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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2020
Schicksalhafte Zeiten / Hebammen-Saga Bd.3
Winterberg, Linda

Schicksalhafte Zeiten / Hebammen-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Trotz Krieg haben die Hebammen viel zu tun

Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, in den 40er Jahren wurden in Berlin immer noch Kinder geboren. Die Berliner Hebammen haben alle Hände voll zu tun. Edith ist mittlerweile in der Schweiz, doch Luise und Margot sind weiterhin in der Hauptstadt und müssen um ihr Überleben kämpfen – die Bombeneinschläge werden immer mehr.

In diesem Band hatte ich das Gefühl, es kommen noch mehr Kinder auf die Welt, wie in den bisherigen Bänden. Vor allem zu dieser Zeit irgendwie merkwürdig. Dennoch bleibt noch ein wenig Zeit für das Privatleben der Hebammen. Dieses läuft mittlerweile eher getrennt von einander ab. Waren die drei in den ersten beiden Bänden noch ständig zusammen, zieht es nun jede in eine andere Richtung und wir lernen so noch viele weitere tolle Charaktere in Berlin kennen. Toll finde ich es, wie Linda Winterberg es schafft rund um die Geschichte so viele geschichtliche Details einzubauen. Man lernt noch richtig etwas dazu: Wie es in den Luftschutzbunkern war, wie die Patientenbetreuung während eines Luftangriffs ablief und auch wie sich der Widerstand zusammensetzte.

Wieder gefallen mir Charaktere sehr gut. Sie sind alle grundverschieden und bewahren sich ihre Eigenheiten über die Bände und Jahre hinweg. Auch nach einer Pause zwischen den einzelnen Büchern ist man sehr schnell wieder zwischen den liebenswerten Hebammen. Mittlerweile fühlt es sich schon an wie nach Hause kommen. Man hat das Gefühl, man würde die gesamte Truppe seit Jahren kennen und wäre mit ihnen im Kreißsaal.

Der Schreibstil gefällt mir ganz toll. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind gut gesetzt, aussagekräftig und unterhaltend. Ich fliege nur so über die Seiten und finde es immer wieder schade, wenn das Buch zu Ende geht.

Ich war sehr überrascht, dass es auch einen vierten Teil geben wird. Ich bin immer von einer Trilogie ausgegangen. Umso mehr freue ich mich, dass ich nun doch noch nicht von Luise, Margot und Edith Abschied nehmen musste. Ich vergebe volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 24.08.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


sehr gut

Tolle Sommerlektüre

Nele ist Ende dreißig und Musicaldarstellerin. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie immer bei ihrer Oma auf Juist. Hier lernte sie auch Henry und Ben, ihre besten Freunde, kennen. Für Nele standen nach dem Schulabschluss alle Türen offen, so zog es sie weg von Juist und rein in die weite Welt. Ihr halbes Leben lebte sie nun in New York und besuchte weiterhin immer wieder ihre Oma und Juist. Diesen Sommer kommt Nele nicht zum Ferien machen nach Juist – sie muss Abschiednehmen, von ihrer Oma und dem Deichschlösschen.

Der Roman hat mir gut gefallen. Wie immer in Katharina Herzogs Sommerromanen kommt das Sommergefühl wunderbar rüber. Selbst die Nordseeinsel Juist wirkt warm und flauschig. Schade fand ich, dass die Geschichte sehr hervorsehbar war. Nach den beiden ersten Kapiteln war eigentlich klar, wie das Buch ausgehen wird. Aber wieder einmal war der Weg dahin schön und unterhaltsam zu lesen. Wir begleiten Nele durch ihr Leben. Neben dem Gegenwartsstrang können wir mit ihr immer wieder in die Vergangenheit reisen und lernen sie als Grundschulkind kennen und lieben. Wir begleiten sie dabei, wie sie erwachsen wird, ihre erste Liebe kennen lernt. Wie sie den großen Schritt in die weite Welt wagt und wie es ihr in New York ergeht. In Herzogs Roman scheint die Welt ein Dorf zu sein. Irgendwie waren mir ein bisschen viele Juister plötzlich ebenfalls in New York. Aber für die Geschichte war es gut so. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten sehr authentisch und realitätsnah. So manch eine Sache in Neles Leben wurde vielleicht ein bisschen dramatisch dargestellt.

Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und wollte es gar nicht aus der Hand legen, da mich die Geschichte allerdings nicht überrascht hat vergebe ich vier von fünf Sterne.

Bewertung vom 20.08.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


weniger gut

Die Reihe wird immer schwächer

Wieder einmal haben Carola Padtberg und Lena Greiner viele Anekdoten aus Deutschlands Klassenzimmern zusammengetragen. Zum Großteil lustig und unterhaltend. Teilweise regen sie zum Schmunzeln an, bei anderen kann man nur den Kopf schütteln. Vieles kam mir allerdings mittlerweile bekannt vor und ich hatte das Gefühl, einiges stand schon in den Vorgängerbüchern drin. Auch dieser Band ist wieder thematisch gegliedert. Die Anekdoten waren zum größten Teil schon älter, sodass man sich selbst wieder in die Schulzeit zurückversetzt fühlt. Interessant wäre es auch, mal aktuelle Anekdoten aus den Klassenzimmern zu hören. Einen kleinen Einblick in die Corona-Klassenzimmer bekamen wir. Ja die Technik – was da alles schief gehen kann. Ums ich die tägliche Bahnfahrt zu versüßen ist dieses Buch gut geeignet. Viel denken braucht man beim lesen nicht. Aber wirklich etwas mitnehmen wird man daraus nicht. Auch zum Weitererzählen lohnen sich die Geschichten nicht. Da ich schon bessere Bücher von den beiden gelesen habe, vergebe ich nur zwei von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.08.2020
Die uns lieben
Blum, Jenna

Die uns lieben


gut

Ausbaufähig

Trudy ist Professorin für Geschichte an einer amerikanischen Universität. Ihr Spezialgebiet ist der Zweite Weltkrieg. Trudy weiß nicht viel über ihre Vergangenheit. Ihre Mutter Anna stammt aus Deutschland, auch Trudy wurde in Deutschland geboren. An diese Zeit kann sie sich aber kaum erinnern, ihre Mutter schweigt zu vielem, deshalb musste sich Trudy ihre Herkunft selbst zusammenreimen. Hat sie die richtigen Schlüsse gezogen?

Trudy beschäftigt sich den ganzen Tag mit dem Zweiten Weltkrieg – zumindest wirkt es so auf den Leser. Durch ihr neustes Projekt, Deutsche zu interviewen um herauszufinden, wie sie sich damals verhielten, erhält sie viele neue Einblicke und beginnt über ihre eigene Vergangenheit nachzugrübeln. Ihre Mutter ist ihr leider keine Hilfe, diese schweigt. Der Leser ist hier klar im Vorteil, da wir nicht nur mit Trudy in den Neunzigern verweilen, sondern auch mit Anna in Weimar der 30er- und 40er-Jahre unterwegs sind. Somit weiß der Leser über Trudys Vergangenheit sehr gut Bescheid.

Die Geschichte an sich ist super. Ich mag es sehr, wenn wir uns einerseits in der Gegenwart befinden, um Sachverhalte aus der Vergangenheit aufzuklären. Und wir zugleich auch in die Vergangenheit live eintauchen können. Was in an diesem Roman aber nicht so toll fand, waren die Charaktere. Diese wirkten sehr amerikanisch und klischeehaft. Trudy war mir sehr unsympathisch. Anna wurde in den Szenen, die in der Vergangenheit spielen sympathischer dargestellt. Was ich sehr störend fand, waren die fehlenden Dialoge. Es gab die ganze Zeit nur indirekte Rede und so war der Text schwieriger zu lesen. Die direkte Rede hätte das ganze aufgelockert. Allgemein lässt die Übersetzung zu wünschen übrig. Flüssig Lesen, war hier nicht so einfach.

Die Geschichte an sich würde von mir fünf Sterne bekommen, da ich die Umsetzung nicht ganz gelungen finde, vergebe ich drei von fünf Sterne.

Bewertung vom 11.08.2020
Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3 (eBook, ePUB)
Neuhaus, Nele

Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Tolle Fortsetzung

Sheridan Grant ist zurück. Sie hat einige schlimme Dinge in den vergangenen sechs Jahren erlebt. Nun möchte sie endlich wieder Normalität haben. Kehrt Sheridan etwa zurück nach Nebraska auf die Willow Creek Farm?

Nele Neuhaus ist unter Krimifans für ihre spannenden Taunuskrimis bekannt. Mit der Sheridan-Grant-Trilogie ermöglicht sie es sich, auch mal einen Roman zu schreiben. Noch dazu mit einer Handlung in den USA. Etwas verwirrend finde ich, dass der dritte Teil der Trilogie nun nicht mehr unter dem Pseudonym Nele Löwenberg, sondern unter Nele Neuhaus erscheint.

Mir hat dieser Roman gut gefallen. Auch wenn es schon länger her ist, dass ich Teil eins und zwei gelesen habe, war ich sehr schnell wieder in der Geschichte drin und konnte mich an die vergangenen Handlungen zurückerinnern.

Erstaunlich finde ich, dass Sheridan Grant erst 21 Jahre alt ist. Sie hat so viel erlebt, wie andere nach fünfzig Jahren noch nicht. Ich finde, dass Sheridan schon etwas zu viel passiert ist – selbst für einen Roman. Sie wirkt auch in ihrem Verhalten sehr erwachsen und überlegt. Mir ist sie sehr sympathisch. Gerade auch in der zweiten Hälfte des Buches gefällt mir ihr Verhalten und ihr Charakter! Sie bleibt sich selbst treu – wozu nicht jeder in ihrer Situation geschafft hätte. Auf die Situation kann ich nicht eingehen, da ich so ja den Hauptteil des Buches vorwegnehmen würde. Die anderen Charaktere waren teilweise etwas klischeehaft und deckten verschiedene amerikanische Stereotypen ab. Das hätte nicht sein müssen. Am Anfang des Buches lernen wir zum Beispiel Marcus Goldstein kennen. Mit ihm wurde ich nicht so schnell warm und ich verstand nicht, was dieser Handlungsstrang auf sich haben wird. Das klärt sich im Laufe der Handlung aber auf. So richtig sympathisch wurde er mir aber nie.

Mir hat dieses Reihenende gut gefallen. Ich wurde gut unterhalten und habe das Lesen genossen, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.

Bewertung vom 26.07.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Toller Auftakt – gespannt auf die Fortsetzung

1953 in Deutschland. Der Krieg ist überstanden und endlich geht es wieder bergauf. Die Frauen in Starnberg haben lang genug gelitten, sie wollen wieder richtig Leben. In diesem Roman treffen wir vier sehr unterschiedliche Frauen, die Grund verschieden sind, aber dennoch Freundinnen werden.

Stephanie Schuster hat sehr tolle Charaktere geschaffen. Jeder ist individuell. Grundverschieden, aber dennoch finden sie zueinander. Sehr gefallen hat mir, dass jeder einzelne eine charakterliche Wandlung durchmacht. Sei es die mutige Luise, die Anfang der 50er Jahre sich auf eigene Beine stellt und ihr eigens Geld verdient. Oder Marie, die aus Schlesien nach Bayern geflohen ist, um sich hier ein neues Leben aufzubauen und eine neue Familie zu finden. Helga ist ganz anders – sie stammt aus einem guten Hause, doch hier kam sie nicht zurecht, deshalb schlägt sie sich jetzt als Schwesternschülerin durch. Dann gibt es noch Annabel, eine Arztfrau, die recht verschlossen ist und sich hauptsächlich um ihr Kind kümmert. Wird sie aus sich herauskommen? Toll finde ich außerdem, dass man als Leser ganz nebenbei einiges über die 50er Jahre in Deutschland lernt.

Der Schreibstil des Romans hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr flüssig zu lesen, so dass die 500 Seiten im Nu gelesen waren. Die Dialoge sind aussagekräftig und gut gesetzt. Immer abwechselnd spricht eine der Freundinnen. Teilweise geht es dann zeitlich wieder ein Stückchen zurück, was erst etwas verwirrt, aber man merkt es dann doch recht schnell. Es ermöglicht einem gewisse Situationen noch aus einer anderen Perspektive zu erleben.

Ich habe das Lesen dieses Romans sehr genossen und freue mich schon auf den zweiten Teil deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2020
Grenzenlos leben
Schüle, Geraldine

Grenzenlos leben


weniger gut

Hat mich nicht angesprochen

Geraldines Schüle wächst in einer Schaustellefamilie auf. Auch als junge Erwachsene geht sie keinem normalen Leben nach, sondern hält sich mit Aushilfsjobs über Wasser. Ihr einziges Ziel ist Reisen und die Welt entdecken – vor allem die Ecken, die sonst niemand bereist. In diesem Buch stellt sie dem Leser sieben Reisen kurz vor. Leider geht sie dabei recht wenig auf Ereignisse ein, sondern philosophiert eher vor sich hin. Was mich komplett verwirrt war, war die Tatsache, dass sie immer wieder davon anfängt, was ein Clown ist und was er tut. Daraufhin dachte ich, Geraldine Schüle wäre als Clown in Krisengebiete gezogen, um die Menschen aufzumuntern, doch das war scheinbar nicht der Fall. Sie scheint später mal als Clown durch Europa getourt zu sein. So habe ich nicht verstanden, was sie uns mit diesem Buch sagen wollte. Denn eigentlich philosophiert sie nur darüber, was sie denkt und was wir denken sollten. Irgendwie fehlte mich eine Botschaft. Das Buch liest sich eher wie Geraldines privates Tagebuch, dass nur für sie da ist und ihr hilft. Ich konnte mit diesem Buch leider nichts anfangen, mich hat es nicht überzeugt, einzelne Aspekte der Geschichten war interessant, deshalb vergebe ich noch zwei von fünf Sterne.

Bewertung vom 04.07.2020
HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
Klemmer, Axel

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist


weniger gut

Ganz netter Reiseratgeber

Das Buch ist in 16 Kapitel geteilt. Und somit nach Bundesländern sortiert. Das ist sehr hilfreich! Jedes Kapitel gliedert sich anschließend nach Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants. Viele der Stationen sind die gängigen Touristenzeile, doch manch ein Schmuckstück, in den Gegenden in denen ich schon unterwegs war kannte ich noch nicht. Zu jeder Station gibt es einen kleinen Text, der die allerwichtigsten Informationen enthält. Ich würde dieses Buch aber eher als Ratgeber, statt als Reiseführer sehen. Nur mit diesen Informationen kommt man nicht weit. Um sich eine Idee zu machen, wo man hinfahren könnte und was man ansehen könnte ist es geeignet. Für mehr muss man dann weiterrecherchieren.

Als eBook leidet die Optik des gedruckten Seitenaufrisses etwas. Gedruckt sind die Seiten schön aufgemacht und übersichtlich. Im eBook, weiß man bei manch einem Bild nicht, wohin es gehört. Dafür ist das eBook sehr praktisch für unterwegs, da es keinen Platz wegnimmt, da man es auf dem Smartphone speichern kann.
Ich finde diesen Reiseratgeber ganz nett, um mal einen Überblick zu bekommen, was man sich in unserem schönen Land mal ansehen könnte, aber so richtig überzeugen konnte mich das Buch nicht, deshalb vergebe ich zwei von fünf Sterne.

Bewertung vom 04.07.2020
Ich bin dein Tod / Kommissar Dühnfort Bd.9
Löhnig, Inge

Ich bin dein Tod / Kommissar Dühnfort Bd.9


ausgezeichnet

Spannend bis zum Schluss

Über ganz Bayern verteilt erhalten scheinbar x-beliebige Menschen eine Botschaft: „Ich bin dein Tod. Mich hast du verdient.“ Kurze Zeit später sind sie tatsächlich tot. Die einzelnen Sokos gehen von einem normalen Raubmord aus. Keiner sieht einen Zusammenhang. Bis ein Kommissar die Kollegen der OFA dazu ruft. Dühnforts Kombinationsgeschick läuft auf Hochtouren – gibt es vielleicht doch eine Verbindung??

Ein neuer Fall für Dühnfort. Doch mittlerweile arbeitet er für das OFA, die Operative Fallanalyse, und ist somit nur noch beratend tätig, nicht mehr vorne an der Front unterwegs. Wir er das schaffen? Dühnfort sagt selbst, dass er es liebt die einzelnen ergebnsise miteinander zu verbinden. Doch bei einer Idee nicht selbst losziehen zu können ist ihm auch nicht so recht. An seiner neuen Position scheint er aber sehr gut aufgehoben zu sein!

Der Krimi ist sehr spannend, zunächst sind auch dem Leser mögliche Zusammenhänge nicht klar. Auch das Motiv des Täters bleibt lange im Dunkeln. Der Leser begleitete ihn die gesamte Zeit über, doch meist hat der Leser nicht mehr Wissen, als die Polizei selbst. An diesem Fall sind sehr viele Sokos beteiligt. Ich stelle mir so etwas auch im wahren Leben sehr kompliziert vor. Hier tatsächlich Zusammenhänge zu sehen, da ja eigentlich nicht miteinander geredet wird. Wie viele wahre Serienmorde so wohl übersehen werden?

Zu den Charakteren an sich kann man eigentlich kaum etwas sagen, da niemand so wirklich beschrieben wurde. Dühnfort ist wie wir ihn kennen. Die anderen Polizisten blieben recht im Hintergrund. Auch die Opfer blieben eher Namen.

Das Einzige, was ich merkwürdig fand war die Dauer der Handlung. Mir kam es vor, als würde jeden Tag jemand sterben und nicht, dass sich das ganze scheinbar über ein Jahr hinweg zieht?? Mir fehlten dazu Datumsangaben an den Kapiteln, auch Dühnforts Privatleben gab keinen Hinweis darauf, dass schon so viel Zeit vergangen ist.

Mir hat dieser Krimi wieder einmal super gefallen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 27.06.2020
Heißes Pflaster / Seiler und Novic Bd.2
Pohl, Alex

Heißes Pflaster / Seiler und Novic Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Krimi

Das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novic der Kripo Leipzig haben einen neuen Fall. Ein Politiker wird tot an einem See gefunden. Alles sieht nach einem Unfall aus, doch die Ermittler wollen wirklich sicher gehen, ob nicht doch jemand dahintersteckt. Und schon finden sie sich in einem wilden Krieg um Immobilien wieder. Und im Kampf Links gegen Rechts.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht wieder zusammen mit Hanna Seiler und Milo Novic zu ermitteln. Sehr gefallen hat mir, dass der Leser meist selbst nicht mehr weiß, als die Ermittler selbst, so konnte man wunderbar selbst miträtseln und ermitteln. Die Ermittler haben beide ihr Päckchen zu tragen, was dem Leser nicht entgeht. Ich finde es war in einem angemessenen Maß, mehr Privatleben und eigene Probleme der Ermittler wären zu viel für einen Krimi – es geht schließlich um den Fall. Hanna Seiler hat immer noch am Tod ihres Mannes zu knabbern und Milo Novic hat ein Kriegstrauma – er flüchtete gemeinsam mit seiner Schwester aus Jugoslawien.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut – er ist flüssig zu lesen. Spannung ist die gesamte Zeit hindurch vorhanden. Immer wieder gibt es auch einen Spannungsanstieg. Eigentlich möchte man den Krimi gar nicht aus der Hand legen, sondern ihn am Liebsten am Stück lesen. Sehr gefallen hat mir, dass ich bis zum Schluss im Dunkeln getappt habe. Immer wieder wird der Leser auf eine Fährte gelockt und dann heißt es: Abschätzen, ob es wirklich so sein kann oder nicht.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.