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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Fannie
Wohnort: 
Oelsnitz/Erzgebirge

Bewertungen

Insgesamt 142 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2013
Träum weiter, Mann
Nebe, Volkmar;Pingel, Ralf

Träum weiter, Mann


sehr gut

Heiterer Hahnenkampf im hohen Norden

Zwei Männer mittleren Alters, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, begegnen einander in der Pension „Möwenwind“ an der Ostsee: Der überhebliche und erfolgreiche Gerald Schöning, seines Zeichens Immobilienmakler, und der feinsinnige, sensible Schriftsteller Heiner Deuters aus Hamburg. Vom ersten Augenblick an wissen sie: Sie werden niemals Freunde! Als sich dann beide gleichzeitig in die blonde Kellnerin Stefanie “Steff“ Schmidt verlieben, herrscht plötzlich Krieg auf dem sonst so beschaulichen Fleckchen Erde…

Mit „Träum weiter, Mann“ erfreuen die beiden Autoren Volkmar Nebe und Ralf Pingel den Leser mit einem herrlich leichten Roman um eine Dreiecksgeschichte der ganz besonderen Art. Abwechselnd geben sich in den insgesamt 28 Kapiteln die Herren Schöning und Deuters die Ehre und berichten aus ihrer Sicht vom unbarmherzigen Kampf um die begehrte Steff. Die Rivalen lassen wirklich nichts unversucht, um das Herz der Liebsten zu erobern. Da brennt die Luft im hohen Norden regelrecht! Der Angebeteten ist dann das 29. und somit letzte Kapitel gewidmet.

Die salzige Luft der Ostsee meint man dank der anschaulichen Beschreibungen des Autoren-Duos ebenso zu riechen wie man dem Klang der Wellen förmlich lauschen kann. Mit reichlich Humor gespickt, dabei aber nicht überspitzt, ist „Träum weiter, Mann“ ein kurzweiliges Buch, das außerdem eine prädestinierte Vorlage für einen unterhaltsamen 20:15 Uhr-Fernsehfilm böte. Besonders gelungen ist das Gute Laune-Cover, das die beiden Kontrahenten darstellen soll: Den Immobilienhai Schöning nämlich und links von ihm den zartbesaiteten Goldfisch Deuters. Fazit: Wer heitere Unterhaltung ohne Längen sucht, ist mit „Träum weiter, Mann“ sehr gut beraten.

Bewertung vom 15.02.2013
Lämmerweid / Robert Walcher Bd.9
Rangnick, Joachim

Lämmerweid / Robert Walcher Bd.9


ausgezeichnet

Beängstigendes Krimi-Feuerwerk

Der Journalist Robert Walcher gerät unter Mordverdacht: Auf einer Lämmerweide wird die Leiche von Julian Koenig gefunden, der Walchers Visitenkarte bei sich trägt. Doch damit nicht genug: Der Tote war der Pressesprecher einer Agentur, die sehr eng mit den Lebensmittelkonzernen zusammenarbeitet – und zwar mit solchen, die sich Gentechnik und Co. verschrieben haben. Walcher wird immer tiefer in einen Strudel aus Verbrechen und Gewalt hineingezogen und muss schon bald um sein eigenes Leben und das seiner Lieben fürchten… „Lämmerweid“ von Joachim Rangnick ist ein weiterer Krimi um den toughen Journalisten Robert Walcher, der mit seiner Tochter Irmi und der Haushälterin Mathilde auf einem Bauernhof im Allgäu lebt. Dieses Buch hat schlichtweg alles, was ein Top-Krimi braucht: Spannung bis zur letzten Seite, wirklich überraschende Wendungen und eine Story, die flott voranschreitet. Mehrere Vermissten- und Mordfälle, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, bringt der Autor geschickt und glaubhaft zusammen. Kurze, knackige Kapitel und der überaus lesefreundliche Schreibstil Joachim Rangnicks machen den neuen Walcher-Kriminalroman zum puren Schmökergenuss. Eine Messerspitze Humor und eine Prise Mystery runden das Erlebnis „Lämmerweid“ gekonnt ab. Aber der Autor will mit seinem Krimi nicht nur unterhalten, sondern auch wachrütteln, denn Kernthema ist die Skrupellosigkeit von Lebensmittelkonzernen, die zur Durchsetzung ihrer Interessen zum Teil über Leichen gehen und über beängstigende Verzweigungen in der Politik verfügen. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen und habe es in Rekordzeit gelesen. „Lämmerweid“ ist ein echtes Krimi-Feuerwerk!

Bewertung vom 10.02.2013
Requiem
McNamee, Eoin

Requiem


sehr gut

*Mädchenmord in postindustrieller Melancholie*

Ein Mordfall schreckt im Januar 1961 die triste Hafenstadt Newry in Nordirland auf: Pearl Gamble, 19 Jahre alt, wird ermordet auf einem Stoppelfeld aufgefunden. Geschlagen. Erwürgt. Erstochen. Der vermeintliche Täter steht schnell fest, „denn die Stadt regelt das auf ihre Weise“. Der 26-jährige Robert McGladdery wird wegen des Mordes an Pearl verhaftet. Da in Nordirland die Todesstrafe noch nicht abgeschafft ist, gibt es nicht Wenige – vom Sergeant bis hin zum Regierungsmitglied – die McGladdery am Galgen hängen sehen wollen. Nur Eddie McCrink, der vorher in London tätig war und nun der neue Polizeiinspektor ist, forscht dort weiter nach Beweisen, wo es nur Indizien gibt und stößt dabei auf vermeintlich wohlgehütete Geheimnisse. Damit macht er sich an ranghohen Stellen aber keinesfalls Freunde…

Wäre Eoin McNamees Roman „Requiem“ ein Gemälde, dann hätte man es ausschließlich mit rabenschwarzem Kohlestift gezeichnet. Düster, drückend und mit einem Anflug von Melancholie stellt er die Stadt Newry im Besonderen und Nordirland im Allgemeinen dar. Hohe Arbeitslosenquoten, leerstehende Fabrikgebäude, die Rauheit des Hafens, tiefhängende Wolken mit immerwährendem Nieselregen und über allem der Staub von Kohle: Dank Eoin McNamees bildhafter Schilderungen wird der Leser rasch ein Teil dieser erdrückenden Düsternis.

Der Roman beruht auf Fakten, denn Robert McGladdery war tatsächlich der letzte Hingerichtete in Nordirland. Insofern weiß man von Beginn an um das Ende des Buchs. Dennoch sind gerade die letzten einhundert Seiten von Spannung geprägt. Leider kann man das nicht vom ganzen Buch behaupten, denn es gibt Stellen, da fühlt man sich wie auf einem Karussell: Die Ermittlungen schreiten nicht recht voran, alles dreht sich um die immer gleichen Fragen, der Fortgang der Geschichte stagniert. Dafür hat Eoin McNamee einen Schreibstil, der Applaus verdient: Wortgewandt und poetisch schreibt er Sätze, die man sich regelrecht auf der Zunge zergehen lassen muss. Hier hat auch der Übersetzer Hansjörg Schertenleib ganze Arbeit geleistet!

Zusammenfassend kann ich sagen, dass „Requiem“ keinesfalls ein leichtes Buch ist. Man muss sich darauf einlassen können und sich teilweise regelrecht dazu überwinden, zur Lektüre zu greifen. Andererseits glänzt der Roman durch die bildhafte Darstellung der postindustriellen Melancholie, den spannenden Mordfall, das unglaubliche Gebaren korrupter Menschen aus Politik und Justiz und durch die schon erwähnte – beinahe lyrische – Schreibweise von Eoin McNamee. Mein Fazit: „Requiem“ lässt mich ein wenig gespalten zurück. Dennoch hat das Buch auf mich eine kaum zu beschreibende Faszination ausgeübt.

Bewertung vom 08.02.2013
Das Geheimnis der Äbtissin
Jakob, Johanna M.

Das Geheimnis der Äbtissin


sehr gut

*Spannungsreiche Biografie einer Grafentochter*


Judith ist eine junge Grafentochter, die gemeinsam mit ihrem Vater, ihren beiden Brüdern und Isabella, der Tochter des Kaisers, auf der Burg Lare im Harz lebt. Die Mädchen sind eng miteinander befreundet. Doch eines Tages wird die Idylle zunichte gemacht, denn Beatrix, die junge Gemahlin des Kaisers, die gerade mal im selben Alter wie Judith und Isabella ist, kommt auf die Burg. Isabella hasst ihre neue Stiefmutter. Nie von Beatrix’ Seite weicht ihr Beichtvater Konrad, eine äußerst unangenehme Erscheinung, der nichts Gutes im Schilde zu führen scheint.

Bei einem Besuch des Kaisers auf Lare lernt Judith dessen maurischen Leibarzt Silas kennen. Sie ist fasziniert von seinem umfangreichen Wissen der Heilkunde – und auch von ihm selbst. Doch eine Verbindung zwischen ihm, dem Sklaven, und Judith, der Adelstochter, ist undenkbar. Später, bei der Schlacht um Crema, versorgt sie mit ihm gemeinsam die Verwundeten. Die Jahre vergehen und Judith soll schließlich verheiratet werden. Sie ist indes einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur gekommen, das sie letztlich dazu bewegt, als Novizin in den Cyriakusstift einzutreten. Obwohl sie Silas nicht vergessen kann, bleibt sie im Kloster, wird Nonne und schließlich sogar Äbtissin. Als Judith bereits eine ältere Dame ist, holt sie das Geheimnis aus ihrer Vergangenheit ein…

In “Das Geheimnis der Äbtissin” begleitet der Leser die Hauptakteurin Judith fast durch ihr gesamtes Leben. Der historische Roman der Autorin Johanna Marie Jakob hat dadurch etwas Biografisches. Sie verknüpft Fakten und Fiktion geschickt miteinander und hat einen äußerst bildlichen Erzählstil. Die für mich packendste Stelle im Buch war der tosende Sturm in Mainz, der viele Tote und Verletzte gefordert hat und den es auch tatsächlich gab. “Das Geheimnis der Äbtissin” ist packend und sehr, sehr lesenswert! Johanna Marie Jakob hat ein ganzes Füllhorn von Ereignissen in diesem Buch vereint und berichtet zudem eine Menge Interessantes, wie etwa über den Bau der Basilika zu Mönkelare. Mitunter geht Frau Jakob dabei ein wenig zu sehr ins Detail, aber das ändert nichts daran, dass ich “Das Geheimnis der Äbtissin” allen Freunden von historischer Spannung uneingeschränkt empfehle!

Bewertung vom 07.02.2013
Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1
Mey, Frida

Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1


sehr gut

Vorsicht vor dem burgunderroten Pullover!

Elfriede “Elfie” Ruhland ist eine nette ältere Dame. Warmherzigkeit und Ordnungsliebe zeichnen sie besonders aus. Mit letzterer Eigenschaft verdient Elfie ihre Brötchen, denn sie sorgt als Freiberuflerin für Optimierungen in Firmen und macht Schluss mit dem Ablage-Chaos. Außerdem hat Elfie einen unerschüttlichen Gerechtigkeitssinn: Sie kann es wortwörtlich für den Tod nicht ausstehen, wenn Mitarbeiter von gehässigen Abteilungsleiterinnen oder selbstverliebten Chefs gemobbt werden. Das passiert aktuell in einer Versicherungsfirma, bei der es insgesamt ziemlich drunter und drüber geht. Elfie bekommt Wind von einigen Schikanen und Gemeinheiten. Somit treten ihre Verbesserungsvorschläge in den Hintergrund und sie erledigt zunächst weitaus vorrangigere Aufträge. Ihr geheimer Komplize dabei ist ihre längst verstorbene Liebe Ludwig. Wehe, wenn Elfie ihren burgunderfarbenen Pullover trägt…

“Manchmal muss es eben Mord sein” von dem Autorinnen-Duo Frida Mey ist ein locker-leichter Krimi mit einem Gutteil Humor. Das Buch hat zwei sympathische Hauptfiguren: Elfie Ruhland und die junge Kommissarin Alexandra von Lichtenstein, die allerdings für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr Farbe vertragen könnten. In angenehm kurzen Kapiteln begleitet der Leser die beiden Frauen durch deren oftmals turbulenten Alltag, in dem es immer wieder zu Begegnungen mit teilweise sehr schrulligen Persönlichkeiten kommt.

Mein Fazit: Der unkompliziert geschriebene Büro-Krimi “Manchmal muss es eben Mord sein” eignet sich hervorragend gegen den Winterblues. Dieses Buch bietet leichte Unterhaltung mit einer Messerspitze Spannung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2012
Der Tod schreibt mit / Mabel Clarence Bd.2
Michéle, Rebecca

Der Tod schreibt mit / Mabel Clarence Bd.2


ausgezeichnet

Hochspannender Cornwall-Krimi für lange Herbstabende

In der Idylle des Örtchens Lower Barton in Cornwall geschieht ein Mord an dem Schriftsteller Clark Kernick. Er wurde in seinem eigenen Anwesen mit einem Schürhaken brutal niedergeschlagen. Die pensionierte Krankenschwester Mabel Clarence, die vor einem halben Jahr dem Großstadttrubel Londons den Rücken gekehrt hat, findet den Toten, als sie ihm nach einer Lesung sein vergessenes Portemonnaie zurückgeben will. Inspektor Warden von der örtlichen Polizei ist alles andere als erfreut darüber, dass ausgerechnet Miss Mabel die Leiche entdeckt hat - immerhin ist es schon die zweite in sechs Monaten! Schon damals, beim ersten Mord, hatte Mabel heimlich ermittelt und die Polizei übertrumpft. Ob ihr das auch diesmal gelingt? Wer ist Kernicks Mörder? Eine seiner zahlreichen Liebhaberinnen? Ein eifersüchtiger Ehemann? Oder gar sein Verleger, der vom posthumen Ruhm des Autors profitiert? Auch wenn es Inspektor Warden so gar nicht behagt: Miss Mabel ermittelt wieder! 

Rebecca Michéle hat mit "Der Tod schreibt mit" den sehnsüchtig erwarteten zweiten Krimi um die Hobbyermittlerin Mabel Clarence auf den Markt gebracht. Mit von der Partie ist erneut der latent missmutige, aber herzensgute Tierarzt Dr. Victor Daniels, der Mabel bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützt. Hinreißend komisch sind die Wortgefechte zwischen Miss Clarence und dem Veterinär, very british die Atmosphäre und der Humor: Victor und Mabel trinken literweise Tee und verspeisen für Cornwall typische Leckereien. Besonders die bildhafte Beschreibung der Land- und Ortschaften, die schon im ersten Fall ("Die Tote von Higher Barton") für Begeisterung gesorgt hat, lässt den Leser im Geiste wahrhaftig nach Cornwall reisen. "Der Tod schreibt mit" ist meine besondere Leseempfehlung für lange Herbstabende: Tee kochen, Kuschelsocken anziehen, ein paar Kerzen anzünden und sich mit diesem bis zum Schluss hochspannenden Krimi ins wundervolle Cornwall entführen lassen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2012
Der himmlische Weihnachtshund
Schier, Petra

Der himmlische Weihnachtshund


ausgezeichnet

*Eine heiße Tasse Kakao mit Sahnehäubchen zum Lesen*

Der gutaussehende Playboy Michael Sahler, Juniorchef einer Hundefutterfabrik, entdeckt bei seiner morgendlichen Joggingrunde einen kleinen Labrador-Welpen - scheinbar ausgesetzt hockt das kleine Häufchen Elend in einer stinkenden Mülltonne. Er flitzt zur nächsten Tierarztpraxis und staunt nicht schlecht, als er in der Ärztin seine Kindergartenfreundin Fiona wiedererkennt. Über zwanzig Jahre lang haben sich beide nicht gesehen - und trotzdem knistert es gleich gewaltig zwischen ihnen. Allerdings steht Michael kurz vor der Verlobung mit Linda Kreuzbacher - eine Verbindung, die seine Eltern nur zu gern unterstützen. Aber schon nach kurzer Zeit stellt er fest, dass sein Herz für Fiona schlägt. Auch das kleine Labradormädchen, das inzwischen bei Michael wohnt und nicht unverdient den Namen "Keks" bekommen hat, mag Fiona sehr. Doch Linda Kreuzbacher ist keine Frau, die die lukrative Verbindung zu Michael Sahler einfach so in den Wind schlägt. Das riecht nach einer aufregenden Mission für "Keks". Ob es ihr gelingt, so kurz vor Weihnachten die durcheinandergewirbelten Gefühle der Zweibeiner in geordnete Bahnen zu lenken?

Mit "Der himmlische Weihnachtshund" liefert Petra Schier einen warmherzigen und wunderbaren Roman ab, der richtig Lust auf das Fest der Liebe macht! Man fühlt sich beim Lesen einfach kuschelig-wohlig und richtig gut aufgehoben. Der kurzweilige, humorige und äußerst liebevoll geschriebene Roman ist der ultimative Geschenk-Tipp für alle Hundefreunde. Die Autorin schreibt darin so bildhaft, dass das Buch geradezu danach schreit, verfilmt zu werden. Mein Fazit: Zurücklehnen und genießen! "Der himmlische Weihnachtshund" ist eine große, heiße Tasse Kakao mit einem Sahnehäubchen zum Lesen!

Bewertung vom 01.07.2012
Sieben Tage ohne / Dienstagsfrauen Bd.2
Peetz, Monika

Sieben Tage ohne / Dienstagsfrauen Bd.2


ausgezeichnet

Turbulente Fastenwoche in der fränkischen Provinz

Bereits das fröhlich-dezente Cover mit den fünf unterschiedlich gefärbten Fruchtsäften verkündet, dass im Buch „Sieben Tage ohne“ die in der „Die Dienstagsfrauen“-Verfilmung schmerzlich vermisste Kiki wieder mit von der Partie ist. Diesmal verschlägt es die fünf langjährigen Freundinnen nicht zum Pilgern nach Lourdes, sondern nach Achenkirch in Franken zum Fasten. Entschleunigung, Entschlackung, Entgiftung und innere Einkehr – davon ist schon bald nichts mehr zu spüren, denn jede der Dienstagsfrauen hat ihre eigenen Probleme im Gepäck, die allein durch bloße Entsagung nicht zu lösen sind.

In der bewährten humorvollen und dennoch einfühlsamen Art und Weise lässt Autorin Monika Peetz die ungleichen Freundinnen Eva, Caroline, Estelle, Kiki und Judith zum zweiten Mal auf Reisen gehen. Dabei beweist die Schöpferin der Dienstagsfrauen erneut ihr irrsinnig gutes Gespür für das richtige Timing. Kapitellängen sind bei Monika Peetz nicht statisch, sondern nur so lang, bis wirklich alles gesagt ist. Geschickt baut sie Cliffhanger ein, mit denen sie die Leserschaft von einem ins nächste Kapitel lockt. Insbesondere ihre Hauptdarstellerinnen zeichnet Monika Peetz liebevoll und charakteristisch. In jeder einzelnen der Dienstagsfrauen habe ich mich ein Stückchen wiedergefunden. Wo, wird natürlich nicht verraten. Köstlich amüsiert habe ich mich wieder über Estelles spitze Zunge. Diese Lady ist wirklich herzerfrischend direkt! Zweifler, die die Dienstagsfrauen für den deutschen Abklatsch von „Sex and the city“ halten, kann problemlos entgegengehalten werden, dass sich in den Romanen von Monika Peetz nicht nur alles um Männer und Maniküre dreht. Tiefgang, eine bildreiche Sprache und Humor, der niemals platt ist – das ist eine Mischung, die die Autorin auszeichnet und mit denen sie die Dienstagsfrauen hoffentlich noch auf viele spannende Touren schicken wird!

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2012
Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2
Falk, Rita

Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2


ausgezeichnet

„Kriminalistischer Lachgarant mit einer Prise Ernsthaftigkeit”

Der allseits unbeliebte Realschul-Rektor Höpfl wird bedroht. Von wem? Das weiß man nicht genau. Kurz darauf wird ein Mann vom Zug überrollt. Sehr unappetitliche Sache, denn das Opfer, das man sehr bald als den verhassten Rektor identifiziert, wird dabei enthauptet. War es Selbstmord? Vielleicht ein Unfall? An einen Mord jedenfalls will so recht niemand glauben. Doch Franz Eberhofer, Niederkaltenkirchens einziger Dorfsheriff, ist überzeugt davon, dass der Höpfl aus dem Weg geräumt wurde. Verdächtige gibt es wie Sand am Meer. Also ermittelt er gemeinsam mit seinem altem Weggefährten Rudi Birkenberger und stößt dabei auf so manche Überraschung…

Mit ihrem zweiten Buch „Dampfnudelblues“ knüpft Autorin Rita Falk nahtlos und ohne Abstriche an ihren tollen Erstling „Winterkartoffelknödel“ an. Die liebgewonnenen und schrulligen Persönlichkeiten aus Franz Eberhofers Umfeld sind alle wieder mit von der Partie. Es gibt sogar Zuwachs in Form von Franz’ winziger Nichte Uschi, die er wegen ihrer Mandeläuglein und der zur Hälfte thailändischen Abstammung liebevoll „Sushi“ nennt. Auch dem mitunter rabenschwarzen Humor bleibt Rita Falk treu. Im Unterschied zum Vorgänger-Krimi schlägt die Autorin in „Dampfnudelblues“ jedoch zwischendrin auch ernste Töne an. Sie präsentiert uns nuancenweise einen gebeutelten Franz, der es in diesem Buch wirklich nicht leicht hat. Er hat den Blues: Den Dampfnudelblues. Mühelos geht die Nachdenklichkeit dann allerdings wieder über in den gewohnt grandiosen Humor, mit dem Rita Falk schreibt. Und so ist auch „Dampfnudelblues“ ein wunderbarer, kurzweiliger und unglaublich komischer Provinzkrimi – diesmal gewürzt mit einer kleinen Prise Ernsthaftigkeit.

9 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.