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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2011
Was wirklich zählt
Hahne, Peter

Was wirklich zählt


ausgezeichnet

"Über uns, Gott und die Welt ein bisschen intensiver nachzudenken, ist sicher nicht verkehrt." meint Peter Hahne und präsentiert in seinem neuen Buch, die jetzt noch einmal durchgesehenen Kolumnen, die seit langer Zeit Woche für Woche in der "Bild am Sonntag" erscheinen.

Erstaunlich aktuell, mit dem Amoklauf auf Utöya, beginnt der Autor und erinnert daran, dass es die absolute Sicherheit nirgends gibt. Hahne setzt Gott als Antwort auf die Ausweglosigkeit. Er, der Christ, schreibt, dass er aus seiner Beziehung zu Gott Hoffnung schöpft: "Sonst hätte der Teufel gesiegt." Diesen letzten Satz hätte er sich sparen können!

Viele Fragen geht Peter Hahne an: "Benötigen wir Gott, um uns die Welt zu erklären? Da kommt mir der Autor sehr zahm vor.

An die Ausländerfrage, den Parallelstaat und viele weitere Themen wagt sich Hahne und wird zum Teil sehr theologisch: "Soll man für Taliban beten?" Hahnes Antwort bleibt mir bei dieser Frage verborgen, statt dessen spielt er Thomas de Maiziere gegen Margot Käßmann aus und wirft ihr vor, sich auf dem Dresdner "Kirchentag mit weltfremd - naiver Friedenslyrik" angebiedert zu haben.

So bunt und vielschichtig wie das Leben in unserer Gesellschaft sind auch Hahnes Themen, leider kommt mir bei allem Lesen zu wenig Hahne dabei heraus.

Er weiß sehr genau, dass er besonders unter dem Kirchenvolk eine gewichtige Stimme hat. Genau deshalb hätte er sich an vielen Stellen klarer und eindeutiger äußern müssen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2011
»Wir können nicht alle wie Berta sein«
Mattes, Eva

»Wir können nicht alle wie Berta sein«


ausgezeichnet

Peter Zadek: "Eva, bitte, glühst du noch eine Weile für mich?"

Eva Mattes hat noch Jahre Zeit bis sie ihren 60. Geburtstag feiert und dennoch legt sie jetzt bereits ihre Autobiografie vor. Das mag erstaunen, aber ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen.

Die Schauspielerin kann auch schreiben stelle ich zunächst fest. Spannend erzählt sie von einem Termin zum anderen hetzend aus ihrem Leben. Von ihren berühmten Eltern die sich scheiden ließen als sie zwei Jahre alt war.

Die Autorin erzählt dann wie sie an ihre ersten Aufträge im Synchronstudio kam. So lieh sie ihre Stimme unter anderem dem kleinen Timmy aus der amerikanischen Serie "Lassie" und auch Pippi Langstrumpf.

Besonders interessant wird es als Eva Mattes von Begegnungen mit prominenten Künstlern schreibt. Da plaudert sie über Begegnungen mit Ilja Richter, Senta Berger, Rainer Werner Fassbinder, Bernhard Minetti und vielen anderen, dabei landet die Autorin glücklicherweise nie in der Kitschschublade.

Die Mattes schreibt von sich und ihrer Arbeit, so ganz nebenbei entstand damit aber auch eine detailreiche und farbenfrohe vorgetragene Chronik von Filmgeschichte und anderen Schauspielkarrieren der letzten Jahrzehnte in Deutschland.

Vieles kommt mit Eva Mattes wieder zurück in die Erinnerung. Zum Beispiel der damals so revolutionäre Vietnamfilm von Michael Verhoeven, in dem die Autorin als Teenagerin mit Friedrich von Thun und Ewald Prechtl zusammen arbeitete.

War ich anfangs skeptisch vor der Autobiografie einer so jungen Autorin, bin ich nun begeistert. Eva Mattes hat die beiden Erzählebenen in ihrem Buch, ihre persönliche Karriere und die Beleuchtung der Filmszene so gut miteinander kombiniert, dass das Lesen ihres Buches eine wirkliche Bereicherung ist!

14 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2011
Vorübergehend nicht erreichbar
Gudmundsson, Einar Mar

Vorübergehend nicht erreichbar


ausgezeichnet

Gudmundsson rechnet ab . . .

Der isländische Autor schreibt eine beeindruckende Liebesgeschichte. Protagonisten sind der Knastologe Einar und dessen Freundin Eva die meißt versucht blau ihr Leben zu meistern.

Während Einar Mar Gudmundsson diese Geschichte in aller Detailfreude und manchmal auch Hoffnungslosigkeit beschreibt, landet er aber auch immer wieder bei seiner eigenen Person und seiner eigenen Alkoholsucht. Auch er selbst war vorübergehend nicht erreichbar.

In aller Offenheit schildert der Autor sehr authentisch die einzelnen Phasen der Alkoholkrankheit, ja macht noch einmal deutlich wie sehr es eine Krankheit ist und wie sie doch völlig anders als alle anderen Krankheiten behandelt werden muss.

Themen wie Wut, Enttäuschungen, Scham und Ehrlichkeit anderen gegenüber und was sicher viel schwerer sein kann, sich selbst gegenüber, behandelt Gudmundsson feinfühlig und in genauer Kenntnis der vielen täglichen Schwierigkeiten in denen ein Alkoholkranker steckt.

Dem Autor ist mit diesem Buch ein Meisterwerk gelungen. Aus dem Kampf zwischen Alkohol und Mensch, lässt er die Hoffnung auf ein Leben im trockenen Zustand siegen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2011
Lieber Bruder in Rom!
Parzany, Ulrich;Beckstein, Günther

Lieber Bruder in Rom!


weniger gut

Mit bekannten Namen kann sich dieses Büchlein schon schmücken. Um so peinlicher was hier im Vorfeld des Papstbesuches produziert wurde. Was soll eigentlich Anliegen dieses Buches sein?

Neues sucht man vergeblich in diesen 150 Seiten. Altes wurde oftmals nicht mal ansatzweise tiefgründig vorgetragen.

Für mich ist dieses Brieflein an den lieben Bruder in Rom eine traurige Schmunzelnummer, ob wirklich jemand der Autoren glaubt Benedikt würde dieses Büchlein jemals lesen?

Für mich erschließt sich ganz einfach der Sinn dieses Buches zum derzeitigen Zeitpunkt nicht oder haben doch wieder einmal die recht, die behaupten dies alles wäre Marketing und würde es in der Kasse etwas lebhafter klingeln lasen?

Zum Kauf kann ich niemandem raten!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2011
Makarios
Engeli, Manfred

Makarios


sehr gut

Das Buch des Psychologen Manfred Engeli auf einen Satz zusammengefasst würde bei mir so heißen: Begib Dich in die Anhängigkeit Gottes und Du wirst glückselig!

Dies zu behaupten scheint mir sehr mutig zu sein und so richtig anfreunden kann ich mich mit dieser These noch nicht. Wer von uns will schon in Abhängigkeit zu jemandem leben?

Mit seinen 11 kurzen Kapiteln mutet das Buch dann auch beinah wie ein Lehrbuch für das Fach Glückseligkeit an. Mit Hilfe von Formeln und schematischen Darstellungen versucht der schweizer Psychologe das Beziehungsdreieck Gott - Ich - Du und auch die holländische Brücke zu erklären. Das alles klingt spannend, vielleicht ein wenig zu theoretisch, will man das Gelesene dann auch noch auf seine eigene Person übertragen und in den geistlichen Alltag hin übernehmen.

Weit aus besser gefallen mir da die Passagen von Manfred Engeli in denen er von unserem Verhältnis zu Gott spricht. Mir gefällt sehr gut, dass der Autor da ganz bewußt das Wörtchen "uns" verwendet. Damit wird klar, dass Engeli sich mit seinem Leser zusammen auf den Weg zu Gott macht und nicht alle Weisheit bereits mit Löffeln geschaufelt hat.

So wirklich absolut Neues habe ich in diesem Buch nicht gefunden, aber es in so kurzer gut formulierter Form noch einmal in Abschnitten lesen zu können, ermöglicht die Chance das Gelesene wie bei einem Andachtsbuch sacken zu lassen um zu überblicken: Wo stehe ich mit meiner Person? Lasse ich mich eigentlich bereits ganz auf Gott ein oder gibt es da doch noch Möglichkeiten die Beziehung zu ihm zu intensivieren? Plötzlich klingt es nicht mehr so abweisend in meinen Ohren, wenn ich von der Abängigkeit zu Gott lese.

Bei Manfred Engeli wird der Weg zur Glückseligkeit sichtbar, zum Nulltarif verspricht er ihn mir nicht, deshalb empfiehlt sich das Studium dieses Büchleins!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2011
Es war, als würde ich fallen
Dingeldey, Rosemarie

Es war, als würde ich fallen


gut

"Es geht nicht darum, mit einer Behinderung "fertig" zu werden, sondern vielmehr, damit umzugehen und sie ins Leben mit hinein zu nehmen." (S. 83). Genau davon handelt dieses Büchlein der selbst betroffenen Autorin Rosemarie Dingeldey.

Als Gymnasiastin wurde sie in ein Landeskrankenhaus für Psychiatrie eingewiesen. Viele Wochen brachte sie dort zu. Bis auf Eine empfand sie die Schwestern als hart und lieblos. Ihre Psychose wurde mit Elektroschocks behandelt, bei der Einnahme von Medikamenten wurde sie manchmal belogen und wenn das Essen gebracht wurde, verschlossen die Schwestern die Toiletten damit niemand sich mit einem Messer selbst Schaden zufügen konnte.

All das erzählt die heute 55 Jahre alte Autorin. Sie schreibt darüber wie sie nach ihrer Entlassung den Einstieg in ihr Gymnasium nicht mehr schaffte und wie sie immer wieder auch auf Menschen traf, die es gut mit ihr meinten. Vielleicht kann sie auch deshalb heute schreiben: "Der Glaube an Gott ist mir jedoch nie verloren gegangen." (S. 29). Gott nähert sich uns Menschen oft in Form unseres Nächsten. Rosemarie Dingeldey hat dies nicht nur einmal erlebt.

Was sie schreibt macht betroffen und lässt mich oft wüten werden. Der Umgang mit Psychoseerkrankten ist völlig neu zu überdenken, Aufklärung in aller Offenheit und auch Öffentlichkeit tut not.

Gleich zu Beginn schreibt die Autorin: "Ich bin nicht zufällig so; mein Vater im Himmel hat mich so gemacht." (S. 7). Auch wenn ich nicht alle Ansichten von Rosemarie Dingeldey teile, so ist ihr Buch doch ein wichtiger Beitrag zum Thema wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit psychisch Erkrankten um!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2011
Torso
Fleischhauer, Wolfram

Torso


ausgezeichnet

Mitten in Berlin, in einem Hochhaus, findet die Polizei einen Frauenkörper. Dieser Torso mit aufgesetztem Ziegenkopf bleibt nicht das einzige Mordopfer. Wenig später steht Hauptkommissar Zollanger vor der nächsten Leiche.

Im Grunde genommen steckt in diesem vorzüglich geschriebenen Krimi eine brisante und hochaktuelle Gesellschaftskritik. Wolfram Fleischhauer malt ein Bild, dass wir alle nur zu gut aus der Gegenwart kennen: Die Polizei hat nur von Nichts eine Ahnung. Ebenso wichtig wie die Suche nach dem Mörder ist in dieser Story auch die Stadt Berlin und ihr krimineller Sumpf, der sich hinter Nobelkulissen verborgen hält.

Dieser Roman hat alles was ihn zu einem Bestseller werden lassen kann. Jeder Leser kann sich an einer Stelle der Geschichte selbst finden, durch den geschickten Mix von Politik, Bankgeschäften und krimineller Energie scheint er nicht einmal weit hergeholt zu sein.

Unbedingte Leseempfehlung!

Christian Döring

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.