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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 225 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2022
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Halle in den 50er Jahren - Den Eignern der Mignon-Schokoladenfabrik ist es gelungen, die Fabrik zu halten und vor allem noch im eigenen Besitz zu halten. Weil sie von Kind auf inmitten der Schokolade groß geworden ist, ist es für Irene, genannt Reni, selbstverständlich ihr berufliches Glück auch im familieneigenen Betrieb zu suchen. Ihr Vater ist dankbar, ist doch die familiäre Entwicklung problematisch. Irenes Bruder befindet sich in Kriegshaft, ihre Mutter zerbricht psychisch an den politischen Entwicklungen und auch die Großmutter ist nur noch ein Schatten ihrer selbst.
An einem Silvesterabend begegnet Reni Paul, einem Halloren, den sie schon aus Kindheitstagen kennt und beide sind einander zugetan.

Ein tolles Buch über zwei prägende Bereiche, die die Stadt Halle ausmachen. Erkennbar ist dies schon am Cover des Buches, auf dem eindeutig die hallesche Marktkirche zu erkennen ist. Daher ist mir dieses Buch sofort ins Auge gefallen und hat mein Interesse geweckt.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar und absolut nachvollziehbar.
Halle und die Hallorenfabrik und Halle und die Saline sind zwei Bereiche, die untrennbar mit Halle verbunden sind. Amelia Martin ist es gelungen, diese Bereiche anschaulich darzustellen und ihre historische Bedeutung für die Händelstadt hervorzuheben.

Deutlich erkennbar ist an den Hauptfiguren der gesellschaftliche Umbruch. Zu Beginn des Buches werden noch ganz klar die Standesunterschiede zwischen den beiden Hauptcharakteren Irene und Paul hervorzuheben. Im Laufe des Romans wird jedoch klar, dass sich die Zeiten und vor allem das politische System so geändert hat, dass Tradition und Wertschätzung nicht mehr viel wert ist.
Auch die Entwicklung eben des neuen politischen Systems ist absolut interessant dargestellt und die Schwierigkeiten der damaligen Zeit werden gut hervorgehoben.
Die Entwicklung der Geschichte ist sehr interessant und hat mehrere Höhepunkte, bei denen ich jedes Mal mitfieberte, wie sich alles entwickeln würde.

Mein Fazit: Amelia Martin ist es gelungen, wichtige Kapitel der Stadt Halle (Saale) darzustellen und anschaulich zu vermitteln. Auch wenn die Dinge teilweise sehr fiktiv dargestellt sind, habe ich viel über diese tolle Stadt erfahren und kann vor allem allen, die ebenso aus der Region kommen, dieses Buch nur ans Herz legen. Aber auch für alle, die Halle noch nicht kennen, ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.11.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

„Das letzte Versprechen“ von Hera Lind ist eine zum Teil autobiografische Geschichte der gebürtigen Donauschwäbin Anna Eckardt.
Es erzählt ihre Kindheitserinnerung an ihre Überführung in ein Lager und ein Kinderheim, aus dem sie fliehen kann. Immer an ihrer Seite, ihre Großmutter, die ihrer Mutter versprach, immer auf Anni acht zu geben.
Als Anni zu ihrer Mutter zurückkommt, beginnt eine Zeit der Annäherung, die erst viele Jahre später ihren Höhepunkt erreichen soll. Dabei immer an ihrer Seite, ihre Großeltern, die Anni stets versuchen, zu beschützen.

Das Buchcover ist sehr berührend und spricht mich daher besonders an, weil es für mich eine sensible Geschichte mit Tiefgang verspricht.
Dieses Buch ist das erste, das ich von Hera Lind gelesen habe und ich bin begeistert.
Zu Beginn des Buches musste ich es öfter zur Seite legen, weil die Darstellung einfach so grausam und unmenschlich waren, dass ich es erst einmal begreifen musste. Bis zur Hälfte hat mich das Buch daher des Öfteren fassungslos zurückgelassen.
Die Beschreibungen und Erzählungen sind nicht künstlich überspitzt, sondern zeigen, dass dieses Buch auf einer authentischen Basis erzählt wird. Es wird unvorstellbares menschliches Leid erzählt und inmitten dessen, ein kleines Kind, das gar nicht begreifen kann, was vorgeht und dem die Kindheit genommen wird. 
Die Charaktere sind beeindruckend. Ich stellte mir öfter die Frage, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann. Allen Charakteren sind schreckliche Dinge widerfahren, die wir uns in der heutigen Zeit nicht annähernd vorstellen können und doch haben sie immer weiter funktioniert. Hera Lind beschreibt das eindrucksvoll und lässt dabei auch Anni sprechen.
Auch der zweite Teil des Buchs, Annis Leben in Bayern ist fließend erzählt. Hier fiel es mir deutlich leichter der Geschichte zu folgen und die Seiten flogen nur so dahin. Aber dennoch stellte Hera Lind auch hier eindeutig wieder raus, wie viel Leid die Familie auch nach ihrer Rückkehr auf Gefangenschaft und Zwangsarbeit erleiden musste und das für manche Statussymbole alles sind.
Die Spannung erreicht in diesem Buch mehrfach Höhepunkte und gerade zum Ende wollte ich doch wissen, wie die Geschichte ausging und konnte damit nicht aufhören zu lesen.
Gab es am Anfang des Buches noch mehrere Perspektivwechsel, bei denen es mir mitunter schwerfiel, zu folgen, gab es diese wiederum ungefähr ab der Hälfte des Buches nicht mehr. Das fand ich wiederum doch schade, weil es die Geschichte etwas auflockerte.

Für mich war es ein Buch, welches fesselnd und faszinierend zugleich geschrieben ist und vielen als Warnung, aber auch als Vorbild dienen kann, nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen!
Eine Empfehlung an alle, die weitere Einblicke in die deutsche Geschichte haben wollen und sich auch nicht vor ihren grausigen Details fürchten!

Bewertung vom 19.11.2022
Versteht mich mein Hund?
Collins, Sophie

Versteht mich mein Hund?


sehr gut

„Versteht mich mein Hund“ von Sophie Collins erklärt, wie unsere Hunde wahrnehmen. Wie sie ihre Sinne nutzen, wie diese funktionieren und teilweise auch, warum es so ist. Es erklärt aber auch, wie unsere Hund uns wahrnehmen. Was passiert, wenn wir bestimmte Handlungen ausführen, wie interpretiert sie der Hund. Weiterhin gibt es Anleitungen, wie wir mit unseren Hunden kommunizieren können, sie leiten können und vor allem, unser Verhalten so ausrichten, dass die Hunde auch tun, was wir Menschen wollen.

Das Buch ist in zwei große Parts aufgeteilt. Abschnitt 1: Die Welt mit allen Hundesinnen. Es ist so untergliedert, dass alle Hundesinne umfassend erklärt werden und vor allem auch so, dass wir sie verstehen. 
Abschnitt 2: Hundewissen. Hier geht es speziell um das Miteinander von Hund und Herrchen. Wie nimmt mein Hund mich wahr? Verstehe ich ihn und er mich? Wie kann ich mein Verhalten beeinflussen, damit wir ein Team werden. Weiterhin gibt es in diesem Bereich auch Anleitungen zu Erziehungsspielen mit Erläuterungen

Viele Dinge davon waren mir schon bekannt, aber einige Dinge waren auch neu und es beantwortete mir auch die ein oder andere Frage zum Verhalten meines eigenen Hundes.
Damit fand ich das Buch sehr interessant. 
Auch in seiner Aufteilung ist es gut gelungen. Es gibt viele Bilder oder Zeichnungen von guter Qualität. Es ist nicht zu viel Text und wenn ist dieser recht aufgelockert in das Layout eingepasst, sodass es beim Lesen nicht zu langatmig wird. Auch die Erklärungen und Ausführungen, bspw. zu den Sinnen des Hundes fand ich interessant und vor allem gut nachvollziehbar dargestellt.

Mein Fazit: Für alle Hundefreunde eine sehr interessante Lektüre, die den eigenen Horizont mit unter sehr gut erweitern kann und das einlädt, am Erziehungsverhalten des eigenen Hundes zu arbeiten.

Bewertung vom 19.11.2022
Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer
Annette, Böhler

Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer


ausgezeichnet

Winterzauber im kleinen Strandhaus am Meer ist das bereits fünfte Buch von Annette Böhler.
Livia, eine junge Anwältin, flieht nach dem Tod ihres Vaters aus ihrer gewohnten Gegend nach Fehmarn, dem Ort, an dem sie als Kind am glücklichsten war. Nach einer unüberlegten Aktion trifft sie auf den geheimnisvollen Birk und seinen Neufundländer Maple. Birk lädt sie ein, ein paar Tage bei ihm zu bleiben und stellt ihr durchaus die ein oder andere Frage über das Leben, die etwas in Livia bewegen.

Schon allein dieses wundervolle Cover lädt zum Lesen dieses Buchs ein. Die Detailverliebtheit und Farbgebung hat mich überzeugt!
Der Roman ist flüssig geschrieben und man ist schnell im Geschehen drin. Die Kapitel sind übersichtlich geschrieben und aus dem Fokus der beiden Hauptcharaktere, also in der Ich-Form.
Ich habe bisher alle Romane von Annette Böhler gelesen und muss sagen, dies ist mein Favorit. Es ist kein Roman mit Spannung und auch kein Roman, der einfach vor sich her plätschert. Es ist ein eher ernster Roman, der viele wichtige Dinge behandelt, die uns im Leben begegnen, dem „Wohin will ich?“ - „Was will ich?“ und „Wer bin ich eigentlich?“ Dabei geht es nicht in die esoterische Richtung, sondern viel mehr auf einer freundschaftlichen Basis und den Erfahrungen des Lebens.
Beide Charaktere, sowohl Livia und Birk, geben erst nach und nach preis, wer sie eigentlich sind und wie sie zu ihrer jeweiligen Situation, in der sie sich gerade befinden, gekommen sind. Beide geben sich Zeit, setzen einander nicht unter Druck, fragen einander nicht aus, respektieren einander und geben einander Freiraum. 
An Bird finde ich bewundernswert, dass er eins mit der Natur ist. Bei Livia wiederum ist es schön anzusehen, dass sie nicht die starke Anwältin ist, sondern unwahrscheinlich an ihren familiären Wurzeln hängt und eben nicht nach Macht und finanziellem Reichtum strebt. Sie besinnt sich der wichtigen Dinge in ihrem Leben.

Fazit: Ein wunderschönes Buch, das gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit zum Abschalten, aber auch Nachdenken einlädt.

Bewertung vom 15.11.2022
Wintermeer und Bernsteinherzen
Janz, Tanja

Wintermeer und Bernsteinherzen


ausgezeichnet

Zurück am schönsten Strand der Welt - Auch bei „Wintermeer und Bernsteinherzen“ von Tanja Janz entführt sie ihre Leser wieder in das traumhafte St. Peter-Ording. 
Finjas beruflicher Neustart klappt nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Um finanziell über die Runden zu kommen, muss sie wieder einen Abstecher in ihren alten Beruf als Immobilienmaklerin machen. Dieser führt sie nach St.Peter-Ording. Hier sucht sie eine Traumimmobilie für einen berühmten Kunden. Zufällig entdeckt sie dabei ein wunderschönes, älteres Reetdachhaus. Doch das Haus hat ein Geheimnis. Finja versucht es zu ergründen. Dabei lernt sie Zahnarzt Jesper kennen und auch er scheint etwas zu verbergen.

Das wunderschöne Cover lädt sofort zum Lesen ein. Passend dazu der bildhafte Schreibstil von Tanja Janz und das Wiedersehen mit bereits bekannten Figuren machen das Leseerlebnis wieder zu einem rundum Wohlfühlmoment.
Einige der Charaktere sind Kennern der St.Peter-Ording-Serie schon wohl vertraut und damit wirkt der Ausflug an die Nordsee wie ein Nachhausekommen. Die neuen Charaktere Finja und Jesper runden die Geschichten um den Ort wieder wunderbar ab. 
Ich muss zugeben, worüber ich lange nachgegrübelt hab und wozu ich auch ewig keinen Zusammenhang fand, war der Prolog. Immer und immer suchte ich Verbindungen oder Figuren, die sich auch in der jetzigen Geschichte wiederfanden.
Finja war mir aufgrund ihrer bodenständigen und doch recht abgeklärten Art sehr sympathisch. Sie verlor sich nicht in Träumereien, sondern war immer auf dem Boden der Tatsachen unterwegs. Jesper dagegen ist ein sehr direkter Typ, was mich dazu bewog, seiner Figur gegenüber etwas skeptischer zu sein. Dennoch ergänzten sich beide optimal und harmonierten echt gut, sodass ich diese Geschichte wieder einmal verschlungen habe.
Was mir besondern gefiel, die Liebesgeschichte war nicht so extrem romantisch und kitschig, sondern so, wie auch Finja wirkt, bodenständig, während Jesper doch etwas euphorischer schient.
Wunderschön fand ich auch den Bezug zum Weihnachtsfest. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie der Weihnachtsmarkt auf dem Wilhelmshof abgelaufen ist und wär gern dabei gewesen. ;-)
Was mir etwas negativ aufgefallen ist, ich finde es klasse, immer wieder altbekannte Figuren in den Romanen zu erleben, aber irgendwie waren es in diesem Roman doch ein bisschen zu viele - Manchmal ist weniger mehr.

Alles in allem für mich wieder ein wunderbarer Wohlfühlroman mit Wellnessflair in SPO.

Bewertung vom 13.11.2022
Huskyküsse zu Weihnachten
Winter, Maria

Huskyküsse zu Weihnachten


sehr gut

Buchhalterin Hailey hat ein schlechtes Gewissen, denkt sie doch, sie ist am Unfall ihres Chefs Alex schuld. Aus diesem Grund bietet sie an, seinem Bruder Cole auf dessen Ranch in Alaska helfen. Was sie nicht ahnt, es ist eine Huskyranch und das, obwohl Hailey Angst vor Hunden hat. Dazu kommt der eigenwillige Cole und die Abgeschiedenheit des winterlichen Alaskas. Eine herausfordernde Zeit und damit eine Zeit des Näherkommens mit den Hunden, aber auch mit den Menschen beginnt.

Der Roman Huskyküsse zu Weihnachten von Maria Winter fiel mir durch das winterlich gestaltete Cover, das verliebte Paar und die Farbgebung ins Auge und machte mich neugierig.
Hunde, Weihnachten und eine winterlich verschneite Landschaft die perfekten Faktoren für einen romantischen Liebesroman.
Die Charaktere Hailey und Cole wirken anfangs gegensätzlich. Die Stadtpflanze Hailey, die Angst vor Hunden hat und nicht auf die Ratschläge ihres Chefs hört, was ihren Aufenthalt in Alaska betrifft und der Naturbursche Cole, der sich inmitten der Hunde am wohlsten fühlt und der sich mit der Abgeschiedenheit seines Lebens einen großen Traum erfüllt hat. 
Beide Charaktere sind durch die Autorin authentisch dargestellt und waren mir schnell sympathisch. Über Hailey musste ich oftmals schmunzeln, weil sie ein recht tapsiger Mensch ist, der gern man ein Fettnäpfchen mitnimmt. Sie arbeitet aber auch unwahrscheinlich an sich und versucht ihre Angst vor den Huskys zu überwinden. Schnell lässt sie sich auf die Tiere ein und übernimmt sogar Musheraufgaben. 
Auch der geheimnisvolle Cole brachte mich oftmals mit seinem etwas trockenen Humor zum Schmunzeln. Am Anfang hatte ich Bedenken, ob er sich auf das Experiment „Hailey“ einlässt, aber er hat sich als sehr umgänglich bewiesen und ihr eine Chance gegeben. Ich finde ihn auch sehr menschlich. Das merkt man daran, dass er innerhalb seines Wohnorts gut integriert ist.
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptcharaktere erzählt, was auch immer gut gekennzeichnet ist. Die Kapitel sind in der Länge sehr übersichtlich, manchmal sogar schon etwas zu kurz. Auch ein kleiner Spannungsbogen ist enthalten, der sich auf die Beziehung der Beiden bezieht, aber auch auf den Umgang mit den Hunden.

Fazit: Ein wunderschöner, winterlicher Roman mit Herzschmerzgarantie, der wundervolle Lesestunden beschert. Er hat mir wirklich gut gefallen, obwohl er recht oberflächlich ist. Ich finde aber, die Autorin hat ein tolles Potential und freue mich, in Zukunft weitere Bücher von ihr lesen zu können und vielleicht auch in Zukunft einmal tiefgreifender.

Bewertung vom 09.11.2022
Weihnachtszauber in New York
Friese, Jani

Weihnachtszauber in New York


ausgezeichnet

Weihnachtszauber in New York von Jani Friese erzählt die Weihnachtsliebesgeschichte um Luisa Feinschmidt und William Cooper. 
Luisa reist für drei Wochen nach New York um auf ihre Nichte Molly aufzupassen, während ihre Schwester beruflich unterwegs ist. In New York angekommen, entdeckt sie, dass sie am Flughafen versehentlich das Gepäck von William Cooper geschnappt hat, einem erfolgreichen Geschäftsmann. Als sie den Koffertausch rückgängig machen will, entfacht Will Schmetterlinge in ihrem Bauch. Luisa versucht sich dagegen zu wehren, aber immer wieder läuft sie ihm über den Weg und scheinbar tut er auch Molly gut.

Das Cover dieses Romans ist schon furchtbar romantisch und genauso gestaltet sich auch die Geschichte innerhalb des Buches. 
Die Kapitel sind übersichtlich gestaltet und nicht zu lang oder zu kurz. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive Luisas erzählt und liest sich durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin sehr flüssig.
Jani Friese hat es geschafft, die wunderbare Weihnachtsstimmung vom Big Apple in diesem Weihnachtsroman mitreißend zu beschreiben. Ich war gefesselt davon und auch von der Liebenswürdigkeit ihrer erschaffenen Charaktere. 
Ich gebe zu, auf mich wirkte die Geschichte in Teilen schon zu perfekt und wie die Geschichte vom Aschenputtel, aber ich fand sie dennoch hoffnungslos schön. Lediglich zum Ende hin war ich kurzzeitig nicht mehr ganz so begeistert, weil mir einige Szenen vorkamen wie aus Shades of Grey (bspw. Die Hubschrauberszene), aber vielleicht ist das in diesen Personenkreisen auch normal. ;-)
Spannend im Sinne eines Krimis war die Geschichte nicht, dennoch überlegte ich immer, was wohl als Nächstes passieren würde und hatte teilweise sogar andere Vermutungen als eingetreten sind. Das ist für mich immer ein wunderbarer Effekt, weil die Geschichte dann nicht vorhersehbar wirkt und ich nicht jede nächste Handlung schon Seiten vorher erahne.
Luisa, Julia, Molly und die Mutter der beiden erstgenannten sind absolute wunderbare Charaktere. Sie unterstützen sich gegenseitig, sind offen und emphatisch, aber in Teilen auch kritisch. Keine von ihnen nervte mich irgendwann einmal in irgendeiner Form. Am meisten hat mich die Beziehung der Frauen untereinander berührt. Jede stand für die andere ein und freute sich mit ihr oder litt mit ihr. Ins Besondere die kleine Molly ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre sensible Art und auch Wills Umgang mit ihr waren beeindruckend.

Ich würde dieses Buch jetzt nicht unter authentisch verbuchen, aber das erwarte ich auch nicht von einem wunderbaren Weihnachtsroman. Dieser sollte dazu dienen, die Weihnachtszeit zu genießen, eine fast perfekte Welt vorzufinden und um sich einfach einmal wegzuträumen!
Für mich eine klare Empfehlung an all jene, die Weihnachtsromantiker sind!

Bewertung vom 06.11.2022
Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei / Bäckerei am Strandweg Bd.4
Colgan, Jenny

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei / Bäckerei am Strandweg Bd.4


gut

Ein neuer Sommer in der kleinen Bäckerei ist ein Fortsetzungsroman rund um die kleine Bäckerei am Strandweg von Jenny Colgan.
Marisa befindet sich in einer tiefen Depression als sie unerwartet nach Mount Polbearne ziehen muss. Die Abgeschiedenheit und Ruhe ihres neuen Miethäuschens bringen ihr nach und nach ihre Sicherheit wieder, wäre da nicht ihr Nachbar, der Klavierlehrer Alexei, der sie tagein, tagaus mit seinem und dem Klavierspiel seiner Schüler traktiert.
Bäckerin Polly ist verzweifelt. Huckle und sie haben berufliche und damit finanzielle Schwierigkeiten und keine Idee, wie sie diese Krise überbrücken sollen. Zu ihrer verzweifelten Lage kommt ein weiteres Unglück hinzu. Da springt ihnen Marisa zur Seite und gemeinsam suchen sie einen Ausweg.

Ich mag die Bücher von Jenny Colgan und so wurde ich schnell durch den Wiedererkennungswert des Covers auf das Buch aufmerksam.
Der Schreibstil ist flüssig, so wie man es von Jenny Colgan gewohnt ist und ich war auch schnell wieder in der Geschichte rund um Polly drin. So waren auch die Kapitel wieder in einer übersichtlichen Länge gestaltet. Ich mag es sogar, wenn die Kapitel recht kurz sind, dann lesen sich die Bücher für mich meist flüssiger.
Dennoch muss ich gestehen, ich wurde mit dieser Geschichte nicht warm. Marisa und ich sind einfach nicht auf einer Wellenlänge gewesen. Ja, sie ist psychisch krank und mit dem Nachwort zum Buch konnte ich auch Jenny Colgans Ansätze zu dieser Figur verstehen, dennoch hatte dies m.E. negativen Einfluss auf die Geschichte rund um Polly, ihre kleine Bäckerei und Mount Polbearne. Ich finde sogar, die Bäckerei kam in diesem Buch leider viel zu kurz und auch die Bewohner des Dörfchens.
Niedlich wiederum fand ich die Zwillinge Avery und Daisy. Sie bringen Leichtigkeit und Heiterkeit mit ihrer kindlichen Naivität in die Geschichte.
Auch die Geschichten um Kerensa und Reuben haben mich in ihrem Größenwahn eigentlich mehr genervt, als dass sie zum Buch passten.
Auch Alexei war mir manchmal doch etwas zu temperamentvoll und dann wieder zu sensibel. Die Mischung stimmte nicht richtig. Aber vielleicht haben das ja Künstler so an sich.
Was mir gefallen hat, war die Umgestaltung des Angebots der Bäckerei. Das kann ich mir für eine so kleine Bäckerei vorstellen, dass dies ein gutes zweites Standbein darstellen würde.

Ansonsten muss ich sagen, diese Fortsetzung hat mich leider enttäuscht. Ich denke, es ist auch kein Muss dieses Buch zu lesen, wenn man die Vorgängerromane schon kennt. Es ist doch mehr Geplänkel als eine mitreißende Geschichte.

Bewertung vom 06.11.2022
SCHNEEFLÖCKCHENKÜSSE (eBook, ePUB)
Bieling, Emma

SCHNEEFLÖCKCHENKÜSSE (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schneeflöckchenküsse von Emma Bieling ist ein Weihnachtsroman.
Es ist kurz vor Weihnachten und die Beth hat ihren Arbeitsplatz in einem Altenheim verloren. Verzweifelt sucht sie, mit Unterstützung ihres Sohnes Vincent, einem Zweitklässler, eine neue Anstellung. Dabei stößt sie auf eine Anzeige der Seniorin Liselotte Knobloch und nimmt kurzentschlossen eine Stelle bei dieser an. Dabei gerät sie in Liselottes Familienmission und muss entscheiden, ob sie diese unterstützt.

Das war mein erstes Buch von Emma Bieling. Ich bin darauf gekommen, weil ich gern Weihnachtsbücher lese und dieses Cover ja schon einmal einen winterlichen Roman verspricht.
Mir hat der Einstieg sehr gut gefallen. Dort werden alle Romanfiguren vorgestellt. Ich gebe zu, über sowas lese ich immer hinweg, weil ichs gerne aus der Geschichte verstehen möchte, aber ich finde dennoch gut, wenn Autoren so etwas aufzählen. Ich musste aber feststellen, dass es mit meiner Variante etwas schwieriger war, die Familienverhältnisse der Knoblochs zu verstehen. Wiederum richtig toll fand ich die Einleitung mit der Erklärung zum Ort Altkrähenburg. Damit hat mich die Autorin sofort mitgenommen. Die Einteilung und Längen der Kapitel variierten, zwischen sehr kurz und normaler Länge, was ich als sehr abwechslungsreich empfinde.

Die Romanfiguren sind mir mitunter sehr schnell ans Herz gewachsen. Die junge Beth ist ein Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht und bei ihrer Erziehung des kleinen Vincent auf viele liebevolle Aspekte achtet. Sie ist ein Mensch, der viel denkt und grübelt, sich aber von rationalen Argumenten überzeugen lässt. Ihr besonderer Charakterzug ist m.E. ihre Empathie. Sie hat ein unwahrscheinlich tolles Händchen für Menschen, das beweist sie sowohl mit Vincent, als auch mit Liselotte, deren Familie und sogar mit Josefine.
Liselotte Knobloch ist mir mit ihrer fidelen auch schnell sympathisch gewesen. Wunderbar finde ich, dass sie ein Familienmensch ist und ihre Kinder bei sich haben möchte und sie vor allem versöhnen möchte. Das macht sie auf ihre ganz besondere eigene Weise, die mich so manches Mal zum Schmunzeln brachte.
Meine besonderen Highlights waren die beiden Kinder Emily und Vincent, die mit ihrer kindlichen Art für so manchen heiteren Moment sorgten, der den Erwachsenen oftmals die Schamröte ins Gesicht trieb. Das lockerte das Buch noch mehr auf!! Ebenso Kakadu Lucky! Er war mir an einigen Stellen doch etwas zu vulgär, aber ich kann mir vorstellen, dass so mancher dressierter Vogel genauso drauf ist, wie Lucky. :-)
Mein persönliches Highlight war die Tatsache, dass der Roman im Harz spielt und damit für mich quasi vor der Haustür. Somit baute ich zu diesem Roman nochmal eine etwas andere Beziehung auf.
Was für mich bei solchen Romanen auch wichtig ist, ist der Bezug zum Weihnachtsfest und zwar nicht auf den Konsum, sondern auf die wirklich wichtigen Dinge, Familie, Tradition und Bräuche und einfach nur Gemütlichkeit.

Etwas nicht authentisch fand ich die Entwicklung von Beth und Fridolin, aber ich hab es für mich als Weihnachtswunder verbucht. ;-) Das gehört in ein solches Buch!

Für mich also eine klare Empfehlung, vor allem an alle, die wie ich die Romantik der Weihnachtszeit so sehr lieben!

Bewertung vom 01.11.2022
Die Weihnachtsfamilie
Schwarzhuber, Angelika

Die Weihnachtsfamilie


ausgezeichnet

Die Weihnachtsfamilie von Angelika Schwarzhuber handelt von Emily, einer Personenschützerin, die sich aufgrund einer familiären Streitigkeiten zum Weihnachtsmuffel entwickelt hat. So kommt ein Auftrag kurz vor Weihnachten gerade recht. Die Zwillinge einer bekannten Schauspielerin müssen von Hamburg nach Berchtesgaden gebracht werden. Die Reise entwickelt sich zu einem turbulenten Unterfangen, bei dem Emily gezwungen ist, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Das war mein erstes Buch von Angelika Schwarzhuber. Neugierig machte es mich vor allem, weils im Berchtesgadener Land spielt, in dem ich sehr schöne Urlaube verbracht habe.
Dennoch beeindruckte mich das Cover als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte. Mit seiner Farbgebung ist es für mich sehr einladend und auch die kleinen Glitzersprenkler finde ich toll.
Das Buch ist in kurze übersichtliche Kapitel eingeteilt, deren Überschrift eine kurze Zusammenfassung der Thematik des nachfolgenden Kapitels geben und auch oftmals einen Rückblick in Emilys Vergangenheit darstellen. Das fand ich gut, denn so konnte ich nachvollziehen, warum Emily sich verhielt, wie sie sich verhielt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei flüssig, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe.

Die Geschichte finde ich sehr gut gewählt, ist es doch ein Problem vor dem viele Familien in der Weihnachtszeit stehen. Es steht dabei immer die Frage im Vordergrund, welches Elternteil wann mit dem Kind/den Kindern Weihnachten verbringen darf. Doch oftmals wird nicht die Frage beantwortet, welche wünsche das/ die Kinder dabei haben.
Ich finde die Charaktere dieses Romans dabei sehr vernünftig und harmonisch. Keiner der Personen wirkt, nach näherem Betrachten unsympathisch oder gekünstelt. In Teilen fand ich es sogar viel zu viel Harmonie, aber das wurde auch im Verlaufe der Geschichte näher und vor allem nachvollziehbar erklärt.
Ich kann auch nicht sagen, welcher Charakter mir am besten gefallen hat, denn es war eine bunte und tolle Mischung aus verschiedensten Menschen.
Ich fand jedoch die Reise nach Berchtesgaden sehr spannend geschrieben. Es gleicht einer Darstellung unglücklicher Kinder, die sich nur Liebe und Zusammenhalt wünschen und dafür so manchen Streich aushecken, sodass sich auch das Ein oder Andere Lächeln beim Lesen auf meine Lippen stahl.
Die ganze Zeit war auch ein kleiner Spannungsbogen vorhanden, ob es denn die Kinder nun schaffen, ihren Willen durchzusetzen und welche Rolle Emily und ihre Vergangenheit damit spielen. Auch die Frage nach Emilys eigener Familie schwang die ganze Zeit mit.

Letzten Endes ist alles recht gut ausgegangen, aber es schwang dennoch die Belehrung mit, Dinge von allen Seiten zu beleuchten, auch die Haltungen anderer anzuhören und sich eben auch zu fragen, warum man in welchen Situationen wie handelt, schließlich ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Was mir auch gefallen hat, dass sich nicht alles perfekt entwickelt hat, sondern es für viele Dinge auch einmal Zeit braucht. Das fand ich sehr authentisch!

Ich kann für mich feststellen, dass dies ein ganz wundervoller Weihnachtsroman ist, den man als Fan von solchen unbedingt gelesen haben sollte!!!