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hapedah

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Insgesamt 685 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2023
Gallant
Schwab, V. E.

Gallant


gut

Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, da sie nicht sprechen kann, wird sie von den anderen Mädchen meistens gemieden, auch von den strengen Gouvernanten geht keinerlei Zuneigung für ihre Schützlinge aus. Als eines Tages ein Brief von Olivias Onkel eintrifft, der das einsame Mädchen auf den Familienwohnsitz einlädt, hofft sie auf eine bessere Zukunft, doch ihre Ankunft in Gallant wird von den Hausbewohnern eher skeptisch betrachtet. Olivias Cousin Matthew zeigt sich sogar unverhohlen abweisend, gleich am nächsten Morgen soll sie wieder abreisen. Olivia allerdings, die bereits im Heim Geister sehen konnte, will bleiben und mehr über ihre Eltern herausfinden, ganz besonders seit sie im Haus dem Ghul ihrer Mutter begegnet ist.

"Gallant" von V. E. Schwab hat mich anfangs recht schnell in seinen Bann gezogen, bereits nach wenigen Sätzen formten sich in meinem Kopf Bilder von Olivia und ihrem trostlosen Leben in dem Waisenhaus (das ich zeitlich immer noch nicht ganz einordnen kann, denn besonders im Heimalltag schien die Zeit irgendwo im 19. Jahrhundert stehen geblieben zu sein, dennoch gab es bereits Autos, die aber scheinbar noch nicht allzu verbreitet waren). Olivia habe ich gemocht, trotz mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten - niemand im Waisenhaus hatte sich die Mühe gemacht, die Gebärdensprache zu lernen - fand sie immer wieder Wege, sich auszudrücken. Alle anderen Figuren hier sehe ich eher als Hintergrundgestaltung an, für meinen Geschmack hätten sie etwas umfassender beschrieben sein dürfen. Auch über die Bewohner Gallants habe ich nur exakt so viel erfahren, wie für den Fortgang der Handlung vonnöten war, so dass ich keine wirkliche Bindung zu den Personen aufbauen konnte.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus einem ihrer anderen Werke und auch dieses Mal fand ich die atmosphärische, teilweise etwas poetische Erzählweise durchaus fesselnd. Allerdings hat mich das Buch eher an eine Gruselgeschichte für Jugendliche erinnert, als an einen Fantasyroman, es gab einige Dinge (auch im übersinnlichen Bereich), die einfach als gegeben hin gestellt waren. Das Ausbleiben von späteren Erklärungen oder Auflösungen hat meinen Eindruck, dass die Geschichte für eine jüngere Zielgruppe gedacht sein könnte, noch verstärkt. Das Ende kam überraschend plötzlich, von diesem knapp abgehandelten Finale war ich entsprechend enttäuscht. Mit ca. 350 Seiten war das Buch nicht so umfangreich, dass ein paar Seiten mehr für den Abschluss den Rahmen gesprengt hätten, meine (zugegeben recht hohen) Erwartungen, die ich an die Autorin hatte, konnte der Roman daher leider nicht erfüllen.

Fazit: Wenn man die Geschichte von Anfang an als jugendlichen Gruselroman ansieht und nicht, wie beworben, als Fantasy, kann man besonders durch den wundervoll atmosphärischen Schreibstil durchaus gut unterhalten werden. Lediglich das schnell abgehandelte Finale hat das Lesevergnügen meiner Meinung nach deutlich geschmälert.

Bewertung vom 22.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


sehr gut

Angenehm spannende Unterhaltung

Riley freut sich sehr, als sie zum Schreibwettbewerb in dem altehrwürdigen Schloss Masters Castle eingeladen wird, besonders da sie dort fast alle Mitglieder ihrer Online-Schreibgruppe endlich persönlich kennen lernen wird. Doch schon bald schlägt ihre Freude ins Gegenteil um, denn jemand reicht heimlich Texte ein, in denen Riley die Hauptfigur ist - darin finden sich erschreckend viele Details ihres Lebens, die eigentlich kein Außenstehender kennen sollte. Nicht nur, dass sie dadurch von ihren Online-Freunden distanziert wird, im Schloss trifft sie auch immer wieder auf Kilian, den Sohn ihrer Gastgeberin, der ihr äußerst widersprüchliche Signale sendet.

"Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte" von Stefanie Hasse ist ein Jugendroman, der mir einige angenehme Lesestunden beschert hat. Riley fand ich von Anfang an sehr sympathisch, da die Handlung zum größten Teil aus ihrem Blickwinkel beschrieben ist, hatte ich schnell den Eindruck gewonnen, sie bereits gut zu kennen. Bei den Mitgliedern der Schreibgruppe und allen anderen Figuren hat es aus dem selben Grund etwas länger gedauert, bis ich sie mir lebhaft vorstellen konnte, von ihnen habe ich immer nur die kleinen Sequenzen gesehen, die Riley erlebt hat.

Den Schreibstil kenne ich bereits aus einigen anderen Büchern der Autorin und auch dieses mal bin ich wieder locker und leicht durch die Seiten geglitten. Auch die Spannung fand ich gut dosiert und gleichmäßig in der Geschichte verteilt. Zwischen den einzelnen Kapiteln gab es kurze Abschnitte aus der Perspektive des unbekannten Antagonisten, die meine Neugier noch einmal gesteigert haben, so dass ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt habe. Ein kleiner Abstrich war für mich immer mal wieder das Verhalten der Personen untereinander, das eine oder andere klärende Gespräch hatte für meinen Geschmack schon eher statt finden dürfen - andererseits sind die Schreibtalente fast alle noch ziemlich jung und kennen sich untereinander noch nicht wirklich. Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf den Folgeband, den der Verlag zum Glück zeitgleich mit diesem Roman veröffentlicht hat. Für die fesselnde Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Dilogieauftakt bietet meiner Meinung nach spannende Unterhaltung, kleinere Schwächen im Umgang der Figuren fallen dabei nicht wirklich ins Gewicht, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Krone der Feen
Steen, K.T.

Die Krone der Feen


ausgezeichnet

Im Königreich Oritrea schwindet die Kraft der Naturwesen, denn sie sind von Magie abhängig, deren natürliche Quellen immer schwächer werden. Lediglich die Königskrone ist noch eine kraftvolle Quelle, bei Zeremonien verteilt der König daher Magie für besondere Verdienste an seine Untertanen. Prinzessin Aryana, deren Mutter eine Fee war, träumt von einem Leben fernab des Hofes in ihrer wahren Gestalt als Naturwesen, doch dafür muss sie viel Magie ansammeln. Als sie sich bei einer Zeremonie in Feengestalt zeigen soll, ist plötzlich ihre Magie verschwunden und der König schickt sie auf eine gefährliche Wanderung, um sich Nachschub von der Krone zu verdienen, ausgerechnet der faszinierende Elf Kian gehört ebenfalls der Gruppe von Wanderern an.

"Die Krone der Feen" von K.T. Steen ist eine märchenhaft anmutende Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Aryana war mir vom ersten Moment an sympathisch und ich hatte viel Freude dabei, sie während ihres Abenteuers zu begleiten. Die Protagonistin und auch die anderen Figuren fand ich umfassend dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte. Mein besonderes Highlight waren die tierischen Begleiter, Beutelbär Baba und Kockerhasel Clairy haben mich während des Lesens immer wieder zum Lächeln gebracht. Die magische Welt in der die Handlung spielt, hat mich fasziniert und bezaubert, von der farbenfrohen Beschreibung des Hintergrundes habe ich mich regelrecht zum Träumen eingeladen gefühlt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus vielen ihrer Bücher, auch dieses Mal bin ich wieder locker-leicht durch die Seiten geglitten. Dabei haben sich Spannung und Romantik die Waage gehalten, so dass ich das Leseerlebnis als ausgesprochenes Vergnügen empfand, ich habe jede einzelne Seite genossen und es regelrecht bedauert, als ich gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen bin. Der Roman ist zwar ein Einzelband, doch zu meiner Freude wird es noch weitere Bücher geben, die in diesem märchenhaften Universum spielen. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, daher spreche ich für diese fantastische Lektüre gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die fantastische Geschichte hat mich bis zur letzten Seite bezaubert, sowohl die fantasievoll erdachten Figuren als auch der märchenhafte Hintergrund tragen dazu bei, diesen Roman zu einem ganz besonderen Lesevergnügen zu machen, das ich mit Freude weiter empfehle.

Bewertung vom 14.03.2023
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (eBook, ePUB)
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In einer Welt, in der es weder Krankheit noch Tod gibt und die Regierung durch eine unfehlbare künstlichen Intelligenz übernommen wurde, scheint das Leben perfekt zu sein. Um eine Überbevölkerung der Erde zu verhindern, gibt es Scythe, die jeden Monat eine vorgegebene Anzahl Menschen töten müssen - respektvoll und nach sorgfältiger Auswahl. Rowan und Citra werden gegen ihren Willen als Lehrlinge eines Scythe verpflichtet und entwickeln im Lauf der Zeit Gefühle füreinander. Aber nur einer von Beiden wird am Ende der Ausbildung zum Scythe berufen und die erste Aufgabe wird es sein, den unterlegenen Lehrling zu töten.

"Scythe – Die Hüter des Todes" von Neal Shusterman ist eine dystopische Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert hat. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Citra und Rowan beschrieben, die ich beide schnell gemocht habe. Beide Teenager wurden ausgewählt, weil sie innere Stärke und Mitgefühl besitzen, durch die wechselnde Perspektiven hatte ich den Eindruck, sie intensiv kennen zu lernen. Die Figuren in ihrem Umfeld habe ich durch die Augen der Protagonisten erlebt, so dass ich zwar selten Einblick in deren Emotionen bekam, dennoch konnte ich mir von jeder Person ein klares Bild machen.

Den Schreibstil kenne ich inzwischen aus einigen Büchern des Autors und wieder einmal ist es ihm gelungen, mich absolut in den Bann des Buches zu ziehen, ich fand die Spannung bis zum Ende gleichbleibend hoch. Shusterman ist außerdem ein Meister darin, dystopische Stimmung zu erzeugen und ganz neben her gesellschaftliche Kritik einzuflechten. Auch noch Tage nach dem Lesen habe ich die bedrückende Düsternis seiner fiktiven Welt empfunden, so dass ich nicht sicher bin, ob ich mir auch die Folgebände zu Gemüte führen möchte. Zu meinem Glück gibt es keinen bösen Cliffhanger, so dass ich das Ende für mich so wie es ist zufriedenstellend stehen lassen kann. Dennoch sehe ich etwas Besonderes in dem Roman, dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Auch wenn mich die düstere Stimmung der Geschichte noch lange nach dem Lesen beschäftig hat, hat mich das Leseerlebnis bis zur letzten Seite fasziniert, daher empfehle ich es gern weiter.

Bewertung vom 13.03.2023
A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)
Lin, Judy I.

A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nings Schwester ist schwer krank - durch das Gift, das bereits ihre Mutter getötet hat. Um sie retten zu können, begibt sich die junge Frau in die Hauptstadt, wo sie mit ihrer Tee-Magie an einem Wettkampf teil nimmt, obwohl die Einladung dazu nicht an sie gerichtet war. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlässt Ning ihr Dorf und ist am Kaiserhof zunächst überwältigt von dem Reichtum, der in krassem Gegensatz zur Not der Bevölkerung ihrer heimatlichen Provinz steht. Schon bald bemerkt sie jedoch, dass der Prunk nur oberflächlich über höfische Intrigen hinweg täuscht, jeden Tag ist ihr Leben erneut in Gefahr.

"A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht" von Judy I. Lin ist ein farbenfroh geschriebener Fantasy-Roman, dessen Hintergrund an die chinesische Mythologie angelehnt ist. Bei mir hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mit der Geschichte warm werden konnte, den Einstieg habe ich als ziemlich zähe empfunden. Dabei war mir die Protagonistin Ning durchaus sympathisch, durch ihre zurückhaltende Art hat es ebenfalls etwas Zeit gebraucht, ihr emotional näher zu kommen. Erst mit ihrer Ankunft in der Hauptstadt hat sich für mich der Zauber der Handlung entfaltet und in seinen Bann gezogen.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, als das Buch mich einmal gepackt hatte, mochte ich es bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen. Das breite Spektrum der verschiedenen Varianten der Tee-Magie, die den Mittelpunkt des Wettkampfs darstellten, unterschied sich meiner Meinung nach sehr von bekannten Mustern in Fantasy-Geschichten, es hat mir Freude bereitet, in diese fast märchenhaft anmutende Welt einzutauchen. Die Figuren in Nings Umfeld hätte ich mir teilweise etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, gerade die Personen bei Hof, die emotional etwas weiter von der Protagonistin entfernt angesiedelt waren, fand ich oft recht knapp charakterisiert. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und freue mich schon darauf, auch die Fortsetzung zu entdecken, daher spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas schleppenden Anfang hat mich die Geschichte mit ihrer farbenprächtigen Magie dann doch noch in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite bezaubert, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 10.03.2023
Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)
Huang, Ana

Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Alex ist der beste Freund von Avas Bruder, sie selbst kann ihn allerdings nicht ausstehen und dieses Gefühl beruht durchaus auf Gegenseitigkeit. Als Josh ins Ausland geht, bittet er Alex dennoch, ein Auge auf seine kleine Schwester zu haben - worauf dieser prompt in Avas Nachbarhaus einzieht. Im Lauf der Zeit können Ava und Alex nicht mehr ignorieren, wie sehr sie sich zueinander hin gezogen fühlen, doch Alex wird von seiner düsteren Vergangenheit getrieben, so dass er glaubt, die sensible Ava vor seiner Dunkelheit beschützen zu müssen.

"Twisted Dreams" von Ana Huang hat mich insgesamt recht gut unterhalten, auch wenn es meiner Meinung nach einige Schwächen im Aufbau der Geschichte gab. Die Protagonisten und auch die anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, Ava ist mir während des Lesens schnell ans Herz gewachsen, bei dem düsteren Alex fiel es mir zunächst deutlich schwerer, Sympathie zu empfinden. Erst der Rückblick in seine traurige Kindheit hat ihn mir näher bringen können. Avas Freundinnen und ihren Bruder Josh mochte ich dagegen sehr, die Autorin hat bereits in kleinen Sequenzen geschickt angedeutet, um welche Paarungen es in den Folgebänden gehen könnte.

Den Schreibstil habe ich als äußerst fesselnd empfunden, obwohl das Buch in meinen Augen inhaltlich einige Schwächen hatte, mochte ich es bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Die expliziten erotischen Szenen waren bei einem solchen Plot zu erwarten und haben sich für mich auch gut in die Handlung eingefügt, störend habe ich eher einige doch recht plötzliche emotionale Wendungen und die knapp gehaltene Zusammenfassung eines verhältnismäßig langen Zeitabschnitts empfunden, so dass ich am Ende nicht ganz glücklich mit dieser Lektüre war. Dennoch wird mich wohl die Neugier dazu treiben, mir auch die Fortsetzungsbände zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Autorin glänzt in diesem Buch mit ihrem wunderbaren Schreibstil, inhaltlich gab es für meinen Geschmack noch einige Luft nach oben, trotzdem hat die Geschichte mir bereits Lust auf ihre Nachfolger gemacht.

Bewertung vom 28.02.2023
Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)
Thiede, Emily

Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit Jahren wird Alessa auf ihre große Aufgabe vorbereitet - als Finestra ist es ihr bestimmt, gemeinsam mit einem von ihr erwählten Fonte, ihre Heimat gegen einen regelmäßig wiederkehrenden Dämonenangriff zu verteidigen. Doch anstatt ihre Kräfte mit dem jeweiligen Fonte zu verbinden, tötet Alessas Gabe jeden, den sie berührt. Nachdem bereits drei ihrer Fontes gestorben sind, ist nicht nur Alessa tief verzweifelt, auch das Volk beginnt die Finestra in Frage zu stellen. Nach einem Anschlag, an dem auch ein Mitglied ihrer Leibwache beteiligt ist, engagiert sie den als Verbrecher gekennzeichneten Dante zu ihrem Schutz. Doch je länger sie den verschlossenen Mann um sich hat, desto mehr Gefühle entwickeln sich zwischen ihnen und Alessa sehnt sich danach, ihn berühren zu können.

"This Vicious Grace - Die Auserwählte" von Emily Thiede ist eine fantastische Geschichte, die ich insgesamt gern gelesen habe. Nachdem sich der Einstieg etwas schleppend gestaltet hat, mochte ich den E-Book-Reader später kaum noch aus der Hand legen. Genau so gemächlich, wie die Handlung, habe ich auch das Kennenlernen der Protagonistin empfunden, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihr emotional näher gekommen bin, inzwischen mag ich Alessa sehr und freue mich darauf, ihr im Folgeband erneut zu begegnen. Dante war meiner Meinung nach ebenfalls genügend beschrieben, dass ich mir ein gutes Bild von ihm machen konnte, die anderen Figuren in ihrem Umfeld fand ich dagegen etwas blass dargestellt, hier hätte ich mir eine ausführlichere Vorstellung gewünscht.

Auch der Hintergrund war für meinen Geschmack zu eindimensional dargestellt, eine etwas umfangreichere Beschreibung wäre in meinen Augen vorteilhafter gewesen. Der wunderbare Schreibstil der Autorin gleicht diese kleineren Mängel allerdings gut wieder aus, obwohl der Roman zu einem großen Teil ohne nennenswerte Spannungsspitzen daher kommt, hat er mich dann doch relativ schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen. Mit dem Ende war ich äußerst zufrieden, es gibt zwar eine Andeutung, dass es noch weiter gehen wird, wer das Buch aber als Einzelband lesen möchte, wird nicht mit einem Cliffhanger im Regen stehen gelassen. Für diese unterhaltsame Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas gemächlichen Einstieg hat mich die fantastische Geschichte doch noch sehr gefesselt, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 23.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte (eBook, ePUB)
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnde Geschichte mit realem historischen Hintergrund

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sich Juni in das leer stehende Haus ihrer Großeltern zurück, um Abstand von ihrem gewalttätigen Ehemann zu bekommen. Ehe sie Entscheidungen für die eigene Zukunft treffen kann, findet sie ein Foto ihrer jungen Großmutter Tekla mit einem fremden Mann, nach seiner Uniform ein deutscher Soldat. Dieser Hinweis auf einen unbekannten Teil ihrer Familiengeschichte führt die Norwegerin bis nach Deutschland, wo sie einiges über Teklas Vergangenheit und damit auch ihre eigenen Wurzeln erfährt.

"Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige ist eine faszinierende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Sowohl Juni als auch Tekla sind sympathische Protagonistinnen, obwohl ich den Eindruck hatte, Tekla noch ein klein wenig näher kennen gelernt zu haben als ihre Enkeltochter. Auch die anderen Figuren im Buch habe ich authentisch und lebensecht empfunden, so dass ich mir von allen ein gutes Bild vor meinem geistigen Auge machen konnte. Die Autorin lässt ihre Handlung in zwei Zeitebenen ablaufen, wobei sich die Abschnitte aus Teklas Vergangenheit und die aktuellen Begebenheiten um Juni abwechseln. Dadurch hat mich der Schreibstil während der gesamten Lektüre in seinem Bann gehalten, so dass ich das Buch an nur einem Tag komplett durch gelesen habe.

Als Leser hatte ich die komfortable Perspektive, die Abschnitte der Vergangenheit hautnah an Teklas Seite mit zu erleben, während Juni bei ihren Nachforschungen nur einige weinige harte Fakten aus dem Leben ihrer Großmutter erfährt und diese mit Hilfe ihrer Erinnerungen zu einem stimmigen Bild von Teklas Leben zusammen fügt. Den Hintergrund bilden reale historische Ereignisse, der Autorin ist es meiner Meinung nach wunderbar gelungen, die geschichtlichen Aspekte mit ihrer fiktiven Handlung zu verweben und ihren Lesern so ein Stück Geschichte näher zu bringen. Wie sie in ihrem Nachwort schrieb, sind die tragischen Ereignisse, die sich in Demmin zum Ende des zweiten Weltkrieges abgespielt haben, auch in Deutschland nur wenig bekannt - ich habe in diesem Buch zum ersten Mal davon erfahren, obwohl ich selbst im Osten Deutschlands aufgewachsen bin. Für diesen packenden und geschichtsträchtigen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Autorin hat aus realen historischen Begebenheiten und einer fiktiven Geschichte einen faszinierenden Roman geschaffen, der mich in beiden Zeitebenen gleichermaßen gefesselt hat, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 22.02.2023
Dämonen der Speicherstadt
Denzau, Heike

Dämonen der Speicherstadt


ausgezeichnet

Bereits als Kind sieht Rahel Bathlevi in jeder Vollmondnacht mysteriöse Lichter in einem nahegelegenen Schaufenster, die kein anderer wahr nehmen kann. Als sie Jahre später an einem Tatort einem Dämon begegnet, fällt es ihr dennoch schwer zu glauben, dass diese Wesen existieren und auch in ihrem Heimatort Hamburg ihr Unwesen treiben. Sie schließt sich einer bunt zusammengewürfelten Truppe von Jägern an, die dem BKA untersteht und sich der Dämonenbekämpfung widmet - dazu gehört auch ein geheimnisvolles Zwillingspaar, das selbst teilweise dämonischer Abstammung ist. Bis zum nächsten Blutmond muss Rahel heraus finden, auf welcher Seite die Zwillinge wirklich stehen.

"Dämonen der Speicherstadt" von Heike Denzau ist ein Roman, der auf äußerst spannende Weise Krimielemente mit Urban Fantasy vermischt und mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Mit Rahel Bathlevi hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen, mir war die junge Kommissarin schnell ans Herz gewachsen und ich hatte viel Freude dabei, sie während ihrer Ermittlungen zu begleiten. Sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch beschrieben, ich habe sie alle als reale Personen empfunden und war dadurch emotional immer an ihrer Seite.

Den fesselnden Schreibstil kenne ich bereits aus diversen Kriminalromanen der Autorin, ich muss zugeben, dass ich schon seit Jahren bekennender Heike-Denzau-Fan bin, über diesen erneuten Ausflug ins Fantasygenre habe ich mich besonders gefreut. In meinen Augen bietet dieses Buch alles, was das Leserherz begehrt, eine fantasievolle Handlung, liebenswerte Figuren, ein gehöriges Maß an Spannung und eine Umgebung, in den ich immer wieder gern eingetaucht bin - nach jeder noch so kurzen Lesepause habe ich mich gefreut, wieder in Rahels Leben zurück zu kehren. Die letzten Kapitel haben mich dann auch um meinen Nachtschlaf gebracht, weil ich den Roman einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis die letzte Seite gelesen war. Umso glücklicher bin ich über die Ankündigung der Autorin, dass es eine Fortsetzung mit Rahel und ihrem Team geben wird. Für dieses absolut fantastische Buch spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Wieder einmal hat mich Heike Denzau auf ganzer Linie begeistert, die Mischung aus Krimi und Fantasygeschichte habe ich als sehr einzigartig empfunden und war bis zur letzten Seite gefesselt, so dass ich das spannende Lesevergnügen mit Freude weiter empfehle.

Bewertung vom 21.02.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


ausgezeichnet

Düstere und absolut fantastische Fortsetzung

Nachdem Darlington verschwunden ist, übernimmt Alex Stern im Haus Lethe die Rolle des Vergil, doch neben den damit verbundenen Pflichten sucht sie nach einem Weg, ihren Mentor zurück zu holen. Gemeinsam mit Dawes muss sie dafür ein Tor zur Hölle finden, das es laut alten Aufzeichnungen irgendwo auf dem Campus geben soll. Außerdem geschehen einige mysteriöse Morde in Yale, an deren Aufklärung Alex mit arbeiten muss und als ob das noch nicht genug wäre, taucht eine Figur aus ihrer Vergangenheit auf und setzt sie heftig unter Druck.

"Wer die Hölle kennt" von Leigh Bardugo ist der zweite Band um die Protagonistin Alex Stern und ich sehe es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband "Das neunte Haus" gelesen zu haben, da die Handlung unmittelbar daran anknüpft - optimalerweise sollte zwischen den Büchern nicht zu viel Zeit vergangen sein, da die Erzählweise sehr komplex ist. Bei mir war es schon etwas länger her, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, deshalb hat es etwas gedauert, bis ich wieder komplett in die Geschichte eingetaucht war. Die etwas sperrige Alex war mir im Lauf des ersten Bandes dann doch ans Herz gewachsen, so dass ich mich gefreut habe, ihr in diesem Buch erneut zu begegnen.

Die mitreißende Schreibweise der Autorin kenne und mag ich bereits aus einigen ihrer Bücher, wobei ich diese Reihe noch einmal deutlich komplexer empfunden habe, als zum Beispiel ihre Grisha-Romane. Ganz so viele Zeitebenen wie in "Das neunte Haus" gab es dieses mal nicht, doch erneut startete das Buch mit einem aktuellen Ausschnitt und erst die folgenden Kapitel lassen den Leser mit erleben, wie es dazu gekommen ist. Die Spannung hat sich meiner Meinung nach auf einem sehr hohen Niveau gehalten, ich mochte das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen, das Ende lässt mich hoffen, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Dieses einzigartig fesselnde und fantasievolle Leseerlebnis empfehle ich daher an alle Fantasyleser weiter.

Fazit: Mich hat die Lektüre wieder im selben Maß gefesselt und begeistert, wie es bereits beim Vorgängerband der Fall war, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.