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MaWiOr
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Halle

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Insgesamt 3533 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2024
Unser neues Auge im All - Das James-Webb-Weltraumteleskop
Mundzeck, Till

Unser neues Auge im All - Das James-Webb-Weltraumteleskop


ausgezeichnet

Ende 2021 wurde das James-Webb-Weltraumteleskop in eine Umlaufbahn gebracht und beobachtet nun in einer Entfernung von fast 1,5 Millionen Kilometer von der Erde das Universum im Infrarotlicht. Damit begann eine neue Ära der Himmelsbeobachtung und das Webb hilft bei der Beantwortung vieler Fragen, die wir über den Kosmos haben. Seit Sommer 2022 schickt das Milliardenprojekt von NASA, ESA und CSA spektakuläre Bilder ferner Nebel und Galaxien zur Erde. Mit einer bisher unerreichten Auflösung werden so Geheimnisse des Universums sichtbar. Auch die Frühzeit des Weltalls kann damit erforscht werden.

Die Neuerscheinung „Unser neues Auge im All“ liefert spektakuläre Bilder unentdeckter Welten – untergliedert in fünf Kapitel mit Fragen, die die Wissenschaftler an das Webb-Teleskop stellen: „Wie hat das Universum begonnen?“, „Wie entstehen Galaxien?“, „Wie werden Sterne geboren?“, „Wie entwickeln sich Sonnensysteme?“ und „Sind wir allein im All?“. Bereits die ersten Aufnahmen lieferten wertvolle Hinweise auf die kosmischen Maßstäbe. Darüber hinaus wurden hunderte von zuvor verborgenen Sternen und Planetensystemen sichtbar gemacht.

Die großformatigen (oft doppelseitig) Aufnahmen laden zum Staunen und Träumen ein, man kann sich längere Zeit darin vertiefen. Der Wissenschaftsjournalist und Physiker Till Mundzeck gibt dazu wissenschaftlichen, aber doch verständlichen Erklärungen. Ergänzt wird die Neuerscheinung durch ein Glossar der wichtigsten Begriffe und ein kleines Kompendium der großen Weltraumteleskope. Fazit: Ein phantastischer Bild-Text-Band.

Bewertung vom 31.01.2024
Auf den Spuren von Caspar David Friedrich
Sello, Gottfried

Auf den Spuren von Caspar David Friedrich


ausgezeichnet

Das Jahr 2024 steht ganz im Zeichen des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774-1840). Wie beliebt der berühmte Maler der Romantik heute noch ist, beweist die Neuerscheinung, die nach 2006 im Jubiläumsjahr eine zweite Auflage erlebt.

Der Kunstkritiker Gottfried Sello (1913-1994) wandelte dabei auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Dabei geht er chronologisch und sich an den Lebensstationen orientierend vor – von der Heimatstadt Greifswald über die frühen Dresdner Jahre bis zu seinen zahlreichen Reisen nach Rügen, ins Riesengebirge oder in den Harz. Sello erkundet die Landschaften, die Friedrich in seinen Werken festgehalten hat. Ob die Türme von Greifswald, die Klosterruine Eldena, die Kreidefelsen auf Rügen, das Elbtal bei Dresden, die Harzer Felsen oder die böhmische Landschaft – sie alle werden vom Autor ausführlich vorgestellt und beschrieben. Dabei gewinnen die Leser*innen auch einen Einblick in die wechselhafte Biografie des Malers.

Der informative und mitunter poetische Text wird untermalt durch zahlreiche Gemäldereproduktionen und wunderbare farbige Fotos, die die Landschaften in den unterschiedlichen atmosphärischen Stimmungen zeigen. Eine sehr gelungene Kombination. Ergänzt wird der Bild-Text-Band durch ein Verzeichnis der Museen, in denen man Friedrichs Werke im Original bewundern kann.

Bewertung vom 25.01.2024
Honoré de Balzacs Universum oder: Wie man einen Menschen liest
Glocker, Jürgen

Honoré de Balzacs Universum oder: Wie man einen Menschen liest


ausgezeichnet

Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac (1799-1850) gehört zu den großen französischen Realisten des 19. Jahrhunderts. Er ist der Begründer des soziologischen Romans, in dem Menschen, Milieu und die sozialen Schichten geschildert werden. Sein Hauptwerk war der 88 Titel umfassende, aber unvollendete Romanzyklus „La Comédie humaine“ (dt. „Die menschliche Komödie“), dessen Romane und Erzählungen ein Ge-samtbild der Gesellschaft im Frankreich seiner Zeit zu zeichnen versuchen. Noch heute zeigen uns seine Werke eine Gesellschaft, die durch die Revolution von 1789 in Bewegung geraten war, eine Gesellschaft im permanenten Wandel.

Der Literaturwissenschaftler Jürgen Glocker will mit seiner Neuerscheinung keine literaturwissenschaftliche Abhandlung vorlegen, sondern eine Einladung für Leser*innen, das Werk Balzacs zu entdecken und kennenzulernen. Das ist ihm wichtig, denn der französische Romancier ist im deutschsprachigen Raum nach populären Phasen wieder ein relativ Unbekannter geworden ist.

Anhand Balzacs Biografie behandelt Glocker chronologisch seine Werke und stellt sie in 30 Kapiteln ausführlich vor – mit den Protagonisten und vielen historischen Hintergrundinformationen. Daneben wird auch immer wieder die treibende Kraft Balzacs zu seinem großen Romanwerk geschildert. In seinem Epilog beleuchtet Glocker dann die Rezeptions- und Publikationsgeschichte im deutschsprachigen Raum.

Bewertung vom 25.01.2024
Kafka - Sämtliche Erzählungen. Schmuckausgabe mit Kupferprägung
Kafka, Franz

Kafka - Sämtliche Erzählungen. Schmuckausgabe mit Kupferprägung


ausgezeichnet

Zum 100. Todestag von Franz Kafka am 3. Juni 2024 hat der Anaconda Verlag seine „Sämtlichen Erzählungen“ herausgebracht, die immer etwas im Schatten der großen Romane „Der Prozeß“ und „Das Schloß“ standen. Die Erzählungen werden dabei in drei Kapitel unterteilt. Kapitel 1 versammelt „die vom Autor veröffentlichten Bücher“ wie die Erzählung „Der Heizer“, die 1913 im Rahmen der Schriftenreihe „Der jüngste Tag“ im Kurt Wolff Verlag erschien. Und später das Anfangskapitel von Kafkas Romanfragment „Amerika“ wurde. Die Erzählung „Ein Landarzt“ (1918) wurde zwei Jahre später auch namensgebend für den gleichnamigen Erzählband mit dreizehn Prosatexten.

Kapitel 2 bringt vier zerstreut veröffentlichte, nicht von Kafka in Bücher aufgenommene Erzählungen, darunter die beiden Erzählungen „Gespräch mit dem Beter“ und „Gespräch mit dem Betrunkenen“. Beide sind Schilderungen von bizarren Begegnungen. Kapitel 3 versammelt schließlich die Erzählungen aus dem Nachlass, herausgegeben von seinem Nachlassverwalter Max Brod (1884-1968). In der abschließenden, längeren Erzählung „Der Bau“ (1924) schilderte Kafka den vergeblichen Kampf eines Tieres um die Perfektionierung seines riesigen Erdbaues zum Schutz vor Feinden.

Mit seinen kleineren Erzählungen schuf Kafka einen neuen, parabelhaften Erzähltyp, dessen Thema das machtlose Individuum in einer übermächtigen Gesellschaft ist. Die Entfremdung und die Einsamkeit seiner Protagonisten stehen dabei im Mittelpunkt. Viele dieser Parabeln lassen zudem verschiedene Möglichkeiten der Interpretation zu. Vorherrschend ist jedoch eine pessimistische Weltvorstellung.

Dem Jubiläum angemessen erscheint die Ausgabe einer ansprechenden Schmuckprägung.

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Bewertung vom 21.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

„Pilgrim“ ist der sechste Teil um den hochdotierten Jägersoldaten Niels Oxen und Margrethe Franck, Angestellte beim PET, Geheimdienst der dänischen Polizei. Dieser neue Thriller des dänischen Krimi-Autoren Jens Henrik schließt nahtlos an den fünften Teil „Noctis“. Es wäre zwar wünschenswert, wenn man auch den Vorgängerband gelesen hat, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Nach der furchtbaren Gefangenschaft in dem düsteren Keller einer Ziegelei nimmt sich Niels eine Auszeit. Er begibt sich auf eine wochenlange Pilgerreise, zeitweise von seinem Sohn Markus begleitet, um im Leben wieder Fuß zu fassen. Danach wartet bereits der Ex-PET-Chef Axel Mossmann auf ihn mit einem eher harmlos wirkenden Auftrag. Es geht um die Klärung eines Finanzbetruges und Steuerhinterziehung. Auch Margrethe Franck ist mit dem Fall beschäftigt, obwohl sie vom Dienst suspendiert wurde, weil sie entgegen der Weisung ihres Vorgesetzten weiter zu den grausamen Geschehnissen im Keller ermittelt hat. Offiziell ist der Fall auf Eis gelegt. Und dann ist da noch die Kriminalkommissarin Sally Finnsen, deren Bruder in den Katakomben getötet wurde. Sie will Gerechtigkeit für den Mord und gerät dadurch selbst in Gefahr. Es geht um die Identität des unbekannten Psychopathen und Killers mit der Mandrillmaske, der Sallys Bruder umgebracht hat.

Die Story ist wie immer sehr spannend und realitätsnah. In seinem Nachwort gibt Jensen einige Hinweise, wo sich Fakten mit Fiktion mischen. Die Unterteilung in kleinere Kapitel (insgesamt 102) erleichtert darüberhinaus die Lektüre der verschiedenen Handlungsstränge des komplexen Kriminalfalles.

Bewertung vom 20.01.2024
Alle meine Katzen
Kaminer, Olga

Alle meine Katzen


ausgezeichnet

Katzen sind eine Persönlichkeit, die ihren eigenen Charakter hat. Sie kann scheu sein oder sehr anhänglich, verschmust oder sehr frech. Die russische Autorin Olga Kaminer berichtet in „Alle meine Katzen“ von solchen Katzen-Persönlichkeiten, denen sie zwischen Leningrad/St. Petersburg und Berlin begegnet ist. Dabei erzählt sie jeweils aus der Perspektive der „Mieze“.

In der ersten Geschichte begegnet uns Clarens, ein sibirischer Kater, der bei den Katzen im Bezirk sehr beliebt und von anderen Katern gefürchtet war. Python, ein etwas ungewöhnlicher Katzenname, war dagegen ein konservativer Kater, der der Liebling in einem Studentenwohnheim war. Die Katze Murotschka hatte ihren Auftritt einem Hund, dem Spitz Piff, zu verdanken, der Murotschka gewissermaßen zu seiner Besitzerin mitgeschleppt hat. Masja war ein schwarzer Kater mit weißen Flecken auf den Pfoten, der wahrscheinlich einer türkischen Familie entflohen war, da türkische Lebensmittel sein Lieblingsfutter war. In der letzten von vierzehn Geschichten lernen wir Wassilissa kennen, quasi ein Pariser Souvenir.

Neben den Straßen- und Stubentigern erzählt Olga Kaminer auch viel über ihre Besitzer, ihre Lebensverhältnisse, ihren eigenen Alltag sowie über die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in den Jahren des Umbruchs. Ergänzt wird die Neuerscheinung durch ein Vorwort ihres Mannes, den bekannten Schriftsteller Wladimir Kaminer.

Bewertung vom 18.01.2024
Der Schatz der Sierra Madre
Traven, B.

Der Schatz der Sierra Madre


ausgezeichnet

Der Roman „Der Schatz der Sierra Madre“ des deutschen Schriftstellers B. Traven (Pseudonym) erschien 1927. Fasziniert von Goldgräbergeschichten setzen die beiden heruntergekommenen Amerikaner Dobbs und Curtin ihr letztes Geld auf eine Karte und begeben sich gemeinsam mit dem alten Goldsucher Howard selbst auf die Suche nach Gold in der Sierra Madre. Sie werden schnell fündig – doch schon bald vergiftet der neue Reichtum während der entbehrungsreichen Monate im Gebirge die Beziehungen der drei Goldschürfer. Habgier, Misstrauen und Zwietracht führen zur Katastrophe. B. Traven versteht es, die kaltblütigen Praktiken des big business und das erbarmungslose Ringen der drei Männer bildhaft darzustellen.

„Der Schatz in der Sierra Madre“ ist nicht einfach irgendeine abenteuerliche Geschichte; neben Schilderungen der Korrumpierbarkeit des Menschen durch Gold äußerte Traven auch antikapitalistische Gesellschaftskritik. Als Motto seines Anliegens stellte er die folgenden Zeilen an den Anfang seines Romans:
Der Schatz, den zu finden du die Mühen
einer Reise nicht für wert hältst,
das ist der echte Schatz, den zu suchen
dir dein Leben zu kurz erscheint.
Der funkelnde Schatz, den du meinst,
der liegt auf der andern Seite.
Darüber porträtiert Traven auch die mexikanischen Wildnis und die rauen Sitten der einfachen Arbeiter. Den Leser erwartet bei aller gesellschaftlichen Kritik eine ordentliche Abenteuergeschichte.

Bewertung vom 18.01.2024
Die Brücke im Dschungel
Traven, B.

Die Brücke im Dschungel


ausgezeichnet

„Die Brücke im Dschungel“ ist ein Roman des deutschen Schriftstellers B. Traven (Pseudonym), der 1929 erschien. Auf der Jagd nach Alligatoren gerät der amerikanische Abenteurer Gerard Gale in eine indigene Siedlung mitten im mexikanischen Urwald. Sie liegt an einem Fluss mit einer maroden Brücke, die zwei Welten verbindet. Während eines Tanzfestes in dem kleinen Dorf fällt ein kleiner Junge unbemerkt von allen von der geländerlosen Brücke und ertrinkt. Als bei der Suche nach dem Kind alle Hoffnungen geschwunden sind, entsinnen sich die Dorfbewohner eines uralten Beschwörungsritus, dem der europäisch erzogene Gale staunend zuschaut. Allen seinen Erfahrungen zum Trotz gelingt es, den leblosen Körper des Jungen zu finden.

Gale, der als Ich-Erzähler fungiert, berichtet über den tragischen Unfall und auch über die Aufbahrung sowie die anschließende Beerdigung des Verunglückten. Die Handlung spielt sich in nur wenigen Stunden ab und Traven versteht es meisterhaft, den Stimmungswandel von der ausgelassenen Fröhlichkeit über die Angst, den Schmerz und die Verzweiflung der Mutter bis zur gemeinsamen Traurigkeit und Anteilnahme des gesamten Dorfes zu beschreiben. Daneben treffen zwei einander diametral entgegengesetzte Lebensauffassungen aufeinander: Die westliche Kultur ist längst in das Idyll der indianischen Ureinwohner eingebrochen.

Kurt Tucholsky lobte den „ruhigen Fluss“ der Novelle, in der er das bedeutendste Werk aller bis 1930 erschienenen Traven-Bücher sah: „Diese zwölf Stunden sind mit der Zeitlupe aufgenommen – welche Augen! Wie unerbittlich läuft das ab, wie farbig, wie strömend-bewegt, und mindestens alle vier Seiten eine unvergessliche Wendung, ein Bild, eine Beobachtung … das ist ein großer Epiker.“ In dem Roman äußert B. Traven seine Bewunderung für die echte, indigene Kultur. Der Roman, den Traven den Müttern gewidmet hat, liegt jetzt in einer Diogenes-Taschenbuchausgabe vor … sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 28.12.2023
Schön und verletzlich

Schön und verletzlich


ausgezeichnet

Wie kaum ein anderer Sammler konzentrierte sich der Kunsthistoriker Hartwig Garnerus (*1943) auf die Darstellung von Menschen in der Zeit des Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit. Seine Sammlung, aufgebaut über annähernd vier Jahrzehnte, zeigt das Suchen der Moderne. Die von Garnerus zusammengetragenen Werke europäischer, zumeist deutscher Künstler*innen präsentieren Kolorismus und Sensibilität. Sein Lebenswerk lässt sich als ein überaus facettenreiches Wirken für die Kunst beschreiben.

Die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne präsentierte nun unter dem Titel „Schön und verletzlich. Menschenbilder der Sammlung Garnerus“ eine Auswahl von 60 Gemälden und Skulpturen dieser Sammlung vom 16. Juni bis 3. Oktober 2023. Gezeigt wurden u.a. Werke von Helmut Kolle, Karl Hofer und Carl Lohse sowie der Bildhauer:innen Marg Moll, Emy Roeder und Gerhard Marcks.

Im Hirmer Verlag ist das umfangreiche und üppig illustrierte Begleitbuch zu dieser Ausstellung erschienen. In den Essays von renommierten Kunsthistoriker*innen wird die Sammlung Garnerus näher vorgestellt bzw. die Krise und die Neuordnung des Figurenbildes in den 1920er Jahren beleuchtet. Ein Text beschäftigt sich speziell mit den Skulpturen der Sammlung Garnerus.

Der Kunstmäzen macht seinem Ruf alle Ehre und schenkt den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen seine Sammlung. Das am Ende des Katalogs angeführte Verzeichnis erfasst daher die für die Schenkung oder das Vermächtnis vorgesehenen Gemälde und Skulpturen.

Bewertung vom 28.12.2023
How to Hitchcock
Wawrczeck, Jens

How to Hitchcock


ausgezeichnet

Hitchcock-Fans gibt es weltweit sicher sehr viele. Der Schauspieler und Synchronsprecher (eine der Stimmen von "Die drei ???") Jens Wawrczeck ist seit seiner Kindheit ein großer Fan der Filme von Alfred Hitchcock. So widmet er sich mit seinem erfolgreichen Bühnen-programm „Hitch und ich“ der Literatur, die Hitchcock zu seinen Filmen inspiriert hat.

Nun hat er ein Buch „How to Hitchcock“ über die Kultfigur Alfred Hitchcock vorgelegt, mit dem er die Leser*innen auf eine Reise durch das Hitchcock-Universum mitnimmt. Für Wawrczeck öffnet Hitchcock Türen, die wir normalerweise geschlossen halten. Er erzählt von seinem erwachenden Interesse Menschen am Kino und von seinen Lehrjahren als Schauspieler und liefert nebenbei Beschreibungen und Kurzinterpretationen der einzelnen Hitchcock-Filme. Geschickt und ausführlich geht er auf Details der Inszenierungen und die schauspielerischen Leistungen in den Filmen ein.

Im Mittelpunkt stehen natürlich Hitchcocks bekannteste Filmwerke – von „Die Vögel“ über „Marnie“ bis zu „Das Fenster zum Hof“. Im Kapitel „Im Schatten der Meisterwerke“ widmet sich der Autor auch Hitchcocks Misserfolgen, wobei selbst ein schwacher Film immer wieder gutgelungene Szenen und überraschende Momente hatte. In „Mit Hitch durch das Jahr“ schlägt Wawrczeck schließlich eine persönliche Liste von zwölf Filmen vor, wie man Monat für Monat in das Hitchcock-Universum eintauchen kann. Den Abschluss der Neuerscheinung bildet eine Filmografie, in der 53 Filme mit Kurzbeschreibung und Sternchenbewertung noch einmal vorgestellt werden. Außerdem unterstützen einige historische Abbildungen von Szenen aus den Hitchcock-Filmen die interessante Darstellung.