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Lu
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Emily Henrys "Book Lovers" entführt die Leser:innen in die idyllische Kleinstadt Sunshine Falls, wo die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens wider Willen einen Sommer verbringt. Anders als die üblichen romantischen Heldinnen ist Nora tough, scharfzüngig und hat wenig Interesse an der großen Liebe - außer wenn es um ihre Schwester Libby geht. Doch die romantische Kulisse von Sunshine Falls und die Begegnung mit dem arroganten New Yorker Lektor Charlie Lastra bringen unerwartete Wendungen in Noras Leben.
Die Geschichte entfaltet sich wie ein gemütlicher Hallmark Movie, was "Book Lovers" zu einer leicht verdaulichen Lektüre macht. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, und die Kulisse von Sunshine Falls fängt den Charme kleiner Städte wie aus "Gilmore Girls" ein. Der Roman bietet somit eine unterhaltsame Mischung aus Humor, Romantik und Familiendynamik..
Leider wird das positive Leseerlebnis durch zwei Aspekte getrübt: Die Übersetzung wirkt an einigen Stellen ungeschickt, besonders wenn bestimmte Begriffe wie "frat boys" unpassend mit "Burschenschafter" übersetzt werden oder das juicy Geheimnis auf einmal saftig wird. Dies hat mich immer wieder gestört. Zudem erscheint das Marketing für den deutschen Buchmarkt nicht optimal abgestimmt. Im Roman geht es um Frauen über 30, aber die Vermarktung betont TikTok und verweist mit dem Ausdruck "enemies to lovers" auf new adult-Trends, was möglicherweise falsche Erwartungen wecken kann. Ich persönlich fand dieses Label als Spoiler auch etwas schade, weil die Geschichte zwar schon voraussehbar war, aber Nora ja doch auch noch andere Optionen gehabt hätte.

Bewertung vom 22.11.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

„Psyche und Eros" von Luna McNamara bietet eine solide Erzählung der griechischen Mythologie aus weiblicher Perspektive, wie sie aktuell modern ist. Erzählt wird die Geschichte von Psyche, der tapferen Prinzessin. Die Umkehrung traditioneller Heldengeschichten, indem Psyche gegen alle Regeln zur Kriegerin ausgebildet wird, bringt eine interessante Dynamik in die Handlung. Später wird diese unhinterfragte Übernahme der männlichen Rollenmuster erneut in Frage gestellt: Wieso wird man als Held gesehen, wenn es eigentlich um die Ermordung von Menschen geht?

Die Prophezeiung des Orakels von Delphi für Psyche, die Eifersucht der Göttin Aphrodite und die Beziehung zwischen Eros und Psyche, ausgelöst durch einen unglücklichen Pfeilschuss, sorgen für Spannung.

Luna McNamara verwebt Mythologie und Romantik, wobei sie teilweise in erheblichem Maße von der griechischen Mythologie abweicht. Wen das stört, muss evtl. zuerst das Nachwort lesen oder den Roman nicht lesen. Der Erzählstil ist flüssig, und die kreative Interpretation des antiken Mythos macht das Buch zu einer interessanten Lektüre für Zwischendurch.

Bewertung vom 20.11.2023
Das Ende der Unsichtbarkeit
Nguyen, Hami

Das Ende der Unsichtbarkeit


ausgezeichnet

In ihrem autobiographischen Sachbuch "Das Ende der Unsichtbarkeit. Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen müssen" geht Hami Nguyen überzeugend auf die Themen Rassismus und soziale Klasse ein, wobei sie ihre eigenen Lebenserfahrungen als Anker nutzt.

Nguyen durchbricht mit diesem Sachbuch die gängige Tendenz, anti-asiatischen Rassismus in gesellschaftlichen Debatten über Rassismus auszuklammern. Dies resultiert oft aus der stereotypen Wahrnehmung, dass als "angepasst" geltende asiatische Menschen quasi unsichtbar werden. Indem sie ihre eigene Geschichte erzählt, schafft die Autorin nicht nur eine persönliche Verbindung zu den Lesenden, sondern gibt auch jenen Geschichten Raum, die selten erzählt werden – die der vietnamesischen Migrant:innen in Deutschland, die wiederum einen unverkennbaren Teil der deutschen Geschichte ausmachen. Auf diese Weise habe ich die heterogene Geschichte vietnamesischer Einwander:innen noch einmal neu verstanden, wo ich vorher nur die Geschichte vietnamesischer Gastarbeiter:innen kannte. Auch die Folgegeschichten der Pogrome in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen waren mir nicht klar - auf die Evakuierung folgte meist Abschiebung! Auch die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Bubble Tea-Läden hat mich den Trend noch einmal ganz anders betrachten lassen.

Besonders hervorzuheben ist also Nguyens geschickter Umgang mit Forschungsergebnissen: Sie vermittelt nicht nur persönliche Erfahrungen und Alltagsbeobachtungen, sondern integriert dabei auch Informationen über anti-asiatischen Rassismus aus historischer, soziologischer, sozialer wirtschaftlicher und politischer Perspektive. Der Schreibstil der Sozialwissenschaftlerin zeichnet sich trotz Fachsprache durch Empathie, Klarheit und Reflexion aus, wodurch komplexe Themen zugänglich werden. Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Analyse und persönlichen Erlebnissen gelingt es ihr, eine Brücke zwischen Theorie und Alltag zu schlagen – ein Ansatz, der dieses Sachbuch zu einer eindrücklichen und spannenden Lektüre macht. Sicher nicht nur für mich als Sozialwissenschaftlerin und Lehrerin ein Must read 2023!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2023
Die glitzernde Insel / Lillys magische Schuhe Bd.8
Luhn, Usch

Die glitzernde Insel / Lillys magische Schuhe Bd.8


gut

"Lillys magische Schuhe: Die glitzernde Insel" von Usch Luhn versetzt junge Leser in eine Welt voller Magie und Abenteuer. Levi und Mia, die Protagonisten dieses Bandes, setzen alles daran, die versunkene Stadt im Meer zu entdecken, in der Hoffnung, dass dies ihre zerrüttete Familienlage verbessern wird. Die Unterstützung des magischen Schuhmachers Clemens, seiner Nichte Lilly, der sprechenden Schildkröte Frau Wu und des Drachen Monsieur Archibald verleiht der Geschichte eine zauberhafte Note. Lilly ist selbst auch auf der Suche nach ihren entführten Eltern.
Allein an dieser Zusammenfassung wird allerdings schon eine gewisse Herausforderung beim Lesen deutlich: Das Kinderbuch präsentiert eine Vielzahl von einzelnen Ideen und neuen Figuren, die in rascher Folge eingeführt werden. Sehr schnell wird von Idee zu Idee gesprungen. Teilweise passieren dabei auch Logikfehler: Der Drache schlägt vor, an den Strand zu gehen, im nächsten Kapitel weist er daraufhin, dass er keinen Sand mag und Lily entschuldigt sich für die Idee, an den Strand zu gehen. Oder es geht um magische Schuhe und plötzlich gibt es einen belehrenden Exkurs über Kautschuk. Dies könnte für jüngere Leser, die sich auf eine klare Handlung konzentrieren möchten, etwas überfordernd sein. Die Erzählung hätte von einer strafferen Fokussierung profitieren können, um die zentrale Geschichte besser herauszuarbeiten.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, betrifft die Zeichnungen von Lilly. Obwohl Illustrationen einen wichtigen Beitrag zur Kinderliteratur leisten, empfand ich sie als zu stark an Stereotypen orientiert. Die Darstellungen erinnerten mich stark an die Stilrichtung von "Topmodel"-Zeichnungen, was möglicherweise nicht jedermanns Geschmack entspricht.
Insgesamt verspricht das Buch eine spannende Reise unter das Meer, doch leider konnte mich das Kinderbuch nicht vollständig überzeugen. Die Vielzahl an einzelnen Ideen und neuen Figuren, die immer wieder auftauchen, erwecken den Eindruck, als könne das Buch nicht bei einer zentralen Geschichte bleiben. Trotzdem sorgen die magischen Elemente und die Unterstützung von Lilly und dem Drachen Monsieur Archibald für Unterhaltung.

Bewertung vom 12.11.2023
Ehrgeiz
Stift-Laube, Andrea

Ehrgeiz


sehr gut

Andrea Stift-Taubes Sachbuch "Ehrgeiz" fesselt von Anfang an mit einer locker-flockigen Einführung, die geschickt durch Anekdoten und Reflexionen über den Ehrgeiz einleitet. Während ich mir eine detailliertere Definition gewünscht hätte, war es gerade diese Offenheit, die mich dazu brachte, über die Verbindung zwischen Selbstoptimierung und Ehrgeiz nachzudenken.

Der zweite Teil des Buches beeindruckt durch tiefergehende Betrachtungen, insbesondere in Bezug auf Ehrgeiz, Altruismus und Paternalismus. Die Autorin schafft es, diese komplexen Themen miteinander zu verknüpfen und regte mich an, meine eigene berufliche Motivation zu reflektieren. Die Auseinandersetzung mit destruktivem und konstruktivem Ehrgeiz anhand von verschiedenen Anekdoten war differenziert, obwohl der Übergang zwischen beiden Aspekten vielleicht bewusst fließend gestaltet wurde.

Der Vergleich mit dem Tierreich führte zu interessanten Überlegungen, auch wenn er für mich nicht in allen Facetten vollständig durchdacht schien. Dennoch regte er dazu an, Parallelen zu meinem eigenen Verhalten zu ziehen. Das versöhnliche Ende des Essays rundet das Buch ab, auch wenn eine klarere Abgrenzung zwischen Selbstoptimierung und Ehrgeiz hier wünschenswert gewesen wäre. Insgesamt bietet "Ehrgeiz" eine vielschichtige und anregende Betrachtung dieses faszinierenden Themas. Richtig gut wurde es für mich immer dann, wenn die Autorin noch weitere Literatur einbezog.

Bewertung vom 11.11.2023
Weiße Tränen
Schrocke, Kathrin

Weiße Tränen


sehr gut

"Weiße Tränen" von Kathrin Schrocke ist ein fesselndes Jugendbuch, das die Geschichte von Lenni und Serkan erzählt, die beste Freunde sind, bis der neue Mitschüler Benjamin auftaucht. Benjamin ist der einzige Schwarze Schüler am Gymnasium und stellt bald nicht nur die Theater-AG auf die Probe, sondern kritisiert auch einen beliebten Lehrer und prangert Rassismus offen an. Lenni muss sich bald entscheiden, ob er im Happyland bleibt und seinen besten Freund verliert oder, ob er das Happyland verlässt und anfängt, seine Privilegien zu hinterfragen. Um Jugendlichen deutlich zu machen, wie verbreitet Alltagsrassismus ist und wie unerträglich das Nichtstun und die Ignoranz vieler Weißer ist, ist der Roman deshalb sehr gut geeignet. Ich kann ihn dazu auf jeden Fall sehr empfehlen!

Einen Stern Abzug gibt es, weil mir teilweise der Schreibstil und die Beschreibung einiger Charaktere nicht gefallen haben. Die Erzählerin bemüht sich um einen authentischen jugendlichen Sprachstil, wobei das nicht immer gelingt. Richtig gut wird der Roman immer dann, wenn sich die Autorin ans Prinzip „Show, don‘t tell“ hält und die Charaktere komplex gezeichnet werden, neue Seiten an ihnen sichtbar werden oder, wenn es überraschende Wendungen gibt. Auch dies gelingt nicht immer, aber gerade in der zweiten Hälfte des Romans immer konsequenter. Ich hätte mir insgesamt mehr Mut zu Intersektionalität gewünscht, die Kategorien Klasse und soziales Geschlecht kommen nur am Rande vor bzw. werden teilweise ausgeblendet, auch wenn die Geschichte eigentlich Chancen dafür geboten hätte - teilweise kommen die Charaktere, an denen dies hätte gezeigt werden können, aber nur kurz oder nur einmal vor. Ich freue mich also auf eine Fortsetzung der Geschichte, da ich davon überzeugt bin, dass die Autorin hier noch nicht alles auserzählt hat :)

Bewertung vom 10.11.2023
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


sehr gut

"Lindy Girls" von Anne Stern entführt die Leser in das aufregende Berlin der 1920er Jahre und in die Welt des Lindy Hop, also des Swing-Tanzes aus Amerika. Die Geschichte um die Choreographin Wally und ihre Tanztruppe sorgt von Anfang bis Ende für eine unterhaltsame Lektüre. Das Buch thematisiert dabei auch die Herausforderungen, vor denen Frauen in dieser Zeit standen, z.B. die von Männern dominierten Tanzszene, zunehmende Armut und Arbeitslosigkeit, auch die Schlägertrupps der Nazis kommen vor sowie illegale Substanzen, um die Herausforderungen der Gegenwart zu ertragen.
Dennoch will der Roman vor allem Unterhaltung bieten. Die Charaktere, aus deren Sicht die unterschiedlichen Kapitel gestaltet sind, allen voran Wally und die Lindy Girls, sind vielschichtig, allerdings bekommt man durch die Menge der verschiedenen Figuren immer nur einen kleinen Einblick in ihre Träume, Ambitionen und Kämpfe. Die Autorin schafft es dadurch aber, die Atmosphäre dieser Ära lebendig werden zu lassen, und man fühlt sich, als wäre man selbst in den Straßen Berlins unterwegs. Das Lektüre wird durch die passende Playlist auf Spotify zu einem noch intensiveren Erlebnis, da man die Musik, die die Lindy Girls begleitet, gleichzeitig hören kann. Ausführlich beschriebene Tanzszenen machen Lust auf Lindy Hop.
Lindy Girls erinnert insgesamt auch an die faszinierende Welt von "Babylon Berlin" und bringt den Leser auf eine Reise in eine Zeit voller Abenteuerlust und Aufbruchsstimmung. Dieser unterhaltsame und abwechslungsreiche Roman weckt die Lust aufs Tanzen und macht deutlich, dass auch in Zeiten gesellschaftlicher Einschränkungen die Leidenschaft und der Wille, Träume zu verwirklichen, siegen können. Ein absolutes Muss für Fans von Lindy Hop und der Musik der 1920er-Jahre!

Bewertung vom 04.11.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


sehr gut

Jennifer Saints "Atalanta" ist ein fesselnder Roman, der die Geschichte einer faszinierenden Figur der griechischen Mythologie erzählt. Ich persönlich kannte die Heldin vorher nicht. Die Handlung folgt Atalanta, die von ihrem eigenen Vater in der Wildnis ausgesetzt wird und von einer Bärin aufgezogen wird. Unter dem Schutz der Göttin Artemis wächst sie zu einer starken und unabhängigen Frau heran, die schneller und ausdauernder ist als jeder Krieger.

Die Autorin verleiht auch in diesem Roman wieder den Frauen der Antike eine Stimme und gibt uns Einblick in Atalantas Suche nach Identität und Anerkennung. Atalanta verlässt schließlich ihre wilden Wurzeln, um mit Jason und den Argonauten auf eine gefährliche Reise nach Kolchis zu gehen, bei der sie das Goldene Vlies stehlen. Dabei begegnet Atalanta weiteren bekannten Figuren der griechischen Sagenwelt wie Herakles, Medea oder Circe. Atalantas Entschlossenheit, ihren eigenen Platz in der Welt unabhängig von ihrem Geschlecht zu finden, ist der rote Faden des Romans.

Während die Geschichte selbst faszinierend ist und einen einzigartigen Blick auf die griechische Mythologie bietet, war es bedauerlich, dass ich Schwierigkeiten hatte, vollständig in die Geschichte einzutauchen. Dennoch ist "Atalanta" ein Roman, der es verdient, gelesen zu werden, um mehr über die bemerkenswerte Reise dieser starken und unabhängigen Heldin zu erfahren. Jennifer Saint gibt den Frauen der Antike eine verdiente Stimme und schafft so eine bereichernde Leseerfahrung.

Bewertung vom 29.10.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


sehr gut

Der Roman beginnt, als Frida schon Anfang dreißig ist. Frida beschließt, wieder mehr auf sich als Malerin zu achten als auf ihren Mann Diego. Bald bekommt sie zwei Einladungen, erstmals allein in Gallerien in New York und Paris auszustellen und stürzt sich in die Vorbereitungen - aus der Ehefrau Frida Rivera soll die Malerin Frida Kahlo werden!
Frida kommt schließlich in New York an und fiebert ihrer ersten Ausstellung entgegen, die ein voller Erfolg wird. Man kann Fridas Freude mitfühlen, was den Roman durchaus zu einem Feel-good-Buch macht. Selbst wenn Fridas Schwierigkeiten mit ihrer Gesundheit, ihrem Mann und ihren Liebhabern oder schließlich auch mit schwierigen Bedingungen in Paris hat, helfen Fridas Kunst und ihr Glaube daran ihr immer wieder, aus diesen Situationen herauszukommen. Dabei hat sie oft Unterstützung von anderen eigenständigen Frauen.

Insgesamt war der Roman deshalb für mich sehr unterhaltsam. Obwohl ich Band 1 der Autorin zu Frida nicht kannte, bin ich gut in die Geschichte gekommen, ich kannte allerdings auch bereits einige wichtige Ereignisse aus Fridas Biografie: ihren Unfall und ihre Heirat mit dem damals berühmteren Maler Diego Rivera. Das hat sicherlich geholfen, um Fridas Selbstzweifel und ihre ambivalente Beziehung zu Rivera zu verstehen.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass das personale Erzählen Fridas Freude an der Kunst so gut transportiert hat - ich habe direkt Lust auf die einzelnen im Roman beschriebenen Bilder bekommen und war beim Lesen ähnlich vorfreudig wie Frida, mir die Bilder anzuschauen.
Leider bekommt man nur einen kleinen Einblick in Fridas politische Ansichten und die Auswirkungen der politischen Ereignisse in Europa auf Frida und ihre Freundinnen. Davon hätte ich mir gerne mehr gewünscht - Fridas Engagement scheint eher aktionistisch zu sein, vielleicht wirkt das aber auch nur so, weil die Autorin den Leserinnen nicht mehr politisches und geschichtliches Interesse zugetraut hat? Es scheint außerdem immer wieder ein kolonialkritischer Blick Fridas in Bezug auf mexikanische Kultur durch, zu dem ich gerne mehr erfahren hätte!

Bewertung vom 27.10.2023
Und dann gab's keines mehr
Christie, Agatha

Und dann gab's keines mehr


ausgezeichnet

Zehn einander Unbekannte werden auf die Insel Soldier Island vor Devon eingeladen. Gastgeber ist ein Ehepaar namens Owen - oder doch nicht? Bald, nachdem die Gäste die Insel erreicht haben, stirbt die erste Person. Schnell wird klar, dass sie unter falschen Vorzeichen auf die Insel gelockt wurden und alle etwas zu verbergen haben. Auf jedem Zimmer findet sich außerdem der Abzählreim der „zehn kleinen Kriegerlein“, die nach und nach immer weniger werden. Wer wird also das nächste Opfer sein? Und noch wichtiger: Wer ist der Mörder? Ein rasanter Thriller auf der einsamen Insel nimmt seinen Lauf, bis zum Schluss enthält er überraschende Wendungen und clevere Hinweise. Obwohl ich sonst keine Krimi- oder Thrillerleserin bin, hat mich mein erster Christie-Roman auf ganzer Linie überzeugt - das war eine spannende, aber nicht zu blutrünstige oder düstere Lektüre!