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anyways
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greifswald

Bewertungen

Insgesamt 267 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2012
Starters / Callie Bd.1
Price, Lissa

Starters / Callie Bd.1


ausgezeichnet

Der Autorin bescheinige ich einen flüssigen, schnellen aber auch sehr spannenden Sprachstil. SiFi-Romane gehören nicht ganz zu meinem bevorzugten Genre. Ihr Werk hat mich dennoch positiv überrascht. Die Umsetzung ihrer Idee einer möglichen Zukunft nach einem Biowaffen-Anschlag ist ihr sehr gut gelungen. Der Traum von der ewigen Jugend wird wohl so lange bestehen wie wir Menschen die Erde bevölkern, und ich kann mich ganz gut auch in die Protagonistengruppe der Enders hineinversetzen, eine schöne Vorstellung und Traumverwirklichung die die Body-Bank dort anbietet ,aber mit einer besonderen Tücke den Startern gegenüber. Die Spannungsbögen sind so gut erzeugt, so dass ich das Lesen des Buches nur ungern und durch Zwangspausen unterbrochen habe.

Die Charakterzüge der jungen Callie sind sehr gut herausgearbeitet. Ein junges Mädchen, das mit dem Verlust seiner Eltern kämpfen muss und sich nebenbei noch um den kleinen Bruder kümmert. Auch wenn man mit 16 schon „groß“ ist, wie eine erfahrene Erwachsene agiert man nicht, und daher erklärt sich die Widersprüchlichkeit in ihren Handlungen dies wiederum ist aber sehr glaubwürdig. Ein bisschen dick aufgetragen fand ich lediglich die Assoziationen zu dem Märchenklassiker „Aschenputtel“ bezüglich der kleinen Romanze mit Blake.



Gefallen haben mir einige technische Details im Roman, wir werden laut Price zwar immer noch mit Handys telefonieren aber jetzt einen Airscreen statt eines PC‘s haben. Das ist auch der Aspekt der mir gefällt, die Autorin begeht nicht den Fehler, wie viele andere vor ihr, dass sie wirklich alles utopisiert.

Alles in allem finde ich dieses ein sehr gelungenes Debüt trotz einiger Schwächen bezüglich der Handlung. Mir fehlte eine etwas genauere Zeichnung des Krieges, auch die große 3. Gruppe die die derzeitige Bevölkerung der Staaten ausmacht ist mir zu dünn beleuchtet. Wer sind die Renegaten und wie fügen sie sich in die Gesamtbevölkerung ein? Man erfährt von ihnen nur dass sie mit Vorliebe stehlen. Und damit komme ich eigentlich zum Hauptpunkt meiner Kritik. Gegen ein bisschen „Denglisch“ habe ich an sich nichts, aber wenn Bücher schon übersetzt werden, sollte man dies doch etwas konsequenter tun. Es gibt für Starters, Enders und Renegaten und die vielen anderen

Bewertung vom 23.08.2012
Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1


gut

Das kleine Dorf Pont Aven liegt in der Bretagne direkt an der südlichen Atlantikküste und lebt hauptsächlich vom Fischfang und von seiner Vergangenheit. Eine Vergangenheit die jedes Jahr Heerscharen von Touristenanlocken. Im kleinen Pont Aven hat als Erster der berühmte Maler Gauguin zeitweise gelebt und gemalt, später folgten ihm seine „Schüler“ und andere gerade aufstrebenden Impressionisten und Expressionisten.

Von dieser Geschichte lebt auch seit über hundert Jahren die Familie Pennec. Denn die Urgroßmutter beherbergte diesen später so berühmten Maler und seine Gleichgesinnten. Die Familie betreibt seit vielen Generationen ein kleines Hotel. Eines Morgens wird der derzeitige hochbetagte Enkel der Gründerin erstochen in seinem Hotelrestaurant aufgefunden. Da der zuständige Kommissar im Urlaub ist muss aus Concarneau der dortige Beamte sich zusammen mit seinen Leuten und der Polizei von Pont Aven um diesen Mordfall kümmern. Kommissar Dupin war eingefleischter Pariser bis er vor ein paar Jahren mit einigen seiner Charakterzügen den Pariser Obrigkeiten nicht mehr gefiel und in die Bretagne hochgelobt wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint er sich aber mit Land und Leuten ausgesöhnt zu haben. Dieser Fall ist mehr als ungewöhnlich da der Ermordete nicht nur sehr alt sondern auch sterbenskrank war. Das gibt dem sehr eigenbrötlerischem agierenden Beamten Dupin stark zu denken.

Kurz nach der Entdeckung der ersten Leiche gibt es eine zweite und Dupin gerät ziemlich unter Druck.





Meine erste Assoziation mit dem Nachnamen des Kommissar Dupins, ließ mich sofort an den Meisterdetektiv Arsen Lupin denken, nicht an Maigret. Obwohl er tritt in keine von beiden Fußstapfen. Dieser Krimi ist geprägt von Dialogen und Landschaftsbeschreibungen, wobei letztere sehr gut gelungen sind und erstere schon nach dem ersten Viertel ermüden. Es sind eine Fülle an verschiedenen Personen die wiederum mit dem Kommissar „Gespräche“ führen. Leider ähneln sich die französischen Namen derart, so dass ich leider zwischendurch immer mal den roten Faden verlor.

Die eigentliche Story ist interessant aber an der Umsetzung hapert es. Bei mir kam keine Spannung auf, eher im Gegenteil waren doch einige Dinge sehr vorhersehbar. Und zu guter Letzt muss ich auch die Figur des Ermittlers kritisieren, denn der agiert mir sehr unsympathisch. Ein Teamplayer ist er nicht eher im Gegenteil er ist nur am kritisieren seiner Kollegen und benutzt diese lediglich als Laufburschen.

Alles in allem ein solider Krimi.

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2012
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Musso, Guillaume

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ausgezeichnet

Als die junge Floristin Madeline aus Paris, am JFK Flughafen, mit dem jungen Vater Jonathan, auf der Suche nach einem Sitzplatz im Bistro zusammenstoßen, können beide nicht ahnen dass diese Begegnung ihr zukünftiges Leben völlig verändern wird. Nachdem beide ihre sieben Sachen nach dem Aufeinanderstoßen wieder zusammen suchen, vertauschen sie unabsichtlich ihre fast identischen Smartphones. Erst an ihrem jeweiligen Heimatort fällt ihnen dieses Malheur auf. So sitzt Jonathan in San Franzisco erst etwas unschlüssig mit Madelines Handy in der Küche, während genauso unschlüssig in Paris sein Handy angeschaut wird. Beide können ihre Neugier aber nicht besiegen und der Voyeurismus siegt. Sie beginnen im Leben des Anderen zu schnüffeln. Erschrocken stellt Jonathan bald fest, dass ihn mit der Floristin mehr verbindet. Ein Schlüssel der beider Leben fortan bestimmt und ein Geheimnis das Madeline lieber in der Vergangenheit belassen würde. Aber einmal ins Rollen gekommen lassen sich die nachfolgenden Ereignisse nicht mehr verhindern.

Was erst wie eine lustige Verwechslungskomödie á la Hollywood beginnt, mausert sich zunehmend in einen vielschichtigen Roman der schlussendlich in einem Thriller endet.
Musso kreiert vielschichte Persönlichkeiten in einer ausgefeilten Story.
Es ist mein erstes Buch von Musso und ich bin mehr als positiv überrascht. Sein Sprachstil ist flüssig begünstigt auch durch die kurzgehaltenen Sätze. Die Berufe oder Berufungen der Protagonisten werden detailliert dargestellt, so dass die Liebe zum Kochen bei Jonathan, und die Liebe zur Flora bei Madeline sofort greifbar wird. Die Nebendarsteller werden zwar manchmal ein bisschen lieblos dargestellt und auch ebenso behandelt, ich empfand das aber nicht als Manko. So wurde die eigentliche Geschichte nicht ständig unterbrochen und durch Nebensächlichkeiten zerstückelt. Dem Autor gelang so das Kunststück mich nonstop an sein Buch zu fesseln.
Besonders interessant sind auch die vielen verschiedene Zitate / Sätze , die den Kapiteln vorangestellt wurden , weil sie einen Vorgeschmack auf das jeweilige Kapitel geben und sehr positiv aufgefallen ist mir, das diese übersetzt wurden.
Einige Schwächen bezüglich der medizinischen Aspekte sind mir aufgefallen, durch die enorme Schreibkraft des Autors sind diese schnell überflogen.

Fazit: Ein Buch das auf den ersten Blick vorgibt ein bestimmtes Genre zu vertreten und sich auf den zweiten als ein wirklich großartiger Roman mit bemerkenswert wenigen Klischees entpuppt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2012
Winterstarre / Robert Walcher Bd.8
Rangnick, Joachim

Winterstarre / Robert Walcher Bd.8


gut

Um das Überleben ihres Hofes im Mägertal zu sichern, kommen die Brüder Hiemer durch einen Bekannten, auf die Idee marokkanischen Gastarbeiter aufzunehmen und sie den umliegenden Höfen als billige Arbeitskräfte anzubieten. Alles ganz legal, anscheinend. Die große Organisation IFAM kümmert sich um alles. Gesagt, getan. Kurze Zeit später reisen die Ersten an, unter ihnen Tarik. Ein Marokkaner der kurz vor der Vermählung steht und noch einiges für die Aussteuer verdienen muss, damit er die ihm angedachte Samira auch wirklich ehelichen kann. Und wo lässt es sich leichter Geld verdienen als in Europa. Da er als einer der Einzigen seine Deutschkurse regelmäßig besucht hat, fungiert er bald als Dolmetscher zwischen seinen Landsleuten und den Hiemer-Brüder. Doch nachdem die anfänglichen Hürden wie Sprache, Essen und Unterkunft einigermaßen behoben wurden, wird ein Gastarbeiter krank und verstirbt kurze Zeit später. Die Krankheit ist äußerst ansteckend und weist eine hohe Letalität auf, die nicht nur bei den Gastarbeitern grassiert sondern auch unter den Bewohnern des abgeschiedenen Mägertales für deutliche Verluste sorgt.

Kommissar Brunner bittet Walcher sich den Hiemer-Hof mal genauer anzusehen, nicht wegen der Gastarbeiter, sondern weil ein Nachbar die Brüder verdächtigt, ihren Vater vielleicht ermordet zu haben. Brunner selbst kann nicht, da es nicht sein Einsatzgebiet ist. Na da Walcher dem Kommissar freundschaftlich verbunden ist, schnallt er sich die Ski unter und macht sich auf den beschwerlichen Weg, denn selbst das Allgäu erlebt einen sehr frühen, strengen und schneereichen Winter. Weit kommt er nicht und eh er sich versieht liegt er mit Waden- und Schienbeinbruch im Krankenhaus.

Währenddessen spitzt sich die Lage auf dem Hof zu und auch im Dorf kommt es zu unzähligen Erkrankten. Erst im Frühjahr wird das Ausmaß der Tragödie sichtbar, als in einer alten Berghütte unzählige Leichen gefunden werden. Doch was verbirgt sich dahinter? Brunner und Walcher nehmen die Ermittlungen gemeinsam in der neu gegründeten SOKO „Winterstarre“ auf.





Mein „dritter“ Fall mit Walcher und er wird mir zunehmend sympathischer. Sein Hang zu bizarren Storys, seiner Liebe zu Hof und Getier, Bewohner eingeschlossen, und sein Hang zum guten Tropfen haben einen hohen Wiedererkennungswert. Auch der, ich will meinen, leicht schnoddrige Erzählstil des Autors gefällt mir zunehmend.

Ragnick greift auch in seinem neuesten Walcher-Krimi ein brisantes Thema auf, die Panikmache der Pharma- und Gesundheitsindustrie und deren maßlose Gier nach immer höheren Profiten ausgelöst durch die Angst vor gefährlichen Krankheiten. Man denke da wirklich nur an die letzte Welle ausgelöst durch die Schweinegrippe.Leider muss ich Ragnick, trotz seiner guten Recherche über die sensiblen Bereiche auch ein paar Pünktchen abziehen, da er mir leider nur zu oberflächlich die Details schildert. Warum erkranken nur Männer an Ragnicks Virus. Das ist unlogisch und wird von Autor leider nicht näher erklärt. Auch das ein Infizierter gar keine Symptome zeigt entspricht nicht der Realität. Hervorragend dargestellt finde ich allerdings die Vetternwirtschaft in Politik, Wirtschaft, der Executive wurde infiltriert. Auch seine fulminante Steigerung der Geschichte zum Ende hin ist spannend und sehr unterhaltsam. Also bis auf ein paar kleine Schwächen ein sehr empfehlenswerter Krimi.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2012
Emma verduftet
Hennig, Tessa

Emma verduftet


weniger gut

Noch bevor Emma und ihr Mann Georg zu ihrer Tochter Lilly nach Nizza aufbrechen, schwant Emma das diese Reise sich wie so viele andere entwickeln würde. Nervig. Zusammen mit Georg zu verreisen lässt irgendwie gar keine Urlaubsstimmung aufkommen. Ständig ist er am herumnörgeln, da passt erst die Unterbringung des Gepäcks nicht und dann Emmas grottenschlechter Fahrstil. In Nizza angekommen wird’s noch schlimmer, Georg buchte das beste Hotel am Ort, obwohl die Eheleute sich mit ihrem Architektenbüro gerade auf einer finanziellen Talfahrt befinden. Auch zu ihrer gemeinsamen Tochter hat Georg keine Lust sogleich vorbeizuschauen. Doch auch Emma erlebt ihr blaues Wunder, darf sie doch ihre sonst so artige Tochter aus der Klinik abholen, nachdem diese, statt ihre Eltern zu begrüßen, lieber auf einer Modelparty war, und etwas zu tief ins Glas geschaut hat. Da kommt läuft Emma, nur durch Zufall, ihrer früheren Freundin Nora über den Weg. Zusammen mit dieser wird die dreiundfünfzigjährige endlich ihr Leben umkrempeln.

Ich neige nicht dazu Bücher nicht zu Ende zu lesen, aber seit Seite 50 dachte ich ernsthaft darüber nach und ab der Seite 150 war es dann wirklich vorbei mit meiner Geduld.
Es liegt wahrscheinlich an mir. Ich dachte ich doch das Tessa Hennig eine ebenso lockere, teilweise nachdenkliche, auf jeden Fall aber unterhaltsame Geschichte wie in „Elli gibt den Löffel ab“ erzählt. Oder etwas in der Art von „Der Club der Teufelinnen“. Leider war das in meinen Augen nicht der Fall.
Gestört haben mich diese unerträglichen Schuldzuweisungen aller Protagonisten. Fast ausschließlich jeder badet nur in Selbstmitleid und gibt dem jeweiligen Partner direkt oder indirekt die Schuld. Beispiel Emma: Als diese ihren Mann kennenlernt weiß sie dass dieser ein rechthaberischer Egozentriker ist, der den Hang hat über seinen Verhältnissen zu leben. Erst nach zwanzig Jahren Ehe fällt ihr auf, das er sie nur benutzt. Es erscheint mir unglaubwürdig. Georg wird einzig und allein auf seine schlechten Eigenschaften reduziert und dieser werden wiederum auf jeder dritten Seite ausführlich geschildert, zwischendurch rechnet aber Nora mit Emma, Emma mit Lilly, Lilly mit ihren Eltern….. ab. Da kommt nicht wirklich Lesegenuss auf. Schade.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2012
Die Holzhammer-Methode / Holzhammer ermittelt Bd.1
Gers, Fredrika

Die Holzhammer-Methode / Holzhammer ermittelt Bd.1


sehr gut

Hut ab, als Norddeutsche einen bayrischen Mundart- Krimi zu schreiben, zollt mir Respekt ab. Dabei hat ihr „Holzhammer“ und seine Gefolgschaft, durchaus die Möglichkeit, Kult-Status zu erreichen. Gefallen hat mir neben der sehr idyllischen und mit vielen Augenzwinkern versehenen Beschreibung der wunderschönen Bergwelt und ihrer Bewohner auch ihre Detailtreue. Ich habe mich sofort in allen Örtlichkeiten zurechtgefunden bzw. wiedererkannt. Die Beschreibung des Königssees sowie der dortigen Touristenfallen und die Entdeckung des wirklich riesigen Drogeriemarktes in Berchtesgaden hatten schon heftigen Schmunzelcharakter.

Wirklich gruselig fand ich nur den Inhaltsstoff von „Resis gesundem Brotaufstrich“ erst hielt ich es nur für eine Art schriftstellerische Freiheit, weit gefehlt Mankeifett gibt es tatsächlich.

Ein rundum gelungenes Debüt, eine ausgefeilte nicht unspannende Story, sympathische Hauptakteure, gute Recherche und ein flotter Schreibstil runden das Ganze ab. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und einem neuerlichen Fall bin ich nicht abgeneigt.

Bewertung vom 07.06.2012
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


sehr gut

In den weniger bekannten und überlieferten Lebensjahren von Shakespeare, siedelt Safier seinen humorvollen Roman an. Eine irrwitzige dafür eine komplett unrealistische Liebesgeschichte, lustige Dialoge und zwei starke Protagonisten dazu ein flotter Schreibstil, und der Leser wird förmlich mitgerissen. Stellenweise klingt der große Dramaturg ein wenig neumodern, ein Aspekt der mir meistens sehr gefallen hat. Bei einigen Dingen hätte aber durchaus der Rotstift gezückt werden können, denn Schulkinder hatten zu dieser Zeit noch keinen Ranzen. Was hätten sie dort auch einpacken sollen?

Eine von Selbstzweifeln geplagte, trotzdem feurige Frau muss den Körper eines Künstlers, der seine Zweifel gern über den Beischlaf mit diversen Gespielinnen zerstreut, teilen, noch dazu im ausgehenden Mittelalter.

Sieht man einfach mal davon ab, das die historischen Details fast gänzlich nicht stimmen, das Rosa ein klein bisschen zu naiv und verklemmt agiert und Shakespeare sich von seinem Sprachgebrauch schon im 19.Jahrhundert befindet und nebenher über eine sehr gesteigerte Libido verfügt, ist es trotzdem ein herrlich schräger Roman der für viele Schmunzler und vergnügliche Stunden sorgt. Einfach herrlich schräg. Ein echter Safier sozusagen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2012
Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5
Neuhaus, Nele

Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5


gut

Der Versuch der Autorin die Schlagworte Klimawandel und Klimaschutz zweidimensional darzustellen, d.h. ein bisschen Wahrheit in die heutigen Debatten und Hysterien hinsichtlich der Erderwärmung zu bringen, hat mir sehr gefallen.

Nele Neuhaus Roman zeichnet ein flüssiger, umfangreicher und stellenweiser spannender Schreibstil aus. Trotzdem bin ich von ihrem neuen Krimi nicht überzeugt, das mag mitunter an den wirklich vielen Tatverdächtigen, an den vielen parallel verlaufenden Handlungssträngen und an den teilweise haarsträubenden Verhaltensweisen der Hauptprotagonisten liegen. Das empfinde ich mehr als Wirklichkeitsfern. Da werden Bestechungsversuche unterschlagen, dringend Tatverdächtige aus falschem Heldenmut versteckt das geht bis hin zur Dienstverweigerung ohne jegliche Konsequenzen. Sehr sexistisch agiert diesmal Pia Kirchhof, die wirklich sämtliche Tatverdächtige einem visuellen Ganzkörperscan unterzieht, wohin gegen sich ihr Vorgesetzter als Backfisch mit rosaroter Brille entpuppt. Auch die Aufklärung des Mordes und die Präsentation der Motivation des Täters sind irgendwie schwer nachvollziehbar.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2012
Bauernfänger / Robert Walcher Bd.1
Rangnick, Joachim

Bauernfänger / Robert Walcher Bd.1


gut

Sehr gefallen hat mir Rangnicks Schreibstil, frisch, locker, manchmal leicht zynisch aber immer interessant und teilweise mit der landestypischen Aussprache gespickt. Die Idee einer Wirtschaftsmacht, die sozusagen den Weltmarkt zu 95% regiert und aus einem Lotto-Imperium entstanden ist, war für mich zu phantastisch. Aber das muss man dem Autor lassen, er hat sie konsequent durchgesetzt. Da wird aus dem beschaulichen Allgäu die Hofburg des Verbrechens. Mit diversen auch als Suizid getarnten Morden, mit einer Vielzahl von Killern, Guten wie Bösen, hetzt Walcher durch sein beschauliches Weiler und behält nicht so ganz den Überblick, über die Geschehnisse. Ganz überzeugen konnte mich der Autor diesmal nicht, für mich klang alles irgendwie bemüht und gerade in Bezug auf die mysteriöse Company wenig durchdacht und vor allem erklärt.