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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2016
Die blubberbunte Weltmeisterschaft / Kuschelflosse Bd.2 (2 Audio-CDs)
Müller, Nina

Die blubberbunte Weltmeisterschaft / Kuschelflosse Bd.2 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Eine Flaschenpost mit einer Einladung zur großen Blubberweltmeisterschaft kommt nach Fischhausen und Kuschelflosse und seine Freunde sind ganz aus dem Häuschen.
Natürlich wollen sie daran teilnehmen und ihnen fällt auch bald ein, mit welchem Exponat sie das tun wollen.
Eine Mango-Blubber-Maschine soll es werden, aber was braucht man dazu alles und wer soll sie zusammenbauen?
Sie haben ein Ziel und das gehen sie kontinuierlich an...

Ich habe schon den ersten Teil um Kuschelflosse und seine Freunde geliebt und so war es für mich klar, dass ich auch den 2. Teil hören wollte.
Wieder war der Sprecher Ralph Schmitz. Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mir dieses Hörbuch nur wegen dem Sprecher geholt, denn besser kann man diese Geschichte nicht wiedergeben.

Das Team um Kuschelflosse macht sich ans Werk, schließlich wollen sie ihre Maschine zur Blubberweltmeisterschaft vorstellen. Ein großes Ziel, aber wer Kuschelflosse kennt, weiß, dass ihn nichts halten kann.

Die Autorin Nina Müller hat auch in diesem Teil ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Wunderbare Abenteuer erleben die Freunde, während sie sich auf den Weg machen, um Material und Ideen für ihre Maschine zu sammeln.

Zu den schon bekannten Protagonisten aus Teil 1, wie den Fellfisch Kuschelflosse, das Seebrillchen Sebi, Herr Kofferfisch und der Schwimmerdbeere Emmi reihen sich neue hinzu, die genauso fantasievoll gestaltet wurden. Ein Pupsfisch ist dort genauso anzutreffen wie ein Blubberkäfer.
Die Konkurrenz zu ihrer zu bauenden Maschine ist groß und so müssen sie ganz schön ins Zeug legen.

Wenn ein Hörbuch auch den Nachteil hat, dass man die Illustrationen zum Buch nicht sehen kann, so kann aber ein Sprecher wie Ralph Schmitz dies mit seiner Wiedergabe des Buches allemal wett machen. Er spricht nicht nur die einzelnen Protagonisten mit jeweils verschiedenen Stimmen, er macht auch die Geräusche selbst. Ein absolutes Erlebnis, das nicht nur Kinder erfreut, sondern ebenso Erwachsene.

Ich werde die Reihe im Auge behalten, denn weitere Folgen will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Ein absoluter Hörspaß für die ganze Familie. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 14.06.2016
Im Auftrag der Ölsardine / Winston Bd.4 (3 Audio-CDs)
Scheunemann, Frauke

Im Auftrag der Ölsardine / Winston Bd.4 (3 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Manchmal ist es gar nicht gut, wenn man zwischendurch ein Leckerchen bekommt.
So erging es Winston, dem es nach dem Verzehr von Vitello Tonnato so schlecht ging, dass er sich die ganze Nacht von Kira das Bäuchlein streicheln lassen musste. Aber nicht nur ihn hatte es erwischt, auch Werners Schwägerin Beate und deren Kinder fühlten sich am nächsten Tag nicht wohl.
Während noch der Schuldige gesucht wird und Beate nicht gerade sehr feinfühlig mit ihren Vermutungen daher kam, lässt sich Winston ein weiteres mit Vitello Tonnato verführen. Dieses mal bekommt er es direkt vom Feinkosthändler Sandro, der auch schon für das erste Essen verantwortlich war.
Aber nun geht es Winston so schlecht, dass er schleunigst zum Arzt muss und er eins seiner 9 Leben hergeben musste, denn es wäre fast zu spät gewesen. Er ist tatsächlich vergiftet worden.
Sandro ist aber ein Freund der Familie und wie kann es sein, dass er Winston fast umgebracht hätte?
Des Weiteren wird ein Mann gesucht, der Giftköder auslegt. Hängen die beiden Sachen irgendwie zusammen?
Ein klarer Fall für die 4 Muskeltiere, die der Sache wieder auf den Grund gehen müssen...

Winston ist wieder da. Gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich auch in seinem 4. Teil wieder auf die Suche nach der Wahrheit.

Große Aufregung herrscht, als Winston sich mit Vitello Tonnato vergiftet. Während es beim ersten Verzehr nur wie eine Magenverstimmung erscheint, ist beim zweiten klar, dass es sich um eine Vergiftung handelt, denn Winston muss ganz schnell zum Arzt, um ihn noch retten zu können.
Das können natürlich Wiston und seine Freunde nicht so stehen lassen und so machen sie sich auf die Suche nach dem Attentäter. Natürlich stehen ihnen dabei Kira und ihre Schulfreunde wieder zur Seite.

Durch genaues Recherchieren und geniales Kombinieren kommen sie den Schuldigen auch bald auf die Spur. Aber dann muss ein guter Plan her.

Es macht nicht nur Spaß, das Gespann bei ihren detektivischen Aktivitäten zu beobachten.
Frauke Scheunemann hat zusätzlich ein wenig Schwung in die Beziehung zwischen Werner und Kiras Mutter gebracht und lässt den Leser / Hörer auch teilhaben an Odettes Vergangenheit. Mit der habe ich zugegebenerweise am meisten zu knabbern gehabt, weil ich damit ganz schlecht umgehen kann. Aber an der Stelle will ich nicht mehr darüber verraten.

Spaß und Spannung sind vorprogrammiert und es hat mir großes Vergnügen bereitet, die Protagonisten dabei beobachten zu können, wie sie sich schlagen. Mitgefühl und Gerechtigkeitssinn, ein wenig eigensinnig und immer für seine Freunde da zu sein, zeichnet Winston aus und dafür wird er geliebt.

Wunderbar anzusehen ist das gegenseitige Vertrauen zwischen Kira und Winston, die, obwohl sie nicht mehr miteinander verbunden sind, fast miteinander kommunizieren können. Kira versteht sehr oft, was Winston meint und ihr sagen will und bedauert es sehr, dass er keinen Stift halten kann, um es ihr aufzuschreiben. Aber man kann nicht alles haben, wenn man schon so einen wunderbaren Kater hat.

Diesen 4. Winston-Band habe ich als Hörbuch erleben dürfen, das von Oliver Kalkofe eingelesen wurde. Es ist ein absolutes Erlebnis, ihm dabei zuzuhören, wie er Winston und seine Freunde zum Sprechen bringt. Am besten bringt er jedoch die russisch sprechenden Protagonisten zur Geltung, was mir jedesmal ein Grinsen ins Gesicht brachte. Genauso stellt man sich Kiras Mutter und Großmutter sprachlich vor. Tolle Leistung.

Ein weiteres wunderbares Buch mit Winston und seinen Freunden. Für Liebhaber von Katzen ein absolutes Muss, für alle anderen ebenfalls sehr empfehlenswert. Ich zumindest freue mich schon auf das 5. Abenteuer mit Winston und seinen Freunden.

Bewertung vom 14.06.2016
Attic - Gefahr aus der Tiefe / Pendergast Bd.2 (6 Audio-CDs)
Preston, Douglas; Child, Lincoln

Attic - Gefahr aus der Tiefe / Pendergast Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die Suche nach einem Heroinpäckchen im schlammigen Hudson River entpuppt sich für den Polizeitaucher als Albtraum, als er dort 2 enthauptete Skelette findet. Eigenartige Bissspuren am Halsstumpf machen Lieutenant D'Agosta, der für diesen Fall verantwortlich ist, Kopfschmerzen.
Einer dieser Skelette war stark deformiert, so dass er sich Hilfe bei den beiden Anthropologen Dr. Frock und Margot Green sucht.
Aber nicht nur das Rätsel um die beiden Skelette beschäftigt ihn, sondern auch die Tatsache, dass Menschen verschwinden. Menschen, die zu den Ausgegrenzten zählen, die unten in der Tiefe der Kanalisation leben. Dort geschieht etwas unheimliches, eine Gefahr, die sie Wrinkler nennen. Wesen, die noch niemand gesehen und überlebt hätte.
Diese Ereignisse rufen Special Agent Pendergast auf den Plan, der von solchen Ereignissen regelrecht angezogen wird. Wird es ihm wieder gelingen, die Rätsel zu lösen? ...

Dieses Buch um den Special Agent Pendergast setzt mehr als 1,5 Jahre nach "Relic" ein und ist seine Fortsetzung.
Um die Geschehnisse, die 1,5 Jahre zuvor New York in Angst und Schrecken versetzt hatte, ist zwischenzeitlich Ruhe eingekehrt.

Das Monster, das einst die Museumsmorde beging, ist tot und lange Zeit war auch Ruhe. Aber nun häufen sich die Vorkommnisse in New York und die Angst hat neue Nahrung.
In der gut strukturierten Welt der Menschen unter New York, in der Tiefe der Kanalisation verschwinden Menschen spurlos. Man weiß von den Kreaturen, die dafür verantwortlich sind. Es sind Wrinkler, stark deformierte Menschen, die unter Drogen stehen. Drogen, die sich im menschlichen Hirn finden. Um an diese "Droge" zu kommen, müssen sie die Schädel vom Rumpf abtrennen, was als Folge der Morde zu sehen ist.
Die Wrinkler leben auf der untersten Ebene, sind aber dabei, sich vorzuarbeiten. Die Angst lebt nicht nur unter der Erde, sondern auch über ihr, denn erste Leichen wurden bereits im schlammigen Hudson River geborgen.

Zeit, dass Special Agend Pendergast, der Held des 1. Teiles, wieder in Aktion tritt. Schon sein erstes Auftreten in diesem Teil ist spektakulär und bezeichnend für ihn.
Er geht den Dingen auf den Grund, ist selbst dazu bereit, sich in Gefahr zu begeben, um Informationen zu erlangen, die ihn in seinen Nachforschungen weiterbringen.

Viele der bekannten Protagonisten aus "Relic" sind auch hier wieder mit am Ball. Lieutenant D'Agosta, Dr. Frock, Margot Green und auch der Journalist Bill Smithback mischen gemeinsam mit Special Agent Pendergast mit.

Auch bei diesem 2. Teil gelingt es den beiden Autoren mühelos, von Beginn an Spannung aufzubauen und diese weiterhin zu steigern.
Ebenso finden sich in diesem Thriller Elemente eines Krimis bzw. Thrillers genauso wie die von Mystik und Fantasy.
Das Buch nimmt so stark an Fahrt zu, dass man als Leser Mühe hat, mitzukommen. Die Geschehnisse überschlagen sich und man kommt nicht zur Ruhe. Als Leser bzw. in meinem Fall als Hörer konnte ich mich auf nichts anderes konzentrieren, so gebannt hat mich das Hörbuch festgehalten.

Auch dieses Hörbuch wurde wieder von Thomas Piper eingelesen. Die Synchronstimme von Alf ist hier vielleicht nicht ganz so optimal eingesetzt.
Aber das beeinträchtigt meine Meinung zu dem Buch nicht, denn ich hatte gute Stunden mit dem Hörbuch verbracht.

Das ist mal eine Reihe, die mir gefällt und ich habe mir zum Ziel gesetzt, sie bis zum aktuellen Stand, inzwischen gibt es 14 Teile, zu lesen.

Bewertung vom 13.06.2016
Die azurblaue Insel
Rice, Luanne

Die azurblaue Insel


sehr gut

Rund 10 Jahre ist es her, dass die 16-jährige Pell und ihre 2 Jahre jüngere Schwester Lucy ihre Mutter das letzte Mal gesehen haben. Sie verschwand nach angeblich überstandenen Depressionen von einem Tag auf den anderen. In der Zeit fand der Kontakt nur sporadisch mit Telefongesprächen und Briefen statt.
Die beiden wurden von ihrem Vater erzogen, der damit auch die Mutterrolle übernehmen musste. Obwohl es ihnen all die Jahre an nichts fehlte, vermissten sie ihre Mutter schmerzlich.
Nun ist der Vater bereits 3 Jahre tot und Pell macht sich auf den Weg nach Capri, wo ihre Mutter lebt und will sie zurück nach Amerika bringen, damit sie wieder eine Familie sein können. Sie ist gespannt und neugierig, wie sie von ihrer Mutter aufgenommen werden wird...

Pell ist erstaunt, dass ihre Mutter nicht wie erwartet in einer schicki-micky Gegend wohnt und mit Party feiern beschäftigt ist.
Sie findet eine bodenständige Frau vor, die ein kleines Häuschen hat und selbst gärtnert. Das auch nicht nur für sich, sondern sie arbeitet für andere.
Nebenan wohnt der Witwer Max mit seinem Enkel Rafe.
Lyra, die Mutter, war gut befreundet mit Max und seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau, die sie wie eine Tochter behandelt haben.

Als sich Pell und ihre Mutter nach so langer Zeit wiedersehen, fallen sie sich in die Arme, jede für sich glücklich, der anderen nah sein zu dürfen.
Lange sparen sie sich das Thema aus, warum Lyra damals weggegangen war und niemals wiederkam. Das brachte für Pell einige Erkenntnisse, mit denen sie nun auch leben muss. Erinnerungen von damals kommen hoch und auch ihren über alles geliebten Vater muss sie nun aus einer anderen Sicht akzeptieren.

Das Cover suggeriert dem Leser eine Geschichte mit Sommer, Sonne und Capri. Aber ganz so einfach ist es denn doch nicht.
Die Geschichte beinhaltet einige ernsthafte Themen wie Depressionen und deren Folgen, das Verlassen der Familie und Drogensucht.

Lyra hat genau wie ihre Kinder darunter gelitten, ihre Kinder nicht zu sehen. Nicht zu erleben, wie sie groß werden und eigene Schritte gehen, muss für eine Mutter schlimm sein. Noch schlimmer jedoch ist die Erkenntnis, dass man sich von ihnen fernhält, um ihnen nicht zu schaden.
Lyra ruht nach all den Jahren in sich. Sie ist eine ausgesprochen sympathische Frau, die man sich als Mutter wünschen könnte. Auch haben ihre Kinder nur gute Erinnerungen an ihre Mutter, die ihnen niemals weh getan hatte.

Es gibt viele Fragen, die einer Antwort bedürfen. Warum hat Lyra sie verlassen und wird sie mit Pell nach Amerika zurückfliegen zur anderen Tochter Lucy?

Aber neben der Geschichte um Lyra und ihre Kinder gibt es auch eine um Rafe, dem Enkel von Max. Auch durch dessen Schuld starb damals seine geliebte Großmutter.
Lyra konnte es ihm nicht verzeihen, sie ist schlecht auf ihn zu sprechen und versucht zu verhindern, dass Pell ihm näher kommt als unbedingt nötig.
Max jedoch liebt seinen Enkel, egal, was passiert ist, womit er so ziemlich der Einzige ist, denn selbst sein Vater hat sich von ihm abgewandt.

Eine ergreifende Geschichte, die an einem traumhaften Ort spielt. Die Schönheiten der Insel werden durch die genauen Beschreibungen der Autorin hervorragend untermalt. Man fühlt sich nach Capri versetzt, auch wenn man noch nie selbst vor Ort war. Dank der genauen Recherche der Örtlichkeiten ist dies jedoch möglich.

Es ist eine sehr rührselige Geschichte, in der die Vergangenheit der Protagonisten aufgearbeitet werden muss.
Die Charaktere sind sehr vielfältig gestaltet und sehr gut herausgearbeitet, wenn auch Pell einige Male wie eine Übermutter für Lucy erscheint. Für eine 16-jährige vielleicht ein wenig zu stark und nicht ganz glaubhaft.
Es ist eine Geschichte, die ans Herz geht und den Leser bewegt.

Bewertung vom 30.05.2016
Das Hotel in den Highlands
Dunford, Caroline

Das Hotel in den Highlands


ausgezeichnet

Unverhofft kommt Lucy zu einer Erbschaft. Ein Onkel, den sie persönlich nie kennengelernt hat, vererbte ihr ein Hotel in den Highlands. Keine kleine Frühstückspension, sondern ein Hotel mit 22 Zimmern.
An der Erbschaft hängt aber die Verpflichtung, das Hotel ein halbes Jahr betreiben zu müssen.
Schon der Notar legt ihr nah, das Hotel zu verkaufen, er hätte da auch schon jemanden an der Hand. Plötzlich schaltet Lucy auf stur und will das Hotel unbedingt und nimmt die Erbschaft an.
Sie muss dazu ihren Freund Jake verlassen, der aber eh vorhatte, geschäftlich nach London zu wechseln. Ihre Wohnung hat er weitervermietet und Lucy darf auch noch die Abwicklung allein bewerkstelligen, denn eine Hilfe ist ihr Jake nicht.
Dann endlich kommt Tag Null und sie steht zum ersten Mal vor ihrem Hotel und ist fast entsetzt über die Größe und dem Zustand des Hauses. Noch schlimmer allerdings ist die "Dame" des Hauses, die Haushälterin, die seit 25 Jahren bereits dort arbeitet und so ihre eigenen Vorstellungen vom Hotel hat. Lucy stößt bereits beim Kennenlernen auf offene Ablehnung.
Als sie bemerkt, dass es auch keine Gäste gibt, krempelt sie die Ärmel hoch und packt die Sache an...

Eine Erbschaft kann ein Segen sein, aber wie in Lucys Fall auch eine echte Herausforderung.
Nach der anfänglichen Niedergeschlagenheit über den Zustand des Hauses, richtet sie sich erst einmal selbst dort häuslich ein. Dann versucht sie, das Unmögliche wahr zu machen, aus dem abgewrackten Haus wieder ein Hotel zu machen.
Man macht es ihr nicht leicht, stößt sie doch zudem fast überall auf Ablehnung, die sie sich nicht erklären kann. Aber sie gibt nicht auf.
Der Landbesitzer Sutherland hat es jedoch auf das Hotel abgesehen bzw. auf Grund und Boden. Er will dort bauen und das Hotel steht ihm dabei im Weg, also muss es weg und das um jeden Preis. Aber Lucy hat sich festgebissen, obwohl sie mit ihren Ideen und Umsetzungen fast allein auf weiter Flur steht. Aber sie gibt nicht auf.

Lucy ist eine Kämpferin. Nun gerade, sagt sie sich, entgegen allen Vorhersagungen. Während die Beziehung zu ihrem Freund Jake nur noch aus lapidaren Mails besteht, hat sie sich diesem Projekt Hotel verschrieben.
Aus der eher ruhigen Lucy, die ihrem Freund immer zur Seite stand und seinetwegen auf einiges verzichtete, wird Lucy die Unbeugsame. Sie hat ihr Ziel klar vor Augen und geht nicht davon ab.
Lucy ist eine Person, die man bewundern kann, wird sie doch eine Frau, die sich durchzusetzen weiß.

Ich habe die Protagonistin Lucy sehr gern in ihr Hotel begleitet, war an ihrer Seite beim Aufbau und auch bei den Rückschlägen. Sie ließ sich nie unterkriegen, wofür man sie bewundern musste.

Das Buch ist unterhaltsam und brachte mir ein paar schöne Stunden, in denen ich nicht nachdenken musste, in denen ich die Seele baumeln lassen konnte. Ab und an brauche ich auch mal Bücher, bei denen ich nicht mitdenken muss, sondern auf die man sich einfach so einlassen kann. Das ist so ein Buch. Ein Buch für zwischendurch, ein Sommerlesebuch oder einfach nur ein Buch zum wohl fühlen.

Bewertung vom 30.05.2016
Die Zucht
Winkelmann, Andreas

Die Zucht


ausgezeichnet

Manchmal sind 5 Minuten einfach zu viel, in denen man sein Kind aus den Augen lässt. In diesen 5 Minuten verschwand der 6-jährige Oleg Schwabe spurlos.
Der mürrische Hauptkommissar Henry Conroy bekommt diesen Fall auf den Tisch. Als dann auch noch die Tierschützerin Rieke Schneider spurlos verschwindet, hat er sich nicht nur mit den beiden Fällen zu befassen, sondern hat zudem auch noch die nervige Manuela Sperling an der Backe, die ihm als Kollegin zugeteilt wurde.
Sie gehört zu den Menschen, die sagen, was sie denken und das laut und offen. Ihre Art geht Conroy auf die Nerven, aber er muss zugeben, dass ihre Ansätze und Ideen oft ins Schwarze treffen.
Manuela Sperling sieht zwischen dem Verschwinden des Jungen und der Tierschützerin nämlich einen Zusammenhang, auch wenn das anfangs mehr als abwegig ist. Und dann sind da noch die Hunde, die immer wieder auftauchen...

Das ist jetzt der 2. Thriller, den ich von Andreas Winkelmann gelesen habe. "Killgame" hatte mir schon gut gefallen, aber das wird durch diesen Thriller definitiv getoppt.
Der Autor arbeitet mit mehreren Handlungssträngen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
Zum einen geht es um den Fall der Entführung von Oleg, dann dem Verschwinden der Tierschützerin Rieke, die von ihren Freunden Lea und Ralf gesucht wird und dem Kennenlernen des Täters.

Hunde spielen in diesem Thriller ebenfalls eine entscheidende Rolle. Es handelt sich um die russische Hunderasse Samojeden, die hier recht blutrünstig dargestellt werden. Eigentlich sehen diese Hunde fluffig und lieb aus, was ich mir erst einmal ergoogeln musste.

Das Ermittlerteam Conroy - Sperling passt auf den ersten Blick nicht zusammen, er mürrisch und sein eigenes Päckchen tragend, sie vorlaut, frech und sie lässt sich von ihren männlichen Kollegen nicht unterbuttern. Aber sie ergänzen sich und bilden letztendlich eine Einheit, auf die man zählen kann. Beide wissen, wie der andere tickt und was man von ihm / ihr zu halten hat.
Sie gehen effizient zu Werke, das auch noch unter Zeitdruck, denn die Hoffnung, Oleg lebend wiederzufinden, sinkt von Stunde zu Stunde.
Die Ermittlungen laufen auf volle Power, bis sie für Conroy privat werden.

Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser in Schach zu halten. Die Fährte legte er mit dem Verschwinden des Jungen und von da an hat er den Leser in seinen Bann gezogen.
Mich zumindest hatte er an der Nadel, ich kam nicht mehr los. Ich wollte wissen, was es mit den Hunden auf sich hatte und wie die einzelnen Stränge eine Einheit werden sollten. Damit hat er sich wirklich Zeit gelassen, Zeit der Spannung und Hoffnung für alle Beteiligten und auch für mich. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und das, obwohl es auch ein paar wirklich unappetitliche Szenen zu lesen gab.
Wenn ich ein Buch lese, lasse ich den Inhalt wie einen Film an mir vorbeiziehen und bei den gewissen Stellen fiel es mir echt nicht leicht, sie mal eben so locker wegzustecken.

Es war ein mitreißender Thriller, der den Leser nicht ruhen lässt, bis das Buch die letzte Seite erreicht hat. Der Spannungsbogen fand seinen Ursprung in der Entführung des Jungen und stieg stetig an, bis zur aufklärenden Auflösung.
Andreas Winkelmann - für mich ein Name, den ich mir merken werde.

Ein Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2016
Wer einmal lügt
Coben, Harlan

Wer einmal lügt


gut

Megan hat das perfekte Leben. Einen Mann, zwei Kinder, ein Haus, ein Auto - besser könnte es nicht laufen. Und doch sehnt sich Megan ab und an nach ihrem alten Leben, ein Leben, in dem sie als Stripperin arbeitete.
Aber damals passierte etwas, für das sie ihr Leben umkrempeln und eine neue Identität annehmen musste.
Nicht einmal ihr Mann weiß etwas von ihrer Vergangenheit, die sie jetzt einzuholen scheint...

Als nach 17 Jahren an gleicher Stelle ein weiterer Mord geschieht, ermittelt Detective Broome auch wieder an dem Fall von damals. Dieser bislang nicht abgeschlossene Fall ließ ihn all die Jahre nicht los, so dass sich ihm die Vermutung aufdrängt, dass es dort Zusammenhänge geben könnte...

Harlan Coben hat hier einen sehr komplexen Thriller vorgelegt. Für meinen Geschmack ein wenig zu komplex, denn er verliert sich stellenweise in Nebenhandlungen. Viele Protagonisten mit ihren eigenen kleinen Geschichten machen die Sache nicht besser.

Als sich Detective Broome an die Ermittlungen eines neuen Falls macht, kommen ihm Parallelen zu einem noch ungelösten in den Sinn, der ihm nie aus dem Kopf ging. Durch seine Ermittlungen dringt er auch in die Leben verschiedener Protagonisten ein, die für sich mit diesem Fall abgeschlossen hatten. Megan, die eine neue Identität angenommen hatte und der Fotograf Ray Levine, der vom Topfotograf, der er einst war, inzwischen weit entfernt ist.

Dem Autor Harlan Coben gelingt es mühelos, Verwirrungen zu stiften.
Durch kleine Nebenhandlungen lenkt er vom eigentlichen Fall ab und versucht auch, den Leser in die Irre zu führen. Das gelingt ihm sehr gut, macht die Handlung aber leider nicht besser.

Mit diesem Thriller konnte mich Harlan Coben leider nicht überzeugen. Es gab zuviel Zufälle, die passierten, so dass die Story unglaubwürdig erschien.
Selbst die Protagonisten waren nur oberflächlich gezeichnet, so dass ich als Leser nicht wirklich den Wunsch verspürte, diese näher kennenlernen zu wollen.
Auch dauerte es eine ganze Zeit lang, bis ich in den Roman hineinkam und mich festhielt, dass ich ihn auch weiterlesen mochte.

Ich tat mich echt schwer mit dem Thriller, denn ich weiß, Harlan Coben kann es besser.

Bewertung vom 26.05.2016
Henni & Hörg
Olbrich, Jörg

Henni & Hörg


sehr gut

Dass es nicht einfach werden würde, haben sich Henni und Hörg schon gedacht. So ziehen die beiden los, um Missionsarbeit zu leisten.
Sie wollen die frohe Kunde in den weiter entfernten Lemmingstädten verbreiten, dass es kein gelobtes Land gibt und es keinen Sinn macht, sich vom Todesfelsen zu stürzen.

Die erste Hürde müssen sie schon bei ihrem Daxi nehmen. Statt eines Dachses hat man ihnen ein Stinktier vor den Karren gespannt. Die Eigenart von Stinktieren ist es aber auch, ab und an mal eine Duftwolke abzulassen, sehr zum Leidwesen von Henni und Hörg. Während sie noch beim ersten Mal in Ohnmacht geflogen sind, werden sie vorsichtiger.
Später gabeln sie auf dem Weg einen künftigen Gehilfen auf, der gegen den Gestank immun ist.

Natürlich stoßen sie mit ihrer Nachricht nicht auf frohe Gesichter, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.
Sie müssen gegen Widerstände angehen, Verfeindungen überstehen. Die Lemminge sind ratlos und wissen nicht, wie sie reagieren sollen.
Wenn keiner mehr durch den Todesfelsen sterben soll, wo sollen dann die vielen künftigen Generationen leben?
Aber Henni und Hörg haben ja ihre Kaubonbons dabei, die sie den Weibchen verkaufen, damit diese keinen Nachwuchs bekommen.
Es könnte also nicht besser laufen.

Dass das nicht so optimal läuft, merken sie, als ihnen ein Feind, den sie sich gemacht haben, an den Pelz gehen will. Sie gelangen in die ein oder andere brenzlige lebensbedrohliche Situation.

Henni und Hörg sind ein absolut geniales Team. Die beiden Brüder ergänzen sich, haben Humor und Verstand. Selbst in brenzligen Situationen geht ihnen ihr Sarkasmus nicht aus, sie wissen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die beiden gehen ihren Weg stetig weiter, lassen sich nicht unterkriegen. Mit ihren flotten und dreisten Sprüchen bringen sie auch den Leser zum schmunzeln. Henni und Hörg sind so süß, dass man sie einfach nur drücken möchte. Ich habe sie ins Herz geschlossen und freue mich schon auf ein wiederlesen in Band 3.

Bewertung vom 23.05.2016
Vielleicht mag ich dich morgen
McFarlane, Mhairi

Vielleicht mag ich dich morgen


ausgezeichnet

Aureliana hat ihre Schulzeit gehasst. Als pummeliges Mädchen und nicht beliebt musste sie des öfteren Spießruten laufen, war sie doch erklärtes Ziel zum mobben. Ganz schlimm trieb es ihr heimlicher Schwarm James mit ihr. Er lockte sie in eine Falle und servierte sie damit zur Zielscheibe für die gesamte Schule.

Wen wundert es da, dass sie keine Ambitionen verspürt, 16 Jahre nach der Schulzeit zu einem Klassentreffen zu gehen. Inzwischen nennt sie sich Anna.
Sie lässt sich von ihrer Freundin überreden und geht hin. Niemand ihrer Klassenkameraden erkennt sie, denn sie ist zu einer wunderschönen und schlanken Frau herangewachsen. Selbst ihr damaliger Widersacher James und dessen Freund Jimmy finden sie als Frau zwar attraktiv, können sie aber nicht der damaligen Aureliana zuordnen. Sie gibt sich nicht zu erkennen und lässt die beiden abblitzen, indem sie ihnen ein Märchen erzählt, warum sie dort auf der Feier erschienen ist.
Wenn Anna dachte, dass sie ihre Widersacher nun endgültig nie wiedersehen würde, hatte sie sich geirrt. Nicht lange danach trifft sie wieder auf James, dieses Mal auf beruflicher Ebene.

Sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als er vor ihr steht. Er erkennt in ihr die Frau von der Feier und kann sich ihre Feindseligkeit gar nicht erklären. Sie versucht mit Macht, ihn schlecht zu machen und seine Mitarbeit zu vereiteln, aber ohne Erfolg.
Als sie mitbekommt, dass er sich absolut nicht an sie erinnert, wird sie ruhiger und kann auf ihn zugehen. Sie werden sogar Freunde...

16 Jahre ist es her, dass Anna zur Schule ging. Die Repressalien, die sie dort erfuhr, vergaß sie jedoch nie. Obwohl sie nicht mehr das verhasste pummelige Mädchen von einst ist, ist sie sich nicht bewusst, wie schön sie geworden ist. Sie ist noch immer gehemmt im Umgang mit dem männlichen Geschlecht. Anna ist noch immer Single und sucht ihr Glück beim Onlinedaten. Das bislang jedoch ohne Erfolg.
Als sie nun nach all den Jahren wieder auf James trifft, kommen die Erinnerungen in geballter Kraft wieder zurück. Sie hasst ihn noch immer und doch kann sie sich einer gewissen Anziehungskraft nicht entziehen.

Auch James hat sich in den Jahren verändert. Er ist ein smarter netter Mann, den man gern um sich hat. Seine Frau hat es gerade vorgezogen, aus dem gemeinsamen Heim auszuziehen. James, der sie noch immer liebt, kämpft um sie.
Den einstigen "Kotzbrocken" aus Schulzeiten sucht man inzwischen vergeblich in ihm.

Ein wunderbarer Roman der Autorin Mhairi McFarlane, deren Schreibstil mir sehr gut gefallen hat. Die Story hat etwas traumhaftes an sich, ahnt man doch, dass diese vielen Zufälle und Ereignisse in der Wirklichkeit nicht so ablaufen würden. Aber es ist ein Roman, ein Liebesroman und als solchen habe ich ihn gelesen. Sicher weiß man, was einen erwartet, wenn man sich den Klappentext durchliest, so dass man an dieser Stelle keinen anspruchsvollen Roman erwarten kann.
Es ist ein Buch, das einen gut unterhält und ein wenig den Alltag vergessen lässt. Ein Aufseufzen zum Ende darf da durchaus mit drin sein, weil es einfach nur schön ist.

Ich fühlte mich mit dem Roman sehr gut unterhalten und habe schon ein Auge auf die anderen Bücher der Autorin geworfen, die ich nun auch lesen möchte.
Für mich war es ein Buch, auf das ich mich gern eingelassen habe, denn träumen wird ja wohl gestattet sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.