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Benutzername: 
Feliz
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2021
Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


ausgezeichnet

Beim Cover bin ich mir tatsächlich etwas unsicher, ob es mir gefällt oder nicht. Ich mag eigentlich, dass es eher altmodisch wirkt, weil es zur Geschichte passt, es wäre mir aber vermutlich nicht weiter aufgefallen. Zudem finde ich es etwas schwierig, dass sowohl die Gestaltung des Covers als auch der Titel des Buches etwas den Inhalt dieses Buches spoilern und ich deswegen mit einer gewissen Entwicklung gerechnet habe, die aber erst sehr spät einsetzt und mir die Geschichte vielleicht auch deswegen schwer gemacht.

Und das obwohl ich die Story an sich sehr spannend fand: Das Mädchen Zwölf hat den Eid der Jäger geschworen, die Clans des Landes mit ihrem Einsatz zu beschützen. Doch so richtig hat sie sich nicht eingefügt, denn sie hat einen ganz anderen Grund sich den Jägern anzuschließen. Sie will unbedingt kämpfen lernen, damit sich ihre Vergangenheit nicht wiederholt, dabei stören sie die anderen Schüler:innen nur. Dennoch bewegt sich das seltsame Mädchen Sieben immer in ihrer Nähe, obwohl Zwölf sie immer wieder versucht, loszuwerden. Doch dann wird das Hauptquartier der Jäger angegriffen und ausgerechnet Sieben entführt. Zwölf setzt nun alles daran, sie zu finden und begibt sich widerwillig in der Begleitung anderer auf eine unglaubliche Reise, die sie alle verändert und Zwölfs Sicht auf die Welt für immer ändern könnte.
Ich habe mich schon auf diese Geschichte gefreut, es hat aber wirklich gebraucht, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Das lag auch, aber nicht nur am Schreibstil. Dieser ist an sich nicht schlecht, weil ich durchaus gut in die Geschichte gekommen bin und der Story als solche auch recht gut folgen konnte. Allerdings hatte ich so meine Probleme, mit den Charakteren warm zu werden, was auch an dem zumindest zu Beginn eher emotionslosem Schreibstil lag.

Vielmehr Probleme haben mir aber die Charaktere an sich gemacht. Ich komme einfach nicht besonders gut damit klar, wenn Figuren keinen richtigen Namen haben, sondern Zahlen oder manchmal auch andere Worte, wie Sieg oder Mohnblüte. Das mag im Englischen sogar noch gehen, ich finde es aber schwierig, sie zu übersetzen und es irritiert mich mehr, als dass ich es gut finde. Ich habe schon mehrere Bücher gelesen, in denen die Figuren Sperling oder Maus oder Bär hießen und es sorgte jedes Mal dafür, dass ich eine gewisse Distanz zu ihnen behielt. Das ist leider auch hier wieder der Fall und es wäre (zumindest in meinen Augen) besser gewesen, die Namen einfach nicht zu übersetzen und alternativ die Namen im Anhang einmal auf Menschen zu übersetzen, die sie im Original nicht verstehen. Abgesehen von ihrem Namen hat es mir Zwölf aber auch sonst schwer gemacht, sie zu mögen. Sie ist launisch, manchmal nahezu fies und unglaublich zornig. Das alles im Nachhinein sogar auf eine gewisse Art und Weise nachvollziehbar, aber vor allem zu Beginn des Buches hat sie es mir extrem schwer gemacht, sie zu mögen. Auch weil ich ihr Verhalten sehr oft nicht nachvollziehbar fand. Einerseits will sie keinerlei Kontakte zu den anderen Jägern in der Loge, andererseits missachtet sie alle Regeln, um Sieben zu folgen, nur weil sie sie entfernt an ihre Schwester erinnert. Das fand ich nicht so richtig schlüssig. Für mich wäre es einfach glaubwürdiger gewesen, wenn sie es vor sich rechtfertigt, dass sie in Siebens Schuld steht, weil diese ihr das Eichhörnchen Winnie geschenkt hat und sie sich nur deswegen retten will. Dass das natürlich nur ein Vorwand wäre, könnte ich leichter akzeptieren, als dass sie nahezu ohne Gründe loszieht. Auch später verhält sie sich in vielen Situationen in meinen Augen vollkommen irrational und ich konnte ihren Gedankengängen oft nicht folgen. Da hat es mich doch überrascht, dass sie sich doch nach und nach in mein Herz geschlichen hat und ich zum Ende hin bei der Geschichte wirklich mitgefiebert habe.

Das liegt wahrscheinlich aber auch an den Nebencharakteren, mit denen ich nicht solche Probleme hatte. Vor allem Sechs hat es geschafft, mich für sich

Bewertung vom 01.11.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


weniger gut

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die leuchtenden Farben und wie bunt das Cover dadurch wirkt. Ebenso wie das Cover passt der Titel nahezu perfekt zum Inhalt und unterstreicht ihn dadurch.
Die Story klang auch erstmal gut: Kailey ist eine der besten Elfenkriegerinnen ihres Jahrgangs und wartet sehnlichst darauf, endlich erwachsen zu werden, um einen Auftrag der Elfenkönigin zu bekommen und sich zu beweisen. Als es endlich so weit ist, sieht ihr Auftrag allerdings ganz anders aus, als sie gedacht hätte. Sie muss an das berühmte Trinity College in Dublin, um dort den Thronfolger ihrer größten Feinde, der Drachen, beschatten. Schon seit Jahrhunderten sind die Fae und die Drachen verfeindet, auch wenn sie seit dem großen Krieg ein brüchiger Waffenstillstand bindet. Doch jetzt scheint es, als wollten die Draconis ihr Herrschaftsgebiet weiter ausdehnen und Kailey soll herausbekommen, was genau sie planen. Aidan hat allerdings einen ganz ähnlichen Auftrag und schon bald stellen die beiden fest, dass sie einander durchaus mögen könnten, doch ein Krieg wird immer wahrscheinlicher und dort sind Gefühle fehl am Platz.
Ich war wirklich gespannt auf dieses Buch, weil mir die Idee von Drachen, die in Menschengestalt zumindest halbwegs unerkannt mitten in der ‚normalen‘ Welt leben gut gefiel und ich sehr gespannt war, wie man das hier umsetzt. Leider konnte mich das Buch abseits der Idee nicht so richtig überzeugen, obwohl der Schreibstil solide war. Er ist nicht außergewöhnlich, aber definitiv recht gut und flüssig zu lesen, aber ich habe trotzdem immer wieder gestockt und erstaunlich lange gebraucht, um das Buch zu lesen. Vielleicht auch weil die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Kailey, von Aidan und von Sharni, Aidens Schwester geschrieben sind, was ich tendenziell gut fand, aber während die Sichtweisen der beiden Frauen aus der Ich-Perspektive verfasst ist, wird die von Aidan aus der Er-Perspektive geschrieben, was mich jedes Mal aufs Neue wieder verwirrt hat.
Das liegt aber auch an den Charakteren. Eigentlich mag ich starke weibliche Charaktere, die wissen, wie man sich behaupten kann und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Kailey fand ich allerdings furchtbar. Sie hinterfragt keine einzige Anweisung, die ihr gegeben wird, sondern führt sie wie eine Marionette aus, selbst wenn sie vollkommen gegen ihr eigenes Gefühl gehen. Das fand ich furchtbar und hat dafür gesorgt, dass ich überhaupt nicht mit ihr warm geworden bin, sondern sie ehrlich gesagt, manchmal sogar ein wenig verabscheut habe. Man merkt ihr zu keinem Zeitpunkt die Zerrissenheit an, die eigentlich mit diesem Auftrag einhergehen müsste, sie lernt vor allem Aidan schließlich näherkennen und mag ihn sogar, dennoch führt sie immer wieder alles aus, was ihr befohlen wird und wirkt dabei erstaunlich kalt. Zudem fand ich es nicht gut, wie oft Kailey über den Körper und den Kleidungsstil ihrer Mitbewohnerin Cassie lästert. Immer wieder betont sie, dass sie mit ihren Kurven doch besser etwas anderes tragen solle und dass ihr ihre Kleider keinesfalls passen würde, weil sie selbst doch ach so schlank und groß ist. Ich fand diese Gedanken unglaublich verletzend, was zwar einmal mehr zeigt, wie gefühllos die Fae handeln, aber für mich dennoch unnötig ist. Aidan mochte ich da schon lieber, auch wenn er manchmal echt naiv ist. Man sollte meinen, dass ein Prinz der Drachen misstrauischer ist und kämpferisch, diesen Ruf haben die Draconis ja auch, aber er vertraut Kailey immer wieder, obwohl sie ihm keinen Anlass dazu gibt. Dennoch ist er ein guter Kerl, der versucht, richtig zu handeln und das beste für sein Volk will. Seine Schwester Sharni fand ich zwar immer wieder recht anstrengend, ich mochte aber auch sie deutlich lieber als Kailey. Sie war mir oft viel zu aufbrausend und emotional, was immer wieder zu mehr Problemen geführt als es löst. Tatsächlich bin ich mit keinem der Charaktere so richtig warm geworden, sondern war zumeist eher von ihnen genervt. Einzig Cassand

Bewertung vom 01.11.2021
Regenglanz
Omah, Anya

Regenglanz


ausgezeichnet

Das Cover und der farbige Schnitt des Buches sind wirklich etwas Besonders. Die Farben sind ebenso hervorragend wie der Titel und das Cover im Allgemeinen, weil alles es den Inhalt auf eine leise, aber bestimmte Art unterstützt.

Die Geschichte gefiel mir ebenfalls auf den ersten Blick: Als Simon Alissa das erste Mal sieht, ist er sich sicher, er kann ihr auf keinen Fall sein furchtbares Einhorn-Tattoo zeigen kann, zu dem ihn seine Freunde überredet haben und das er sich eigentlich überstechen lassen will. Als Alissa Simon das erste Mal sieht, hält sie ihn für einen sexistischen Idioten, der sich weigert, sich ein Tattoo von einer Frau stechen zu lassen. Doch er kann dieses Missverständnis glücklicherweise aufklären und überredet sie, doch sein Cover-up zu machen, schließlich will er die attraktive Frau mit den lilafarbenen Haaren unbedingt wiedersehen. Doch Alissa hat die Regel, sich niemals mit Kunden einzulassen und Simon kommt ihr mit seiner aufrichtigen, einfühlsamen Art viel zu nah. Sie will auf keinen Fall, dass er von ihrer Vergangenheit erfährt, immerhin hat sie sie selbst noch nicht richtig verarbeitet. Doch je öfter die beiden sich treffen, desto näherkommen sie sich und merken dabei gar nicht, dass sie dabei jemanden verletzen könnten…

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, hatte aber gerade deswegen ein wenig Angst, dass ich enttäuscht sein würde. Das war zum Glück gar nicht der Fall, sondern das Buch hat im Gegensatz meine Erwartungen noch übertroffen. Das liegt auch an dem unglaublich guten Schreibstil. Anya Omah hat eine außergewöhnliche Art zu erzählen, die eher leise und aufgeregt ist, dabei aber auch mitreißend, poetisch und emotional. Ich war direkt in der Geschichte und mich hat sie auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen.

Das liegt auch, vielleicht sogar vor allem an den Figuren. Ich habe sowohl Simon als auch Alissa als auch einen Großteil der Nebencharaktere direkt in mein Herz geschlossen und bin so froh, wenn ich sie im nächsten Buch wiedersehen darf. Alissa wirkt zunächst einmal unglaublich taff und selbstbewusst, einfach wie jemand, der sich von niemandem etwas sagen lässt, doch man stellt extrem schnell fest, dass man sich da täuscht. Ihr familiärer Hintergrund belastet sie während des ganzen Buches enorm und man merkt vor allem, wenn sie alleine ist, wie schlecht es ihr noch immer geht. Das hat mir jedes Mal wieder das Herz gebrochen, vor allem wenn man miterlebt, wie schlecht ihre Schwester sie noch immer behandelt. Genau deswegen mochte ich Simon auch so gerne, weil er sie nie drängt, ihm etwas zu erzählen, aber sie dennoch bei jedem Schritt bedingungslos unterstützt und immer geduldig mit ihr bleibt, obwohl er selbst eine nicht so einfache Vergangenheit hat. Mir gefiel einfach unglaublich gut, dass beide locker Teil meines Freundeskreises hätte sein können, weil sie so nahbar wirkten. Weder Simon noch Alissa sind total abgeklärt, was Dating angeht, sondern sind vor jedem Treffen nervös und fragen sich, ob es überhaupt richtig ist, sich zu treffen und ob es genug Themen gibt, über die sie sprechen können. Das hat es mir noch einmal leichter gemacht, sie in mein Herz zu schließen und sie fest darin zu verankern, trotz aller Probleme, die sie miteinander hatten.

Alles in allem ist die Geschichte als solche vielleicht gar nicht so innovativ, die Art zu erzählen und die Gestaltung der Charaktere macht es aber zu einem ganz besonderen Buch. Durch die poetische, leichte Art wird man direkt in die Geschichte gezogen und durch die sympathischen Charaktere will man auch gar nicht mehr aus dieser auftauchen. Der einzig negative Punkt ist vermutlich, dass ich noch bis zum nächsten Jahr auf die Geschichte von Calla und Jasper warten muss, obwohl ich sie jetzt schon gerne mit einem heißen Kakao in meinem Lesesessel lesen würde.

Bewertung vom 02.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches sind wirklich überragend. Ich liebe, dass die Farbe des Covers eigentlich recht schlicht ist, aber die Muster und kleineren Darstellungen machen es spannend, sodass man bei jeder Betrachtung das Gefühl hat, Neues zu entdecken. Zudem finde ich die kleinen Anspielungen, die man durch die Abbildungen entdecken kann, vor allem nachdem ich das Buch gelesen habe, wirklich cool.

Die Geschichte klingt nach einem durchschnittlichen Jugendfantasyroman, doch wer die Bücher von Kerstin Gier kennt, weiß, dass diese Geschichte viel mehr ist. Das liegt auch (vielleicht sogar vor allem) an ihrem unglaublichen Schreibstil. Ich bin jedes Mal aufs Neue verblüfft und begeistert, wie sie es schafft, mich ab der ersten Zeile vollkommen in das Buch zu ziehen und mich immer wieder zum Lachen zu bringen. Es gebt wenige Bücher, bei denen ich mir das Lachen in der Öffentlichkeit so sehr verkneifen muss, wie bei ihren Büchern, einfach weil viele Situationen so herrlich absurd geschildert werden oder die Charaktere einen so unterhaltsamen Humor haben.

Diese sind mir in dem Buch aber auch extrem ans Herz gewachsen. Quinn ist vor seinem Unfall ein bisschen arrogant, vielleicht sogar selbstgefällig, dennoch zögert er keine Sekunde, einem fremden Mädchen zur Hilfe zu eilen, das scheinbar bedroht wird. Schon das nimmt mich für ihn ein und ich mag ihn nach seinem Unfall ehrlich gesagt noch lieber, einfach weil er dann noch mehr erkennt, welche Menschen ihm wichtig sind und welche sich um ihn sorgen. Zudem mag ich, dass er seine neue Identität einfach so akzeptiert und selbst mit dem Unfall nicht so sehr hadert. Er hat natürlich immer wieder Tage, an denen er durch den Schwindel und das Humpeln extrem eingeschränkt ist, aber nachdem er erst einmal die Aufgabe hat, den Saum zu erforschen, wirkt unglaublich positiv, dass er seine Verletzungen überwinden kann. Auch Matilda habe ich schnell liebgewonnen, am Anfang vielleicht ein wenig aus Mitleid wegen ihrer wirklich anstrengenden Familie. Also wenn man solche Cousinen und Cousins hat, braucht man wirklich keine Feinde mehr, aber gerade deswegen sind Luise, Leopold und Mariechen vermutlich auch so unterhaltsam. Überhaupt sind die Nebencharaktere so unglaublich lebensnah beschrieben, dass man das Gefühl selbst zur Familie oder zumindest zur Nachbarschaft zu gehören, so gut lernt man sie kennen und lieben, manche allerdings mehr als andere.

Die Story als solche ist nicht besonders innovativ oder spannend und hat vielleicht sogar ein paar Schwächen, die mich aber erstaunlich wenig gestört haben. Ich fand es etwas schade, dass die Theorie des Saums zwar erklärt wird, man aber dafür echt wenig von dieser Welt erleben kann. Abgesehen von Quinns doch recht kurzem Abstecher spielt sich vieles in der uns bekannten Welt ab und so richtig habe ich die Regeln dieser neuen Welt noch immer nicht verstanden, aber um es mit Hyazinths Worten zu sagen, man sollte vielleicht einfach nicht zu genau darüber nachdenken. Diese Dinge haben mich während des Lesens auch nicht wirklich gestört, einfach weil ich nur so durch die Geschichte geflogen bin und mich das Buch trotzdem extrem gut unterhalten hat. Zudem bin ich mir sehr sicher, dass all dies im nächsten Teil eine viel größere Rolle spielen wird, auf den ich mich nicht zuletzt wegen des super gemeinen Endes echt freue und gar nicht weiß, wie ich bis nächstes Jahr warten soll.

Bewertung vom 02.10.2021
Ein Buch, vier Jahreszeiten
Funk, Kristin

Ein Buch, vier Jahreszeiten


sehr gut

Das Cover finde ich tatsächlich ziemlich süß. Es ist nicht so schlicht, wirkt dabei aber zum Glück auch nicht überladen, sondern eher edel, obwohl dort recht plakativ Bilder abgebildet sind, die stellvertretend für die verschiedensten Jahreszeiten steht.

Das Buch als solches ist keine neue Idee, sondern greift vielmehr Dinge auf, die vermutlich jeder schon einmal gesehen oder vielleicht auch ausprobiert hat, dennoch gefiel mir das Konzept besser, als ich erwartet hätte. Für jeden Monat gibt ein ganzes Kapitel, das wiederum aus einer Vielzahl verschiedenster Unterthemen besteht.

Das Buch beginnt mit dem Frühling und einem Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff. Ich finde das ehrlich gesagt eine schöne Sache, die natürlich ebenfalls nicht neu ist, aber die Kombination aus schönen (fast schon instagrammäßigen) Bildern und klassischen, literarischen Texten passt erstaunlich gut, weil es eben nicht zu anspruchsvoll ist, dennoch durch ebenjene Texte auch nicht zu seicht wird. Ich mag diese Anordnung dieser verschiedenen Elemente recht gerne, weil mich natürlich bei Weitem nicht alles interessiert, man diejenige Thematik mit dem Umschlagen der Seite direkt hinter sich lassen kann. Dabei sind viele Themen, Rezepte oder Texte nicht neu, nicht einmal besonders innovativ, dennoch liefern einige Sachen dennoch neue Anregungen und motiviert einen, vielleicht doch etwas anderes auszuprobieren. Beim Frühling gibt es beispielsweise das Rezept zu Blütenbomben. Das ist natürlich etwas, das man mindestens vom Sehen kennt, als ich es aber hier in dem Buch gesehen habe, hatte ich direkt Lust, es selbst einmal im Frühling (der zugegebener Weise im Moment noch recht weit weg zu sein scheint) auszuprobieren. Auch die kleinen To Dos zu Beginn eines jeden Monats fand ich super, weil es eben einfach Anregung bietet, was man in den kommenden Monaten machen könnte und auf welche Dinge davon man wirklich Lust hätte. Nicht alles davon macht für einen persönlich natürlich Sinn, aber es macht teilweise mehr Lust auf die kommende Jahreszeit.

Alles in allem fand ich das Buch ebenso wie das Cover wirklich süß. Es macht Spaß sich die verschiedensten Themen zu den jeweiligen Jahreszeiten durchzulesen. Obwohl ich vieles schon kannte, motiviert die Art und Weise der Gestaltung doch das ein oder andere mal auszuprobieren.

Bewertung vom 26.09.2021
Der Sohn des Odysseus
Thor, Annika

Der Sohn des Odysseus


sehr gut

Das Cover finde ich wirklich gelungen und extrem passend für die Neuauflage des Klassikers. Mir gefällt zudem, dass die Farbwahl eher schlicht und edel denn auffällig wirkt, allerdings bin ich mir unsicher, ob das Buch als solches mir in einer Buchhandlung überhaupt ins Auge gesprungen wäre, weil die Aufmachung sich schon eher an einen Klassiker anlehnt und deswegen eventuell etwas altbacken wirken könnte. Die Illustrationen gehen in eine ähnliche Rolle, weil sie eher (zumindest unserer Vorstellung nach) antik angehaucht sind. Dennoch lockern sie die Kapitel sehr gekonnt auf.

Zum Inhalt muss eigentlich nicht mehr viel gesagt werden, weil den meisten die Geschichte des großen trojanischen Helden Odysseus und seiner anschließenden Irrfahrt zumindest in Auszügen bekannt ist, auch wenn sie hier aus der Sicht dessen Sohnes Telemachos erzählt wird. Dieser war erst ein Jahr alt, als sein Vater in den Krieg zog, um Helena, die Frau des Menelaos, zurückzuholen. Nach dem Ende des mehr als 10 Jahre andauernden Krieg wartet der Sohn ebenso wie dessen Mutter sehnsüchtig darauf, dass der König zur kleinen Insel Ithaka zurückkehrt, doch dies passiert nicht. Stattdessen müssen sich Telemachos und Königin Penelope mit penetranten Freiern auseinandersetzten, die die Königin heiraten wollen, um selbst König der Insel zu werden. Währenddessen hört der Junge immer wieder von den Heldentaten seines Vaters und beschließt irgendwann, sein Schicksal nun selbst in die Hand zu nehmen.

Ich habe die Odyssee tatsächlich bereits mehr als einmal gelesen und schon häufig gedacht, dass mich interessieren würde, wie das Leben des Telemachos ohne seinen Vater so verlaufen ist, immerhin hat er ihn gar nicht kennengelernt, steht aber dennoch ein Leben lang im Schatten des so gewitzten und klugen Helden. Dieses Buch gibt zumindest eine Idee davon, wie sein Leben hätte aussehen können und ich finde das Buch durchaus interessant, allerdings vielmehr in Bezug auf die Adaption des Originaltextes. Ich fand es spannend, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu finden und die Veränderungen, die sich dadurch auch bei den Charakteren ergeben, zu erkennen. Allerdings fand ich, dass es sich hierbei so richtig um eine moderne oder eine so richtig für Kinder geeignete Adaption handelt. Selbst die Art zu schreiben, orientiert sich eher an der Übersetzung der Odyssee als an modernen Texten. Das ist natürlich nichts Schlechtes, so hat man direkt das Gefühl, sich in einer mythologischen, vielleicht sogar historischen Geschichte zu befinden. Ich finde es aber besonders für die eher jüngere Zielgruppe durchaus schwierig, der Geschichte so folgen zu können. Auch die Charaktere machen es einem da nicht so leicht, weil sie wirklich eher mythologische Figuren und Helden bleiben, statt zu liebgewonnen Charakteren zu werden.

Alles in allem fand ich das Buch durchaus spannend, obwohl ich die Odyssee mehr als einmal gelesen habe und sich diese Geschichte recht nah daran bewegt, abzüglich der persönlichen Geschichte des Telemachos natürlich. Es handelt sich hierbei in meinen Augen vor allem um eine eher klassische Mythenadaption, was für mich interessant ist, aber für viele Kinder und Jugendliche als erster Zugang möglicherweise nicht ganz so spannend sein könnte, schon alleine, weil einen die vielen verschiedenen Charaktere und Handlungsabschnitte eher überfordert könnten.

Bewertung vom 26.09.2021
Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1
Messenger, Shannon

Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich recht gelungen, auch weil es ziemlich auffällig und sehr typisch für das Genre ist. Zudem mag ich, dass man durch das Cover schon einen recht guten Eindruck von den Figuren und der Art der Handlung bekommt.

Ich war absolut gespannt auf die Geschichte und obwohl mich Kleinigkeiten doch gestört haben, habe ich das Buch im Großen und Ganzen wirklich genossen. Das liegt auch an dem Schreibstil, der super angenehm und leicht ist. Selbst wenn ich an manchen Stellen aufgrund des Inhalts kurz gestockt habe, hat mich der Schreibstil wirklich mitgerissen und dafür gesorgt, dass ich besonders ab der Hälfte durch das Buch geflogen bin.

Mit der Geschichte hatte ich da hin und wieder schon mehr Probleme, nicht, dass ich die Story blöd gefunden hätte, absolut nicht, aber ich fand, dass man oft doch große Ähnlichkeiten zu Harry Potter finden konnte. Das ist grundsätzliches ja nichts Schlechtes, immerhin ist das noch immer eines meiner absoluten Lieblingsbücher, aber hier waren (zumindest für mich) dann doch eine Spur zu viele Details ähnlich, die man teilweise auch ohne Probleme hätte ändern oder weglassen können. Allerdings ist die Stimmung in dem Buch auch eine ähnliche und man fühlt sich auf der magischen Elfen-Schule direkt heimisch. Man hätte sich manchmal aber ein bisschen mehr Zeit für den Alltag von Sophie, Dex, Fitz und den anderen nehmen können, stattdessen jagt ein Ereignis das nächste und Sophie verletzt sich dauernd. Natürlich wird die Story dadurch auch nicht langweilig, ich bin aber ein großer Fan davon, die Figuren auch mal in ihrem Alltag erleben zu können und besonders, wenn die Geschichte an magischen Schulen spielen, bin ich gerne bei den Unterrichtsstunden oder dem Kennenlernen der neuen Traditionen dabei. Das kommt mir hier wirklich ein bisschen ein bisschen zu kurz, weil man durch diese Beschreibungen noch mal ein besseres Gefühl für die fantastische Welt hätte bekommen können.

Auch bei den Charakteren bin ich ein wenig zwiegespalten. Ich mag Sophie ab den ersten Seiten wirklich gerne und habe sie mit zunehmendem Verlauf der Geschichte auch immer mehr in mein Herz geschlossen, auch wenn sie mir manchmal ein bisschen zu perfekt ist und moralisch immer komplett einwandfrei handelt. Dennoch ist dieses Verhalten absolut nachvollziehbar, schließlich hat sie nie wirklich dazugehört und will jetzt, nachdem sie ihren Platz gefunden hat, diesen auf keinen Fall wieder verlieren. Vielleicht aber auch deswegen ist Dex, der sich immer wieder (teilweise fiese) Streiche ausdenkt, um der arroganten Stina eins auszuwischen und ein absolutes Ass in Alchemie ist. Ich mag, dass er immer bedingungslos für Sophie da ist und sie schon von Anfang an unterstützt, obwohl er sie zu diesem Zeitpunkt nicht einmal richtig kennt. Allerdings sind nicht alle Charaktere so gut und klar gezeichnet, vor allem Sophies Freunde aus der Schule bleiben für mich total blass und sind fast schon uninteressant. Ich hatte hier ein wenig das Gefühl, dass man ein paar zu viele Figuren, vor allem im Bezug auf die noch folgenden Bücher, eingebaut hat und wenig Zeit hatte, denen auch noch mehr Struktur als einen Namen zuzuweisen.

Alles in allem habe ich das Buch trotz aller Kritik wirklich gerne gelesen und ich finde sowohl den Schreibstil als auch die Gestaltung der Welt wirklich gelungen, auch wenn einiges doch an Harry Potter erinnert. Ich hoffe, dass die Autorin es schafft, in den nächsten Büchern noch ein bisschen mehr ihre eigene Stimme finden kann und sich etwas weniger inspirieren lässt. Ich will aber unbedingt wissen, wie es weitergeht und deswegen auf jeden Fall den nächsten Teil lesen, mal sehen, was ich danach dazu sagen kann.

Bewertung vom 26.09.2021
Die Flucht beginnt / Survivors Bd.1
Pfeiffer, Boris

Die Flucht beginnt / Survivors Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist wirklich schön gestaltet. Ich mag die Farbkombinationen, die eindrucksvoll belegt, wie unterschiedlich die Fische, die ja in diesem Buch die Hauptrolle spielen, sind, wie sie aber dennoch miteinander harmonieren. Auch die Illustrationen im Buch sind wirklich wunderschön und machen die Geschichte wirklich lebhaft.

Die Story klang gar nicht so spektakulär: Zacky ist ein Leoparden-Drückerfisch und lebt, seit er denken kann, in einem Riff im offenen Meer. Eines Morgens wacht er auf und plötzlich ist alles anders: Das Meer fühlt sich ungewöhnlich warm an und die Sonne scheint nicht wie gewohnt aufgehen zu wollen. Auch die anderen Riffbewohner scheinen die Veränderungen wahrzunehmen, der Wanderhai Heuler jagt vor Hunger plötzlich Fische, die sonst so gar nicht sein Beuteschema sind und auch die Regeln an der Putzstation scheinen vollkommen außer Kraft gesetzt. Alle scheinen nur noch von Hunger angetrieben werden und versuchen verzweifelt in den Liedern ihrer Vorfahren nach einer Lösung. Doch dann beginnt das Riff abzusterben und aus der Tiefe erhebt sich eine tödliche Gefahr, der die Fische nur gemeinsam entkommen können.

Ich fand das Cover so unfassbar schön und die Geschichte zumindest ansprechend, sodass ich mir das Buch zumindest einmal anschauen wollte und ich muss sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat. Der Schreibstil ist eher einfach und schlicht gehalten, aber er büßt dadurch nichts an Emotionalität und Eindruckskraft ein.

Auch die Geschichte, von der ich eigentlich nicht so super viel erwartet habe, hat mich echt mitgerissen. Am Anfang fand ich es noch seltsam, wie die Fische denken und wie fokussiert sie auf das Lied ihrer Vorfahren sind, aber das hat sich mit jeder Seite, die ich gelesen habe, geändert. Ich habe die Fische, egal ob Zacky, Heuler oder DonDon wirklich schnell in mein Herz geschlossen und so richtig mit ihnen mitgefiebert. Ich hätte wirklich nicht erwartet Fische verschiedenster Art auf so wenig Seiten so gut kennenzulernen und echt emotional mit ihnen mitzuleiden.

Alles in allem ist das Buch wirklich gelungen, auch wenn ich es etwas kurz fand und die Reihe für mich gerne auch nur zwei Teile haben könnte, die dafür länger sind. Ich bin mir allerdings etwas unsicher, ob ich das Buch auch schon für recht junge Kinder geeignet finden würde, es werden durchaus emotionale und manchmal auch verstörende Themen angesprochen, von denen ich nicht genau weiß, wie Kinder sie aufnehmen würden (manchmal sind sie da ja aber nicht so empfindlich wie ein Erwachsener, weil sie Dinge gar nicht so sehr hinterfragen).

Bewertung vom 15.09.2021
The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1
Ocker, Kim Nina

The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1


sehr gut

Das Cover ist in natura noch deutlich schöner, als ich gedacht hätte. Die Farben sind super knallig und passen perfekt zu meiner Vorstellung von Frühling und Sommer, allerdings finde ich die Intention so mäßig passend, weil diese gerade in diesem Buch keine zentrale Rolle spielen, ich hätte winterliche Farben eventuell etwas passender gefunden. Das mindert aber nicht die Schönheit des Covers als solches.

Ich weiß nicht so genau, was ich von dem Buch erwartet habe, aber ich mochte die New Adult Romane von Kim Nina Ocker bisher wirklich gerne und habe mich deswegen durchaus auf dieses Buch gefreut. Zum Glück wurde ich auch nicht enttäuscht, obwohl es mir das Buch zu Beginn doch ein wenig schwer gemacht hat. Der Schreibstil ist allerdings wirklich gut: Leicht und flüssig, sodass ich trotz einiger Anlaufschwierigkeiten wirklich gut durch das Buch geflogen bin und es recht schnell durchlesen konnte.

Die Geschichte hat mir vor allem zu Beginn mehr Schwierigkeiten gemacht, weil sie mich nicht so richtig gepackt hat. Das lag aber überhaupt nicht an der Idee, weil ich die wirklich gut fand. Die Idee von Häusern, die zumindest indirekt die Jahreszeiten kontrollieren und für die Ausgewogenheit dieser im Jahr sorgen, fand ich unglaublich spannend und erstaunlich innovativ. Das Problem war vielleicht, dass Bloom sich so gegen die Familie gesträubt hat und gar nicht mehr Teil davon sein wollte, was ich absolut verstehen konnte, schließlich haben diese sie nicht unbedingt gut behandelt, aber das hat es mir auch echt schwer gemacht. Die wenigen Informationen wurden mir am Anfang einfach eine Spur zu oft wiederholt, sodass ich beim dritten oder vierten Mal der Betonung der Wichtigkeit des Frühlingsballs ein bisschen die Augen verdreht habe. Ja, ich habe verstanden, warum dieses Ritual so wichtig ist und warum man es unbedingt braucht, um die Welt im Gleichgewicht zu halten, aber es wird mir dann doch zu oft erwähnt. Das ist natürlich nur eine Kleinigkeit, sorgt aber dennoch dafür, dass ich Schwierigkeiten hatte, so richtig in die Geschichte zu kommen. Als ich dann aber einen Zugang zu Bloom und ihrer Geschichte gefunden hatte, wurde es deutlich leichter.

Dazu trugen nach einer gewissen Zeit auch die Charaktere bei. Zu Beginn fiel mir aber auch der Zugang zu diesen extrem schwer. Bloom mochte ich schon von Anfang an wirklich gerne, sie wirkt zu Beginn eher zurückhaltend und fast schon schüchtern, das relativiert sich aber mit dem Verlauf des Buches. Sie wird mit dem Erstarken ihrer Kräfte sehr viel selbstbewusster und lässt sich nicht mehr einschüchtern oder ausschließen, egal wovon. Das fand ich wirklich gut und ich habe sie nach und nach wirklich ins Herz geschlossen. Mit den Nebencharakteren habe ich mich da aber schwerer getan, vor allem weil sie einfach nicht vorkommen. Bloom hat zwar eine beste Freundin, dadurch dass sie aber nicht in die phantastische Welt eingeweiht ist, bleibt sie für mich ein bisschen außen vor und sehr blass. Das gleiche gilt auch für viele anderen Nebencharaktere, die erst mit Verlauf des Buches ein wenig an Farbe und Kontur gewinnen. Mir fehlt dabei einfach neben den Protagonisten der eine oder die eine, der mein Herz gewinnt, es bricht und wieder zusammensetzt, weil er oder sie einfach ein so guter Freund ist. Das können Bloom und Kevo leider nur bedingt ausgleichen, auch wenn man deren Chemie förmlich greifen kann und ich sowohl ihre Zuneigung als auch ihre Konflikte gut nachvollziehen konnte.

Alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne, weil ich die Idee, den Schreibstil und die Protagonist:innen wirklich gerne mochte. Allerdings habe ich echt lange gebraucht, um in die Geschichte so richtig reinzukommen und noch konnten mich die Nebencharaktere nicht so richtig überzeugen. Ich freue mich aber dennoch schon auf den zweiten Teil der Reihe, weil ich nach diesem Ende unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Bewertung vom 11.09.2021
Keeping Dreams / Keeping Bd.2
Savas, Anna

Keeping Dreams / Keeping Bd.2


ausgezeichnet

Ich mag das wunderschöne Cover genauso gerne wie das des ersten Teils. Die sanften Farben und die Verwendung von Grün und Rosa passt ziemlich perfekt zu der Geschichte von Julian und Lilly.

Die Story klang erstmal ebenfalls recht gut: Lilly erfährt, dass ihr Freund sie mit einer ihren besten Freundinnen betrogen hat und bricht sich prompt in einer wichtigen Probe den Knöchel. Daraufhin muss sie ihren Traum von einer Ausbildung als Balletttänzerin an der Juilliard aufgeben, während ihre Zwillingsschwester den Traum weiterhin leben darf. Wütend und verzweifelt will Lilly nur eins, von vorne anfangen und nicht mehr tanzen. Sie entscheidet sich alleine an die Faerfax University zu gehen, an der früher schon ihre Mutter studiert hat. Dort muss sie ausgerechnet mit dem Frauenschwarm Julian zusammenwohnen, der ihr mit jedem Wort den letzten Nerv raubt. Doch als sie erkennt, dass sie nicht die einzige ist, die Probleme hat, sieht sie Julian plötzlich mit anderen Augen und er kommt ihr näher, als sie wollte, dabei hat sie doch erstmal genug von Typen…

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den ersten Teil ganz nett und vom Thema her, sogar recht spannend fand, es aber einfach nicht so richtig abholen konnte und mir die Figuren nicht richtig nahe kamen. Deswegen war ich skeptisch, ob mich der zweite Teil da mehr überzeugen konnte und ich bin mehr als froh, dass ich Anna Savas noch eine Chance gegeben habe. Zunächst einmal gefällt mir auch hier der Schreibstil ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin hat eine wunderbar leise und aufgeregte Art zu erzählen, der an den richtigen Stellen emotional und mitreißend ist. Das war auch im ersten Teil schon in Ansätzen zu spüren, aber so richtig gepackt hat er mich dort im Gegensatz zu diesem Band nicht.

Das lag vermutlich auch an den Figuren: Obwohl Lilly am Anfang dauernd zornig, schlecht gelaunt oder verzweifelt, konnte ich ihr Verhalten fast immer sehr gut verstehen. Sie hat einfach einen unglaublichen Verlust erlitten und muss sich von einem auf den anderen Tag komplett neu orientieren. Ich konnte echt verstehen, dass ihr das auch so schwerfällt, weil sie an ihrer Zwillingsschwester dauernd sehen muss, wie es gewesen wäre, ihren gemeinsamen Traum zu leben. Aber auch Julians Probleme konnte ich zu jeder Zeit nachvollziehen und ich habe emotional total mit ihm mitgelitten, wenn sein Vater seine Gefühle wieder einmal übergeht. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau, wie die beiden es geschafft haben, mein Herz im Sturm zu erobern, während Cole und Tessa aus dem ersten Teil es maximal gestreift haben. Das liegt vielleicht auch daran, dass man die Universität und einen großen Teil der Charaktere schon kennt und sich so vollkommen auf die Charakterentwicklung von Julian und Lilly konzentrieren kann. Ein großer Pluspunkt der beiden war auch, dass sie meistens recht ehrlich zueinander waren, ja sie schaffen das beide nicht immer und sie brauchen manchmal ein wenig, um sich gewisse Dinge selbst einzugestehen, aber ich fand das immer sehr glaubwürdig und es wurde nicht künstlich in die Länge gezogen, man hat den beiden aber gleichzeitig Raum gelassen, um sich zu entwickeln und gemeinsam zu erkennen, was sie wollen.

Alles in allem bin ich so froh, dass ich auch den zweiten Teil der Reihe gelesen habe, weil ich sonst ein wirklich tolles Buch verpasst hätte. Ich habe Julian mit seine kleinen Gesten und Lilly mit ihrer selbstbewussten Art wirklich in mein Herz geschlossen und habe ihnen die ganze Zeit gewünscht, dass die beiden es schaffen, zusammen glücklich zu werden. Ich freue mich jetzt schon riesig auf den dritten Teil der Reihe, Jamie hat es schon in diesem Buch geschafft, mich für ihn zu gewinnen und ich hoffe, er bekommt seine Ella.