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ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2023
Ihr letzter Flirt
Dessaul, Arne

Ihr letzter Flirt


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman mit reichlich Lokalkolorit aus Bochum

Mit diesem Kriminalroman legt der Autor Arne Dessaul den dritten Band seiner Reihe um den Bochumer Privatdetektiv Mike Müller vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man benötigt hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Während bei der Bochumer Kriminalpolizei eine Überwachungsaktion gegen einen mutmaßlichen Drogenring auf furchtbare Art und Weise schief geht, wird Mike Müller von der Rektorin der Ruhr-Universität beauftragt, Beweise für die Untreue ihres Mannes zu beschaffen. Als genau dieser Ehemann wenig später in Mikes Büro auftaucht und ihn bittet, seine spurlos verschwundene Geliebte zu finden, ist klar, dass in diesem Fall nichts so eindeutig ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Mit einem packenden Schreibstil, reichlich Bochumer Lokalkolorit und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer den Autoren bereits von seiner Reihe um Helmut Jordan kennt, wird hier zudem wieder auf einige bekannte Figuren aus diesen Büchern stoßen. Helmut Jordan ist nach seinem Ausscheiden bei der Polizei mit seiner Freundin Jutta Langner von Wolfenbüttel nach Bochum übergesiedelt, wo diese nun ein Restaurant in unmittelbarer Nähe des Bochumer Schauspielhauses betreibt. Und Jordans ehemalige Mitarbeiterin Lisa Bertram hat sich der Liebe wegen nach Bochum versetzen lassen und ermittelt nun im KK 11 der dortigen Kriminalpolizei. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden spielen die „alten Figuren“ diesmal allerdings nur Nebenrollen, die Geschichte ist im Wesentlichen auf den Ich-Erzähler Mike Müller zugeschnitten, der mit seinem lakonischen Erzählstil auch eine ordentliche Portion Humor mit ins Spiel bringt.

Als besonderes Bonbon hat der Autor auch diesmal wieder jedem Kapitel einen Songtitel zugeordnet, der in dem jeweiligen Abschnitt dann auch eine Rolle spielt. So entsteht ganz nebenbei eine abwechslungsreiche Playlist, die man durchaus auch beim Lesen abspielen kann. Die Zuordnung zu den jeweiligen Interpreten findet sich dann in einem Glossar am Ende des Buches.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 27.11.2023
Jakob Wolff - Die schwarze Hexe (eBook, ePUB)
Tanuki, Crystal

Jakob Wolff - Die schwarze Hexe (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurzweiliger Fantasyroman aus der Reihe um Jakob Wolff, den man auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen kann

Mit diesem Buch legt die Autorin Crystal Tanuki den inzwischen bereits neunten Roman rund um den Hexenmeister Jakob Wolff und seine Weggefährtin Lieselotte „Lilo“ Wagner vor. Die Reihe wurde von Tanja Kummer konzipiert, die bislang auch drei Bände beigesteuert hat. Inzwischen wird die Reihe von wechselnden Gastautoren fortgesetzt. Für Crystal Tanuki ist es der erste Beitrag zur Reihe und zugleich ihr Debüt im Romanbereich, zuvor hat sie aber bereits einige Kurzgeschichten veröffentlicht.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Jakob und Lilo und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus den früheren Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem gibt es zu Beginn des Buches eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Die Bände der Reihe erscheinen auch nicht in chronologischer Reihenfolge, so dass sich dieser Band, der im Jahr 1498 spielt, zeitlich an Position 4 einordnet.

Obwohl sich Lilo von Jakob getrennt hat, nachdem er ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat, liegt ihr sein Wohlergehen immer noch am Herzen. Als sie von einer mysteriösen schwarzen Hexe erfährt, die offenbar Tote wieder zum Leben erwecken kann, zögert sie so auch keine Sekunde und macht sich sofort auf den Weg zu ihr, denn diese Fähigkeit könnte eine Möglichkeit bieten, Jakob von seinem Fluch zu erlösen, an dem Lilo auch eine Mitschuld trägt.

Auf knapp über 100 Seiten entwickelt die Autorin eine spannende Geschichte mit durchweg gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei Lilo, Jakob Wolff greift hier erst relativ spät ins Geschehen ein. Der packende und sehr flüssige Schreibstil lassen einen beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen. Trotz des eher geringen Umfanges entwickeln die Figuren und auch die Geschichte aber doch ausreichend Tiefe, um für eine satte Portion Fantasy-Unterhaltung zu sorgen.

Ein kleiner, aber feiner Fantasy-Roman, der sich relativ schnell wegliest und so einen perfekten Lesespaß für zwischendurch bietet.

Bewertung vom 23.11.2023
Die Headhunterin (eBook, ePUB)
Ernst, Matthias

Die Headhunterin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rasanter und wendungsreicher Thriller aus London

Mit diesem Buch legt der Autor Matthias Ernst einen rasanten und wendungsreichen Thriller vor, der im London des Jahres 2024 angesiedelt ist.

Obwohl einige der Protagonisten bereits im Buch „Die Professorin“ mitgewirkt haben, braucht man hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Die Psychologin Rebecca Williams arbeitet als Headhunterin für international tätige Großkonzerne und nimmt auch immer mal wieder Aufträge der Metropolitan Police an, um geeignete Kandidaten für die gehobene Polizeiausbildung auszuwählen. Dennoch läuft ihre Praxis nicht besonders gut und sie gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Über ihre Freundin Vicky kommt sie in Kontakt mit dem Gangsterboss Tony Bricks, der ihr einen Ausweg bietet, durch den sie am Ende aber in eine verzweifelte Lage gerät, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Zeitgleich ist der junge Polizist Omar Sharif-Holbrook, der zu den von Rebecca ausgesuchten Kandidaten gehört, auf der Suche nach einem Maulwurf innerhalb der Londoner Polizei. Dabei gerät auch Rebecca in sein Visier und es beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie schnurstracks auf einen fulminanten Showdown zu. Dabei verfolgen wir das temporeiche Geschehen abwechselnd aus den Perspektiven von Rebecca und Omar. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse alles andere als eindeutig sind und die daher immer wieder für Überraschungen gut sind.

Wer auf spannende und rasante Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch aus der Feder des Autors wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Bewertung vom 23.11.2023
Zwischen Frequenz und Verbrechen
Mischke, Inge

Zwischen Frequenz und Verbrechen


ausgezeichnet

Packender Krimi mit viel Lokalkolorit aus Münster

In diesem packenden Münster-Krimi schickt die Autorin Inge Mischke ihre beiden Münsteraner Kommissare Anke Breider und Ubbo Dierks in ihren zweiten Fall. Und Kati Hülsberg mischt als Dritte im Bunde natürlich auch wieder kräftig mit.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit dem ungleichen Trio und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als bei einem Überfall auf einen Juwelier in der Münsteraner Innenstadt eine Kundin erschossen wird, übernehmen Anke und Ubbo die Ermittlungen. Kati kommt währenddessen eher zufällig einem der flüchtenden Täter in die Quere und ahnt nicht, was diese Begegnung auslöst. Denn am Abend steht ihr dieser Mann urplötzlich in ihrer Wohnung gegenüber und will sie töten. Und auch sonst ist an diesem scheinbar so klaren Fall einiges nicht so eindeutig wie es auf den ersten Blick erscheint.

Mit einem packenden Schreibstil und einer ordentlichen Portion Lokalkolorit treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Ermittler und ein feiner Humor im Zusammenspiel des Trios, dass mir schnell ans Herz gewachsen ist, sorgen zudem immer wieder für eine gewisse Auflockerung der Krimihandlung, die aber jederzeit im Mittelpunkt der Geschichte steht.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt dieses überzeugenden Teams bin ich schon mehr als gespannt, zumal die Zusammenarbeit ja zur Freude (fast) aller Beteiligter ab sofort noch etwas enger wird.

Bewertung vom 20.11.2023
Vermächtnis einer Fremden
Köhl, Alexander

Vermächtnis einer Fremden


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman zu einem dunklen Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte

In diesem packenden Kriminalroman greift der Autor Alexander Köhl ein dunkles Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte auf und transportiert es in Form einer spannenden Geschichte mit einer gelungenen Mischung aus Krimispannung und Drama.

Nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst hat sich Tom Berger aufs Schreiben verlegt und verfasst die Biographien seiner Auftraggeber. Doch dann stellt ein mysteriöser Brief sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf. Eine ihm unbekannte Frau hat ihn zu ihrem Alleinerben bestimmt und kurz darauf versucht, sich das Leben zu nehmen. Da sie wegen Toms Anruf beim Notar aber noch rechtzeitig gefunden wurde, liegt sie nunmehr im Koma, ihr Aufwachen ist aber mehr als ungewiss. Als Tom Berger sich mit der Vergangenheit der Industriellenwitwe Flora Meininger beschäftigt, um eine mögliche Verbindung zu entdecken, ruft dies einen mächtigen Widersacher auf den Plan, der durch Toms Nachforschungen ziemlich nervös wird und keine Skrupel kennt, um sein Geheimnis zu bewahren.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Wesentlichen erleben wir die Geschichte aus der Perspektive von Tom, der immer tiefer in das Geschehen hineingezogen wird und bald alles in Frage stellen muss, was für ihn gestern noch Gewissheit war. Immer wieder eingestreute Passagen mit Rückblenden aus der Sicht der Komapatientin sind zwar aufschlussreich und bedrückend zugleich, verraten aber dennoch noch nicht zu viel zum großen Geheimnis hinter der Geschichte. Erst ganz zum Schluss erhalten Tom und auch wir Leser das letzte Puzzlestück, dass den erschreckenden Blick auf das Gesamtbild liefert.

Wer auf spannende Kriminalromane vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Vergangenheit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch eine atmosphärisch dichte Geschichte, die tief unter die Haut geht und noch länger nachhallt.

Bewertung vom 17.11.2023
Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London


sehr gut

Band 2 der Reihe bietet erneut viel Spannung und eine neue Erzählperspektive

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und Emma Ferguson aus London in ihren zweiten Fall.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Gerade als die Detektivinnen einen neuen Fall übernehmen und sich auf die Suche nach Jacob Moore machen, der von einer Joggingrunde nicht zurückgekehrt ist, erhält die ehemalige Polizistin Abigail Walker einen Hinweis, der sich auf den Tod ihrer großen Liebe Bobby bezieht, der nach einem missglückten Polizeieinsatz in ihren Armen gestorben ist. Verantwortlich für die Tat ist eine Organisation namens Body Lovers, die vor allem im Organhandel unterwegs ist, der man die Tat allerdings bislang nicht nachweisen konnte. Als auch die Suche nach Jacob zu den Body Lovers führt, werden die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit, bei dem sich Abigail auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die für diesen Band verantwortliche Autorin (Wer aus dem Trio hier am Werk war, bleibt offen.) ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer ziemlich verblüffenden und völlig unerwarteten Auflösung, die zwar noch ein paar Fragen offenlässt, die Geschichte aber dennoch zu einem schlüssigen Ende bringt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt diesmal die nach außen so ordnungsliebend wirkende Abigail Walker, in deren Inneren aber ein wahrer Orkan tobt, der auch immer öfter aus ihr herausbricht.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe, der dann aus der Perspektive von Emma Ferguson geschrieben ist, bin ich nun schon sehr gespannt. Trotz einer deutlich erkennbaren Steigerung gegenüber dem Auftaktband bleibt für diesen Band auch durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

Bewertung vom 13.11.2023
Wasserfallsturz
Wind, Jennifer B.

Wasserfallsturz


sehr gut

Packender Kriminalroman mit sympathischen Ermittlern und viel Lokalkolorit aus der Steiermark

Mit diesem Buch legt die Autorin Jennifer B. Wind, die sonst eher im Thriller-Genre unterwegs ist, ihren ersten Kriminalroman vor, der in ihrer Heimatregion, der Steiermark, angesiedelt ist, und neben viel Lokalkolorit auch noch eine spannende Geschichte und ein interessantes Ermittlerpaar mit reichlich Potential für weitere Auftritte zu bieten hat.

Nach dem Scheitern ihrer Ehe zieht es die Polizistin Franziska „Franzi“ Fürst mit ihren beiden Kindern zurück in den beschaulichen Ort Schöder in der Steiermark, in dem sie aufgewachsen ist. Noch bevor sie ihren Dienst als Chefinspektorin in Murau offiziell antritt, wird sie schon mit dem ersten Verbrechen konfrontiert, als auf einer Weide einige tote Schafe gefunden werden. Zudem erfährt sie, dass ihre ehemalige Lehrerin nach einem mysteriösen Sturz am Günster Wasserfall im Koma liegt und trifft auf ihren Jugendfreund Max, dem sie offenbar die Stelle als Leiterin der Dienststelle vor der Nase weggeschnappt hat. So merkt sie schnell, dass die scheinbare Idylle doch so ihre Schattenseiten hat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen gelungenen Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten. Im Mittelpunkt stehen aber die Ermittlungen in den aktuellen Kriminalfällen, die ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit aufdecken und am Ende eine schlüssige Auflösung bieten, nach der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Immer wieder eingestreute Ausflüge in das Privatleben von Franzi, in dem sie sich mit einem äußerst quirligen Sohn, einer pubertierenden Tochter und einem grantelnden Vater herumschlagen muss, sorgen zudem immer wieder für eine gewisse Auflockerung der ansonsten eher ernsten Grundstimmung. Auch zwei kleinere Unstimmigkeiten in Sachen Logik konnten den mehr als positiven Gesamteindruck nur unwesentlich trüben.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt der beiden sympathischen Ermittler, die mir gleich ziemlich ans Herz gewachsen sind, bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 08.11.2023
Köstlich killt der Weihnachtsmann
Plötner, Astrid;Kemper, Anke

Köstlich killt der Weihnachtsmann


ausgezeichnet

Spannender und abwechslungsreicher Adventskalender der etwas anderen Art

Mit diesem Buch legen die Autorinnen Astrid Plötner, die ich zuvor bereits durch ihre Kriminalromane kannte, und Anke Kemper, die für mich eine echte Neuentdeckung war, einen Adventskalender der etwas anderen Art vor. In 24 spannenden und abwechslungsreichen Kurzkrimis, die jeweils zur Hälfte im Ruhrgebiet und im Sauerland angesiedelt sind und zudem immer rund um Weihnachten spielen, bieten sie beste Unterhaltung, bei der es weniger besinnlich, dafür zuweilen aber doch recht blutig zugeht. Es muss dabei auch durchaus nicht immer Mord sein, hier werden eigentlich sämtliche Verbrechen begangen, die das Strafgesetzbuch so hergibt.

Zudem spielt jede Geschichte an einem anderen Ort der jeweiligen Region und bindet die regionalen Besonderheiten dieses Schauplatzes auch sehr gut in das Geschehen ein. Als Zugabe gibt es im Anschluss an die einzelnen Storys noch das Rezept eines Gerichtes oder Getränkes, dass in der Geschichte zuvor eine Rolle gespielt hat, die mal größer und mal etwas kleiner ausfällt. Diese Rezepte sind auch garantiert völlig ungefährlich und nicht durch besondere Beigaben verfeinert.

In solchen Anthologien kommt es eigentlich höchst selten vor, dass tatsächlich jeder Beitrag meinen persönlichen Lesegeschmack trifft, dies hier ist aber eine der seltenen Ausnahmen. Die einzelnen Beiträge bewegen sich trotz aller Unterschiede auf einem durchgehend hohen Niveau, dabei hat jede Geschichte ihren ganz eigenen Reiz und bringt so eine besondere Note in diese Sammlung ein. Als Liebhaber von bösen Schlusspointen bin ich zudem in einigen der Beiträge bestens bedient worden.

Hier sollte jeder Liebhaber von spannenden Kurzkrimis den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden. Mich konnte das Buch auf jeden Fall gut und spannend unterhalten.

Bewertung vom 08.11.2023
Donauweibchen küssen härter
Grager, Veronika A.

Donauweibchen küssen härter


sehr gut

Abwechslungsreiche Kurzgeschichten aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi

In diesem Buch versammelt die Autorin Veronika A. Grager insgesamt 10 Kurzgeschichten, die den Genres Science-Fiction, Fantasy und Krimi zuzuordnen sind und dabei ziemlich abwechslungsreich daherkommen.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen. Irgendwie hatte jede Geschichte aber ihren besonderen Reiz und einen hohen Unterhaltungswert. Mein persönlicher Favorit ist hier gleich der erste Beitrag, zugleich die Titelgeschichte, die einen guten Mix aus Krimi, Fantasy und einer Prise Horror bietet. Aber auch „Das Tagebuch der Anais“ und „Hallo Schatz!“ haben mir sehr gut gefallen. Mit der hochaktuellen Geschichte „Wäre Gott ein Kind“ setzt das Buch zudem einen ganz besonderen Schlusspunkt, der mich das Buch mit einem dicken Kloss im Hals hat zuklappen lassen. Eine bewegende Geschichte, die noch lange über ihr Ende hinaus nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Doch auch die übrigen Geschichten konnten mich gut und spannend unterhalten, echte Ausreißer nach unten gab es hier für mich nicht.

So sollte jeder Liebhaber spannender Kurzgeschichten hier den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

Bewertung vom 06.11.2023
Elbschatz
Wollschlaeger, Nicole

Elbschatz


ausgezeichnet

Gelungene und gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und Humor

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Nicole Wollschlaeger das Team von der Polizeidienstelle in Kophusen in ihren bereits achten Fall und bietet dabei erneut eine sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung, Dramatik und feinem Humor. So macht das wilde Treiben in dem fiktiven Ort auch diesmal wieder jede Menge Spaß.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten sieben Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als ein Geocacher und seine Kinder auf einem leerstehenden Hof die Leiche eines jungen Mannes finden, ist es mit der Ruhe in Kophusen mal wieder vorbei. Gibt es einen Zusammenhang zu einer auf den ersten Blick harmlos wirkenden Reisegruppe aus Düsseldorf, die nach einem Motorschaden ihres Busses in Kophusen gestrandet ist ? Als Philip Goldberg, Hauke Thomsen und Peter Brandt die Mitglieder der Gruppe genauer unter die Lupe nehmen, zeigt sich aber schnell, dass sich hinter der Fassade so manches Geheimnis verbirgt. Und was hat es mit dem mysteriösen Geocacher „Cacheoftheday“ und den seltsamen Botschaften, die er hinterlässt, auf sich ?

Mit einem packenden Schreibstil, der aber immer auch mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege fein gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Zu den altbekannten Figuren gesellen sich auch diesmal wieder einige Neuzugänge, die sich hervorragend in das vorhandene Ensemble eingliedern und es dabei sogar bereichern. Und natürlich gibt es neben einer spannenden Krimihandlung auch wieder einige turbulente Verwicklungen aus dem Privatleben der drei Ermittler. Die sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Spannung und Humor sorgt so für ein pralles Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite, bei der die einzelnen Fäden am Ende geschickt miteinander verknüpft werden und so eine überraschende, aber dennoch absolut schlüssige Auflösung präsentiert wird, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende Kriminalromane mit Humor steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auch bei meinem vierten Besuch in Kophusen konnte mich die Autorin auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.