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Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 16.10.2023 | ||
Das Buch kann einen wuschig machen. Ein einziges Hin und Her der Ereignisse um Spione, Agenten, Intriganten ... Gut geschrieben, kein Zweifel. Rasant, im stetigen Wechsel von Personen, Zeiten, Orten. In die frühen 80er Jahre zurückversetzt. Kalter Krieg und Verrat auf allen Seiten. Aber ob das heute entscheidend anders ist? Es macht betroffen, wie menschenverachtend die Geheimdienste vorgehen. Das dürfte heute kein Unterschied sein. Was die ganze Geschichte aber doch recht unglaubwürdig macht, ist, dass eine "graue Maus" zur Topagentin und Informanten-Führerin im Schnellverfahren ausgebildet wird und dann noch alle Erwartungen übertrifft, was Selbstverteidigung und Selbstschutz sowie Töten anderer anbetrifft. Überhaupt, dass sie alles so bewirken kann, wie sie es bewirkt. Superwoman quasi. Unglaublich, wie einzelne Personen gegen eine Übermacht so reüssieren können, wie in diesem buch beschrieben. Was aber an dem Buch wirklich ausgesprochen gefällt, sind solche Sätze: Von Laternen tropfte Licht", "Die Kälte kaute an Ninas Knochen", "Sein Lachen erinnerte an Bremerhaven im Regen", "Zeit und Raum stahlen sich weg", "... sie kaffeeisierten ...", "Der Himmel kippte Mondlicht aufs Pflaster". und viele Sätze mehr. Literarisch fast. Und das macht das Buch empfehlenswert. |
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Bewertung vom 09.10.2023 | ||
Um es vorwegzunehmen: Man sollte die Vorgängerbände gelesen haben. Man kommt sonst nicht wirklich in die Situation hinein, die es offenbar den Freizeitermittlern erlaubt, fröhlich für sich hin zu ermitteln und mithilfe ihres Freundes, des Gruppeninspektors, fallrelevante Daten auszuwerten. Wozu alle nicht berechtigt sind. Der Gruppeninspektor nicht, sie weiterzugeben, die Pokornys nicht, sie zu erhalten und zu verwenden. Der Tod einer alten Dame gibt Rätsel auf. Denn sie war ohnehin sterbenskrank und hatte nicht mehr lange zu leben. Verdächtige gibt es reichlich und in die Ermittlungen mischen sich nicht nur die Pokornys ein. Der Fall, bis zum Schluss ziemlich verworren, löst sich dann aber doch schlüssig auf. Der steht aber gar nicht so im Vordergrund, sondern neben den Pokornys und ihren Eigenarten die besondere Situation des Gruppeninspektors und sein Verhältnis zur Vorgesetzten, die Eigenwilligkeiten der alten Katzinger und ihre ebenso eigenwilligen Interpretationen von Fremdwörtern und Sprichwörtern sowie einige weitere Merkwürden in und aus Bad Vöslau. Original regional und sehr cosy. Wer diese Mischung mag, ist hier gut aufgehoben. |
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Bewertung vom 06.10.2023 | ||
Unheimlich, was aus Menschen werden kann, wenn man mit ihren Gefühlen spielt, ihre Psyche manipuliert, sie quält. Dieses Buch zeigt eindrücklich, wie verdorben manche Menschen sind und wie man andere gekonnt in den Abgrund ziehen kann. Was wie ein Spiel wirken soll, mit dem eine Gruppe Gemobbter diejenigen bestrafen kann, die sie drangsalieren - wobei die Bestrafungen teils etwas albern daherkommen - entpuppt sich als Manipulation in großem Stil. Die Situation entgleitet zunehmend den "Spielern" und dem "Spielleiter" und endet in einer Katastrophe, die von allen Beteiligten verheimlicht wird. Bis es zehn Jahre später zu einem Showdown kommt, der ebenfalls katastrophal endet. Und der Epilog lässt nichts Gutes erwarten. Gut und zügig geschrieben, durch die kurzen Retrospektiven wird die Spannung hoch gehalten. Man möchte das Buch nicht weglegen. Das Ausmaß der Manipulationen belastet aber auch. |
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Bewertung vom 05.10.2023 | ||
So tödlich der Wald (eBook, ePUB) Nach einem fürchterlichen Fehlschlag bei einem versuchten Zugriff bei einem Drogendeal, bei dem es viele Tote auf Seiten der Dealer wie der Ermittler gab, findet sich der suspendierte Johannes Burgmeister in einer finnischen Kleinstadt wieder, wo er Abstand zu finden sucht. Zwei zunächst unbekannte Tote veranlassen den dortigen Polizeichef, den Deutschen um „Amtshilfe“ zu bitten. Dieser trampelt fortan rüpelhaft und rücksichtslos durch die Ermittlungen und die Gefühle der Menschen vor Ort, allen voran seines Dolmetschers. Nichts desto trotz führen seine fragwürdig anmutenden Methoden zu einem Ermittlungserfolg. Gut geschrieben, auch wenn nur aus der Perspektive von Burgmeister dargestellt. Am Anfang denkt man noch: Was fürn A…., ändert diese Einstellung aber, wie auch Burgmeister seine Einstellung ändert. Teilweise schöne Wortwechsel. Insgesamt eine spannende, wenngleich etwas krude Geschichte über Abhängigkeiten und Machtmissbrauch. |
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Bewertung vom 03.10.2023 | ||
Beeindruckend und bildhaft beschrieben, allerdings etwas nebulös, die Zeitenabfolge betreffend. Ein Racheakt aufgrund begangenen Unrechts an Inuit-Jungen, die ihren Eltern entrissen wurden. Allerdings 50 Jahre nach den Ereignissen. Gut, es wird ein bisschen erklärt, warum dies alles so spät erfolgt: Die Kinder mussten erst einmal erwachsen werden, die Suche nach den Schuldigen dauerte, andere Umstände standen entgegen. Dennoch: So ganz überzeugend kommt das nicht rüber. Die Protagonisten werden aber durchaus überzeugend dargestellt und die Geschichte liest sich spannend und flüssig. Viel wird in die Mythologie und auch die Aberglauben der Inuit hineininterpretiert – letztlich sind es aber dann doch die Menschen, die da handeln und rächen. Und auch wenn es zahlreiche Hinweise auf die Vorgeschichte gibt, wäre es doch besser, man hätte Teil 1 vorab gelesen. |
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Bewertung vom 02.10.2023 | ||
Eine erfreulich kurz und knackig gehaltene Geschichte, mit der Adam Starck und Lizzie Schmidt sich beschäftigen. Was sich zunächst als tragischer Unfall mit Todesfolge darstellt, weist alsbald Ungereimtheiten auf. Man stößt aber auf eine Mauer des Schweigens und Vertuschens, bei der Polizei, beim Partner des Getöteten, bei den Mitarbeitern in seinem Unternehmen. Da man so nicht weiterkommt, versucht man es mit einem Bluff - mit der Folge, dass die Sache eskaliert. Sauber konstruiert und hergeleitet, zügig zum Abschluss gebracht. Eine spannende Krimi-Kurzgeschichte. |
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Bewertung vom 01.10.2023 | ||
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2 Nach einer ersten gelungenen Zusammenarbeit wird über CEPOL beschlossen, eine erneute Zusammenarbeit zwischen der dänischen Ermittlerin Lykke und dem deutschen Kommissar Rudi im Fall grausam ermordeter älterer Menschen anzustreben. Es scheint sich um Racheakte zu handeln, aber man kann zunächst keinen Zusammenhalt feststellen. Es kristallisiert sich dann aber ein Zusammenhang mit früherer Stasivergangenheit und dem Auffinden einer toten Familie im Berliner Untergrund heraus. Letzteres erweist sich als Auslöser aller folgenden Ereignisse. In kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Blickwinkeln - auch aus Tätersicht - wird hier eine tragische Geschichte herausgearbeitet, bei der das sympathische Ermittlerteam akribisch zusammen und mit den Berliner, Hamburger und weiteren Behörden zusammenarbeitet und den Fall, der in einem großen Showdown endet, schließlich löst. Wozu auch die vielen groben Fahler auf Täterseite sorgen. Charmante Dialoge, ernste wie witzige Einstreusel und die persönlichen Geschichten der Ermittler machen diese Geschichte rund und lesenswert. |
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Bewertung vom 30.09.2023 | ||
Da fährt man einfach mal so in den Urlaub, man ist sogar eingeladen, und dann findet man sich plötzlich in einem Vermisstenfall wieder. Statt sich Sonne, Meer und einfach dem Nichtstun hinzugeben, taucht Johanna in eben diesen Vermisstenfall ein, der sich alsbald als etwas anderes entpuppt. Neugierig und schon recht übergriffig „verhört“ sie Familie und Freunde, geht Spuren nach, spannt gar einen Polizisten ein, der eigentlich auch nur auf Urlaub ist und vor Ort absolut keine Kompetenzen hat. Der Prolog zu Beginn weist auf das Schicksal einer Person hin, das am Ende zwar aufgeklärt, dennoch nicht schlüssig hergeleitet wird. Die Geschichte spannend übermittelt, aber am Ende nicht überzeugend. Der Schluss mehr als offen. Mag man machen, weil wahrscheinlich weitere Folgen geplant sind. Lässt den Leser aber eher ratlos zurück. Gut geschrieben, spannend gehalten, keine Frage. Aber es gibt doch recht unglaubwürdige Handlungen der Protagonisten und Abläufe und offene Ende überzeugen eh nicht. |
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Bewertung vom 23.09.2023 | ||
Ein makabrer und grausamer Mord führt Jana Brinkhorst und ihr Team zu der Erkenntnis, dass dieser mit zwei Tötungsdelikten zwei Jahre zuvor zusammenhängt. Ein Cold Case inzwischen. Was haben sie damals übersehen? Eine ganze Menge, wie sich im Verlauf der Ermittlungen herausstellt, die dadurch erschwert werden, dass immer mehr Morde in kurzer Zeit hinzukommen und ein Kollege aus Aachen, dessen Onkel eines der Mordopfer war, häufig mit eigenen Ermittlungen dazwischen funkt. Bis zur teils überraschenden, aber nicht ganz überzeugenden, Lösung, tritt man - für die Ermittler - enervierend lange auf der Stelle. Doch der Durchbruch kommt. Bis dahin wird die Leserschaft kurzweilig und spannend unterhalten und die Geschichte aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Ermittler und Täter erzählt. Liest sich in einem Rutsch durch. |
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Bewertung vom 23.09.2023 | ||
Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London Vermisste Frauen, verstörende Graffitis, die eben diese Frauen zeigen, die vermuten lassen, dass diese Frauen wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen, was sich auch im Verlaufe der Geschichte bewahrheitet. Mitten drin ein Detektivbüro, das eher dilettantisch ermittelt und deren Mitarbeiterinnen sich selbst in Gefahr bringen. Diese Mitarbeiterinnen selbst sehr speziell und nicht geeignet, viel Empathie bei der Leserschaft zu generieren. Dennoch ein gelungenes Konstrukt, das für ein nicht unerwartetes, aber überraschendes Ende sorgt. Spannend geschrieben und zu einer wohlgefälligen Lesegeschwindigkeit beitragend. Das Ende kam zu überfallartig und die Täterschaft auch nicht überzeugend präsentierend. Da ist für weitere Folgen noch Potential nach oben. |
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