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Monina83

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2020
Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1
Falk, Alana

Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Von Alana Falk habe ich schon einige Bücher gelesen und jedes konnte mich bis jetzt begeistern, deswegen musste ich natürlich auch „Gods of Ivy Hall“ unbedingt lesen.


Das Thema „Götter“ ist ja momentan sehr beliebt und auch ich liebe Geschichten rund um Zeus, Hades und wie sie alle heißen. In diesem Fall geht es vor allem um Hades, der Rachegöttinnen und –götter rekrutiert, um jungen Männern und Frauen die Seele zu rauben und sie ihm zu übergeben. Sehr gut gefiel mir dabei, dass Alana Falk hier auch keinen Unterschied in den Geschlechterrollen macht. Es gibt Rachegöttinnen, die Jungs küssen und welche, die Mädchen küssen. Genauso gibt es Rachegötter, die Frauen küssen und welche, die Männer küssen. Es ist ganz selbstverständlich und wird nicht großartig zum Thema gemacht. Überhaupt war ich total begeistert davon, dass es gleich eine ganze Gruppe Rachegötter gab. Diese wohnen in einer Studentenverbindung zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Zwar dürfen Außenstehende nichts von ihnen wissen, aber innerhalb ihrer verschworenen Gemeinschaft wissen sie von ihrem Pakt mit Hades und können sich so gegenseitig helfen. Das fand ich herrlich erfrischend. Endlich einmal nicht eine einzelne Protagonistin, die ihre Kräfte vor allen geheim halten muss. Alana Falk hat hier wirklich eine sehr spannende Gruppe von Rachegöttinnen und –göttern gegründet, die ich total gerne begleitet habe. Es macht Spaß die einzelnen Personen kennenzulernen und man fliegt gerade so von Seite zu Seite.

Leider hielt diese anfängliche Euphorie bei mir jedoch nicht lange an, denn plötzlich schien die Story nicht weiterzugehen und die Ereignisse drehten sich im Kreis oder gingen nur sehr langsam vorwärts. Als Erin schließlich Arden kennenlernt, scheint sich alles plötzlich nur noch darum zu drehen, dass sich die beiden nicht küssen und deshalb nicht zusammen sein können. Das fand ich sehr schade, weil das Buch dadurch in meinen Augen an Spannung verliert. Ich sah kein Vorwärtskommen und deshalb war gerade der Mittelteil für mich doch etwas zäh.

Erst als der Pakt zwischen Hades und Erin wieder eine größere Rolle spielt, konnte mich das Buch wieder richtig fesseln, denn Alana Falk hat wieder einen genialen Plottwist eingebaut, den ich so niemals vorhergesehen hätte, so geschickt ist er getarnt. Und damit hat sie die gesamte Geschichte am Ende noch einmal umgeworfen und wir fangen quasi wieder bei Null an. Ich liebe es, denn jetzt scheint es für den zweiten Band noch einmal richtig spannend zu werden. Und obwohl das Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, bin ich doch wahnsinnig gespannt darauf, was sich die Autorin für den zweiten Band noch einfallen hat lassen.


Fazit:

Ich liebe die Idee hinter „Gods of Ivy Hall“ und das nicht nur, weil Alana Falk hier das beliebte Thema der Götter aufgegriffen hat, sondern weil es endlich mal eine ganze Gruppe von Rachegöttern gibt und die Protagonistin damit nicht allein dasteht. Leider flacht die Spannung im Mittelteil sehr ab und das Liebesdrama drängt sich in den Mittelpunkt, was für mich die Story leider etwas zäh gemacht hat. Dafür gibt es am Ende nochmal einen genialen Plottwist, der die Karten komplett neu mischt und ordentlich Spannung für den nächsten Teil verspricht. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 27.03.2020
Die Kristallelemente (Band 1)
Pfeiffer, B. E.

Die Kristallelemente (Band 1)


sehr gut

Meine Meinung:

Zu Beginn erfährt man vom Schicksal von Amaras Großmutter und dass die alte Frau die einzige Bezugsperson des Mädchens war. Sie hatte eine ähnliche Gabe und wurde deshalb als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Deshalb schärft sie dem Mädchen ein, nie über ihre Magie zu sprechen. Das führt dazu, dass Amara ihre Fähigkeit nicht so wirklich einschätzen und auch nicht einsetzen kann. Deshalb weiß man als Leser auch nicht besonders viel darüber. Doch das ist anfangs gar nicht schlimm. Stattdessen lernt man Amara etwas kennen, wie sie denkt und fühlt und dass sie kein einfaches Leben führt. Man spürt ihre Einsamkeit auf jeder Seite und ich hatte richtig Mitleid mit dem Mädchen. Allerdings finde ich es auch immer etwas seltsam, wenn Eltern sich ihren Kindern gegenüber so hart benehmen. Das ist für mich leider absolut unverständlich, auch, wenn ich weiß, dass es so etwas durchaus gibt. Mir hat es jedenfalls das Herz gebrochen und ich war traurig, dass Amara nicht mal eine einzige Freundin hatte. Doch das ist wohl für den Fortgang der Geschichte wichtig, denn sobald das Mädchen auf das Piratenschiff entführt wird, werden alle Zelte zu ihrer alten Heimat abgebrochen.

Ich war wirklich sehr gespannt, was Amara auf dem Schiff erwarten würde, doch leider fällt hier erst einmal die Spannungskurve für mich ab. Es werden viele Andeutungen gemacht, es gibt viele Geheimnisse und Fragen, aber kaum Antworten. Ich muss gestehen, mir ging es hier etwas zu langsam. Zwar lernt man die Crewmitglieder etwas kennen und erlebt mit, wie sich Amara einlebt und anfängt, sich unter den Piraten immer wohler zu fühlen, aber die Spannung an sich hat mir etwas gefehlt. Mir war das einfach zuviel Geheimniskrämerei, vor allem, da die Geschichte, wie sich am Ende herausstellt, sehr komplex ist. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass man die ganzen Informationen nach und nach bekommt und so vielleicht die Zusammenhänge besser versteht. So ganz habe ich es nämlich auch nach dem Lesen noch nicht verstanden, wenn ich ehrlich bin.

Bei der Liebesgeschichte dagegen fand ich es gut, dass es so langsam vorwärts ging. Wie es bei „Die Schöne und das Biest“ eben der Fall ist, muss die Frau erst hinter die Fassade des Biests sehen, um zu erkennen, was unter der rauen Schale steckt. Auch hier ist das der Fall und ich fand es sehr schön, dass die beiden sich erst richtig kennenlernen mussten, bevor sie Gefühle füreinander entwickelt haben. Ich habe es so genossen, die beiden zu begleiten, denn sie sind wirklich ein unglaublich süßes Paar.

Die Story um das silberne Herz gefiel mir im Grunde sehr gut, allerdings habe ich die ganzen Zusammenhänge, wie schon gesagt, noch nicht so ganz verstanden. Es gibt so viele Informationen im Hintergrund, die mich selbst am Ende noch etwas verwirrt haben, die vielleicht aber in den Folgebänden noch einen Zusammenhang und für mich einen Sinn ergeben. Und obwohl die Geschichte erst einmal einen Abschluss findet, freu ich mich doch auf die Fortsetzung, da es da sicher noch einiges zu entdecken gibt. Außerdem freu ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Amara und ihrem Kai.

Fazit:

„Kristallelemente – Das silberne Herz des Meeres“ ist wirklich eine schöne Märchenadaption zu „Die Schöne und das Biest“. Genau wie im Original muss auch hier die Protagonistin hinter die raue Schale ihres Biestes blicken, um ihn lieben zu lernen. Überhaupt sind die beiden so ein süßes Paar, dass man sie einfach gerne begleitet. Die Hauptgeschichte rund um das silberne Herz des Meeres wird mir zu lange geheim gehalten, so dass ich am Ende die Auflösung dieser komplexen Welt nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich freue mich aber auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 18.02.2020
Jenseits der Goldenen Brücke / Cassardim Bd.1
Dippel, Julia

Jenseits der Goldenen Brücke / Cassardim Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Von Julia Dippel hatte ich schon Izara gelesen und war richtig begeistert, deswegen wollte ich natürlich auch Cassardim unbedingt lesen.

Das Buch beginnt mit einer sehr emotionalen Szene. Amaia besucht ihre Freundin, die an Leukämie erkrankt ist. Während dieses Besuches erfährt man, wie Amaias Leben aussieht, was sie so besonders macht und wieso sie nicht einfach so ins Krankenhaus fahren kann. Dieses kurze Kapitel zeigte mir sofort, was für ein außergewöhnlicher Mensch die Sechzehnjährige ist und das nicht nur, weil sie besondere Fähigkeiten hat, sondern weil sie eine sehr liebenswerte junge Frau ist, die ihr Herz auf dem rechten Fleck hat.

Schnell kommt auch Spannung in die Geschichte, denn ihre Eltern bringen einen Gefangenen mit in ihr Haus und machen ein riesiges Geheimnis daraus, was es damit auf sich hat. Überhaupt hat man am Anfang sehr viele Fragen und bekommt, genau wie Amaia kaum Antworten. Ich fand es ja toll, dass man keinen Wissensvorsprung als Leser hat, sondern sich gemeinsam mit der Protagonistin auf die Suche nach Antworten machen muss. Das machte mich zwar zum einen auch total verrückt, hat aber für zusätzlich Spannung gesorgt. Zwar weiß man durch den Klappentext, dass Amaia und ihre Geschwister in Cassardim landen, was es damit aber wirklich auf sich hat, kann man sich nicht mal ansatzweise denken.

Ich liebte das Reich der Toten. Julia Dippel beschreibt sehr bildgewaltig ihre fantastische Welt. Ich tauchte tief ein und hätte mich völlig darin verlieren können. Was die Autorin hier geschaffen hat ist wirklich außergewöhnlich. Cassardim ist so komplex, so durchdacht und doch auch so einzigartig und wundervoll. Gemeinsam mit den Geschwistern entdeckte ich all die Wunder dieser Welt und war sofort fasziniert davon. Dabei störte es mich kein bisschen, dass es die Antworten auf all meine Fragen nur häppchenweise gab und mit jeder Antwort eine neue Frage aufkam, denn in Cassardim gibt es einfach so viel zu sehen, dass ich jede Seite des Buches einfach nur genoss.

Doch schnell nimmt auch die Geschichte weiter an Fahrt auf. Geheimnisse werden aufgedeckt und Amaia sieht sich neuen Gefahren gegenüber. Sie lernt manche Menschen von einer neuen Seite kennen, trifft auf ganz neue Leute und weiß plötzlich nicht mehr, wem sie trauen kann und wer ein falsches Spiel mit ihr spielt. Julia Dippel zeigt hier, dass sie es wirklich versteht, ihre Leser zu überraschen. Gerade, als man meint, man wisse, worum es geht, wirft sie alles noch einmal über den Haufen und lässt eine Bombe platzen. Mich hat sie öfter als nur einmal an der Nase herumgeführt und ich war schon ganz kribbelig, weil ich selbst bald nicht mehr wusste, was tatsächlich hinter Cassardim steckt.

Irgendwie kommt man so kaum zum Durchatmen, da man von einer gefährlichen Situation in die nächste stolpert und gemeinsam mit Amaia ums Überleben kämpft. Dadurch bin ich geradezu durch das Buch gerauscht, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin das Ganze auflösen würde.

Und auch, wenn man denken könnte, dass das Ende erst einmal abgeschlossen ist und man sich entspannt zurücklehnen kann, ist das in meinen Augen so gar nicht der Fall. Es gibt nämlich noch viele Geheimnisse, die meiner Meinung nach ungelöst sind und mich ganz neugierig auf einen zweiten Band zurücklassen. Ich bin jedenfalls noch immer gefangen in Cassardim und möchte mich gar nicht davon lösen. Ich brauche unbedingt mehr.

Fazit:

Mit Cassardim hat Julia Dippel mich total verzaubert. Die Charaktere haben mich sofort in ihren Bann gezogen, die Handlung war so spannend, dass ich mich nicht lösen konnte und die Welt von Cassardim hat mit einfach nur fasziniert, so dass ich völlig gefangen war und gar nicht mehr daraus auftauchen wollte. Ich brauche unbedingt mehr davon! Ein grandioses Buch!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 13.02.2020
Heart and Soul
Raiser, Nadja

Heart and Soul


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss, es klang einfach zu spannend.

Im Prolog lernt man verschiedene Wissenschaftler kennen und erfährt, woran sie gerade forschen. Einem von ihnen ist ein Durchbruch gelungen und er hat es geschafft, die DNA eines Zwillingspärchens so zu verändern, dass sie sich ein Herz und eine Seele teilen. Was das genau bedeutet ist jedoch unklar. Da es andere aber für zu gefährlich halten, werden die beiden Geschwister getrennt und wachsen ohne das Wissen des jeweils anderen auf.

Danach lernt man Jen und Liam und deren unterschiedliche Leben kennen. Sie sind wirklich sehr verschiedenen aufgewachsen und scheinen aber beide immer auf der Suche „nach etwas“ zu sein. Sie fühlen sich verloren, unvollständig. Das kommt sehr deutlich heraus, ohne dass es die Autorin explizit erwähnt. Ich fand das total spannend und fragte mich, was passieren würde, wenn die beiden aufeinandertreffen.

Lange lässt uns Nadja Raiser nicht auf diese Begegnung warten und man merkt sofort, dass es zwischen den beiden ordentlich knistert und das nicht nur im übertragenen Sinn. Allerdings hat man als Leser den beiden Protagonisten gegenüber einen Wissensvorsprung, denn wir wissen, dass die beiden Geschwister sind und deswegen eine Liebe zwischen ihnen nicht sein darf. Mich machte es ehrlich gesagt ganz kribbelig, dass die beiden diese wichtige Information so lange nicht bekommen. Stattdessen müssen sie sich selbst auf die Suche nach Antworten machen. Erst nach und nach erfahren sie, dass die Gefühle zwischen ihnen nicht normal sind. Doch ihre Suche ist gefährlich und schnell geraten sie in das Netz gewissenloser Wissenschaftler. Puh, das brachte wirklich ordentlich Spannung in die Geschichte. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter den Forschungen steckt und wohin das ganze Experiment führen sollte. Für mich war dieses Thema einmal etwas ganz anderes und ich war sehr gespannt darauf, wie die Autorin die ganze Geschichte auflösen würde. Tatsächlich habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen, so begierig war ich darauf hinter das große Ganze zu kommen. Wirklich spannend und mitreißend. Dabei setzt Nadja Raiser auch auf überraschende Wendungen und Emotionen abseits der Liebesgeschichte.

Das Ende hat mich dann so richtig begeistert. Ich liebe es, wenn Bücher anders enden, als man es erwartet, wenn sie ungewöhnlich sind und trotzdem perfekt zur Geschichte passen. Zwar blieben auch noch einige Fragen offen und irgendwie hatte ich das Gefühl, die Hintergrundgeschichte wäre noch nicht ganz zu Ende erzählt, aber trotzdem konnte mich die Autorin damit einfach nur begeistern. Manchmal muss man etwas auch einfach so stehenlassen können, ohne es groß zu „zerpflücken“.


Fazit:

Dieses Buch ist tatsächlich einmal etwas anderes und lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Die Autorin setzt sowohl auf Emotionen, als auch auf überaschende Wendungen und jede Menge Spannung. Mich hat die Geschichte richtig mitgerissen und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen. Eine klare Leseempfehlung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 29.01.2020
Mit Lampenfieber und Musik
Sonn, Heike

Mit Lampenfieber und Musik


sehr gut

Meine Meinung:

Gleich im ersten Kapitel treffen Tessa und Ben aufeinander und sie rettet ihn und seinen Bruder vor den hysterischen Fans. Ich fand diese erste Begegnung richtig toll, da sie so viel Humor beinhaltet. Da wurde mir klar, dass ich hier nicht nur eine Liebesgeschichte vor mir hatte, sondern auch ein Buch, dass auf jeden Fall Spaß machen würde. Und tatsächlich überzeugte es mich vor allem durch den schönen Humor. Es gibt viele witzige, kleine Szenen und vor allem die jüngeren Mitglieder der Familie brachten mich häufig zum Grinsen.

Überhaupt hat es mir diese Familie wirklich angetan. Die einzelnen Charaktere sind so unterschiedlich und jeder hat seine eigene Geschichte. Da ist die älteste Schwester, die nach dem Tod des Vaters alles zusammenhielt und deswegen jetzt immer Angst hat, es könnte auseinanderbrechen, weswegen sie Fremden gegenüber erst einmal abweisend ist. Oder Sarah, die den Vater tot aufgefunden und seitdem nicht mehr gesprochen hat. Simon, der eigentlich immer schlechte Laune verbreitet, dafür aber einen wirklich guten Grund hat und und und. Ich freute mich wirklich sehr, die einzelnen Figuren kennenzulernen, denn Heike Sonn hat ihnen wahrlich Leben eingehaucht. In dieser witzigen, chaotischen, aber auch liebevollen Familie kann man sich einfach nur wohlfühlen und ich hätte tatsächlich auch gerne selbst Zeit mit ihnen verbracht.

Leider ging es mir mit Tessa da etwas anders, denn die fand ich wirklich anstrengend. Natürlich hat sie einiges mitgemacht und daraus ihre eigenen Lehren gezogen, aber mir war sie viel zu melodramatisch. Bei jeder noch so kleinen Schwierigkeit haut sie einfach ab, ohne ein Wort zu sagen. Zwar baut sie ein freundschaftliches Verhältnis zu den Familienmitgliedern auf, aber sie steht auch in einem Arbeitsverhältnis zu ihnen, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben und fährt dann einfach, als sie krank ist, nach Hause, ohne sich abzumelden. Also das konnte ich nicht verstehen und habe mich arg über die Protagonistin gewundert. An der Stelle der Geschwister wäre ich nicht so locker damit umgegangen, Vergangenheit hin oder her.

Trotz allem konnte ich natürlich nachvollziehen, dass Tessa sich verloren fühlt und nicht so wirklich weiß, wo ihre Zukunft sie hinführen soll. Auch ihre Bedenken gegenüber einer neuen Liebe fand ich authentisch. Sie hatte es nie wirklich leicht und wurde immer zu einer Person gemacht, die sie nicht wirklich war. Dabei hat sie sich selbst verloren und weiß nicht mehr, wer sie ist, was sie ausmacht. Das muss sie erst wieder lernen und dazu bekommt sie in dieser Familie wirklich Gelegenheit. Ich fand es sehr schön, wie sie aufgenommen und unterstützt wird. Wie die einzelnen Familienmitglieder aus ihr ihre Persönlichkeit herauskitzeln. So ist das Buch nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, sondern auch ein Entwicklungsprozess, den Heike Sonn wirklich glaubwürdig darstellt.

Auch die Liebesgeschichte fand ich richtig schön. Man merkt, wie sich die Gefühle langsam entwickeln und immer stärker werden. Trotzdem wehrt sich die Protagonistin dagegen, weil die beiden zum einen gar nicht zusammenzupassen scheinen und andererseits, weil sie der Liebe abgeschworen hat. Ich mag es, wenn die Charaktere nicht sofort in „ewiger Liebe zueinander entbrennen“, da kann ich die Lovestory besser nachvollziehen und sie mehr genießen.

Fazit:

„Mit Lampenfieber und Musik“ von Heike Sonn ist eine schöne und humorvolle Geschichte, die sich nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern auch um den Entwicklungsprozess der Protagonistin dreht. Leider wurde ich mit Tessa nicht wirklich warm, da ich sie zu melodramatisch fand, aber in den Rest der Charaktere kann man sich einfach nur verlieben. Mir hat das Buch auf jeden Fall einige tolle Lesestunden beschert.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 26.01.2020
Million-$ Brain Booster
Pribbenow, Babette

Million-$ Brain Booster


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Für 2020 habe ich mir vorgenommen, auch einmal andere Genres zu lesen, da kam mir dieser Jugendkrimi von Babetten Pribbenow genau recht, denn er klang total spannend und nach Erebos wollte ich gerne noch mehr in diese Richtung lesen.

Gemeinsam mit Eileen und Ben steigt man in die Geschichte ein, wobei das Buch immer in sehr kurze Abschnitte aufgeteilt ist, die verschiedene Perspektiven einnehmen, aber immer in der dritten Person geschrieben sind. So erfährt man mehr über Ben und Eileen, aber auch über deren Mutter Grace oder ihren Lehrer Kai Baumann. Dadurch erhält man einen schönen Rundumblick in die Geschichte, ich musste mich aber auch erst einmal daran gewöhnen, dass die Sichtweisen schnell wechseln und es so viele sind. Als ich jedoch in der Story drin war, fand ich das richtig klasse, weil es die Geschichte insgesamt runder macht.

Besonders toll fand ich auch, dass man kurze Kapitel in Ich-Form aus der Sicht eines Unbekannten bekommt, der hier als Strippenzieher fungiert. Es ist interessant, auch ihn kennenzulernen und seine Denkweise und Beweggründe zu erfahren. Anfangs wusste ich überhaupt nicht, wer er ist, doch Babette Pribbenow lässt uns nicht zu lange zappeln und streut immer wieder Hinweise ein, die uns auf die richtige Spur bringen. Es ist also nicht lange ein Geheimnis, wer hinter dem Geheimnis steckt, trotzdem fand ich das Buch durchaus spannend und versuchte gemeinsam mit den Jugendlichen der Sache auf die Spur zu kommen. Dabei bindet die Autorin wichtige Themen wie z.B. ADHS, leistungssteigernde Medikamente, aber auch Medikamentenstudien und –versuche mit ein. Gemeinsam mit Ben und Max lernte ich sehr viel über dieses Thema und war total fasziniert davon. Als Erzieherin begegnet mir die Themen ADHS und Ritalin auch immer wieder und ich muss gestehen, dass ich das genauso kritisch sehe, wie es Grace und ihre Tochter Eileen tun. Die Hauptaussage des Buches, dass Medikamente wirklich nur für kranke Menschen geeignet sind und man nicht leichtfertig mit der Einnahme umgehen sollte, finde ich dabei besonders wichtig. Sehr schön fand ich aber auch, dass Babette Pribbenow auch die Elternsicht mit eingebracht hat. Natürlich wünscht man sich als Eltern nur das Beste für sein Kind und würde ihm vieles gerne erleichtern. Oftmals geht das vielleicht nur mit Medikamenten, aber man muss dabei immer abwiegen was im Vordergrund steht: Das Wohl des Kindes oder die Leistung? Im Mittelpunkt muss ganz klar das Kind stehen, was in meinen Augen ein schönes Plädoyer ist, das die Autorin hier in ihre Geschichte eingebaut hat.

Auch die kritische Sicht auf das Thema „Leistung“ gefiel mir sehr gut. In unserer Gesellschaft wird es immer wichtiger, dass man sich einfügt, dass man seine Leistung erbringt, dass man funktioniert. Aber was, wenn man aus diesem System herausfällt auf die eine oder andere Weise? Was, wenn man nicht hineinpasst? Dieses Buch ist also nicht nur spannend, sondern regt auch zum Nachdenken an, vor allem, wenn man selber Kinder hat.

Das Buch lässt sich trotz ernster Themen und trotz Fachbegriffen flüssig lesen. Geschickt erklärt die Autorin für ihre Protagonisten all die unbekannten Wörter, so dass auch der Leser dabei noch etwas lernt und nicht an all den Fachbegriffen hängen bleibt oder darüber stolpert.

Am Ende löst Babette Pribbenow die Geschichte auf und findet für jeden einzelnen Protagonisten seinen eigenen Abschluss, was ich sehr stimmig fand. Zwar ist mir am Ende alles etwas zu sehr „heile Welt“, aber ich denke für einen Jugendkrimi ist das genau richtig.

Fazit:

„Million -$ Brain Booster“ von Babette Pribbenow hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich nicht nur auf eine spannende Suche nach Antworten geschickt, sondern mich auch zum Nachdenken angeregt. Ich konnte verschiedene Sichtweisen lesen, etwas lernen und mir eigene Gedanken dazu machen. Ein wirklich gelungener Pharma-Krimi, der nicht nur an Schulen, sondern auch an Eltern verteilt werden sollte.

Von mir beko

Bewertung vom 05.01.2020
Blut ist dicker als Whiskey / Bloody Marry Me Bd.1
Hirt, M. D.

Blut ist dicker als Whiskey / Bloody Marry Me Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Tatsächlich bin ich immer noch ein Fan von Vampirgeschichten, aber wie bei anderen Büchern auch, sollten diese nicht immer nach dem selben Schema ablaufen. Schon nach dem Klappentext weiß man, dass man hier einmal eine andere Story bekommt, deswegen freute ich mich sehr auf dieses Buch.

Der Einstieg ins Buch fiel mir total leicht. Im Prolog erhält man eine Erklärung, wie es dazu kam, dass die Vampire ihre Identität preisgegeben haben. Seitdem leben sie wie selbstverständlich unter den Menschen und gehen den verschiedensten Berufen nach. Die Welt hat sich auf sie eingestellt, so dass es z.B. Geschäfte gibt, die nachts geöffnet sind. Makita Hirt hat hier altbewehrte Mythen über Vampire mit neuen gemixt, so dass eine interessante Mischung entstanden ist.

Holly fand ich sofort sympathisch, wobei mir ihr Traum etwas „banal“ vorkam, aber manchmal hat man eben so Kindheitsträume und würde sich freuen, wenn diese erfüllt werden würden.

Schnell lernt man auch die Band „Bloody Mary“ kennen und was soll ich sagen: Obwohl ich nie (auch nicht als Jugendliche) Fan von irgendwelchen Boybands war, haben es mir diese Jungs wirklich angetan. Im Laufe des Buches lernt man die vier Vampire immer besser kennen und die haben es wirklich in sich. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber es bringt ja auch jeder seine Geschichte und Vergangenheit mit. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, wenn es um den Tiefgang der Charaktere geht. Diese sind nämlich sehr gut ausgearbeitet. Ihre Vergangenheit geht über sehr lange Zeit zurück und Makita Hirt hat diese mit echten historischen Personen und Ereignissen verknüpft. Ich fand das richtig klasse und auch witzig, wen sie alles zum Vampir erklärt hat und warum.

Überhaupt ist dieses Buch voll von Humor. Es gibt so viele lustige Stellen, dass ich aus dem Grinsen fast nicht mehr herausgekommen bin. Gerade nach einem stressigen Arbeitstag, wo man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, braucht man manchmal einfach etwas zum Abschalten und dafür ist dieses Buch wirklich hervorragend geeignet, denn diese Geschichte macht einfach Spaß. Die Handlung ist einfach, so dass man ihr gut folgen kann und der Schreibstil ist witzig, spritzig und lässt sich einfach und flüssig lesen. So liest man immer weiter, bis man schließlich viel zu schnell am Ende angekommen ist.

Zum Glück gibt es ja noch mehr Bände von diesen heißen Vampirjungs, denn wenn man einmal angefangen zu lesen, dann will man unbedingt mehr.

Fazit:

Mit „Bloody Marry Me – Blut ist dicker als Whisky“ hat Makita Hirt es doch noch geschafft, mich mit einer Boyband zu einem Fangirl zu machen ;), denn diese Vampirjungs sind einfach nur genial und wenn man einmal von ihnen gekostet hat, braucht man unbedingt mehr. Ein Buch, das einfach nur Spaß macht und deshalb absolut genial ist.

Bewertung vom 05.01.2020
Auf der Suche nach der Blauen Blume / Die Legenden Lýsistratas Bd.1 (eBook, ePUB)
Steinborn, Tanja

Auf der Suche nach der Blauen Blume / Die Legenden Lýsistratas Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ich liebe Highfantasy. Geschichten rund um Könige und Ritter, um abenteuerliche Reisen und Legenden faszinieren mich schon immer, deswegen wollte ich unbedingt „Die Legenden Lýstistratas“ lesen.

Den Prolog kann man anfangs nicht wirklich einordnen, er macht aber auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte und zeigt, dass jede Menge Magie in diesem Buch steckt.

Voller Vorfreude stürzte ich mich also weiter in dieses Abenteuer und lernte dort zuerst Meyla kennen, die mit dem Kronprinzen eine Affäre hat, die damit endet, dass er mit einer anderen verlobt wird. Schnell wird klar, dass Meyla eine ungewöhnliche junge Frau ist. Obwohl wir uns in einem mittelalterlichen Setting widerfinden, ist sie eine fortschrittliche Frau, die es gar nicht einsieht, sich einem Mann unterzuordnen. Sie trägt Hosen, beherrscht Pfeil und Bogen und tut und sagt, was sie möchte. Als sie ihren Frust über die Verlobung bzw. das Angebot des Prinzen schließlich in einer Schänke erträgt, war es um mich völlig geschehen, denn spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich eine ungewöhnliche Geschichte mit einzigartigen Charakteren vor mir hatte.

Dann trifft man in der Geschichte auf Balfour, einen Bauern, der ein Ritter sein will und alles für seinen Traum tut. Auch er passt in keine Schublade, im Gegenteil: Er zeigt, dass jeder sein Glück selbst in die Hand nehmen kann und für sein Schicksal verantwortlich ist, was ich als unglaublich schöne Botschaft empfand.

Meyla und er haben auch nicht gerade einen tollen Start. Ihre erste Begegnung sorgt aber für ordentlich Humor und ich mag die Kappeleien zwischen den beiden wirklich total gerne. Das lockert die Situation auch immer wieder auf, so dass das Buch nicht zu schwermütig wird.

Auf der Suche nach der Blauen Blume müssen die Gefährten auch einige Abenteuer und Gefahren bestehen. Sie begegnen fantastischen Geschöpfen und lernen neue Leute kennen. Hier zeigt Tanja Steinborn wieviel Fantasie sie wirklich hat, denn nicht nur die Blaue Blume bekommt ihre eigene, schöne und spannende Legende, sondern auch jede Figur, denen Meyla, Balfour und die anderen über den Weg laufen. Ich liebe es, wenn es Geschichten hinter der Geschichte gibt, wenn die Ereignisse und Charaktere mit Legenden hinterlegt werden. Dadurch kann man noch tiefer in die Geschehnisse eintauchen und sich völlig darin verlieren. Doch obwohl die Geschichte von Anfang bis Ende voller interessanter Begegnungen war, sich die Lage immer weiter zuspitzt und deswegen auch durchgehend spannend ist, waren es doch die Figuren, die dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht haben.

Jeder Charakter trägt nicht nur etwas zur Gesamtgeschichte bei, sondern hat seine eigenen Hintergründe, seine eigene Geschichte, die ihn ausmacht. Sie haben ihre Wünsche, Träume, ihre Prinzipien, aber auch ihre Geheimnisse und Schwächen. Die Begegnungen mit anderen, ihre Erfahrungen lassen sie eine Entwicklung durchmachen, die sie am Ende verändert. Ich finde es sehr schön zu beobachten, wie die einzelnen Charaktere an ihren Aufgaben wachsen, aber auch, wie die kleine Gruppe zusammenwächst, sich gegenseitig unterstützt und den anderen so nimmt, wie er ist. Gerne wäre ich Teil dieser Gruppe geworden und hätte mich gemeinsam mit ihnen ins Abenteuer gestürzt.

Das Ende konnte ich erst einmal genießen, meine Nerven waren aber gleichzeitig zum Zerreißen gespannt, da Tanja Steinborn mit ihrem Epilog noch einmal den Grundstein für ein neues Abenteuer legt, auf das ich mich schon unglaublich freue.

Fazit:

„Die Legenden Lýsistratas – Auf der Suche nach der Blauen Blume“ ist ein Buch, das das Herz eines Highfantasyfans höher schlagen lässt. Hier bekommt man Abenteuer, Spannung, fantastische Wesen, ein mittelalterliches Setting, liebevolle Charaktere und jede Menge Emotionen. Ich konnte mich kaum losreißen, so sehr nahm mich dieses Leseabenteuer gefangen und am Ende wollte ich die Gruppe gar nicht mehr gehen lassen und freue mich sehr auf eine weitere Rei