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Lesezeichenfee
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Münsterland
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Ich liebe es zu lesen und bin echt eine Leseratte. Am liebsten mag ich Bücher von Emons, Gmeiner und Silberburgverlag. In letzter Zeit haben mich der Ulmer Verlag und Eden Books sehr positiv überrascht. Es ist immer wieder toll, auf tolle Bücher zu stoßen. Ich wandere auch gerne als Ausglich zum Lesehobby. Gerne geh ich auch in Urlaub und besuche die Regionen über die ich lese.

Bewertungen

Insgesamt 464 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2022
Wen die Specht holt
Eckstein, Yvette

Wen die Specht holt


ausgezeichnet

Yvette Eckstein Wen die Specht holt Oberpfalz Krimi Emons 2022

Ein arbeitsreiches Weihnachten für den Kommissar

Kommissar Johann Kranzfelder freut sich schon auf die Weihnachtsessen. Doch ein Mörder macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Er muss mit seiner Kollegin Klara Stern ermitteln. Dabei wollte Kranzfelder doch in Urlaub fahren.

Der Krimi fängt schon recht spektakulär an und tötet die Weihnachtsstimmung. Ich mag Bräuche, dieser ist jedoch recht barbarisch. Zuerst wurden wir von Autorin Yvette Eckstein auf falsche Fährten gelockt. Auch das Gspusi vom Sohn des Kommissars und seiner Kollegin, habe ich beim ersten Versuch nicht rausgebracht. Und hinterher war es ein Highlight des Krimis. Er war sehr spannend, mit viel Lokalkolorit und weihnachtlichem Essen, was mir sehr gefallen hat.

Das Cover ist auch typisch Emons, sehr schön und wunderbar passend und auffallend. Eine 2 +.

Die Charaktere fand ich auch sehr gut gelungen. Einige Szenen konnte ich mir so richtig gut vorstellen. Das peinliche Treiben der Witwe. Ich fand die Szene total witzig. Insgesamt war es eine Familientragödie, die sogar vorstellbar ist.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Die Autorin – Yvette Eckstein – sollte man sich unbedingt merken. Ich hoffe, dass es noch viele Fortsetzungen gibt. Die beiden Ermittler haben sich ja schon gut zusammengerauft, aber ich glaube, da ist noch viiiiiiiiiiiiiel mehr möglich. 5 Feensternchen für den gelungenen Krimi.

Bewertung vom 09.12.2022
Schattenkind (MP3-Download)
Lirot, Eva

Schattenkind (MP3-Download)


sehr gut

Eva Lirot Schattenkind Editionnova 2020

Luna zieht sich in das geerbte Haus an der Nordküste Cornwalls zurück, fern von ihrer Familie in London, die sehr oberflächlich und reich ist. Es soll hier spuken. Ihre Tante hat ihr einige Geschichten erzählt. Robert Byrne, der sein Haus nicht verkaufen kann, in dem seine Familie ums Leben kam, ist zur selben Zeit hier. Beide lernen sich an einem Abend im Pub kennen. Am nächsten Morgen ist Luna verschwunden.

Auf dieses Buch stieß ich, weil die Autorin in 2022 ein Buch rausbrachte, das auf der Insel Fehmarn spielt. Also besorgte ich mir erst mal das Buch Schattenkind, um zu sehen, ob ich vielleicht das Fehmarn Buch auch noch besorgen könnte. Schließlich wenn mir schon der Schreibstil nicht gefällt, was für eine Bewertung würde dann der Fehmarnkrimi bekommen?

Erst mal fand ich den Schreibstil der Autorin nicht ganz so flüssig? wie ich mir das vorstellte. Flüssig ist vielleicht das falsche Wort, ich kann es nicht erklären. Es war nicht so, dass ich sofort im Buch DRIN war. Also keine Wohnung, wo man gleich einziehen möchte.

Die Charaktere waren interessant und teilweise authentisch, fand ich. Die Pubbesitzerin. Die Geschichte wird aus der Sicht des Spielers (erst am Ende war mir klar, WARUM er so hieß, zuerst hab ich auf das falsche getippt), Lunas und Robert Byrnes geschrieben. Ich konnte mir alle drei vorstellen, auch wenn sie insgesamt alle ein wenig blass wirkten.

Die Einordnung in ein Genre fällt mir schwer. Amazon schlägt vor Geister oder Familiensaga. Auch das passt nicht ganz so, aber insgesamt sind die meisten Geschichten eh fließend und betreffen mehrere Genres. Daher möchte ich das mal so stehen lassen.

Achtung: Der nächste Absatz könnte Spoiler enthalten.

Die Geschichte fließt etwas zäh und langweilig dahin. Ortsbeschreibungen, Charaktere, es dröppelt wie der Regen am Fenster. Langsam und leise, trotz des Spielers Geschichte, der etwas Spannung verheißt. Leider weiß man sofort, wen er sich ausgesucht hat und ich ahnte, was er mit Robert Byrnes zu tun hat. Gegen Ende wird es leicht spannend, doch das wird schnell aufgelöst, da Robert Byrnes nicht aufgibt. Auch das Ende selber ist dann doch eher überraschend und tatsächlich in eine Familiensaga einzuordnen.

Tja, wie soll ich das bewerten? Die Geschichte war nicht schlecht. Ich kann es auch nicht in ein einziges Genre sortieren. Es ist so, wie die Schriftstellerin beschreibt, sie schreibt und die Geschichte fließt zusammen. Sie hat nicht 1000 Zettel, sondern die Geschichte wird durch ihr Schreiben ein ganzes, wenn auch ungeplantes, und vielleicht überraschend zum Schluss.

Positiv aus meiner Sicht. An 3 Abenden ausgelesen, nur ein Buch dazwischen gelesen. Zu Ende gelesen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Manchen Büchern würde ich gerne keine Sternebewertung zukommen lassen, weil ich mir nicht schlüssig bin. Ich hab das Buch aber ausgelesen und so schlecht war es nicht, von daher bin ich gespannt auf die Fehmarngeschichte, also 4 Sterne und eine Empfehlung.

PS: Das Cover ist etwas anders und ich habe es als Buch gelesen. Die Hörprobe ergibt, bei der Beschreibung Isabellas, der Schwester von Molly (Luna) eine zynische Beschreibung, die wunderbar passt und von der Sprecherin hervorgetragen wird, als hätte sie das selbst erlebt.

Bewertung vom 09.12.2022
Stille Nacht in der Provence
Rademacher, Cay

Stille Nacht in der Provence


gut

Leise, langsam und lautlos rieselt der Schnee…

Nicola und Andreas Kantor verbringen den Winter in Miramas-le-Vieux in der Provence. Ihre Ehe ist sehr eingeschlafen, Nicola wollte gar nicht mit, sie hat ihre Stelle verloren, und wurde von einer jüngeren ersetzt. Andreas mag nicht mehr Lehrer sein und weiß nicht, wie er ein Sabatical bekommen kann, wenn keiner ein Einkommen hat. Da stößt er auf eine Leiche, die dann wieder verschwindet.

Ein sehr einfacher, nicht gerade spannender Plot. Meist wird einfach durchs Dorf gelaufen und auf Schneespuren geachtet. Es gibt nicht viel Charaktere und alle bis auf 2 sind auch liebenswert. Natürlich ist es nicht so einfach. Aber es ist einfach zu durchschauen. Spannung fehlt fast komplett und ohne die dreizehn Desserts und den Schnee würde keine weihnachtliche Stimmung aufkommen.

Manches ist auch nicht plausibel. Nicola möchte 2 Desserts später frisch vom Markt kaufen, obwohl sie einkaufen war, weil sie merkt, dass sie bald eingefroren sind.

Cay Rademacher schreibt tolle Romane über die Provence, dieser ist, vom Schreibstil mal abgesehen, unter seinem Können! Der Schreibstil ist so, dass ich das Buch früher in 3 Stunden ausgelesen hätte. Das Cover ist auch wunderschön einfach, aber effektiv. Eine 2 Plus. Eine 1 mit Sternchen hätte mit einem anderen gemalten Bild, das nicht so futuristisch wirkt, geklappt.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein kurzweiliger, durchschaubarer Roman, weniger ein Krimi, bei dem der Autor deutlich unter seinem Können bleibt. Trotzdem 3 Sterne.

Bewertung vom 03.12.2022
Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Ich war kein Fan von Münsterlandkrimis

Kommissarin Tanja Terholte findet eine Leiche, dank Achim dem Alienspinner. Ihr Bruder Rudi, Metzger und Professor Rudolf hilft ihr bei dem Fall.

Also das Cover finde ich schön, allerdings hätte ich in einem Buchladen nie zum Buch gegriffen. Man kann den Rückentext schwer lesen und ich hätte nicht gewusst, dass es ein MünsterLANDkrimi ist.
Die Charaktere gefielen mir, Tanja, Rudi, ihre Mutter und auch die anderen waren gut beschrieben.
Teilweise fand ich auch Humor im Krimi und das fand ich schön. Auch die Landschaft und der Charakter der Leute spiegeln das Münsterland wieder. Das fand ich sehr interessant.
Der Krimi selber war am Anfang nicht so spannend, es ging wohl mehr um Landschaft und Leute. So gegen Schluss wurde es dann doch noch etwas spannend. Allerdings fand ich das ganze zu durchsichtig. Wahrscheinlich waren da zu wenig Leute, denn wer hätte es denn sonst sein können? Jemand neues aus dem Hut gezauberter?

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ausgerechnet die Krimis vom Münsterland mochte ich bis jetzt nicht so sehr. Aber dieser Krimi hat mich überzeugt. Ich möchte noch mehr von der Serie. 4 FeenSternchen.

Bewertung vom 03.12.2022
Körpervertrauen
Knaup, Ruth

Körpervertrauen


ausgezeichnet

Ruth Knaup Körpervertrauen Scorpioverlag 2022


Das Gegenteil von Liebe ist Angst

In dem Buch geht es darum, dass wir mehr auf unseren Körper hören sollen. Die Autorin belegt das mit Beispielen und eigenen Erfahrungen und gibt Tipps, wie wir das machen könnten.

Mir gefiel das Kapitel über Fremdgehen und ehelicher Treue nicht wirklich.

Gut gefielen mir hingegen ihre Gedanken zu dem aktuellen Thema: C. Vor allem die Maßnahmen mit Social Distancing und wie man Menschen behandelt, die anderer Meinung sind. A hug all day keeps the doctor away, gefiel mir sehr gut.

Leider kann man nicht alle Tipps und Maßnahmen praktizieren, die die Autorin vorschlägt. Einiges geht und ein paar Sachen habe ich auch schon ausprobiert.

Besonders berührt und zum Nachdenken gebracht hat mich folgendes:

Seite 144: Tatsächlich denke ich seit C. wieder über Gott nach.

Seite 108: Das Gegenteil von Liebe ist Angst und Hass ist ein Teil von Liebe. Darüber muss ich erst nachdenken. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das stimmt.

Seite 77: Was fühlt sich richtig an? Innehalten wäre immer gut, weil das ist das wofür wir eigentlich nie Zeit haben.

Seite 70/71: Ärzte wissen ALLES besser, sie haben ja schließlich studiert!!! Aber deshalb können sie trotzdem nicht in unseren Körper schauen und haben NULL Ahnung, was dort so vor sich geht!!! Ich kann die Erfahrungen der Autorin völlig nachvollziehen und hab beim Lesen mit ihr gelitten!

Seite 66: Genauso wie die Pharmaindustrie ältere Menschen als Geldesel entdeckt haben. Medikamente bis zum Abwinken, ob sie es vertragen oder nicht.

Seite 31: My worst Selfie Challenge. Eine supergute Idee.

Seite 22: Schulsport! Ich muss der Autorin recht geben. Ich hasste den Schulsport, aber ich hasse nicht Sport grundsätzlich.

Seite 20: Die Bewegungspädagogin Elfriede Hengstenberg hat eine Schulklasse unter freiem Himmel lesen lassen, barfuß und in bequemer Kleidung. Sie hat das auch fotografiert. Ich finde es eine gute Idee, Schüler so lernen zu lassen. Leider setzt sich das wohl nie durch.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Mir gefielen, die Themen, der Schreibstil (sehr unterhaltend), das Thema C.-Maßnahmen und viele ihrer Tipps. Es war jetzt nicht wirklich viel neues dabei, aber ich finde das Buch trotzdem gut und es kann vor allem Menschen helfen, die sich noch nicht so mit dem Thema beschäftigt haben. 5 Sterne.

Bewertung vom 30.11.2022
Spirit von Hamburg
Henkel, Wolfgang;Polscher, Christian;Kopitzsch, Franklin

Spirit von Hamburg


ausgezeichnet

Wolfgang Henkel und Christian Polscher Spirit von Hamburg 2022 L & H Verlag

Der „gute“ Geist von Hamburg

Das Buch ist ein geschichtlicher Innenstadtspaziergang mit vielen tollen Bildern und der Geschichte der Freimaurer.

Die Autoren haben das Buch sehr schön und unterhaltsam geschrieben. Die Bilder innen unterstreichen perfekt die Geschichte der Freimaurer. Auch sonst, für jeden, der Hamburg liebt, ist es ein wunderschöner Stadtführer mit Geschichte.

Es ist auch erstaunlich, wer alles Freimaurer war und wer nicht. Ich habe mich über Haydn und Mozart als Freimaurer gewundert, aber scheinbar haben die Lehrmeister Beethoven nicht mit in ihre Reihe genommen. Warum auch immer.

Ein paar Auszüge aus dem Buch, die ich besonders interessant fand:

Seite 33. Am 26. Oktober 1897 wird das Rathaus eingeweiht.
Seite 46. Das allseits geliebte Franzbrötchen wurde erfunden, als die Franzosen einmarschierten, um ihnen ein ordentliches Croissant anzubieten. Anfang 19. Jahrhundert.
Seite 58. Als dann die Frauen 1893 ihre erste Loge gründeten.
Seite 89. Eine Liste der Freimaurer, die Musiker sind.
Seite 105. Lessing wird in alle drei Johannesgrade eingeführt. „Ein völlig absurder Vorgang.“
Seite 112/113. Das Schachbrettmuster in dem Freimaurertempel.
Seite 119. Restaurant Nazca, hier sind auch externe Gäste Willkommen.
Seite 146. Beethovens 9. Symphonie ist wichtig für die Freimaurer, weil sie Freundschaft und Frieden und die guten Ziele der Freimaurer fixiert.
Seite 167. Juden und Freimaurer waren bei den damaligen „Herrschern“ in der Nazizeit nicht beliebt.
Seite 181. Wenn das Logenhaus wochentags abends geöffnet ist, sind sie auch als Nichtfreimaurer Willkommen. Diese Formulierung lässt mich überlegen, ob jetzt im Restaurant Nazca, auswärtige Freimaurer Willkommen sind oder alle Menschen. Jedenfalls ist es nicht mehr so wie früher, als Nichtfreimaurer nicht Willkommen waren.
Seite 182. Da erfährt man was über die Organisation.
Seite 187. Da steht, dass viele Bürger aus allen Ständen und Berufen sich als Freimaurer aufnehmen ließen.

Ich hatte allerdings den Eindruck, dass Künstler, Architekten, Baumeister und Adlige die Freimaurer bildeten. Der Eindruck kommt auch davon, weil beschrieben wurde, dass offensichtlich die wichtigsten Gebäude der Innenstadt den Freimaurern zu verdanken sind. Es wäre schön, wenn auch Ärzte und Gutachter darin vertreten wären, denn der Arztstand verkommt zum Notstand für die Patienten, weil den Ärzten offensichtlich das Geld wichtiger ist, wie die Gesundheit des Patienten. Und wenn die guten Gedanken der Freimaurer in den Ärztestand dringen würden, wäre das sicher von Vorteil für die Patienten.

Also ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass ich hinter das Geheimnis der Freimaurer gekommen bin. Irgendwie ist es – für mich – weiter ein Mythos geblieben. Ich habe zwar gelernt, welche berühmten Persönlichkeiten Freimaurer sind oder waren und dass man ab als Nichtfreimaurer Einlass in ihre Räume bekommt, auch ein bisschen was von der Struktur und Zielen habe ich gelesen. Aber zum Kern der Sache bin ich leider nicht vorgedrungen. Wie schon gesagt, ich hatte auch den Eindruck, dass vier Berufsstände (wenn man Adlige als Berufstand mitzählt) die wichtigsten Mitglieder sind. Bei Politiker bin ich mir auch nicht sicher, denn das wären doch – früher – Leute gewesen, die zu den Freimaurern gepasst hätten. Ich frage mich daher, wo sind die berühmten Ärzte? Und wo ist der niedrige Stand? Irgendwie hat mich das Buch etwas ratlos zurückgelassen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ich habe sehr viel über Hamburgs Geschichte der Freimaurer kennen gelernt. Auch hat mir der Stadtrundgang mit den Erklärungen und den vielen Bildern sehr gut gefallen. Zum Kern, Mythos oder Geheimnis bin ich – meiner Meinung nach – nicht wirklich durchgedrungen. Trotzdem möchte ich den Hamburgfans dieses Buch empfehlen und auch Einheimischen, weil die „Geschichte“ sehr interessant und lehrreich war, anders als in der Schule. 5 Sterne.

Bewertung vom 29.11.2022
Liebesglück und Beerenkipferl
Schönau, Fanny

Liebesglück und Beerenkipferl


ausgezeichnet

Macht Lust auf mehr von den Autorinnen...

Fanny Schönau Liebesglück und Beerenkipferl Goldmann 2013

Fanny Schönau ist das Pseudonym von Magdalena Guilarte und Karin Bischof.
In dem Buch geht es darum, dass Karla Fischer eine oberflächliche Frau mit Superjob geworden ist, die zu viel Geld für Markenkleidung ausgibt, wenn sie auch im Angebot ist. Ihr Bankberater ist aber sehr leicht zu bezirzen. Da verliert sie ihren Job und muss von Wien nach Hinter-Russbach fahren, um in den winzigen Schuhmanufaktur Gosauer zu arbeiten. Sie kommt dort mit ihren Stöckelschuhen an.

Der Schreibstil ist super lustig. So dass man das Buch in einem Nachmittag lesen könnte. Wenn ich noch die Lesezeichenfee von früher wäre. Aber auch so war ich nach 3 Abenden fertig. Ich fand dieses Buch voll mit Humor gespickt und es war witzig ohne Ende. Allerdings hab ich auch mit den sympathischen Protagonisten mitgelitten. Es war aus Karlas Sicht geschrieben. Und mit Karla und Eva hab ich so sehr mitgelitten. Die Protas vom „Land“ waren alle super charakterisiert. Das Ende war absehbar, aber ich hätte mir gewünscht, dass es „früher“ gekommen wäre, nicht, dass das Buch aus ist, aber dass Eva und Sandra ihre Ideen hätten verwirklichen können, wenn der Boss ehrlich gewesen wäre. Natürlich fanden 2 Frauen ihr passendes Gegenstück, aber das war „super erträglich“. Also nicht: Sex sells. Es war alles sehr erfrischend und lenkte gut vom stressigen Alltag ab.

Es gab einige Zitate von der Fernsehserie: Die Zwei, die eh schon super lustig war.
Seite 47: Everthing will bie okay in the end. If ist’s okau, it’s not the end.
Seite 134 Pimpernelle stärkt die Nerven.
Seite 148: Geomontanistik = Bergkunde Ich lach mich scheggich
Seite 197: If you can make it there, you’ll make it everywhere
Seite 210: Ziegen auf der Alm: Mirli: Den meinen hab ich nur pfeifen müssen, dann sind sie schon dahergekommen. Man darf nie den Fehler machen und ihnen nachlaufen. Machst du das einmal, rennst den ganzen Sommer lang den Viechern hinterher.
Seite 234: Es war August, es war heiß, es war langweilig: Du könntest zu IKEA fahren, dich in einen der Kleiderkästen setzen, und wenn jemand die Tür aufmacht, dann rufst du: Wilkommen in Narnia. (Ellie)
Seite 251: Der existenzielle Zugang von Frauen zur Mode: Sie unterwerfen sich willig, denn sie wissen, dass sdie Verpackung wechseln muss, wenn der Inhalt interessant bleiben soll. (Ein Klospruch von Karla)

Dazu gibt’s noch ein Glossar mit Übersetzung: Österreichisch- hochdeutsch und das Zitat von einer Arte Sendung und woher einige Zitate sind.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Man muss auch mal ältere Bücher lesen, denn die haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sehr lustig, lesenswerter Schreibstil, launige Geschichte, mit Dachsteinflair und einfach gut zur Ablenkung und gegen den Novemberblues. 5 Feensternchen.

Bewertung vom 28.11.2022
Beethovens Geliebte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.11
Romes, Claudia

Beethovens Geliebte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.11


ausgezeichnet

Babette Koch ist die Tochter der Wirtin, welche um 1790 das Gasthaus am Bonner Zehrgarten betreibt. Babette wächst quasi mit Beethoven auf, da ihre Familien befreundet sind. Die Autorin Claudia Romes stieß bei ihrer Ahnenforschung auf Babette Koch, die mit ihr verwandt ist. Sie hat so lange recherchiert, bis sie diesen Roman schreiben konnte.

Dieses Werk ist der Beweis, dass sich Ahnenforschung lohnt und deshalb widme ich das Buch meiner Kusine Susanne.

Mir gefiel, dass Babette keine fiktive Person war. Babette Koch gab es wirklich und sie war – für ihre Zeit – sehr fortschrittlich. Sie hat bei dem Lesezirkel, bei denen sich viele wichtige Männer trafen, mitgemacht und war sehr klug. Was ja in der Zeit eigentlich nicht erwünscht war. Babette hat dann auch den Mann geheiratet, den sie haben wollte, wenn man mal von Beethoven absah. Aber ich denke, ihre Wahl war goldrichtig.

Die Charaktere, das Zeitgeschehen, die Orte, die damalige Zeit. Das alles fand ich super interessant und spannend. Ich mochte Geschichte in der Schule nicht, aber es gibt einige tolle historische Romane, zu dem dieser auch zählt. Einige interessante Orte wurden erwähnt, die ich auch besuchen werde: Rolandsbogen, Insel Nonnenwerth, Drachenfels (immerhin stand ich da mal unten),

Seite 176 gefielen mir die Gedankengänge zum Thema heiraten, vor allem zu dieser Zeit sehr. Beethoven gefiel Babettes tiefgründiges Denken, bzw. der Gedanke. Sie meinte, man könne damit die Einsamkeit lindern.

Seite 297, vielleicht hatte Babette Depressionen und Beethoven auch. Damals hat man darüber ja so nie gesprochen.

Insgesamt fand ich es echt schlimm, dass die Männer ständig Babettes Unterhaltungen mit ihnen gleich so deuteten, dass sie einen Heiratsantrag machen könnten. Die Ablehnung eines Heiratsantrags muss früher der Supergau gewesen sein, daher finde ich Babette Koch sehr mutig.

Da es – Ende 1795 – noch kein Whatsapp gab, begegneten sich Beethoven und Babette nicht mehr. Babette war in Mergentheim und Beethoven in Nürnberg. Ich denke, dann wäre die Geschichte nicht so ausgegangen.

Die Autorin hatte als Arbeitstitel „Geliebte Babette“, der Verlag meinte dass das Buch sonst wohl nicht verkauft wird, weil, warum kauft man ein Buch? Richtig, weil man Beethoven kennt und nicht Babette eine unbekannte Frau. Was ich schade finde, denn Beethovens Geliebte – Babette Koch oder so wäre doch schön gewesen oder irgendeine Mischung. Aber Frauen sind ja nicht wichtig, daher ist es umso wichtiger, dass solche Bücher geschrieben werden. Im Nachsatz steht, die Autorin kam zu dem Schluss, dass Beethoven sich oft verliebte, aber seine eigentliche Liebe, die Musik sei, stimmt sicher. Wobei „Frau Beethoven“ (von Verena Maatmann) und „Beethovens Geliebte“ (von Claudia Romes) sicher zwei sehr wichtige Frauen in seinem Leben waren.

Ich würde mich freuen, wenn Claudia Romes doch noch ein Buch über Beethovens Frauen schreiben würde.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Mir gefiel die Geschichte, weil es keine fiktive Person war und weil ich die Zeit, die Gedanken und alles so gut nachempfinden konnte. Es war spannend, interessant und gab neue Denkanstöße. 5 Sterne

Bewertung vom 28.11.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Humorvoll, unterhaltsam und treffend/9 Leben
Michael Brandner Kerl aus Koks List 2022

Humorvoll, unterhaltsam und treffend/9 Leben

Kerl aus Koks ist eine „Art Biografie“ von Michael Brandner. Vor allem das Ruhrgebiet ist so treffend beschrieben und auch die bayrische Dorfidylle.

Das Cover ist so passend, süß, perfekt, das stimmt so wunderbar mit Staffel eins überein.

Vor allem gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Die Geschichten wurden sehr unterhaltsam erzählt. Allerdings steht ja auch schon im Buch, dass nicht wirklich alles genau so war, aber sicher steckt – trotz allem – viel Wahrheit im Buch. Irgendwie kam man in ganz Dortmund herum, es wurden sehr viele Stadtteile erwähnt. Das Ganze wurde in Zeitabschnitte (5 Staffeln) und in die „neun“ Leben abgeteilt. Amsterdam und Drogen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Vieles würde man dem sympathischen Schauspieler nicht zutrauen.

Am Besten fand ich die Beschreibungen seiner Kindheit, also Staffel 1, danach muss man es einfach als Roman nehmen, denn dann wiederholen sich teilweise Sachen in einem anderen Stadtteil, was so seine Gespielinnen, Hausbesetzung, Drogen usw. betrifft. Die Nachkriegszeit wurde gut präsentiert, so dass sie eine gute Lektion in Geschichte ist.

Irgendwann entwickelt sich Kerl aus Koks zu einer eigenen Lobeshymne, auf ihn selbst. Den harten Kerl aus dem Pott, der alles überlebt. Ich hab schon so viele Biografien gelesen, daher kann ich sagen, dass das eine der Besten ist. Ob wahr oder nicht, unterhaltsam ist sie alle mal.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Der Roman mit biografischen Zügen gefällt mir gut, er ist unterhaltsam, humorvoll und treffend. 5 Feensternchen.

Bewertung vom 28.11.2022
Unsere Bäume der Hoffnung
Rinaudo, Tony

Unsere Bäume der Hoffnung


ausgezeichnet

LAMP, Hausa, Eselsprichwörter, Kurmi, Rehydrationsmischung

In diesem Buch geht es um Tony Rinaudo, der als Missionar mit seiner Familie in Afrika gelebt hat. Er hat es mit Bäume pflanzen versucht, die fast alle eingingen. Dann hat er festgestellt, dass es dort Bäume gibt, ein unterirdischer Wald und hat damit gearbeitet. Er hat den Bauern beigebracht, wie man sie schneidet, um damit schnell wieder große Bäume zu bekommen. Auch die Ernten (Seite 196, Seite 201) wurden besser, weil es mehr Wasser gab und mehr nützliche Tiere.

Der Autor hat mich sehr beeindruckt, wie er das ganze geschafft hat. Vor allem der unermüdliche Einsatz. Es ist schwierig, Menschen was beizubringen, die das immer so gemacht haben, auch wenn sie damit keinen Erfolg haben. Und dann Umlernen? Nee, das wollten die meisten Menschen nicht. Das Schlimme war auch, dass oft die Bäume der Menschen, die nach Tonys Methode gearbeitet haben, gestohlen wurden oder verbrannt oder was auch immer. Oft von Nachbarn die neidisch waren. Interessanterweise erzählt Tony auch von Australien, wo er in seiner Jugend auch der Abholzung zusehen musste: AUF nach AUSTRALIEN, dann gibt es dort auch ein unterirdischer Wald! Aber Tony Rinaudo hat es in einem unermüdlichen Einsatz geschafft, den Menschen bei zu bringen, dass Bäume wichtig sind. Dafür hat er auch einen Preis bekommen und es wurde auch ein Film über ihn gedreht: Der Waldmacher.

Mir gefallen in dem Buch vor allem die vielen Bilder, die zum Text dazu deutlich gemacht haben, dass sich wirklich was verändert hat. Auch wenn es immer noch viele Probleme gibt. Mein Buch ist voll mit Post its, weil es mich total beeindruckt hat. Auch gibt es einige Bibelstellen und Kommentare bzw. Erlebnisse dazu. Der Autor ist christlich, es wird zwar deutlich, aber unaufdringlich deutlich, was mir sehr gut gefällt.

Seite 43: … dass wir alle Masken aufsetzten, um von anderen akzeptiert zu werden, und dabei vorgaben, jemand zu sein, der wir gar nicht sind.

Seite 91: Die LAMP-Methode, mit der man besser Sprachen lernen kann.

Seite 92 und ff Die Sprichwörter der Hausa Sprache

Seite 94: Leider musste der Autor feststellen, dass viele der jüngeren, gebildeten diese Sprichwörter nicht mehr kennen. Das finde ich schade, da geht so viel ursprüngliche Kultur verloren.

Seite 107: Hier wird deutlich, dass Liz (seine Frau) auch sehr viel für die Einheimischen dort gemacht hat. Sie verarztete oft Menschen und hat es anderen auch beigebracht. Man braucht nicht immer Antibiotika! Vor allem, weil es in Niger ja nicht Unmengen davon gibt, wie in Europa.
Seite 108: Rehydrationsmischung

Seite 116: Diesseits des Himmels ist das Lebens unvorhersehbar, ganz egal, wo man lebt. Für uns war es wichtiger, dort zu sein, wo wir uns zugehörig fühlten, als dort (...) wo es aus unserer Sicht sicherer erschien. Seite 134: Jeffery Woodke wird im Oktober 2016 entführt. -- Die Unsicherheit des Lebens in Afrika wird am Schluss des Buches noch mal deutlich.

Seite 120: Dorfnamen (einige haben mit Wald (Kurmi) und Bäume zu tun)

Seite 121: Bäume sind für Afrika wie für uns Öl. (von mir zusammengefasst)

Seite 133: Kamelurin (Nutzung bei Krankheit von den Tuareg)

Seite 143: Die Erfolgsquote von Niger ist das Ergebnis einer hohen Misserfolgsquote bei dem Versuch, die Abholzung rückgängig zu machen.

Seite 146: Die Definition von Albert Einstein zum Wort Wahnsinn.

Auf Seite 215 ist ein eindrucksvolles Bild, von den Kerben in harten Baumstämmen, die davon entstehen, dass Frauen mit Seilen Wasser aus dem Brunnen heben.

Seite 217: Alle sind wieder zuhause in Melbourne und die Kinder von Tony Rinaudo sind entsetzt, wie oberflächlich die Menschen dort sind. (Nicht weniger als in Europa oder Amerika: Anmerkung Lesezeichenfee) Aber auch, dass man dort nie weiß was man anziehen soll. Die Temperaturunterschiede sind enorm, von Sommer bis Winter an einem Tag ist alles möglich.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Das Buch und sein Autor haben mich sehr beeindruckt. Es hat viele Spuren und Ideen in meinem Kopf hinterlassen. Ein sehr lesenswertes Buch, bei dem ich sehr viel gelernt und mich auch gut unterhalten gefühlt habe. 10 Feensternchen.

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