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Benutzername: 
orfe1975
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 219 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2016
Bei Dir bin ich zuhause
Werner, Elke

Bei Dir bin ich zuhause


ausgezeichnet

Mit Gott fühlt man sich immer zuhause

Cover:
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Das Cover wirkt passend zum Titel sehr einladend und gemütlich. Der Schriftzug des Wortes "Zuhause" sieht aus wie handschriftlich und erinnert an eine Einladungskarte zum gemütlichen Zusammensein, dazu Blumen als Symbol für Freundschaft und gemütliche Deko. Die Farben sind energiereiches Rot verschmolzen mit kühlem, erdendem Blau. Durch die Aquarellfarben geht alles ineinander über. Es passt wirklich gut zum Titel, man fühlt sich schon beim Anblick geborgen.

Mein Eindruck:
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Die Handschrift von "Zuhause" findet sich auch in den Überschriften der 3 Abschnitte wieder, so wirkten die Erzählungen schon optisch persönlicher, auch wenn der Rest der Kapitel in Standardschrift gedruckt ist.
Frau Werner nimmt den Leser direkt mit, teilt ihre Gedanken, Ängste und Zweifel so unverblümt mit, dass es authentisch wirkt und ich konnte mich in vielen Teilen mit ihr identifizieren. Das, was sie erlebt hat, spürt man beim Lesen hautnah mit. Sie erzählt von lustigen, traurigen und nachdenklichen Erlebnissen mit anderen Menschen in fernen Ländern, aber auch von ihrer Gemeindearbeit und ihren eigenen Erfahrungen mit Gott.
Was mir besonders gut gefällt, ist ihr tiefer Glauben an Gott, der jedoch nie aufdringlich daher kommt. Selbst wenn sie ihren Glauben gerne anderen Menschen nahe bringen möchte, da sie selbst davon überzeugt ist, drängt sie sich nie auf, da sie selbst der Meinung ist, dass es den richtigen Zeitpunkt dafür geben muss. Glaube soll eine Einladung, kein Zwang sein.
Besonders das Kapitel über den Bergführer, dem sie blind ihr Leben anvertraut, um über einen Abgrund zu kommen und die Frage, ob sie Gott ebenso blind vertraut, ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Ja, ihre Geschichten sind packend geschrieben, sie zieht einen mit, lässt einen schmunzeln, aber auch traurig sein. Auf jeden Fall machen die Geschichten nachdenklich und waren für mich sehr tröstlich, denn ich weiß wieder: egal, wo ich bin, ich bin immer zuhause, weil Gott bei mir ist.

Die beiden Abschnitte "Erlebt" und "Erzählt" handeln schwerpunktmäßig von ihren Reisen in die Ferne, im letzten Abschnitt "Entdeckt" gibt es zwar auch ein paar Berichte, der Schwerpunkt liegt am Ende des Buches aber eher auf Gedankenspielen und ihrem persönlichen Fazit. Das hätte ich unter dieser Überschrift nicht unbedingt erwartet, es ist aber ein schöner Ausklang zum Buch. Überhaupt ist mein einziger, winziger Kritikpunkt, dass die Überschriften der Abschnitte eine klare thematische Abtrennung suggerieren, gefühlt verschwimmen aber die Grenzen bzw. es lässt sich inhaltlich keine klare Trennung erkennen. Man hätte die Abschnittseinteilung auch weglassen können.
Ansonsten ist dies ein wirklich tolles Buch!

Fazit:
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Ein Plädoyer, mehr auf Gott zu vertrauen und sich bei ihm geborgen fühlen zu können, eingepackt in wunderbar erzählte Geschichten und Erlebnisse direkt aus dem Leben

Bewertung vom 08.08.2016
Freier Fall in den Himmel
Robinson, Mickey

Freier Fall in den Himmel


sehr gut

Ein Leben im Extremen

Cover:
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Das Flugzeug vor wolkenlosem Himmel passt sehr gut zum Titel, der einen doppeldeutigen Sinn hat: den Absturz des Fallschirmspringers in den Himmel, aber auch die Erfahrung nach dem Absturz mit dem Flugzeug, in der der Autor eine Nahtoderfahrung hat.

Inhalt:
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Der Autor beschreibt in dem Buch seine Kindheit, seinen Bezug zum Glauben, seine Liebe zum Extremen, besondere zum Fallschirmspringen sowie seine Nahtoderfahrung nach einem Flugzeugabsturz und wie sein Leben danach vollkommen verändert wurde.

Mein Eindruck:
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Der Beginn ist bereits sehr packend geschrieben: es beginnt mit der Beschreibung, wie der Autor im Flugzeug sitzt, um sich für einen Fallschirmabsprung klar zu machen, das Flugzeug abstürzt und plötzlich in Flammen steht. Dann erfolgt ein überraschender Cut, in dem der Autor rückblickend sein Kindheit erzählt.
Nachdem ich durch den ersten Part gerauscht bin, war ich von dem plötzlichen Bruch in der Erzählung erst mal enttäuscht. Doch der Autor versteht es, sehr fesselnd und mit viel Humor zu erzählen, so dass selbst seine nicht immer glückliche Kindheit mit einem alkoholkranken Vater und einer streng gläubigen Mutter als Gegenpart, nicht so trist auf den Leser wirkt, wie erwartet.
Dennoch habe ich mich stellenweise gefragt, ob diese Phase so ausführlich dargestellt werden muss. Und obwohl der Schreibstil des Autors sehr unterhaltsam ist, bin ich mit der Person selber bis zum Ende des Buches nicht ganz warm geworden. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sich selbst einen Tick zu wichtig nimmt, dass seine Person in irgendeiner Form immer im Vordergrund stehen muss. Mit seiner Sucht, immer eine Form von Kick zu suchen, sei es im beruflichen, im sportlichen oder schließlich im spirituellen Bereich, konnte ich mich nicht identifizieren.

Die Ereignisse nach dem Unfall sind sehr detailliert beschrieben, die schlimmen Verletzungen, die er erleidet, aber auch die Himmelserfahrung, die er hat sowie die Wunder, die bei seiner Heilung passieren (die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben), fand ich sehr beeindruckend und faszinierend zu lesen. Mir hat seine Hartnäckigkeit und Glauben an Gott sehr imponiert.
Anschließend ist ein Teil des Buches seinem Leben nach dem Unfall gewidmet, in dem er seine jetzige Frau kennenlernt, die er in einer Vision nach dem Unfall gesehen hatte, sowie sein neues Glaubens- und Familienleben, seine neue Berufung. Von diesem Teil hatte ich mir eigentlich am meisten erhofft und war doch ziemlich enttäuscht. Ich fand die Aneinanderreihung der geschilderten Ereignisse etwas wirr, abstrus und bei einigen Situationen hatte ich das Gefühl, dass er überinterpretiert. Vielleicht ist das auch der Zeit geschuldet, der er entstammt, diese über enthusiastische Suche nach Spirituellem oder einer anderen Form von Kick.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich seine Stärke, Hartnäckigkeit und festen Glauben bewundere, seinen Schreibstil sehr fesselnd und informativ finde, mir es an einigen Stellen aber etwas wirr bzw. zu viel des Guten war, vielleicht zu amerikanisch, ich kann es schwer beschreiben.
Nichts desto trotz war es eine aufschlussreiche und spannende Lektüre, die auf jeden Fall zum Nachdenken über das eigene Leben anregt.

Fazit:
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Eine Biographie eines Lebens im Extremen und eine interessante Nahtoderfahrung - spannend und unterhaltsam erzählt, allerdings teilweise etwas übertrieben

Bewertung vom 18.07.2016
Konrad und das Nadelöhr
Franke, Thomas

Konrad und das Nadelöhr


ausgezeichnet

Humorvolle Tiergeschichten mit christlicher Botschaft

Cover und Aufmachung:
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Die lustig-bunte Karikatur des Kamels, das partout versucht, durch einen Eingang, schmal wie ein Nadelöhr, zu gelangen, ist ein absoluter Eyecatcher im Buchladen und macht neugierig. Als Hardcover macht es einen besonders schönen Eindruck im Buchregal.

Inhalt:
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Der Autor Thomas Franke erzählt in 18 tierischen Geschichten von ganz alltäglichen Lebenssituationen, die den Leser einladen, über sich, seinen Glauben und die biblische Botschaft nachzudenken.

Mein Eindruck:
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Nachdem mich das Cover und der Beschreibungstext bereits neugierig gemacht hatten, war ich nach der ersten Geschichte einfach begeistert von dem Buch. Wer bisher glaubte, dass Bibel und christliche Werte nur mit trockenen, langweiligen Texten vermittelt werden können, wird hier eines Besseren belehrt.
In allen Geschichten spielen Tiere die Hauptrolle, dabei bemüht der Autor sich, passende Metaphern zu verwenden wie z. B. den Löwen als Symbol für Gott. Viele, lustige Alliterationen helfen, sich die Figuren besser vorstellen und merken zu können wie z. B. Bernd der Biber, Pinguin Pogo usw. Die Geschichten veranschaulichen mit viel Humor und kreativen Einfällen den tieferen Sinn biblischer Texte. Die Charaktere sind tierisch und dennoch schon fast so menschlich, dass jeder sich in diese einfinden und ihre Situation nachvollziehen kann.
Begleitet werden die Geschichten von den passenden Tiercartoons in schwarz-weiß, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Nach jeder Geschichte wird der passende Bibeltext und seine Botschaft in kindgerechter Sprache wiedergegeben. Denn eigentlich ist dies ein Kinderbuch ab 6 Jahren. Da meine Tochter mit fast 3 Jahren noch zu jung ist, habe ich das Buch alleine gelesen und denke, dass auch Erwachsene, die etwas Sinn für Humor haben, einen wahren Lesegenuss erleben und zum Nachdenken animiert werden.Denn die Themen, die hier behandelt werden, sind für alle von Bedeutung: Vertrauen, Liebe, Selbstbewusstsein, Lügen u. v. m..
Zudem ist dies eine wundervolle Gelegenheit, sich mit dem eigenen Nachwuchs (ab dem passenden Alter) über die Bibel und christliche Werte auszutauschen und den Kindern Gottes Botschaft anschaulich näher zu bringen. Des Weiteren bietet es sich an, die Texte im Rahmen von Kinderbibelkreisen, Vorbereitungen von Kindergottesdiensten, bei den Kita-Ältesten oder in der Grundschule einzusetzen. Jung und Alt werden ihren Spaß daran haben!

Bei mir wird das Buch auf jeden Fall noch lange im Regal verweilen, sodass ich immer wieder darin schmökern und später mit meiner Tochter darin lesen kann.

Fazit:
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Die Bibel und ihre Botschaft tierisch humorvoll erzählt - Ein Lesespaß ab 6 Jahren und deutlich darüber!

Bewertung vom 12.07.2016
Albert muss nach Hause
Hickam, Homer

Albert muss nach Hause


ausgezeichnet

Das Cover ist schön nostalgisch und skurril zugleich: Ein Alligator mit Paketschnur auf einen Buick Phaeton gebunden. Der Titel wirkt, wie mit einer alten Schreibmaschine geschrieben. Ein schöner Einstieg in einen Roadtrip der anderen Art und definitiv ein Eyecatcher im Buchregal.

Mein Eindruck:
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Ich liebe Roadtrips und skurrile Geschichten über das Leben. Das Cover versprach beides als Inhalt und so begann ich zu lesen. Der Stil ist flüssig und stellenweise sehr poetisch. Man taucht direkt ein in den Flair der 1930er Jahre mitsamt seinen schön nostalgischen Seiten, aber auch mit seinen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Abenteuer von Homer und Elsie sind keine der normalen Sorte: sie verhindern einen Banküberfall, begegnen dem Schriftsteller John Steinbeck, versuchen die Sprengung einer Fabrik zu verhindern uvm. Nicht nur die Abenteuer an sich scheinen überzeichnet, auch die Tatsachen, dass ein Alligator lächeln kann und wie ein Kind behandelt wird, sowie ein Hahn, der auf mysteriöse Weise verschwindet und zum scheinbar richtigen Zeitpunkt streckenweise wieder auftaucht, sind überaus absonderlich im positiven Sinne. Eine wichtige Rolle spielt auch noch ein Gangsterpärchen, das sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht und immer wieder für Lacher auf meiner Seite gesorgt hat.

Die Geschichte ist die "irgendwie wahre Geschichte" der Eltern des Autors (Homer dem Jüngeren). Was davon wahr sein könnte, was Fiktion, das soll jeder Leser für sich entscheiden. Einen Teil der Fakten bekommt man am Ende in Form von Fotos aus dem Familienalbum belegt. Das rundet die Handlung ab und macht sie anschaulicher.

Eigentlich ist dieser Roman schwer in Worten zu beschreiben. Das liegt daran, dass er auf vielen Ebenen gelesen und interpretiert werden kann. Vordergründig ist es ein skurril anmutender, humorvoll geschriebener Roadtrip eines Ehepaars mit einem Alligator und einem Hahn. Doch zwischen den Zeilen ist es ein Roman über das Leben, die Liebe und das Schicksal, gespickt von vielen symbolischen Aussagen und Charakteren. An einigen Stellen wird der Roman auch melancholisch und regt zum Nachdenken an, ohne an Unterhaltungswert zu verlieren. Für mich daher ein Buch, das immer wieder zur Hand genommen werden kann. Es lohnt sich schon, einfach willkürlich eine Seite aufzuschlagen, man wird sicher ein tolles Zitat für sich entdecken!

Mein Lieblingszitat ist die Ermutigung von Homers Chef zu Beginn der Reise:
„Aber genau das ist Kismet. Es schickt uns auf krummen Bahnen in die absurdesten Richtungen, und dadurch lernen wir nicht nur, was im Leben wichtig ist, sondern, wofür wir eigentlich leben. Diese Reise könnte deine große Chance sein, diese Dinge zu entdecken.“

Fazit:
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Roadtrip der besonderen Art: ein Buch über das Leben, die Liebe und den ganzen Rest

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Bewertung vom 12.07.2016
Oasenzeiten
Austin, Lynn

Oasenzeiten


ausgezeichnet

Oasenzeiten - Eine inspirierende Reise durch Israel

Cover:
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Das Cover zeigt eine kleine, grüne Oase inmitten von Wüstensand mit blauem Himmel. Die Ecken des Bildes sind geschmückt von orientalisch anmutenden Verschnörkelungen. Dies wirkt beruhigend und lädt ein, sich auf die Reise nach Israel und ein Stück weit zu sich selbst einzulassen. Es passt hervorragend zu Titel und Inhalt.

Inhalt:
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Lynn Austin ist Bestsellerautorin für christliche Romane, doch sie erleidet eine Durststrecke, fühlt sich ausgepowert und ist wütend auf Gott (und ein Stück weit auf sich selbst). Ihr Leben, besonders in jüngster Vergangenheit ist nicht so gelaufen, wie sie es geplant hatte. Um zu neuen Kräften zu kommen und sich mit Gott zu versöhnen, reist sie durch Israel, besucht bedeutende Orte der Bibel, spürt den entsprechenden Bibelstellen nach und spürt erstmals wieder sich selbst. Auf diese Reise darf der Leser sie in 12 Kapiteln begleiten.

Mein Eindruck:
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Bereits optisch gefiel mir das Buch sehr gut. Alleine das Coverbild zu betrachten, löste in mir einen Moment der Ruhe und Besinnung aus. Die Verschnörkelungen der Ecken spiegeln sich auch in den Buchkapiteln wieder, es fühlt sich alles stimmig an. Dazu gehört auch die Karte zu Beginn des Buches, anhand der man die Route direkt vor Augen hat.

Die Kapitel folgen stets der gleichen Struktur: Titel ist der Reiseort, gefolgt von einer Zusammenfassung aus dem Reisetagebuch der Autorin. Sie beschreibt die Orte so detailliert, dass man sich die Umgebung gut vorstellen kann. Eingewoben in die Ortsbeschreibung sind Hinweise und Zusammenfassungen der passenden Bibeltexte und ihre mögliche Bedeutung für das Leben der Autorin und für unser heutiges Christsein im Allgemeinen.
Dadurch wird die Bibel lebendig. Ich habe dadurch neue Kenntnisse über ihren Inhalt erlangt und habe auch für mich viele Parallelen zur Autorin und zu ihren Schlussfolgerungen erkannt. Im Nachgang gibt es in jedem Kapitel das entsprechende Original-Bibelzitat, ein passendes Gebet für die Reise sowie einen Fragenkatalog zum Inhalt. Dieser eignet sich zum einen zur Selbstreflexion aber auch zur Diskussion mit Anderen (z. B. Bibelkreise, Gestaltung von Gottesdiensten etc.). Die Fragen ermuntern zum Einen, das Gelesene Revue passieren zu lassen, zum Anderen, sich über sein eigenes Leben und die Beziehung zu Gott Gedanken zu machen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Man muss das Buch nicht zwingend in der Reihenfolge lesen, besonders später kann man ein Kapitel auch gelöst vom Rest herausgreifen oder sich den Fragenkatalog ansehen. Jeder Ort mit seiner Geschichte hält auch seine eigene Botschaft bereit, über die man immer wieder mal nachdenken kann. Hilfreich sind dabei auch die Kästchen, die die wichtigsten Zitate des Kapitels hervorheben. Beim Erstlesen empfiehlt es sich jedoch, der Reiseroute zu folgen, denn anhand der einzelnen Stationen wird die innere Entwicklung der Autorin sichtbar. Mit jedem Ort, jeder Geschichte und jedem Gebet findet sie ein Stück weit zu Gott und zu sich selbst. Am Ende der Reise bleibt die Botschaft, dass Gott immer für uns sorgt und das Richtige für uns will, auch wenn wir dies nicht immer erkennen können. Wir müssen ihm wieder vertrauen, dann wird alles gut.

Obwohl der Stil der Autorin sehr flüssig zu lesen ist, konnte ich das Buch nicht verschlingen. Jedes Kapitel war mir kostbar, war ein Kapitel zum Meditieren und ich habe aus dem Buch meine eigenen, kleinen Oasenzeiten im Alltag gezogen.

Fazit:
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Eine wundervoll inspirierende Reise zu den Orten der Bibel, zu Gott und zu sich selbst - Oasenzeiten für jeden Leser

Bewertung vom 09.07.2016
Warum?
Yancey, Philip

Warum?


sehr gut

Warum lässt Gott Leid zu - ein Erklärungsversuch

Cover und Aufmachung:

Das Buch springt einem in der Buchhandlung aufgrund der Signalfarbe rot bereits sofort ins Auge. Was mir zudem sehr gut gefällt, ist die Symbolik, die für jeden eigene Interpretationsmöglichkeiten zulassen.
So ist das zerbrochene Herz Symbol für Leid, im weiteren Sinne steht es auch für den Bruch der Liebe zu Gott, die durch Leid entstehen kann. Der Bogen über dem Herz, ähnlich wie ein Heiligenschein, ist in der Farbe blau gehalten (Himmelsfarbe) und charakterisiert für mich die stetige Präsenz Gottes über den Dingen - auch in schlechten Zeiten. Insofern ist das Cover m. E. sehr passend zum Titel und macht definitiv neugierig auf den Inhalt - sehr gelungen!

Inhalt:

Der Autor versucht in diesem Buch, eine Frage auf das Thema zu finden, warum Gott Leid zulässt. Dabei schöpft er viel aus eigenen Lebenserfahrungen und Erlebnissen und nähert sich schrittweise möglichen Antworten an. Dabei lässt er neben der Bibel auch andere geistige Quellen zu Wort kommen.

Mein Eindruck:

Die Frage nach dem "Warum lässt Gott Leid zu?" kennt wohl jeder Christ, jeder setzt sich früher oder später damit auseinander und so war ich gespannt, wie dieses Buch das Thema verarbeitet.

Von diesem Autor las ich das erste Mal. Ich war aber von Anfang an begeistert von der lebendigen und praxisnahen Erzählweise, der Autor schildert sehr authentisch seine eigene Betroffenheit, greift seine Beispiele direkt aus dem Leben und nähert sich so dem Thema sehr praxisnah. Zudem macht er von Anfang an klar, dass es nicht die eine richtig Antwort geben kann, dass er selber nach wie vor immer wieder auf der Suche ist.

Philip Yancey beschreibt sehr eindrücklich und ausführlich die Unglücke, die ihn zur Antwortsuche nach dem Sinn von Leid inspiriert haben. Besonders beschäftigen ihn neben anderen Ereignissen immer wieder die Naturkatastrophe 2011 in Japan und der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School. Durch die Ausführlichkeit seiner Schilderungen ist das Buch packend zu lesen und die Unglücke gehen dem Leser sehr zu Herzen.

Doch so packend die Erfahrungsberichte zu lesen sind, nehmen sie gefühlt mindestens die Hälfte des Inhalts ein. Erst ab der 2. Hälfte des Buches nähert sich der Autor langsam der Frage aus dem Titel. Er zitiert aus der Bibel und kommt für mich zu einem plausiblen Schluss, warum Leid in der Welt existiert. Viel wichtiger ist jedoch die Erkenntnis, dass es weniger darauf ankommt, sich über die Ursache des Leidens Gedanken zu machen, sondern vielmehr, sich um den Umgang mit dem geschehenen Leid zu kümmern. Uns sollte bewusst sein: Wenn wir leiden, ist Gott immer für uns da und Leid hat vor allem dann einen Sinn, wenn wir es nutzen, anschließend etwas Besseres daraus zu machen und unser Leben ändern. Ich habe dies als tröstlich, aber auch als Umschwung von der ursprünglichen Fragestellung nach der Ursache hin zum Umgang mit den Folgen empfunden. Besonders in den letzten Abschnitten hatte ich das Gefühl, der Autor reißt einige Dinge an, benennt sie kurz, kommt aber nicht richtig zum Punkt. Am Ende des Buches erfolgt dann aber noch mal eine schlüssige Zusammenfassung, die ich als guten Abschluss empfunden habe.

Das Buch ist somit anders ausgefallen, als von mir erwartet. Obwohl mir klar war, dass die Frage im Titel eindeutig nie geklärt sein wird, hat mich doch der Umschwung im Buch hin zum Umgang mit den Folgen überrascht. Der thematische Schwerpunkt passt nur bedingt zum Titel. Dennoch konnte ich durch die Beispiele und einige gute Zitate vieles für mich persönlich mitnehmen und kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Es ist gut zu lesen und eröffnet eine neue Sicht auf das Thema Leid.

Fazit:

Lebensnahe Auseinandersetzung mit der Frage, warum Gott Leid zulässt und wie man damit lernt umzugehen - gut zu lesen und zum Nachdenken anregend

Bewertung vom 21.06.2016
Totgehoppelt
Neuhaus, Mauritz von

Totgehoppelt


ausgezeichnet

Spannend und wendig wie eine Hasenjagd

Cover:
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Passend zum Titel präsentieren sich die Kaninchen als Coverbild und stimmen perfekt auf den Krimi ein.

Inhalt:
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Der Bürgermeister verschwindet bei der Jubiläumsfeier des Kaninchenkastenumstellvereins einer westfälischen Kleinstadt. Einige Zeit später wird er tot aufgefunden. Da er allseits beliebt war, gibt sein Tod viele Rätsel auf. Noch verzwickter wird der Fall, als dessen Sekretärin erschossen aufgefunden wird. Das sehr ungleiche Ermittlerteam Theresia Rose und Alexander Kantstein beginnt zu ermitteln quer durchs Paderborner Land.

Mein Eindruck:
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Der Kaninchenkastenumstellverein (originelle Idee) rückt relativ schnell in den Hintergrund des Geschehens. Der Titel passt dennoch sehr gut, denn die Ermittlungen nehmen stets eine neue Wendung wie bei der Jagd eines Haken schlagenden Kaninchens. Die Handlung wird abwechselnd in der Gegenwart aus Ermittlersicht und in Rückblicken des Täters geschrieben. Bei diesem wird recht schnell deutlich, dass es sich um eine Frau handelt, die eine schwere Kindheit hatte, unter der sie nachhaltig leidet. Ungeklärt und rätselhaft bleibt bis kurz vor Schluss die Frage, wer es war und wie diese Erlebnisse der Vergangenheit mit den Morden in der Gegenwart in Verbindung stehen. Ihre Gefühle sind so hautnah und authentisch geschrieben, dass man auch mit der Täterin mitfühlt und Verständnis aufbringt. Dies hat für mich die Verfolgung der Ermittlungen noch nervenaufreibender gemacht.

An das Ermittlerduo Rose und Kantstein musste ich mich erst gewöhnen. Ich fand die Tatsache, dass eine Polizistin derart mit Technik auf Kriegsfuß steht, leicht unrealistisch und ein Freund von Macho-Polizisten bin ich auch nicht grade. Auch dass sich beide konsequent siezen, ist bei Krimis innerhalb der Ermittlerteams eher selten der Fall. Trotzdem entfaltet nach einer Weile grade die Gegenüberstellung der beiden so unterschiedlichen Charaktere ihren gewissen Charme und bietet Anlass für schlagfertige Dialoge. Schließlich schaffen es die beiden, zumindest beruflich am Ende als Team zusammenzufinden und mir ans Leserherz zu wachsen.
Das Ende fand ich sehr überraschend und die Auflösung brachte mich zum Nachdenken. Das Ende macht deutlich, dass Schwarz-Weiß-Denken nicht angesagt ist, sondern es moralisch viele Grauzonen in unserer Gesellschaft gibt. Dass man nebenher noch die Landschaft rund um Paderborn kennenlernt, ist für mich als Außenstehender der Region ein angenehmer Nebeneffekt gewesen. Ich würde mich über einen zweiten Rose-Kantstein-Fall sehr freuen!

Fazit:
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Spannend, humorig und am Ende mit einer Botschaft versehen - Ein gelungenes Krimidebüt im Paderborner Land