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friederickes Bücherblog
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Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2021
Wut
Martenstein, Harald

Wut


gut

Rezensionstitel: Lebenslange Wut

Die Geschichte:
In diesem Fall verweise ich auf den Klappentext, denn ich möchte keinesfalls spoilern. Es ist eine sehr emotionale Geschichte.

Meine Meinung:
Es ist keine Biografie. Er hat seine ganze Fantasie in diese Geschichte hineingepackt. Es gibt Vorbilder, aber die Protagonisten leben in diesem Buch ihr eigenes Leben.
Und dann erzählt mir der „Icherzähler“ Frank seine Geschichte, sein Leben. Sie beginnt damit, dass er seine Mutter im Heim besucht, weil sie dement ist.
Er erzählt dann seine ungeschminkte Lebensgeschichte von Kindesbeinen an. Und alleine das, was dieser kleine Junge erlebt hat, zwingt mich, das Buch immer mal wieder hinzulegen, um die heraufgezogenen düsteren Bilder wieder loszuwerden. Ich habe sehr mit diesem Kind gelitten. Ich kann sehr gut verstehen, dass der erwachsene Frank einige Wunden zurückbehalten hat, auch dass sie nie ganz heilen werden, er sich aber dennoch um seine Mutter kümmert.
Eine übliche Rezension, die über Protagonisten und Schauplätze, sowie den Spannungsbogen berichtet, ist mir hier nicht möglich, gar fehl am Platz. Frank spricht deutlich und ungeschminkt über sein Leben.
Es ist ein völlig anderes, ungewohntes Buch, das sehr tiefgründig ist und nachwirkt.
Als Schlussresümee nehme ich eine Stelle am Anfang des Buches her, nämlich dass er zufrieden ist, wenn viele, die unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind, etwas wiedererkennen.
In diesem Sinne wünsche ich dem Buch, dass es zahlreich seine Leserschaft findet.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 25.01.2021
Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals / Schokoladen-Saga Bd.3 (eBook, ePUB)
Nikolai, Maria

Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals / Schokoladen-Saga Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein großartiger Abschluss der Familiensaga

Das Cover:
Der Einband zeigt eine Villa und eine Frau im Outfit der Zeit. Die Farben sind sehr klug gewählt. Insgesamt passt die Abbildung gut zu den beiden ersten Büchern der Reihe und schaffen einen hohen Wiedererkennungswert. Insgesamt ist die Buchpräsentation sehr gelungen und sehr einladend.

Die Geschichte:
Viktoria, die jüngste Tochter darf in Frankreich ihre Kenntnisse als Chocolatière erweitern, doch dann muss zurück nach Stuttgart. Sie wird gebraucht. Wir schreiben das Jahr 1936, das Jahr der Olympiade in Berlin. Die Zeiten sind schlecht, fremde Mächte greifen nach der Schokoladenmanufaktur. Außerdem kommt Andrew Miller aus Amerika, der sein Unternehmen retten will, und muss. Für beide könnte eine Zusammenarbeit die Lösung sein. Viktoria entwickelt außerdem zarte Gefühle für ihn. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse rund um die Familie.

Meine Meinung:
Ganz leicht konnte ich in den dritten Teil einsteigen und fand mich sofort in der Familie zurecht. In diesem letzten Buch ist Tochter Viktoria die Hauptperson, die uns die Familiengeschichte weitererzählt. Neu hinzugekommen ist in einer starken Rolle, der Schokoladenunternehmer Andrew Miller, der sich wunderbar in die Geschichte einfügt. Alle anderen Familienmitglieder und weitere Protagonisten sind natürlich auch dabei und lassen uns aus allernächster Nähe an ihrem Leben teilhaben. Dieses Mal geht es auch nach New York, in das Unternehmen und die Familie von Andrew. Über die leicht lesbare, sehr einfühlsame Sprache von Maria Nikolai muss ich nichts mehr sagen, das habe ich in den beiden ersten Teilen bereits ausgeführt. Die Zeitgeschichte hat die Autorin wieder subtil eingebunden, auch die unangenehme Seite. Den Krieg aber ausgelassen, was in dieser Familiengeschichte eine sehr gute Entscheidung war. Die zahlreichen Perspektivwechsel und das switchen zwischen Amerika und Europa, sowie die wechselnden Vorkommnisse halten den Spannungsbogen bis zum Schluss hoch, sodass ich es kaum aus der Hand legen mochte. Insgesamt ist die Trilogie eine sehr gelungene Saga, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 12.01.2021
Die Douglas-Schwestern Bd.1
Jacobi, Charlotte

Die Douglas-Schwestern Bd.1


sehr gut

Beste Unterhaltung

Das Cover:
Ein wunderschönes Cover in zarten Farben, ausdrucksstark und zusammen mit dem Klappentext eine Einladung, das Buch unbedingt lesen zu wollen.
Die Geschichte:
Das Buch erzählt die Geschichte der Carstens Schwestern, die 1910 die erste Douglas-Parfümerie in Hamburg eröffnet haben. Sie hatten sich bereits als kleine Mädchen versprochen in die Welt der Düfte einzutauchen, was in dieser Zeit nicht ganz einfach war. Der Vater unterstützt sie, aber die Mutter versucht es zu verhindern. Die beiden jungen Frauen nehmen den Kampf um die Selbstständigkeit auf.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich sehr angesprochen, denn der Klappentext verspricht einen Roman der Zeitgeschichte rund um die Entstehung der Douglas-Parfümerie.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bewegen sich in ihren Charakteren sehr überzeugend. Im Mittelpunkt stehen die beiden jungen Frauen Maria und Anna, die gegen alle Widerstände ihre Parfümerie eröffnen. Die Geschichte beginnt von der ersten Seite an sehr spannend und hat mich sofort gefesselt, denn die Autoren schreiben in einer leicht lesbaren, flüssigen und unterhaltsamen Sprache. Die Schauplätze sind sehr genau dargestellt. Die Welt der Düfte und die gute Recherche um dieses Thema finde ich sehr gelungen. Zahlreiche Perspektivwechsel halten den Spannungsbogen durchgängig hoch. Es ist nicht der Roman der Zeitgeschichte, den ich erwartet habe. Für mich ist es eher ein zarter Liebesroman, der die nicht einfachen Beziehungen der beiden Romanfiguren Maria und Anna beschreibt und nur teilweise eingebettet ist in die Zeitgeschichte und in die Unternehmensgeschichte von Douglas. Interessant finde ich die geschickt eingeflochtenen Begegnungen mit Berühmtheiten der Epoche.
Mein Fazit: Ein sehr spannender und unterhaltsamer Roman, zwischen Liebe, Flakons, Düften und der Lebenswirklichkeit der damaligen Zeit, die es den Frauen nicht leicht machte. Gerne gebe ich meine Leseempfehlung.
Heidelinde von „friederickes bücherblog“

Bewertung vom 11.01.2021
Die Hölle war der Preis
Lind, Hera

Die Hölle war der Preis


sehr gut

Es hat mich erschüttert

Das Cover:
Der Bucheinband ist sehr gut gewählt, auch der Wiederkennungswert der Reihe ist erkennbar. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine sehr ansprechende und einladende Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Hera Lind erzählt die Geschichte von Gisa Stein, die in Oranienburg ihr Zuhause hatte, als Tänzerin arbeitete, aber dann in die Mühlen der Stasi geriet. Zusammen mit ihrem Mann Edgar versucht sie die Flucht und dabei werden sie verhaftet. Das Urteil lautet fast vier Jahre. Im Frauenzuchthaus Hoheneck geht sie buchstäblich durch die Hölle. Dabei graben die Spitzel auch einiges aus, was sie selbst hätte ihrem Mann sagen müssen. Ob die Liebe das aushält?
Meine Meinung:
Es ist die zweite nach dem wahren Leben erzählte Geschichte von Hera Lind, die ich gelesen habe und auch die lässt mich gespalten zurück. Man kann nicht wie üblich die Protagonisten gut oder nicht gut finden, man kann ihre sogenannten ausgearbeiteten Charaktere und auch ihre Handlungen nicht einordnen, weil sich dahinter Menschen verbergen, die das so oder so ähnlich erlebt und sich überwiegend so verhalten haben, wie die Autorin das geschildert und nachgezeichnet hat. Es ist bekannt, dass die Gefängnisse in der DDR unmenschliche Vorgehensweisen hatten und dennoch haben mich die Schilderungen erschüttert und gezwungen das Buch immer mal wieder hinzulegen, um das nächste Kapitel ertragen zu können. Gefallen hat mir an Hera Linds extra eingefügten Rückblicken nicht, dass sie zum Beispiel der kleinen Peasy vier Jahre alt, Erwachsenengedanken und auch die Erwachsenensprache abwechselnd mit den eigentlich kindlichen Gedanken zuschrieb und sie in die Vergangenheit abtauchen ließ. Auch die sächsische und die Berliner Mundart, immer nur bei den gleichen Akteuren fand ich etwas klischeehaft. Dass Hera Lind eine Autorin ist, die in einer gut verständlichen und fesselnden Sprache schreibt, ist ohne Zweifel. Bei diesem Buch muss man sich aber darauf einlassen, dass man auf Protagonisten trifft, die unmenschliche Schikanen ertragen und aushalten müssen und mir fehlt die Vorstellungskraft, dass ich das ebenso hätte tun können, wie Gisa genannt Peasy und all die anderen Menschen, denen das widerfahren ist. Ich empfehle gerne das Buch, das ein Stück Zeitgeschichte der jüngsten Vergangenheit dokumentiert, welches manch einer Verklärung der Geschichte gegenübersteht.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 07.01.2021
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


sehr gut

Ein wunderschöner Abschluss

Das Cover:
Wie bei den anderen beiden Covers ist auch hier die gut gewählte Anpassung die Basis der Buchpräsentation. Ich finde den Einband sehr gelungen und einladend.

Die Geschichte:
Sophia kümmert sich rührend um ihre Freundin und deren Gesundung. Beruflich startet sie noch einmal bei Madam Rubinstein durch, weil diese ihr Studium finanziert. Ihr geliebter Mann unterstützt sie sehr. Sie denken alle, dass der Krieg weit weg ist in Europa, doch auch der kommt näher und die Sorgen um Freunde und Familie in Berlin und Paris wird größer. Als ihr Mann in Frankreich als verschollen gilt und sie eine Nachricht von einem Bekannten erhält, trifft sie die Entscheidung, den Beruf nicht an die erste Stelle zu stellen. Aber ihr Traum wird bleiben.
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf den dritten Teil, der nahtlos an den beiden ersten Büchern ansetzt. Wie schon zuvor in den beiden ersten Bänden fand ich die Weiterentwicklung der Protagonisten sehr authentisch und die neu hinzugekommenen Figuren fügten sich wunderbar in die Geschichte ein. Über die leicht und flüssig lesbare Sprache von Corina Bomann muss ich nicht mehr viel sagen. Die Schauplätze sind auch hier sehr intensiv beschrieben und die fein eingeflochtene Zeitgeschichte bestätigt eine intensive Recherche. Die „Ich“-Erzählerin Sophia, gestattet es mir, sehr nah dabei zu sein. Spannend auch wieder der Puderkrieg zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden, wobei ich mir in diesem letzten Band etwas weniger von den beiden gewünscht hätte, weil sie sich doch in ihrem gegeneinander wiederholten. Interessant wäre vielleicht gewesen, mehr über ihren am Ende eingeschlagenen neuen Weg zu erfahren, der sicher auch nicht so ganz leicht zu verwirklichen war. Aber vielleicht kommt ja noch ein Nachschlag.
Ich finde jedenfalls, dass der Abschluss sehr gelungen ist, und spreche gerne meine Leseempfehlung aus.

Heideline von friederickes bücherblog

Bewertung vom 22.12.2020
Hannahs Gefühl für Glück
Kimmel, Fran

Hannahs Gefühl für Glück


sehr gut

Eine tiefgründige Weihnachtsgeschichte

Das Cover:

Die Abbildung zeigt das kleine Mädchen mitten in kalter Winterlandschaft. Es schaut auf die Häuser. Zusammen mit dem Klappentext ist die Buchpräsentation sehr harmonisch, ansprechend und einladend.

Die Geschichte.

Eric Nyland trifft auf ein Mädchen, das alleine mit dürftiger Bekleidung im Schnee unterwegs ist. Er bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen. Einige Zeit später geht er nochmals zu dem Haus, weil er sich berechtigte Sorgen macht. Er nimmt die kleine Hannah mit nach Hause, obwohl seine Familie auch reichlich Probleme hat. Auch die vorweihnachtliche Stimmung fehlt bisher. Doch dieses kleine Mädchen schafft es, die Familie zu verändern.

Meine Meinung:
Ich bin zwiegespalten, weil mich die Geschichte einerseits berührt und andererseits nicht so ganz mitgenommen hat. Aber der Reihe nach.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sie sind ihren zugewiesenen Charakteren entsprechend überzeugend. Ich habe die kleine Hannah sehr ins Herz geschlossen, denn ihre persönliche Geschichte ist sehr berührend. Die Familie Nyland indes ist eine Familie, in der meines Erachtens jedes Mitglied lange Zeit seine persönlichen Probleme und die Sprachlosigkeit aufzeigt, mit Ausnahme des dementen Opas und des jüngsten, nicht gesunden Sohnes, die beide ebenfalls die Familie sehr fordern. Alle sind irgendwie bemüht und schaffen es aber dennoch nicht, harmonisch zusammenzuleben. Die Vorweihnachtszeit wird eher zum Stressfaktor, als zum beschaulichen miteinander und das alles war mir insgesamt eindeutig zu viel an negativer Atmosphäre. Die Autorin schreibt in einer angenehmen und flüssigen Sprache. Rückblicke klären später über die familiären Probleme auf, sodass die Verhaltensweisen nach und nach verständlicher werden. Die Schauplätze und die winterlichen Gegebenheiten in Kanada sind sehr schön beschrieben.
Insgesamt ist es eine etwas andere, eine tiefgründige Weihnachtsgeschichte, auf die man sich mit Geduld einlassen muss, denn nur ganz langsam zieht durch die kleine Hannah Wärme, Mut und Zuversicht ein. Das Buch bekommt deshalb meine Leseempfehlung.

Heidelinde von „friederickes bücherblog“

Bewertung vom 14.12.2020
Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4
Renk, Ulrike

Träume aus Samt / Das Schicksal einer Familie Bd.4


ausgezeichnet

Ein Abschluss der zu Herzen geht

Das Cover:
Das Cover ist sehr einladend und an die drei Bände zuvor angepasst, was zu einem hohen Wiedererkennungswert beiträgt. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine beeindruckende Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Ruth hat es geschafft. Sie ist mit ihrer Familie auf einem Schiff unterwegs nach Amerika. Mit ihnen Leute, die falsche Versprechungen machen und ihnen das Geld aus der Tasche ziehen. In Chicago finden sie Hilfe, Unterstützung und eine kleine Wohnung. Die ganze Familie muss sich einem nicht so leichten Neuanfang stellen und sich Stück für Stück nach vorne kämpfen. Der Kontakt, zu den Familienmitgliedern, die in Deutschland zurückbleiben mussten, bricht ab. Ruth lernt einen jungen Mann kennen und lieben, der nicht gerade den Vorstellungen ihrer Eltern entspricht, auch als Soldat in den Krieg ziehen muss. Werden Sie irgendwann ihr Glück finden?


Meine Meinung:
Zufällig habe ich den dritten Band der Saga gelesen und diesen am Ende meinen Highlights 2020 zugefügt. Daher war ich sehr gespannt auf den letzten Teil, den ich nun mit ebenso großer Hingabe gelesen habe. Die fein gezeichneten Protagonisten, die über weite Strecken an der wahren Lebensgeschichte von Ruth Meyer angelehnt sind, haben sich alle in mein Herz geschlichen. Was für ein Kampf um das Leben und das Überleben. Und was für eine Stärke das Schicksal anzunehmen. Ulrike Renk schreibt wie im letzten Teil schon beschrieben in einer sehr spannenden, bildlich lebhaften und einfühlsamen Sprache, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Schauplätze luden ein mitzukommen und die Zeitgeschichte ist exzellent eingearbeitet. Da die Geschichte eine wahre Lebensgeschichte nachzeichnet, müssen wir nicht über einen Spannungsbogen reden, denn das Leben hat hier fleißig mitgeschrieben.
Mein Fazit: Dieser Abschluss ist ein würdiger Abschluss und auch wenn ich mich wiederhole, wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschehen kann. Heute mehr als je zuvor. Ich empfehle alle vier Bände dieser Familiengeschichte, zu lesen und Ruth durch ihr Schicksal zu begleiten.

Bewertung vom 03.12.2020
Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2
Stern, Anne

Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2


ausgezeichnet

Mit Hulda unterwegs in Berlin

Das Cover:
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es strahlt die Atmosphäre der damaligen Zeit aus und ist natürlich an Band 1 angelehnt. Eine sehr gelungene und neugierig machende Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Hebamme Hulda wird ins Scheunenviertel vermittelt und trifft dort auf eine jüdische Familie, die nach sehr strengen Regeln lebt. Sie versucht, das Vertrauen der Gebärenden zu gewinnen, was ihr auch gelingt. Als bei einem Kontrollbesuch der kleine Junge verschwunden und die junge Frau kaum ansprechbar ist, macht sich Hulda auf die Suche. Sie stößt auf Geheimnisse und Ablehnung und gerät in einen Pogrom, was sie in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Eine nahtlose Fortsetzung des ersten Teils. Dieses Mal geht es 1923 mit Hulda ins Scheunenviertel. Ich habe die toughe und furchtlose junge Frau sehr in Herz geschlossen und alle anderen Protagonisten imponieren durch ihre fein ausgearbeiteten Charaktere. Es sind Figuren, die uns lebhaft die Geschichte vorleben und uns mitnehmen. Die Autorin lässt die Leserschaft tief ins Berliner Milieu der Zeit eintauchen. Sie schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache, die an ausgewählten Stellen die Berliner Dialektik aufblitzen lässt. Sie zeigt damit, wie Berliner in ihren Gedanken und ihrer Mentalität mit dem Leben klarkommen und lässt uns in ihre Seelen schauen. Die Zeitgeschichte ist wie immer exzellent recherchiert und fein eingearbeitet. Die Perspektivwechsel sorgen für den wohldurchdachten Spannungsbogen, sodass der zweite Teil ebenso empfehlenswert ist, wie das erste Buch der Trilogie.
Ich spreche meine ausdrückliche Leseempfehlung aus.
Heidelinde von Friedericke Bücherblog

Bewertung vom 03.12.2020
Auf die Plätze, fertig, herrenlos
Regitz, Brigitte

Auf die Plätze, fertig, herrenlos


sehr gut

Das Buch und meine Meinung:
Seite für Seite und Zeile für Zeile spürt man, mit welcher Hingabe die Autorin Brigitte Regitz sich um herrenlose Katzen kümmert. Anschaulich berichtet sie über einen Zeitraum von 10 Jahren, wie sie mit anderen gemeinsam, mit Futterstellen und mehr, die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern sucht. Ich empfehle Tierfreunden einen Blick auf die Arbeit derer zu richten, die sich um die zahlreichen Tiere kümmern, die kein Zuhause haben. Ein herzliches Dankeschön für die aufopferungsvolle Arbeit und eine Leseempfehlung, die ich gerne ausspreche.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.11.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Das Cover:
Die Buchpräsentation ist an den Band 1 angelehnt und wie ich finde sehr stimmig und lockend. Zusammen mit dem Klappentext hat mich das Buch sehr neugierig gemacht.

Die Geschichte: (Achtung Spoiler)
Sophia erhält 1929 einen Brief, indem jemand behauptet, dass ihr Sohn noch leben würde. Sie reist nach Paris, kann aber nichts erreichen. Als sie nach Amerika zurückkommt, bewirbt sie sich bei Elizabeth Arden, denn sie braucht unbedingt eine neue Arbeit. Anstatt im Labor muss sie allerdings in einem Salon arbeiten, was gar nicht leicht ist. Eines Tages trifft sie zufällig auf Helena Rubinstein, die ja ihre Firma vor einiger Zeit verkaufte und deshalb auch Sophia ihren Arbeitsplatz verloren hatte. Auch sie bietet ihr erneut einen Arbeitsplatz an, denn sie hat ihr Unternehmen mittlerweile wieder zurückgekauft. So steht Sophia wieder mitten im Puderkrieg, bleibt aber bei Elizabeth Arden. Diese bietet ihr einen interessanten Job auf dem Land an und bringt sie zufällig mit ihrer einst großen Liebe zusammen. Von einem Tag zum anderen steht alles auf dem Spiel.
Meine Meinung:
Ich war sehr auf den zweiten Teil gespannt und konnte mich von der ersten Seite an wieder zurechtfinden, denn die Geschichte setzt sich nahtlos fort. Die Protagonisten entwickeln sich weiter und neue Figuren reihen sich interessant ein. Auch die Schauplätze sind wie bereits im ersten Teil sehr gut beschrieben. Die Zeitgeschichte und die Geschichte rund um die Kosmetik sind sehr interessant eingearbeitet. Kleine Rückblicke vermitteln das bisher Geschehene zum besseren Verständnis. Corina Bomann schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache, sodass das Lesevergnügen nicht unterbrochen wird. Die zahlreichen Perspektivwechsel sorgen dafür, dass der Spannungsbogen meistens hoch ist. Gegen Ende des Buches zieht es sich ein wenig und das Ende selbst ist an der Stelle etwas unerwartet und abrupt. Allerdings ist es auch verständlich, denn der dritte Teil steht an.
Mein Fazit. Auch der zweite Teil hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass sich noch einiges von dem auflöst, was mich fragend und neugierig zurückgelassen hat. Meine ausdrückliche Leseempfehlung spreche ich hiermit aus.
Heidelinde von friederickes bücherblog