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Isabell47

Bewertungen

Insgesamt 706 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2023
Einen Herbst und einen Winter lang
Steinborn, Margit

Einen Herbst und einen Winter lang


ausgezeichnet

Der Roman spielt in dem Zeitraum von 1908-1914 in Berlin und erzählt die Geschichte von Isa und Henning, die zu Beginn zehn bzw. zwölf Jahre alt sind. Isa lebt mit ihrer Familie in ganz ärmlichen Verhältnissen und die Situation hat sich seit einem Arbeitsunfall des Vaters dramatisch verschlechtert, so dass sie mit ihrem Bruder beginnt zu betteln. Henning dagegen wächst als Sohn eines Fabrikanten auf. Finanziell fehlt es ihm an nichts, doch seit seine Mutter die Familie verlassen hat, gibt es die selbstsüchtige Stiefmutter und auch sein Vater ist hart zu ihm. Beide Kinder lernen sich durch einen Zufall kennen, verlieren sich aus den Augen und treffen sich wieder. Die Autorin erzählt auf bemerkenswert eindrückliche Weise vom Leben bzw. dem Alltag der Protagonisten und ihrem jeweiligen sozialen Umfeld. Ich kann mir nun sehr gut das Leben der Ober-und Unterschicht damals vorstellen. Ich mochte die Darstellung der Entwicklung von Isa und Henning, denn sie sind beide zwei starke Persönlichkeiten Der Beginn der Mobilmachung, mit dem der Roman zeitlich endet, wird das Leben aller auf links drehen. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte der Protagonisten, die mein Herz erobert haben weitergehen wird. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil. Fünf Sterne;

Bewertung vom 29.06.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


weniger gut

Ruth und Harry sind seit Jahrzehnten verheiratet. Ihre drei gemeinsamen Kinder Chris, Karolin und Benni sind mittlerweile erwachsen und leben ihr eigenes Leben, wobei sie jeder durch Geld aus dem Erbe des Großvaters eine finanzielle Starthilfe bekommen haben. Miteinander haben sie als Familie nur noch bedingt miteinander zu tun, doch als die Schwester Karolin einen queeren Buchladen von ihrem Erbe in Berlin eröffnet, treffen sich dort alle zur Eröffnung. Während ich zu Beginn dachte, dass es um Vergangenheit des Großvaters und seine Rolle im Nationalsozialismus gehen würde, wurde ich eines Besseren belehrt, denn es geht um ganz viele gesellschaftliche, politische und familiäre Themen, wobei es sich zeigt, dass alle in der Familie etwas voreinander verbergen bzw. nicht darüber sprechen. Der Autor springt zwischen den verschiedenen Charakteren und Schauplätzen hin und her, so dass ich manches Mal überlegte, was er mir mitteilen möchte oder wo der rote Faden - außer das es alles immer mit den Familienmitgliedern in Verbindung steht - im Roman ist. Mir waren es zu viele Themen, zu viele Konflikte und zu viele Personen, dazu Lügen und die Art der Kommunikation. Ein weiteres Problem für mich war, dass mir nicht eine Person im Roman wirklich sympathisch war. Am Ende des Roman war ich froh, dass ich diese Familie "verlassen" konnte. Zwei Sterne dafür, dass vereinzelt Humor durchblitzte, der mir gefiel.

Bewertung vom 29.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Sehr spannender Thriller
Der Autor Andreas Winkelmann lässt mich als Leser dieses Mal in die Welt einer Buchcommunity eintauchen. Buchbloggerin Faja erhält werden einer Autorenlesung in der Buchhandlung, in der sie arbeitet, eine Nachricht von ihrem Freund, ebenfalls ein Bücherjunkie, der gefesselt auf einem Stuhl sitzt und die Nachricht umgehangen hat, dass sie eine Geschichte in fünf Worten erzählten soll. Faja hält dies für einen morbiden Scherz von Claas, doch leider ist die damit verbundene Todesdrohung für Claas keine. Als das nächste Opfer mit derselben Botschaft gefunden wird und die Ermittler immer noch im Dunklen tappen, bekomme ich nicht nur ich als Leser es mit der Angst zu tun.
Ein einprägender Satz im Roman "Wie kann ein so symathischer Mensch so gruselige Bücher schreiben?", den eine Kundin bei der Lesung in der Buchhandlung ausspricht, genau dies frage ich mich auch immer bei solchen spannenden Thrillern wie diesem. Andreas Winkelmann verfügt auf jeden Fall über speziellen Humor , denn er lässt seine Protagonistin Faja gedanklich antworten... "Vielleicht, weil er gar nicht so sympathisch ist". In dem Buch geht es auch um negative Buchkritiken und deren Folgen. Der Thriller punktet mit authentisch wirkenden Protagonisten, einer super spannenden Story und der Frage, wieviel Schuld wir als Lesende bzw. wir mit Buchsprechungen auf uns laden oder was diese für Folgen haben können. Fünf Sterne!

Bewertung vom 27.06.2023
Der Lehrmeister: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Lehrmeister: Thriller


ausgezeichnet

Sehr temporeicher, spannender Fall mit der Ermittlerin Laura Kern
In einem abgelegenen Waldstück wird die Leiche einer jungen Frau mit einer Schiefertafel, auf der eine Botschaft steht, gefunden.Laura Kern und ihr Partner Max Hartung übernehmen die Ermittlungen. Kurze Zeit später wird ein weiteres Opfer ähnlich drapiert aufgefunden.

Die Autorin Catherine Shepherd schafft es.mich von der ersten Seite an mich In den Bann dieses temporeich und spannend erzählten Thrillers zu ziehen. Ich rätsel über das Motiv die Opfer und Täter/in. Eine Zeitlang lasse ich mich an der Nase herumführen, habe dann eine Vermutung, die sich bewahrheitet und trotzdem überrascht mich das Ende. Fünf Sterne für die kurzweilige und spannende Unterhaltung! Ich freue mich jetzt schon auf einen neuen Fall dieses Ermittlerduos.

Bewertung vom 20.06.2023
Das Leben ist kein Himbeereis
Kreuzer, Kristina

Das Leben ist kein Himbeereis


ausgezeichnet

Die fünf Protagonisten - zwei Jungen und drei Mädchen - sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und seit klein auf befreundet, da ihre Väter sich schon seit Schulzeiten kennen und auch befreundet waren.Während die fünf Teenager gerade eben noch sich eng miteinander verbunden fühlen, auf eine Schule gehen, sich in den Pausen treffen, Eis essen und Schwimmen gehen, gemeinsam Geburtstage feiern, sich gegenseitig zuhören und helfen etc. und auf die Außenwelt wie eine starke Einheit wirken, bekommt dieses Gefüge einen gewaltigen Knacks. Zwei der fünf verlieben sich in einander und so finden sich auf einmal alle in einer neuen Orientierungsphase, wobei ihre Freundschaft auf eine gewaltige Probe gestellt wird. Jeder der fünf entwickelt sich weiter, verändert sich und die Geschichte erzählt auf sehr erfrischende, unterhaltsame Weise davon. Jeder der fünf steht wechselweise im Fokus, da die Kapitel wechselweise von den einzelnen Protagonisten erzählt werden, wobei sie ihre persönliche Situation immer mit einbringen. Auch die Eltern werden teilweise erwähnt und so bekomme ich auch einen sehr guten Einblick in die unterschiedlichen familären Situationen. Der Titel des Buches deutet schon an, dass nicht immer alles fröhlich abläuft. Probleme, die die Teenager auch gefühlsmäßig haben und Situationen unterschiedlicher Art, da wird sich sicherlich jeder irgendwo wiederfinden. Mir gefiel, dass das Buch nie oberflächlich daher kam, Lösungen aufzeigte und trotz allem Optimus und Fröhlichkeit versprühte.Ein Roman, den ich ab 12 Jahren geschlechtsunabhängig empfehle. Fünf Sterne!!!

Bewertung vom 12.06.2023
Meine Mutter sagt
Pilgaard, Stine

Meine Mutter sagt


gut

Junge Frau auf der Suche nach sich selbst inklusive Liebe und mit der "Urgewalt" Mutter im Ohr
Die Ich-Erzählerin ist gerade in der Findungsphase, denn weder läuft es mit dem Studium noch in der Liebe rund. Ihr Leben gerät nun aus den Fugen und sie fühlt sich emotional hin- und hergerissen, außerdem zieht sie übergangsweise wieder beim Vater und der Stiefmutter ein. Zu allem hat auch ihre Mutter stets eine Meinun,g und äußerst viele ihrer Gedanken ungefragt.

Während das Buch einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben und Sichtweise der Ich-Erzählerin intensiv schildert und mir die Sprache in all ihren Facetten sehr gut gefallen hat, fand ich den Zugang zur Story trotzdem schwer. Die Person der Ich-Erzählerin wirkt auf mich für ihr Alter sehr unreif und während sie teils in den Tag hineinlebt, zu viel Alkohol trinkt, sich übergibt, sich daneben benimmt und mit ihrem Liebeskummer sogar einen Arzt aufsucht, finde ich sie von ihrem Gesamtverhalten mit dem Blick nur auf sich gerichtet, eher weniger sympathisch. Was ich jedoch mag, ist ihre Selbstironie und die Schilderung des Verhaltens ihrer Mutter, die äußerst hohen Unterhaltungsfaktor hat, vom Verhalten und ihren Aussagen von einem Extrem ins andere driftet, so dass ich froh bin, diese Mutter nicht zu haben.

Zwischendurch gibt es "Seepferdchen-Monologe", wobei mir einige sehr gut gefallen, da sie die Ich -erzählerin quasi mit sich selber spricht und dies teilweise sehr philosophisch.

Insgesamt konnte mich die Geschichte trotz des für mich wirklich guten Schreibstils, nicht abholen. Unterhaltsam, auch wenn das Lachen mir zwischendurch im Halse stecken blieb, war die Mutter, jedoch die Ich-Erzählerin erschien mir wie ein pubertierender Teenager und mit ihr konnte ich wenig anfangen.Die Geschichte wirkt irgendwie "unfertig", ebenso wie die Ich-Erzählerin noch nicht erwachsen ist. Wohlwollende drei Sternd!

Bewertung vom 09.06.2023
Lorzentobel
Mansour, Monika

Lorzentobel


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Krimi aus der Schweiz
Es handelt sich bei dem Krimi "Lorzentobel" um den vierten Fall mit dem Ermittlertrio Trust Investigation (Tom, Nathalie und Sara). Ich habe die Protagonisten im ersten Krimi "Höllgrotten" schon kennengelernt, jedoch leider nicht mitbekommen, dass zwischendurch Teil 2 und 3 erschienen sind, dich man kann sicherlich auch gut Quereinsteiger. Mich hat die Story um den 16jährigen Elias Tanner, der die Detektei um Hilfe bittet, da seine Mutter von ihrem ehemaligen Arbeitgeber gestalkt wird, begeistert.Schnell wird klar, nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint, denn die Spurenlage ist sehr unklar und ist Elias vertrauenswürdig?

Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, denn die Beschreibungen sind toll, ebenso wie ich die lebendigen Dialoge sehr mag. Durch einige Begrifflichkeiten wurde mir immer wieder vor Augen geführt, dass der Krimi in der Schweiz spielt und ich habe wieder einiges dazugelernt. Sehr gelungen finde ich auch, dass der Spannungsbogen die gesamte Zeit aufrecht erhalten würde, sowie auch einige Szenen quasi anerzählt wurden und dann mit kurzem Zeitsprung weiter erzählt wurden. Dies sorgte dafür, dass sich mehrere Ereignisse parallel abspielen konnten. Zudem gefiel mir die persönliche Entwicklung der Protagonisten, insbesondere die von Sara und auch von ET. Dieser Krimi ist etwas ganz Besonderes, unterscheidet sich in vielerlei Weisen von gewohnten "Mustern" und deswegen gibt es auch fünf Sterne!

Bewertung vom 02.06.2023
Mit zitternden Händen
Persson Giolito, Malin

Mit zitternden Händen


sehr gut

Ein an die Nieren gehender Roman
Dogge und Bully lernen sich als Kinder auf dem Spielplatz kennen und werden Freunde.Wahrend Billy aus einer Migrantenfamilie stammt, geliebt wird und das soziale Umfeld ärmlich ist, wohnt Dogge im gut situierten Teil der Stadt, jedoch scheinen seine Eltern sich wenig um ihn zu kümmern. Als die Jungen älter werden, rutschen sie ins kriminelle Milieu ab. Ein Schuss...hat Dogge seinen besten Freund getötet? ....damit beginnt der Roman in der Gegenwart und erzählt in Rückblenden puzzlemäßig, was in der Vergangenheit passiert ist, wobei immer wieder Stücke aus der Gegenwart und was nach dem Schuss passiert, eingeflochten werden. Der Roman ließ mich ständig schaudern, denn ich erfahre ständig mehr über die Jungen und das Umfeld. Ich habe Mitleid, Unverständnis und sehe die Ausweglosigkeit. Diese beängstigende Szenario könnte sich vor jeder Haustür abspielen und wer weiss, welche Rolle ich hätte. Ein Roman, der mich sehr nachdenklich stimmt. Vier Sterne!

Bewertung vom 29.05.2023
Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
Storks, Bettina

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten


ausgezeichnet

Unbedingt lesen!
Dieser Roman spielt in der Gegenwart von 1965 als die Mitte dreißigjährige Agnes, die in Freiburg als Moderatorin bei einem Radiosender arbeitet, von ihrem Chef beauftragt wird Nachforschungen anzustellen. Es geht um einen Ort namens Dieulefit, in dem zur Zeit des zweiten Weltkrieges über 1500 Flüchtlinge versteckt worden waren, überlebt haben und unter ihnen befanden sich auch jüdische Kinder, aus Südbaden. Agnes hat damals 1940 miterlebt wie ihre beste Freundin Lily abgeholt worden ist. Der Roman wechselt nun zwischen zwei der Vergangenheit ab 1940, in der die junge Lily aber auch die Menschen aus ihrem damaligen Umfeld im Fokus der Erzählung stehen, und der Gegenwart ab 1965 aus Agnes Sichtweise.

Sofort zog die Geschichte mich in ihren Bann und mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Mir stiegen ganz häufig die Tränen in die Augen bei den vielen höchst emotionalen Szenen, die beschrieben werden. Liebe, Freundschaft, Mut sind nur einige der Begriffe, die mir in den Sinn kamen. Ich konnte mir die Menschen alle sehr gut vorstellen, mich in sie einfinden und spürte die Atmosphäre auf jeder Buchseite. Die leise Art des Erzählens lässt die Geschichte noch eindringlicher wirken. Selten habe ich eine Geschichte so vielschichtig erzählt bekommen, denn viele kleine Begegebenheiten und scheinbare Kleinigkeiten ergeben hier das große ganze Bild. Ich bin tief bewegt, berührt von diesem Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin ist mir schon vorher ein Begriff gewesen, da einige ihrer Romane bei mir im Regal stehen und im Gedächtnis haften bleiben. Ich würde gerne mehr als fünf Sterne vergeben... . Bitte unbedingt lesen!

Bewertung vom 23.05.2023
La Cucina con Amore
Messina, Giuseppe

La Cucina con Amore


ausgezeichnet

Wer die italienische Küche liebt, liegt hier goldrichtig!
Dieses Buch ist ein ganz besonderes Buch über die italienische Küche und es werden nicht einfach Rezepte aufgeführt, sondern es wird Grundlegendes erklärt. Hier gibt es Infos über Kräuter, über Planung, über die Nutzung von Backofen und Grill u.v. m. Was mir besönders gut gefällt, ist die Erklärung und mit Fotos unterlegte Darstellung für verschiedene Basics wie den Pinsateig, Pastateig, Pesto, Tomatensauce u.a. Hier kann ich anhand der Fotos auch nachvollziehen wie der Pastateig hergestellt und auch die Nudeln ihre spätere Form erhalten. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen.

Die Rezepte sind vielfältig und sicherlich nicht mal so einfach auf die Schnelle zubereitet bzw. kann und sollten sie stets gut vorbereitet werden.

Ich habe Pesto selbst hergestellt, ebenso wie der Pinsateig mir gelungen ist und wenn man ihn einmal drauf hat, kann man ihn immer wieder aufs neue variantenreich belegen. Hier sind die Vorschläge sehr zahlreich und wem diese zu exotisch sind, kann sie ja selber abwandeln. Auch der Pastateig ist einfach herzustellen, wobei die Herstellung der vorgeschlagenen Tortellini, die megalecker aussehen, mir bisher zu aufwendig war, dagegen klappten einfache Bandnudeln gut. Es gibt noch zahlreiche Gerichte, die ich ausprobieren möchte und als nächstes werde ich Zitronentörtchen backen sowie Limonade herstellen.

Auch Vorschläge für Buffets sind vorhanden, aber auch so kann man jedes Gericht, an die benötigte Menge pro Person anpassen

Ein Buch, bei dem man auf jeder Seite die Liebe zum Kochen spürt und ich gerne fünf Sterne vergebe.