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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2012
Resident Evil: Apocalypse (Kinofassung), 1 DVD
Milla Jovovich,Sienna Guillory,Oded Fehr

Resident Evil: Apocalypse (Kinofassung), 1 DVD


gut

Nachdem Alice im ersten Teil gerade so dem Hive entkommen war, wurden sie und ihr Mann von der Umbrella Corbporation gefangengenommen. Einige Zeit später erwacht Alice in einem Forschungslabor. Sie kann sich befreien, da das Personal verschwunden zu sein scheint. Das T-Virus, das Menschen in Zombies verwandelt, hat sich unkontrolliert ausgebreitet und Raccoon City steht kurz davor nuklear gesäubert zu werden, überlebende Bewohner werden bis dahin einfach ihrem Schicksal überlassen. Obwohl Alice vom T-Virus infiziert ist, scheint sie eine der wenigen zu sein, die nicht zum Zombie wird sondern erhöhte körperliche Fähigkeiten durch das Virus erhalten.
Zusammen mit der Polizistin Jill Valentine, deren Kollegen Peyton, der Fernsehmoderatorin Terri Morales, einem Taxifahrer L.J. will Alice der Todesfalle entkommen. Die Einzige Möglichkeit besteht darin, die kleine Tochter von Dr. Ashford, dem Entwickler des T-Virus, zu retten, die noch in ihrer Schule festsitzt. Er will dann alle mit seinem Helikopter aus der Stadt bringen.

Dieser zweite Teil schließt nahtlos an den ersten Film an, der diese Fortsetzung bereits in den letzten Szenen ankündigte. Einerseits erfährt man mehr über das T-Virus, seine Herkunft, seinen ursprünglichen Zweck und seine Auswirkungen. Andererseits ist ein Großteil des Filmes hirnloses Zombieschlachten. Konzerne, die Profit über Menschenleben stellen, lügen, betrügen und die Meinung Manipulieren sind leider in heutigen Zeiten nicht unrealistisch und wahrscheinlich würde man so einen Zwischenfall tatsächlich so verschleiern, in dieser Hinsicht ist der Film fast sozialkritisch, aber eben nur fast. Die Geschichte an sich ist einfach zu dünn, der Schluss absehbar und irgendwie kann man da durchaus verstehen, warum Umbrella Racoon City lieber von der Karte tilgen wollte, als Infizierte entkommen zu lassen.

Fazit: Solide Zombieaction mit soweit interessanter, wenn auch dünner, Hintergrundgeschichte. Man sollte Teil 1 unbedingt kennen, denn weder Figuren noch Mythologie werden noch einmal eingehend erklärt.

Bewertung vom 02.10.2012
Gottes Werk und Teufels Beitrag

Gottes Werk und Teufels Beitrag


ausgezeichnet

Maine in den 1920er bis 1950er Jahren. Homer Wells ist ein Waisenjunge, den keiner haben will. Er wird adoptiert und zurück gebracht, mehrfach, bis der äthersüchtigen Doktor Wilbur Larch, Leiter des Waisenhauses, beschließt, Homer als seinen Sohn anzusehen und zu behalten. Dr. Larch ist eigentlich Gynäkologe und Geburtshelfer, die Waisenkinder fallen dabei einfach irgendwie an, daher betreibt er auch das Waisenhaus St. Cloud's. Über die Jahre bildet er Homer als seinen Nachfolger aus, ohne den Jungen je zu fragen ob er das will. Er lehrt Homer vor allen auch, entgegen der Rechtsprechung, wie man Abtreibungen durchführt. Dr. Larch ist überzeugt, dass Frauen die Wahl haben sollten. Der Meinung ist auch Homer, auch er will die Wahl haben und verlässt das Waisenhaus, um ein neues Leben als Apfelpflücker zu beginnen, bis sein Handwerk, das er bei Dr. Larch gelernt hat, doch wieder gebraucht wird.

Der Film basiert auf John Irwings sechstem Roman (The Cider House Rules) und hat ein in den USA und eigentlich überall auf der Welt kontroverses Thema zum Hauptmotiv: Abtreibung. Darf man abtreiben? Homer ist zunächst der Meinung, dass es falsch ist, hätte seine Mutter abgetrieben, statt ihn zur Adoption freizugeben, wäre er nicht am Leben und er liebt das Leben. Er will keine Abtreibungen durchführen, daher geht er, um ein neues Leben zu beginnen. Auf seinem Selbstfindungstripp jedoch, muss er lernen, dass es tatsächlich Situationen gibt, in denen eine Abtreibung, eine fachmännisch durchgeführt Abtreibung, das Mittel der Wahl ist, dass die Welt nicht in schwarz und weiß in Gut und Böse unterteilbar ist und dass man von Fall zu Fall entscheiden muss.
Ein Zeitloses Thema, sehr gut umgesetzt. Hier wird keine Partei ergriffen, alle Aspekte werden beleuchtet von Schicksal des Waisenkindes, das keiner haben will, über Frauen, die selber aus Verzweiflung Abtreibungen vornehmen und daran sterben. Ich bin kein Irwing Fan, das wäre nun kein Buch, dass mich zu lesen interessieren würde, aber es ist eine wirklich gute Geschichte, einfühlsam und gelungen erzählt, mit passender Besetzung, obwohl ich Tobey Maguire schon ein wenig bubihaft finde, aber für die 40er Jahre ist das OK.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2012
Jane of Lantern Hill
Montgomery, Lucy Maud; Montgomery, L. M.

Jane of Lantern Hill


sehr gut

Die dreizehnjährige Jane Victoria Stuart, lebt mit ihrer Mutter, Tante und Großmutter in einem alten, düsteren, riesigen Haus in Toronto. Ihre Großmutter ist eine herrische Person, die den ganzen Haushalt unter ihrem Daumen hat und Jane deutlich zu spüren gibt, dass sie sie als Eindringling betrachtet. Sie tut alles, um Jane und ihre Mutter von einander fern zu halten und Jane das Leben zur Hölle zu machen und das nur, weil Janes Mutter, gegen den Willen von Großmutter Kennedy heiratete. Durch diese permanente Zurück- und Zurechtweisung verunsichert, die durch die herablassende Behandlung durch ihren Tanten, Onkel und Cousinen noch verschlimmert wird, ist Jane linkisch unsicher und verschüchtert. Doch dies ändert sich an dem Tag, als Jane ihren totgeglaubten Vater kennenlernt, der sie für 3 Monate nach Prince Edward Island einlädt. Jane erlebt, was Freiheit ist, wie es ist Verantwortung übernehmen zu dürfen und ernst genommen zu werden. Sie beginnt, herauszufinden, wer sie wirklich ist und will herausfinden, warum sich ihre Eltern getrennt haben.

Dieses, ob seiner Themen, immer noch so modern wirkende Jugendbuch erschien bereits 1937 und wurde, wie viele andere Bücher von LM Montgomery, nie ins Deutsche übersetzt. Es ist mittlerweile public domain und kann beim australischen Gutenbergprojekt heruntergeladen werden.
Dieses Buch ist das, was man heute unter dem Namen All-Age Literatur zusammenfasst. Es beschreibt durch die Augen des Scheidungskindes Jane, wie eine sich permanent in alles einmischende Verwandtschaft gut funktionierende Beziehungen auseinanderbringen kann und Paare unglücklich macht. Es beschreibt, wie Kinder sich fühlen, wenn man sie permanent kontrolliert und in ihrer persönlichen Freiheit einschränkt und wie sie sich plötzlich entwickeln, wenn man ihnen Verantwortung überträgt und sie ernst nimmt. Dieses Buch müsste man allen heutigen Übermüttern als Zwangslektüre verordnen.
Die Geschichte an sich ist eher unspektakulär. 2 Jahre im Leben von Jane Victoria, mit Schulerlebnissen und 2 lustigen, ländlichen Aufenthalten auf PE Island. Einerseits einfach nur wunderbar herzerwärmend, andererseits eben durch die kindliche, sehr gut nachvollziehbare Sichtweise sehr eindringlich und direkt.

Fazit: Ein All-Age Klassiker über die Gefühlswelt von überbehüteten Trennungskindern und warum Töchter einen Vater brauchen.

Bewertung vom 01.10.2012
The Blue Castle
Montgomery, Lucy Maud

The Blue Castle


ausgezeichnet

Despair is a free man--hope is a slave
Valancy Stirling ist 29 und unverheiratet, ein schrecklicher Zustand in einer Gesellschaft, in der Frauen, die Single sind, einfach nur darin versagt haben, sich einen Mann zu angeln. Ihre Verwandtschaft hat Valancy mittlerweile als hoffnungslosen Fall aufgegeben, der wohl als alte Jungfer enden wird. Nur Valancy selber hat diese peinliche, kleine Hoffnung auf Romantik, denn sie in ihrem blauen Traumschloss in Tagträumen nachhängt, nie wirklich vollkommen aufgegeben, bis zu ihrem 29. Geburtstag. Eigentlich findet Valancy es eigentlich gar nicht so schlimm Single zu sein. Es kann nicht schlimmer sein eine alte Jungfer zu sein als mit einem Mann vom Typ Onkel Wellington oder Bejamin verheiratet zu sein. Was Valancy wirklich weh tut ist, dass sie nie eine Chance auf Romantik hatte, denn nie hat sich auch nur ein Mann je für sie interessierte.
Als Valancy an ihrem 29. Geburtstag erfährt, dass sie Angina Pektoris im Endstadium hat, beschließt sie, ihr Leben zu ändern, dieses Letzte Jahr will sie endlich wirklich leben und genießen.

Das klingt irgendwie nach moderner Chick-Lit im Stil von Jody Picoult oder Kerstin Gier, ist aber Lucy Maud Montgommery und stammt aus dem Jahr 1929. Das Buch ist somit public domain und kann beim australischen Gutenbergprojekt heruntergeladen werden.
Man sollte sich vom ersten Eindruck des Inhaltes nicht täuschen lassen, dies ist keine Chick-Lit Romanze, oder … doch, irgendwie schon. Dieses Buch ist schwer zu beschreiben, weil es auf zwei komplett unterschiedliche Arten funktioniert, so wie Jane Austens Northanger Abbey sowohl romantischer Schauerroman als auch Satire auf eben dieses Genre ist. Ebenso ist dieses Buch tatsächlich eine romantische Komödie, mit dem üblichen, farblosen Mauerblümchen, dass von seiner Familie als gute Arbeitskraft geschätzt wird, ansonsten aber untergebuttert wird und sich irgendwann endlich zur Wehr setzt und sein Leben selber in die Hand nimmt und gleichzeitig eine treffende, bitterböse Satire auf eben dieses Genre. So gesehen, werden frustrierte Mauerblümchen hier einen perfekten Nackenbeißer voller Romantik vorfinden, mit einer Heldin, die ihr Leben doch noch in den Griff bekommt, aber auch die größte Zynikerin wird zufrieden sein, denn die Motive werden übersteigert und teils derartig ins Lächerliche gezogen, dass es schon wieder herzerwärmend ist. Das ist die große Kunst der Autorin.
Das erste Drittel des Buches ist eine bitterböse Komödie. Valency verliert im Angesicht des baldigen Todes ihre Angst vor der manipulativen Verwandtschaft, die auf ihr herumhackt und ihrem Singelstatus bei jeder Familienfeier herumhackt und beginnt diese mit neuen Augen zu sehen und ihnen gekonnt schlagfertig über den Mund zu fahren. Man hält sie für verrückt und will sie zum Arzt schleppen. Valancy hingegen zieht einfach aus und nimmt eine Stellung an. Sie verliebt sich in einen klassischen Antihelden, dem sie den Heiratsantrag macht (und das 1929!).
Das zweite Drittel hat seine Schwächen. Valancy genießt einfach nur ihr verbleibendes Leben. Das ist teils sehr romantisch, voller Naturbeschreibungen, nicht langweilig, aber schon ein wenig ereignislos.
Das Ende hingegen ist so mit Klischees überhäuft, das es hart auf der Kante zwischen Satire und romantischer Komödie balanciert. Teils vorhersehbar, aber eben nicht in der Menge aller Klischees die hier bemüht werden ohne je bemüht zu wirken.

Fazit: Ganz große Kunst ein Buch so zu schreiben, dass es auf zwei komplett unterschiedliche Arten Funktioniert und zwei komplett unterschiedliche Leserschaften anspricht.

Obwohl das Buch mittlerweile so alt ist, sich so großer Beliebtheit erfreut und immer wieder neu aufgelegt wird, gab es nie ein deutsche Übersetzung. Ich kenne nur eine polische Übersetzung.

Bewertung vom 26.09.2012
Die Vorahnung

Die Vorahnung


gut

Linda Hanson ist Hausfrau und Mutter und führt ein beschauliches Leben, das durch den Unfalltod ihres Mannes ein abruptes Ende findet. Als Linda jedoch am Tag nach dem Tod ihres Mannes aufwacht, ist dieser doch noch (oder wieder) am Leben. Waren die Ereignisse nur ein Traum? Die nächsten Tage erlebt Linda abwechselt je einen Tag an dem ihr Mann tot ist und einen, an dem er noch lebt in zufälliger Reihenfolge und versucht herauszufinden, was passiert ist.

Dieser Film lässt sich mit wenigen Worten beschreiben.
Belanglos:
die Geschichte ist eine typische Ehefrau versucht Beziehung zu retten Geschichte. Nach vielen Jahren ehe ist Langeweile eingekehrt. Der Göttergatte ist den Reizen anderer Frauen gegenüber empfänglich geworden, Linda sieht ihre Felle wegschwimmen und versucht die Beziehung zu kitten.
Chaotisch:
Diese Zeitsprünge sind nicht nur für die Protagonistin verwirrend. Hat man diese wohl eingeführt, um dieses belanglose Geschichtchen durch die Verwirrung der Zuschauer aufzupeppen?
Unlogisch:
Warum springt Linda in der Zeit? Sie sucht einen Priester auf, der ihr diese Frage beantworten soll und der zitiert nur andere Fälle, in denen das angeblich passiert sein soll und zwar Leuten, die in ihrem Glauben gezweifelt haben. Das ist keine Erklärung und die bleibt der Film letztendlich auch schuldig.
Inkonsistent:
Lindas Verhalten schwankt sehr stark. Die ganze Geschichte ist irgendwie lückenhaft und ich habe das Gefühl, dass mir einige Informationen fehlen.
Farblos:
Alle Protagonisten sind irgendwie persönlichkeitsfrei. Es fehlt ihnen an Tiefe.

Fazit: Kann man schauen. Muss man nicht. Wohl inspiriert von der Erzählweise der "Frau des Zeitreisenden", kann da aber nicht ansatzweise mithalten.

Bewertung vom 25.09.2012
A Sound Of Thunder

A Sound Of Thunder


schlecht

Im Jahr 2055 hat sich die Welt gewaltig verändert. Es gibt kaum noch große Tiere und die UV Belastung ist sehr hoch. Die Firma "Time Safari" hat Zeitreise zu einem teuren Freizeitabenteuer gemacht. Man springt durch einen Zeittunnel in die Kreidezeit, tötet einen Saurier (der ohnehin wenige Sekunden später gestorben wäre), kommt zurück in die Gegenwart und fühlt sich wie ein Großwildjäger. Drei Regeln sollen diese Zeitreise sicher machen: Nichts verändern, nichts mitbringen und die dritte Regel habe ich vergessen, kann nicht so wichtig gewesen sein, denn es kommt, wie es kommen muss. Bei einer der Zeitreisen geht natürlich etwas schief und eine der Regeln wird nicht beachtet (nicht Regel drei, sondern Regel eins). Die Folgen für die Gegenwart des Jahres 2055 sind katastrophal, obwohl... wenn man bedenkt, dass damit die Erde in gewisser Weise renaturiert wird, ist das doch schon fast als positive Veränderung anzusehen, aber das sehen die Protagonisten natürlich anders und wollen ihre Welt ohne Tiere wiederhaben. OK, die Tiere, die sie nach dem Unfall bevölkern sind nicht sonderlich kuschelig, aber ist das ein Grund ihnen das Recht zu Leben abzusprechen?

Ray Bradbury würde sich im Grab umdrehen. Mehr als den Namen und einige der Motive hat dieser Film mit der ursprünglichen, politisch, sozialkritischen Geschichte nicht mehr zu tun. In der Geschichte von Ray Bradbury geht es darum, dass man froh ist, nicht ein deutscher Präsident die Wahl gewonnen hat und die Protagonisten denken darüber nach, wie eine Welt unter der Herrschaft der Deutschen aussehen würde, schauerlich, ihrer Meinung nach. Dann gehen sie auf Zeitreise. Eckels bekommt Panik, zertritt einen Schmetterling, ohne es zu merken. Als die Zeitreisenden zurückkehren, hat sich ihre Gegenwart MINIMAL verändert. Der böse Deutsche hat die Wahl gewonnen und ihre Welt, wie sie sie kannten gibt es nicht mehr (im politischen Sinne). Das Original ist eine böse, böse Deutsche Geschichte, wie man das 1952 eben gerne las. Was hat man nun daraus gemacht? Sinnloses, sinnfreies Technickgeblubber über kreisförmige Zeitwellen, gewürzt mit peinlichen Actionszenen und wirklich schlechten Computeraminationen und mittelmäßiger schauspielerischer Leistung (Ben Kingsley wirkt wie ein Schauspielamateur! Ob er wohl einen schlechten Tag hatte oder sich mit dieser Haarfarbe unwohl fühlte?). Teils sieht man regelrecht, dass die Schauspieler (wohl auf einem Laufband) vor einem Bluescreen laufen, die animieren Saurier sind auf dem Niveau von King Kong oder Gozilla (die ursprünglichen in schwarz-weiß), da sind so manche Vorabendanimationen des Discovery Channels realistischer. Dazu noch sehr offensichtliche Kulissen, machen den Film schon mal visuell schwer erträglich. Die schwachsinnige, unlogische, platte, handlungsfreie Actiongeschichte voller Logiklöcher (hätte der Vulkanausbruch den Schmetterling nicht auch getötet?) macht es nicht gerade besser.

Fazit: Grausam schlecht. Aber leider nicht so schlecht, dass es schon wieder unterhaltsam wäre.

Bewertung vom 24.09.2012
Goyas Geister

Goyas Geister


sehr gut

Spanien Anfang des 19. Jhdt. Die junge, schöne Inés ist die Muse des Hofmalers Francisco de Goya. Vater Lorenzo Casamares, der bei Goya sein Portrait malen lässt, sieht dort ein Gemälde Inés und verguckt sich in sie. Inés wird daher von der Inquisition angeklagt, jüdische Rituale zu praktizieren, und das nur, weil sie kein Schweinefleisch mag. Inés wird inhaftiert, eingekerkert und gefoltert, in den Pausen "betet" Vater Lorenzo mit ihr und die Gebete bleiben nicht ohne fruchtbare Folgen.

Wer eine filmische Biographie von Goya erwartet, wird enttäuscht sein, denn dieser Film ist ein normaler, unterhaltsamer historischer Film mit den üblichen Klischees und Goya ist nur der rote Faden, die Konstante, die durch die Geschichte führt. Es geht wieder einmal um lüsterne Priester, die sich im Kerker an schöne, unschuldige, junge Frauen her machen. Es geht um die böse, böse Inquisition und ob Geständnisse unter Folter relevant sind (Inés Vater versucht Vater Lorenzo durchaus kreativ vom Gegenteil zu überzeugen). Dazu noch schnell ein wenig französische Revolution.
Das Ganze wirkt durchweg ein wenig inkonsistent, was wohl an den recht großen Zeitsprüngen liegt, in denen die Geschichte von Inés und Vater Lorenzo erzählt wird. Der Film wirkt so eher episodenhaft, denn aus einem Guss.
Unterhaltsam, auf dem Niveau der üblichen, klischeehaften historischen Romane, wie man sie heutzutage so vertreibt. Nicht schlecht, streckenweise durchaus emotional, aber auch nicht wirklich richtig gut. Kein Meisterwerk, aber solide Unterhaltung für Freunde des Genres historischer (Liebes-)Romane.

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