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Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 485 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2023
Eowyn: Die Prinzessin der Ulfarat (Eowyn-Saga IV)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Die Prinzessin der Ulfarat (Eowyn-Saga IV)


sehr gut

Dieses Buch habe ich mit einem lachende und einem weinenden Auge beendet. Denn die Eowyn-Saga ist so eine tolle Reihe mit starken Charakteren, einer unsterblichen Liebesgeschichte, tiefen Freundschaften und atemberaubenden Kämpfen. Ich liebe auch die magischen und phantastischen Elemente. Ich habe die Höhen und Tiefen der Charaktere erlebt, Erfolge und Niederlagen, Wut, Hass, Verzweiflung, Trauer und jede Menge Schmerz. Ich wurde Zeugin von Intrigen, Machtspielen, Verrat und vielen Kämpfen. Doch es gab natürlich auch viel schönes: Freundschaft, Familie, Liebe, Zusammenhalt, Hoffnung, Mut und Stärke.

Elvira Zeißler präsentiert uns hier einen würdigen Abschluss, der wieder einige Wendungen und Überraschungen für uns bereit hält. Es wird emotional, herzzerreißend, haarsträubend, blutig und wie immer spannend ohne Ende. Es kommt zum finalen Kampf, der über das Schicksal von Menschen und Ulfarat entscheiden wird. Für mich war sowohl die Handlung als auch die Entwicklung der Charaktere bis zu einem bestimmten Punkt absolut episch. Dann gab es einen Plotttwist und - zugegeben - danach kam die Auflösung zwar weiterhin total unerwartet, aber auch ein Fitzelchen „zu einfach“ daher. Dennoch bin ich mit dem Ende aber mehr als zufrieden und bin ziemlich traurig all die lieb gewonnenen Charaktere ziehen lassen zu müssen…

Bewertung vom 11.10.2023
Eowyn: Im Auge des Orkans (Eowyn-Saga III)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Im Auge des Orkans (Eowyn-Saga III)


sehr gut

Nachdem das Ende von Band 2 mit einem ziemlich unangenehmen Cliffhanger endete und scheinbar jede Hoffnung zerplatzt ist, erfahren wir endlich wie es weitergeht.

Wir leiden, verzweifeln, hoffen, lieben, hassen und kämpfen mit Eowyn und den anderen Charakteren aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden. Sie müssen sich fragen, wer Freund und wer ist Feind ist und wem sie vertrauen können. Sie lernen ihre Fähigkeiten besser zu beherrschen. Sie erfahren einiges über die Vergangenheit und müssen hinterfragen, was sie bisher für die Wahrheit hielten.

Es kommt zu Kämpfen, Intrigen, Machtspielen, Verrat. Aber auch zu Liebesgeschichten, Leidenschaft und Freundschaft. Es ist magisch, spannend, manchmal blutig und immer voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen.

Ich muss zugeben, dass mir Eowyn in diesem Buch ziemlich Leid tut. Natürlich hat sie auch vorher schon genug schlimme Dinge erlebt, aber hier wird es nochmal besonders heftig. Sie muss nicht nur gegen ihre Widersacher kämpfen, sondern auch gegen sich selbst. Außerdem wird alles woran sie bisher geglaubt oder worauf sie gehofft hat in Frage gestellt. Und trotz allem ist sie dennoch so stark, wirklich bewundernswert.

Bewertung vom 28.09.2023
Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin (Eowyn-Saga II)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin (Eowyn-Saga II)


sehr gut

Es handelt sich hier um Band 2 der mitreißenden Fantasy-Saga rund um Eowyn und ihre Gefährten. Keine Sorge - diese Rezension enthält keine Spoiler für den ersten Teil.

Eowyn ist stark, mutig, klug und zielstrebig. Ihre Vergangenheit hat ihr schon einiges abverlangt, sie hat viel verloren und dennoch einiges, worum es sich zu kämpfen lohnt. Und genau das ist sie: eine Kämpferin. Solange ihr Herz noch schlägt, besteht für sie noch Hoffnung. Außerdem strebt sie nach Rache für die, die ihr was bedeutet haben. Ihre Entwicklung ist authentisch und nachvollziehbar. Für mich ist sie eine bewundernswerte Protagonistin. Doch auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen. Wir erleben die Ereignisse zudem nicht nur aus Eowyns Sicht, sondern auch aus der ihrer Begleiter des Vorgängers.

Ich mag die Welt sehr, es ist eher mittelalterlich, es wird mit Schwestern, Armbrüsten sowie Pfeil und Bogen gekämpft. Und dennoch wird es auch phantastisch, denn es gibt Magie, fremde Wesen und Gestaltwandler. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich. Gefahren, Intrigen und Machtkämpfe stehen auf der Tagesordnung. Die Autorin hält einige Überraschungen und Wendungen für uns bereit, die einem definitiv die Haare zu Berge stehen lassen. Ich bin mega gespannt auf die nächsten beiden Bücher.

Bewertung vom 28.09.2023
Erinnerungen des Waldes
Brun-Arnaud, Mickaël

Erinnerungen des Waldes


ausgezeichnet

Archibald Fuchs ist Buchhändler mit Leib und Seele. Es gibt für ihn nichts schöneres als Bücher zu ordnen, zu lesen und über sie zu sprechen. Eines Tages bittet ihn sein langjähriger Freund und Stammkunde Ferdinand Maulwurf um Hilfe. Dieser wird zunehmend zerstreuter, leidet an der Alles-Vergessen-Krankheit und ist verzweifelt, weil seine Frau verschwunden ist. Er hofft in seiner Autobiografie Antworten zu finden, leider hat Archibald diese erst kürzlich verkauft. Doch an wen? Gemeinsam machen die beiden sich auf die Suche nach dem Buch, Ferdinands geliebter Frau Mathilde und nicht zuletzt nach seinen Erinnerungen.

Hier wird auf einfühlsame, wunderbare und sowohl herzerwärmende wie auch herzzerreißende Art und Weise das Thema Alzheimer-Demenz aufgegriffen. Wir erhalten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten und können dadurch nachempfinden wie Betroffene und ihnen Nahestehende die Erkrankung erleben. Das ist wirklich traurig und beängstigend für beide Seiten und wurde sehr authentisch umgesetzt.

Ich liebe diese unaufgeregte und dennoch spannende Geschichte über zwei Freunde, eine große Liebe und die Suche nach einem vergessenem Leben. Es geht um Familie, Schuld und Vergebung.

Der Schreibstil ist poetisch und voller Wortspiele, welche an die verschiedenen Tiere angepasst sind - sehr gelungen. Auch die Illustrationen sind wunderschön und atmosphärisch. Die Geschichte und ihre Botschaft regt zum Nachdenken an, so dass man sie mit einem weinenden und lachenden Auge beendet. Insgesamt also eine ganz große Empfehlung.

Bewertung vom 27.09.2023
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Moers, Walter

Die Insel der Tausend Leuchttürme


ausgezeichnet

Hildegunst von Mythenmetz, Lindwurm, Dichter und Hypochonder, wird zur Kur nach Eydernorn geschickt, um seine Bücherstauballergie behandeln zu lassen. Dort macht er es sich, neben den eher unangenehmen medizinischen Anwendungen, zum Ziel die 111 Leuchttürme der Insel zu besichtigen und erforschen. Gesagt, getan. Dass er dabei plötzlich in einen haarsträubenden Plan zur Rettung Zamoniens hineingezogen werden würde, hätte er bestimmt nicht gedacht.

Es handelt sich bei diesem Buch nicht um einen herkömmlichen Roman, sondern um einen Brief mitsamt zahlreichen Notizen und Skizzen, den Hildegunst von Mythenmetz seinem langjährigen Freund Hachmed Ben Kibitzer schreibt. Der aus einigen anderen Zamonien-Romanen bereits bekannte Protagonist macht seinem Markenzeichen - den kreativen Ausschweifungen - alle Ehre. Und so geht er völlig auf in detaillierten Beschreibungen von Flora und Fauna, Kultur und Geschichte, kulinarischen Köstlichkeiten, Sportarten sowie natürlich den Leuchttürmen, die es ihm besonders angetan haben. Dabei perfektioniert er die Kunst vom sprichwörtlichen Hölzchen auf's Stöckchen zu kommen.

Walter Moers überzeugt durch den für ihn typischen Schreibstil. Dieser ist einzigartig, metaphorisch, phantasievoll. Der Text ist gespickt mit Wortspielen und Wortneuschöpfungen, die herrlich skurril, phantastisch und besonders sind. Der Humor darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und so wird der/ die Lesende mit viel Sarkasmus, Witz und Charme unterhalten. Es gibt außerdem zahlreiche Parallelen und Anspielungen auf andere Werke des Autoren, die ich wirklich sehr gefeiert habe. Und dennoch stellt das Buch eine in sich geschlossene Geschichte dar, die auch Neueinsteiger mühelos genießen können.

Weitere Highlights sind die Covergestaltung, die Landkarte von Eydernorn sowie die 100 schwarz-weiß Illustrationen von Walter Moers, welche die Atmosphäre perfekt wieder geben. Einzige Kritikpunkte: Bei dem Farbschnitt, welcher nur auf der Oberseite des Buches zu finden und welcher langweilig einfarbig ist, hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können oder es einfach ganz lassen sollen. Zumal der Preis von 42 Euro doch mehr als happig ist!

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Bewertung vom 23.09.2023
Wir schreiben uns nur (eBook, ePUB)
Thieß, Heiko

Wir schreiben uns nur (eBook, ePUB)


sehr gut

Online-Dating ist normalerweise ziemlich oberflächlich. Sagt das Profilphoto nicht zu, wird man weitergeswiped. Innere Werte und Charakter gehen dabei völlig unter. Die App "FriendsFirst" macht es anders: Es gibt keine Profilfotos. Stattdessen zählen gemeinsame Interessen und die gegenseitige Sympathie beim Schreiben. Erst ab 100 Nachrichten kann im Chat ein Bild hochgeladen werden. Nach einer Trennung meldet sich Merle auf Drängen ihrer besten Freundin dort an, natürlich nur zur Ablenkung. Sie lernt Tom kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb sehr gut. Sie wollen diesen Zauber nicht durch die Realität zerstören und sich daher erstmal nur online kennenlernen. Doch ist das überhaupt möglich oder verlieben sie sich dabei womöglich nur in ein Ideal des jeweils anderen?

Die beiden finden eine originelle Lösung, um mehr übereinander zu erfahren und Zeit miteinander zu verbringen ohne sich tatsächlich zu treffen. Das hat mir unheimlich gut gefallen, weil ständig eine gewisse Spannung, ein gewisser Reiz besteht. Als Leser weiß man natürlich immer mehr als die Protagonisten, was für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt hat. Insgesamt ist das Buch sehr amüsant. Es gibt unglaublich viele witzige Dialoge, Schlagabtausche, Kabbeleien, welche das Ganze sehr unterhaltsam machen.

Die Geschichte kommt mit wenigen Charakteren aus. Da gibt es noch Toms besten Freund Chris, der ein richtiger Aufreißer-Typ ist und Merles beste Freundin Ines, die eine Leidenschaft für alkoholische Getränke hat und nicht mehr ganz so glücklich in ihrer eigenen Beziehung ist. Man erfährt leider nicht besonders viel über alle vier. Hauptthemen untereinander sind die Ablenkung von der Trennung, Dating, Liebe, S*x sowie die Beziehung zwischen Merle und Tom. Alles andere wird, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt. Zwischendurch wird es auch kurz etwas ernster, womit ich so gar nicht gerechnet habe. Die Botschaft dahinter wird auf jeden Fall klar. Für mich ein sehr gelungenes und humorvolles Buch für zwischendurch.

Bewertung vom 21.09.2023
Verdàn
Peier, Luc

Verdàn


sehr gut

Für den 16-jährigen Salàr bricht eine Welt zusammen: seine Familie und die Bewohner seines Heimatdorfes wurden Opfer eines Massakers. Der Wunsch nach Rache führt ihn ins fremde Land der Kazein. Doch was ihn dort erwartet, hätte er nicht einmal seinen Göttern geglaubt.

Die Vielzahl der Namen, Bezeichnungen und Beschreibungen der Welt waren am Anfang ziemlich kompliziert. Allerdings gibt es ein Glossar, das einiges leichter macht, so dass ich dennoch schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Diese hält einige unerwartete Überraschungen und Wendungen für einen parat. Trotz einigen wenigen Längen, wird es dennoch nie langweilig, weil man ständig mit den Protagonisten mitfiebert.

Salàr ist irgendwie ziemlich hitzköpfig und leicht zu reizen, was bei seiner Vorgeschichte wahrscheinlich verständlich ist. Zudem handelt er oft etwas zu übereilt, undurchdacht und ab und zu ein wenig tollpatschig, er ist eben noch recht jung. Auch sämtliche Nebencharaktere sind interessant gestaltet, die meisten waren mir direkt sympathisch.

Die Idee einer Welt, die sich in Völker aufteilt, die jeweils mit einer besonderen Ausprägung eines Sinnes gesegnet sind, ist definitiv mal was anderes. Wir erfahren mehr über die Entstehungsgeschichte dieser Welt und die Rollen, welche die einzelnen Götter darin gespielt haben sowie warum sich Verdàn, die zerrissene Welt der Menschen, in ständigen Kriegen befindet. Das Worldbuilding ist ganz schön umfangreich und gut durchdacht. Wir werden außerdem mit einer Karte verwöhnt, was ich immer sehr mag. Es ist ein interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 06.09.2023
I kissed a boy - Dacre
Olsen, Lisa F.

I kissed a boy - Dacre


ausgezeichnet

Laue Sommernächte, Zeltausflüge mit neuen Freunden und jede Menge Herzklopfen: Gaming-Nerd Dacre hat unvergessliche Sommerferien vor sich, nur weiß er das natürlich noch nicht. Mit von der Partie ist sein heißer Stiefbruder Cap, der es jedoch nicht müde wird ihm seine grenzenlose Abneigung zu zeigen. Und dennoch kommen sich die beiden immer näher..

Ich habe eine lockere, süße und romantische Urlaubslektüre erwartet und all dies auch bekommen. Bis es dann plötzlich garnicht mehr so schön war - das hat mich wirklich kalt erwischt - hätte ich doch mal die Triggerwarnung gelesen.. von da an wurde es hart, noch emotionaler als sowieso schon, nur dieses Mal nicht unbedingt auf die angenehme Art und Weise.

Ich liebe Dacre und seine verletzliche Gedanken- und Gefühlswelt, man wünscht ihm definitiv nur das Beste und leidet immer wieder mit ihm. Ich liebe auch diesen unbeschreiblich tollen Freundeskreis. Mein Lieblingsmensch ist hier Sara, die so unfassbar einfühlsam, verständnisvoll und wunderbar ist. Cap hätte ich regelmäßig gegen die Wand klatschen können, nur um ihn im nächsten Moment wieder ins Herz zu schließen.

Dieses Buch bietet soviel mehr als eine rosarote Sommerromanze. Es ist voller Sehnsucht, Leidenschaft, Schmerz und großer Gefühle. Einfach zum Dahinschmelzen und gleichzeitig so herzzerreißend.

Bewertung vom 03.09.2023
Oracle
Poznanski, Ursula

Oracle


sehr gut

Früher hatte Julian merkwürdige und beängstigende Visionen. Seine Therapeutin ist der Meinung, dass es sich um Fehlschaltungen im Hirn und damit bedeutungslose Trugbilder handelt. Mit den richtigen Medikamenten sind sie letztendlich auch verschwunden und Julian hofft jetzt an der Uni ein normales und selbstständiges Leben zu beginnen. Doch dann trifft ihn die Erkenntnis hart: einige seiner Vorahnung scheinen sich tatsächlich zu bewahrheiten. Doch was bedeutet das jetzt für ihn? Kann er wirklich in die Zukunft sehen? Könnte er schlimme Ereignisse verhindern? Oder würde er damit nur noch größere Katastrophen heraufbeschwören?

Die Visionen, die von Julian sogenannten Marker, sind einfach total spannend und ich habe die ganze Zeit gerätselt was sie wohl zu bedeuten haben: Nebelaugen, eine rote Wolke über den Beinen, eine glühende Körpermitte, wurmartige Gebilde auf der Haut? Die Vorstellung all diese unheimlichen Bilder zu sehen ist mehr als beängstigend und gruselig. Vor allem, wenn man jung ist, nicht weiß, was sie bedeuten, nicht ernst genommen und auch noch als Freak abgestempelt wird. Armer Julian. Er tat mir eigentlich meistens Leid, aber im Verlauf wurde sein Verhalten zunehmend.. sagen wir mal schwierig. Die Ereignisse spitzen sich zu und es kommt zu einigen unschönen und sehr krassen Szenen. Ich kann verstehen, dass es für seine Mitmenschen schwierig wird mit der Situation umzugehen. Meine liebsten Charaktere sind da auf jeden Fall Robin, sein Mitbewohner, der herrlich schräg, eigentlich sehr verständnisvoll und geduldig ist. Auch Kinski der Hund hat es mir angetan.

Das Ende war zwar schrecklich und nervenaufreibend und kam auch irgendwie überraschend. Im Prinzip ist es auch relativ schlüssig, lässt aber dennoch einige nicht unwichtige Fragen offen, weswegen ich etwas unzufrieden zurück bleibe. Insgesamt plätschert die Handlung ein wenig dahin, so richtige Wendungen gab es da leider nicht. Da kenne ich wirklich krassere Plottwists von Ursula Poznanski. Die Idee und die Story an sich finde ich schon sehr cool, aber ich bin ein bisschen zwiegespalten 😂🫢 Ich kann sagen, dass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Für mich ist es daher leider nicht das beste Buch der Autorin.

Bewertung vom 03.09.2023
Die toten Engel von Kreta
Marschall, Anja

Die toten Engel von Kreta


sehr gut

Thea reist nach Kreta, wo ihre Tochter nach wochenlanger Funkstille angeblich einen tödlichen Unfall hatte. Doch zu ihrer Erleichterung handelt es sich bei der Toten nicht um Anna. Allerdings bleibt diese verschwunden und Thea stellt eigene Nachforschungen an, denn die griechischen Behörden verweigern ihre Hilfe. Unterstützung erhält sie einzig von einem geheimnisvollen Einheimischen. Schnell wird klar, dass er nicht alle Karten auf den Tisch legt und so muss sich Thea die Fragen stellen, welche Motive Alexis tatsächlich antreiben und was er wirklich von ihrer Tochter will?

Was die Angst um ihre Tochter angeht konnte ich mich gut in Thea hineinversetzen. Ansonsten besteht aber eine gewisse Distanz zu ihr. Sie wirkt meistens abweisend, eigenbrötlerisch, lässt sich zu schnell abspeisen und nimmt zu viel einfach hin, nur um im nächsten Moment komische Sachen zu machen oder übertrieben „frech“ zu reagieren.

Passend zu unserem Sommerurlaub auf Kreta habe ich dort dieses Buch gelesen. Schauplatz ist unter anderem auch das Hippiedorf Matala, wo wir dieses Jahr 13 Tage verweilten. Wenn auch nur auf wenigen Seiten, war es sehr schön in den bekannten Ort einzutauchen. Insgesamt lernen wir hier aber nicht unbedingt die schönen Seiten Kretas kennen, sondern eher die düsteren, korrupten und gefährlichen. Traditionen spielen eine große Rolle, ebenso wie Familie, Ehre und Rache. Spannend. Trotzdem kommt natürlich dennoch ein bisschen Urlaubsfeeling auf.