Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Cybergirl
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 444 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Musik liegt in der Luft

Dresden 1841: Das feierlich eröffnete königliche Hoftheater wirkt in seiner Pracht wie ein Palast für die Musik. Doch hinter den Kulissen geht es nicht weniger dramatisch zu als auf der Bühne: Die Primaballerina hütet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliehen, und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Dennoch ist das Opernhaus für sie alle ein magischer Ort.
Auch die junge Elise Spielmann ist bei ihrem ersten Besuch verzaubert. Sie entstammt einer Musikerdynastie und träumt davon, eine gefeierte Violinistin zu werden. Als sie dem talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand begegnet, entspinnt sich eine zarte Bindung zwischen ihnen, in größter Heimlichkeit und gegen alle Konventionen.
Währenddessen ziehen sich im ganzen Land revolutionäre Kräfte zusammen. Doch vor dem sich verdunkelnden Himmel strahlen die Liebe und die Musik umso heller.

„Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“, ein Historischer Roman von Anne Stern.
Der Titel klingt schon so poetisch, dass ich das Buch unbedingt lesen wollt. Dazu kommt noch die Autorin Anne Stern, von ihr lese ich unbedenklich jedes Buch und es erfüllt mich immer mit Freude.

In diesem Roman entführt die Autorin ihre Leser*innen nach Dresden in das Jahr 1841.
Dresden, eine Stadt der Musik.
So sind die Leser*innen dabei wie das königliche Hoftheater, die Semperoper eröffnet wird.
Auch die Protagonistin Elise Spielmann ist vom Theater und der Stadt verzaubert.
Elise stammt aus einer Musikerdynastie. Sie spielt Geige und träumt davon einmal eine große Violinistin zu werden.
Doch wie es in dieser Zeit war, drängen ihre Eltern darauf, dass Elise heiratet.
Bei einer Opernaufführung trifft Elise auf den Malergehilfen Christian Hildebrand.
Beide leben für die Kunst. Zwischen Elise und Christian spinnt sich ein zartes Band.

Mit dieser Geschichte führt Anne Stern uns das Leben der Frau in den 1840er Jahren vor Augen.
Selbstbestimmung war für Frauen ein Fremdwort.
Schon alleine der Wunsch Violinistin zu werden ist für eine Frau fast unmöglich gewesen.
Natürlich soll Elise auch mit einem Mann eine Familie gründen den die Eltern für angemessen halten.
So habe ich mit Elise oft mitgelitten wenn sie an ihre Grenzen gestoßen ist.

Die Semperoper wird sehr gut beschrieben. Nicht nur das Bauwerk auch die Künstler auf der Bühne und das Leben hinter der Bühne belebt die Geschichte.

Anne Stern beschreibt ihre Schauplätze sehr eingehend. Man bekommt schnell Bilder vor Augen.
Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt.
Dresden befindet sich zu dieser Zeit in einer politischen Krise.
Es gibt Hunger und Not und Aufrufe zur Revolution.

„Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ ist die Geschichte der Semperoper, die Geschichte von Dresden in den 1840er Jahren und die Geschichte von Elise die ihren Traum leben möchte.
All das verwebt Anne Stern zu einer wunderbaren Geschichte.
Der lockere und gut verständliche Schreibstil der Autorin erledigt den Rest.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Wieder einmal hat Anne Stern mich mit einer Geschichte verzaubert.

Bewertung vom 22.06.2023
Das Erbe unserer Zeit
Lindemann, Clara

Das Erbe unserer Zeit


sehr gut

Fesselnde Familiengeschichte

Covertext:
München-Schwabing, 1958: Gerda Branniger steht in den Startlöchern, um das familiäre Hopfenimperium zu übernehmen. Ihr Leben lang hat sie sich darauf vorbereitet, nur eines fehlt ihr: das "richtige" Geschlecht, denn plötzlich wird ihr der völlig unqualifizierte Bruder vor die Nase gesetzt. Dann erhebt auch noch Schwester Liesel Anspruch auf den Chefsessel für ihren Ehemann. Gerda hat nur eine Verbündete in dem ungleichen Kampf: ihre Freundin Billie, die als Ingenieurin schon seit Jahren um Anerkennung in einer Männerwelt ringt. Doch während bei Billies Kampf nur regelmäßig die Kündigung droht, steht bei Gerda schon bald das jahrhundertalte Erbe der Familie auf dem Spiel.

„Das Erbe unserer Zeit“ von Clara Lindemann ist eine fesselnde Familiengeschichte.

Clara Lindemann entführt ihre Leser*innen nach München in das Jahr 1958.
Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, Gerda, ihre Schwester Liesel und Gerdas Freundin Billie.
Die Familie Branniger hat ein Hopfenimperium aufgebaut.
Gerda möchte das Imperium eines Tages übernehmen, darauf hat sie sich all die Jahre gut vorbereite.
Als dem Vater Heiner Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, verlässt er so schnell wie möglich das Land.
Das Hopfenimperium legt er in die Hände seines Sohnes der eigentlich gar nicht die Kompetenz hat das Familienunternehmen zu führen.
Aber Gerda ist nur eine Frau der man zu dieser Zeit nicht zutraute ein Unternehmen zu führen.
Dann erhebt Gerdas Schwester Liesel auch noch für ihren Mann Ansprüche auf die Geschäftsleitung.
Für Gerda beginnt ein Kampf sich in der Männerwelt durchzusetzen. Ihre Freundin Billie die Ingenieurin ist unterstützt Gerda. Billie weiß wie schwer es für eine Frau ist in der Männerwelt eine Stimme zu haben.

Clara Lindemann schenkt ihren Leser*innen einen guten Einblick in die Nachkriegsjahre.
Der Stand der Frau in der Arbeitswelt tritt sehr deutlich hervor.
Meist wird die Frau noch als Heimchen am Herd gesehen. Sie ist Zuständig für die Familie versorgt die Kinder und das Haus oder die Wohnung. Zum Glück hat sich Dank vieler Vorreiterinnen das geändert.

Die Autorin streut aber auch viel Wissen über den Hopfenanbau und dessen Verwendung in ihre Geschichte ein was ich sehr interessant fand.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.
Der Schreibstil von Clara Lindemann ist flüssig und gut verständlich.

„Das Erbe unserer Zeit“ ist ein Familienroman der mich gut unterhalten hat.
Von Clara Lindemann werde ich bestimmt noch mehr lesen.

Bewertung vom 20.06.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

Gelungene und spannende Fortsetzung

Covertext:
April 1999. Im friedlichen Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste wird die Leiche der jungen Alaska Sanders geborgen. Die Geständnisse eines Verdächtigen und seines Komplizen genügen, um die Ermittlungen zu einem raschen Erfolg zu führen.
Juni 2010. Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit von der Schuld des Verdächtigen restlos überzeugt war, erhält anonym eine verstörende Nachricht. Was, wenn er damals die falsche Fährte verfolgt hat? Gemeinsam mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, dessen Erfolg »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« vor der Verfilmung steht, rollt er den Fall neu auf und fördert Details aus Alaskas Vergangenheit zutage, die die damaligen Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken …

„Die Affäre Alaska Sanders“ ist die Fortsetzung des 2013 erschienen Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ von Joël Dicker.
Mit dem Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ hat Joël Dicker sich einen Platz in der Riege der bekannten und beliebten Schriftsteller gesichert.

Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Marcus Goldman, der mir aus „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und “Die Geschichte der Baltimores” schon gut bekannt war.
Er hatte den Fall um Harry Quebert, ebenfalls ein Schriftsteller gelöst.
Sein Kriminalroman über diesen Fall war erfolgreich und soll verfilmt werden.
Jetzt soll ein neuer Roman her.

Wie gerufen kommt da ein Anruf der Polizei, die Marcus Goldman um Hilfe bittet.
Es geht um einen alten Fall wo der Täter schon lange hinter Gittern sitzt. Doch jetzt kommen Zweifel auf.
Marcus Goldman ermittelt mit dem befreundeten Polizist Sergeant Perry Gahalowood zusammen in einem 11 Jahre alten Fall.
Harry Quebert ist weiterhin verschwunden doch es tauchen merkwürdige Nachrichten von ihm auf.

Der Roman ist sehr komplex konstruiert.
Neben der Gegenwart, die hier das Jahr 2010 ist gibt es viele Rückblenden bis in das Jahr 1998.
Die Gegenwart wird chronologisch erzählt bei den Rückblenden ist schon etwas Konzentration gefordert.

Wer den Autor kennt, der weiß, dass er gerne mit langen und verschachtelten Sätze arbeitet.
Ich finde es schon genial wenn der Autor mit seinen Gedanken abschweift und dann wieder zurück zum Eigentlichen kommt.
Man bekommt zwischendurch auch immer wieder eine kurze Zusammenfassung vom Stand der Ermittlungen so, dass man immer am Ball ist.

Der Schreibstil von Joël Dicker gefällt mir sehr gut. Manchmal ist die Geschichte ganz ruhig und man liest vergnügt vor sich hin und im nächsten Moment lässt er dann wieder eine Bombe platzen.

„Die Affäre Alaska Sanders“ baut zwar auf „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ auf und zwischenzeitlich gab es auch noch den Roman “Die Geschichte der Baltimores” in dem auch Marcus Goldman im Mittelpunkt stand aber man kann das Buch als Quereinsteiger lesen.
Da wo zum besseren Verständnis Vorkenntnis benötigt werden gibt es immer eine Hilfestellung des Autors.
„Die Affäre Alaska Sanders“ ist wieder ein gelungener und spannender Roman von Joël Dicker.

Bewertung vom 04.06.2023
3000 Yen fürs Glück
Harada, Hika

3000 Yen fürs Glück


sehr gut

Über die Kunst zu Leben

Covertext:
Kaufe ich mir dafür eine Teekanne? Eine rosa Geldbörse? Oder lade ich meine Freundinnen zum Essen ein? Kotoko, die Matriarchin der Familie Mikuriya, ist überzeugt: Wie man diese eher kleine Summe ausgibt, sagt viel über die eigene Persönlichkeit aus. Und ihre Enkelin Miho stellt fest, dass da etwas dran sein muss.
Vier Frauen im heutigen Japan, ihre Träume und Wünsche. Ob es die erste Liebe der jungen Miho ist oder die langjährige Ehe ihrer Mutter, die Sorgen der Großmutter um ihre Rente oder die Familienplanung von Mihos Schwester – sie alle machen sich Gedanken um ihre Zukunft und fragen sich: Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit? Wie weit können wir unser Schicksal bestimmen? Ist es je zu spät, von vorn anzufangen?

„3000 Yen fürs Glück“ von Hika Harada ist ein Familienroman aus Japan.

Im Mittelpunk stehen Miho, Maho, Tomoko und Kotoko, 4 Frauen einer Familie aus 3 Generationen.
Kotoko ist die Großmutter und in Rente.
Tomoko spielt mit dem Gedanken, jetzt wo die beiden Töchter erwachsen sind sich von ihrem Mann zu trennen.
Miho muss sparen um ihr Ziel ein Haus zu kaufen zu erreichen.
Maho ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Auch sie muss sparen, sie möchte das ihre Tochter einmal studieren kann.
4 Frauen die versuchen mit wenig Geld über die Runden zu kommen.
So stellen sie einen Plan ihrer laufenden Kosten auf.
Die monatlichen Kosten werden zusammengezählt und geschaut wie man sparen kann.
Gibt es einen günstigeren Mobilfunkvertrag?
Braucht man den Coffee to go wirklich?
Kann man an Kleidung sparen?
Wenn man alles berücksichtige kann man schon einiges sparen.

„3000 Yen fürs Glück“ ist mein erstes Buch eine japanischen Autorin. Ich finde es interessant in die Kultur einzutauchen. Zu lesen wie die Menschen leben und denken.
Ich hätte noch viel mehr davon erfahren wollen.

Hika Harada hat interessante und sympathische Charaktere geschaffen.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich. Die interessanten Einblicke in das Leben der Familie in Japan haben mit gut gefallen.
Wenn man das Buch liest denkt man selbst einmal darüber nach welche Ausgaben man tätigt und wie viel davon vielleicht nicht notwendig ist.

„3000 Yen fürs Glück“ ist ein Familienroman mit Sachbuchcharakter der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 03.06.2023
Happy Place
Henry, Emily

Happy Place


sehr gut

Heimlich getrennt

„Happy Place“ von Emily Henry geht ans Herz.

Harriet und Wyn sind für alle das Traumpaar schlechthin.
Seit 6 Monaten gehen sie getrennte Wege, trauen sich aber nicht ihren Freunden die Wahrheit zu sagen. Jetzt trifft sich die Clique wie schon oft in einer Hütte in Maine:
Da die Hütte ihren Besitzer wechselt wird es das letzte Treffen dort sein.
Also entschließen sie sich eine weitere Woche ein Paar zu spielen um ihre Freunde nicht zu enttäuschen.
Eine Woche Auszeit mit Freunden und gutem Essen kann schließlich nicht so schwierig sein.
Doch sie müssen sich nicht nur ein Zimmer sondern auch ein Bett teilen.
Ob es Harriet und Wyn gelingen wird eine weitere Woche vor den Freunden das verliebte Paar zu spielen?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Harriet erzählt.
Sie ist seit vielen Jahren mit Wyn zusammen. Die Trennung hat sie in ein tiefes Loch fallen lassen.
Noch nicht einmal ihren Freunden erzählt sie davon. Ich denke sie will es selbst nicht wahr haben.
Mir ist Harriet schnell sympathisch gewesen.

Wyn und die anderen Charaktere lernt man durch ihr Miteinander und den Unterhaltungen auch gut kennen.
Auch diese Charaktere sind mit sympathisch.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart in der Hütte und einmal die Vergangenheit von Harriet und Wyn bis zu dem Punkt wo sie wieder aufeinandertreffen.

Emily Henry führt die Charaktere gekonnt durch die Geschichte. Der Weg den die Autorin den Protagonisten bereitet ist manchmal recht steinig.
Man hofft immer wieder, dass Harriet und Wyn wieder zusammenkommen.
Doch oft scheint es aussichtslos.
Die Autorin beschreibt die Handlungsorte sehr anschaulich. Auch wenn man noch nicht vor Ort war meint man alles genau vor seinem Auge zu sehen.
Mit viel Charm und Humor führt Emily Henry ihre Leser*innen durch die Geschichte.
Dabei ist ihr Schreibstil Locker und leicht.

„Happy Place“ ist ein Liebesroman genau richtig für den Sommer.

Bewertung vom 02.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

Ein tödlicher Junggesellinnenabschied

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

„One of the Girls“ ist ein spannender Thriller mit Urlaubsatmosphäre von Lucy Clarke.

6 Freundinnen reisen auf eine griechisch Insel um einen Junggesellinnenabschied zu feiern.
Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana genießen Sonne, Strand und Meer.

Die Geschichte fängt ganz harmlos an. Man lernt die 6 Frauen erst einmal nach einander gut kennen.
Doch bald spürt man, dass jede so ihr Geheimnis hat.
Es scheint nicht nur der Junggesellinnenabschied von Lexi zu sein der die Mädels auf die Insel reisen lies. Jeder scheint ein anderes Ziel zu haben.
Als eine der Frauen tot auf den Klippen liegt, stellt sich die Frage ob es ein Unfall war oder nicht.

Lucy Clarke erzählt die Geschichte sehr atmosphärisch.
Die griechische, Insel, die Sonne und das Meer. Es kommt richtiges Urlaubsfeeling auf.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und eigentlich mag ich die 6 Frauen.
Doch im Lauf der Geschichte habe ich keiner mehr so recht getraut.
Jede scheint ein Geheimnis zu haben. Nicht jede ist begeistert von Lexis bevorstehender Hochzeit.
Man spürt irgendwann, dass es eine Bedrohung gibt.
Es ist lange noch nicht greifbar aber es hängt etwas in der Luft.
Bis es dann zu einem Unglück kommt.

Lucy Clarke versteht es die Spannung langsam aufzubauen und über lange Zeit aufrecht zu halten.
Dabei ist ihr Schreibstil leicht, locker und unterhaltsam.
Die Atmosphäre passt sich der Geschichte an. Vom Urlaubsfeeling wechselt sie ins geheimnisvolle und dann ins bedrohliche.
Ab der Mitte des Buchs wurde ich so in die Geschichte reingezogen, dass ich die 2. Hälfte in einem Stück gelesen habe.

„One of the Girls“ war mein erstes Buch von Lucy Clarke und ich bin froh die Autorin für mich entdeckt zu haben.

Bewertung vom 31.05.2023
Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


sehr gut

Spannender Ostfriesenkrimi

Covertext:
Ein dreizehnjähriger Schüler ist tot. Gestorben an einer Überdosis Heroin. Der, der dafür verantwortlich ist, wurde gerade freigesprochen. Aus Mangel an Beweisen. Und weil sich viele Zeugen nicht mehr erinnern konnten. Weil die Polizei Fehler beging. Also konnte der, den sie auch den Holländer nennen, das Gerichtsgebäude als freier Mann verlassen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen, denkt sich Dr. Bernhard Sommerfeldt. Ich werde ihm einen Besuch abstatten müssen. Und seine zukünftige Ehefrau ahnt, dass es mit dem beschaulichen Leben in Ostfriesland so schnell nichts werden wird.

„Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“ ist der 1. Band einer neuen Krimireihe von Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.

Mit der neuen Krimireihe schickt Klaus-Peter Wolf ein neues Team an den Start.
Doch den Leser*innen von Klaus-Peter Wolf sind die Protagonisten nicht unbekannt.
Dr. Bernhard Sommerfeldt aus der Sommerfeldt Trilogie und Frauke, die Miet-Ehefrau von Ruppert aus der Trilogie Rupert undercover geben „Das mörderische Paar“
So fragte ich mich beim Lesen, ist es eine neue Reihe oder die Weiterführung von Rupert undercover.

Die Charaktere nehmen zwar einen neuen Namen an, aus Bernhard Sommerfeldt wird Ernest Simmel.
Außerdem hat er sich einer Gesichtsoperation unterzogen. Frauke und er stehen kurz vor der Heirat.
Trotz aller Veränderungen sind sie vom Charakter her gleich geblieben.
Frauke hat sich das Zusammenleben mit Bernhard anders vorgestellt. Eigentlich sehnt sie sich nach einem ruhigen und friedlichen Leben in Ostfriesland.
Statt dessen mordet das Paar in der Drogenszene.
Die beiden sehen sich nicht als die Bösen sondern als die Guten. Sie richten die, die von der Polizei nicht überführt werden.

Klaus-Peter Wolf beschreibt seine Charaktere sowie seine Schauplätze wieder sehr gut. Man hat alles vor seinem inneren Auge.
Seine Charaktere, die zum Teil ja schon aus anderen Büchern bekannt sind, sind wieder gut geführt.
Die Geschichte wird spannend erzählt und ich bin gespannt welche Wendungen sie in den nächsten Bänden noch machen wird.

„Ein mörderisches Paar – Das Versprechen“ ist ein spannender Krimi der auch wieder mit dem schrägen Humor des Autors versehen ist. An die Ann Kathrin Klaasen Reihe oder an Ruppert undercover reicht die neue Reihe bisher aber noch nicht ran.

Bewertung vom 30.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


sehr gut

Tragisch, gefühlvoll und humorvoll zugleich

Covertext:
An einem heißen Sommertag, auf dem Weg zu ihrer Tochter, steht Grace Adams im Stau. Und auf einmal ist alles zu viel. Sie lässt das Auto mitten auf der Straße stehen und stürmt los: Grace ist entschlossen, ihr Leben umzukrempeln. Sie läuft zu ihrer Tochter, die sie nicht auf ihrer Geburtstagsparty sehen will. Sie geht auf ihren Ehemann zu, der sich von ihr getrennt hat. Sie nähert sich dem schrecklichen Ereignis an, das ihre Familie zerstören kann. Sie wird ihrer Tochter beweisen, dass man jederzeit wieder aufstehen kann, egal wie tief man fällt. Denn Grace Adams ist unglaublich. Ihr Ehemann und ihre Tochter wussten das mal. Jetzt wird Grace sie daran erinnern.

„Die unglaubliche Grace Adams“ von Fran Littlewood ist eine Geschichte über eine Frau die ihre Familie zurückerobern will.

Im Mittelpunkt steht Grace Adams.
Ihr Leben ist im Umbruch. Ihr Mann Ben ist ausgezogen und hat die Scheidung eingereicht. Ihre 15-jährige Tochter Lotte rebelliert. Sie entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter und zieht kurzerhand zum Vater.
Noch nicht einmal an ihrem 16. Geburtstag will sie ihre Mutter sehen.
Grace versteht die Welt nicht mehr.
Jetzt hat sie eine Geburtstagstorte gekauft um sie ihrer Tochter zu bringen. Doch es hat sich alles gegen Grace verschworen. Sie steckt samt Torte im Stau.
Und der Stau wird nicht das einzige Hindernis an diesem Tag sein.

Die Geschichte hat verschiedene Zeitebenen. Einmal das Heute wo man Grace erlebt wie sie um ihre Familie kämpfen will. Dann geht es 4 Monate zurück zu der Zeit als Ben und Lotte Grace verlassen und dann gibt es einen Zeitsprung in das Jahr 2002 und man lernt Grace in ihrer Jugend kennen, begleitet sie auf wichtige Abschnitte ihres Lebens.

Grace ist ein außergewöhnlicher und facettenreicher Charakter.
Sie ist intelligent und tough. Einst wollte sie im Fernsehen Karriere machen, hat das aber für das Muttersein aufgegeben. Jetzt arbeitet sie als Übersetzerin, sie spricht sieben Sprachen und als Lehrerin für Französisch.
Sie hat ihr Ecken und Kanten, kann für ihre Ziele kämpfen. Nur bei ihrer Tochter scheint sie machtlos zu sein.
Grace ist kein einfacher Mensch. Doch ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.

Fran Littlewood hat einen leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil.
Ihre Sprache ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber genau zu dem Charakter von Grace.
Durch die verschiedenen Zeitebenen der Geschichte lernt man Grace sehr gut kennen und versteht so auch die Ereignisse der Gegenwart.
Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt und lebendig.
Die Geschichte ist ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal etwas traurig, ja fast tragisch.
Dann wieder überschwänglich. Auf jeden Fall ist sie warmherzig und mit einigem Humor gewürzt.

„Die unglaubliche Grace Adams“ ist eine Geschichte die ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 28.05.2023
Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung

„Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ ist der zweite Band der humorvollen Gaunerkomödie von Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Das Autorenduo hat mit Kommissar Kluftinger große Erfolge gefeiert.
Jetzt verlassen sie das Allgäu und gehen an die Côte d'Azur, genauer gesagt in das idyllische Städtchen Port Grimaud.

Eine Gruppe sympathischer und dilettantischer Gauner haben sich, wie man im ersten Band lesen kann für den großen Coup zusammengefunden.
Doch leider waren sie nicht so erfolgreich wie erhofft.
Das Geld was sie erbeutet hatten ist schon wieder ausgegeben.
Die Vicomtes sind Dank der Unverbesserlichen an die lange vermisste Urkunde gekommen, die sie zu den Herrschern von Port Grimaud macht.
Jetzt wollen sie ihr Fürstentum ausrufen und Port Grimaud zu einem Platz der Reichen und Schönen machen.
Für unsere Unverbesserlichen ist dann kein Platz mehr. Dagegen müssen die sie etwas unternehme.

Die Unverbesserlichen bestehen aus Guillaume Lipaire.
Er kümmert sich um die Ferienhäuser seiner Kunden.
Da die meisten Besitzer sich nur selten dort aufhalten stehen die Objekte oft leer.
Guillaume Lipaire vermietet die Unterkünfte dann schon mal auf eigene Faust.
Schließlich muss er ja seinen Lebensunterhalt sichern.

Der Wassertaxifahrer Karim Petitbon ist der harmloseste von der Clique.
Er sieht in Guillaume einen väterlichen Freund und ist immer dazu bereit ihn zu unterstützen. Jetzt sollen die Wassertaxis abgeschafft werden und Karim steht ohne Arbeit da.

Delphine Berté ist Besitzerin eines Handyladens.
Es gibt kaum ein Handy das sie nicht reparieren kann.
Jetzt muss sie, Dank der Familie Vicomte ihren Laden räumen.

Paul Quenot Ex-Fremdenlegionär ist immer immer bis an die Zähe bewaffnet.
Heute ist er Gärtner und wohl der einzige von der Clique der von dem Vorhaben der Vicomtes profitiert.

Jacqueline Venturino möchte Schauspielerin werden. Sie weilt zur Zeit in Amerika.
Doch wenn die Freunde rufen ist sie zur Stelle.

Lizzy Schindler ist eine 84-jährige Lebedame.
Früher ist sie in den Kreisen der High Society verkehrt.
Sie liebt ihren etwas altersschwachen schwarzen Pudel Louise Quatorze.
Doch irgendetwas stimmt mit Louis nicht. Seit kurzer Zeit bekommt sein Fell helle Flecken und das Schwarz färbt ab.

Zusammen sind sie „Die Unverbesserlichen“.
Sie wollen gegen das Vorhaben der Adelsfamilie vorgehen.
Dazu müssen sie aber erst einmal einen Plan austüfteln. Das Phantom ermutigt sie wie schon im ersten Band per SMS.

Volker Klüpfel und Michael Kobr verweben in ihrer Geschichte Spannung mit einem feinen Humor.
Ihre Charaktere sind so unterschiedlich und so dilettantisch und schräg, dass es eine wahre Freude ist sie zu begleiten.
Die französischsprachigen Worte die eingestreut werden geben der Geschichte den richtigen Flair.
Am Ende gibt es ein Glossar in dem die französischen Begriffe übersetzt werden. Manchmal auch mit einem Augenzwinkern.

Das Hafenstädtchen Port Grimaud wird so authentisch beschrieben. Ich könnte gerade meine Koffer packen und hinreisen.
Naja, wer weiß, vielleicht vermietet Guillaume Lipaire mir einmal ein Apartment.

„Die Unverbesserlichen - Die Rache des Monsieur Lipaire“ ist eine gelungene Fortsetzung.
Den 1. Band „Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire“ sollte man vorher gelesen haben.

Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass die Reihe der Unverbesserlichen weitergeht.

Bewertung vom 25.05.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


ausgezeichnet

Familiengeschichte wie ich sie gerne lese

Für ihren Roman „Träume aus Eis“ hat sich Franziska Winkler von einer wahren Begebenheit inspirieren lassen.

Erna und Josef Pankofer stehen im Mittelpunkt der Geschichte.
Sie haben ihren Eissalon in München eröffnet.
Vorher sind sie mit dem Eiswagen durch die Straßen gefahren um ihr Eis zu verkaufen.
Jetzt sprüht Josef nur so von Ideen zu neuen Eissorten.
Doch dann kommt die Weltwirtschaftskrise und das Geld sitzt nicht mehr so locker.
Eis steht ganz unten auf der Liste der Kunden.
Dazu verliebt sich die älteste Tochter Frieda auch noch in den Sohn eines Konkurrenten.
Sollte die Familie Pankofer mit ihrem Eissalon doch scheitern?
Da kommt Josef eine gewagte Idee. Wie wäre es als erster Eis am Stiel zu verkaufen?
Ob diese Idee die Familie retten kann?

Man lernt zu Beginn die Familie Pankofer erst einmal gut kennen.
Erfährt wie sich Erna und Josef kennengelernt haben. Man liest vom Zerwürfnis mit Josefs Eltern.
Jetzt denken die Pankofers am Ziel ihrer Wünsche zu sein.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen.
Nicht nur die Weltwirtschaftskrise sorgt dafür, dass das Geschäft einbricht.
Auch die Töchter bereiten ihnen Sorgen.
Die ältere Tochter Frieda verliebt sich in den Sohn ihres Konkurrenten. Das ist für Josef inakzeptabel.
Die jüngere Tochter Lotte wird von der Straßenbahn angefahren und liegt länger im Krankenhaus und später noch im Sanatorium.

Mir hat es Freude gemacht die Familie eine Zeitlang zu begleiten.
Man liest einiges über die Zubereitung von Speiseeis in der 1920er und 1930er Jahren, was ich interessant fand.

Franziska Winkler erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Das macht die Geschichte abwechslungsreich und man lernt die Charaktere besonders gut kennen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Die Familie Pankofer sind mir schnell sympathisch gewesen.
Ich habe mich mit ihnen gefreut und habe mit ihnen gelitten.
Der Schreibstil von Franziska Winkler gefällt mir gut. Er ist locker und gut verständlich.
Man fliegt nur so durch die Seiten.

„Träume aus Eis“ ist eine Familiengeschichte so wie ich sie gerne lese.
Jetzt bin ich gespannt auf den nächsten Band der München-Saga.