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OwlmaBooks
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Bad Kreuznach
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Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2013
Ashes, Ashes
Treggiari, Jo

Ashes, Ashes


sehr gut

Ein realistisches Szenario, starke Charaktere und eine tolle Story machen dieses Buch zu einem spannenden Lesespaß.

Die Geschichte wird uns in der Er-Perspektive erzählt und schafft so die nötige Distanz für den Leser. Der flüssige Schreibstil des Autors hat mir das Lesen sehr leicht gemacht und man konnte es in einem Rutsch lesen.

Die Story war für mich so real, dass ich mehr als einmal ein Schaudern unterdrücken musste. Wir haben es zwar mit den typischen Elementen einer Dystopie zu tun, aber ein Virus, der die Menschheit dahinrafft, ist mein persönliches Horrorszenario. Immer wieder bekommen wir durch die Protagonistin Lucy einen Blick in die Vergangenheit gewährt. So setzt sich langsam das Puzzle um das geheimnisvolle Virus zusammen.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jeder hat seine Stärken und Fehler und ist damit authentisch. Vielleicht kommen sie etwas hart rüber, aber durch die Umstände, unter denen sie leben müssen, ist das nur allzu verständlich. Mir hat die Nebencharakterein Del sehr gut gefallen. Sie ist die typische Widersacherin der Heldin, aber sie war so überzeugend, dass ich sie trotzdem in mein Herz geschlossen habe. Generell waren die Charaktere so beschrieben, dass sie vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht sind.

Mein einziger Kritikpunkt geht in Richtung der Spannungskurve. Ohne große Erklärungen finden wir uns sofort im Geschehen wieder, was positiv zu vermerken ist. Die Geschichte war soweit auch spannend, allerdings haben mir die Spannungsspitzen bzw. Höhepunkte ein bisschen gefehlt. Die Geschichte hat sich viel mehr auf einem Niveau bewegt. Den Atem habe ich nicht angehalten vor Spannung ;) Das Ende lässt auf eine eventuelle Fortsetzung hoffen, die ich dann auf jeden Fall lesen würde.

Für mich eine der besseren Jugend-Dystopien, die eine interessante Story vorzuweisen hat. Starke, vielschichtige Charaktere treffen auf schauderhaftes Endzeitszenario. Empfehlenswert.

Bewertung vom 11.04.2013
Saeculum
Poznanski, Ursula

Saeculum


sehr gut

Nachdem mir “Erebos” sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch dieses Buch von Frau Poznanski lesen – allerdings konnte es mich nur teilweise überzeugen.

Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Ich mag das Mittelalter als Epoche und RPGs sind genau mein Ding. Das Thema war gut umgesetzt und ich habe mich wirklich in ein mittelalterliches Szenario versetzt gefühlt.

Mit den Charakteren hatte ich allerdings so meine Mühen. Nicht nur, dass die Gruppe der Rollenspieler relativ groß ist, nein, sie haben dann auch noch jeweils einen Charakternamen, der es dem Leser zusätzlich erschwert den Durchblick zu behalten. Die Charakterausarbeiten war allerdings gelungen. Jeden einzelnen konnte ich mir bildlich vorstellen. Durch ihre Macken und Einzigartigkeiten sind sie tatsächlich zum Leben erwacht.

Ein weiterer Minuspunkt geht an die Spannungskurve. Die ersten 200 Seiten haben sich flüssig weglesen lassen und die Spannung baute sich kontinuierlich auf. Danach flachte sie aber sehr ab und ich musste mich durch die restlichen Seiten förmlich durchkämpfen. Allein auf den letzten 50 Seiten wurde es noch einmal spannend und das Verwirrspiel endlich aufgeklärt. Auch wenn ich das Ende nicht ganz ernst nehmen konnte (leider kann ich hier nicht genau sagen, was mir nicht gefallen hat, weil ich sonst spoilern müsste).

Die gruseligen Stellen haben mich sehr angesprochen, weil man das Gefühl hatte, dass der Fluch sich tatsächlich erfüllen würde. Mehr als einmal hat das zum Fingernägelknabbern geführt.

Wer Lust auf ein mittelalterliches Abenteuer im RPG-Stil hat und darüber hinaus über einen langen Atem verfügt, wird mit diesem Buch viel Spaß haben.

3,5 Sterne

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
Abrahamson, Emmy

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt


sehr gut

Nachdem ich nun einige ernstere Bücher gelesen hatte, stand mir mal wieder der Sinn nach einer lustigen Lektüre – leider wurde mein Humor nur teilweise getroffen.

Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Alicja erzählt. Der Erzählstil ist sehr förderlich für das Verständnis des Lesers, weil wir so einen direkten Einblick in das Leben der Protagonistin bekommen. Auch die Erzählung im Präsens lässt den Leser noch näher am Geschehen teilhaben, weil man das Gefühl hat, gerade mittendrin zu sein.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen und dynamischen Erzählstil, sodass keinerlei Langeweile aufkommt. Auch die Kompaktheit des Buches beeinflusst den Geschichtsfluss positiv. Die Länge reicht um sich ein paar humorvolle Stunden zu bereiten, aber danach war es für mich auch genug. Es handelt sich um ein Buch, was man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

Wie schon angesprochen waren die richtigen Lacher leider zu selten oder haben meinen Humor nicht getroffen. Das soll aber auf keinen Fall bedeuten, dass es ein schlechtes Buch ist, sondern einfach nur, dass es nicht ganz nach meinem Geschmack war.

Die Protagonistin Alicja ist ein typischer Teenie. Neben Freundschaft spielt die Liebe eine große Rolle in ihrem momentanen Leben und beeinflusst sie deshalb stark. Für mich war sie authentisch und sehr detailliert dargestellt, so wie alle Charaktere des Buches. Für die Charakterzeichnung gibt es einen dicken Pluspunkt, ebenso für die Feinfühlungkeit der Autorin, denn ihre teilweise skurrile und überspitzte Darstellung der Kulturen ist zu keinem Zeitpunkt boshaft – im Gegenteil, man lacht mit den Charakteren, aber nicht über sie.

Insgesamt würde ich es als ein gelungenes Jugendbuch beschreiben, das nur für mich persönlich nicht das richtige war und bei anderen Lesern durchaus mehr Anklang finden kann. Wer sich mit einer polnischen Mutter in Schweden herumschlagen möchte und darüber hinaus noch Werte wie Freundschaft, Liebe und Familie erkunden möchte, macht mit diesem Buch nichts falsch. Ein kurzweiliges Lesevergnügen.

3,5 Sterne

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Tanz der Dämonen / Dance of Shadows Bd.1
Black, Yelena

Tanz der Dämonen / Dance of Shadows Bd.1


ausgezeichnet

“Die richtigen Schritte mit dem richtigen Tänzer können eine gefährliche Wirkung haben … ”

Dieser überaus spannende Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum unglaublichen Finale nicht mehr losgelassen. Die Spannungskurve steigt nach dem ersten Einstieg kontinuierlich an. Die aufkommenden Geheimnisse und Mysterien decken sich erst nach und nach auf, sodass hier noch ein zusätzlicher Nagelkau-Faktor entsteht.

Die typische Ballett-Welt hat mich vollkommen eingenommen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl in New York an der Ballettakademie zu sein. Allerdings sollte man als Leser keine weitergreifende Gesprächsthemen als Tanzen, Freundschaft und Liebe erwarten, denn darum dreht es sich in Vanessas Welt.

Die Fantasy-/ Mysterie-Elemente sind wirklich super eingeflochten. Während man am Anfang zunächst von einem reinen Tanzbuch mit Liebesgeschichte ausgeht, wird es ab der Hälfte immer mystischer. Dabei wird es stellenweise so abgedreht, dass man auch von einem Psychothriller sprechen kann. Es ist also aus vielen verschiedenen Genres etwas dabei.

Die Hauptcharaktere haben mir sehr gut gefallen. Besonders Vanessa ist eine überaus starke Frau/Jugendliche. Sie kommt mit einem klaren Ziel an die Ballettschule und ruht nicht, bevor sie es erreicht hat. Egal was sie tut, sie denkt dabei immer an ihre Schwester und versucht sie zu finden. Ansonsten finden wir die üblichen Stereotypen: Der Sunnyboy, den jedes Mädchen daten möchte, der düstere, geheimnisvolle Gegenspieler von ihm und der strenge (Ballett)Lehrer, der seine Launen an den Schülerinnen auslässt.

Die Nebencharaktere waren mir an manchen Stellen zu blass gezeichnet und daher ziehe ich einen halben Punkt ab. Über manche erfahren wir einfach zu wenig, obwohl sie relativ oft in der Geschichte vorkommen und auch eine (tragende) Rolle spielen.

Insgesamt war die Story durchdacht und gut ausgearbeitet. Das relativ offene Ende lässt auf einen weiteren Teil hoffen, den ich auf jeden Fall lesen würde, weil es um so viel mehr als das Tanzen geht (leider kann ich hier nicht mehr sagen, ohne zu spoilern).

4,5 Sterne

Bewertung vom 31.03.2013
Die Nacht von Shyness
Hall, Leanne

Die Nacht von Shyness


sehr gut

Zwei Jugendliche aus zwei verschiedenen Welten, die aber eins verbindet: die Einsamkeit.

Zunächst möchte ich auf das doch sehr außergewöhnliche Cover eingehen, was mich erhrlich gesagt, zu Tode erschreckt hat ;) Auf den ersten Blick scheint es völlig normal, auch konnte ich den speziellen Überzug nicht ertasten, aber als ich das Buch auf den Nachttisch gelegt und das Licht gelöscht habe, hat es im Dunkeln geleuchtet! Wow! Ein super Extra, wie ich finde.

Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Die Protagonisten Wildgirl und Wolfboy wechseln sich mit dem Erzählen in der Ich-Perspektive ab und so muss man zu Beginn jedes Kapitels kurz überlegen, aus wessen Sicht wir nun in die Story eintauchen. Ich habe es sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen. Positiv, weil man von beiden Protagonisten wusste, was sie gerade denken und negativ, weil ich mich auf keinen der beiden so richtig einlassen konnte.

Wir bekommen ein klares Bild von der immer dunklen Stadt Shyness gezeichnet. Da Wildgirl aus einer “normalen” Stadt kommt und Wolfboy aus Shyness, werden für den Leser erst so die Unterschiede zwischen den Städten deutlich. Durch die Dialoge und das Erforschen der Umgebung, bekommen wir diese sehr genau beschrieben und können uns so ein eigene Vorstellung machen. An manchen Stellen haben mich die Beschreibungen zum Nachdenken angeregt, denn Shyness ist nicht nur in der Dunkelheit versunken, sondern auch ein wenig im Chaos (verständlich wenn viele weggezogen sind und das Gesetz quasi selber in die Hand genommen wurde).

Die Spannung hat für mich erst nach dem ersten Drittel eingestzt, weil vorher einige Vorstellungen und Erklärungen abgehandelt werden mussten, die einen typischen Einstieg ausmachen. Teilweise hatte ich wirklich Probleme dem Geschehen zu folgen, weil die Gedankensprünge sehr schnell und oft vonstattengehen. Manche Themen hätten ein bisschen ausführlicher behandelt werden können, weil ich mich oft gefragt habe: “Ja, und weiter?”

Die Charaktere der Protagonisten waren sympathisch und authentisch. Ihre Normalität hat sie dem Leser näher gebracht, denn jeder der beiden hat sein Päckchen zu tragen und seine eigene Art damit umzugehen. Obwohl die Geschichte nur die Zeit von einer Nacht umfasst, wird deutlich, wie sehr sich Wildgirl und Wolfboy gegenseitig beeinflussen. Mich hat Wolfboy vom ersten Auftritt an fasziniert und am Ende war ich überzeugt, dass er ein guter und starker Charakter ist, den es zu erleben lohnt.

Insgesamt hat mir der Roman aber dennoch gut gefallen und ich bin schon gespannt wie die Geschichte zwischen Wildgirl und Wolfboy weitergeht. Die Autorin verrät in einem Interview, dass sie bereits am zweiten Teil schreibt und dieser ist auch nötig, denn der Schluss hat einen “offenes-Ende-Charakter”. Ein paar Fantasyelemente sind auch eingebaut, wenn auch nur sehr versteckt und dezent. Für mich ist es ein Jugendbuch mit Potential nach oben. Die Story um zwei Außenseiter, die eine gemeinsame, abenteuerlustige Nacht miteinander verbringen, sollte umbedingt fortgesetzt werden und vielleicht sind dann auch die kleinen Dinge, die mich stören, ausgebügelt.

Bewertung vom 18.03.2013
Das Mädchen auf den Klippen
Riley, Lucinda

Das Mädchen auf den Klippen


ausgezeichnet

Als bekennender Kate Morton-Fan wurde mir diese Autorin empfohlen und ich muss sagen: Ich bin begeistert!

Wie es bei Familiengeheimnissen üblich ist, werden erst nach und nach die Ereignisse der Vergangenheit aufgedeckt und das Puzzle zu einem Ganzen zusammengefügt. Prinzipiell befinden wir uns in der Gegenwart, bekommen die Geschichte aber von Aurora aus der Zukunft erzählt. Zwischendurch gibt es dann immer wieder Rückblicke, die wir teilweise durch Erzählungen oder von Briefen näher gebracht bekommen. Obwohl es hier vielleicht kompliziert klingen mag, ist es das im Buch aber nicht und der Leser kann der Handlung durchgängig ohne Probleme folgen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr los gelassen. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden ausgelesen und bin mir schon jetzt sicher, dass ich ein Fan der Autorin bin. Durch den flüssigen Schreibstil kann man durchaus von einem echten Pageturner sprechen. Manchmal hat man gar nicht gemerkt, dass schon wieder 50 Seiten gelesen sind. Gerade für neugierige Menschen wie mich, ist es eine süße Folter den Geheimnissen langsam auf die Spur zu kommen.

Die Charaktere haben mir außerordentlich gut gefallen. Für mich sind sie durch ihre authentische Beschreibung sofort zum Leben erwacht. Sie sind so einzigartig und prägnant, dass man sie einfach in sein Herz schließen muss. Dabei sticht wohl Aurora als Erzählerin der Geschichte am meisten heraus. Wir lernen sie mit 8 Jahren kennen und sie besitzt schon eine Weitsicht, die manche Erwachsenen nicht haben. Dabei war sie aber zu keinem Zeitpunkt unglaubwürdig. Auch Grania, die Protagonstin, dominiert die Geschichte durch ihr Auftreten. Wir haben es hier mit einer sturen, stolzen Irin zu tun, die ihrem Weg nicht abweichen will. Dabei muss sie sich eingestehen, dass man nicht immer mit dem Kopf durch die Wand rennen kann und dabei macht sie für sich eine positive Entwicklung durch.

Auch die Nebencharaktere, selbst wenn sie nur eine kurze Erwähnung in den Vergangenheitsberichten finden, wurden liebevoll ausgearbeitet und überzeugen den Leser in iherer Detailltreue und Individualität. Die Charakterzeichnung bekommt den größten Pluspunkt.

Die Handlungsorte wechseln zwischen New York, London und Irland. Für mich eine sehr gelungene Mischung, weil ich sowohl Irland als auch London als Schauplatz sehr mag. Obwohl es nur wenige Beschreibungen gibt, erwähnt die Autorin immer wieder kleine Details, die die Umgebung zum Leben erwachen lässt.

Für mich ein grandioses Buch, das die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft und die Geschichte zweier Familien erzählt, deren Schicksal unweigerlich miteinander verwoben ist. Dabei geht die Autorin gefühlvoll, aufrichtig und spannungsgeladen mit ihren Charakteren um. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von Familiengeheimnissen.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2013
Ich lebe, lebe, lebe
McGhee, Alison

Ich lebe, lebe, lebe


ausgezeichnet

Gefühlvoll, erschütternd, ergreifend.

Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Rose erzählt. Diese Form der Erzählung macht das Lesen noch emotionaler, weil Rose sehr verschlossen ist und viele Gedanken nur gedacht und nicht ausgesprochen werden.

Eine Besonderheit ist wohl die ständige Wiederholung des Unfallhergangs. Dies verdeutlicht dem Leser, wie schwer es Rose fällt das Ganze zu verarbeiten. Für eine 17jährige, die ihre Schwester so sehr liebt, muss es doppelt so schwer sein, zu akzeptieren, dass man selber lebt, die Schwester aber im künstlichen Koma liegt.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, weil der Schreibstil der Autorin unheimlich fesselnd ist. Ich wollte unbedingt wissen, ob Rose es schafft, sich von allem frei zu machen oder ob sie mit ihrem Leben gegen die Wand fährt. Die Enttäuschung und Wut sind förmlich greifbar. Jeder, der schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, kennt wohl das Gefül, wenn man zuerst in eine bodenlose Tiefe stürzt und dann die Wut kommt. Warum wurde man alleine gelassen? Warum ausgerechnet dieser geliebter Mensch?

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Gerade Rose macht eine enorme Wandlung durch und ist dabei sehr authentisch beschrieben. Auch die Nebencharaktere haben viel Persönlichkeit und man schließt sie direkt in sein Herz. Egal ob Tom, ein Mitschüler, der Rose auf eine liebevolle Art und Weise zu trösten versucht oder der gute William T., der die Familie zusammen hält. Jeder leistet seinen Beitrag um die Geschichte abzurunden.

Eins muss ich noch anmerken: Ich glaube dies ist eines der Bücher, dass man entweder liebt oder eben nicht. Man muss sich auf jeden Fall auf diese traurige und emotionale Geschichte einlassen und in der richtigen Stimmung dafür sein.

Mich konnte die Geschichte absolut überzeugen und ich habe ein paar gefühlvolle Stunden mit Rose erleben dürfen.

Bewertung vom 14.03.2013
Schattenfreundin / Schneidmann & Käfer Bd.1
Drews, Christine

Schattenfreundin / Schneidmann & Käfer Bd.1


sehr gut

Aufgrund des Covers und des Klappentextes habe ich einen spannenden Thriller erwartet, allerdings kann man hier eher von einem Kriminalroman sprechen. Die Kommissare ermitteln zwar, aber auch dieser Aspekt steht irgendwie nicht im Vordergrund.

Die Geschichte wird uns in zwei Perspektiven erzählt. Zum einen befinden wir uns in der Gegenwart und zum anderen bekommen wir die Gedanken einer uns zu Anfang noch Unbekannten in kursiver Schrift näher gebracht. Diese Gedanken sind anfangs noch kryptisch, ergeben aber zum Schluss hin einen Sinn und regen den Leser zum Nachdenken an.

Im ersten Drittel des Buches lernen wir die Charaktere und deren äußeres Umfeld kennen. Bei den Protagonisten haben wir es scheinbar mit einer typischen Familie zu tun: Workaholic-Dad, Halbtagsjob-Mum und der kleine Leo (Kindergartenalter). Schnell wird klar, dass es sich nicht um eine Bilderbuchehe handelt und dass es das ein oder andere Geheimnis gibt. Auch Charlotte die Kommissarin hat an ihrer Vergangenheit zu knabbern und ist deswegen ein interessanter Charakter, weil man natürlich wissen möchte, was ihr zugestoßen ist.

Die Spannung nimmt ab dem zweiten Drittel an Fahrt auf, war mir persönlich aber zu flach. Ich hatte keine einzige Seite lang Angst um Leo und gerade bei einer Kindesentführung sollte man als Leser an nichts anderes Denken. Das Ende war dann nochmal rasant und hat mir gut gefallen, aber leider es hat die Spannung dadurch nur wenig gehoben. Das eigentliche Thema des Buches ist die Vergangenheitsbewältigung der Protagonisten. Es gibt so viele Geheimnisse zu entdecken, dass Leo irgendwie in den Hintergrund gedrängt wird und man ihn als Leser nicht richtig wahr nimmt bzw. vermisst.

Die Bewertung des Buches ist mir ehrlich gesagt sehr schwer gefallen, weil ich zwischen 3 und 4 Sternen schwanke. Die Spannung ist mir definitiv zu flach für einen Krimi/Thriller, aber der flüssige und angenehme Schreibstil haben mich das Buch in zwei Tagen lesen lassen und irgendwie hat es mich ja schon in seinen Bann gezogen. Wer sich für diese Lektüre entscheidet, sollte sich einfach im Klaren darüber sein, dass es eher um das Aufdecken von düsteren Familiengeheimnissen geht, als um die Entführung als solche. Wer mit dieser Erwartung startet, kann vielleicht mehr Gefallen an der Geschichte finden.

Bewertung vom 10.03.2013
Purpurmond
Schmidt, Heike Eva

Purpurmond


ausgezeichnet

“Die Liebe bewegt die Sonne und alle Sterne.”

Gegenwart trifft auf Vergangenheit. Historie und Liebe verbinden sich. Ein außergewöhnliches Zeitreiseabenteuer, das einen sofort gefangen nimmt und in seinen Bann zieht.

Die Geschichte wird uns aus Sicht der Protagonistin Cat erzählt. Wir haben es hier mit den typischen Themen eines Jungendlichen zu tun: Beliebtheit in der Schule, Rivalität unter Schüler und natürlich die große Liebe. Die Ich-Perspektive hat mir den Einstieg in die Geschichte sehr erleichtert, weil mir die Gedankengänge von Cat sofort sympathisch waren. Sie besitzt eine erfrischende Art von Humor und hat mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht.

Die Spannung baut sich von Anfang an kontinuierlich auf. Wir befinden uns, nach einem kurzen Prolog, mitten im Geschehen. Das Buch ist ein echter Page-Turner und man kann sich gar nicht davon losmachen. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Auflösung für mich persönlich zu früh kommt. Der Nachspann ist dann ein bisschen zu lang bzw. konnte mich dann nicht mehr richtig fesseln.

Cat hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie war spritzig und hat die Vergangenheit mit ihrem Temperament gehörig aufgemischt. Trotzdem hat sie ziemlich viel Mut bewiesen als es darauf ankam (teilweise auch, weil sie keine andere Wahl hatte). Auch die restlichen Charaktere waren insgesamt stimmig und sehr liebevoll ausgearbeitet.

Das historische Bamberg, was die Autorin erschafft, muss eine Menge Recherchearbeit nach sich gezogen haben, denn ich hatte fast einen Film vor Augen, wenn die Umgebung beschrieben wurde. Die Details werden sehr geschickt mit der Handlung verwoben, sodass es keine längeren Passagen von Beschreibungen gibt, was ich positiv empfunden habe.

Wer sich zusammen mit Cat auf eine Zeitreise ins Bamberg zu Zeiten der Hexenverbrennung begeben und darüber hinaus noch einen gefühlvollen Roman mit einer Prise Humor lesen möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.