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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 1584 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2023
Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2 (eBook, ePUB)
Alsterdal, Tove

Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

In einem verlassenen Haus wird die Leiche eines Mannes gefunden. Er wurde eingesperrt und ist verhungert. Es gibt Parallelen zu einem Fall, der sich weiter nördlich im Land zugetragen hat, denn dort wurde ebenfalls ein Mann im Keller eingesperrt und seinem Schicksal überlassen. Nur durch Zufall konnte er gefunden werden. Die Polizistin Eira Sjödin wird zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie geht jeder noch so kleinen Spur nach, dennoch scheint sich kein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Als ein weiterer Mann verschwindet, ist Eira persönlich betroffen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Erdschwarz" ist nach "Sturmrot" der zweite Band einer Krimi-Trilogie, in der die Polizistin Eira Sjödin ermittelt. Man kann dem aktuellen Fall auch ohne Vorkenntnisse folgen, allerdings gibt es Nebenhandlungen, die sich wie ein roter Faden durch die Reihe ziehen. Deshalb sollte man die Reihenfolge einhalten. 

Die aktuellen Ermittlungen stellen Eira vor große Herausforderungen, denn es ist nicht so leicht zu durchschauen, in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt. Es gilt einigen Spuren zu folgen, dennoch lässt sich zunächst kein Motiv und damit auch kein Täter erahnen. Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben. Deshalb wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch, genau wie Eira, tappt man lange im Dunkeln. 

Handlungsorte und Protagonisten werden eindrucksvoll beschrieben, wodurch man alles mühelos vor Augen hat. Die Ermittlungen wirken zwar interessant, dennoch kocht die Spannung leider etwas auf Sparflamme. Erst ganz zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse. Das Ganze gipfelt zwar in einem zufriedenstellenden Abschluss, dennoch hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall hier etwas zu sehr nachgeholfen hat. 

Die Nebenhandlungen, die sich bereits seit dem ersten Band entwickeln, wecken allerdings die Neugier auf den Finalband. 

Ein solider Krimi, dem es leider ein wenig an Spannung fehlt, der aber dennoch das Interesse am weiteren Verlauf der Ereignisse weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

Krimi mit eindrucksvoll beschriebener Hintergrundkulisse

Mitten im tief verschneiten Wald, findet ein kleines Mädchen die Leiche des Umweltaktivisten Mats Anderberg. Der Mann wurde durch einen Schuss in den Rücken getötet. Die Stockholmer Kriminalinspektoren Maya Topelius und Pär Stenqvist werden nach Östersund geschickt, um die Ermittlungen zu leiten. Die örtliche Polizei sieht das gar nicht gerne. Am liebsten würden sie den Fall als Jagdunfall einstufen. Doch Maya und Pär stellen schnell fest, dass das keine Option ist...

"Im Herzen so kalt" ist der Auftakt zu einer schwedischen Krimiserie, in der Maya Topelius ermittelt. Deshalb lernt man in diesem Band die Hauptcharaktere näher kennen. Die Akteure wirken von Anfang an sympathisch, doch gerade Maya hat ein Talent dafür, gelegentlich unüberlegt zu handeln. 

Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten eindrucksvoll. Man hat das Gefühl, selbst durch die verschneiten Wälder zu streifen und versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Man verfolgt gespannt die Ermittlungen und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da Mats Anderberg engagierter Umweltaktivist war, geraten dabei auch die ansässigen Forstwirtschaftsbetriebe in den Fokus. 

Außerdem erfährt man einiges aus Mayas Freundeskreis. Denn Sanne, eine ihrer besten Freundinnen, muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um ein aktuelles Problem anzugehen. Dieser Handlungsstrang ist ebenfalls interessant und fügt sich gut in die Haupthandlung ein. 

Obwohl Maya und Pär in alle Richtungen ermitteln, hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall schließlich dafür sorgt, dass der Fall am Ende gelöst wird. Das Ganze gipfelt allerdings in einem sehr spannenden Finale, das man geradezu atemlos verschlingt. 

Ein gelungener Auftakt, der durch sympathische Charaktere und eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse überzeugen kann und die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2023
Liar / Eddie Flynn Bd.3
Cavanagh, Steve

Liar / Eddie Flynn Bd.3


ausgezeichnet

Strafverteidiger Eddie Flynn wird von einem alten Bekannten kontaktiert. Leonard Howell braucht unbedingt Eddies Hilfe, da seine Tochter entführt wurde. Da Eddie selbst genau weiß, was man durchmacht, wenn das eigene Kind entführt wurde, macht er sich sofort auf den Weg, um Howell zu helfen. Eddie ahnt nicht einmal im Ansatz, auf was er sich damit einlässt. Denn als die Lösegeldübergabe scheitert, gerät Howell in den Verdacht, nicht nur die Entführung inszeniert, sondern auch seine Tochter umgebracht zu haben...

"Liar" ist bereits der dritte Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einhalten. 

Im Prolog beobachtet man eine junge Mutter, die Schreckliches erlebt. Das Ganze ist mittlerweile über 20 Jahre her, deshalb ahnt man zunächst nicht, wie sich diese Ereignisse mit dem aktuellen Geschehen verknüpfen werden. 

Eddie selbst ahnt ebenfalls nicht, welche Dimensionen der Fall annehmen wird. Der Thriller startet anfangs etwas geruhsam, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Steve Cavanagh beschreibt Handlungsorte und Protagonisten wieder so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Gemeinsam mit Eddie versucht man herauszufinden, was eigentlich gespielt wird. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch es kommt zu Wendungen, die nicht nur Eddie überraschen. Deshalb ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann.

​​​​​​​Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät. Es macht immer wieder Spaß, zu beobachten, wie Eddie sich aus scheinbar ausweglosen Situationen herausmanövriert. In den Szenen im Gerichtssaal läuft der New Yorker Strafverteidiger zu Höchstform auf. Das Ganze gipfelt in einem dramatischen Finale. 

Ein spannender Fall für Eddie Flynn, der sich quasi wieder von selbst liest. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2023
Fifty-Fifty / Eddie Flynn Bd.5
Cavanagh, Steve

Fifty-Fifty / Eddie Flynn Bd.5


ausgezeichnet

Im Haus des ehemaligen New Yorker Bürgermeister Frank Avellino werden zur gleichen Zeit zwei Notrufe abgesetzt. Alexandra und Sofia, die beiden Töchter von Frank Avellino, beschuldigen sich gegenseitig, den Vater ermordet zu haben. Das Bild, das sich den eintreffenden Beamten bietet, ist grausam, denn auf den ehemaligen Bürgermeister wurde über 50 Mal eingestochen. Doch welche Tochter ist für die Bluttat verantwortlich? Der Prozess soll Klarheit bringen. Eddie Flynn verteidigt Sofia, während Alexandra von der eher unerfahrenen Anwältin Kate Brooks vertreten wird. Die Chancen der Anwälte stehen fifty-fifty, dass die richtige Schwester für ihre Tat verurteilt wird....

"Fifty-Fifty" ist bereits der fünfte Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig die vorherigen Teile zu kennen. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man die Reihenfolge einhalten.

Auch bei diesem Teil der Serie gelingt es dem Autor sofort, Interesse an der Handlung zu wecken. Die Ereignisse werden aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch nimmt das Ganze früh Fahrt auf. Man gerät förmlich in den Sog der Ereignisse und rätselt mit. Steve Cavanagh legt seine Spuren geschickt aus. Doch immer, wenn man meint, dass man nun die richtige Schwester im Visier hat, säen neue Erkenntnisse Zweifel. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann außerdem durchgehend gehalten werden. Es fällt einem wirklich schwer, diesen Thriller aus der Hand zu legen.

Wenn man Eddie Flynn bereits kennt, dann weiß man, dass er Prinzipien hat. Es ist für ihn keine Option, dass die falsche Schwester verurteilt wird. Man beobachtet seine Nachforschungen gespannt. Die Szenen, die sich im Gerichtssaal zutragen, werden lebendig beschrieben. Man genießt die Kreuzverhöre, die Eddie führt, und ist immer wieder erstaunt, zu welchen Mitteln er greift. Bei diesem Thriller kommt keinen Moment Langeweile auf.

Ein spannender Fall, der durch einen meisterhaften Plot, geschickte Szenenwechsel und ein hohes Tempo überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


sehr gut

Als der Bausenator Dieter Möller plötzlich in einen Polit-Skandal verwickelt und wenig später als Mordverdächtiger festgenommen wird, wendet sich der Senator an Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Obwohl der Senator Rocco äußerst unsympathisch ist, übernimmt er schließlich die Verteidigung, denn ausgerechnet Roccos Vater hat Dieter Möller den Rat gegeben, sich an Rocco zu wenden. Rocco hat die Befürchtung, dass sein Vater ebenfalls in den Skandal verwickelt sein könnte....

"Die letzte Lügnerin" ist nach "Die siebte Zeugin" und "Der dreizehnte Mann" der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Nötige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und verläuft nicht immer chronologisch. Man muss allerdings nicht befürchten, die Orientierung zu verlieren, da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind. Die einzelnen Abschnitte sind außerdem relativ kurz, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man merkt, dass das Autorenduo vom Fach ist und weiß, wovon es schreibt. Zu trockene Erklärungen braucht man allerdings nicht zu befürchten, da alle Informationen harmonisch in die Handlung einfließen. Die Protagonisten werden ebenfalls authentisch beschrieben. Deshalb kann man mühelos ins Geschehen eintauchen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Dabei kommt es immer wieder zu Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, da man unbedingt erfahren möchte, was genau hinter allem steckt und welche Rolle Roccos Vater dabei spielt. 

Ein durchgehend spannender Fall, der durch überraschende Wendungen und sympathische Charaktere überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2023
Rotkäppchen lügt
Haller, Elias

Rotkäppchen lügt


ausgezeichnet

Nora Rothmann ist Sonderermittlerin beim LKA Berlin und dafür zuständig, Korruptionsfälle in den eigenen Reihen aufzudecken. Da sie außerdem als äußerst zielstrebig und unbestechlich gilt, ist sie bei den Kollegen nicht gerade beliebt. Als sie gegen den pensionierten LKA-Präsidenten ermittelt, beginnt eine brutale Mordserie. Da der Täter einen Bezug zum Märchen "Rotkäppchen" aufbaut, die Opfer grausam zurichtet und alle aus Noras Umfeld stammen, lässt sich die Sonderermittlerin nicht beirren und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen....

"Rotkäppchen lügt" ist der erste Band der Grimm-Thriller-Trilogie. Elias Haller versteht es wieder hervorragend, von Anfang an ein hohes Tempo anzuschlagen. Relativ kurze Kapitel und unterschiedliche Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, sorgen dafür, dass man sofort in den Sog der Ereignisse gerät. Allerdings sollte man anfangs konzentriert lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Wenn einem die Zuordnung gelungen ist, steht einem spannenden Lesevergnügen nichts mehr im Wege. 

Da der Killer mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht und der Autor diese Szenen so intensiv beschreibt, dass man die entsprechenden Bilder dazu unmittelbar vor Augen hat, sollte man nicht zu zartbesaitet sein. Bei diesem Thriller ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, denn der Täter lässt sich nur schwer in die Karten schauen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Unerwartete Wendungen sorgen allerdings dafür, dass man nicht weiß, wem man hier vertrauen kann. Deshalb bleibt die früh aufgebaute Spannung durchgehend erhalten und kann sich zum Ende hin sogar nochmals steigern. 

Dass nicht alle Fragen, die man sich während des Lesens gestellt hat beantwortet werden, liegt sicher daran, dass es sich hier um den Auftakt einer Trilogie handelt. Die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe wird dadurch definitiv geweckt. 

​​​​​​​Ein spannender Auftakt, der nichts für schwache Nerven ist!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Nicht das, was ich mir erhofft hatte

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Da Richard den Nachmittag mit Tom verbracht hat und ihn danach niemand mehr gesehen hat, ist für die Polizei und die Bewohner schnell klar, dass Richard Tom etwas angetan hat. Das, was Richard der Polizei erzählt, ist nahezu unglaublich...

Ich habe schon einige Bücher des Autors mit großer Begeisterung gelesen, da Jo Nesbø fesselnd schreibt und es immer von Anfang an versteht, mich in den Bann der Ereignisse zu ziehen. Das war zunächst auch dieses Mal so, denn die Handlung, die in drei Teile gegliedert ist, startet vielversprechend.

Der Autor beschreibt Protagonisten und Handlungsorte so anschaulich, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Deshalb hat mich die Entwicklung, die diese Geschichte nimmt, auch eiskalt erwischt. Denn plötzlich hat man das Gefühl, einen Horrorroman mit Fantasy-Elementen zu lesen. Das war nicht das, was ich erhofft und erwartet hatte. Da Richard die Dinge aus seiner Sicht schildert, war mir zunächst auch nicht klar, wie weit ich diesem Erzähler trauen kann. Dennoch habe ich mich auf seine Erzählung eingelassen und den Horror auf mich wirken lassen.

Keine Frage, Jo Nesbø kann wunderbar schreiben und die relativ kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein, dennoch konnte mich der Handlungsverlauf, den ich im ersten Teil zwar ungewohnt, aber noch recht fesselnd fand, nicht durchgehend begeistern. Gerade beim zweiten und dritten Teil hatte ich Schwierigkeiten, dem Ganzen noch interessiert zu folgen. Das liegt aber an mir und ist reine Geschmackssache.

Wenn man gerne Horrorgeschichten liest, die mit Fantasy-Elementen gespickt sind, wird man sicher begeistert sein, doch für mich war dieser Roman leider enttäuschend.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2023
Ein Fest zum Verlieben
Emilsson, Kristin

Ein Fest zum Verlieben


sehr gut

Julia hat so gar nichts für Weihnachten übrig, deshalb hat sie sich in diesem Jahr dazu entschlossen, die Festtage nicht mit ihrer Familie zu verbringen, sondern mit ihrer besten Freundin Party zu machen. Doch leider gesteht ihr die Freundin kurz vor den Feiertagen, dass sie über Weihnachten doch lieber mit ihrem Freund wegfährt. Da Julia unter keinen Umständen mit ihrer Familie feiern möchte, sagt sie kurzentschlossen zu, als sich ihr die Gelegenheit bietet, auf Gotland als Haus- und Katzensitterin einzuspringen. Doch vor Ort muss Julia feststellen, dass die Hausbesitzer den Job doppelt vergeben haben. Denn vor dem Haus steht Petter, der ebenfalls dafür engagiert wurde. Ein Schneesturm sorgt dafür, dass keiner der beiden die Insel verlassen kann. Deshalb müssen sie sich miteinander arrangieren. Dass das nicht einfach wird, ist Julia von Anfang an klar, denn Petter wirkt spießig und überkorrekt....

Die Handlung startet Mitte Dezember und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch erhält man die Gelegenheit, die Hauptcharaktere näher kennenzulernen, bevor sie auf Gotland das erste Mal wissentlich vor dem Haus aufeinandertreffen. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. 

Julia und Petter haben mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Beide wirken jedoch sehr sympathisch, wodurch man sich entspannt zurücklehnen kann, um die kommenden Ereignisse zu genießen. Dieser Roman zeichnet sich durch eine wunderbare Wohlfühl-Atmosphäre aus. Denn es gelingt der Autorin, das Geschehen so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat selbst vor Ort zu sein. Obwohl Julia Weihnachten nicht mag, braucht man auf eine stimmungsvolle, weihnachtliche Atmosphäre nicht zu verzichten. Im Gegenteil, denn man darf gotländische Weihnachtstraditionen betrachten und außerdem ein Weihnachtfest miterleben, dass zwar auf den ersten Blick nicht traditionell wirkt, aber dennoch den wahren Geist der Weihnacht spiegelt. 

Die Anziehungskraft zwischen Julia und Petter ist spürbar. Scheinbar aber nur für die Leserinnen und Leser und die anderen Protagonisten der Geschichte, denn die beiden Hauptcharaktere sind sich nicht sicher, ob ihre Gefühle erwidert werden und deshalb kommt es zu Missverständnissen. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz, denn Julia kann auch mal über sich selbst lachen. Dadurch wird die Handlung aufgelockert. Durch den flüssigen Schreibstil und die Wohlfühl-Atmosphäre gerät man früh in den Sog der Geschichte und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein weihnachtlicher Liebesroman, der durch eine wunderbare Wohlfühl-Atmosphäre überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2023
Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8
Schier, Petra

Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8


ausgezeichnet

Um ihren Sohn und sich selbst zu schützen, hat Melissa ihren gewalttätigen Mann verlassen und ist mittlerweile von ihm geschieden. Obwohl ein Kontaktverbot besteht, lebt Melissa in ständiger Angst. Als sie den Sicherheitsexperten Lennart kennenlernt, geht sie instinktiv auf Abstand. Denn Melissa will nie wieder von einem Mann abhängig sein. Doch Lennart scheint ganz anders zu sein als Melissas Ex-Mann. Lennart und seiner jungen Boxerhündin Sissy gelingt es sogar, das Vertrauen von Melissas Sohn Andy zu gewinnen. Melissa weiß jedoch nicht, ob sie sich jemals wieder auf einen Mann einlassen kann. Als sie dann noch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, droht Weihnachten im Chaos zu versinken....

Im Zentrum des diesjährigen Weihnachtsromans von Petra Schier stehen die junge Boxerhündin Sissy, ihr Herrchen Lennart, die geschiedene und alleinerziehende Melissa und deren kleiner Sohn Andy. Auch dieses Mal trägt sich die Handlung in dem kleinen fiktiven Städtchen im Rheinland zu, das man schon durch die vorherigen Weihnachtsromane kennt. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, ist es nicht notwendig, die Reihenfolge einzuhalten. Jede Geschichte kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Wenn man bereits Weihnachtsromane der Autorin gelesen hat, darf man sich allerdings über ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren freuen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei darf man sogar Santa Claus, seiner Frau, den Elfen und den lebkuchensüchtigen Rentieren über die Schulter schauen. Da Melissas Sohn Andy dem Weihnachtsmann einen ganz besonderen Wunsch übermittelt hat, geraten Santa und seine Crew ganz schön ins Rotieren. Dieses Mal haben sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen, bei denen nicht mal die quirlige Boxerhündin Sissy helfen kann.

Petra Schier gelingt es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Die Charaktere wirken lebendig, wodurch man mit ihnen mitfühlen und sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann. In diesem Jahr muss Santa alle Register ziehen, da Melissa in ihrer Vergangenheit einiges durchmachen musste, noch immer unter den Nachwirkungen leidet und außerdem erneut damit konfrontiert wird. Der Autorin gelingt es, diese Szenen einfühlsam zu vermitteln. Ebenso wie die Gefühle, die schon bald zwischen den beiden Hauptprotagonisten aufkeimen. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz, denn die quirlige Boxerhündin Sissy lockert die einfühlsam erzählte Handlung auf. Die weihnachtliche Hintergrundkulisse sorgt für festliche Stimmung, wodurch sich dieser Roman quasi von selbst liest.

Ein wundervoller Weihnachtsroman, der durch eine glaubhafte Liebesgeschichte, lebendige Charaktere und die quirlige Sissy auf ganzer Linie überzeugen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Weihnachtlicher Krimi

Am Abend vor Weihnachten stürzt Schneefall den Zugverkehr ins Chaos. Die pensionierte Polizeibeamtin Roz muss unbedingt von London ins schottische Fort William reisen, da ihre Tochter in den Wehen liegt. Roz hat Glück, denn sie erreicht den Christmas Express, der die Fahrt durchs verschneite Land wagt. 18 Passagiere haben die Hoffnung, es mit dem Zug noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu ihren Lieben zu schaffen. Keiner ahnt, dass sich unter den Reisenden ein Mörder befindet, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um zuzuschlagen. Als eine Leiche gefunden wird, beginnt Roz zu ermitteln. Doch wem kann sie vertrauen?

Dieser Krimi startet mit einem spannenden Prolog. Hier beobachtet man die Influencerin Meg, die offenbar sehr aufgewühlt ist und enthüllende Infos über ihre toxische Beziehung mit ihren Fans teilen will. Doch bevor es dazu kommt, wird sie abrupt unterbrochen. Diese Einführung weckt sofort das Interesse.

Im aktuellen Geschehen lernt man zunächst die pensionierte Polizistin Roz kennen, die gestresst versucht, ihren Zug zu erreichen. Durch ihre Beobachtungen werden nach und nach die Mitreisenden eingeführt. Anfangs sollte man deshalb konzentriert lesen, um die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander zuordnen zu können. Die Autorin beschreibt die Charaktere lebhaft, wodurch man alle mühelos vor Augen hat. Dabei entwickelt man spontane Sympathien oder Abneigungen. Der Handlungsort in diesem Krimi ist der Christmas Express. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich den Zug ebenfalls von Anfang an vorstellen. Dadurch kann man sich zurücklehnen und gespannt warten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Im Gegensatz zu den Passagieren weiß man, dass nicht alle Protagonisten den Zielort lebend erreichen werden.

Deshalb beobachtet man interessiert, wie sich die Charaktere verhalten, besonders, als es zu ersten Unstimmigkeiten zwischen ihnen kommt. Einen großen Teil der Handlung nimmt allerdings auch das Privatleben von Roz ein, denn bei der Geburt der Enkelin kommt es zu Komplikationen und außerdem hat Roz mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Obwohl auch diese Passagen durchaus interessant sind und dafür sorgen, dass Roz authentisch wirkt, bremsen sie zuweilen den Lesefluss und die Spannung etwas aus. Die Szenen, die sich im Zug zutragen, sind deutlich mitreißender. Gemeinsam mit Roz versucht man dem Täter auf die Schliche zu kommen, doch das ist gar nicht so einfach, da es zu einigen Überraschungen kommt. Durch wechselnde Perspektiven bleibt die Handlung abwechslungsreich. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale.

Ein spannender Krimi, der durch eine gelungene Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.