Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lisa

Bewertungen

Insgesamt 680 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2023
Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (eBook, ePUB)
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gelungene Fortsetzung, mit jeder Menge offenen Fragen für Band 3

Endlich geht es nun weiter mit Quinn und Matilda und ich habe mich wirklich sehr über das Wiedersehen in Band 2 „Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war“ von Kerstin Gier, gefreut. Sehr schnell war ich wieder voll in der Geschichte und in diesem neuen Universum von Kerstin Gier drin, was an sich schon mal ein richtig gutes Zeichen ist. Der Schreibstil ist wie gewohnt, locker leicht zu lesen und auch der anhaltende Humor gefiel mir richtig gut. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Quinn und Matilda, die beiden unterschiedlichen Perspektiven, tun der Erzählung auf jeden Fall gut, aber auch die unterschiedlichen Nebencharaktere kommen lebensnah und authentisch rüber, auch wenn sie nicht persönlich zu Wort kommen. Zwischen all den bunten Figuren fühlte ich mich auf jeden Fall sehr wohl und auch wenn die erschaffene Welt nicht vollkommen neu ist und auf einige bekannte Wesen zurückgreift, zog sie mich doch voll und ganz in ihren Bann. Einziger kleiner Minuspunkt ist für mich, das es fast schon ein typischer „mittlerer“ Band ist. Teil 1 fand ich persönlich noch etwas stärker, auch deshalb weil ich in diesem Buch gerade im Mittelteil das Gefühl hatte, die Handlung tritt auf der Stelle und geht gar nicht so recht voran. Zwar erfahren wir durchaus einiges Neues, für meinen Geschmack hätten aber gerne auch schon jetzt schon noch mehr Fragen geklärt werden dürfen. So oder so bleibt für den dritten finalen Band noch jede Menge offen und ich gehe fest davon aus, dass die Autorin ihre Reihe hier zu einem krönenden Abschluss führen wird. Dennoch solltet ihr „Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war“ unbedingt lesen, da sich die Reihe insgesamt für Fantasyfans absolut lohnt! Von mir gibt es jetzt erst mal gute 4 Sterne und ganz viel Vorfreude auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 30.06.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


ausgezeichnet

Unterhaltsam, humorvoll und „Very British“

Auch wenn „Eine Lady hat die Wahl“ von Sophie Irwin als zweiter Band der Ladys Guide Reihe bezeichnet wird, kann der Roman unabhängig vom ersten Buch gelesen werden, da es eine völlig eigenständige Geschichte mit neuen Charakteren ist. Vergleichbar sind lediglich Stil, Handlungsort und -zeit. Auch dieses neue Werk der Autorin gefiel mir richtig gut, sie entführt mit ihrer Geschichte erneut glaubhaft in die Regency-Zeit, ohne dabei übertrieben kitschig zu werden. Vielmehr treffen reale historische Details, auf taffe Frauenfiguren, welche ihrer Zeit zwar stellenweise etwas voraus sind, aber dafür mit Charakter und Mut punkten. Alle Hauptfiguren mochte ich dabei soweit gerne, wobei ich mit dem Einen oder der Anderen erst mal warm werden musste. Nach einem etwas stockenden Beginn, stellte sich dann aber ein wunderbar leichter Lesefluss ein und auch die stetige Spannung, sowie die Vielfalt der Themen, sorgte dafür weiterlesen zu wollen. Der Hauptfokus liegt durchaus auf dem Liebesaspekt, wobei die Entwicklung hier stets authentisch und nicht übertrieben erscheint. Für mich persönlich eine sehr angenehme Vorgehensweise, da ich mit übertriebenem Drama und aufgebauschten Gefühlen wenig anfangen kann. So war die Geschichte für mich aber wirklich rundum perfekt! Äußerst unterhaltsam, kurzweilig und auf jeden Fall mal etwas Anderes. Gerne vergebe ich deshalb volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für Fans von historischen Liebesromanen.

Bewertung vom 27.06.2023
Spaces between us
Lindberg, Emma

Spaces between us


ausgezeichnet

Queer, authentisch, lebensnah - Gerne mehr davon!

„Spaces between us“ ist das Werk zweier Autorinnen, welche gemeinsam unter dem Pseudonym Emma Lindberg veröffentlichen. Hoffentlich schreibt das Duo noch viele weitere Werke, denn dieser Roman hat mir richtig gut gefallen! Die Geschichte ist einfach nur zum Wegträumen schön und dabei doch auch wunderbar lebensnah. Schreibstil und Handlung machten den Roman für mich zu einem absoluten Wohlfühlbuch, welches ich gerne immer weitergelesen hätte. Auch inhaltlich ist das Buch wirklich spannend und fesselnd. Vor allem punktet es durch eine großartige mitreißende Darstellung von Gefühlen, aber auch einer äußerst nachvollziehbaren Charakterentwicklung. Schnell war ich so voll im Geschehen dabei und konnte, sowohl Tyren, als auch Jamain, richtig gerne leiden. Und so nahm mich die teils emotionale Achterbahnfahrt der Beiden ganz schön mit. Allerdings gibt es hier im Gegensatz zu vielen anderen Liebesromanen, kein übertriebenes Drama. Die Figuren werden vielmehr mit echten Problemen konfrontiert und lösen diese immer wieder durch eine wunderbar offene Kommunikation und stetige Selbstreflexion. Mir gefielen diese ernsthaften Gespräche richtig gut, wobei auch mit zuckersüßen Szenen keinesfalls gespart wird. Allgemein ist die Mischung wirklich ausgewogen und auch deshalb besonders und individuell. Auch wenn der Fokus auf der Interaktion der beiden Hauptcharaktere liegt, gibt es auch noch einige in sich stimmige Nebenfiguren, welche der Handlung zusätzlich Charakter verliehen. Da ich insgesamt absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich natürlich gerne volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

Durchdachter Thriller, welcher mich aber nicht voll und ganz mitreißen konnte

„Nicht ein Wort zu viel“ war tatsächlich mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und dass obwohl ich häufig Krimis und Thriller lese. Ich persönlich muss aber zugegeben, dass der Stil des Autors nicht ganz so Meins ist. Zunächst einmal braucht die Handlung finde ich doch recht lange, bevor überhaupt Spannung aufkommt. Die ersten 50 Seiten kam bei mir keine Faszination fürs Buch auf, was schon mal kein gutes Zeichen ist. Allerdings konnte mich die Geschichte hintenraus spannungsmässig dann doch noch überzeugen. Der Kriminalfall ist auf jeden Fall gut konstruiert, durchdacht und hält zahlreiche undurchschaubare Wendungen bereit. Auch die Protagonist:innen wirkten soweit authentisch und die wechselnden Perspektiven sorgen für eine gelungene Dynamik. Allerdings empfand ich die beschriebene Polizeiarbeit nicht immer als realistisch, gerade was den Umgang bzw. die enge Zusammenarbeit mit Zivilisten angeht. Der Schreibstil ist für meinen Geschmack zu nüchtern und die vielen sehr kurzen, aneinandergereihten Sätze, störten meine Lesefluss durchaus. Ich selbst mag es wenn die Geschichte etwas mehr „auserzählt“ wird, kann mir aber gut vorstellen warum so viele Leser:innen die Werke des Autors mögen. Alles in allem ergibt sich bei mir ein durchmischtes Fazit. Insgesamt mag ich deshalb letztendlich 3 ½ Sterne vergeben, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 13.06.2023
Mika im echten Leben
Jean, Emiko

Mika im echten Leben


sehr gut

Gehaltvoll und doch auch voller Leichtigkeit

Der Roman „Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war für mich eine interessante Lektüre und eignet sich meiner Meinung nach, für Alle welche gerne besondere Familiengeschichten lesen. Zunächst einmal hat mich die Geschichte durch ihre Vielschichtigkeit positiv überrascht. Thematisch geht die Autorin viel mehr in die Tiefe als ich ursprünglich dachte und gerade das Thema kulturelle Zugehörigkeit, aber auch die feministische Betrachtungen der Frauenrolle und die dargestellten Auswirkungen von sexualisierter Gewalt sind ihr grandios gelungen. Die Hauptfiguren sind richtig gut ausgearbeitet und so fiel es mir nicht schwer mit ihnen mitzufiebern. Allerdings hatte ich stellenweise das Gefühl das die Handlung ein paar kleinere Logikfehler enthielt und nicht immer ganz durchdacht war. Auch auf den doch recht großen „Liebesgeschichte“-Anteil hätte ich ehrlich gesagt gut verzichten können. Denn gerade die Passagen rund um die komplizierte Eltern-Kind-Beziehung sind sehr gelungen und konnten meine Aufmerksamkeit zudem mehr fesseln. Aber auch über die weniger spannenden Abschnitte und etwas vorhersehbaren Szenen hinweg, liest sich der Schreibstil angenehm, so dass ich insgesamt vom Buch doch angetan bin. Der Plot ist auf jeden Fall mal etwas anderes und trotz der Tiefgründigkeit, empfand ich das Werk immer noch als angenehm leicht. Insgesamt vergebe ich dafür gute 4 Sterne!

Bewertung vom 11.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

Richtig spannend, voller psychologischer Finessen und aufregender Twists

„One of the Girls“ von Lucy Clarke entsprach wirklich genau meinem Thrillergeschmack und ich bin richtig froh, dass mich eine meiner Lieblingsautorinnen nun nicht mehr nur mit ihren Romanen begeistern kann! Die Geschichte wird von Beginn an raffiniert erzählt und durch die sehr unterschiedlichen Protagonistinnen und ihre vielfältigen Geheimnisse, bleibt die Spannung auch bis zum Ende hin hoch. Ausgezeichnet gefielen mir außerdem die zahlreichen Plot-Twists, wobei die Handlung vor allem am Ende durch diese ordentlich Tempo bekam. Zunächst entfaltet sich die Geschichte zwar eher bedächtig, um dann aber Seite für Seite ein umso größere Sogwirkung zu entfalten und in einem fulminanten Finale zu enden. Letztendlich stimmte hier für mich einfach alles! Das großartige Setting, welches für reichlich Urlaubsstimmung sorgte, die durchdachten psychologischen Feinheiten und Biografien der Hauptfiguren, aber auch deren Zusammenspiel untereinander. Auch der Schreibstil passt sich perfekt ein und liest sich dabei angenehm flüssig. So flog ich nur so durch die Seiten, auch deshalb da ich unbedingt wissen wollte wie alles ausgeht. Vorhersehbar war dabei wirklich überhaupt nichts! „One of the Girls“ hat auch deshalb großartige 5 Sterne verdient und ist für alle Spannungsfans ein absolutes Must-Read!

Bewertung vom 08.06.2023
Unsere Stimmen bei Nacht
Fischer, Franziska

Unsere Stimmen bei Nacht


ausgezeichnet

Ruhige und fokussierte Geschichte – Mitten aus dem Leben erzählt

„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich großen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern der Bieber“ gut gefallen hat, wird sich hier sicherlich auch erneut wohlfühlen. Ich persönlich mag die gewählte ruhige Erzählweise sehr gerne, wobei sich gerade auch dadurch die Handlung nur langsam entwickelt. Der Fokus liegt klar auf der Beziehungsdynamik zwischen den sechs Mitbewohner:innen der doch recht ungewöhnlichen WG. Von deren Leben Außerhalb bekommt man zwar auch immer wieder etwas mit, detailliert werden aber nur Szenen aus dem gemeinsamen Wohnumfeld aufgegriffen. Erzählt wird dabei aus der Sicht von Allen, die Perspektive wechselt innerhalb der Kapitel immer wieder, manchmal auch binnen weniger Sätzen. Was auf den ersten Blick chaotisch klingt, war in sich aber doch stimmig. Und trotz der fließenden Übergänge, fiel es mir erstaunlich leicht die einzelnen Personen und ihre Gedankenwelten voneinander zu unterscheiden. Im Buch werden nicht nur die Charaktere lebendig, auch die alte Villa und der wunderschöne Garten sind bildhaft vorstellbar und nehmen kraftvoll Raum ein. Wir Leser:innen dürfen die Figuren eine Weile begleiten, wobei die Geschichte jeweils nur Lebensausschnitte beinhaltet und am Ende doch Vieles offen lässt. So erschien mir die Lektüre wie ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch in sehr unterschiedliche Leben. Inhaltlich unaufgeregt, sprachlich aber wunderbar feinfühlig und poetisch, war der Roman für mich ein echter Lesegenuss! Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.06.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


sehr gut

Temporeicher Actionthriller

So ganz überzeugen konnte mich „Seventeen“ von John Brownlow leider nicht. Denn ich hatte mir doch etwas mehr Finesse und auch nähere Einblicke in die Psyche des Erzählers erhofft. Obwohl eigentlich ständig etwas passiert und die Handlung kaum zur Ruhe kommt, langweilten mich gerade die doch sehr ausführlichen Verfolgungsszenen etwas. An Action und Gewalt wird wirklich nicht gespart und wer (amerikanische) Agentengeschichten mag, ist hier goldrichtig. Das Buch liest sich an sich auch wirklich gut weg. Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und die kurzen Kapitel sorgen für ein schnelles Lesetempo. Als geübte Thriller-Leserin konnten mich zwar nicht alle Wendungen überraschen, dennoch konnte die Geschichte durchaus meine Aufmerksamkeit fesseln. Zu Beginn kam ich allerdings nur langsam ins Buch, da die Geschichte auf den ersten 50 Seiten finde ich nahezu keine Spannung aufweist. Gerade das Ende machte für mich dann aber nochmal ordentlich Punkte wett, da hier richtig originell erzählt wurde. Insgesamt ist das Buch finde ich kein klassischer Thriller und auch spannungstechnisch konnte mich die Handlung nicht vollständig überzeugen. Erzählt wird meist aus der Perspektive des Hauptprotagonisten, wobei dieser immer wieder die dritte Wand durchbricht und uns Leser:innen direkt anspricht. Im Gesamten ist die Handlung soweit rund und in sich stimmig. Aufgrund meiner Kritikpunkte, ziehe ich letztendlich einen Stern ab, so dass ich das Werk am Ende mit immer noch guten 3 ½ Sternen bewerten mag. Diese runde ich auf 4 Sterne auf.

Bewertung vom 01.06.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

Eine etwas andere Klima-Dystopie – Menschliche Schwächen unter dem Brennglas

Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder mal auf einzigartige Weise anhand seiner Charaktere menschliches Verhalten erschreckend lebensnah darzustellen. Die Handlung spannt sich dabei zwischen Kalifornien und Florida auf, klug gewählte Handlungsorte, da hier sehr unterschiedliche Auswirkungen von Klimaveränderungen deutlich werden können. Im Mittelpunkt des Romans stehen aber eigentlich menschliche Biografien, wobei deren Lebensereignisse natürlich auch von den extremen Wetterphänomenen beeinflusst werden. Doch obwohl die Auswirkungen über die Jahre immer schlimmer werden, halten die Hauptprotagonisten stoisch an ihrem „normalen“ Leben fest. Auch wenn mich die beschriebenen Verhaltensweisen der Figuren oft zum Verzweifeln gebracht haben, schreibt Boyle, wie ich finde keine unrealistische Geschichte. Gerade darin liegt eine große Tragik, aber auch viel Schrecken.

Allgemein nahm mich das Buch emotional richtig mit und zog mich stellenweise ganz schön runter. Wobei ich die starken Emotionen, welche die Handlung bei mir auslöste, durchaus als positiv bewerten möchte. Eine leichte Lektüre ist „Blue Skies“ also auf keinen Fall. Neben der Klimathematik, welche an sich ja schon deprimierend genug sein kann, ging mir am meisten aber auch der ständige und überaus hohe Alkoholkonsum aller Hauptprotagonist:innen an die Nieren. Wer vom Thema „Sucht“ getriggert wird, sollte hier finde ich vorsichtig sein, gerade da die ständige Trinkerei an keiner Stelle als problematisch benannt wird. Diesen Schluss darf Jede:r für sich selbst ziehen. Auch sonst sind die Figuren wirklich keine Sympathieträger, was zwar nicht unbedingt ein Kriterium ist, aber die Lektüre auch nicht leichter macht. Der Schreibstil las sich dafür umso angenehmer und aufgrund der unfassbaren Ereignisse, kommt beim lesen eine regelrechte Sogwirkung auf. Insgesamt ist der Roman finde ich genial geschrieben und in sich absolut stimmig. Darum vergebe ich, trotz manchem Kopfschütteln beim lesen, 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.