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Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2023
Royal Taste
Cohen, Jennieke

Royal Taste


gut

"My Fair Lady", Kulinarik und Liebe

Das Buch spielt in einer alternativen Geschichte, in der es eine andere Thronerbin gab, die für mehr Chancen für junge Frauen gesorgt hat - was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere Arten der Diskriminierung gäbe. In dieser Welt sind auch Kochkünste besonders geschätzt, sodass der Gewinner des royalen Wettbewerbs zum Ritter geschlagen wird - und dieses Jahr gibt es sogar noch eine weitere, bedeutsame Belohnung. Außerdem ist die Handlung inspiriert von "My Fair Lady" (auf englisch heißt das Buch auch "My Fine Fellow"), was man an den Namen der Protagonisten merkt und auch stark am Beginn ihrer Zusammenarbeit, um aus dem Straßenverkäufer einen Gentleman-Koch zu machen.

Unter anderem muss Elijah auch lernen, wie er als Gentleman sprechen soll, aber das Kochen steht im Mittelpunkt. Oft gibt es lange Beschreibungen der Gerichte oder Auszüge aus Recherchen zu verschiedenen Länderküchen, sodass man sowohl die Leidenschaft der Charaktere für ihren Beruf spürt und außerdem auch Appetit auf die Gerichte bekommt. Ich fand die Welt schon ganz süß und mit dem Thema, dass Essen Menschen einander näherbringt auch ziemlich gemütlich, aber ich fand es auch etwas schwer, die Regeln dieser alternativen Geschichtsschreibung nachzuvollziehen, was genau eigentlich ein Gentleman ist und warum dieser im Gegensatz zu einer Frau nicht Koch werden kann.

Daher möchte Elijah auch gar kein Gentleman sein. Er ist Straßenverkäufer mit einer Leidenschaft fürs Kochen und kommt mit seinem Stand gerade so über die Runden. Ein junger Mann aus seinen Verhältnissen könnte kein Geschäftsmann werden, doch Helenas Versprechungen machen im Mut und er beginnt, von seinem eigenen Laden zu träumen, aber der Unterricht mit Helena ist gar nicht so einfach.

Denn Helena ist ziemlich arrogant und auch wenn sie schon die Beste in ihrer Klasse an der Akademie der Kulinarik ist, bedeutet das nicht, dass sie eine geduldige Lehrerin wäre. Sie ist unabhängig, stur und sehr zielstrebig: Elijahs Ausbildung soll nicht nur ihr Abschlussprojekt sein, sondern auch ihre Überlegenheit in der Kulinarik beweisen. Nebenbei soll es noch zeigen, dass wirklich jeder Kochen lernen kann, sowohl um ihre Ansichten über die Gesellschaft zu zeigen, als auch um ihre Mitstudenten bloßzustellen. Mit ihrer rechthaberischen Art macht sie sich nicht gerade viele Freunde, sie blickt eher auf jeden herab.

Trotzdem hat sie eine Freundin: Penelope. Das liegt aber auch daran, dass diese Lady so freundlich und verständnisvoll ist, dass selbst Helena sie kaum verärgern kann. Es hilft Helena auch, dass Penelope Helenas Kanten etwas weicher erscheinen lässt und bei Elijahs Unterricht aushilft, obwohl sie nichts davon hat.

Der Titel stellt die Liebesgeschichte mehr in den Mittelpunkt, als es im Buch der Fall ist. Ich denke, damit wollte man vielleicht klarstellen, dass es hier kein Liebesdreieck gibt. Außerdem ist auch Penelope nicht die Protagonistin der Geschichte; ich hätte sie vielleicht sogar als die unscheinbarste der drei Hauptfiguren bezeichnet, weil der Konflikt eher zwischen Helena und Elijah ist, während Penelope mit ihrer ruhigen Freundlichkeit eher unauffällig bleibt.

Fazit
Insgesamt fand ich die Geschichte schon ganz süß, aber obwohl ich von Anfang an keine besonders realistische Handlung erwartet habe, fand ich es zum Ende hin ziemlich kitschig. Trotzdem eine gemütliche Nacherzählung von "My Fair Lady" mit vertauschten Geschlechterrollen, in dem Kulinarik im Mittelpunkt steht.

Bewertung vom 13.07.2023
Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1
Iosivoni, Bianca

Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1


gut

Spannende Dämonenmagie, ein nutzloser Orden und viel Irrelevantes

Faith und ihre Familie sind schon seit Jahren auf der Flucht, um die magischen Gaben von Faith und ihrem Bruder geheimhalten zu können, aber jetzt freut Faith sich auf ein möglichst normales Studium in Dundee. Ihr Traum endet jäh, als sie von Dämonen gejagt werden, ein uralter Orden sie rekrutieren möchte und die Herkunft ihrer Magie zu einem größeren Problem wird.

Ihre Heilkräfte sind zwar schon hilfreich, aber leider kann Faith damit nur sich selbst und ihren Bruder heilen, nicht jedoch ihre kranke Mutter, der es täglich schlechter geht. Und außerdem ist es auch nicht immer leicht, die Magie zu verbergen, dabei ist es gerade wichtiger denn je: Ihre Familie gehört seit Generationen zu einem geheimen Orden, der Jagd auf Dämonen und andere Magie macht und den Geschwistern Schutz und neue Möglichkeiten bietet. Doch die Ordensmitglieder selbst haben keine magischen Fähigkeiten, also müssen Faith und Levi vorsichtig sein, wem sie vertrauen können.

Ich fand den Orden etwas enttäuschend, weil man nicht ganz versteht, warum er eigentlich so besonders ist und die Erfahrungen der Geschwister mit ihnen gehen auch kaum über Kampftraining und ein paar Bücher hinaus. Man sieht nicht so viel von ihren Mitgliedern, ihren Ideologien und ihren Plänen, daher fand ich es etwas schwierig, ihren Einfluss nachzuvollziehen. Aber auch sonst hatte ich das Gefühl, dass es interessante Ideen gibt, die aber schnell wieder beiseitegelegt werden. Die vielen Freundschaften haben kaum Zeit, sich zu entwickeln, und man sieht auch kaum etwas von Faiths Studium oder ihrem neuen Job.

Bei dem neuen Job trifft sie auch Jax, ihren charmanten Kollegen, der ihr ständig auf die Nerven geht und auch Geheimnisse hat. Er ist der zweite Love-Interest neben Nate, Faiths Jugendschwarm, der auch zum Orden gehört und daher ein Auge auf die Geschwister hatte.

Während der Dämonenangriffe stellt sich heraus, dass es noch mehr magisch begabte Jugendliche gibt, sie haben alle eine Verbindung zueinander und schweben daher in Gefahr. Die gemeinsame Suche nach dem Ursprung ihrer Magie, sowie die Bemühungen um die Sicherheit ihrer Familie und Freunde stehen im Mittelpunkt der Geschichte und die fand ich auch noch am besten gelungen, weil sie auch spannend waren. Aber insgesamt gibt es einige Ablenkungen, die irrelevant bleiben, und dadurch zieht sich die Handlung manchmal auch ein wenig.

Bewertung vom 11.07.2023
Die Tochter / Der Knochensplitterpalast Bd.1
Stewart, Andrea

Die Tochter / Der Knochensplitterpalast Bd.1


sehr gut

Magische Knochensplitterkonstrukte und mysteriöse Erinnerungslücken
Am besten gefiel mir die Perspektive von Jovis, dem Schmuggler, der versucht, seine entführte Frau zu finden und sich dabei schon in Schwierigkeiten gebracht hat. Als während seiner Recherchen eine ganze Insel untergeht, rettet er ein Kind vor dem Ritual, bei dem den Bürgern des Reiches ein Knochensplitter entnommen wird, um damit die magischen Konstrukte des Kaisers zu beleben. Ich mochte bei Jovis besonders, wie er immer wieder mit sich selbst ringt und entscheiden muss, wo seine Prioritäten liegen. Denn eigentlich wollte er ja nur seine Frau retten, aber er hat sowohl Feinde als auch unerwartete Verantwortungen, und dann ist da noch sein tierischer Begleiter Mephi, den man auch einfach ins Herz schließen muss.

Lin will ihren Vater aufhalten, aber man spürt nicht wirklich, was eigentlich ihre Motivation ist, denn sie ist nicht ganz einverstanden mit dem Einsatz der Knochensplitter, aber sie möchte sich auch als seine Nachfolgerin beweisen und muss dafür selbst die Knochensplittermagie erlernen. Bayan, der Ziehsohn des Kaisers, scheint schon der Favorit für die Nachfolge zu sein, da er sich besser von der Krankheit erholt, die sowohl er als auch Lin vor einigen Jahren hatten und bei der sie alle Erinnerungen verloren haben.

Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich an Lins Perspektive gewöhnt habe, da ich am Anfang weder ihre Gefühle verstehen konnte, noch ihre Erlebnisse besonders spannend fand. Sie lebt eher abgeschieden, hat keine Freunde oder besondere Interessen, sie beneidet Bayan und hat eine komplizierte Beziehung zu ihrem Vater, dessen Erwartungen sie nie erfüllen kann. Also nimmt sie ihr Studium selbst in die Hand, dabei fand ich besonders die Funktion der Konstrukte sowie das Geheimnis um die verschwundenen Erinnerungen interessant, ansonsten liefen ihre Abenteuer etwas zu glatt.

Außerdem haben noch Gouverneurstochter Phalue und deren Freundin Ranami ihre eigenen Perspektiven, und da hätte mir auch eine gereicht. Ranami wünscht sich bessere Lebensumstände für das Volk und kann nicht warten, bis Phalue die Nachfolge ihres Vaters antritt, um endlich mal etwas zu ändern; Phalue hingegen übt sich in Geduld und ihr Wunsch ist eher, dass ihre Freundin endlich mal ihren Heiratsantrag annimmt, aber als Tochter des Inselgouverneurs bekommt sie auch kaum etwas vom Leben der Menschen mit und weiß daher auch gar nicht, wie ernst die Lage ist.

Die Inhaltsbeschreibung verspricht ein asiatisches Setting, aber ich habe kaum bis gar nichts davon gespürt. Ich fand das Inselkönigreich mit den Konstrukten und verschiedenen Mysterien schon ganz interessant, aber ich hätte gern mehr davon gesehen, weil man immer noch kein gutes Bild vom Leben in diesem Reich hat und welche Gefahren durch die Alanga drohen, die immer wieder erwähnt werden.

Bewertung vom 09.07.2023
Let's Play Bd.1
Krecic, Leeanne M.

Let's Play Bd.1


ausgezeichnet

Liebevolle Zeichnungen, Videospiele, Humor und eine sympathische Protagonistin

Sam ist stolz auf ihr erstes eigenes Game, das sie auf einer Plattform für Indie-Spiele veröffentlicht, aber sie erhält vernichtende Bewertungen, als der erfolgreiche Influencer Marshall ihr Spiel kritisiert. Denn seine Fans stimmen ihm zu, ohne dem Spiel überhaupt eine Chance zu geben. Natürlich ist Sam dann alles andere als erfreut, als Marshall ausgerechnet in der Wohnung nebenan einzieht.

Als erstes ist mir der Zeichenstil aufgefallen: die liebevollen Zeichnungen, in denen Gefühle oft übertrieben dargestellt oder auch personifiziert werden und miteinander kämpfen, außerdem haben mir auch die vielen kleinen Bezüge zu Videospielen sehr gut gefallen. Zusammen mit etwas Kitsch und albernen Situationen machen sie einen großen Teil des Charmes der Geschichte aus.

Meine einzige Kritik wäre, dass die Graphic Novel so kurz war! Es gibt schon einige Handlungsstränge, die angerissen werden, darunter neben Marshall zwei weitere Romantic-Interests, Sams Karriere als Spiele-Entwicklerin und auch in der IT-Firma ihres Vaters, ihre Freunde und außerdem auch Sams persönliche Entwicklung, da sie am Anfang eher schüchtern ist und Konfrontationen lieber aus dem Weg geht. Aber von den meisten Dingen bekommt man nur erste Eindrücke und hat kaum Zeit, sich an die Charaktere zu gewöhnen.

Zwischen all dem steht der Konflikt zwischen Sam und Marshall noch am ehesten im Mittelpunkt; Sam wollte mit ihrem Adventure-Puzzle-Game ihre Leidenschaft für Spiele teilen, aber Marshall scheint nicht bewusst zu sein, welchen Einfluss er als "Viewtuber" auf seine Fans hat. Sam ist sowieso schon schüchtern, da hilft es ihrem Selbstbewusstsein nicht wirklich, wenn sie online plötzlich so viel Negativität erfährt. Dadurch gibt es auf jeden Fall auch ein ernstes Thema, das der unterhaltsamen Graphic Novel noch etwas mehr Tiefe verleiht.

Fazit
Sam ist eine sympathische Protagonistin und ich freue mich auf mehr von ihrer Geschichte, bisher hatte ich auf jeden Fall viel Spaß an der Graphic Novel, die mit einem tollen Zeichenstil und viel Humor überzeugen kann.

Bewertung vom 08.07.2023
Only a Monster / Die Dynastie der Zeitreisenden Bd.1
Len, Vanessa

Only a Monster / Die Dynastie der Zeitreisenden Bd.1


sehr gut

Entschlossenheit, Einfallsreichtum und Zweifel - ein spannendes Zeitreise-Abenteuer für Joan

Erst freut Joan sich auf ihr erstes Date mit ihrem Schwarm Nick, dann macht sie aus Versehen einen Zeitsprung und erfährt, dass ihre Familie und andere "Monster" den Menschen Lebenszeit stehlen, um in der Zeit zu reisen, und am Ende stirbt beinahe ihre gesamte Familie, und der gefürchtete Monsterjäger ist ausgerechnet Nick. Zusammen mit Aaron, dessen Familie auch von Nick erwischt wurde, flieht sie in die Vergangenheit und ist entschlossen, ihre Familie zu retten.

Joan hatte bisher keine Ahnung von den Fähigkeiten ihrer Familie, da sie selbst halb Mensch ist. Sie ist entsetzt, was man braucht, um eine Zeitreise machen zu können und weiß, dass sie selbst nicht bereit ist, Menschen dafür etwas von ihrer Lebenszeit zu stehlen. Aber wenn das Leben ihrer Familie auf dem Spiel steht, muss sie ihre Prioritäten oft überdenken und auch mal Dinge tun, die ... nur ein Monster tun würde.

Da sie die Regeln der Zeitreisen kaum kennt, schmiedet sie Pläne, die andere unmöglich nennen würden und ist auch eher bereit, die Einschränkungen zu hinterfragen und immer wieder nach neuen Lösungen zu suchen, während zum Beispiel Aaron die Regeln schon so lange kennt, dass er sie schon lange akzeptiert hat. Obwohl Joan am wenigsten weiß, ist sie auch die treibende Kraft, weil sie sich nicht entmutigen lässt und auch kreativ und einfallsreich ist.

Es ist schon etwas ungewohnt, dass die Zeitreisenden sich selbst als Monster bezeichnen, weil das Wort ja eher negativ klingt und sie ihre Taten ja auch nicht als böse ansehen. Ihr Feind ist der "Held", der für die meisten nicht mehr ist als eine Märchenfigur, aber Joan und ihre Begleiter haben ihn ja bereits getroffen und auch schon überlebt. Also nehmen sie ihn durchaus ernst und wissen, welche Gefahr ihnen und auch allen anderen Monstern droht, aber sie müssen erst noch herausfinden, wie sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft etwas ändern können.

Es ist außerdem schon irgendwie eine Enemies-to-Lovers-Geschichte: Aaron kommt aus einer feindlichen Familie von Monstern und sie arbeiten nur zusammen, weil sie wirklich kaum noch andere Optionen haben; bei Nick hingegen fühlt Joan eine unerklärliche Verbindung, aber er hat auch schon unverzeihliche Dinge getan und Joan könnte sich nicht einmal sicher sein, ob er sie nicht auch umbringen wird.

Fazit
Bei Geschichten mit Zeitreisen wird es schnell kompliziert, aber bis auf ein paar Ausnahmen fand ich die Handlung gut verständlich und fand das Abenteuer auch spannend. Die verschiedenen Fähigkeiten der Monsterfamilien fand ich schon ganz interessant, aber da muss ich auch mehr von sehen, außerdem fand ich es schade, dass die Monster zum größten Teil unter sich bleiben, sodass man von der Reise durch die Zeit nur wenig sieht. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, besonders Joans Gefühle und Charakterentwicklung fand ich gelungen, und bei dem spannenden Ende freue ich mich auch schon sehr auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 08.07.2023
Slayers - Unsere wahre Lüge (eBook, ePUB)
Kelly, Mira Lyn

Slayers - Unsere wahre Lüge (eBook, ePUB)


gut

Erst ist es eigentlich nur ein Kuss, damit Cammy vor ihrem Ex nicht schlecht dasteht, aber dann wird schnell eine kleine Fake-Beziehung draus. Rux und Cammy sind beste Freunde, die über alles sprechen können, als also vertrauen sie einander auch genug, um der Anziehung nachgeben zu können, ohne Angst um ihre Freundschaft zu haben.

Aber natürlich sind trotzdem auch kompliziertere Gefühle im Spiel, denn Cammy hat einen Sohn, den sie vor Enttäuschungen bewahren möchte, und da der kleine Matty Rux so schon sehr gern hat, möchten sie ihm nicht zu viele Hoffnungen machen oder ihn verwirren. Außerdem ist auch Mattys Vater, der sowohl Cammy als auch seinen eigenen Sohn im Stich gelassen hat, wieder zurück und möchte mehr Verantwortung übernehmen, daher ist es bereits eine turbulente Zeit für Mutter und Sohn.

Rux hingegen findet, dass er den beiden nicht die Stabilität bieten könnte, die sie verdienen, er sei nicht gut genug für sie und auch einfach nicht der Typ für feste Beziehungen, nachdem er schon einmal verletzt wurde. Seine Karriere als Eishockey-Spieler läuft gerade auch nicht so gut, denn er ist nicht gerade in Bestform und die Presse ist schnell bereit, die Schuld der neuen Freundin zuzuschreiben: Cammy.

Mir hat die Chemie zwischen Rux und Cammy sehr gut gefallen, man fühlt sowohl die starke Freundschaft als auch die Anziehung, aber auch ihre Sorgen kann man sehr gut nachvollziehen. Die Fake-Dating-Romance ist kaum vorhanden, aber schon der Grund, warum die beiden sich anfangs aufeinander einlassen. Dafür hat mir die Geschichte um Matty auch sehr gut gefallen und auch die enge Beziehung zwischen Cammy und ihrer Schwester fand ich sehr gelungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2023
Beautiful Graves
Shen, L. J.

Beautiful Graves


sehr gut

Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe

Everlynne und Joe fühlen sofort eine tiefe Verbindung, als sie sich im Spanienurlaub kennenlernen, aber schon nach einer Nacht trennen sich ihre Wege wieder. Jahre später denkt Ever noch immer an ihre erste Liebe und ist noch nicht über ihn hinweg, bis Dom in ihr Leben tritt und nicht locker lässt, bis sie bereit ist, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt, als Joe plötzlich wieder auftaucht.

Seit einem schweren Schicksalsschlag ist Everlynne sehr einsam und antriebslos, sie hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie und meidet Begegnungen, und sie hat auch nur eine beste Freundin, die aus Rücksicht auf Ever nicht mit ihrem Freund zusammenziehen kann, da Ever sonst niemanden mehr hat.

Sie fühlt sich schon schnell zu Dom hingezogen, aber sie ist nicht wirklich bereit für eine neue Beziehung, denn sie ist auch nicht wirklich glücklich mit sich selbst und außerdem fühlt sie auch nicht so eine starke Verbindung wie damals bei Joe. Trotzdem fühlt sie sich bei ihm wohl und seine Aufmerksamkeit hilft ihr auch dabei, etwas gegen ihre Ängste zu kämpfen und sich auf Veränderungen einzulassen.

Ich bin ja kein Fan von Bad Boys, aber Joe ist auch nicht wirklich einer. Dom ist meistens gut gelaunt und energiegeladen, während Joe Ever unter den Umständen ihres Wiedersehens oft provoziert und ihr Leben, das gerade wieder gut läuft, erneut auf den Kopf stellt.

Der Klappentext und Prolog verraten schon fast mehr, als ich gebraucht hätte, so kann man schon gut erahnen, was auch einen zukommt: Liebesdreieck, Verlust und Selbstliebe. Dafür fand ich aber Everlynnes Gefühle oft sehr mitreißend. Ich konnte gut nachempfinden, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlt und auch, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft, obwohl sie dadurch nicht glücklicher wird. Es ist schon schön, sie dabei zu begleiten, wenn sie sich ihrer Vergangenheit stellt und sich mit sich selbst versöhnen muss.

Bewertung vom 06.07.2023
Ashblood - Die Herrin der Engel
Nix, Garth

Ashblood - Die Herrin der Engel


weniger gut

Keine Spannung, kein Ziel und keine Verbindung zu den Charakteren

Das Land Ystara ist verdammt: Seit ihr Erzengel sich vor über hundert Jahren von ihnen abgewandt hat, verwandeln sich die Bewohner bei der Berührung mit Magie in Monster oder sterben sofort. Selbst wenn sie ihre Heimat verlassen, werden sie von diesem Fluch verfolgt. Doch die Magierin Liliath ist aus ihrem Schlaf erwacht und will ihre geheimen Pläne endlich umsetzen.

Dafür braucht sie die Hilfe der hoffnungslosen "Verweigernden", wie das ehemalige Volk von Ystara genannt wird, da sie ohne die Hilfe von Engelsmagie leben müssen, und außerdem von vier Auserwählten: Musketierin Agnez, Heiler Simeon, Symbolmacherin Dorotea und Schreiber Henri.

Die vier jungen Auserwählten fühlen bei ihrer ersten Begegnung sofort eine unerklärliche Verbindung, ich jedoch konnte zu keinem der Charaktere eine Verbindung spüren. Man lernt schon einiges über ihre Leben, aber als ihr gemeinsames Abenteuer beginnt, vermischen sie sich schon zu einer Masse, denn sie sind fast immer gemeinsam unterwegs, bei kleinen Meinungsverschiedenheiten können sie sich schnell einigen und sie ziehen auch immer an einem Strang.

Und im Hintergrund zieht Liliath die Fäden, da sie die unscheinbaren Verweigernden nutzen kann, die hoffen, dass Liliath sie von ihrem Fluch befreien kann. Es ist nicht klar, was vor so vielen Jahren genau geschehen ist und auch Liliaths Pläne kann man nicht leicht durchschauen. Obwohl Liliath alles irgendwie lenkt, fühlt sich die Handlung sehr orientierungslos an, sodass kaum Spannung aufkommt.

Die Geschichte spielt in einem Nachbarland von Ystara, das sehr französisch wirkt, was man an ein paar Begriffen merkt und auch an den vielen Namen, die zu einem großen Teil mit D beginnen, was bei der großen Anzahl der Nebencharaktere auch nicht hilft. Hier sind auch sehr viele Frauen in Machtpositionen, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle. Etwas enttäuschend fand ich auch die Magie der Engel, denn es waren so viele verschiedene Engel beteiligt, sodass alles möglich ist und ihre Macht sich auch nicht mehr besonders anfühlt.

Fazit
Insgesamt gab es leider kaum etwas an dieser Geschichte, das mir gut gefallen hätte. Die Charaktere fand ich sehr oberflächlich und ihr zielloses Abenteuer fand ich auch nicht spannend.

Bewertung vom 06.07.2023
Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1
Fawcett, Heather

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen / Emily Wilde Bd.1


ausgezeichnet

Spannende, charmante und unterhaltsame Feenforschung

Feen sind noch ein eher unerforschtes Gebiet, in dem noch viele Vorurteile und Aberglaube herrschen, aber Emily ist eine der Expertinnen und entschlossen, die erste Enzyklopädie über Feenkunde zu verfassen. Dafür reist sie nun in ein abgeschiedenes Dorf, um die örtlichen Feen zu erforschen - und schon bald folgt ihr ihr akademischer Rivale Bambleby, dessen Anwesenheit alles durcheinanderbringt.

Das Buch konnte mich mit vielen kleinen Feengeschichte bezaubern, die zeigen, wie kompliziert die Feen sind und gleichzeitig auch, wie gut Emily sich mit den vielseitigen Sagen auskennt, womit sie mich auch immer wieder überraschen konnte. Sie kennt kleine Tricks, hat viel gelernt und auch schon einige Erfahrungen gesammelt. So ist sie dann auch der Meinung, dass ihr Kollege Wendell Bambleby selbst zu den Feen gehören muss.

Aus ihrer Perspektive klingt Bambleby mit seinen gefälschten Berichten und seiner Art, jeden um den Finger zu wickeln, ziemlich nervig, aber sein Charme ist sehr amüsant und ein Gegensatz zu Emilys Pragmatismus und ihren Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Dabei ist sie bei ihrer Forschung auch auf die Kooperation der Bewohner des Dorfes angewiesen, die zwischen Aberglauben und Angst auch hilfreiche Informationen über das örtliche Feenvolk haben.

Die Geschichte spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts, aber sie fühlt sich sehr zeitlos an, was vermutlich sowohl an Abgeschiedenheit des Dorfes liegt, als auch an den Persönlichkeiten der Protagonisten, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie sich auch in jeder anderen Zeit genau so benommen hätten. Von mir aus hätte es bei der Liebesgeschichte auch ein kleines bisschen mehr sein dürfen, aber so hat es auch perfekt zum Rest der Geschichte gepasst; die Chemie zwischen Bambleby und Emily ist mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften einfach herrlich und mir haben auch die wenigen Einblicke in Bamblebys Perspektive sehr gut gefallen.

Fazit
Wechselbälger, Entführungen, schaurige Geschichten voller Unglück und Gefahren - trotzdem ist das Buch nicht unheimlich, sondern faszinierend und einfach magisch. Emilys unerwartetes Abenteuer mit den örtlichen Feen, die gegensätzlichen Charaktere und die gelungene Atmosphäre sorgen für einen Fantasyroman, der sowohl charmant als auch spannend ist.

Bewertung vom 06.07.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


sehr gut

Freiheit, Liebe und neues Selbstbewusstsein

Nach zehn Jahren Ehe mit Lord Somerset wird Eliza zur Witwe und erbt unerwartet viel von ihrem verstorbenen Ehemann, was ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Doch ihr Erbe ist an Bedingungen geknüpft und während der Trauerzeit muss sie sich besonders zurückhalten. Gar nicht so leicht, wenn ihre erste Liebe wieder in ihr Leben tritt und auch andere Verehrer ihr Herz höher schlagen lassen.

Sie wurde damals gegen ihren Willen verheiratet, dabei war sie ausgerechnet in den Neffen des Lords verliebt, der nach dem Tod des kinderlosen Lords dessen Titel erbt, sodass der neue Lord Somerset und Eliza sich immer wieder begegnen müssen. Elizas Gefühle sind so stark wie zuvor, aber sie ist sich nicht sicher, ob Oliver ihr vergeben kann, dass sie sich damals nicht getraut hat, die Wünsche ihrer Familie zu ignorieren und ihrem Herzen zu folgen.

Jetzt ist sie als Witwe selbst sehr wohlhabend und muss weder einem Ehemann noch ihren Eltern gehorchen, aber dann sind da noch die strengen Regeln der Trauerzeit und dass Eliza kaum weiß, was sie mit so viel Freiheit eigentlich tun soll. Aber ihr gefällt nicht, dass andere sie nur als gehorsame Witwe wahrnehmen und ist schon entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie nimmt sich wieder Zeit zum Malen und möchte sich selbst um die Angelegenheiten ihres Erbes kümmern, auch wenn ihre Familie und die Verwalter ihre Wünsche nicht wirklich ernst nehmen. Ich fand es einfach toll, wie sie ihre Möglichkeiten erkundet und ein wenig gegen die Regeln rebelliert, aber bei den Bedingungen, an die ihr Erbe geknüpft ist, habe ich mir auch immer Sorgen um sie gemacht.

Ich mochte besonders ihre beste Freundin Margaret, die Eliza immerzu unterstützt und ermutigt, und auch Lord Melville und seine Schwester Caroline, die sie in Bath kennenlernen. Es ist schwierig für Eliza, sich von Skandalen fernzuhalten, wenn sie Zeit mit den berüchtigten Geschwistern verbringt, aber Caroline beeindruckt Eliza immer wieder mit ihrem Selbstbewusstsein und Lord Melvilles unverschämtem Charme kann man auch nur schwer widerstehen. Bei ihrer unerschütterlichen Art traut Eliza sich bei den beiden auch eher, weniger steif zu sein und offen über ihre Träume und Gefühle zu sprechen.

Fazit
Das meiste hat sich so entwickelt, wie ich es mir auch gewünscht hätte, ich mochte Elizas Entwicklung sehr gerne und ihre persönliche Reise war mit einer mitreißenden Liebesgeschichte und der Klausel im Hinterkopf auch immer spannend. Ich war nur manchmal etwas genervt von den Handlungen der Nebencharaktere, die teilweise von Elizas Geschichte abgelenkt haben.