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Benutzername: 
vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 830 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Wilhelm Tell, die Geschichte über einen Apfelschuss vom Kopf des eigenen Kindes. Eine Sagengeschichte, ein Mythos, ein Held. Aber was steckt dahinter? Was geschah, wie könnte es gewesen sein? Wer war Tell? Joachim B. Schmidt, ein Schweizer, der mittlerweile in Reykjavik lebt, hat eine unheimlich fesselnde Art diese alte Geschichte neu zu erzählen. Als erstes muss ich erwähnen, dass mir diese kurzen Kapitel und schnellen Wechsel sehr gut gefallen haben. So bekommt man jede Menge Informationen, Eindrücke und auch ein Gespür für die Zeit und das Geschehen, es ist wirklich ein Pageturner. Nicht nur der schweigsame Wilhelm, sondern auch seine Frau, seine Söhne, seine Mutter und Schwiegermutter, die mit ihm auf dem einsamen Berghof leben, auch verschiedene Soldaten, der Landvogt Gessler, der Pfarrer des Dorfes, ein Nachbar und eine Handvoll andere Menschen erzählen in „ihren Kapiteln“ abwechselnd die Geschichte. Jedes Kapitel ist kurz, nur ein paar Seiten, dennoch sind sie vollgepackt mit Informationen, man spürt, wie die Figuren gestrickt sind, wie sich eine ganz dynamische Story entwickelt, wie alle dazu beitragen, dass es zu den Ereignissen, die wir kennen, kommt. Plausibel macht Schmidt aus Tell nicht den Helden, sondern einfach eine Figur, die schon viel erlebt hat, die ganz bestimmt Prinzipien hat und danach lebt und in die Ereignisse einfach hereingezogen wird.
Als Leser ist man mittendrin, man spürt die Härte der damaligen Zeit, die Lebensumstände, die Gefahren, die lauern. Man fühlt mit den Figuren, man versteht, wie eines zum anderen kommt. Tell, eine „alte Geschichte“, wird hier nicht nur sehr interessant, sondern vor allem sehr spannend erzählt. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen, man spürt, hier wird Geschichte geschrieben, aber nicht verklärt, nicht heroisch, sondern menschlich. Schmidts Interpretation wirken authentisch, glaubhaft, man denkt, so könnte es gewesen sein, auch wie aus den tragischen Ereignissen und der bewegenden Geschichte rund um die Figur Tell ein Nationalheldenepos entstanden ist.
Alles zusammen wurde in eine packende, emotionale, mitreißende und absolut genial erzählten Story gepackt, bei der man mitfühlen und vor allem mitfiebern kann. Ein Jahreshighlight!!

Bewertung vom 20.04.2022
Prost, auf die Nachbarn
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Nachbarn


ausgezeichnet

Auch der vierte Krimi um Kommissar Tischler und seinem Kollegen Fink hat mich wieder zum Schmunzeln und zum Mitraten gebracht und mich bestens unterhalten. Ich liebe ja diese bayrische Note, diesen ganz besonderen Humor des Autors. Friedrich Klapenstein konnte mich wieder in sein Brunngries "entführen" , altbekannte Figuren wie Dackel Resi, der Steiner Franz und Therese tauchen natürlich genauso wieder auf wie das Krause und Nori. Aber an alle, die die vorherigen Bände nicht kennen, es bedarf nicht unbedingt eines Vorwissens, nur man kennt halt als Leser der ersten Bände seine Figuren und nimmt an deren Entwicklung teil. Doch jeder Fall ist in sich abgeschlossen.

Der Anwalt a.D. Kurt Lehmann überlebt eine Spritztour mit seinem Auto nicht, als die Bremsen versagen und sich ein Rad löst. Schnell ist der Kripo klar, dass an dem Auto manipuliert wurde. Verdächtige gibt es zuhauf, denn Lehmann war sehr unbeliebt. Doch wer von den vielen Verdächtigen hat wirklich mit ihm abgerechnet?
Eine abwechslungsreiche, spannende und humorvolle Mörderjagd beginnt, die aber trotzallem mit allem Ernst betrieben wird. Sehr gut gemacht, beste Unterhaltung . Ich liebe diese Reihe, denn hier ist jedes Buch spannend und humorvoll und vor allem es ist genau die richtige Mischung aus Humor und Ernst. Ich freue mich daher schon sehr auf den 5. und alle weiteren Bände, ich hoffe, es gibt noch einige davon.

Bewertung vom 20.04.2022
Geschichte einer großen Liebe
Tamaro, Susanna

Geschichte einer großen Liebe


ausgezeichnet

Was für eine gefühlvolle und tiefgründige Geschichte. Ich bin noch hin und weg. Es ist die Geschichte zweier Menschen, die lange brauchen, um zusammen zu finden, die sich mit ihrer Liebe zueinander schwer tun. Es ist eine bittersüße Geschichte, voller Leid und Pein, aber auch voller Liebe und Hoffnung. Ich konnte mitfühlen und ich habe auf jeder Seite so viele Sätze gelesen, die mir ans Herz gingen, die so aussagekräftig sind, so voller (Lebens)Weisheit, aber auch poetisch, tiefgründig, düster und hoffnungsvoll zugleich. Es ist kein Buch, dass man schnell einfach "weg" lesen kann, man sollte es genussvoll tun und diese Geschichte mit all seiner Wucht wirken lassen.

Edith, die gerade Abitur gemacht hat, begegnet auf einer Überfahrt dem Kapitän Andrea. Was anfangs aussehen könnte wie eine Liebe- auf -den- ersten- Blick-Geschichte, täuscht sich. Ihre Beziehung endet schnell, ihre Wege trennen sich, durch Zufall begnen sie sich erst viel später wieder. Nach und nach, aus der Erinnerung und viele Jahre später, wird die Geschichte der beiden Stück für Stück aufgearbeitet. Nicht nur die abwechselnden Erzählstränge von Gegenwart und Vergangenheit, sonden auch die direkte Ansprache, die in der Art eines innerer Monologs erfolgt, sind stimmig gelöst. Lange bleibt vieles im Dunkeln, es wird Spannung erzeugt, durch kleine eingestreute Informationen, die lange immer nur Andeutungen geben, aber erst zum Schluss wird klar, wie die Beziehung der beiden war, was passiert ist. Susanna Tamaro hat mich jetzt schon zum zweiten Mal völlig geflasht mit ihrer Erzählweise, mit ihrer Art gefühlvolle Geschichten authentisch, tiefgründig und sehr bewegend zu erzählen.

Bewertung vom 04.04.2022
Vertrauen
Mishani, Dror

Vertrauen


ausgezeichnet

Ein Krimi der anderen Art. Einer, bei der man auch als Leser sich Gedanken macht, wie weit würde man selbst gehen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen?! Ungewöhnlich, intensiv, manchmal weiß man nicht, wo will uns der Autor hinführen. Es ist definitiv ein Buch, bei dem man weiterdenken muss, auf Untertöne achten und ihn aufmerksam lesen sollte, dann hat es eine ungemeine Wucht.

Zwei Fälle beschäftigt die Kriminalpolizei in ein Vorort von Tel Aviv. Ein Säugling wird vor einem Krankenhaus ausgesetzt, eine Tatverdächtige wird schnell gefunden, aber die Befragung und die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Im zweiten Fall zeigt ein Hotel einen Betrugsfall an, doch dieser augenscheinliche Bagatellfall erweist sich für Avi Avraham als ein sprengstoffgeladener Vermisstenfall.

Es ist der vierte Fall von Mishani über den Ermittler Avi, aber der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Man muss sich die ersten Seiten etwas einlesen, damit man die Ermittler und deren Hintergründe, aber auch die hier neuen Fälle überblickt. Aber es ist keine große Schwierigkeit hineinzukommen. "Vertrauen" ist kein actiongeladener Thriller, die Erkenntnisse müssen erarbeitet werden, es geht um Detektivarbeit, aber auch um die richtigen Fragen, die gestellt werden müssen, um sich langsam, aber sicher, an die Wahrheit heranzutasten. Es ist ein Krimi der "feinen Art", vielleicht kann man es so beschreiben. Dror Mishani hat seinen ganz besonderen Erzählstil, die Figuren, egal ob Ermittler, Täter, Opfer oder sonstigen Beteiligte, haben Tiefe und sind nicht nur schwarz und weiß, sondern haben eine Geschichte, einen Hintergrund und als Leser kann man für selbst entscheiden, wie man Situationen/Protagonisten und Handlung beurteilt.

Die Sichtweisen wechseln zwischen Ermittler Avi, der den Fall des verschwundenen Hotelgastes untersucht und Liora, der Beschuldigten in dem Fall des ausgesetzten Kindes. Alleine hier zwei eigentlich überkreuz liegende Ansichten aus den diametralen Perspektiven zu wählen, finde ich schon ungewöhnlich und sehr interessant zu lesen. Die Handlung der beiden Fälle wird parallel erzählt und die Berührungspunkte der beiden sind fein, aber gut durchdacht. HIer

Das Ende zudem liest man kaum in einem Krimi, regt aber die eigene Phantasie an und wirft natürlich auch die Frage auf, wie man selbst gehandelt hätte. Daumen hoch für ein Lesevergnügen der anderen Art.

Bewertung vom 01.04.2022
Inselliebe und Meer
Beyer, Anja Saskia

Inselliebe und Meer


sehr gut

Das Geschäft von Liz in Berlin läuft mehr schlecht als recht, da kommt ihr der Auftrag ihres Großonkels Alfonso wie gerufen. Sie soll in seinem Namen nach Mallorca fliegen, um dort bei seinem Anwesen nach dem Rechten sehen. Dieses Anwesen hat er seiner Familie bislang immer verschwiegen. Doch diese Reise nach Mallorca wird anders als gedacht, sie trifft den Olivenbauern und Verwalter Cristian, zu dem sie sich hingezogen fühlt, auch wenn er unnahbar und geheimnisvoll wirkt. Oder gerade deshalb? Und ihm soll sie nun im Auftrag ihres Großonkels auf die "Füße treten"? Und was hat ihr verstorbener Großvater Benito mit der Finca zu tun?

Man bekommt beim Lesen Lust auf Sonne, Meer und Urlaub, auf Olivenhaine und ganz besonders auf die mallorquinische Spezialitäten. Die Personen im Roman haben alle Ecken und Kanten und daher bleibt es interessant. Auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte. Liz, die Hauptfigur ist mir ans Herz gewachsen, sie ist symphatisch und macht genau die richtige Entwicklung im Laufe der Zeit durch. Es ist romantisch knisternd, es gibt das ein oder andere Geheimnis, das aufgeklärt werden muss und das ein oder andere Abenteuer, was überstanden werden muss. Dann gibt es natürlich auch noch den Esel Picasso, der auch seine ganz besondere Rolle im Buch hat. Inselliebe ist eine interessante Wohlfühlgeschichte mit kleinen Vorbehalten, was aber nur manche (zufälligen) Geschehnissen anbelangt. Vor allem die Beschreibungen rund um Oliven, deren Ernte, Olivenbäume und die Herstellung von Olivenöl haben mir aber wiederum außerordentlich gut gefallen. Der Roman hat mich insgesamt gut unterhalten und daher freut es mich, dass es weitere (unabhängig voneinander zu lesende) Romane mit anderen Figuren aus dieser Geschichte gibt.

Bewertung vom 01.04.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

ine große Menge Blut in der Wohnung und ein blutverschmierten Messer lassen nur einen Schluss zu: einer der Bewohner, Henning Järisch, wurde ermordet. Doch seine Leiche fehlt. Dringend tatverdächtigt sind sein Freund Marc und dessen Freundin Sarah, die mit im Loft wohnten. Schnell scheinen sich Indizien zu erhärten. Doch wer von beiden ist der/die Schuldige? Vielleicht doch eine Gemeinschaftstat?
Abwechselnd erfährt der Leser aus den Sichtweisen von Marc, Sarah und der Ermittlerin Bianca mehr Hintergrundwissen, immer mehr wird aus der Vergangenheit der drei ehemaligen Mitbewohner ans Tageslicht gerückt. Doch jeder hat seine eigene Sichtweise auf die Vergangenheit. Wem kann man hier trauen bzw. glauben?

Vielschichtig und vor allem sehr psychologisch wird dieser Thriller erzählt. Nach einem kurzen Einstieg dann gleich der blutige Tatort, es wird etwas langsamer im Geschehen, kleine Häppchen von Andeutungen zum Geschehen halten aber die Grundspanung, dann wird aber in immer schneller werdenden Sequenzen die Geschichte aufgerollt, in dem sich die Beteiligten zurück besinnen. Die abwechselnden Sequenzen mit kurzen Kapiteln erhöhen dabei den Spannungsbogen. Als Leser fragt man sich die ganze Zeit, wer ist hier gut und wer böse? Man ist sich nie sicher (okay, wahrscheinlich sind sich alle bei dem Opfer einig), aber was passiert ist und wer wann wo wie und warum...das sind Fragen, bei denen man sich zwischenzeitlich immer Mal (relativ) sicher war, um dann des öfteren seine Lösungsgedanken über den Haufen zu werfen. Und am Ende, das ist die größte Überraschung, gibt man dem Vorwort recht, man hatte keine Chance das Ende zu erraten.

Man sinnt am Ende über das Ende noch eine Weile nach, ein paar kleine Fragen bleiben, aber das schmälert kaum das Vergnügen der Auflösung.

Bewertung vom 01.04.2022
Zwischen den Atemzügen
Röder, Britta

Zwischen den Atemzügen


ausgezeichnet

Olli arbeitet in einem ungeliebten Beruf, der ihm auf den Magen schlägt. Als das "Faß" dann eines Tages buchstäblich überläuft und er seinem Chef auf den Schreibtisch kotzt, rennt er davon. Dabei trifft er zufällig auf Leokardia, die sich kurzentschlossen entschließt zu flüchten, davon zu rennen, weg von....ja, das ist anfangs noch das große Unbekannte.
Ein rasanter Roadtrip beginnt in Frankfurt und führt die beiden schnell nach Frankreich. Doch egal wo sie auftauchen, der Tod scheint sie zu begleiten und zu verfolgen. Überall wird gestorben, immer in unmittelbarer Nähe der beiden.
Britta Roeder ist mit ihrem zweiten Buch wieder einmal ein kleines Kunstwerk gelungen. Ein verrückter Roadtrip, bei dem der Tod ein ständiger Begleiter ist. Mit Sätzen, die so viel mehr aussagen können. Sätze, die die (Lebens-)Umstände, die Gedanken, die Gefühle, die Wahrheiten so gekonnt gut darstellen können, Sätze, die aber auch Lebensweisheiten ausdrücken, die zum Nachdenken anregen.

Sie wechselt in ihrer Erzählweise zwischen den Protagonisten Olli und Leokardia, aber auch der Polizist Jean Loup, der auf das Pärchen aufmerksam geworden ist und Ollis Kollege Jo Gabor, der sich auf den Weg macht um Olli zu finden und zu helfen, bekommen ihren Part in der Erzählung. Genauso, wie viele andere Menschen, die leider nicht überleben, von denen wir aber einen Teil ihres Lebens mitbekommen.
Besonders hervorheben möchte ich dabei die aussergewöhnlich gelungenen Wechsel zwischen den Abschnitten, bei dem die Autorin immer die letzten und ersten Sätze durch Details verknüpft !
"Zwischen den Atemzügen" ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Zeit zum Genießen, aber auch Zeit um zu begreifen. Zeit, zum Erschauern, zum Mitfiebern, manchmal auch zum Kopfschütteln. Viele Tote kreuzen den Weg der Protagonisten, viele Todesarten müssen gestorben werden.
Überall können wir Spuren unseres eigenen Lebens erkennen, Parallelen entdecken. Die Figuren sind aus dem Leben gegriffen. Lange hat mit kein Buch mehr so berührt, hat mich so mit der Nase auf so substantielle Dinge hingewiesen.
Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Über das Leben und über den Tod. Über das Vergangene, aber vor allem über das Hier und Jetzt. Über das was wichtig ist.
Der Roadtrip ist rasant, tiefsinnig, aber auch skurril und überspitzt.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung !

Bewertung vom 27.03.2022
... und plötzlich Pilger
Zenker, Johannes

... und plötzlich Pilger


ausgezeichnet

Seid ihr schon Mal gepilgert? Träumt ihr davon einmal den Jakobsweg zu erwandern? Ich ja. Daher lese ich auch unheimlich gerne Pilgerberichte, so wie diesen hier von Johannes Zenker. Der Autor ist 2019 von Irun nach Santiago gewandert, das ist der nördliche "Küstenweg" , der Camino del Norte / Camino de la Costa. Von seinen Erlebnissen, vor allem seinen inspirierenden Begegnungen mit verschiedenen anderen Pilgern/Pilgerinnen, von seinen Gedanken, aber auch von seinen Eindrücken der landschaftlichen Schönheiten und seinen Mal mehr und Mal weniger anstrengenden Etappen handelt sein Buch. Anfangs ganz unbedarft, ungeübt und vielleicht auch unüberlegt (was die Ausrüstung angeht), ist er die mehr als 800 km lange Strecke angegangen. NIcht immer läuft alles glatt, aber mit jeder Etappe kommt er dem Ziel Santiago näher. Wenn er am Anfang sogar ans Aufgeben dachte, so fällt ihm am Ende das Ende des Weges, das Ende der Pilgerreise, schwer.

Unterwegs trifft er die unterschiedlichsten Menschen, die alle das selbe Ziel haben, doch jeder/jede von ihnen hat andere Vorraussetzungen, Träume, Gedanken. Von diesen Begegnungen, Wieder-Aufeinander-Treffen und Erfahrungsaustauschen berichtet er genauso, wie von den verschiedensten Unterkünften, Herbergsverwaltern und Naturschönheiten, den anstrengenden Passagen und von seinen Gedanken, die ihn auf diesem Weg durch den Kopf gegangen sind.


Ich habe mich beim Lesen mittendrin gefühlt, habe seinr Route nachgegoogelt und habe vor allem Gefallen an seinen Gedanken und Überlegungen über Gott und die Menschheit gefunden.

Das Buch ist ein sehr interessant, fesselnd und kurzweilig zu lesen, Johannes Zenker hat eine sehr humorvollen Art zu schreiben und zu berichten, dabei kommen aber auch die nachdenklichen Passagen nicht zu kurz. Dem Autor ist hier eine ausgewogene Mischung gelungen!!

Die Folge: Wieder ist mein Traum ein bisschen größer geworden, selbst Mal diese Erfahrungen zu machen.

Eine Karte im Innendeckel und Fotos im Mittelteil vervollständigen die hochwertige Hardcover Ausgabe des Verlags adeo.


Fazit: Interessante, kurzweilige, humorvolle, aber auch nachdenklich machender Pilger-Reisebericht - der definitiv Lust aufs Pilgern macht

Bewertung vom 17.03.2022
Drops of Hope and Fear
Benesch, Andrea

Drops of Hope and Fear


ausgezeichnet

Lest ihr gerne Gedichte? Eigentlich bin ich, so habe ich jedenfalls gedacht, kein Typ dafür. Im Kopf hatte ich eher altmodische, altbackene Gedichte aus der Schulzeit oder Kinder-Reime. Aber die Gedichte von Andrea Benesch sind komplett anders. Sie erzählen von (ihren) Gedanken und Gefühlen, von Zurückweisung, Ängsten, Hoffnungen. Sie gehen unter die Haut, berühren, man fühlt es selbst, sie haben vor allem einen ganz eigenen Rhythmus, man spürt den Herzschlag, den Beat. Sätze und Absätze ergeben Gedichte und jedes Gedicht erzählt eine Geschichte. Keine abgedroschenen Reime, sondern eher wie Mini-Geschichten in einem besonderen eindringlichen Format. Gedankenspiele, Erfahrungen, Wünsche. Sie sind wie kleine emotionale Fenster in eine Seele, sie sind manchmal düster, manchmal traurig, aber auch wachrüttelnd und nachdenklich machend, manchmal aber auch hoffnungsvoll voller positiver Energie. Offen, authentisch, tiefgründig.
Gedichte, die mir ans Herz