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Lesefee23.05
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Stepenitztal

Bewertungen

Insgesamt 307 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2021
Try & Trust / Soho-Love Bd.2
Tramountani, Nena

Try & Trust / Soho-Love Bd.2


ausgezeichnet

Du bist genug

„Ich habe jemanden getroffen, der mich daran erinnert hat, was ich aufgegeben habe.“

„Try and Trust“ ist der zweite Band der „Soho-Love-Reihe“ von Nena Tramountani. Er erschien im Mai 2021 im Penguin Verlag.
Mathilda möchte ihre Freundin Briony schützen. Auch vor Männern und gerade vor Anthony - denn sie ist sich sicher, dass der Künstler ihr falsche Hoffnungen macht. Kurzentschlossen bietet sie Anthony einen Deal an: Wenn er Briony in Ruhe lässt, darf er Matilda malen – nackt. Dass dabei jedoch ihre mühsam aufgebaute Fassade zu bröckeln beginnen würde, hatte sie nicht geahnt…

„Try and Trust“ war wohl mein Lieblingsband der Buchreihe! Ich mochte Tilda unglaublich gern und fand auch die Storyidee sehr gut und authentisch.
Tilda ist selbstbewusst und stark. Sie weiß, was sie will, aber auch, was sie nicht will. Sie sucht keinen festen Freund, sondern Ablenkung. Ihre Gefühle hat sie fest im Griff und zeigt sie nur selten, außerdem muss sie möglichst alles kontrollieren. Dies ist ihr eigener Schutz, denn ihren größten Schmerz versteckt und verarbeitet sie auf diese Weise. Für Briony würde sie fast alles tun, denn sie ist ihre beste Freundin und Matilda fühlt sich für sie verantwortlich. Gerade vor Anthony, den Matilda schon lange seltsam findet und für den Herzensbrecher schlechthin hält, muss sie Bry beschützen. Auch wenn sie selber dafür in den sauren Apfel beißen muss und sich mehr mit dem unsympathischen Kerl auseinandersetzen muss, als sie jemals wollte. Dass dabei plötzlich auch andere Gefühle ans Tageslicht kommen, hätte Matilda nie geahnt und plötzlich steht sie vor einer Situation, die alles bedeuten, aber auch alles zerstören kann…
Für mich war „Try and Trust“ deutlich emotionaler und rasanter als der erste Band der Reihe, vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit Tilda besser identifizieren konnte und sie insgesamt deutlich sympathischer fand als Liv. Zudem finde ich die Storyidee sehr schön und kenne keine vergleichbaren New-Age-Romane. Ich konnte den Roman daher auch viel flüssiger und leichter lesen als Band 1. Der Handlungsverlauf ist weniger vorhersehbar, die Charaktere waren für mich deutlich tiefgründiger und damit auch interessanter. Der Schreibstil ist locker und mitreißend und so konnte ich den Roman kaum aus den Händen legen.
Gerade die Entwicklung von Matilda habe ich sehr gern verfolgt und den Kampf, den sie mit sich selber führt, absolut verstehen können. Ihr innerer Konflikt wird gut beschrieben und Gedanken und Gefühle durch die Ich-Perspektive brillant veranschaulicht. Auch Anthonys Emotionen und Sichtweisen werden durch seine Perspektive eindeutig klar. Die Entwicklung der beiden im Verlauf der Handlung gefällt mir sehr gut und zeigt, gerade bei Matilda, wie wichtig das Verarbeiten der Vergangenheit sein kann.
Durch Matildas Verhalten in Bezug auf ihre beste Freundin bekommt man auch bereits jetzt einen weiteren Eindruck darauf, wie das Reihenfinale aussehen könnte. Auch die Einbindung von Liv und Noah aus Band 1 gelingt mühelos. Die Verknüpfung der einzelnen Bände der Reihe hat mir also sehr gut gefallen. Trotz der jeweiligen Protagonisten und der jeweiligen im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte werden alle Figuren und Themen miteinander verwoben und das Lesen einzelner Bände würde ich nicht empfehlen.

Mein Fazit: Tildas und Anthonys Geschichte hat mir sehr gut gefallen und „Try and Trust“ ist daher für mich ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe mich in die Story fallen lassen können und fand Figuren und Handlung sehr gelungen. Ich vergebe für diesen Band der „Soho-Love-Reihe“ daher 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.12.2021
Fly & Forget / Soho-Love Bd.1
Tramountani, Nena

Fly & Forget / Soho-Love Bd.1


sehr gut

„Ich konnte mich nicht in Noah Seymour verlieben, weil ich nämlich nie damit aufgehört hatte, ihn zu lieben.“

„Fly and Forget“ ist der erste Band der „Soho-Love-Reihe“ von Nena Tramountani. Er erschien im März 2021 im Penguin Verlag.
Als Livs Freund sich unerwartet von ihr trennt, bricht für die junge Studentin eine Welt zusammen. Unverhoffterweise bekommt sie jedoch schnell ein bezahlbares WG-Zimmer und begegnet dort ihrem Jugendfreund Noah. Nach Jahren ohne Kontakt und einem unschönen Bruch ist dies ein großer Schock und der Gedanke an Rache für damals groß. So beschließt Liv einen Artikel für die Collegezeitung zu schreiben: „Wie bekehre ich einen Herzensbrecher?“…

Liv ist eine engagierte und organisierte Journalismus-Studentin und überlässt im Grunde nichts dem Zufall. Seit Noah sie vor Jahren im Stich ließ und ihr Freund sich von ihr getrennt hat, fehlen ihr jedoch echte Freunde – sie kann nur schwer vertrauen und bleibt daher häufig eher alleine. Liv selbst gefällt mir als Figur nicht ganz so gut. Sie bleibt für mich ein wenig blass und verhält sich häufig kontrovers zu ihren eigentlichen Gedanken und Ansichten. Ihr Schock über das Wiedersehen mit Noah und über seine Veränderung zu früher ist absolut nachvollziehbar. Umso schlechter konnte ich ihre Idee verstehen, einen Artikel über seine „Bekehrung“ zu schreiben. Dieses Verhalten wirkt auf mich, gerade vor dem Hintergrund der gemeinsamen Vergangenheit und den zurückliegenden schweren Ereignissen, einfach nur kindisch und dumm.
Noah hingegen gefällt mir sehr gut und ist auch wirklich gut charakterisiert. Er vereint einige Widersprüche ins sich und ist deshalb total interessant. So wohnt er zwar in der WG, möchte aber eigentlich eher für sich sein und ist trotzdem im Grunde ein klassischer Bad Boy. Jede Nacht eine andere Frau und wenn er will, nach außen hin charmant und attraktiv, aber manchmal eben auch ein vollständiger Idiot mit harter Fassade. Innerlich sieht es allerdings anders aus – ihm ist eigentlich wichtig, niemanden zu verletzen und er trägt eine Last mit sich herum, von der niemand etwas ahnt. Ein bisschen „harte Schale, weicher Kern“ und im Grunde ein Selbstschutz. Seine spröde und unnahbar wirkende Art aufgrund der Vergangenheit ist absolut authentisch und auch seine persönliche Entwicklung im Laufe des Romans gefällt mir gut.
Das WG-Gefüge insgesamt gefällt mir ebenfalls sehr. Briony und Tilda sind unglaublich sympathisch, ihre Charakterisierung ist gut gelungen und lässt einen erahnen, was in den Folgebänden auf einen zukommt. Gerade Tilda ist wohl meine Lieblingsfigur.
Die Annäherung von Noah und Liv hat mir eigentlich ebenfalls gefallen, auch wenn das Schreiben des Artikels für mich lächerlich war. Durch die wechselnde Ich-Perspektive werden Gedanken und Gefühle beider Hauptfiguren gut und authentisch transportiert. Die Verbindung der beiden ist einmalig, unglaublich berührend und nahegehend. Es hat mich begeistert, wie die beiden sich gegenseitig Kraft geben, einander einschätzen und unterstützen können – wenn sie die Nähe denn zulassen. Gerade Noahs Kampf mit seinen Gefühlen war hier für mich absolut nachvollziehbar und realistisch beschrieben.
Der Einstieg in die Soho-Love-Reihe fiel mir daher insgesamt sehr leicht. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und unkompliziert, teilweise sogar humorvoll. Lediglich die Kapitel waren mir teilweise ein wenig zu lang. Die Story ist typisch für einen New-Age-Roman und kommt mit den üblichen Konflikten und Themen einher: Liebe, Freundschaft, Drama.
Das Hauptthema, das Schreiben eines Artikels, indem Liv Noah „bekehren“ will, wirkt auf mich zwar leider nicht sehr einzigartig und eher langweilig. Der Storyverlauf ist von Beginn an ziemlich eindeutig, die auftretenden Konflikte vorhersehbar und wenig überraschend – aber eben auch einfach typisch für diese Buchgenre und daher wiederum absolut passend! Die weiteren eingebundenen Themen sind zudem auch tiefgreifender und nachdenklich stimmend.

Mein Fazi

Bewertung vom 30.11.2021
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


gut

„Pass auf, dass du dich nicht im Netz verfängst.“

„Teufelsnetz“ ist der zweite Thriller der „Jessica-Niemi-Reihe“ von Max Seeck. Er erschien im Oktober 2021 im Bastei Lübbe Verlag. Das Lesen ist grundsätzlich unabhängig von Band 1 möglich, spoilert aber zum Teil auf den ersten Teil, sodass man die Reihenfolge einhalten sollte, wenn man die gesamte Reihe lesen möchte.
Zwei Blogger sind verschwunden, eine Frau wurde ermordet. Eine Verbindung zwischen den Taten ist zunächst nicht eindeutig, aber auch nicht ausgeschlossen. Doch was könnte der Zusammenhang sein? Jessica Niemi steht erneut vor einer schwierigen Ermittlung und muss zudem mit ihrer eigenen Position im Kommissariat kämpfen. Wird sie die Täter entlarven können?

Erneut beginnt Max Seeck seinen Thriller mit einer guten Grundidee und einer großen Portion Spannung. Die Szenenbeschreibungen sind sehr bildlich und atmosphärisch, der Schreibstil ist flüssig und weniger abgehackt als im ersten Band der Buchreihe, an manchen Stellen sogar fast poetisch.
Durch diesen guten Schreibstil ist das Buch an sich sehr gut lesbar, aber leider nicht so mitreißend wie ein Thriller sein sollte. Das Rätsel um die verschwundenen Blogger und die getötete Frau ist im Grunde gut dargestellt und eine tolle Storyidee. Die Verwicklungen und Wendungen sind interessant und bieten viel Potential für spannende Unterhaltung. Auch die Romanthemen sind gut gewählt und dringen tief in die menschliche Psyche ein. Zudem sind die Themen sehr aktuell und die Handlung modern und an die heutige Zeit angepasst.
Leider sind aber die Zusammenhänge erneut sehr verwoben und schwer zu durchblicken, die Ermittlungen ein bisschen konfus und chaotisch. Zudem lenken die vielen persönlichen Einblicke in das Ermittlungsteam vom eigentlichen Fall ab und machen den sogenannten Thriller für mich eher zu einem Kriminalroman – im Vordergrund stehen mehr die Entwicklung des Ermittlerteams sowie die Dramen im Polizeirevier, als die Entwicklung der Handlung. Die persönlichen Beschreibungen haben zudem wenig mit dem eigentlichen Fall zu tun und scheinen das Buch eher auszuschmücken und aufzublähen. Der Mittelteil leidet dadurch sehr und da nur wenig Neues passiert, ist er sehr langatmig und fast schon langweilig.
Erst zum Ende der Handlung geht dann plötzlich wieder alles Schlag auf Schlag, es werden mehrere unerwartete Wendungen eingebaut und die Spannung steigt deutlich an. Tatsächlich wird der Leser deutlich in die Irre gefühlt und des Rätsels Lösung kam für mich absolut unerwartet. Das Lesen war hier dann wieder deutlich flüssiger möglich und die Seiten blätterten sich nahezu von selbst um. Schade ist allerdings, dass Jessica erneut in Lebensgefahr schwebt und ihre Not schon irgendwie gewollt wirkt. Natürlich passt dies zum gewählten Buchgenre, denn in einem Thriller geht es eben um Lebensgefahr, trotzdem scheint es unrealistisch, dass Jessica in jeder Ermittlung in solch große Notlagen gerät.
Jessica selbst steht, wie schon in Band 1, im Fokus der Handlung. Es wird einmal mehr klar, dass sie keine einfache Persönlichkeit ist und ihre Vielschichtigkeit wird deutlich hervorgehoben. Ihre persönlichen Probleme und Eigenheiten geraten aber gerade am Ende des Buches sehr ins Unglaubwürdige und ich persönlich hatte im Grunde die gesamte Zeit Probleme mit ihren Träumen oder Wahrnehmungen. Aber auch die anderen Figuren im Team werden gut charakterisiert und durch die wechselnde personale Erzählperspektive erhält man tiefe Einblicke in viele Figuren. Am besten gefallen hat mir in diesem Teil der Kommissar „Rasse“, der eigentlich sehr unscheinbar ist, aber definitiv ein Pfundskerl! Die neue Ermittlungsleiterin „Hellu“ und ihren Sticheleien gegen Jessica hingegen fand ich sehr anstrengend und nervtötend.
Der Thriller endet schließlich mit einem Cliffhanger und einem Ausblick auf den nächsten Fall für das Team um Jessica Niemi und einem persönlichen Rätsel von ihr, was dann irgendwie doch Lust aufs Weiterlesen macht.

Mein Faz

Bewertung vom 30.11.2021
Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


gut

Hexenjagd

„Fürchten Sie sich vor dem, was Sie schreiben?“

„Hexenjäger“ ist ein skandinavischer Thriller von Max Seeck und der erste Band der „Jessica-Niemi-Reihe“. Er erschien im Dezember 2020 im Bastei Lübbe Verlag.
Die Frau des bekannten Autors Roger Koponen wird tot aufgefunden. Es folgen weitere Morde, die an Morde aus der Buchreihe von Roger erinnern. Doch wer könnte dahinterstecken und was hat es mit den Frauenleichen auf sich, die sie sich so sehr ähneln und auch Jessica bis aufs Haar gleichen…?

Manchmal fällt es mir schwer, eine Rezension zu einem Buch zu schreiben. Bei „Hexenjäger“ geht es mir nun leider so. Ich hatte mir sehr viel von dem Thriller versprochen und recht hohe Erwartungen an ihn gesetzt. Leider muss ich sagen, dass sie nicht oder nur teilweise erfüllt wurden…
Zunächst einmal ist das Buch für mich kein typischer Thriller, sondern eher ein Kriminalroman. Für mich liegt der Fokus des Romans auf der Ermittlerin Jessica Niemi sowie dem Ermittlungsleiter Erne, weniger auf dem Rätsel um die begangenen Morde. Zwar ist die Spannung zum Teil sehr hoch und die Konfliktpunkte sind definitiv charakteristisch für einen Thriller – sie sind lebensbedrohlich für Jessica und weitere Opfer – aber der richtige „Thrill“ und der Drang zum unbedingten Weiterlesen fehlten mir in großen Teilen des Buches. Die kurzen Kapitel und der etwas abgehakte Schreibstil sind zwar tatsächlich typisch für einen Thriller und erhöhen die Spannung definitiv, auch einige unerwartete Wendungen und interessante Ansätze sowie die Storyidee an sich gefallen mir sehr gut. Trotzdem konnte mich die Handlung nur zu Beginn und im letzten Drittel so richtig mitreißen.
Zudem war es leider so, dass ich die Auflösung des Falls nicht vollständig verstanden habe und ich auch am Ende des Buches noch ein wenig verwirrt war. Es bleiben einige Fragen offen, was mir persönlich nicht wirklich gefallen hat. Vielleicht ist es aber auch so gewollt, denn die Reihe geht ja noch weiter… Insgesamt sind aber die Zusammenhänge sehr kompliziert und verwoben, sodass es mir teilweise schwerfiel, den Entwicklungen und Ermittlungsschlüssen zu folgen. Trotzdem waren die abrupten Wendungen der Handlung insgesamt gut dargestellt und definitiv nicht vorhersehbar.
Jessica Niemi sowie das gesamte Ermittlerteam sind Figuren mit Ecken und Kanten. Sie sind nicht 0815-Ermittler und man kann sich gerade mit Jessica gut identifizieren, obwohl sie mir persönlich absolut nicht sympathisch ist. Sie ist nicht die perfekte Kommissarin, sondern eben ein „echter“ Mensch der Fehler macht, was auch auf die anderen Personen im Ermittlungsteam zutrifft. Die Darstellung von Jessica ist sehr gut, vielschichtig und authentisch gelungen. Dennoch bleibt sie irgendwie schwer greifbar, es umgibt sie ein Geheimnis, dass man nur schlecht verstehen kann. Für mich sind ihre Handlungen nicht immer logisch. Sie verheimlicht ihr Privatleben vor ihren Kollegen und führt ein seltsames Doppelleben. Der Sinn dahinter wird erst nach und nach deutlich, wobei es mir bis zum Ende schwerfiel, es vollständig zu durchschauen. Auch die immer wieder auftretenden Rückblicke in ihre Vergangenheit wirken meist eher irritierend und ablenkend vom eigentlichen Romanthema. Es gibt keine zeitlichen Überschriften und der Zusammenhang zur Gegenwart ist für mich nicht erkennbar. Letztlich macht es zwar Sinn zu wissen, was Jessica in ihrem Leben bereits durchgemacht hat, ein etwas logischerer Aufbau des Wechsels der Zeitebenen hätte mir aber besser gefallen, ebenso ein konkreter Bezug zur Romanhandlung.

Mein Fazit: Der Thriller von Max Seeck kommt mit einer guten Storyidee und interessanten Wendungen daher, fokussiert sich für einen Thriller meiner Meinung nach aber zu sehr auf die Kommissarin Niemi und ihr Privatleben. Richtig spannend wurde es für mich erst im letzten Drittel, die Zusammenhänge sind insgesamt schwer greifbar und kompliziert. Geübteren Thrillerlesern als ich fällt das Lesen aber vielleicht leichter… Ich v

Bewertung vom 30.11.2021
Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
Rogasch, Julia

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer


sehr gut

„Mein Herz war angekommen, und es war, als atme es erleichtert auf, nicht länger auf der Suche danach zu sein, sein Zuhause zu finden.“

„Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer“ von Julia Rogasch ist ein weihnachtlicher Liebesroman und in sich abgeschlossen. Er erschien am 07.10.2021 im Ullstein Verlag.
Luise kehrt nach einiger Zeit auf ihre Heimatinsel Sylt zurück, um übergangsweise den Teeladen ihrer Eltern zu führen. Schnell stellt sie jedoch fest, dass es finanziell nicht gut um den Teeladen steht und versucht, gegen den Willen ihrer Großmutter, einen Weg zu finden, die Teestube zu erhalten. Unerwartete Unterstützung erhält sie dabei vom attraktiven Moritz, der plötzlich im Laden auftaucht…

Julia Rogasch entführt den Leser ein weiteres Mal auf die Herzensinsel Sylt. Vor wunderschöner weihnachtlicher Kulisse erzählt sie eine romantische und zu Herzen gehende Liebesgeschichte.
Luise ist eine sympathische und fröhliche Protagonistin, die zeitweise etwas naiv wirkt, schließlich aber zeigt, was in ihr steckt. Sie ist empathisch, hilfsbereit und dazu hochmotiviert, den Teeladen ihrer Eltern wieder zum Laufen zu bringen. Dieser ist bereits seit einigen Generationen ein Familienbetrieb, bekommt aber durch die wachsende Anzahl an Hotels immer mehr Konkurrenz. Luise hat einige Ideen, um den Teeladen attraktiver und moderner zu gestalten, scheitert aber an der Sturheit ihrer Großmutter, welche absolut gegen Veränderungen ist.
Trotzdem beginnt Luise an ihren Ideen zu arbeiten und erhält dabei Unterstützung von Moritz, welcher eines Tages plötzlich in der Teestube steht und Luises Herz höherschlagen lässt. Gemeinsam beginnen sie Pläne für den kleinen Laden auszuarbeiten und kommen sich dabei immer näher. Moritz verbirgt jedoch ein Geheimnis vor Luise, welche die Beziehung zwischen den beiden gefährdet… Kann Moritz Luise die Wahrheit erklären oder scheitert die frisch geknüpfte Verbindung, bevor sie richtig begonnen hat?
Sowohl Moritz und Luise als auch die weiteren Figuren sind authentisch und liebevoll beschrieben. Jeder hat seine Eigenarten und Charakterzüge, welche durch die Autorin wunderbar hervorgehoben werden und mir sehr gute gefallen haben.
Durch die wechselnde Ich-Perspektive kann der Leser den Gefühlen und Gedanken von Luise und Moritz sehr gut folgen und beide Seiten der Geschichte gut verstehen. Handlungen und Ereignisse sind dadurch insgesamt sehr gut nachvollziehbar, allerdings in vielen Teilen auch sehr vorhersehbar und gerade zu Anfang etwas langatmig.
Obwohl ich die wirklich warme und herzerwärmende Story wirklich mochte, konnte die mich die Handlung dadurch insgesamt nicht vollkommen überzeugen. Mir war sehr schnell klar, welche Konfliktpunkte entstehen würden und war daher über den Fortgang der Geschichte nicht mehr wirklich überrascht. Allerdings ist dieser Kritikpunkt wohl auch ein Aspekt, den man bei leichten und unkomplizierten Weihnachtsliebesgeschichten erwartet. Daher muss ich sagen, dass der Roman sich perfekt für gemütliche Winterabende eignet, an denen man sich einfach wohlfühlen möchte und nicht allzu viel nachdenken möchte. Denn dafür ist die Geschichte perfekt: locker, leicht und unkompliziert - Unterhaltung mit vielen romantischen Augenblicken, vor wunderschöner Kulisse und zum absoluten Wohlfühlen!
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht, sodass sich der Roman gut lesen lässt. Auch das Buchcover ist einfach wunderschön und perfekt gestaltet für einen Weihnachtsroman!

Mein Fazit: Der neue Roman von Julia Rogasch ist unkompliziert, herzerwärmend und verspricht Happy-End-Garantie. Er eignet sich perfekt für lockere und leichte Lesestunden zur Weihnachtszeit und entführt den Leser auf die Herzenzinsel Sylt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2021
Die Muse von Wien / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.6
Bernard, Caroline

Die Muse von Wien / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.6


gut

„Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes und dazu gehört ein großer Mann.“

„Die Muse von Wien“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Er erschien im Mai 2018 im Aufbau Verlag und gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“.
Alma Schindler – verliebt in Gustav Klimt, schließlich verheiratet mit Gustav Mahler. Eine junge Künstlerin mit viel Talent und Sinnlichkeit, die sich für die Liebe und gegen ihre Leidenschaft entscheidet…

Alma ist eine interessante und kluge Frau. Gerade in jungen Jahren ist sie ein wenig flatterhaft, hat dabei aber einen starken eigenen Willen. Sie wirkt verzogen und egoistisch, aber irgendwie auch sympathisch und schutzbedürftig. Zudem sprüht sie vor Lebensfreude und Energie, ist nicht auf den Mund gefallen und kämpft für ihre Liebe.
Als sie schließlich Gustav Mahler kennenlernt, ist ihr Herz schnell an den deutlich älteren Mann verschenkt und verloren. Entgegen den Willen ihrer Eltern heiratet sie ihn schließlich und akzeptiert damit seine Forderung: Ihre eigene Kunst darf neben seiner nicht existieren. Sie muss für ihn und seine Kunst da sein, ihre eigene hat in diese Ehe keinen Platz. Obwohl Alma bisher nur wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer genommen hat, kann sie diese Forderung verstehen und akzeptieren. Ihre Liebe ist so groß, dass sie ihr eigenes Talent aufgibt und fortan für Mahler lebt: „Die Liebe, neben der ihre Musik verblasste.“. Dabei hat sie sich eigentlich so viel mehr gewünscht. Sie wünschte sich, selbst eine große Komponistin zu werden, zweifelt dabei aber auch immer wieder an ihrer Rolle als Frau. Sie hält Frauen für zu gefühlsbetont, als dass sie wirklich Genies sein könnten. Eine Ansicht, die vermutlich zu dieser Zeit (Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert) viele vertraten…
Caroline Bernard beschreibt in ihrem biografischen Roman Almas Leben an der Seite von Gustav Mahler. Es wird deutlich, wie groß Almas Gefühle für ihren Mann waren, wie sehr sie ihn geliebt hat, aber auch, wie sehr sie unter ihm gelitten hat. Dennoch gibt sie ihn nie auf und kämpft für die Beziehung. Auf eine Art hat sie mich absolut begeistert und fasziniert. Ihre Kraft, ihre Liebe, ihre Fähigkeit die eigenen Wünsche hinten an zu stellen. Auf der anderen Seite habe ich total gelitten, da sie so viel aufgeben musste und zudem so viel Leid erfuhr.
Der Schreibstil des Romans ist leicht, die Geschichte insgesamt gut lesbar. Die personale Erzählperspektive vermittelt mehrere Perspektiven gut und anschaulich. Almas innere Zerrissenheit, ihr Hadern mit ihrer Rolle als Gustavs Frau, ihre Gedanken, ihre Gefühle – alles ist genial und perfekt dargestellt. Dennoch bin ich mit dem Erzählstil insgesamt nicht gut zurechtgekommen. Teilweise werden Rückblicke eingebaut, die aber nicht ganz eindeutig als solche zu erkennen sind und irgendwie als rückblickende Erklärung in die Gegenwart eingebaut werden. Die Zeitsprünge in der Handlung waren für mich nicht immer gut nachvollziehbar, weswegen ich an manchen Stellen etwas verwirrt war. Zudem konnte die Handlung mich nicht wirklich packen. Die Seiten zogen sich leider etwas träge dahin und erst zum Ende des Romans wurde es wieder ein wenig spannender.
Vielleicht passt genau dieses Muster auch zu Almas Gefühlen und daher perfekt zu dem Roman, mir fiel das Lesen dadurch allerdings sehr schwer und ich musste mich sehr quälen weiterzulesen. Dies fand und finde ich sehr schade, da ich durchaus der Meinung bin, dass es der Autorin gelungen ist, einen großartigen Einblick in das Leben von Alma Schindler zu geben und sie uns als Frau und als Künstlerin näher zu bringen. Ihre Zeit an der Seite von Gustav Mahler wird eingängig beschrieben, es wird deutlich, was für eine Frau sie war und womit sie zu kämpfen hatte.

Mein Fazit: Leider konnte ich mich nicht vollständig in die Geschichte einfinden und war stellenweise sehr gelangweilt. Dabei finde ich die Geschichte von Alma Schindler insgesamt gut dargestellt und berichtet, die damalige Rolle de

Bewertung vom 17.10.2021
Schattenjagd / Die Schnüfflerin Bd.2
Vaszary, Anne von

Schattenjagd / Die Schnüfflerin Bd.2


sehr gut

Schattenmann

„Was immer wir riechen, rauscht durch die Nase direkt ins Gehirn, und zwar in die evolutionär älteste Windung.“

„Schattenjagd – Ein neuer Fall für Nina Buck“ ist der zweite Band der Schnüfflerin-Reihe von Anne von Vaszary. Er ist unabhängig lesbar, das Lesen in der korrekten Reihenfolge ist aber sinnvoll.
Ein Jahr nachdem Nina unfreiwillig in die Mordermittlungen von Kommissar Koller verwickelt war, hegt sie immer mehr den Wunsch Kriminalkommissarin zu werden und absolviert daher ein Praktikum bei der Polizei. Obwohl sie nicht bei der Mordkommission ist, wird sie erneut zufällig in eine Mordermittlung verwickelt und schon bald auf der Suche nach einem Mörder. Zeitgleich sucht der krankgeschriebene Koller nach dem mysteriösen Schattenmann, doch ob dieser überhaupt existiert, bleibt fraglich…

Der zweite Fall für Nina Buck ist erneut interessant und spannend. Typisch für einen Kriminalroman stehen dabei allerdings nicht der Fall und die Ermittlung im Vordergrund, sondern vielmehr die Protagonistin Nina sowie ihr Mentor Koller.
Nina ist mir grundsätzlich sehr sympathisch, wobei sie in manchen Situationen doch recht naiv handelt und sich zudem überhaupt nicht an Richtlinien für eine gute Polizeiarbeit hält. Ihre Ermittlungsansätze beruhen häufig eher auf einem allgemeinen Bauchgefühl, denn auf waschechten Beweisen, zudem verlässt sie sich natürlich weiterhin stark auf ihren Geruchsinn. Diesen trainiert sie fleißig mit Koller, was zu einigen amüsanten Szenen und Handlungen führt. Nina selbst entwickelt sich im Roman aber definitiv weiter. Sie wächst an ihren Herausforderungen und lernt mit Kollers Hilfe auch einiges über sich selbst. Mir gefallen ihre Empathie und ihr Durchhaltevermögen.
Auch ihre Freund Ricky sowie Koller selbst sind mir im Laufe der Handlung mehr und mehr ans Herz gewachsen. Sie sind ebenfalls gut charakterisiert, wobei ihre Gedanken und Gefühle nur zu erahnen sind, da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Nina berichtet wird.
Die Suchen nach S-Bahn-Mörder und Schattenmann gestalten sich kompliziert und mehrfach hat man das Gefühl, auf der falschen Fährte zu sein. Die Ermittlungsansätze waren mir dabei nicht immer klar, die Lösung der Rätsel blieb für mich ebenfalls bis zum Ende undurchsichtig. Dadurch blieb eine gewisse Spannung ständig erhalten, Spannungsspitzen, bei denen ich eine Gänsehaut bekam, gab es auch so manche. Zudem gibt es einige unerwartete Wendungen, die ebenfalls die Spannung hochhalten.
Der Schreibstil von Anne von Vaszary ist unkompliziert und leicht. Die Kapitel sind kurz und prägnant, Details werden genannt, aber nicht unnötig ausgeschmückt. Letztlich wird alles auf ein knappes Maß reduziert, was den Lesefluss aber definitiv unterstützt und die Handlung nicht langweilig werden lässt.
Die Story gefällt mir insgesamt sehr gut, sie ist originell und einzigartig und deshalb wirklich unterhaltsam! Das Ende gibt dann einen interessanten Ausblick auf die Fortsetzung der Buchreihe und macht absolut Lust auf mehr, zumal die Handlung auch hier eine andere Richtung einzuschlagen scheint, als ich es erwartet hätte!

Mein Fazit: Auch der zweite Band der Buchreihe ist leicht lesbar, originell und unterhaltsam! Nina ist eine ungewöhnliche Ermittlerin mit außergewöhnlichen Methoden und Ansätzen und auch ihr Kollege Koller besticht durch seine Individualität. Auch die Spannung kommt im Krimi nicht zu kurz, ich habe ihn sehr gerne und innerhalb kurzer Zeit gelesen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 17.10.2021
Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.1
Renk, Ulrike

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.1


sehr gut

Paula ist eine faszinierende Frau. Sie ist klug, intelligent und gebildet. Sie bekommt durch ihre Tante die Chance, sich selbst zu finden und zu entwickeln – sich zu einer Frau zu entwickeln, die in sich ruht und weiß, was sie will. Gleichzeitig ist sie aber unglaublich empathisch, liebevoll und großmütig zudem häufig unsicher in ihrem eigenen Lebensziel. Manchmal ist sie sogar zu großmütig: Sie erträgt Dinge, die kaum jemand sonst ertragen würde und geht erst spät den Schritt, der sie freimacht. Trotzdem bewundere ich sie. Ich bewundere sie als Figur, bin erstaunt über ihre Entwicklung und fasziniert von ihrer vielschichtigen und detaillierten Darstellung. Sie ist authentisch und realistisch beschrieben und auch die anderen Figuren sind unglaublich gut charakterisiert und in mit vielen Feinheiten gekennzeichnet. Ulrike Renk ist eine Autorin, die bildgewaltig schreibt und den Leser auf eine besondere Art fesselt. Der Schreibstil der Autorin ist einmalig und wortgewaltig. Mich hat sie mitgerissen und irgendwie begeistert, auch wenn der Roman gerade am Anfang einige Längen hatte. Die Geschichte wird in personaler Erzählperspektive aus Paulas Sicht erzählt und immer wieder durch Briefe und Gedichte ergänzt. Die Sprache ist an vielen Stellen und gerade in den Briefen sehr blumig, nahezu schmalzig; die Gedichte häufig etwas rätselhaft. Diese Absätze sind mir sehr schwergefallen und haben meinen Lesefluss teilweise unterbrochen. Auch der Berliner Dialekt lässt sich für mich nicht leicht lesen.
Der Roman beschreibt Paulas Leben von 1879 – 1899, der Leser lernt die junge Frau sehr gut kennen und verfolgt gebannt ihre persönliche Entwicklung. Auf Grund des Klappentextes hätte ich einen deutlich anderen Handlungsverlauf erwartet und mich irgendwie auf etwas anderes eingestellt. Natürlich spielt die Liebe von Paula zu Richard eine zentrale Rolle, die Hauptgeschichte ist es aber meines Erachtens absolut nicht. Hier hätte ich mir eine andere Beschreibung gewünscht, die Erwartungshaltung an das Buch wäre dann eine andere gewesen!
Paulas Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit und wird durch fiktive Aspekte ergänzt. Ich bin überrascht, wie frei die Künstler schon vor dem 20. Jahrhundert waren und wie sie sich bereits in der 1890er Jahren umeinander versammelt haben. Dies kannte ich bisher nur aus Frankreich vor dem zweiten Weltkrieg.
Insgesamt hat mich Paulas Geschichte sehr an Frauen wie Simone de Beauvoir, Dora Maar oder Camille Claudel erinnert. Verliebt in einen Künstler, nahezu verzagt an seinen Ansichten. Selbst eine Künstlerin, die ihr Talent erst spät so richtig entdeckt…
Für mich war es der erste Roman von Ulrike Renk und ich bin insgesamt einfach unglaublich fasziniert vom Schreibstil und der bildgewaltigen Erzählung. Obwohl ich einige Kritikpunkte habe, habe ich Paulas Geschichte gerne gelesen und bin unglaublich fasziniert von ihr als Person und von der Darstellung dieser durch die Autorin! Ich freue mich auf den zweiten Band der Reihe und werde definitiv weitere Romane von Ulrike Renk lesen!

Fazit: Ein historischer Roman, der das Leben von Paula Oppenheimer schildert und auf eine besondere Art und Weise fasziniert. Trotz einiger Längen ist die Geschichte interessant und die Protagonistin so vielschichtig, dass man kaum genug von ihr bekommt. Ich habe mich an einigen Stellen mit Dialekten und Gedichten schwergetan, habe aber auch viel Lesefreude gehabt. Ich empfehle den Roman denjenigen, die gerne Romane über starke Frauen lesen und sich gerne mit der Rolle der Frau im Laufe der Zeit beschäftigen und dabei auch einen teilweise abschweifenden Erzählstil akzeptieren können. Ich vergebe insgesamt 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.10.2021
Verbena
Byrne, Ruth Anne

Verbena


ausgezeichnet

Flucht

"Die Alten kannten die guten Geister noch alle, doch die Hüter verboten sie, begannen jeden zu strafen, der die Rituale ausübte. Das alte Wissen wird nicht weitergegeben, vergessen."

„Verbena – Hexenflucht“ ist der zweite Band der Verbena-Reihe von Ruth Anne Byrne. Er erschien im Juni 2021 im Fabulus Verlag und sollte nicht einzeln gelesen werden.

[ACHTUNG – ggf. Spoiler, wenn Band 1 unbekannt!]

Die Hüter haben endgültig die Macht an sich gerissen und alle Begabten und diejenigen, die es zu sein scheinen, sind in großer Gefahr. Auch Verbena und Alraune rücken erneut in den Fokus der Hüter und für Verbena beginnt eine schwere und aufregende Zeit…

Bevor ich mit „Hexenflucht“ begonnen habe, habe ich zunächst den ersten Band der Buchreihe noch einmal gelesen und war dadurch sofort wieder mitten in der Geschichte drin! Hexenflucht knüpft sehr eng an den vorigen Band an und berichtet auf spannende Weise, wie es mit Verbena weitergeht!
Vor lauter Spannung konnte ich das Buch kaum beiseitelegen. Durch den mitreißenden und flüssigen Schreibstil sowie die Ich-Perspektive habe ich sehr mit Verbena mitgefiebert und konnte ihre Anspannung nahezu fühlen.
Obwohl ich selten Fantasy lese habe ich mich mit Verbena sehr wohl gefühlt! „Hexenflucht“ ist ein Jugendroman im Low Fantasy-Bereich, der auch Züge eines New Age-Romans beinhaltet. Verbena wird langsam erwachsen und muss eigene Entscheidungen treffen, die sich zwischen verschiedenen Gefahren und Widrigkeiten abspielen. Sie ist gezwungen, an diesen Dingen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Die junge Frau hat mir erneut sehr gut gefallen, sie ist sympathisch, freundlich und unglaublich mutig. Ich bewundere sie sehr für ihre Handlungen und finde es toll, wie sehr sie sich für andere einsetzt!
Auch die anderen Figuren sind authentisch und gut charakterisiert. Der Marder Malve spielt natürlich ebenfalls wieder eine große Rolle und muss einfach geliebt werden!
Verbenas Flucht vor den Hütern ist rundum anschaulich beschrieben und beinhaltet rasche Szenen und Handlungswechsel, durch die es einfach nie langweilig wird!
Dabei ist natürlich auch die Liebe ein Thema und die Frage, ob sie Valerian wiedertreffen wird, natürlich ein großes Thema!
Das Ende ist ebenfalls sehr gut gelungen, der Hauptkonflikt des Romans ist abgeschlossen, zeitgleich wird aber ein neuer Konflikt aufgeworfen und macht Lust auf mehr! Ich freue mich daher riesig auf die Fortsetzung der Buchreihe und freue mich sehr über diesen gelungenen Ausflug in die Fantasywelt!

Mein Fazit: „Verbena – Hexenflucht“ ist eine gelungene Fortsetzung der Romanreihe um die junge Heilerin Verbena! Mit viel Spannung und Unterhaltung sowie einem rasanten Erzählstil erfährt der Leser, wie es mit Verbena weitergeht! Die Geschichte ist ein absoluter Pageturner mit typischen Konflikten in einem Jugendroman und absolut für diejenigen unter uns geeignet, die in die Fantasywelt einsteigen wollen und sich in eine Geschichte fallen lassen wollen! Ich vergebe 5 von 5 Sternen!