Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Conny Z.

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2013
Asche und Phönix
Meyer, Kai

Asche und Phönix


sehr gut

Erschienen im November 2012 und seit Langem von den Fans erwartet - “Asche und Phönix”.
Aus der Feder von Kai Mayer, bekannt als Autor der “Arkadien” Reihe, ist sein neustes Werk nicht nur ein gebundenes Buch, mit 464 Seiten, sondern enthält auch einen Code für den E-Book Reader - eine tolle Idee vom Carlsen Verlag.

Ash und Parker könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie leben nicht nur in verschiedenen sozialen Schichten, sondern auch in anderen Welten.
Die Eine kämpft um das blanke Überleben und der Andere für Ruhm und Anerkennung.
Am Tag der Premiere zum letzten Teil der “Glamour” Verfilmung, zeigt Parker seinen Fans und seinem Vater offen, was er von diesem ganzen Rummel um ihn herum hält und schmeißt alles hin.
Ash ist währenddessen beschäftigt das Hotelzimmer des berühmten Parker Cale auszurauben.
Parker erwischt sie auf frischer Tat, doch anstatt Ash anzuzeigen, will er endlich aus seinem Leben raus.
Sie soll ihm einen Ausweg zeigen, jedoch weiß Parker noch nicht, in welcher Gefahr er sich befindet.
Durch die öffentliche Brüskierung seines Vaters hat er nicht nur dessen Zorn auf sich gezogen, sondern auch das wahrhaft Böse auf den Plan gerufen.
Zusammen mit Ash versucht er davor zu fliehen und einen Ausweg, aus den Gefahren, zu finden …

Viele von euch werden den Autor Kai Mayer kennen - ich leider nicht, und so war diese Leserunde eine günstige Gelegenheit herauszufinden, ob auch ich die “Arkadien” Trilogie lesen sollte.
“Asche und Phönix” ist ein gefühlvolles und teilweise sehr brutales Buch, welches mich sehr gespalten hat.
Das liegt hauptsächlich daran, dass mir die Protagonisten einfach zu flach waren und die Handlung sehr rasant.
Natürlich muss sie rasant sein, denn Parker und Ash befinden sich ja schließlich auf der Flucht, aber ich konnte mich kaum auf ein Szenario konzentrieren da kam schon das nächste daher.
Parker Cale hat mich als Leser so gar nicht angesprochen. Er war mir einfach zu verschlossen, was wahrscheinlich mit seinen Lebensumständen zusammenhing, aber gerade in Ashs Gegenwart hatte ich gehofft, dass er sich ein wenig öffnet.

Ash hingegen habe ich sehr ins Herz geschlossen und hätte gern noch mehr von ihr gelesen.
Sie ist nicht nur tough, sondern auch sehr offen, gerade zu Parker, und extrem mutig. Die Nebencharaktere sind nicht sehr konstant in ihren Rollen, was nicht nur an ihrer Wandelbarkeit liegt, sondern an dem wirklich kurzen Leben, welches ein paar Fristen müssen.
Und von diesen ist es auch nur Lucien, welcher mir als Einziger sehr gut in Erinnerung geblieben ist. Er ist nicht nur witzig und charmant, sondern hilft Ash und Parker in vielen entscheidenden Augenblicken.
Kai Mayers Schreistil ist sehr angenehm, wenn er auch sehr blutige und brutale Schreibgedanken hat, so sind die Handlungen der Charaktere immer fließend und wohlüberlegt.

Gerade für junge Leser würde ich dieses Buch nicht empfehlen, denn es gibt sehr mordlustige Charaktere in der Abhandlung, welche zu offenherzig ihre makabren Fantasien ausleben.
Was mir leider sehr negativ aufgefallen war: Wenn gerade Spannung im Verlauf der Geschichte aufgekommen ist, so ebbte diese mir viel zu schnell ab und verlor sich in eine weitere Flucht vor dem Peiniger.
Natürlich kommen hier nicht nur Gefühle wie Angst und Schmerz vor, sondern ab und an lässt der Autor sogar ein wenig Herzschmerz und offene Liebe zu - aber nur ab und an, den dafür bleibt einfach keine Zeit.
Die Covergestalter dieses Buches haben einen tollen Blickfang geschaffen. Allein die Landschaftsaufnahme vorn auf dem Schutzumschlag ist es wert, bewundert zu werden. Meine Lieblinge sind aber die Polaroidbilder, welche nicht nur auf dem Schutzumschlag, sondern auch auf dem festen Bucheinband zu finden sind.

Kleine Momentaufnahmen aus Ashs Leben … warum und wieso sie diese Bilder macht und ob die Beiden dem Bösen entkommen und es vielleicht besiegen können?

Bewertung vom 02.01.2013
Schwarz wie Schnee
Wilke, Jutta

Schwarz wie Schnee


ausgezeichnet

Nach ihrem Erfolg mit “Wie ein Flügelschlag” hat nun die Autorin Jutta Wilke ihr “Schwarz wie Schnee” auf den Buchmarkt veröffentlichen lassen.
256 Seiten, mit einer Protagonistin ohne Erinnerung und einer düsteren Stimmung, erwarten den Leser.
Gebunden wurde das Buch im Sauerländer-Verlag.

Kira sollte ein ganz normaler Teeanger sein, doch ein schwerer Unfall nahm ihr 17 Jahre Erinnerung.
Weder weiß sie, wer diese Frau an ihrem Krankenbett ist, noch wer sie selbst war und ist.

Zurück im Alltag kämpft sie mit jedem kleinen Schritt, ihr Zimmer ist ihr fremd, in der Schule erkennt sie kein Gesicht.
Nur der sympathische Julian, welcher sie einmal im Krankenhaus besuchen kam, will ihr helfen.
Kira bekommt eine düstere Vergangenheit vorgesetzt und verfolgt von einem Unbekannten weiß sie nicht, wie sie sich von dem Grauen lösen soll.
Eine spannende Reise zurück in die Vergangenheit erwartet Kira, mit dabei, die Hoffnung auf Erkenntnis und die Wiederkehr ihrer Erinnerungen …

Ein schrecklicher Gedanken - aufzuwachen im Krankenhaus, ohne Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, dieser Gedanke war es welcher mich zum Buch greifen ließ.
Jutta Wilke ist mir eine lieb gewonnene Autorin, nachdem ich bereits “Holundermond” und “Wie ein Flügelschlag” verschlungen habe, fand ich mich in der gleichen Situation bei “Schwarz wie Schnee” wieder - lesen bis zum Ende.
Kira als Protagonistin erleben zu können jagte mir ständig eine Gänsehaut über dem Körper.
Bei jedem Seitenumschlag dachte ich ‚was wird auf sie warten’.
Sie ist ein sehr zerrüttetes Mädchen, wirkt hysterisch und sehr weinerlich, und bekommt auch von ihrer angeblichen Mutter keinen Halt.
Aber all dies gehört einfach zu ihr und lässt sie stärker werden.
Sie nimmt die Situation an und versucht immer mehr sich zu erinnern, bruchstückhaft zwar, aber dennoch Puzzleteile, welche ich als Leser auch versucht habe zusammenzufügen.

Julian ist ein toller Gegenpart zu Kira, er bestärkt sie, zweifelt zeitweise auch, aber ist doch immer standhaft und an ihrer Seite.
Die ganzen Nebencharaktere in Kiraswelt, von der Mutter bis hin zum unheimlichen Tarek machen aus dem Werk ein Jugendthriller durch und durch.
Bei jeder neuen Erkenntnis, welche Kira sammelt, rätselt man, als Leser, gleich mit was das alles zu bedeuten hat.
Ist sie wirklich die Kira, die alle ihr einreden wollen? Warum träumt Kira, dass sie vor etwas geflohen ist, wenn alle erzählen, dass sie einen Unfall auf ihrem Motorroller hatte? Was hat das Ganze mit den mysteriösen Anrufen und E-Mails zu tun? Ist Julian wirklich um sie besorgt oder will er sie vor etwas bewahren?
Diese und weitere Gedanken kreisen bis zum Schluss … ja der Schluss.
Zu diesem werde ich hier natürlich nichts schreiben, denn das ist, wie bei allen guten Thrillern, die Lösung des ganzen Rätsels.

Das einzig negative an dem ganzen Buch ist die Qualität des Einbands, welcher bei mir, trotz vorsichtigen Lesens, stark zerknickt wurde und das für den stolzen Preis von fünfzehn Euro. Ich hoffe, dass dieser Verlag beim nächsten Buch auf Hardcovereinband setzt.

Jutta Wilkes Schreibstil ist wieder sehr mitreisend, ihre Figuren scheinen zu leben und durch die Seiten zu rennen, auf der Suche nach Antworten.
Auch das Cover ist passend gespaltet. Warum und wieso dort diese beiden Gesichter abgebildet sind, was das ganze zu bedeuten hat und ob Kira erfährt, wie sie in der Vergangenheit war?
Das alles könnt ihr selbst nachlesen in Jutta Wilkes “Schwarz wie Schnee”.

Bewertung vom 18.12.2012
Die Sehnsucht / Ewiglich Trilogie Bd.1
Ashton, Brodi

Die Sehnsucht / Ewiglich Trilogie Bd.1


sehr gut

“Ewiglich - sie Sehnsucht” ist der Auftakt einer spannenden Reihe, von der amerikanischen Autorin Brodi Ashton.
Gedruckt und verlegt wurde es, für Deutschland, im Oetinger - Verlag.
Wie mir dieser 379 Seiten umfassende Roman gefallen hat, möchte ich nun erläutern.

Schatten umlauern ihren Körper, nur Cole liegt bei ihr. Nikkis Zeit bei Cole ist vorbei, einzig der Gedanke an Jack hielt sie am menschlichen Körper fest.
Jack … sie kennt sein Gesicht und hat in den hundert Jahren bei Cole nur an ihn denken müssen.
Ihre Entscheidung steht fest, sie geht zurück in die Oberwelt, jedoch steht ihr nur ein Zeitraum von einem halben Jahr zur Verfügung.
Nach Ablauf dieser Zeit werden die Tunnel sie auf ewig zurück verlangen.

In der Oberwelt sind nur sechs Monate vergangen, ein kleiner Zeitraum gegen die hundert Jahre in Coles Unterwelt.
Cole ist Nikki gefolgt, er versucht sie zu überreden mit ihr zurück zu kommen, nicht in die Tunnel, sondern an den unsterblichen Hof - sie soll eine Ewigliche werden und seine Königin.

Nikki kann das nicht, sie setzt alles daran Cole dieses zu verwehren und gelangt immer mehr ihre Erinnerungen zurück, welche er ihr buchstäblich, bei seiner Nährung, ausgesaugt hat.
Auch die schlimmen Gedanken kommen wieder über sie.
Allein bei dem Anblick von Jack weiß Nikki warum sie zurückgekehrt ist … sie wollte ihn wenigstens noch einmal wiedersehen.
Nur weiß sie nicht ob sie es wieder so haben will wie vorher, denn alle haben sich verändert, vor allem aber sie … und die Zeit arbeiten gegen Nikki …

Der Anfang des Buches verwirrte und riss doch mit.
Als Leserin wurde ich gleich in Coles Welt geschubst und zurück mit Nikki in die Oberwelt geworfen.
Genauso verwirrt wie Nikki trat ich mit ihr die Reise an - Jack finden und einen Weg zu suchen den Tunneln zu entkommen.
Nikki, wird anscheinend von jedem Nebencharakter anders genannt, von “Nik” bis “Becks”, was von ihrem Nachnamen Beckett abgeleitet ist, findet ein jeder Zugang zu ihr.
Viele Leute sind merklich enttäuscht über ihr Verschwinden, besonders ihr Vater. Obwohl dieser mehr seine Wiederwahl als Bürgermeister im Kopf hat, als sich um seine Tochter und seinen kleinen Sohn Tommy zu kümmern.
Der Unfalltod ihrer Mutter hat Nikki sehr mitgenommen und die Autorin Brodi Ashton zeigt anhand von Rückblenden wie Nikkis Leben vor der “Nährung” ablief.

So hat sie auch ihr Buch gegliedert, mit Rückblenden und den gegenwärtigen Gegebenheiten, wobei die Zeit bis zur “Nährung” oder die Rückkehr zu den Tunneln als Zeitangabe eingesetzt wird, was dem ganzen eine Art zusätzliche Spannung verleiht.

Zeitweise kann ich Tätigkeiten von Nikki nicht nachvollziehen, denn sie versucht sich zum einen von Jack fern zu halten, zum anderen müsste sie aber wissen, dass sie von diesem magisch angezogen wird.
Jack ist ein liebenswerter Protagonist, der in der Vergangenheit einen großen Fehler begangen hat, aber auch auf “Ewig” zu Nikki halten wird.
Cole ist so was wie Jacks Gegenspieler, denn dieser hat ein großes Interesse an Nikki. Schließlich hat er die letzten hundert Jahre mit ihr in der Unterwelt verbracht, warum dieses Interesse noch darüber hinaus geht, wird im Buch verraten.

Viele mythologische Sagen fließen in die Geschichte mit ein und der Kern dieser wird zu Nikkis Leben. Sie versucht mehr über die “Ewiglichen” herauszufinden, doch vor allem der Ausweg, vor den Tunneln fliehen zu können und bei Jack zu bleiben, bestimmt ihren Alltag.
Mary, eine Obdachlose, verwirrte alte Frau scheint viel zu wissen, ob sie Nikki helfen kann?
Das erfahrt ihr in Brodi Ashtons “Ewiglich - die Sehnsucht”.

Übrigens, Band zwei der Reihe heißt “Ewiglich - die Hoffnung” und ist bereits im Dezember 2012 erschienen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2012
Sturz in die Zeit / Zeitreise Trilogie Bd.1
Cross, Julie

Sturz in die Zeit / Zeitreise Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Am 17. August 2012 erschien im Fischer Jugendbuch - Verlag, FJB-Verlag, ein faszinierender Roman. Mit “Sturz in die Zeit” schickt die Autorin Julie Cross ihre Leserinnen und Leser auf eine spannende Zeitsprungreise. Nicht nur das Cover ist eine Schatz, auch der 499 Seiten lange Inhalt begeistert. Mein Dank gebührt dem Verlag, welcher uns dieses Rezensionsexemplar überließ.

Was würdest du tun, wenn dein 18 jähriges Ich sich auf einmal, ein paar Minuten zurück katapultieren würde?
Nun - der jetzt 19 jährige Jackson Meyer war entsetzt … und doch von seiner Gabe fasziniert.
Er ist ein Zeitreisender. Nach längeren Training, seiner Gabe, konnte er nur Stunden oder Tage zurück reisen, bis zum 30. Oktober 2009 … der Tag an dem er sein gesamtes Ich mehrere Jahre in die Zeit stürzen ließ.

Seine Freundin Holly ringt um ihr Leben. Ihr Gesicht ist es, welches ihn nicht aufhören lässt zu versuchen, ins Jahr 2009 zurück zu kommen.
Bei diesen Versuchen lernt er immer mehr und mehr seine Vergangenheit besser kennen und entdeckt schreckliche Geheimnisse …

Um in die Geschichte “Sturz in die Zeit” hinein zu kommen, brauchte es eine Weile bei mir. Denn zunächst galt es, die ganzen Charaktere kennenzulernen und das sind wirklich nicht wenige.
Jackson Meyer ist mir aber gleich ans Herz gewachsen, obwohl er am Anfang sehr distanziert ist und es manchmal den Anschein hatte, als wäre er sehr unentschlossen. Im Verlauf der Geschichte wird er immer stärker.

Diese Stärke bezieht sich nicht nur auf seinen Charakter, sondern auch auf seine Gabe, welche er mit Adam, einem guten Freund und Kommilitonen, erforscht.
Adam ist ein wahrer Nerd und will alles wissen, zudem ist er ein guter Begleiter Jacksons, die beiden hängen immer mehr und mehr zusammen, was Holly gar nicht gefällt.
Holly … eine wirklich liebe Person, auch wenn sie weiß was sie will, so merkt man doch, dass sie Jackson wirklich liebt, obwohl die beiden sich das am Anfang nicht so offen zeigen können.
Der geheimnisvollste Charakter wurde mit Jackson Vater geschaffen, denn Jackson erfährt allerlei merkwürdige und zuerst verwirrende Dinge über ihn und aus einem unscheinbaren Mann, wird anscheinend eine große Bedrohung.
Faszinierend ist auch Jacksons Zwillingsschwester Courtney, welche leider schon vor Jahren gestorben ist, aber dank seiner Gabe lernte ich als Leser auch diese sympathische Figur kennen. Vor allem die Szenen zwischen diesen Beiden sind wirklich anrührend und entlockten mir, ehrlich gesagt, die eine und andere Träne.

Julie Cross erklärt Jacksons Welt und wird dabei zeitweise sehr umfassend. Doch sobald er darum kämpfen muss in sein Jahr zurück zu kommen, wird es immer spannender und spannender.

Viele Szenen erinnerten mich an die Filme “Die Frau des Zeitreisenden” mit Eric Bana und Rachel McAdams und “Jumper” mit Hayden Christensen, aber wirklich nur ein paar Szenen, ansonsten war es eine gänzlich andere Welt.
Die Sprünge und Veränderungen von Zeit zu Zeit sind fesselnd und ließen auch mich den Atem anhalten, da es bei jeder Gelegenheit zu Unannehmlichkeiten kommen konnte.
Zum Ende hin scheinen immer mehr Leute hinter Jackson her zu sein und so wusste selbst ich nicht mehr, wer nun Freund und wer Feind ist.

Zu dem Cover sei geschrieben, dass ich den doch sehr attraktiven jungen Mann gleich als Jackson in meine Lesefantasie einsetzte. Dieser ist mit einer Art Nebel umgeben, welches für mich wie eine Art Aura und das “sich Auflösen in der Zeit” darstellt. Die Designer des Verlages haben einfach einen tollen Blickfang gestaltet und diese Bilder vom Schutzumschlag auch auf den festen Einband des Buches übertragen. Obwohl ich an erwähnen möchte, dass mir in diesem Fall auch mal auch das englische Cover sehr gut gefällt und der Originaltitel “Tempest” durchaus hätte übernommen werden können.

Lauft auch ihr mit Jackson durch die Zeit von heute, morgen und gestern und findest heraus ob er Holly retten und das Geheimnis seines Vaters lüften kann.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2012
Frau Zimpernickels Weihnachtsregeln
Schütze, Andrea

Frau Zimpernickels Weihnachtsregeln


ausgezeichnet

Weihnachten steht vor der Tür und was gibt es schöneres als sich abends zusammen zu kuscheln und ein Weihnachtsbuch zu lesen?

Dank der Lovelybooks Leserunde konnte auch ich, mit meinem Sohn, “Frau Zimpernickels Weihnachtregeln” lesen und genießen.
Die Autorin Andrea Schütze hat mit ihrem Buch ein wirklich einzigartiges Weihnachtsgefühl gezaubert.
Und die zauberhaften Illustrationen von Joëlle Tourlonias machen dieses, 112 Seiten umfassende, Kinderbuch zu etwas ganz besonderem.
Mein Sohn und ich danken dem Dressler - Verlag und Katja sehr, dafür, dass wir in diesem Jahr ein unvergessliches Buch erleben durften.

Frau Zimpernickel war eines Tages bei der Familie Weber eingetroffen und blieb seither.
Keiner der beiden Kinder weiß woher sie kommt und genau zum Heiligenabend bringt sie die gesamte Familie, bestehend aus Lina, Freddie, Mama und Papa, zusammen.
Ihre Weihnachtsregeln sollten aus dem Fest etwas “perr-fektes” machen, aber bei so einer chaotischen Familie kann das ganze nur anders werden, als ursprünglich geplant …

Wer dieses Buch liest sollte sich mit feuchten Augen und Bauchschmerzen anfreunden, denn bei Familie Webers Weihnachtsvorbreitungen bleibt keine Auge, vor lachen, trocken und die Lachmuskeln werden ordentlich in Bewegung gesetzt.

Frau Zimpernickel ist eine sehr patente Frau, aber nicht so perfekt wie es zuerst den Anschein hat, denn in den unbeobachteten Augenblicken macht sie die wirklich lustigsten Sachen.
Ich habe viel spekuliert, für mich allein, aber auch in der Leserunde, woher sie wohl kommen mag und was ihre Aufgabe ist. Alle haben sie mit der Figur der “zauberhaften Nanny” verglichen, und genauso kam sie mir auch vor, nur das Frau Zimpernickel keineswegs zaubern kann, sie ist einfach nur zauberhaft.
Lina und Freddie sind wirklich nicht unerzogen, beide haben wir beim Lesen schnell ins Herz geschlossen.
Freddie, mit seinen fünf Jahren, ist total Dinosaurier begeistert und ein offenes Kind.
Und Lina ist seine siebenjährige große Schwester und sehr lieb.

Die Eltern der beiden tauchen nur am Rande auf, was wohl auch das Problem der Familie ist, die Eltern haben einfach keine Augen, für die wichtigsten Dinge im Leben … ihre Kinder.
So war es nicht verwunderlich das keiner bisher an einen Weihnachtsbaum gedacht hat oder einfach mal das Haus weihnachtlich geschmückt wurde. Zum Glück gibt es ja Frau Zimpernickel und ihre Weihnachtregeln.
Bei diesen müssen alle mithelfen und sich natürlich daran halten, aber so einfach wie Frau Zimpernickel sich das gedacht hat, wird es doch nicht.
Schon allein das Linas und Freddies Mama einen bis dato unangekündigten Gast anmelden, bringt ihren ganzen Plan durcheinander.

Andrea Schütze hat mit diesem Buch nicht nur eine tolle Geschichte gezaubert, sondern auch allerhand nützlicher Tipps für den heiligen Abend versteckt.
Vom Girlanden basteln, über kleine, von Herzen kommende Geschenke ausdenken, bis hin zum Bescherungszimmer, welches die Kinder erst dann betreten dürfen, wenn der Weihnachtsmann da war, sind viele Sachen auch in unseren Festlichkeiten durchaus umsetzbar.
Es zeigt einem, gerade als Erwachsener, dass eben nicht die großen Geschenke für die Kinder zählen, sondern das einfache Zusammensein ist es, was diese sich wirklich wünschen und auch brauchen.
Die Autorin schreibt witzig und sehr turbulent und lässt nicht nur die kleinen Leser über die Bedeutung der Weihnachtszeit nachsinnen.

Das Cover, dieses kleinen Schatzen, ist sehr toll gestaltet und die Hauptfiguren, Freddie, Frau Zimpernickel und Lina, sind daran der Blickpunkt. Wer genau hinsieht, dem fällt vielleicht auf, dass auf dem Weihnachtsteller in Linas Hand keine Weihnachtsmänner vorzufinden sind, sondern Osterhasen.
Warum das Ganze und was noch alles an einem turbulenten Tag in dieser Familie passieren kann, dass könnt ihr in Andrea Schützes “Frau Zimpernickels Weihnachtsregeln” nachlesen.

Bewertung vom 07.12.2012
Saving Phoenix / Die Macht der Seelen Bd.2
Stirling, Joss

Saving Phoenix / Die Macht der Seelen Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem Erfolg des Buches “Finding Sky - Die Macht der Seelen 1” hat der Deutsche Taschenbuch - Verlag, kurz dtv, nun den zweiten Teil “Die Macht der Seelen 2 - Saving Phoenix” herausgebracht.
Joss Stirlings Werke haben schon viele Leser, im englischsprachigen Raum, in ihren Bann gezogen. Nun belegt sie auch ihre deutschen Leser damit.

Phoenix ist eine Savant, dass weiß sie seit sie ein kleines Kind ist.
Savants sind Menschen, die mit speziellen Fähigkeiten geboren wurden. Phoenix kann zum Lebewesen verharren lassen.
Ausgebildet wurden ihre Fähigkeit zum Wohle der Community.
Diese ist eine kriminelle Gemeinschaft, welche obdachlose und sehr junge Savants aufnimmt und deren Fähigkeiten für ihre zwielichtigen Machenschaften zu nutzen weiß.
Phoenix, wird nur Phee genannt und ist für spezielle Diebstähle zuständig, so auch an diesem Tag.
Phee soll einen bestimmten Studenten berauben und die Beute an den “Seher”, der Führer der Community, herausgeben.

Alles läuft nach Plan - bis Phee die Zeit stoppt und ihr Opfer sich dagegen wehren kann.
Geschockt über diese Situation bringt sie zwar das Diebesgut an sich, doch in ihren Händen geht es plötzlich in Flammen auf.
Der Seher ist außer sich, dass Phee ohne Beute kommt und sie verspricht es am nächsten Morgen noch mal bei diesem Jungen zu versuchen.
Als sie diesen, mit Namen Yves, in die Augen blickt, wissen beide das sie zueinander gehören - sie sind Seelenspiegel.
Doch genau dort fangen die Probleme an, denn Phoenix hat eine Verpflichtung dem Seher gegenüber, welche sie sich nicht widersetzten darf …

Wie schon beim ersten Teil, war ich vollkommen gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr aus meinen Händen legen, was zur Folge hatte, dass die Geschichte mal wieder zu schnell ausgelesen war.
Phoenix ist eine tolle Protagonistin, wenn sie auch in dieser kriminellen Umgebung aufgewachsen ist, so merkt man, dass sie sich dort nicht zu Hause fühlt und sich ein Leben in einer starken Familie wünscht.
Als ihre Mutter starb hat der Seher sie ganz für sich ausgebildet und scheint auch einen großen Plan mit ihr zu haben.

Konkurrenz und der ständige Druck, Dinge für den Seher zu beschaffen, ist ein tägliches Spiel mit dem Tod.
Sie versteht es sich zu verstellen, zu verkleiden, dafür wurde Phoenix ausgebildet. Als Yves in ihr Leben tritt und sie sich endlich als Ganzes fühlt, weiß sie das sie den Klauen des Sehers entkommen muss.
Yves ist zwar am Anfang sehr neunmal klug und ein wenig aufdringlich, aber sein Bestreben Phoenix zu beschützen geht über alles hinaus an was er bisher geglaubt hat.
Joss Stirling schreibt so bunt mit ihren Worten, sie umschreibt alles leicht in Phoenix Umgebung, ohne auszuschweifen oder zu langweilen. Ihr Schreibstil sprach mich an und fesselte mich mit der geschichtlichen Abfolge, welche mich zum Luft holen kommen ließen, aber gleich darauf weiter fortschritt.
Die Charakter sind alle sehr humorvoll gestaltet und ergänzen sich untereinander, so das die perfekte Harmonie entsteht, welche ich mir für ein solches Buch wünsche.

Auch das Cover ist jeder Erwähnung wert. Wer das englische Cover vielleicht schon gesehen hat wird wahrscheinlich genauso froh sein, das die Coverdesigner des dtv eine viel besser Variante kreiert haben.
Im englischen ist es sehr rot gehalten, fast schon aggressiv sticht es heraus.
Das Deutsche hingegen ist eine sehr zartere Variante davon. Zwar dominiert wie beim ersten Band, die Farbe lila/pink, aber wer das Buch in seinen Händen hält wird von dem hochwertigen Einbandpapier gegeistert sein, welcher im Licht einen zarten silbernen Schimmer aufweist. Er verleiht dem ganzen Buch etwas hochwertigen. Genauso wie der Inhalt passt hier wieder das Cover zum Buch.

“Calling Crystal - Die Macht der Seelen 3” wurde für Mai 2013 angekündigt.