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ReadingFoxy
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 589 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
Der Traum vom Fliegen
Moser, Milena

Der Traum vom Fliegen


ausgezeichnet

Leben im Zwielicht

Ich habe lange für das Buch gebraucht.
Nicht weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil.
Es ging um mich. Ich hatte das Gefühl, ich werde in Teilen beschrieben. Daher musste ich zu Beginn des Öfteren das Buch beiseite legen und mich sammeln.

Wir begleiten Sofia. Sie hat in kürzester Zeit viel zugenommen und fährt nun in eine Kureinrichtung. Mehr zur Liebe ihren Vätern gegenüber. Denn die Zunahme hatte einen wichtigen Grund für sie. Und eigentlich möchte sie nicht abnehmen.
Doch die Zeit dort tut ihr gut. Warum? Das müsst ihr selbst lesen.

Das Buch ist sehr mitfühlend und doch realistisch, offen und ehrlich geschrieben. Es gibt, und das kann man sich zu Beginn schon denken, einen kleinen Aspekt, der die Geschichte etwas von der Norm abweichen lässt. Aber wenn einen das nicht stört, kann man sich wunderbar darauf einlassen. Auf das Fliegen und andere Fähigkeiten.

Es geht um Freundschaften, Selbsterkenntnisse und Zusammenhalt. Um das Loslassen und Finden. Das Alleinsein und sich öffnen.

Ich habe bei dem Buch so viel gefühlt und es fiel mir bei keinem Buch bisher so schwer, eine Rezension zu verfassen. Eigentlich kann ich nur sagen - lest es selbst. Lasst euch darauf ein und fliegt mit Sofia durch einen kleinen Teil ihres Lebens.

Bewertung vom 03.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


sehr gut

Vergangenheit

Geboren in einem Land, dass es nicht mehr gibt.
Was macht das Leben mit uns? Was macht es mit einem kleinen Kind, das noch gar nicht versteht was in dieser großen Welt vor sich geht? Wenn es doch noch nicht mal verstehen kann, was gerade in der eigenen Familie geschieht?

Wir begleiten ein Mädchen durch ihre Kindheit und Jugend. Zu Beginn musste ich etwas schmunzeln, denn die Landsberger Straße in Leipzig ist mir sehr bekannt. Dadurch war ich direkt dabei. Es hat sich etwas familiär angefühlt. Auch wenn ich in der DDR geboren und auch dort aufgewachsen bin, sind Teile der Familie in den Westen und es war immer etwas komisch. Man war Familie und doch entfremdet.

Der Schreibstil ist recht ruhig und doch nimmt sie einen mit. Ich kann mich selbst an vieles der beschrieben Dinge erinnern und musst ab und an schmunzeln. Eigentlich ist die Zeit noch gar nicht so lang her und doch Lichtjahre entfernt.

Für mich war es ein kurzweiliges Buch, dass mich in meine eigene Jugend zurück versetzt hat.

Bewertung vom 03.03.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


sehr gut

Was ist Heimat?

Auch ich bin in Brandenburg groß geworden. Nicht auf dem Dorf, aber in eine kleinen Stadt. Nichts für die Jugend und keine gute Aussicht für die Erwachsenen. Auch ich wollte einfach nur weg und höchstens zurück kommen um meine Mutter zu besuchen. Daher hat mich das Buch wohl etwas in seinen Bann gezogen. Ich wollte wissen, wie es Kathleen dabei geht. Wenn sie zurück kommt. Aus der großen und bunten Stadt London. Zurück ins graue Brandenburg.

Dem Leser werden in einer recht ruhigen Sprache die Gegensätzlichkeit näher gebracht. Wie ist das Leben oder wie kann man es sich vorstellen.

An sich habe ich das Buch gern gelesen und auch ein paar eigene Parallelen gesehen. Doch irgendwas hat mir gefehlt. Das, was das Buch besonders macht. Auch war mir Kathleen die ganze zeit über etwas unnahbar. Ich hätte gern mehr mit ihr mitgefühlt, doch war es für mich eher eine Fremde. Obwohl man ihr ja die ganze zeit gefolgt ist.

Alles in allem jedoch ein gutes, kurzweiliges Buch.

Bewertung vom 28.02.2024
Geschichte
Hart-Davis, Adam

Geschichte


ausgezeichnet

Voller Wissen

Wie rezensiert man am besten ein Geschichtsbuch?
Eigentlich sollte jeder spätestens im besagten Fach in der Schule damit in Berührung gekommen sein, doch sind wir ehrlich - wie viele Schüler interessiert es zur Zeiten der Pubertät, was vor einigen 100 Jahren passiert ist?

Daher finde ich es unheimlich wichtig, auch zu Hause entsprechende Nachschlagewerke zu haben. Wie zum Beispiel dieses. Wie in vermutlich jedem Geschichtsbuch, so dick es auch sein mag, kann man nie alles detailliert beschreiben. Wie soll man auch Millionen Jahre in ein Buch packen? Nicht umsonst gibt es so viele Bücher, die sich mit einzelnen Epochen beschäftigen. Doch irgendwo muss man ja beginnen. Warum also nicht einfach hier?
Denn Geschichte kann auch spannend sein. Nicht nur reine Daten und Fakten. Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, kann man in vergangene Zeiten eintauchen und sogar heutige Strukturen besser verstehen.

Durch interessante Erzählungen und sorgfältig recherchierte Fakten gibt das Buch einen Einblick in die Komplexität der menschlichen Geschichte. Es wirft Licht auf kulturelle, politische und soziale Entwicklungen und vermittelt ein gutes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit vielen verschiedenen Themen und einer klaren, ansprechenden und vor allem für Laien verständlichen Sprache lädt dieses Geschichtsbuch dazu ein, in die Schätze der Vergangenheit einzutauchen.
Wir beginnen vor rund 7 Mio Jahre v. Chr. und enden relativ aktuell bei der Impfung gegen Corona Ende 2020. Die wichtigsten Ereignisse werden auf einer Doppelseite mit gut verständlichem Text und vielen und sehr anschaulichen Bildern/Illustrationen beschrieben. Zum Schluss wird zudem noch einmal kompakt die Geschichte der jeweiligen Kontinente umrissen.

Um einen wirklich guten und informativen Eindruck zu bekommen, kann ich das Buch sehr empfehlen. Wenn man sich dann für eine Zeit, eine Person usw. näher interessiert, gibt es genügend weiterführende Bücher.
Ich hoffe jedenfalls, dass auch mein Kind es des Öfteren zur Hand nimmt und es ihm zudem in der Schule eine gute Unterstützung sein wird.

Bewertung vom 28.02.2024
Sticken
Ganderton, Lucinda

Sticken


ausgezeichnet

Detailliertes Buch für Beginner und Fortgeschrittene, die neues lernen möchten

Das Sticken ist eine kreative und entspannte Handwerkskunst, bei der verschiedene Fäden oder Garn mit einer Nadel durch Stoff gestochen werden, um Muster, Designs oder Bilder zu erstellen. Es gibt verschiedene Arten des Stickens, darunter Kreuzstich, Plattstich, Rückstich und viele mehr.

Schon zusammen mit meiner Oma habe ich früher gestickt. Wir haben zusammen im Wohnzimmer gesessen, es lief irgendwas im Fernsehen und wir haben gestickt. Das sind tatsächlich ein paar meiner liebsten Erinnerungen. Ich durfte mir ab und an ein Stickset aussuchen, habe bei ihr geschlafen und los ging es.

Es ist für mich also erstmal nicht neues, doch bin ich über all die Jahre doch beim Kreuzstich/Gobelinstich geblieben. Habe meine Motive gemacht und dabei entspannt. Doch mit der Zeit wollte ich mich einfach gern an Neues wagen. Neue Stiche, neue Möglichkeiten. Daher war das Buch hier genau richtig. Es richtet sich an Anfänger und beschreibt zu Beginn erstmal alle wichtigen Grundlagen. Welche Materialien werden benötigt? Welche Stoffe eignen sich und welche Nadel benötige ich? Denn nicht alles eignet sich für alles und es kann zu Frust kommen und das ganze Projekt landet in der Ecke und nicht an der Wand.

Dann folgt eine komplette Übersicht welche Stiche es gibt und auf welcher der nachfolgenden Seiten dieser näher vorgestellt wird. Das immer mit viel und gutem Bildmaterial. Und genau das ist bei einem Handarbeitsbuch mit das Wichtigste. Was bringt mir eine gute Beschreibung, wenn ich es mir am Ende doch nicht vorstellen kann? Daher ein großes Plus für all die vielen Bilder.
Ich kann und möchte es also allen empfehlen, die gerade erst beginnen und ein gutes Einsteigerbuch benötigen. Oder eben für Leute wie mich, die sich bisher nur mit ein paar Stichen beschäftigt haben.

Bewertung vom 25.02.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


ausgezeichnet

Zwei Frauen

Auch wenn man mit großen Namen konfrontiert wird, geht es doch um zwei Frauen in dieser Geschichte. Vincent van Gogh spielt eher eine kleine Nebenrolle, die jedoch für den Verlauf des Schicksals einer der Frauen von großer Bedeutung ist.
Denn Jo wird die Ehefrau von seinem Bruder - Theo. Dieser jedoch verstirbt recht schnell nach der Ehe und so muss sie sich und ihren Sohn allein durchbringen. Doch hat sie die Werke von Vincent und weiß diese gut zu vermarkten.

Erzählt wird uns das von Gina. Diese ist bei ihrem Vater und versucht selbst zu schreiben. Ihrem Vater gelang vor vielen Jahren ein Erfolg, doch dann kam nichts mehr.

Zwei Frauen, die von ihren Familien eingenommen sind. Die versuchen ihren eigenen Weg zu gehen, die je ihr eigenes Leben und Schicksal zu verarbeiten haben. Will man der Familie entkommen oder sie stärken? Man kann sie sich nicht aussuchen und doch ist sie da. Wie geht man damit um? Ich musste beim Lesen so oft nachdenken. Und mir selbst Fragen dazu stellen.

Irgendwann gehen Gina und Jo in eine Art Zwiegespräch. Jo erzählt von ihrem Leben und Gina saugt all die Informationen auf. Die Art und Weise zu erzählen mochte ich sehr. Gespräche zwischen Personen, die sich eigentlich nie treffen können.

Vor allem fand ich es spannend zu erfahren, wie das Leben rund um einen Künstler aussieht. In der Schule lernen wir Biographien, sehen Bilder und sollen sie zuordnen können. Doch was passierte um sie herum? Wer war die Familie, Freunde? Wie haben sie zueinander gestanden? Geholfen? Wie sind sie mit entsprechenden Krankheiten umgegangen und wie konnten Künstler so werden wie sie waren? Oft, weil andere Mitglieder der Familie zurückgesteckt haben.

Ja, es ist ein eher ruhiges Buch. Keine Biographie im klassischen Sinn und dennoch erfahren wir viel über die van Goghs und ihr Leben. Vielleicht sollte man in er Schule ab und an auch solche Werke nehmen, um Zusammenhänge und Künstler besser verstehen zu können.

Ein Buch, das mich zum Nachdenken und selbst recherchieren angeregt hat. Vielen Dank dafür!

Bewertung vom 25.02.2024
Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannender erster Fall

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist, dass wir mit dem Cover direkt in den Ort des Geschehens entführt werden. Als Leser weiß man direkt, wo wir uns befinden. Am Hafen - doch was ist dort passiert? Ein Mord. Der Barkassenkapitän Lutteroth wird von seinem Kollegen erschlagen auf seinem eigenen Schiff gefunden. Die Kommissarin Jonna Jacobi und der Wasserschutzpolizist Tom Bendixen ermitteln.

So beginnt der Krimi und wir folgen den beiden und anderen Protagonisten nun durch die Ermittlungen. Es gibt Wendungen, private Probleme und jede Menge Verdächtige.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann als Leser alles nachvollziehen. Es werden Orte und Gegebenheiten wirklich gut beschrieben und man bekommt ab und an kleine Einblicke in die Arbeit der Wasserpolizei und in die Arbeit am und rund um den Hafen.

Der Fall an sich war schlüssig und man hatte schon die ein oder andere Idee, doch am Ende war es dann doch ein bisschen anders als gedacht.

Für mich war es ein spannender und kurzweiliger Krimi, den ich gern gelesen habe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, denn ein, zwei Sachen bleiben noch unbeantwortet. Allerdings nicht zum Fall selbst - eher zu den Ermittlern.

Von mir eine klare Empfehlung für das Buch!

Bewertung vom 19.02.2024
Blutrot / Die Áróra-Reihe Bd.2
Sigurðardóttir, Lilja

Blutrot / Die Áróra-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Wo sind nur all die Menschen hin? Erneut ist eine Frau verschwunden. Entführt? Das lässt sich vermuten, da Geld für sie verlangt wird. Doch er darf nicht die Polizei einschalten. Was nun? Da er sich nicht an die Polizei wenden darf, kontaktiert er Áróra, die sich eigentlich auf das Aufspüren versteckter Vermögenswerte spezialisiert hat. Doch sie selbst sucht einen Menschen - ihre Schwester. Haben beide Fälle miteinander zu tun? Oder ist es ein ganz neuer Fall?

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil einer Trilogie. Natürlich ist es von Vorteil auch den ersten Band gelesen zu haben, doch die einzelnen Fälle stehen für sich und können unabhängig gelesen werden. Man muss dann aber mit kleinen Spoilern und Rückblenden leben.

Der Schreibstil war wirklich einnehmend. Ich war direkt mittendrin und habe die Geschichte mitverfolgt. Die Protagonisten fand ich zum größten Teil glaubwürdig und authentisch. Natürlich gibt es Wendungen, Verstrickungen und man musste manchmal gut überlegen. Für mich war es ein schönes Leseerlebnis und ich bin schon sehr auf den dritten Teil gespannt.

Bewertung vom 18.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Was für ein Leben

Schon lange hatte ich kein so dickes und intensives Buch mehr gelesen. Es hat einige Zeit in Anspruch genommen. Nicht nur wegen der stolzen Anzahl von über 850 Seiten, auch wegen dem Inhalt. Des Öfteren musste ich es beiseite legen und über das Gelesene nachdenken.

Die Geschichte spielt irgendwo in den Wäldern Virginias. Die Mutter ein Teenie, der Vater tot. So beginnt die Erzählung rund um Demon Copperhead. Und diese ist wild. Er muss viel durchmachen und irgendwie schafft er es immer. Ein Leben, dass man eigentlich keinem wünscht und doch vielen in die Wiege gelegt wird.

Es war ein intensives Leseerlebnis. Ich selbst war noch nie in den USA, doch spiegelt der Roman irgendwie mein Bild wieder was ich davon habe. Das Leben dort ist nicht wirklich rosig, wenn du nicht den richtigen familiären und/oder finanziellen Hintergrund hast. Bei uns mag auch manches nicht rund laufen, doch schon allein eine Krankenversicherung zu haben ist Gold wert.
Das und viele weitere Gedanken habe ich mir ständig beim lesen gemacht. Am liebsten hätte ich den kleinen Jungen selbst aufgenommen.

Das einzige was mich etwas stört ist das Cover. Denn es gibt so gar nichts vom Inhalt wieder und ich kann mir denken, dass es deswegen viele potentielle Leser gar nicht erst in die Hand nehmen.

Bewertung vom 18.02.2024
Grimmwald 2 - Lasst die Felle fliegen!
Shireen, Nadia

Grimmwald 2 - Lasst die Felle fliegen!


ausgezeichnet

Rettet den Wald

Wir haben das Buch direkt zusammen gelesen als es bei uns angekommen ist.
Den ersten Teil kannten wir nicht, aber das ist in dem Fall kein Problem. Direkt zu Beginn werden uns die Figuren vorgestellt und eine kleine Landkarte gezeigt wo was im Wald zu finden ist. Das finde ich bei Kinderbüchern schon recht wichtig um das gelesene auch optisch aufnehmen zu können.

Nun soll der Wald also in einen Freizeitpark umgebaut werden und das wollen die Bewohner natürlich verhindern. Gemeinsam mit ihren Freunden, einer großen Portion Mut und ihren Fähigkeiten im Baumboinken wollen Ted und Nancy den Grimmwald retten.

Der Schreibstil ist kindgerecht und dennoch nicht langweilig. Selbst ich fand es spannend die Geschichte zu verfolgen. Die Schrift ist angenehm groß und die Illustrationen die sich in schwarz- weiß durch das ganze Buch ziehen sind toll gestaltet. Mal sind es nur einzelne Figuren, mal ganze Szenen oder nur Ausrufe, die vergrößert dargestellt sind.

Auch die Geschichte an sich fanden wir Beide schön und gut umgesetzt.