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Fabella von BuchZeiten
Wohnort: 
Neuss
Über mich: 
Ich liebe Bücher. Ich möchte mich einfach in den Geschichten verlieren können. Das macht für mich ein gutes Buch aus!

Bewertungen

Insgesamt 759 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2016
Kräherwald
Beerwald, Sina

Kräherwald


ausgezeichnet

Inhalt:
Als die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird, ist die Journalistin Tessa zufällig in der Nähe. Der Tod des Mädchens, das scheinbar keiner vermisst, lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Als sie durch ihren Bekannten Tom, der bei der Polizei arbeitet, immer mehr Einzelheiten über das scheinbar schlimme Leben des Mädchens erhält, gräbt sie tiefer und tiefer. Und scheint damit ins Visier des Mörders zu geraten. Denn immer öfter erhält sie geheimnisvolle Botschaften. Tessa hat immer mehr Angst, auch um ihren kleinen Sohn, der plötzlich auch im Zentraum der Aufmerksamkeit zu stehen scheint. Bis dieser erneut zuschlägt...

Meine Meinung:
Wow - das war mal mega-spannend. So spannend, dass ich das Buch tatsächlich in einem Rutsch gelesen habe. Zu sehr führte einen die Autorin an der Nase herum, Wie Puzzlestücke setzte sich das Buch nach und nach zum Ziel hin zusammen - und genau wie bei Puzzlen griff man hier und da - geschickt gesteuert durch die Autorin - auch mal zum falschen Teil :). Gut, es ist natürlich möglich, dass wirklich gefestigte Thriller-Leser hier viel schneller hinter gekommen wären als ich ... doch ich schaffte es wenigstens bevor es wirklich klar wurde. Damit endete die Spannung allerdings nicht, denn es gab noch viel zu viele offene Fragen, die nach und nach geklärt wurden.

Sehr spannend fand ich auch den Erzählstil. Mal kommt der Mörder zu Wort, mal das Opfer, dann wieder dreht sich alles um Tessa und die Personen in ihrem engeren Umfeld. Während allerdings alles von Mörder und Opfer in der Ich-Form geschrieben ist, verändert sich dies, wenn man über Tessa liest in die dritte Person. Damit kommt man irgendwie auch unweigerlich Opfer und Mörder näher, als man es vielleicht möchte und erlebt so mehr von dem Grauen, der da so nach und nach offen gelegt wird. Sehr sehr interessant, warum was wie geschah - auf das ich leider nicht näher eingehen kann, um die Spannung nicht wegzunehmen.

Neben den so schaurigen Ereignissen erleben wir ab auch noch zusätzlich Tessas Probleme zwischen drei Männern. Ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart. Ihrer Zerrissenheit. Und doch hätte ich mir hier etwas mehr konstantes gewünscht, und weniger Flatterhaftigkeit. Mir war bei den Ereignissen, die hier so im Laufe der Geschichte geschehen völlig unklar, wie man dafür überhaupt so viel Aufmerksamkeit aufbringen konnte. Allerdings weiß man natürlich selbst nicht, wie man in so einer Situation agieren würde. Und für mich blieben hier auch am Ende Fragen offen. Allerdings brachten sie mich nicht dazu, das Buch weniger packend oder mitreißend zu finden.

Fazit:
Ein wirklich spannender Thriller, der mich nicht aus seinen Fängen ließ. Wie ein Puzzle setzte sich nach und nach eine Geschichte zusammen, die ich absolut toll durchdacht finde und die mich anfangs mehrfach aufs Glatteis führte. Mehr davon bitte!

Bewertung vom 12.12.2016
Glückssterne
Winter, Claudia

Glückssterne


ausgezeichnet

Inhalt:
Josefines Leben ist klar strukturiert. Zusammen mit ihrem Verlobten Justus arbeitet sie in einer Anwaltskanzlei. Die Hochzeit steht kurz bevor, als die Katastrophen beginnen. Ihre Cousine Charly verschwindet mit dem Familienring nach Schottland. Ohne diesen Ring will Josefine nicht heiraten - zumal ihre Großmutter auch den Segen ohne den Ring verweigert. Wutentbrannt reist sie Charly nach und begegnet bald schon Aidan, einem eigenwilligen Schotten, der ihr Leben total durcheinander würfelt. Doch Josefine verfolgt stur ihr Ziel - Charlie und den Ring finden und dann endlich ihr Leben weiter führen.

Meine Meinung:
Liebe, Humor und Schottland ... eine Kombination die perfekt zueinander passt. Jedenfalls wenn sich diese Autorin dem Thema annimmt. Und so packte mich die Geschichte direkt auf der ersten Seite und nahm mich mit auf eine Reise, die die Zeit nur so verfliegen lässt und ehe man sich versieht, ist man schon am Ende angekommen ... sehr schade :)

Josefine ist eine sympathische Protagonistin, die in meinen Augen jedoch ein wenig blind durch die Welt läuft und sich gegebenes so zurecht biegt, dass es sie selbst überzeugt, perfekt zu sein. Mich jedenfalls regte ihr Verlobter Justus gehörig auf, der in meinen Augen vom Verhalten her eher in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts gepasst hätte.

Eine gute Prise Humor kommt durch Josefines Tanten Bri und Li in die Geschichte, die Josefine mehr als einmal zur Verzweiflung, den Leser dadurch aber zum herzhaften Lachen bringen. Sie spielen neben Josefine wohl die größte Rolle in dieser Geschichte.

Ruhe aber auch Knistern bringt dagegen Aidan herein, aus dem man anfänglich nicht wirklich schlau wird. Es braucht einige Zeit, bis man erkennt, was in ihm steckt und wie er tickt. Aber egal wie weit man in dieser Erkenntnis ist, er ist definitiv der Mann, dem man wohl auch gern begegnen würde. Und auch seine Familie spielt hier eine wichtige Rolle.

Josefines Reise entpuppt sich im Verlauf mehr und mehr zu einer Reise zu sich selbst. Wenn sie auch ziemlich blind auf diesem Auge ist und es nicht einmal merkt. Sehr wohl aber ihre Familie, die zu ihr hält, egal welchen Weg sie auch geht. Diesen Familienzusammenhalt fand ich sehr schön, denn er zeigte mal eine tolle, wenn auch nicht perfekte Familie in bunt gemischter Kombination.

Fazit:
Eine wundervolle Unterhaltung aus Liebe, Humor und eine große Portion Schottland. Ich empfehle das Buch in den Abendstunden zu lesen und dabei einen guten Single Malt zu genießen - damit dürfte die Lektüre dann perfekt sein (wenn man so etwas mag) :) .. wenn nicht, tut es sicher auch ein guter Earl Grey ;)

Bewertung vom 09.12.2016
Hope Forever
Hoover, Colleen

Hope Forever


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Ich war schon von Will und Layken absolut begeistert, doch dieses Buch übertrifft es bei weitem noch. Es hat so eine Intensität, dass es mir stellenweise die Luft zum atmen raubte. Hätte ich von Anfang an gewusst, was im Laufe der Geschichte ans Licht kommt, ich weiß nicht, ob ich das Buch gekauft hätte. Denn es hat ein wirklich wirklich hartes Thema im Hintergrund. Doch die Art, wie die Autorin damit umgeht, was ich überraschend im Laufe der Geschichte erst erfuhr, ist absolut überzeugend und lesenswert. Dennoch muss ich zugeben, dass ich es sehr hart fand und nicht selten standen mir die Tränen in den Augen. Doch ich musste weiter und weiter lesen. Ein Buch, was mich seit langem wieder einmal alles drumherum vergessen ließ ... und wofür ich alles andere liegen ließ.

Nach Beendigung des Buches las ich noch einmal die Inhaltsangabe und ganz ehrlich, mich hat sie nicht drauf vorbereitet, was geschieht. Und ich weiß auch nicht, ob das unbedingt etwas für 14 Jährige schon ist ... aber das nur mal so am Rande.

Ich möchte mal auf die Hauptpersonen eingehen in diesem Buch ... zuerst einmal Hope. Die ich von Anfang an mochte. Ein normaler Teenager wie es scheint ... bis auf die Tatsache, dass sie schon etwas ungewöhnlich aufwächst. Sie ist sympathisch, locker, einfach nett. Ihre Freundin und Nachbarin Six dagegen total quirlig und leicht durchgeknallt, aber mindestens genau so nett ... ein wirklich schönes Gespann! Dann Brecking, der mich immer wieder zum lachen brachte und der sich auch sofort in die Leserherzen schleicht und natürlich Holder .. ein Buch ohne einen Charakter wie ihn, wäre wohl nur ein halbes Buch. Der angebliche Badboy, der es eigentlich so gar nicht richtig ist .. der das Herz am rechten Fleck hat. Ein verletztes Herz - wenn nicht gar gebrochen. Ein Mensch der so viel gibt, so viel Gefühle mit bringt, dass man ihn nur anhimmeln kann .. ich finde es immer wieder wundervoll, wie es der Autorin gelingt, einer Romanfigur so viel einzuschreiben. Die Charaktere wirken so real, so greifbar.

Es ist schön zu sehen, wie sich Hope im Laufe des Buches entwickelt. Wie sie eine für sie neue Welt entdeckt und gleichzeitig jedoch hinter den Spiegel schaut. Eine Welt findet, die so tief in ihr vergraben war, dass sie gar nicht merkte, dass etwas fehlte. Und der Leser leidet unweigerlich mit, als Hope nach und nach Stücke ihrer Vergangenheit findet - genau wie Holder .. immer mehr tut sich auf und es gab Stellen wo man wirklich dachte, mehr verkraftet man nicht .. und dann kam doch noch mehr .. doch über allem liegt so ein tiefes Gefühl, eine Verbundenheit zwischen Hope und Holder, dass man nicht aufhören kann, dass trotz allem was passiert immer noch ein schönes Gefühl da ist ... und das finde ich, ist eine wirkliche Kunst beim schreiben!

Fazit:
Das Buch ist gleichzeitig so wundervoll so voller schöner Gefühle, Entdeckungen, dass man ununterbrochen vor sich hin lächeln möchte. Und gleichzeitig tun sich Welten auf, die einem den Atem nehmen und die Tränen in die Augen treiben. Ich finde es wundervoll, wie die Autorin es schafft, das absolut schlimme so mit dem wundervollen zu verbinden, dass selbst das schrecklichste zu ertragen ist. Für mich ein absolut ergreifendes Buch .. und natürlich möchte ich jetzt sooofort den nächsten Teil lesen :)