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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2023
Totenlichter
Sander, Aaron

Totenlichter


ausgezeichnet

Der ursprünglich aus Schweden stammende LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth beschäftigen sich mit einer Reihe rätselhafter Todesfälle. Obwohl es den Anschein hat, dass die Verstorbenen Suizid begangen haben, häufen sich die Hinweise, dass ein Serienkiller seine Hände im Spiel haben könnte...

"Totenlichter" ist nach "Schmerzwinter" der zweite Fall für Jan Nygård und Anna Wasmuth. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Da die vorherigen Ermittlungen einen besonderen Einfluss auf Jans Privat- und Berufsleben haben, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Bei diesem Fall ist man sofort mitten im Geschehen, da man eine Frau beobachtet, die dazu gedrängt wird Selbstmord zu begehen. Wer die Frau bedrängt und welches Motiv diese Person verfolgt, erfährt man nicht, wodurch das Interesse sofort geweckt wird.

Wenn man den ersten Band gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit den Hauptcharakteren freuen. Mittlerweile scheint Jan Nygård seine unkontrollierten Wutausbrüche und sein aufbrausendes Verhalten etwas besser im Griff zu haben. Dadurch wirkt er deutlich sympathischer. Seine Zusammenarbeit mit Anna scheint sich für ihn vorteilhaft auszuwirken.

Der Einstieg in die Ermittlungen beginnt äußerst spannend. Es gelingt Aaron Sander hervorragend, eine angespannte Atmosphäre zu beschreiben und glaubhaft zu vermitteln. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese oftmals an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo angeschlagen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Hin und wieder schaut man dem Täter über die Schulter. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Ob man dabei richtig liegt, lässt sich zunächst nicht einschätzen, denn es kommt zu einigen Überraschungen. Das Ganze gipfelt in einem wahnsinnig spannenden Finale, bei dem man bis zum Schluss mitfiebern kann.

Ein spannender Thriller, bei dem man von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2023
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Als Detective Chief Inspector Jonah Sheens zu einem Waldstück gerufen wird, da dort menschliche Skelettteile gefunden wurden, ahnt er, dass es sich hierbei um die Überreste der 14-jährigen Aurora handelt. Als das Mädchen vor 30 Jahren spurlos verschwand, war Sheens ein junger Polizist, der nur am Rande mit dem Fall zu tun hatte. Nun setzt er alles daran, den Cold Case aufzuklären. Die Jugendlichen, die damals mit Aurora zelten waren, kannten alle das Versteck, in dem nun Auroras Überreste gefunden wurden. Ist der Mörder unter ihnen und all die Jahre mit seinem Schweigen durchgekommen? 

"Bis ihr sie findet" ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe, in der DCI Jonah Sheens mit seinem Team ermittelt. In diesem Band gilt es also nicht nur, einen alten Fall zu lösen, sondern auch ein neues Ermittlungsteam kennenzulernen. 

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man sofort die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über das Gesamtgeschehen. Außerdem ist man der Polizei einen Schritt voraus, da es immer wieder Rückblicke zu dem Abend gibt, an dem Aurora verschwand. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Denn die Protagonisten lassen sich nicht so leicht in die Karten schauen. Man weiß nicht, was man glauben oder wem man vertrauen soll. Denn in der Freundesclique, die damals mit Aurora unterwegs war, scheint es einige Geheimnisse zu geben. Immer, wenn man meint, dass man nun auf der richtigen Spur ist, gelingt es Gytha Lodge Zweifel zu säen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Da man unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschah, gerät man für in den Sog der Ereignisse. Bis kurz vor Schluss ist nicht klar, ob der Täter unter den Freunden zu finden ist. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale. 

Ein spannender Auftakt, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2023
Stiller Hass
Brand, Christine

Stiller Hass


sehr gut

Die TV-Journalistin Milla Nova führt im Bundeshaus ein Interview mit einem ranghohen Politiker. Wenig später beobachtet sie, dass es zu einem Bombenalarm kommt. Ziel der Drohung ist der gerade interviewte Politiker. Es stellt sich allerdings heraus, dass es sich bei der Drohung um falschen Alarm handelt. Doch als der Mann kurze Zeit später das Opfer eines ausgeklügelten Anschlags wird, beginnt Milla zu recherchieren. Dabei entdeckt sie Hinweise darauf, dass der Politiker ein äußerst brisantes Doppelleben geführt haben muss. Millas Freund, der Ermittler Sandro Bandini, ist ebenfalls mit diesem Fall betraut. Da seine ehemalige Chefin Lisa Kunz die Ermittlungen nicht leiten darf, kehrt Bandini an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Milla und Sandro ahnen nicht einmal im Ansatz, welche Gefahren diese Ermittlungen mit sich bringen....

"Stiller Hass" gehört zu einer Reihe, in der die TV-Journalistin Milla Nova und der Ermittler Sandro Bandini im Zentrum der Ereignisse stehen. Zeitlich ist dieser Band nach "Kalte Seelen" angesiedelt. Man kann dem aktuellem Geschehen allerdings auch ohne Vorkenntnisse folgen. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren fließen in die aktuelle Handlung ein. 

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Millas Recherche, die Ermittlungen von Sandro und schaut dem Täter über die Schulter. Doch auch Rechtsmedizinerin Irena und Lisa Kunz spielen dieses Mal eine große Rolle. Anfangs ahnt man nicht, wie sich alles verbinden wird, verfolgt jedoch gespannt die einzelnen Stränge. Durch die teilweise sehr geschickt angelegten Wechsel baut sich ein hohes Tempo auf. Dieser Fall hat es wirklich in sich und hält einige Überraschungen bereit. Man blickt in tiefste menschliche Abgründe und wird dazu angeregt eigene Überlegungen anzustellen. Dass man den Täter, der offenbar den Politiker auf dem Gewissen hat, früh erahnt, tut der Spannung keinen Abbruch. Denn es gibt noch einige Unklarheiten.

Die Charaktere wirken authentisch. Die Beziehung von Milla und Sandro wird einer belastenden Probe ausgesetzt, da Milla sich ganz auf ihre Nachforschungen konzentriert. Dieser Konflikt wird gut beschrieben und sorgt dafür, dass man mit den beiden Hauptakteuren mitfiebern kann. Milla gerät mal wieder in große Gefahr, wodurch das Ganze in einem spannenden Finale gipfelt. 

Ein äußerst spannender Fall für Milla Nova und Sandro Bandini. 

Bewertung vom 20.08.2023
Sobald ihr mich erkennt
Lodge, Gytha

Sobald ihr mich erkennt


ausgezeichnet

Das neue Jahr beginnt für DCI Jonah Sheens mit einer schlechten Nachricht. Denn erneut wurde eine Frauenleiche gefunden, die auf einem Scheiterhaufen aufgebahrt ist. Da es bereits die zweite Frau ist, die auf diese Art und Weise zur Schau gestellt wird, müssen Jonah und seine Kollegen von einem Serienmörder ausgehen. Aisling wohnt in der Nähe des Fundorts und ist ebenfalls beunruhigt. Die alleinerziehende Mutter von zwei Teenagersöhnen plagen allerdings noch andere Sorgen. Ihre sonst so aufgeschlossenen Söhne scheinen Geheimnisse vor ihr zu haben. Da sie selbst wesentliche Informationen aus ihrer Vergangenheit vor ihnen verbirgt, nimmt sie sich vor, Klarheit zu erlangen und lädt ihre DNA in einer Datenbank hoch, um ihren vor vielen Jahren verschollenen Vater zu finden. Sie erhält auch schnell eine Rückmeldung, doch die fällt nicht so aus, wie erhofft: Plötzlich steht ein Ermittler vor ihrer Tür, der davon ausgeht, dass entweder ihr Vater oder einer ihrer Söhne ein Mörder ist.....

"Sobald ihr mich erkennt" ist bereits der fünfte Fall, in dem DCI Jonah Sheens mit seinem Team ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere zu verfolgen, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da man sofort mitten im Geschehen ist. Denn man beobachtet, wie eine Frau, entgegen ihrer sonstigen Überzeugungen, an Silvester alle Bedenken über Bord wirft und den Abend mit einem unbekannten Mann bringt. Die Atmosphäre ist zunächst gelöst, doch dann ändert sich auf einen Schlag alles. Da in diesen Szenen nicht zu viel verraten wird, ist das Interesse, die Identität des Mannes zu lüften, sofort vorhanden.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die Ermittlungen und bekommt außerdem einen Einblick in das scheinbar perfekte Familienleben der alleinerziehenden Mutter Aisling. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Denn schon bald wird klar, dass die Söhne von Aisling ihrer Mutter etwas verschweigen. Auch Aisling scheint ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu hüten. Da man zunächst nicht weiß, um was es sich handelt, beginnt man eigene Überlegungen anzustellen.

Die Charaktere wirken in allen Handlungssträngen sehr authentisch. Deshalb kann man sich ganz auf das Geschehen einlassen. Dieses Mal verwendet das Team von Jonah Sheens bei den Ermittlungen einen außergewöhnlichen Ansatz. Da DNA-Spuren am Tatort gefunden werden, soll forensische DNA-Genealogie dabei helfen, den Täter einzukreisen. Das Vorgehen wird äußerst interessant dargestellt. Mehr dazu kann man im abschließenden Nachwort lesen. Gemeinsam mit dem Team und der Familie von Aisling, die durch den neuen Ermittlungsansatz plötzlich im Visier der Polizei steht, verfolgt man gespannt die fortschreitenden Ermittlungen. Trotz der DNA-Spur, lässt sich der Täter nicht so leicht enttarnen. Es gilt einigen Fährten zu folgen. Krimi-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Zum Ende hin steigert sich die Spannung enorm und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. Und wenn man meint, dass man nun Aufatmen kann, sorgt ein dramatisches Ereignis, das ein Mitglied aus Jonahs Team betrifft, für einen Cliffhanger.

Ein Krimi, der durch einige Wendungen für durchgehend spannende Lesestunden sorgt.

Bewertung vom 16.08.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


sehr gut

Florence ist Ghostwriterin für eine sehr erfolgreiche Romance-Autorin. Die Bücher von Ann Nichols erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Doch niemand weiß, dass Florence sie schreibt. Der Abgabetermin für das neueste Werk steht an, doch Florence hat eine Schreibblockade. Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten glaubt Florence nicht mehr an die Liebe und an Happy Ends schon gar nicht. Deshalb ist sie nicht in der Lage, den gefühlvollen Roman zu beenden. Als sie ihren neuen Lektor Ben um eine Fristverlängerung bittet, will Ben nichts davon wissen. Er drängt zur fristgerechten Abgabe. Doch dann gerät die Welt von Florence völlig aus den Fugen. Ihr Vater, mit dem sie die Gabe teilt, die Geister von Verstorbenen zu sehen, die auf dieser Welt noch eine letzte Mission zu erfüllen haben, stirbt. Florence reist sofort in ihren Heimatort. Und dort trifft sie den Geist von Ben, der sie davon überzeugen will, wieder an die Liebe zu glauben.


"Dead Romantics" ist kein normaler Liebesroman. Denn dieser Roman ist nicht nur humorvoll, sondern auch mit einer wohldosierten Prise Magie fein abgestimmt. Die Hauptprotagonistin Florence ist Ghostwriter für eine Bestsellerautorin und Ghostseer für verstorbene Seelen, die noch eine letzte Mission zu erfüllen haben. Diese Gabe versucht Florence allerdings zu ignorieren, da sie dadurch in ihrem Heimatort als unnormal abgestempelt wurde. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Florence, geschildert. Es dauert zwar einen Moment, bis man mit ihr warm wird, doch dann erkennt man, was für eine wunderbare Frau sie eigentlich ist. Florence ist chaotisch, hat den Drang Probleme zu ignorieren, ist aber auch sehr humorvoll und kann über sich selbst lachen. Entsprechend locker und mitreißend ist der Schreibstil. Denn die Hauptprotagonistin schildert die Ereignisse so lebendig, dass man das Gefühl hat, neben ihr zu sitzen und ihrer Stimme zu lauschen. Dadurch gerät man früh in den Bann der Erzählung. 

Die Charaktere werden von ihr so authentisch beschrieben, dass man sie vor Augen hat. Die Hintergrundkulisse ist für einen Liebesroman wohl auch eher untypisch, denn die Familie von Florence führt ein Bestattungsunternehmen, in dem auch mal das Tanzbein geschwungen wird, und außerdem treibt sich Florence gerne auf Friedhöfen rum. Dennoch passt hier einfach alles gut zusammen. Man kann sich ihr Erstaunen, ihren neuen Lektor, den sie gerade noch lebendig getroffen hat, plötzlich als Geist zu sehen, lebhaft vorstellen. Er taucht oft unverhofft auf und sucht sich dafür nicht immer die passenden Situationen aus.

​​​​​​​Die Annäherung zwischen den beiden wird glaubhaft beschrieben. Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, kann man sich ganz darauf einlassen und mit den beiden mitfiebern. Etwas störend sind leider einige Wiederholungen, die den Lesefluss hemmen. Wenn man darüber hinwegsieht, wird man allerdings mit einer humorvollen, magischen und zuweilen tiefsinnigen Liebesgeschichte belohnt, bei der man einfach mal die Seele baumeln lassen kann. 

Magisch, humorvoll, locker geschrieben und zuweilen tiefsinnig, Mal ein etwas anderer Liebesroman!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2023
Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3
Barnes, Jennifer Lynn

Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3


ausgezeichnet

"Der letzte Schachzug" ist der Finalband der "The-Inheritance-Games-Trilogie", in der Avery Grambs völlig überraschend mehrere Milliarden Dollar von Tobias Hawthorne erbt. Die Bände sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, um die einzelnen Puzzleteilchen, die Avery im Verlauf der Handlung zusammenträgt, um das Geheimnis der Erbschaft zu lüften, an die richtige Stelle zu setzen. Die Rätsel, die sie lösen muss, sind komplex und die Ergebnisse bauen aufeinander auf. Deshalb sollte man die Reihe unbedingt chronologisch lesen. Außerdem kann man die Beziehung besser nachvollziehen, die sich zwischen Avery und den vier enterbten Enkeln des Verstorbenen entwickelt.

In diesem Band sind es nur noch wenige Wochen, bis Avery die Bedingungen erfüllt, um das Erbe anzutreten. Doch es gibt Widersacher, die ihr Steine in den Weg legen und noch immer ist nicht geklärt, warum ausgerechnet Avery vom verstorbenen Milliardär als Erbin eingesetzt wurde. 

Der erneute Einstieg in die Reihe fällt nicht schwer. Da die Autorin ihre Protagonisten und die Handlungsorte so lebendig beschreibt, hat man alles mühelos vor Augen. Hawthorne House, der Stammsitz der Familie, bildet eine gelungene Hintergrundkulisse. Tobias Hawthorne, war ein großer Rätselfan und deshalb hält sein luxuriöses Anwesen einige Überraschungen bereit, die es zu erkunden gilt. Gemeinsam mit seinen vier Enkeln macht Avery sich auf die Suche. Der Zusammenhalt zwischen Avery und den Brüdern ist spürbar. Es macht einfach Spaß, die Dialoge zu verfolgen und die unterschiedlichen Charaktere zu beobachten. 

Avery gewinnt neue Erkenntnisse, doch es wird auch klar, dass der neue Gegenspieler skrupellos ist. Außerdem weiß sie nicht, wie die Rollen in diesem Finalspiel verteilt ist. Es ist nicht so leicht zu durchschauen, wem sie vertrauen kann. Diese Ungewissheit spürt man zwischen den Zeilen. Dadurch steigt die Spannung. Die Rätsel haben es wirklich in sich. Man kann mitfiebern und  gerät in den Sog der Ereignisse. Zum Ende steigert sich die Spannung enorm, wodurch man das Buch kaum aus der Hand legen mag. 

Ein spannender Abschluss, der durch interessante Rätsel, geheimnisvolle Verwicklungen und lebendige Charaktere überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2023
Kalte Seelen
Brand, Christine

Kalte Seelen


sehr gut

Die TV-Journalistin Milla Nova soll vor Gericht gegen den Mann aussagen, der sie umbringen wollte. Doch zu ihrer Aussage kommt es nicht, da der Angeklagte auf beispiellose Art befreit wird. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Muss Milla wieder um ihr Leben fürchten? Doch Milla will sich nicht einschränken lassen und besteht darauf, für ihre geplante Reportage zu recherchieren. Da sie sich zu diesem Zweck für eine Woche ins Frauengefängnis einsperren lässt, geht auch ihr Freund Sandro Bandini davon aus, dass ihr hinter Gittern nichts passieren kann. Milla gelingt es, das Vertrauen der inhaftierten Frauen zu gewinnen und hört sich ihre Geschichten an. Die von Flor, die wegen Mordes angeklagt ist, geht ihr besonders nah. Denn Flor beteuert ihre Unschuld. Sie erzählt Milla von Gerüchten, dass viele Sans-Papiers, also Menschen, die ohne Aufenthaltsberechtigung im Land leben, plötzlich spurlos verschwinden. Da sie sich nicht einmal von engsten Verwandten verabschieden, hält sich das Gerücht, dass hier ein Fremdenhasser am Werk ist, der die Menschen verschwinden lässt. Milla verspricht Flor, diesem Gerücht nachzugehen. Bei ihren Nachforschungen deckt sie Unglaubliches auf und gerät in große Gefahr....

In "Kalte Seelen" soll der Täter aus "Das Geheimnis der Söhne" verurteilt werden. Es ist zwar nicht zwingend notwendig die Reihenfolge einzuhalten, da man dem aktuellen Geschehen durch die eingestreuten Hinweise dennoch folgen kann, aber ratsam, wenn man sich die spannende Suche nach dem Täter in "Das Geheimnis der Söhne" nicht verderben möchte.

Wenn man den vorherigen Teil gelesen hat, kann man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. Der erneute Einstieg gelingt mühelos, da man im Prolog Zeuge eines Verbrechens wird, aber nicht ahnt, wie sich das mit der aktuellen Handlung verbinden wird. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei beobachtet man sowohl Milla, als auch ihren Freund, den Ermittler Sandro Bandini, und bekommt außerdem gelegentlich Einblicke in die Sicht des Täters. Hier wird allerdings zunächst nicht zu viel verraten, wodurch man rätseln kann, um wen es sich handelt.

Millas Nachforschungen, was es mit dem Verschwinden der Menschen auf sich hat, die ohne Papiere im Land leben, wirken authentisch. Da potentielle Zeugen, aus naheliegenden Gründen, schwer aufzufinden sind, kommt sie nur häppchenweise an Informationen. Das, was Milla erfährt, regt zum Nachdenken an. Milla ist auch in diesem Band hartnäckig und setzt alles daran, ans Ziel zu gelangen. Sandro erfährt von ihren Bemühungen kaum etwas, da er mit anderen Ermittlungen befasst ist. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind durchgehend interessant. Man fiebert mit und stellt eigene Überlegungen an. Auch wenn man dieses Mal recht schnell den Täter im Visier hat, bleibt es spannend. Denn es gilt einigen Spuren zu folgen.

Die privaten Nebenhandlungen sorgen dafür, dass man die Hauptcharaktere dieser Serie besser kennenlernt. Dadurch hat man sie alle mühelos vor Augen. Die privaten Stränge nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein. Sie drängen die Ermittlungen nicht in den Hintergrund. Die Nachforschungen von Milla und Sandro spitzen sich im Verlauf der Ereignisse zu. Die Spannung ist durchgehend spürbar und kann sich zum Ende hin nochmals steigern. Denn Milla gerät wieder in große Gefahr.

Ein spannender Fall, bei dem man eigene Überlegungen anstellen kann und außerdem zum Nachdenken angeregt wird.

Bewertung vom 11.08.2023
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Slaughter, Karin

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung der Reihe!

Zunächst scheint Dr. Sara Lintons Schicht in der Notaufnahme des Grady Memorial Hospitals so zu verlaufen, wie viele andere auch. Doch dann wird Dani Cooper mit schweren Verletzungen eingeliefert. Sara kämpft um Danis Leben. Dabei flüstert ihr die junge Frau zu, dass sie vergewaltigt wurde. Als Dani ihren Verletzungen erliegt, setzt Sara alles daran, den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Doch dafür muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen...

"Die letzte Nacht" ist bereits der elfte Band der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig die Reihenfolge einzuhalten. Wichtige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut, wodurch man dem aktuellen Geschehen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann. Um die privaten und beruflichen Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere zu verfolgen, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Dieser Thriller hat es wirklich in sich. Die Autorin versteht es von Anfang an, Spannung aufzubauen, die durchgehend gehalten werden kann. Besonders Fans der Reihe werden den Ausflug in Sara Lintons traumatische Vergangenheit mit großem Interesse lesen.

Sara Linton, Will Trent und dessen Partnerin Faith setzen alles daran, den Tod von Dani Cooper aufzuklären und die Verknüpfung zu Saras Vergangenheit herzustellen. Da die Ermittlungen zunächst nicht offiziell sind, müssen sie zuweilen kreativ agieren. Gemeinsam mit den Hauptprotagonisten versucht man die winzigen Puzzleteilchen, die sie nach und nach zusammentragen, zu einem stimmigen Bild zu legen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die verdächtige Gruppe, die hinter allem zu stecken scheint, ist äußerst vorsichtig.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Die Autorin gibt einem das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Deshalb sollte man nicht zu zartbesaitet sein, denn in einigen Szenen geht es hart zur Sache. Bereits nach kurzer Zeit gerät man in den Sog der Ereignisse. Es gibt zwar auch immer wieder Passagen, in denen man durchatmen kann, doch dann zieht das Tempo wieder an. Da die aktuellen Ermittlungen untrennbar mit Saras Vergangenheit verknüpft sind, fließen die privaten Nebenhandlungen gekonnt ins Geschehen ein. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das man atemlos verfolgt.

Ein spannender Fall aus der Will-Trent-Reihe, der für Fans von Sara und Will ein absolutes Muss ist.

Bewertung vom 03.08.2023
Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
Louis, Saskia

Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!


ausgezeichnet

Fantastischer Auftakt

Die 17-jährige Billie musste schon etliche Male umziehen. Ihr alleinerziehender Vater ist Astrophysiker und hat eine neue Stelle in dem kleinen Ort Amber Lake erhalten. Deshalb ist Billie schon wieder die Neue, die sich in eine eingeschworene Gemeinschaft integrieren muss. Am allerersten Schultag passiert schon auf der Hinfahrt etwas Merkwürdiges. Sie wird von hellen Lichtblitzen abgelenkt, als es auch schon kracht. Billie ist entsetzt, denn sie vermutet, dass sie etwas angefahren hat. Doch beim Aussteigen kann sie nichts entdecken. Nur eine Delle in der Motorhaube und ein Fetzen Stoff zeugen davon, dass da doch etwas gewesen sein muss. Als Billie in der Schule ankommt, wird sie von einem sympathischen und aufgeschlossenen Mädchen mit der Schule und den Mitschülern bekannt gemacht. Die Clique scheint Billie gut aufzunehmen. Doch irgendwie hat Billie das Gefühl, dass ihr etwas verheimlicht wird....

Dieser Band ist der Auftakt der Nachtschwarz-Sternenhell-Dilogie. Im Zentrum der Ereignisse stehen die 17-jährige Billie und der geheimnisvolle und sehr von sich überzeugte Ashton Hunter. Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Billie, geschildert.

Billie wirkt vom ersten Moment sympathisch. Sie führt locker durch das Geschehen, hat einen wunderbaren Humor, kann auch mal über sich selbst lachen und ist unheimlich schlagfertig. Diese Fähigkeit hilft ihr im Umgang mit Ashton. Die Dialoge der beiden sind einfach herrlich. Man kann sich beim Lesen entspannt zurücklehnen und dabei jede Zeile genießen. 

Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so anschaulich, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Gemeinsam mit Billie überlegt man, welches Geheimnis die Clique aus Amber Lake wohl hüten wird. Da zunächst nicht zu viel verraten wird, bleibt die Handlung durchgehend spannend. Im weiteren Verlauf kann sich diese Spannung sogar steigern. 

Der Liebesanteil wirkt nicht zu aufdringlich. Man kann das Knistern zwischen Billie und Ashton förmlich zwischen den Zeilen spüren. Der Schreibstil ist so angenehm lesbar, dass sich die Geschichte quasi von alleine liest. Man kann mit den Charakteren mitfiebern und steuert dabei auf ein wahnsinnig spannendes Ende zu, das eine Überraschung bereithält. Diese sorgt dafür, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde.

Ein fantastischer Auftakt, der durch lebendige Charaktere, humorvolle Wortgefechte und einen spannenden Plot überzeugt. 

Bewertung vom 30.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


sehr gut

Temporeicher Reihenauftakt!

Julia Malmros, Autorin und ehemalige Polizistin, wird ausgewählt, die Fortsetzung der Millenium-Reihe zu schreiben. Um Salanders legendäre Hackerfähigkeiten glaubhaft zu beschreiben, vermittelt der Verlag Julia den Kontakt zu Kim Ribbing. Als die beiden das Mittsommerfest in Julias Ferienhaus verbringen, fallen auf der Nachbarinsel unzählige Schüsse. Julia und Kim setzen über. Das Bild, das sich den beiden bietet, ist grauenhaft. Die Gäste, die auf der Nachbarinsel gemeinsam feierten, wurden grausam hingerichtet. Nur Astrid Helander, die Tochter der Familie, konnte sich im letzten Moment retten. Die einzige Überlebende des Massakers ist schwer traumatisiert. Julias Ex-Mann übernimmt die Ermittlungen. Allerdings lässt der Fall Julia Malmros und Kim Ribbing ebenfalls keine Ruhe, deshalb beginnen sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen...

"Refugium" ist der Auftakt der Stormland-Trilogie. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Anfangs werden die Hauptcharaktere ziemlich ausführlich eingeführt. Obwohl die Spannung dadurch etwas zu sehr auf Sparflamme kocht, sind die Beschreibungen durchgehend interessant. Die kurzen Kapitel sorgen, trotz fehlender Spannung, für ein hohes Tempo, dem man sich bereits nach kurzer Zeit kaum noch entziehen kann. 

Handlungsorte und Charaktere werden detailliert beschrieben. Dadurch hat man beim Lesen die entsprechenden Bilder zu den beschriebenen Szenen vor Augen und kann sich ganz auf die Ereignisse einlassen. Die Ermittlungen, die die Polizei anstellt, geraten in den Hintergrund und werden von einigen Zufällen geprägt. Julia Malmros und Kim Ribbings Nachforschungen wirken dagegen deutlich effektiver. Gemeinsam mit allen Akteuren versucht man die Puzzleteilchen zusammenzutragen und an die richtige Stelle zu setzen. Man folgt einigen Spuren und muss sich dabei auch auf die komplizierte Beziehung zwischen den Hauptprotagonisten einlassen können. Dabei wirken beide nicht immer sympathisch, aber durchaus so interessant, dass man dem Geschehen gerne folgt. 

Zum Ende hin stellt sich die bis dahin vermisste Spannung schließlich doch noch ein. Der Auftakt der Trilogie gipfelt in einem rasanten Finale, das man atemlos verfolgt. Der Epilog weckt die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.