ich so nicht erwartet - und ich finde, dass dieses Verhalten auch nicht zu Jack passt. Ich hätte von ihm erwartet, dass er zumindest Kerri Ann anruft und reinen Tisch macht, aber sich einfach wochenlang nicht zu melden passt nicht zu dem Jack, den ich bisher im Buch kennenlernen durfte.
Die "Aufklärung" fand ich dann sehr schnell und lieblos - und das offene Ende stört mich. Hier hätte ich mir einen besseren Abschluss gewünscht und wäre nicht gerne auf den im September 2015 erscheinenden "Folgeband" vertröstet worden. Schade, der letzte Teil des Buches bringt bei mir einen Stern Abzug!

Fazit: Ein schönes Jugendbuch, das ich mit anderem Ende als "perfekt" einstufen wurde, so eben nur fast.

Bewertung vom 08.07.2015
Teo
Gentile, Lorenza

Teo


ausgezeichnet

Der Roman „Teo“ von Lorenza Gentile ist das erste Werk dieser Autorin und ist 2014 unter gleichem Titel original auf Italienisch erschienen. Die deutsche Übersetzung erfolgte durch Annette Kopetzki, die auch schon Werke von De Luca und anderen bekannten italischen SchriftstellerInnen übersetzt hat.

Die Covergestaltung erfolge durch die Agentur Wildes Blut Stephanie Weischer) und setzt sich innerhalb der Buchklappe fort. Das Wolkenmotiv soll wohl den Himmel symbolisieren, der kleine Teo sitzt scheinbar lesend in seinem „O“. Das Cover gefällt mir sehr gut, jedoch gefällt mir italienische Original, in dem Teo neben Napoleon steht, noch besser.

Bei dem Buch handelt es sich um eine gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag aus Papier. Das Buch macht einen sehr hochwertigen Eindruck, mir wäre jedoch ein Schutzumschlag aus Kunststoff lieber, dafür könnte man das Einschweißen in Kunststofffolie weglassen. Der Buchdeckel selbst ist blau geriffelt und es gibt ein gelbes Lesebändchen, das jedoch schon nach einmaligem Lesen nach 3 Tagen sehr ausgefranst ist Schade, hier hätte die Qualität besser sein dürfen (oder verklebt).

Die Geschichte selbst dauert weniger als eine Woche. Teo erzählt aus seiner Sicht, die Sprache, Auffassung und Sichtweise eines Achtjährigen finde ich sehr gut getroffen. Teo möchte, dass sich seine Eltern gut verstehen. Seit er ein Buch über Napoleon bekommen hat, ist es sein sehnlichster Wunsch, diesen Feldherren zu treffen, der doch jede Schlacht gewonnen hat. Da Napoleon aber schon tot ist, beschließt Teo auch zu sterben. Dazu muss er sich aber Informationen über das Jenseits einholen, was sich als ziemlich tückisch herausstellt.

Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches sehr genossen und hatte sogar Tränen in den Augen. Ständig habe ich mit diesem kleinen Jungen mitgefiebert und so richten Hass auf seine Lehrerin entwickelt (wie kann man sich nur so Kindern gegenüber verhalten? Ich finde das furchtbar!) Das Buch ist sehr einfühlsam und gefühlvoll geschrieben und gut recherchiert. Hier gibt es, meiner Meinung nach, nichts zu verbessern. Besonders gut gefällt mir die Theorie von den negativen Zahlen :-). Ein sehr schönes Werk der Autorin, von der ich gerne in Zukunft mehr lesen werde.

Fazit: Dieses Buch ist leider viel zu schnell gelesen, ein wundervoller philosophischer Roman.

Bewertung vom 08.07.2015
Die Suche
Louth, Nick

Die Suche


weniger gut

Die Handlung beginnt in einem Jumbojet in der Touristenklasse auf dem Weg von New York nach Amsterdam. Max ist einer der Passagiere auf diesem Flug und freut sich auf ein Wiedersehen mit seiner Freundin Erica. Neben Max sitzt ein Mann, der sich etwas seltsam verhält und der im Laufe des Fluges Pillen fallen lässt. Das Wiedersehen in Amsterdam mit Erica ist herzlich, beide freuen sich. Max wird eine neue Ausstellung seiner Werke eröffnen, Erica ist ein Durchbruch in der Malariaforschung gelungen, den sie auf einem Kongress der Weltöffentlichkeit bekannt geben will. Einen Tag vor dem Vortrag verschwindet Erica jedoch aus dem Hotelzimmer und wurde zuletzt mit einem Mann in einem Cafe gesehen. Max begibt sich auf die Suche nach Erica. Hier verlaufen dann zwei Handlungsstränge parallel. Die Geschichte von Max wird von einem allwissenden Erzähler erzählt, den zweiten Handlungsstrang bilden Ericas Forschungstagebücher aus den 1990er Jahren, als sie in Afrika war. Bei seiner Suche nach Erica wird Max von der Polizei nicht ernst genommen und selbst als Verdächtiger verhaftet – und schlittert im Laufe der Handlung immer tiefer in kriminelle Machenschaften. Wie bei solchen Thrillern üblich, laufen die beiden Handlungsstränge dann am Ende zusammen. Mehr möchte ich von der Handlung nicht vorwegnehmen.
Was mich überhaupt nicht anspricht, ist das Cover des Buches, danach hätte ich sicher nicht im Handel gegriffen, da ich einen blutrünstigen Thriller erwartet, die ich meist nicht so gern lese. Durch den Klappentext kann man aber auf einen Medical Thriller schließen, so etwas ist voll mein Ding. Ich habe ein Buch von Kaliber von „Hot Zone – Tödlicher Virus aus dem Regenwald“ erwartet, und wurde leider total enttäuscht. In diesem Buch geht es nicht nur um Medizin, sondern zumindest ebenso viel, wenn nicht sogar mehr, um Politik, Korruption und Unterwelt – was jetzt nicht so ganz mein Beuteschema darstellt.
Malaria kenne ich als Thema eines Thrillers noch nicht und finde es sowohl spannend als auch zeitgemäß. Gut finde ich auch, dass der Autor sich fachlich auskennt und diese Kenntnis gut in seinem Buch umsetzt, das vom wissenschaftlichen Stand und den technischen Möglichkeiten im Jahr 2007 auf jeden Fall zeitgemäß und gut konstruiert war. Das ist leider auch schon der einzige positive Punkt, den ich in diesem Werk finden kann.
Mit Erica habe ich meine Projektionsfläche gefunden, mit ihr konnte ich mich zumindest zu Beginn der Handlung gut identifizieren, leider finde ich jedoch den Schreibstil ihrer Forschungstagebücher nicht ausreichend packend, hier kommt bei mir so gut wie keine Spannung auf. Auch im anderen Teil der Handlung ist mir zu viel Beschreibung und zu wenig Action, bei parallel verlaufenden Handlungssträngen hätte ich den einen oder anderen Cliffhänger erwartet, und wurde hier enttäuscht. Kaum Spannung, viel Beschreibung, und eine zumindest zwischendurch sehr konstruierte Handlung. Der Showdown ist gelungen, aber das hätte man auch in 250 Seiten wesentlich spannender und packender schreiben können. Vielleicht liegt dieser Mangel an Spannung allerdings auch an der Übersetzung.
Schade finde ich, dass es 8 Jahre bis zur deutschen Übersetzung gedauert hat und viele gesellschaftliche und medizinische Entwicklungen der letzten Jahre daher nicht vorkommen und man das Buch bewusst unter diesem Gesichtspunkt lesen muss.
Fazit: Ich hätte gerne auch den tollen, spannenden und packenden Thriller gelesen, den andere RezensentInnen dieses Buches anscheinend in den Händen hielten. Wäre dieses Buch kein Rezensionsexemplar, hätte ich nach 100 Seiten abgebrochen und ein anderes Buch gelesen. Im Rückblick kann ich sagen: wer nach 100 Seiten nicht gefesselt ist, kann sich den Rest getrost sparen.

Bewertung vom 08.07.2015
Mittenrein ins Leben
Linke, Maria

Mittenrein ins Leben


sehr gut

Das Cover ist in türkis und rosa gehalten und zeigt ein klassisches Damenrad mit Blumen im Gepäckkorb. Die Schrift ist glatt und glänzend und hebt sich dadurch vom Hintergrund ab. Die Gegend sieht nach ländlichem Gebiet aus. Insgesamt spricht das Cover meiner Meinung nach Leserinnen mittleren Alters an, auch das Alter der Protagonistin.
Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Hildegard, genannt Hilde, erzählt. Zu Beginn der Geschichte bekommt die Leserin einen Einblick in Hildes Leben, sowohl beruflich wie auch privat. Als sich Hilde ihrer guten Freundin Doro abends trifft, hat der Geschäftsführer mit ihrem Exmann eine Besprechung. Hilde arbeitet, nach der Trennung ihres Mannes, weiterhin im Betrieb des Schwiegervaters. Am nächsten Morgen stellt sich jedoch heraus, dass Hildes Schwiegervater verstorben ist, und der Exmann die Firma übernehmen wird und Hilde wird arbeitslos. Nach erfolgloser Suche in der Eifel beschließt sie, in Köln ihr Glück zu versuchen und nimmt Putzjobs an. Dabei kommt sie bei einer alten Bekannten, Regine, unter. Regine ist auf der Suche nach „Mister Right“ im Internet. Immer mehr Frauen treten in das Leben von Hilde, die sich selbst gerne zurücknimmt um anderen zu helfen. Hildes erwachsener Sohn, der in London studiert, ist kaum Thema des Buches. Etwa zur Hälfte des Buches lernt Hilde Antonia kennen, die kaum das Haus verlassen kann, und freundet sich mit ihr an. Gemeinsam mit einigen anderen Frauen, in die Hildes Leben eine wichtige Rolle spielen, gründen sie einen Supperclub. Probleme mit Männern bleiben jedoch nicht aus, die Frauen helfen auch in dieser Situation zusammen.
Dass die Geschichte aus der Ich Perspektive von Hildegard, genannt Hilde, erzählt wird, gefällt mir sehr. Allerdings scheint Hilde ein einfaches Gemüt zu haben und lässt sich von ihrem Exmann ganz schön runter machen, und auch sonst tue ich mir schwer, mich mit einer Person am Beginn des Buches zu identifizieren. Hildes Persönlichkeit erweitert sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte mich immer besser mit Hilde identifizieren. Leider musste ich mich auch mit der beharrlichen Verfolgung, die im Laufe des Buches aufgetreten ist, identifizieren, da ich eine ähnliche Situation selbst schon erlebt habe und durch das Lesen dieses Buches die Gefühle von damals wieder hochgekommen sind. Zu beginn hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch und es war nach einer 20 seitigen Leseprobe für mich kein Must Read. Jedoch entwickelt die Autorin die Geschichte toll, so dass es zu einem sehr schönen Frauenroman wurde, an dessen Ende ich traurig war, dass es aus war. Schade finde ich nur, dass nach dem Tod eines Supperclub Mitgliedes keine Beerdigung im Buch beschrieben wurde, das hat mir gefehlt.
Gelungen finde ich die generelle Idee des Buches, die Aufmachung und der Schreibstil der Autorin, ebenso wird das Buch mit jeder Seite, die man liest, spannender.

Bewertung vom 08.07.2015
Hab ich selbst gemacht
Klingner, Susanne

Hab ich selbst gemacht


weniger gut

Der Einband selbst ist nicht besonders belastbar, und hatte schon nach dem ersten Transport unschöne Stellen. Das Papier ist dünn und der Druk im Buch verwischt, wenn man mit leicht feuchten Fingerkuppen ankommt.

Leider musste ich bald feststellen, dass die Protagonistin, Susanne Klinger, und ich so überhaupt nichts gemeinsam haben. Sie lebt mit einem Partner in einer balkonlosen Wohnung in der Stadt, ich in einem Haus mit Mann und Kind am Stadtrand. Sie hat die Abende und die Wochenenden meist frei, mir bleiben nur wenige Wochen Ferien im Jahr, wo ich neben Kind und Haushalt dazu komme, wirkich etwas selbst zu machen. Das klingt jetzt für ein paar Leserinnen (greifen Männer auch zu diesem Buch? Ich kann es mir, bei dieser Aufmachung, beim besten Willen nicht vorstellen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren) sehr viel, ist es aber nicht, weil ich dafür fix einen Tag am Wochenende mit arbeiten verbringe (also 6 Tage-Woche unterm Schuljahr, verplant von 6.30 Uhr bis 21 Uhr mit Kind und Job und ein wenig Haushalt), und den letzten verbleibenden Wochenendtag für Einkäufe und Haushalt "brauche". Wenn dann gerade mal frei ist, ist sicher jemand krank. Auch die bevorzugten Selbermachdinge teilen Susanne Klinter und ich nicht. Bei mir stehen Kochen und Häkeln groß im Kurs, gärtnern sollte dazukommen (damit bin ich als Kind aufgewachsen, aber unser Garten ist nach wie vor Baustelle und daran wird sich leider so rasch nichts ändern). Nähen kann ich so gut wie gar nicht (nur etwas Gewand ausbessern, aber nach Schnittmuster Gewand herstellen kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht irgendwann mal, mit eigenem Nähzimmer), dafür ist eher Heimwerken etwas für mich, obwohl ich eher Erhaltungsarbeiten mache, als etwas Neues zu bauen, abgesehen davon kann ich mich nicht längere Zeit so freischaufeln, dass ich durcharbeitenkann (Kleinkind).
Einige "Abenteuer" von denen sie schreibt mache ich regelmäßig, zum Beispiel Brot backen, Kochen, Marmelade und andere Dinge habe ich im Rahmen von Schulprojekten regelmäßig (Schulgarten- heuer nur die Kräuterschnecke und Komposthaufen), kleine Kleidungsstücke wie Jacken oder Mützen häkeln (Stricken ist nicht so Meines) und natürlich kochen. Käse und Butter stelle ich nicht selbst her, das macht der Biobauer im Hofladen, da sehe ich keinen Sinn darin, das aus Milch zu Hause zu machen. Auch handgemachte Seife gibt es von einem kleinen regionalen Hersteller in meiner Nähe, den ich durch meinen Einkauf gerne unterstütue (und dabei dann auch noch ein paar ätherische Bioöle mitnehme).
Marmelade wird natürlich aus Obst im Garten gemacht, denn wenn es Kirschen und Marillen gibt, dann meist so viel, dass wir die gar nicht auf einmal essen können, oder Erdbeeren vom regionalen Bauern, weil die einmalig im Geschmack sind und es so leckere Marmelade gar nirgendwo zu kaufen gebe.
Was die Autorin des Buches nicht macht, ist Lebensmittel einkochen - damit habe ich letztes Jahr angefangen, ganz besonders im Sommer, mit Tomatensauce für Nudeln für das halbe Jahr (mehr Gefäße hatte ich einfach nicht), oft koche ich auch mehr (z.B. gleich Spätzle für 4 Mal essen, weil es in der Küche eine ziemliche Sauerei gibt) und friere dann für 3 Abendessen ein.
Backen tue ich natürlich auch, aber nicht wöchentlich (und wir kaufen keinen Süßkram, sondern werden einmal im Monat von meiner Großmutter mit Keksen und Kuchen verwöhnt), sondern alassbezogen entweder Cakepos mit Schokoglasur (tolle Häppchen) oder Muffins (hauptsächli

Bewertung vom 08.07.2015
Der Preis der Treue
Brasseur, Diane

Der Preis der Treue


gut

Das Buch erscheint am 1. April 2015 als Taschenbuch im dtv und hat 176 Seiten. Es ist eine Übersetzung des französischen Originaltitels Les fidélités, dem Debütroman der Autorin Diane Brasseur. Das Cover ist in einem altmodischen Stil gezeichnet, so wie Freudenmädchen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Schriftart ist einladend und gut zu lesen. Das Buch macht einen sehr guten Eindruck und sieht nach einmaligem Lesen noch neu aus.
Der Protagonist, der aus der Ich-Perspektive schreibt und sich selbst in dem Buch nicht namentlich nennt, ist 54 Jahr alt, Anwalt lebt in Paris, ist seit 19 Jahren verheiratet, hat eine große Tochter, und seit einem knappen Jahr ein Verhältnis mit der 31 Jahre alten Alix. Unter der Woche verbringt der Anwalt Zeit in Paris und in Alix Wohnung, an den Wochenenden und im Urlaub ist er bei seiner Frau, die auch nicht namentlich genannt wird, die er aber immer noch liebt.
Den Auftakt des Romans finde ich super, der Protagonist zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück, um eine Entscheidung zu treffen, ob er das Verhältnis mit Alix fortsetzen möchte oder nicht. Mit einigen Zeitsprüngen und Gedankensprüngen schildert der Anwalt sein aktuelles Leben, wie er Alix kennengelernt hat, das Zusammenleben mit seiner Frau, was er an seiner Frau schätzt, was an Alix und wie sein Alltag aussieht. Einige Passagen sind dabei, in denen er sich Ereignisse nur vorstellt, dann folgen wieder Rückblenden, und irgendwann muss er sein Arbeitszimmer auch verlassen haben, oder ich habe es falsch verstanden, und der Protagonist ist in die „Jetztzeit“ zurückgekehrt.
Die ersten Seiten, sowie die Romanidee, haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich habe mir von dem Buch einen tiefen Einblick in die Seele eines Ehebrechers versprochen, der den Reiz einer jungen, schönen Frau schildert und sie in ihrer Gesamtheit in den prächtigsten Farben ausmalt, die Vorzüge seiner Ehefrau herausstreicht und die seelischen Qualen, die er leidet, aufs Äußerste in diesem Buch breit tritt, eventuell gespickt mit dem einen oder anderen erotischen Schmankerl. Diese Erwartungen haben sich nur anfangs und teilweise erfüllt. Von Alix erfährt man, außer ihrer physischen Vorzüge, sehr wenig, ich kann mir ihre Persönlichkeit anhand des Buches nicht ausmalen. Die Frau des Anwalts kann ich mir nicht vorstellen, sie bekommt keinen Namen, keine genaue Beschreibung, keine Persönlichkeit, keinen Beruf, überhaupt nichts. Die einzige Frau im Buch, die halbwegs gut beschrieben wird, ist die Tochter des Ehebrechers, diese ist aber für die Handlung nicht relevant. Auch das Ende ist für mich nicht so befriedigend – entweder hat er die Entscheidung, Alix zu verlassen, nicht final und wirklich getroffen, oder ich habe das Buch einfach nicht kapiert.
Fazit: mir gefällt die Buchidee, die Umsetzung leider nicht. Da das Buch nicht allzu dick und in dem Stil durchaus lesbar war, finde ich es durchschnittlich. Kaufen würde ich mir dieses Buch allerdings nicht, auch nicht, um es zu verschenken.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2015
Eine Handvoll Sommerglück
Wanner, Heike

Eine Handvoll Sommerglück


sehr gut

Die Blätter bei jedem neuen Kapitel finde ich schön, ebenfalls ist die Schriftart ausreichend groß, gut zu lesen und Lexis Briefe sind kursiv gedruckt und heben sich dadurch gut vom restlichen Text ab. Auf dem Cover sieht man einen rustikalen Eichentisch, der mit einem geblümten Platzsetz, zwei weißen Tellern mit pastellfarbenen Rand und Wiesenblumen gedeckt ist. Der Buchrücken ist grün und mit den gleichen weißen Wiesenblumen verziert, die auch am Cover zu sehen sind. Der Covertext sieht aus wie ein Brief auf Backpapier auf grünem Hintergrund und ist wieder mit Wiesenblumen verziert. Inhalt des Briefes: „Liebe Christine, du neigst dazu, dich hinter deinem grauen Alltag zu verstecken. Und womöglich ist das nach meinem Tod noch schlimmer geworden. Doch ab sofort soll damit Schluss sein, denn ich schicke dich auf eine Reise. Erinnerst du dich an die Alm im Schwarzwald, auf die ich mich immer wieder zurückgezogen habe? Sie gehört dir. Bring Farbe in dein Leben! Gönn dir ein wenig Sommer – und ein wenig Glück! Deine Lexi“.
Der Schreibstil hat mich vom ersten Satz weg überzeugt, ohne Umschweife findet sich die Leserin mitten in der Handlung wieder. „Es regnete am Tag von Lexis Beerdigung. Natürlich tat es das“, sind die ersten zwei Sätze in diesem schönen Buch, das mit der Beerdigung von Christines bester Freundin Alexandra „Lexi“ beginnt. Ein allwissender Erzähler erzählt die Chaotischen Zustände von Jule (Tochter), Christine (Mutter und Hauptperson) und Hilde (Oma), die wegen Lexis Erkrankung gemeinsam in einem Reihenhaus am Rande einer Kleinstadt leben. Nach der gefühlvollen Beerdigung und einem Einblick in das Familienleben hat man Einblick in das Leben der drei Frauen gewonnen. Bei der Testamentseröffnung erfährt Christine, dass ihr Lexi sowohl einen Brief, eine Wohnung in Paris, Geld, sowie auch ein Haus im Schwarzwald vermacht hat. Dem Wunsch ihrer verstorbenen Freundin folgend, fährt Christine in den Schwarzwald und beginnt, das Haus auf Vordermann zu bringen. Jule und Hilde finden beim Aufräumen Lexis Briefe, die Jule mit Hilfe des Nachbarsjungen Jan ihrer Mutter in den Schwarzwald mitbringt. Christine hat in dieser Zeit im Schwarzwald Anschluss an den Ziegenhirten Norbert und die Briefträgerin Hildegard gefunden.
Alle Protagonisten sind dann also im Schwarzwald versammelt, außer Oma Hilde, die dann später auch noch mit Jans Vater nachkommt. In der Zeit im Schwarzwald machen fast alle Personen einen Wandlung durch, immer wieder liest Christine einen von Lexis Briefen, um zu erfahren, was sie weiter tun soll. Die weitere Handlung und Details möchte ich nicht verraten, da sie für die Geschichte wesentlich sind.
Seltenheitswert hat, dass ich mich sowohl mit Christine wie auch Jule und sogar der Oma teilweise identifizieren konnte, das hatte ich schon lange nicht mehr in einem Buch. Der Aufbau der Handlung hat mir sehr gut gefallen, auch wenn mich die Idee mit den Briefen, die zu Lebzeiten versteckt wurden und erst nach dem Tod nach und nach gelesen werden sollen, sehr an „P.S. Ich liebe dich“ erinnert, wodurch mir das Buch aber keineswegs weniger gefallen hat.
Einen Stern ziehe ich für das Ende ab, denn ich finde es schade, dass offen bleibt, ob andere Personen noch ihr Glück finden, die in diesem Buch leer ausgegangen sind. Da wurde in meinen Augen die Geschichte zu abrupt beendet, und auch im Epilog findet man keine Hinweise darauf, wie es für viele Figuren weitergeht. Das finde ich schade, denn ich konnte auch keinen Hinweis auf einen Fortsetzungsband, in dem alles aufgeklärt oder fortgesetzt wird, da ja Lexis Briefe, auf denen die Buchidee beruht, alle geöffnet wurden.
Fazit: Eine wunderschöne Buchidee, tolle Ausführung, ich hätte gerne noch 200 Seiten weitergelesen. Ein toller Frau

Bewertung vom 08.07.2015
Verwesung / David Hunter Bd.4
Beckett, Simon

Verwesung / David Hunter Bd.4


ausgezeichnet

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen - ich konnte es nicht aus der Hand legen und musste es bis spät in die Nacht fertig lesen. Es bietet einen schönen Rückblick auf das Leben von David Hunter, bevor seine Familie starb und gibt einen Einblick in seine persönliche Entwicklung innerhalb von 8 Jahren. Dieses Buch kommt auch als erstes der Serie mit wenig grausigen Details aus - die Spannung ist durch Spannungsbögen aufgebaut und es wird einem nicht schlecht, wenn man das Buch während der Mahlzeiten weiterliest.

Punkteabzug gibt es für die schlechte Darstellung von Sophie (viele Logikfehler) und auch von Monk (Logikfehler bezüglich Beule und körperlichen Ausmaßen), da es hier zu Wiedersprüchlichkeiten im Buch kommt, die ich nicht näher ausführen möchte (Spoilergefahr)!

Alles in allem ein sehr spannender Unterhaltungsroman, wen man von kleineren Schnitzern absieht.

Bewertung vom 08.07.2015
Henry Hunter jagt den Urvampir
Matthews, John

Henry Hunter jagt den Urvampir


sehr gut

Die Geschichte erzählt Dolf aus seiner Perspektive. Henry Hunter, das begabte Kind zweier sehr reicher Eltern, die keine Zeit mehr für ihn haben, und Dolf besuchen das selbe englische Internat. Die Geschichte beginnt in der Nacht, bei einem Einbruch von Dolf und Henry in das Büro des Direktors. Rasch entwickelt sich die Handlung zu einer Abenteuerjagd. Henry ist nicht nur sehr klug, er spricht und verhält sich sehr erwachsen und hat, neben Abschlüssen in verschiedenen Disziplinien, auch eine unüberschaubare Kenntnis von Fremdsprachen und fundierte Kampfsportausbildungen. Er verfügt über ausreichend Geld und Kontakte, um sich jeden Wunsch in Windeseile erfüllen zu können. Daher ist es für ihn und Dolf problemlos möglich, eine Reise nach Transylvanien in einem Privatjet anzutreten.
In Transylvanien angekommen, machen sich die beiden Jungs auf die Suche nach Dracula und haben dabei Unterstützung von einem Touristenführer, der sich um Transport, Logis und Besichtigungstermine kümmert. Bei der Jagd auf den Urvampir lernen sie auch Bella kennen, die sich als Draculas Tochter und große Unterstützung herausstellt. Das Buch endet damit, dass Henry, der in einen Vampir verwandelt und wieder zurückverwandelt wurde, vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist, und Dolph die LeserInnen um Unterstützung bittet, Hinweise auf Henrys Aufenthaltsort zu finden - und damit auf weitere (noch erscheinende) Bücher der Serie verweist.

Obwohl ich vom Alter her als Erwachsene definitiv nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, hat mir das erste Buch der Serie gut gefallen. Das Buch ist in einer schönen Sprache geschrieben, die man im Kinderprogramm im Fernsehn leider immer seltener hört. Besonders gewählt drückt sich Henry aus, wenn er seinen Freund zum Beispiel mit "Dolf, mein Bester,..." anspricht. Im Buch sind viele Dialoge zu finden, die Sätze sind meist einfach konstruiert, wirken aber keinesfalls lieblos oder abgehackt, sonder sind dem sprachlichen Gebräuchlichkeiten der Zielgruppe angepasst.
Ebenso gefallen mir die einfachen, gezeichneten Illustrationen. Auch einige Rahmen auf Doppelseiten verstärken die Stimmung, die das jeweilige Kapitel transportieren soll. So sieht man zum Beispiel in Transylvanien schon mal Berge mit einer Burg im Hintergrund. Alle Illustrationen sind schwarz - weiß, so wie ich sie noch aus Büchern meiner Kindheit kenne.
Die Entwicklung der Handlung und der Spannungsaufbau gefallen mir sehr gut, mit dem Vampirthema wird auch ein aktueller Trend der Erwachsenen- und Jugendliteratur aufgegriffen und kindgerecht verarbeitet.
Einen Stern ziehe ich bei diesem Buch ab, weil hier eine Theorie eingeführt wurde, dass man die (bereits erfolgte) Verwandlung in einen Vampir wieder rückgängig machen kann, wenn man innerhalt eines Tages von einem Vampir gebissen wird. Diese These wird weder mit alten Schriften belegt (zum Beispiel hätten Dolf und Henry da einen Hinweis darauf in der Höhle finden können), sondern einfach als gegeben postuliert, obwohl sie ein keinem mir bekannten Vampirbuch vorkommt, von denen ich mittlerweile sicher schon 150 gelesen habe.
Weiters habe ich es als sehr störend empfunden, dass auf das Verschwinden von Henry in den letzten Seiten (und ich finde, auch sehr knapp und lieblos) hingewiesen wird. Das hätte mir zu Beginn des Buches wesentlich besser gefallen, und mich die Geschichte auch unter einem anderen Gesichtspunkt lesen lassen. Schade! Denn hierdurch bleibt dem Leser, der Dolf helfen wi