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Benutzername: 
lisbethsalander2102
Wohnort: 
Zossen

Bewertungen

Insgesamt 234 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


gut

Unaufgeregter Wohlfühlroman um einen Außenseiter
Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch durch sein liebevoll gestaltetes Cover und den außergewöhnlichen und schönen Titel. In ihrem Roman "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" nimmt uns Julia Mattera mit ins Elsaß zu einem beliebten Gasthof, der von Elsa und ihrem Bruder Robert betrieben wird. Während Elsa die Macherin ist und die Auberge managt, bleibt der eigentliche Protagonist Robert im Hntergrund, er ist Koch und wirkt hinter den Kulissen. Dies entspricht seinem eigenbrötlerischen und einzelgängerischen Wesen, zwar spricht er mit seinem selbst angebauten Gemüse, seinen Hühnern hat er Namen gegeben, sie sind für ihn wie Kinder, aber mit Menschen hat er so seine Probleme, er ist scheu und schüchtern. Nach einem Schicksalsschlag in der Kindheit hat er sich auf sich selbst zurück gezogen, mich erinnert sein Verhalten ein wenig an einen Autisten. Der über 50jährige, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, scheint liebeswert, wenn auch etwas schrullig. Außer seiner Schwester und deren Kindern lässt er niemanden näher an sich heran. Dies beginnt sich langsam aber stetig zu ändern, als Elsa die Küchenhilfe Fatima und deren Sohn Hassan einstellt und auch noch deren Freundin Maggie auf dem Hof der Geschwister auftauchen. Roberts sorgfältig selbst aufgebaute Mauern beginnen zu bröckeln, Stück für Stück beginnt er sich zu öffnen und wird für menschliche Begegnungen zugänglich. Julia Mattera hat in poetischer Sprache eine leise Geschichte geschrieben, in der ich von Anfang an drin war, die durch ihren flüssigen, angenehmen und vor allem unaufgeregten Schreibstil bezaubert. Wie der Protagonist Robert mit seinem Gemüse spricht, wie er es wertschätzt und möchte, dass es nirgends anders als in der eigenen Küche verarbeitet wird, ist wirklich rührend und wertvoll. Ich fühlte mich gut unterhalten und berührt, deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und ein Dankeschön an die Autorin für eine tolle Geschichte!

Bewertung vom 28.03.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Gelungene Mischung aus historischem und Kriminalroman
Auf den ersten Teil der Reihe um "Die Hafenärztin" war ich zum einen durch das wirklich ansprechend gestaltete Cover aufmerksam geworden, das die attraktive Protagonistin vor dem historischen Hamburger Hafen zeigt. Sein übriges taten Titel und Klappentext, beides für mich überzeugend! Wir haben es mit drei Charakteren zu tun, die im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen, die für mich eine gelungene Mischung aus historischem und Kriminalroman darstellten. Zum einen Anne Fitzpatrick, die nach einem längeren Aufenthalt in London in ihre Heimatstadt zurück kehrt. In dem von der Ärztin gegründeten Frauenhaus am Hamburger Hafen trifft sie auf die Pfarrerstochter Helene Curtius, die nicht den vorgezeichneten Weg als ausschließliche Ehefrau und Mutter gehen, sondern sich sinnvoll für das Wohl benachteiligter Geschlechtsgenossinnen einsetzen möchte. Zeitgleich zum Aufeinandertreffen von Anne und Helene passieren mehrere Morde und der dritte Protagonist, Kommissar Rheydt, tritt auf den Plan, der in Sachen des Hafenmörders ermittelt. Henrike Engel hat hier eine wirklich spannende Geschichte geschrieben, abwechselnd erzählt aus Sicht der drei Hauptfiguren, in flüssigem Schreibstil mit viel Hamburger Lokalkolorit und wahnsinnig authentischen Charakteren. Dafür von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung! Bereits jetzt freue ich mich sehr auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 23.03.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


gut

Ein New Yorker Urgestein
Andrew Green wird im Alter von 83 Jahren vor seiner eigenen Haustür erschossen. Was ist hier passiert und vor allem warum? Andrew Green, über den ich zugegebenermaßen bis zur Lektüre dieses Romans nichts wusste, steht im Mittelpunkt dieses Romans von Jonathan Lee. Die Geschichte ist in zwei Erzählsträngen konzipiert, zum einen geht der Autor den Gründen von Greens Ermordung auf die Spur, zum anderen lässt er uns rückblickend auf das Leben des Protagonisten daran teilhaben. Wir erfahren, dass er eine wichtige Persönlichkeit der Stadt New York war, ja sogar u.a. den Central Park entworfen hat, alles Dinge, die mir tatsächlich bis dato nicht bewusst waren. Jonathan Lee tut dies in einem, wie ich finde literarisch anspruchsvollen Schreibstil, an den ich mich zwar anfangs erst irgendwie gewöhnen musste, dann aber tatsächlich sehr mochte und regelrecht darin eintauchen konnte. Der Stil des Buches schwankt zwischen einerseits einem Krimi, der den Tod Andrew Greens aufdecken will, andererseits biographischen Elementen, durch die wir die Geschichte der Persönlichkeit Greens erfahren. Zu Wort kommen auch mehrere Wegbegleiter der Hauptfigur, vor allem seine, teils etwas skurril anmutende Haushälterin, deren Charakterisierung ich ebenfalls sehr mochte. Von mir gibt es zwar einen Punkt Abzug für die anfänglichen Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte, aber trotzdem eine absolute Leseempfehlung für diese Liebeserklärung an die Stadt New York!

Bewertung vom 17.03.2022
Jeder Tag für dich
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


gut

Was und wann ist es wirklich Liebe?
Am Anfang denken wir, Jim und Mary hat die wahre große Liebe verbunden. Doch dann ist Jim eines Tages spurlos verschwunden, und Mary blieb ratlos und am Boden zerstört zurück. Seitdem, und das sind mittlerweile sage und schreibe sieben Jahre, steht die junge Frau jeden Abend am Bahnhof und hält im Strom der ankommenden Pendler ein Schild hoch, mit dem sie kund tut, dass sie Jim vermisst, und er doch nach Hause kommen möge. Die Handlung wird in zwei Strängen entwickelt, zum einen befinden wir uns im Hier und Jetzt, zum anderen vor 15 Jahren, als Jim und Mary sich kennenlernten und ineinander verliebten. So erfahren wir auch nach und nach, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, und dass zu einer Geschichte immer mehrere Seiten der Wahrnehmung und Betrachtung gehören. Auf der Suche nach Jim ist aber auch nicht nur Mary, sondern inzwischen auch Alice, eine junge Journalistin, die dringend eine reißerische Story braucht, um ihren gefährdeten Job nicht zu verlieren. Teilweise hatte die Geschichte für mich sogar Krimi technische Elemente, was die Fahndung nach dem vermissten Jim anbelangt. Ich muss gestehen, dass ich bezüglich der Bewertung etwas hin und her gerissen bin. Irgendwie erwartet man als Leser, so ging es zumindest mir, aufgrund des Klappentextes eine extrem romantische leichte Liebesgeschichte. Dass man nach und nach aber den Eindruck gewinnt, dass hier auch psychische Probleme der Protagonisten ins Spiel kommen, ja vielleicht sogar krankhaft anmuten, passte für mich nur schwer zu einem leichten Wohlfühlroman. Dass auf diese Probleme nur ansatzweise eingegangen wurde, hat bei mir den Eindruck der Oberflächlichkeit hinterlassen. Deshalb möchte ich bei der Gesamtwertung einen Punkt abziehen, kann aber trotzdem eine gut gemeinte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 16.03.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


sehr gut

Brisantes Thema
Da ich mit großer Begeisterung bereits "No & ich" von Delphine de Vigan gelesen hatte, waren meine Erwartungen bei diesem Buch entsprechend hoch. Obwohl die Autorin hier ein gänzlich anderes Thema anpackt, wenn auch nicht weniger brisant, wurde ich nicht enttäuscht. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Melanie, die in ihrer eigenen Jugend erste Erfahrungen mit dem damals aufkommenden Reality TV macht, allerdings bleibt sie hierbei im Gegensatz zu ihren damaligen Wunschträumen komplett erfolglos, fühlt sich mittelmäßig und den Ansprüchen des Mainstream nicht genügend. Ganz anders nun Jahre später, mittlerweile ist unsere Protagonistin Mutter zweier kleinerer Kinder. Melanie versucht erneut ihr Glück, diesmal als sogenannte Influencerin, sie stellt pausenlos unzählige Videos ihres Familienlebens, vor allem ihrer Kinder ins Netz, auf die Plattformen diverser sozialer Netzwerke. Dabei merkt sie nicht, dass sie hierbei einzig und allein ihre Wünsche und den eigenen Ehrgeiz befriedigt, u. nach und nach das Wohl und die Privatsphäre ihrer Kinder komplett vernachlässigt, von Dritten darauf aufmerksam gemacht, streitet sie dies ab bzw. redet den Sachverhalt sich selbst gegenüber schön. Als ihre 6jährige Tochter Kimmy beim Spielen vor der eigenen Haustür verschwindet, drängt sich der Verdacht auf, dass das Mädchen von einem neidischen Follower entführt worden sein könnte, Melanies selbstsüchtiges Verhalten gerät erneut und verstärkt in den Fokus. Der Leser erfährt die Geschichte, die auf mich stellenweise den Eindruck eines Krimis erweckte, aus zweierlei Perspektiven. Zwar wird durch einen Erzähler von außen in der dritten Person berichtet, die Sichtweisen wechseln hierbei aber zwischen der Familie einerseits und einer ermittelnden Polizistin, Clara, andererseits. Mir blieben alle handelnden Personen irgendwie fremd, ich konnte mich mit niemandem identifizieren, trotzdem schafft es die Autorin durch ihre Eindringlichkeit, einen ganz intensiv in die Handlung mitzunehmen. Die Protagonistin war mir allerdings extrem unsympathisch, ich war zwischenzeitlich richtig wütend, wie Melanie ihre Kinder verheizt, um den eigenen Sehnsüchte zu befriedigen. Delphine de Vigan nähert sich in diesem Buch einem hoch brisanten Thema, mit dem ich mich zugegebenermaßen im Vorfeld noch nicht sonderlich intensiv beschäftigt hatte. Von mir bekommt "Die Kinder sind Könige" auf jeden Fall die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.03.2022
Kaiserstuhl
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


gut

Das Lebensgefühl der Nachkriegsgeneration

Da ich bereits "Rheinblick" der Autorin kannte, war ich sehr neugierig auf das neuste Werk von Brigitte Glaser! Wir lernen die Protagonistin Henny kennen und befinden uns mit ihr Anfang der 60iger Jahre in Bonn. Die sehr selbständige und selbstbewusste Frau führt eine Weinhandlung und kommt so in Berührung mit einer Rarität, einer Flasche Champagner aus den 30iger Jahren, die Charles de Gaulle während seines Deutschlandbesuches mit Kanzler Adenauer als Zeichen der Versöhnung trinken soll. In diesem Zusammenhang trifft Henny auch auf Paul, den sie in der Vergangenheit offenbar geliebt hat, doch ein Verrat hat die beiden entzweit. Finden sie nun erneut zueinander? Brigitte Glaser hat für mich das Lebensgefühl der Nachkriegsgeneration sehr gut eingefangen! Die Menschen wollten die Traumata des Krieges einfach vergessen und nach vorne schauen, sie wollten wieder genießen und sich nicht mit der Aufarbeitung der Vergangenheit beschäftigen. Leider hat das Buch teilweise Längen, die den ansonsten sehr flüssigen und angenehm leichten Schreibstil behindern. Deshalb gibt es von mir nur vier Punkte und eine bedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.02.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Mehr als gekonnt inszenierter Thriller

Sarah und Marc, ein Liebespaar, das sich noch nicht lange kennt, doch an die große Liebe glaubt, zieht in Hamburg gemeinsam in ein großes luxuriöses Loft. Da sie die Miete allein nicht stemmen können, wird Marcs bester und langjähriger Jugendfreund Henning Teil der Wohngemeinschaft. Doch drei sind bekanntermaßen immer einer zu viel, und so birgt auch diese Konstellation allerlei explosives Spannungspotential. Als nach drei gemeinsamen Jahren Henning offenbar in der Wohnung auf brutale Weise ums Leben kommt, werden Sarah und Marc als Hauptverdächtige festgenommen. In abwechselnden Verhören beider Protagonisten und einer dritten Perspektive, der ermittelnden Kommissarin, erfährt der Leser Stück für Stück, wechselnd zwischen Gegenwart und Rückblicken in die Vergangenheit, so einiges über die Beziehung von Marc und Sarah sowie Marcs Freundschaft zu Henning. Der Leser kann sich nun sein eigenes Bild machen, wie und ob Henning ermordet wurde, eine Leiche ist nämlich nicht auffindbar. Linus Geschke macht es durch geschicktes in die Irre führen und einen großartigen psychologisch ausgefeilten Plot alles andere als leicht, dem Tathergang auf die Spur zu kommen! Tatsächlich bis ganz zum Schluss wäre ich nie im Leben auf die wirkliche Auflösung gekommen. In einem mehr als flüssigen sogartigen Schreibstil wurde ich von Anfang an in die Geschichte hinein katapultiert und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen! Für mich ein absolutes Highlight, mindestens fünf Punkte und eine ganz unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.02.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Erbin von Miss Marple

Mrs Potts' Mordclub ist der mehr als gelungene Auftakt zu einer Cosy Crime Serie. In einem an alte Miss Marple Bücher erinnernde Krimi finden wir uns in einem malerischen britischen Dorf namens Marlow. Hier lebt Judith Potts, eine etwas skurile äußerst sympathische alleinstehende Dame, die hauptberuflich Kreuzworträtsel erfindet und leidenschaftlich gerne nackt in der Themse badet. Als ihr Nachbar ums Leben kommt, ist Judith fest davon überzeugt, dass es sich um Mord handelt, und lässt sich nicht davon abbringen, den entscheidenden Schuss gehört zu haben. Die hiesige Polizei ist leider anderer Meinung. Da Mrs Potts das gehörig gegen den Strich geht, ermittelt sie nun auf eigene Faust. Hierbei wird sie tatkräftig von zwei anderen Ladies, der Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie unterstützt. Die drei bringen such so manches Mal durchaus in Gefahr und erleben einige Abenteuer. Das ganze gestaltet sich auf unaufgeregte Art und Weise ungeheuer spannend. Als Leser kann man bis zum Schluss miträtseln, wie alles zusammen hängt. Robert Thorogood hat hier den grandiosen Auftakt zu einer Cosy Crime Reihe vorgelegt, deren zweiten Band ich schon jetzt sehnsüchtig herbei sehne. Mit einer Prise englischem Humor und hinreißenden Charakteren habe ich mich mehr als abwechslungsreich unterhalten gefühlt! Dafür gibt es natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.02.2022
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


sehr gut

Eine wirklich originelle Geschichte

Als geborener Wessi, vor 20 Jahren in den sogenannten Osten gezogen, hier mittlerweile sehr glücklich lebend, mag ich Ost-West-Geschichten, egal welcher Art sehr, noch dazu, wenn sie so gekonnt inszeniert sind, wie "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße", das neuste Werk von Maxim Leo. Unser Protagonist Michael Hartung, erfolgloser Videothekenbesitzer aus Ostberlin hat im Jahr 1983 als Stellwerksmeister bei der Bahn arbeitend eine Weiche so gestellt, dass der entsprechende Zug mit 127 Insassen "versehentlich" in den Westen fuhr und so diesen Menschen die Flucht ermöglichte. Von dieser Geschichte erfährt Journalist Alexander Landmann aus Hamburg zufällig durch eine Stasiakte und wittert hier die ganz große Sensation. Hartung, die Hauptperson der Story, anfangs noch skeptisch, biegt sich doch der Autor die Ereignisse und die Wahrheit so zurecht wie er sie braucht, kommt nach und nach auf den Geschmack, als er merkt, dass sich mit der eigentlich ungewollten Berühmtheit auch ein mehr als willkommener Geldregen verbindet, den er für seine Mietschulden mehr als gut gebrauchen kann. Erst als er auf eine junge Frau stößt, die als Kind in besagtem Zug saß, und die sein Herz berührt, möchte Hartung gerne am liebsten alle Unklarheiten wieder zurecht rücken. Maxim Leo hat hier in einem mehr als flüssigen Schreibstil einen unglaublich abwechslungsreichen, gut unterhaltenden Roman geschrieben, der Klischees von Ossis und Wessis karikiert, und beweist, dass alle die angeblichen guten oder schlechten Eigenschaften eigentlich nur menschlich sind. Außerdem kommt man als Leser zur Schlussfolgerung, dass die Geschichtsschreibung immer nur aus der Sicht der Verfasser richtig erscheinen mag, ein fast schon philosophisches Thema! Die Geschichte kommt so leicht und locker daher und ist dabei doch trotzdem voller Tiefgang mit ihren nicht nur authentisch skizzierten, sondern auch zutiefst menschlichen Charakteren! Ein großartiges Buch, das von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung erhält!

Bewertung vom 01.02.2022
The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


sehr gut

Cosy Crime mit einer überaus sympathischen Protagonistin

Bereits schon nach der Leseprobe war ich angefixt und wusste, dass ich dieses Buch lesen möchte, und ich wurde nicht enttäuscht! Die im Mittelpunkt stehende Molly Grad, ein junges Mädchen aus einfachen Verhältnissen, arbeitet als Zimmermädchen in einem Luxushotel, und man mag es kaum glauben, dies ist tatsächlich ihr Traumjob! Die Zimmer und Suiten wieder in einen Zustand der Perfektion zu versetzen, wie sie es nennt, bereitet ihr allerhöchste Zufriedenheit. Molly ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, ihre Eltern haben sie bereits früh im Stich gelassen. Nun, wo ihre einzige Bezugsperson vor einem halben Jahr gestorben ist, fühlt sich die junge Frau einsam und allein. Einzig mit Giselle Black, der Ehefrau eines schwerreichen Stammgastes des Hotels verbindet sie so etwas wie eine kleine Freundschaft. Als Molly während ihrer Arbeit Mr. Blackberry tot in seinem Bett auffindet, gerät auch das Zimmermädchen in Verdacht, denn es liegt nahe, dass hier kein natürlicher Tod vorliegt. Doch Molly versucht mit Hilfe der Handvoll Kollegen, die sie schätzen, Licht in den Vorfall zu bringen. Die Protagonistin dieses Buches muss man einfach mögen, ich hätte Molly von Anfang an ins Herz geschlossen. Auch wenn sie teilweise etwas anstrengend naiv daher kommt, kann man ihr einfach nicht böse sein und fiebert bis zum Schluss der Aufklärung entgegen. Nita Prose hat hier in meinen Augen einen Cosy Crime der Extraklasse vorgelegt, ich fühlte mich sehr sehr kurzweilig unterhalten und hoffe doch, dass wir bald mehr aus ihrer Feder lesen dürfen. Deshalb natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung!