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Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2011
Ein Riss im Himmel
Brewer, Jeannie A.

Ein Riss im Himmel


ausgezeichnet

Das Buch erzählt die dramatische Liebesgeschichte von Alex und Eric, deren gemeinsame Zeit begrenzt ist, da sie durch Erics Erkrankung nicht wie ursprünglich gedacht „für immer vereint“ sein können. Bereits nach wenigen Sätzen war ich von der Geschichte gefangen und sie hat mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Die Geschichte der beiden ist mir sehr nahe gegangen. Jeannie Brewer erzählt die Geschichte von Eric und Alex unheimlich intensiv und gefühlvoll, wodurch einem die beiden sehr nahe kommen.

Die Zeichnung der Charaktere ist der Autorin gut gelungen. Sie konnten mich überzeugen und ihr handeln wirkt authentisch. Positiv fand ich, dass die beiden versucht haben zu kämpfen und nicht einfach aufgegeben haben. Die Geschichte und auch die Entwicklung der Protagonisten haben einige Wendungen genommen, bei denen ich gespannt war wo sie hinführen. Mir hat das, was die Autorin daraus gemacht hat, gut gefallen.

Einzig am Ende gab es einige Dinge die etwas übertrieben waren, jedoch zu einem Ende dieser Art gepasst haben. Da sich dies wirklich nur auf das Ende bezogen hat, ist es für mich insgesamt kein Minuspunkt.

In dem Buch kommen viele unheimlich schöne Sätze und Gedanken vor, welche ich manchmal mehrfach gelesen habe, einfach weil sie so schön waren.

Mein Fazit:

Ich bin froh dieses Buch gelesen zu haben, denn es erzählt die schönste Liebesgeschichte, welche ich je gelesen habe. Das Buch ist unheimlich traurig und dennoch so stark und hoffnungsvoll und vor allem ist es voller Schönheit. Es ist voller Schönheit der Worte und der Gedanken und zeigt auch die schönen Dinge des Lebens.

Ich vergebe Jeannie Brewers „Ein Riß im Himmel“ 5 von 5 Sternchen sowie ein dauerhaftes Bleiberecht in meinem Buchregal.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2011
Bevor ich sterbe
Downham, Jenny

Bevor ich sterbe


ausgezeichnet

„Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham ist eines der Bücher, über die ich gar nicht viel schreiben kann. Dies liegt keinesfalls daran, dass das Buch schlecht war. Im Gegenteil, mich hat das Buch sehr beeindruckt und berührt. Und gerade deswegen fällt es mir schwer, die richtigen Worte zu finden.

Jenny Downhams Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich konnte mich schnell in die Geschichte einfinden. Bereits nach wenigen Seiten habe ich ein Gefühl für die Protagonistin Tessa bekommen. Tessas Geschichte wird in der Ich-Form erzählt und dadurch kommt man ihr noch näher. Tessas Gedankengänge über das Leben und den Tod sind sehr interessant und haben mich zum nachdenken angeregt.

Beeindruckt hat mich die Art, auf welche die Autorin ihre Protagonisten ihre Geschichte erzählen lässt. Sie ist sehr ehrlich und offen. Mal ist sie lustig, mal sarkastisch. Das Erzählte ist häufig recht hart und wirkt fast schon etwas brutal. Für mich wurde dadurch alles sehr, sehr realistisch und am Ende dachte ich „So könnte es wirklich sein, wenn man stirbt.“

Trotz des eher traurigen Inhaltes konnte mich das Buch absolut überzeugen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr packend und intensiv. „Bevor ich sterbe“ geht unter die Haut und erhält von mir 5 von 5 gänsehäutigen Sternchen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2011
Schwarz, rot, tot
Hassenmüller, Heidi

Schwarz, rot, tot


gut

Die Thematik von Heidi Hassenmüllers Jugendroman "Schwarz, Rot, Tot" interessiert mich sehr und ich war gespannt, wie sie diese Thematik verarbeitet. Mir ist es bereits nach wenigen Seiten gelungen mich in die Geschichte, welche schnell an Dramatik gewinnt, einzufinden. Udos Situation wird gut dargestellt und es ist nachvollziehbar, wieso er bei seiner Suche nach Anerkennung in die rechte Szene abrutscht. Dabei habe ich stets einen guten Einblick in Udos Gedanken erhalten, welche deutlich machen dass man nicht von jetzt auf gleich zum Neonazi wird, sondern dass dies ein Entwicklungsprozess ist. Auf Grund der Kürze des Buches durchläuft Udo diesen sehr schnell, und oftmals habe ich mir gewünscht die Autorin würde etwas tiefer auf die Thematik eingehen.

Im Laufe der Geschehnisse werden auch immer wieder die Anschläge in Rostock, Hoyerswerda, Solingen, Mölln sowie 9/11 erwähnt. Durch die Erwähnung dieser realen Geschehnisse wurde Udos Geschichte für mich realer und auch authentischer.

Etwa zur Hälfte des Buches nimmt das Geschehen eine Wende und ab hier flaut für mich die Geschichte auch ab. Es geschehen zu viele unrealistische Zufälle, welche auch sehr vorhersehbar sind. Die Autorin wiederholt die vorherigen Geschehnisse immer wieder, was in eigenen kleinen Absätzen geschieht. Für mich war es zu viel Wiederholung, denn bei einem Buch mit 200 Seiten Umfang kann ich mir das Geschehen noch ganz gut merken.

Das Ende hat mir nicht gefallen, denn es ist in meinen Augen unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich so in der Realität geschieht. Während des ganzen Buches ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Gefahr welche von extremen Rechten ausgeht darzustellen. Das Ende soll diese Gefahr noch einmal verdeutlichen, verharmlost sie jedoch in meinen Augen.

Der Schreibstil der Autorin ist durch das ganze Buch hinweg sehr angenehm zu lesen. Sie verwendet eine einfache Sprache, welche auch für jüngere Leser gut geeignet ist.

Mein Fazit:

Die erste Hälfte des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen, die zweite Hälfte konnte mich dann jedoch leider nicht mehr überzeugen. Das finde ich schade, denn die Thematik Rechtsradikalismus und Neonazis finde ich interessant.

Von mir gibt es 2 – 3 Sternchen für "Schwar, Rot, Tot"

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2011
Da muss man durch
Rath, Hans

Da muss man durch


ausgezeichnet

„Da muss man durch“ ist die Fortsetzung von "Man tut was man kann". Ich habe bereits den ersten Teil mit Begeisterung gelesen und somit war auch dieser Teil Pflichtprogramm.

Ich hatte am Anfang einige Schwierigkeiten mich wieder ins Geschehen einzufinden, da Band 1 doch schon eine Weile her ist. Nachdem ich einige Inhaltszusammenfassungen im Internet gelesen habe, konnte ich mich schnell in das Buch einfinden. Ich empfehle jedoch jedem, vorher Band 1 zu lesen, falls man diesen noch nicht kennt.

Hans Rath konnte mich mit seinem Humor wieder völlig überzeugen. Viele seiner Witze sind recht intelligent und zeugen von guter Allgemeinbildung. Das Geschriebene ist mal lustig, mal trocken, mal sarkastisch, jedoch zu keiner Stelle dumm.

Die Geschehnisse um Paul und seine Freunde sind zum Teil etwas Überzogen dargestellt, kommen jedoch durch die humorvolle Art des Autors gut rüber. Sieht man von diesen überzogenen Dingen einmal ab, setzt sich der Autor mit recht alltäglichen Themen wie Liebeskummer und Unzufriedenheit mit dem Leben sowie im Job auseinander. Dass es bei so vielen unterschiedlichen Charakteren, wie denen im Buch, dabei alles andere als langweilig wird versteht sich fast schon von selbst.

Diesen Monat erschien der dritte Teil rund um Paul, seine Freunde und den Hund Fred. „Was will man mehr“ habe ich heute bestellt und freue mich schon sehr darauf, es bald zu lesen!

„Da muss man durch“ erhält von mir 5 von 5 Sternchen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2011
Euer schönes Leben kotzt mich an
Lloyd, Saci

Euer schönes Leben kotzt mich an


gut

Meine Meinung:

„Euer schönes Leben kotzt mich an“ erzählt in Tagebuch-Form die Erfahrungen von Laura, einer Jugendlichen aus London. Zu Jahresanfang des Jahres 2015 wird der Strom rationiert und der Leser begleitet Laura dabei, sich in dieser neuen, anderen Welt zurecht zu finden. Besonders zu Beginn des Buches ist dies unheimlich beklemmend und bedrückend und man ahnt bereits, dass alles noch viel schlimmer kommen wird. Man erfährt viel über dieses neue Leben, vermisst habe ich dabei jedoch Lauras Emotionen. Ich finde, hier hätte die Autorin etwas mehr in die Tiefe gehen können. Denn obwohl sie die neuen Lebensumstände sehr gut beschreibt, bleibt mir Laura emotional zu ruhig.

Als Leser begleitet man Laura nicht nur durch diese neue Welt, sondern beobachtet auch die Charaktere dabei, wie sie sich verändern. Fast alle werden auf ihre eigene Art radikaler und rebellischer. Die Leute zeigen auf einmal ihr wahres Gesicht und viele finden erst durch diese Situation den Mut, zu sich selbst zu stehen.

Neben der Rationierung hat Laura jedoch auch mit den ganz normalen Problemen einer Jugendlichen zu kämpfen wie Probleme mit den Eltern und der ersten Liebe. Auf dieser Ebene war das Geschehen unheimlich vorhersehbar und somit etwas langweilig.

Während sich auch der Leser sich in einer neuen, veränderten Welt einfinden muss, ist der Spannungsbogen recht hoch. Hat man sich jedoch erst einmal an diese krasse Situation gewöhnt, flacht der Spannungsbogen enorm ab und das Geschehen plätschert nur noch so vor sich hin.

Zu Beginn des Buches fand ich die Situation mit der Energierationalisierung wirklich krass und der Autorin ist es auch gelungen, dies realistisch zu übermitteln. Im Laufe der Zeit geschehen dann noch weitere Katastrophen und ab hier wurde es mir dann doch zu unrealistisch. Man merkt deutlich, dass die Autorin zu mehr Umweltbewusstsein aufrufen möchte, und dazu verantwortungsvoller mit der Umwelt umzugehen. Dadurch erinnert das Buch teilweise an die wütende Rede eines Umweltaktivisten auf einer Demo und nur noch wenig an ein Jugendbuch. Hier wäre etwas weniger eindeutig mehr gewesen, denn dann wäre das ganze Buch glaubhafter – und somit noch viel beklemmender.

Mein Fazit:

Mir fällt es schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits hat es mir gut gefallen und vor allem die Thematik war für mich völlig neu, da ich bislang noch keinen Umweltroman gelesen habe. Die Autorin hat eine Botschaft, welche sie durch dieses Buch vermitteln wollte. Dies ist eine Tatsache, die ich an Büchern schätze. Auf der anderen Seite hat es mir wegen den oben genannten Kritikpunkten nicht so gut gefallen. Da ich das Buch nur schwer einordnen kann, entscheide ich mich für die goldene Mitte und vergebe 3 von 5 Sternchen. Wer sich für die Thematik interessiert, dem spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 03.06.2011
Geschichte machen
Fry, Stephen

Geschichte machen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist mir empfohlen worden, als ich auf der Suche nach einem Buch mit ähnlicher Thematik war. Die Frage, „Was wäre, wenn….“ beschäftigt mich in vielen unterschiedlichen Themenbereichen immer wieder und ich mag Gedankenspiele dieser Art sehr gerne. Es ist einfach spannend zu sehen, welche neuen Welten so zumindest gedanklich entstehen können. Der Autor hat sich seine ganz eigenen Gedanken gemacht und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in diese Gedankenwelt.

Den Schreibstil des Autoren fand ich sehr interessant. Er kann sich sehr gut ausdrücken und es gelingt ihm, Situationen sehr bildhaft zu beschreiben. Ich hatte stets ein genaues Bild vor Augen und habe mich oftmals so gefühlt, als sei ich direkt dabei. Manchmal nimmt er es mit der Beschreibung von Situationen oder auch von Gedanken seiner Protagonisten etwas zu genau. Teile der Erzählungen waren sehr ausschweifend und hatten dabei mit der Story an sich nur wenig zu tun. Dadurch war das Buch vor allem am Anfang etwas langatmig. Ich war öfters versucht, etwas vorzublättern habe es dann aber doch gelassen, weil ich wissen wollte, was passiert. Dennoch gelingt es dem Autoren von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch zu halten. Teilweise habe ich so schnell gelesen, dass ich fast schon Pausen zum Luftholen machen musste. Ich wollte einfach unbedingt wissen, wie es weiter geht und was als nächstes passiert. Für die schriftstellerische Gestaltung einiger Passagen ist der Autor von der Erzählform in die Darstellung als Drehbuch gewechselt. Dies geschah vorwiegend dann, wenn während der Erzählung viele Dinge an unterschiedlichen Orten gleichzeitig geschehen sind. Diese Darstellungsform fand ich sehr gelungen und sie hat die Spannung gesteigert.

Die Darstellung der Charaktere ist Stephen Fry gut gelungen. Michael fand ich am Anfang sehr unsympathisch. Er war mir viel zu pupertär und von sich selbst überzeugt. Ich konnte mit ihm einfach nichts anfangen. Im Laufe des Buches ist jedoch ein Wandel mit ihm vorgegangen. Genauso, wie sich auf einmal die Welt in der er lebt verändert, verändert sich auch Michael. Das trägt zur Glaubhaftigkeit des Buches bei und ich finde diese Idee des Autoren klasse. Leo war mir gleich zu Beginn sympathisch. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und ich hatte stets ein Bild dieses etwas schrulligen, älteren Herrn vor Augen.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Zu Anfang lernt man Michael und Leo kennen und bekommt einen Einblick in ihr Leben. Dadurch wird auch ein Bild der Welt, in der die beiden leben, vermittelt. Nachdem es den beiden gelingt, die Geburt von Adolf Hitler zu verhindern, beginnt der zweite Teil des Buches. Michael und Leo, sowie die gesamte Welt sind verändert und alles ist anders. Der Übergang ist jedoch sehr spannend und dem Autoren auch gut gelungen, so dass man als Leser keinen Kulturschock erlebt. Die Darstellung der Welt ohne Adolf Hitler ist sehr interessant. Den Ansatz, den der Autor entwickelt hat, finde ich spannend, da auch meine eigenen Gedanken in eine ähnliche Richtung gehen. Man muss übrigens kein Geschichtsfreak sein, um dieses Buch lesen zu können, denn das bin ich auch nicht. Über ein Grundwissen zur Thematik sollte man verfügen, aber da dies auch Allgemeinbildung ist, setze ich es einfach als vorhanden voraus.

=== mein Fazit ===

Mich hat das Buch absolut überzeugt. Stephen Fry ist mit „Geschichte machen“ eine unglaublich spannende und faszinierende Geschichte gelungen. Dabei war er stets glaubhaft, was für mich ein großer Pluspunkt ist. Das Buch war mein Lese-Highlight im Januar und hat einen festen Platz in meinem Regal bekommen. Das Buch beschäftigt mich immer noch sehr und hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt.

Von mir gibt es einen ganzen Sternenregen für dieses Buch sowie eine absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2011
Die Unverhoffte / Oksa Pollock Bd.1
Plichota, Anne;Wolf, Cendrine

Die Unverhoffte / Oksa Pollock Bd.1


sehr gut

Die sprachliche Darstellung des Buches ist sehr kindgerecht und demnach ist das Buch entsprechend einfach zu lesen. Die Autorinnen verwenden klare und einfache Sätze, ohne unnötige Verschachtelungen oder sonstige Komplikationen. Bei mir ist so sehr schnell ein Lesefluss entstanden und ich konnte das Buch schnell lesen.

In Oksa Pollock wird eine völlig neue Fantasiewelt dargestellt. Hier müssen nicht altgediente Vampire, Zwerge und Feen herhalten sondern Oksa sowie der Leser bekommen es mit Plemplems, Kapiernixen und Sensybillen zu tun. Die Ideen für diese Fantasiewesen sind neu und innovativ. Dies fand ich erfrischend anders und es hat mir gut gefallen. Das einfinden in diese neue Fantasiewelt wird dem Leser durch die sehr bildhafte Sprache enorm erleichtert. Dadurch hatte ich oftmals das Gefühl, direkt dabei zu sein oder aber auch kein Buch zu lesen, sondern einen Film zu sehen. Cendrine Wolf und Anne Plichota gelingt es, die Fantasie des Lesers anzuregen so dass er ganz eigene Bilder entwickelt.

Die Darstellung der Charaktere sowie der Fantasiewesen ist sehr detailliert und liebevoll. Es entstand sofort ein Bild vor meinem inneren Auge und die Figuren wurden für mich sehr lebendig. Besonders die schrullige Dragomira hat es mir angetan. Oksa hingegen fand ich manchmal etwas anstrengend, in einzelnen Passagen sogar nervig. Zudem war sie mir zu perfekt. Sie hat alles locker und leicht hingenommen und konnte nach wenigen Minuten Training die tollsten Tricks – das war einfach unrealistisch und wirkte teilweise gefühlskalt.

Die Umsetzung des Plots ist aus meiner Sicht nicht ganz so gut gelungen. Ich hatte beim Lesen stets das Gefühl, dass ein richtig durchgehender roter Faden fehlt. Es war teilweise mehr eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne wirkliche Verbindung. Zudem wirkt es oft so, als erhalte man nur einen sehr Oberflächlichen Blick auf die Geschehnisse. Oksas Gefühlskälte trägt dazu bei. Ein wirklicher Spannungsbogen ist dabei nicht entstanden. Und Stellen, an denen Spannung hätte entstehen können, haben die Autorinnen oftmals selbst kaputt geschrieben, indem sie viel zu viel erklärt haben. Ich kam mir dabei teilweise schon als von den Autorinnen als doof abgestempelt vor. Auch wenn dies ein Jugendbuch ist, hätten die Autorinnen den Lesern ruhig etwas mehr Denkvermögen zutrauen können.

Soweit meine Meinung aus Sicht der Erwachsenen, denn aus Sicht des Kindes in mir fällt die Bewertung des Buches ganz anders aus. Das Kind in mir hat die meisten der vorweg genannten Kritikpunkte nicht so gestört, denn es war einfach nur begeistert. Begeistert von der bunten und schönen Fantasiewelt. Begeistert von all den tollen Wesen. Begeistert von Oksas Fähigkeiten – manche der Dinge würde ich auch nur zuuuu gerne können! Und ich glaube diese kindliche Begeisterung hat auch dazu geführt, dass ich das Buch recht schnell gelesen habe und das Interesse daran nicht verloren habe.

=== mein Fazit ===

Das Buch hat einige Hänger und Kritikpunkte und schafft es trotzdem mich auf eine völlig eigene Art zu begeistern. Erwachsenen Lesern empfehle ich das Buch weiter, wenn sie sich mit den o.g. Kritikpunkten arrangieren können. Jüngeren Lesern empfehle ich das Buch aber sehr gerne weiter.

Von mir gibt es insgesamt 4 von 5 Sternchen für Oksa Pollock – die Unverhoffte.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2011
Ein Haus für alle
Wölfel, Ursula

Ein Haus für alle


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich bereits vor einigen Tagen beendet, musste es jedoch erst einmal sacken lassen und konnte nicht auf Anhieb darüber schreiben. Ein Haus für Alle hat mich tief bewegt, sehr zum nachdenken animiert und immer wieder unheimlich berührt.

Bereits von Beginn an ist die Geschichte beklemmend und man merkt sehr schnell, in welche Richtung sie sich entwickelt. Als Leser ist einem viel mehr klar als den Protagonisten und man sieht, wie die Schlinge sich um ihren Hals legt und langsam zuzieht. Ich hatte stets das Bedürfnis sie zu warnen, zu rufen „lauft weg“, aber genauso wenig wie literarische Protagonisten hatten die echten Menschen damals solche Warnungen. Und genau dieses Wissen, dass eine solche Geschichte sich so und ähnlich zu Hauf abgespielt hat und dass all diese schrecklichen Dinge Realität waren, hat für den ein oder anderen Kloß in meinem Hals gesorgt.

Ursula Wölfels Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich immer wieder an einen ruhig dahin fließenden Fluss erinnert. Ab und an gab es einige Hänger, die etwas langatmig waren, aber alles in allem war es ein dahinfließen. Dieses Dahinfließen hat bei mir dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht zwischendurch lesen konnte. Mal eben ein paar Minuten lesen ging nicht, ich musste mir bewusst Zeit für das Buch nehmen und mich ganz bewusst in die Geschichte fallen lassen. Einmal drin, war es dann jedoch schwer wieder aufzuhören und so habe ich das Buch insgesamt recht schnell gelesen.
Der Plot der Geschichte hat mir gut gefallen und er ist sehr logisch aufgebaut. Auch die Entwicklung der einzelnen Protagonisten war hervorragend beschrieben. Es war spannend sie bei ihrer Entwicklung zu beobachten und zu sehen, wie sie in einigen Situationen reagieren. So wurde der Wiederstand der Protagonisten gegen die Regierung und das Nazi-Regime sehr klar und dennoch mussten sie sich oft mitreißen lassen um zu überleben. Die damit verbundenen (auch inneren) Konflikte wurden gut deutlich.

Ein Haus für Alle ist ein Buch, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird und über das ich noch lange nachdenken werde. Zudem hat es mich berührt und Ursula Wölfel ist es gelungen mich als stumme Beobachterin mit in eine schreckliche Zeit zu nehmen.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen für dieses Buch sowie eine Leseempfehlung für alle, welche sich für die Thematik interessieren.