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Insgesamt 245 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Bereits die ersten Seiten von Frau Noah Martins bei Droemer Knaur erschienenem Historischen Roman "Florentia - Im Glanz der Medici" erfreuten mich, zeigten sie doch einige jener Informationen, die ich mir in jedem Buch meines Lieblingsgenres wünsche, nämlich einen Familienstammbaum sowie ein Personenverzeichnis. In der vorderen Klappe findet sich eine Skizze des damaligen Florenz', hinten gibt es Anmerkungen der Autorin zu den geschichtlichen Hintergründen, Namen und Sprache, Hinweise zu sensiblen Inhalten sowie eine sympathische Danksagung.
Erzählt wird die Geschichte dreier Generationen der Familie Medici in Florenz während der Jahre 1461-68, weitere Handlungsorte sind u. a. Rom, Pisa, Mailand und Venedig. Abgesehen von Familienmitgliedern finden auch Künstler wie Leonardo da Vinci, Botticelli, Andrea del Verrocchio und Aurelio Lomi sowie Päpste wie Sixtus IV. (Francesco della Rovere; * 21. Juli 1414 in Celle bei Savona, Ligurien; † 12. August 1484 in Rom) und viele Kardinäle und weitere Kirchenmänner Erwähnung.
Die Protagonisten sind die Brüder Lorenzo und Giuliano Medici, L. da Vinci, die Malerin Fioretta Gorini und Albiera di Pazzi, die in den 4 Teilen des Buches neben Epi- und Prolog vorhandenen 76 Kapitel sind jeweils mit der aktuellen dieser Hauptpersonen nebst Orts und Zeitangaben versehen.
Die Rivalität der Familien Pazzi und Medici sowie einige - teilweise damals unter Androhung der Todesstrafe stehende - amouröse Beziehungen wurden zu einem opulenten, spannenden und interessanten Werk komponiert, was ich bereits über das im vergangenen Sommer aus "gleicher Feder" gelesene Werk "Raffael - Das Lächeln der Madonna" sagen konnte.

Bewertung vom 12.03.2023
Lenni und Lu werden Freunde
Schütze, Andrea

Lenni und Lu werden Freunde


ausgezeichnet

Andrea Schütze als Autorin und Iris Blanck als Illustratorin stellen mit dem bei Fischer Sauerländer erschienenen und für Kinder ab einem Alter von 2 Jahren empfohlenen Büchlein "Lenni und Lu werden Freunde" ein ebenso unterhaltsames wie entzückendes Werk vor, in dem sich altersangemessene Wortwahl und ansprechende Zeichnungen hervorragend ergänzen und darüber hinaus den Wert von Freundschaft auch und gerade bei unterschiedlichen Wesen hervorheben.
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Der Elefant Lenni ist stolzer Gartenbesitzer und umhegt sein Obst und sein Gemüse mit ebenso viel Sorgfalt und Liebe wie seine Blumen. Der Hase Hoppa darf sich trotzdem an den Salatköpfen bedienen. Auch den Verschwinde-Zwerg lernen wir kennen. Eines Tages taucht in diesem Idyll ein munteres Luchsmädchen namens Lu auf. Zu munter für den eher bedächtigen Elefanten Lenni?

Es macht nicht nur der Zielgruppe Spaß, in diesem Pappbüchlein zu blättern.
Auch das Cover gefällt gut.

Fazit: Eindeutige (Vor-)Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.03.2023
Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke


gut

Das bei "Egmont BÄNG! Comics" erschienene und für Kinder ab 7 Jahren angepriesene Softcoverbuch "Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke" wurde von Artur Laperla altersangemessen sowohl getextet als auch illustriert.
Für die Übersetzung aus der spanischen in die deutsche Sprache zeichnet André Höchemer verantwortlich.
Auf diese Geschichte wurde ich bereits durch einen Werbeflyer aufmerksam gemacht und behielt sie sozusagen positiv im Hinterkopf, bis ich kürzlich in der 12 Seiten umfassenden Leseprobe meinen guten Eindruck bestätigt sah.
Ich finde, dass man bereits beim Anblick des Covers einfach lächeln MUSS;-)

Bedauerlicherweise erfüllte das Buch die gehegten Erwartungen dann doch nicht in voller Höhe.
Hauptkritikpunkt: In diesem Buch sind zwei Geschichten enthalten, von denen die erste irgendwie nicht richtig auserzählt erscheint, so dass wir, als wir die leere Seite erblickten, zunächst an einen Fehldruck o. ä. glaubten.

Bewertung vom 11.03.2023
Die kleine Rittereule
Denise, Christopher

Die kleine Rittereule


ausgezeichnet

Bereits nach der Lektüre der 12-seitigen Leseprobe (LP) des von Christopher Denise sowohl verfassten als auch illustrierten, im Verlag Fischer Sauerländer erschienenen und für Kinder ab 4 Jahren empfohlenen Buches "Die kleine Rittereule" war ich geradezu schockverliebt!
Das Werk wurde von Uwe-Michael Gutzschhahn aus dem amerikanischen Englisch in die deutsche Sprache übersetzt.
Der altersgerechte Erzählstil wird durch einzigartige Zeichnungen ergänzt.
Diese bezaubern durch liebevolle Details wie dem Kuscheltier, welches von der kleinen Eule im Arm gehalten wird, während sie davon träumt - das wird als Abgrenzung zu "Normalzeichnungen" sepiafarben dargestellt -, einmal ein großer Ritter zu werden und "ein Leben voller Ehre und Abenteuer" zu führen.

Das Buch erfüllte meine durch die LP geweckten Erwartungen voll und ganz.
Zumal neben den bisher erwähnten Vorzügen unaufdringlich verschiedene Erkenntnisse vermittelt werden wie beispielsweise:
"Es ist in Ordnung, anders zu sein" oder "Es lohnt sich, an sich und seine Ziele zu glauben und sich dafür einzusetzen".

Bewertung vom 09.03.2023
Großvaters Walnuss
Paquette, Ammi-Joan

Großvaters Walnuss


ausgezeichnet

Was man von Großvaters Walnuss lernen kann

Bereits beim Lesen der Beschreibung des im Insel Verlag erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter 4 Jahren empfohlenen Kinderbuches "Großvaters Walnuss" von Ammi-Joan Paquette (Text), Felicita Sala (Illustrationen) und Stefanie Jacobs (Übersetzung aus der englischen in die deutsche Sprache) wusste ich, dass ich dieses Buch sehr gerne lesen würde.
Die etwas später erfolgende Lektüre der 8 Seiten umfassenden Leseprobe festigte diesen meinen Entschluss.
Das mit einem ansprechenden und gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehende Buch handelt vom Leben, Wachsen, Altern und Sterben, sozusagen vom Kreislauf des Lebens, in dem auch Trauer vorkommen kann und man dann Trost braucht.
Ein Großvater erzählt seiner Enkelin, Emilia, dass er einst seine Heimat verlassen musste und sich von dort eine Walnuss mitnahm, welche er dann in der neuen Heimat einpflanzte. Auch seine Tochter, Emilias Mutter, pflanzte, als die Zeit dafür gekommen war, eine Walnuss ein. Nun sei die Reihe an Emilia.
Behutsam wird klar gemacht, dass der Opa nicht mehr lange zu leben hat.

Der Text erscheint mir sowohl altersgerecht als auch psychologisch und biologisch angemessen und die ansprechenden Zeichnungen diesen ausgezeichnet ergänzend.

Trotzdem würde ich bei Kindern, denen nicht mehr vorgelesen werden muss, da sie die Lesefertigkeit bereits erworben haben, eine diskrete elterliche Begleitung empfehlen.

Bewertung vom 01.03.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


weniger gut

Sowohl die Beschreibung in der Vorankündigung als auch die Leseprobe von Karin Peschkas im Otto Müller Verlag erschienenen Roman "Dschomba" weckten ebenso mein Interesse wie das mich ansprechende minimalistisch anmutende Cover, das zu Spekulationen und Interpretationsversuchen anregte und auf mich ein wenig traurig wirkte.
Der Titel ist eine Lautform des serbischen Nachnamens "Džomba".
Der Inhalt zeigt Aktualität, denn es geht um die Wirkung aus der Fremde stammender Menschen auf Einheimische.
Somit erwartete ich das Buch mit Spannung und Vorfreude.
Leider erfüllte es meine Erwartungen nur sehr bedingt.
Es umfasst 372 Seiten, die in viele kurze Kapitel unterteilt sind. Der Inhalt - das Leben des "Zuagroasten" Serben Dragan Džomba und die autobiografische Züge tragende Beschreibung der Jugend einer Wirtstochter - berührte mich so sehr wie erwartet, der abgehackte, selten in ganzen Sätzen gewählte Schreibstil überforderte mich. Etwa ab Seite 100 blieb die Leselust leider zunehmend auf der Strecke, immer häufiger schweiften meine Gedanken ab, ich begann, quer zu lesen, unterbrach - oder schlief gar ein bei dem Versuch, durch engagiertes Lesen übersprungener Worte doch wieder einen Einstieg zu finden.
Wahrscheinlich ist die Erzählweise sogar ein bewusst gewähltes Stilmittel, um der Sprachlosigkeit der Menschen untereinander gerecht zu werden, aber ich quälte mich ungewöhnlich lang und irgendwann war es genug.
Fazit: Abbruch.
Möglicherweise gebe ich dem Buch irgendwann eine 2. Chance, vielleicht dann, wenn die Nachrichten nicht ohnehin jeden Tag mit Berichten von Krieg(sfolgen) gefüllt sind.
Je 1 Stern für Inhalt/Idee und Cover, das in seiner Traurigkeit gut passt, vor allem, weil der Protagonist in Friedhofsnähe auf kargem Gelände lebt.

Bewertung vom 20.02.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


ausgezeichnet

Dem Gott "Loki" begegnete ich zum ersten Mal in der "Nibelungensage".
Kürzlich freute ich mich, ihn in der 15 Seiten umfassenden, sehr unterhaltsamen Leseprobe (LP) des im Hanser Verlag erschienenen und für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 9 Jahren empfohlenen Kinderbuches "Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)" wieder einmal zu treffen.
Das Buch wurde von Louie Stowell verfasst, von Ulf K. illustriert und von André Mumot aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Überzeugt von der LP, wollte ich dem Buch eine Chance geben - und wurde nicht enttäuscht.
Erzählt wird von dem im Kreis der in Asgard weilenden Götter immer wieder höchst unangenehm aufgefallenen und zudem von sich selbst extrem überzeugten Loki, der unter strengen Auflagen von Odin zur Bewährung auf die Erde verbannt wird, wo er gute Taten verrichten, dadurch Fleißpunkte sammeln und darüber Tagebuch führen soll.
Erreicht er die geforderten Ziele innerhalb von 31 Tagen nicht, droht ihm lebenslängliche Gefangenschaft in Gesellschaft einer bösartigen Giftschlange.
Lokis Abenteuer in der Schule mit Normalsterblichen sind natürlich oft komisch, wenn auch mehr für die Leser als für Loki.
Begegnungen mit feindlichen Geistwesen, mobbenden Fieslingen sowie zarte Bande zu einem weiblichen Wesen würzenden das Geschehen mit Dramatik und Romantik.
Der Text erscheint mir altersangemessen und durch die witzigen Illustrationen gut ergänzt. Ich glaube, Lokis Kommentare in dem Tagebuch über seine Erlebnisse unter uns heutigen Normalsterblichen werden in der Zielgruppe viel Zuspruch finden.
Auch das Cover gefällt mir.

Bewertung vom 16.02.2023
Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2
Weinberg, Juliana

Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2


sehr gut

Obwohl ich den Vorgängerband mit dem Titel "Gut Erlensee - Margaretas Traum - Teil 1 der Erlensee-Trilogie" von Juliana Weinberg nicht gelesen habe, kam ich in den ebenfalls bei Harper Collins Germany erschienenen Historischen Roman "Gut Erlensee - Cäcilias Erbe" recht gut hinein.
Leicht lesbar wird der Leserschaft hier eine weitere in den (gar nicht so) "Golden(en) Twenties" angesiedelte Familiengeschichte präsentiert, das bietet sich angesichts der 100 dazwischen liegenden Jahre schließlich an und wurde bereits von etlichen Autoinnen und einigen Autoren mehr oder weniger erfolgreich praktiziert.
Im Mittelpunkt steht - wie der Buchtitel bereits erraten lässt - die junge Cäcilia, bereit, die Welt zu erobern und in ihrem Traumberuf als Lehrerin Erfüllung zu finden. Dafür muss sie ehelos sein und bleiben. Was natürlich für männliche Kollegen nicht vorgeschrieben ist, es sei denn, sie lehren im Kloster, obwohl... aber wir wollen nicht abschweifen.
Jedenfalls war vorhersehbar, dass ein junger Mann auftaucht, welcher sie dazu bringt, ihre Lebensplanung zu überdenken.
Wie wird sie sich entscheiden?
Fazit: Seichte Milieustudie, ein "Kann" aber keinesfalls ein "Muss".
Hinweis: Wer mag: Für dieses Jahr ist "Gut Erlensee Band 3" avisiert: "Marillas Schicksal"

Bewertung vom 16.02.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


weniger gut

Die Lektüre der 27-seitigen Leseprobe von Sabrina Janeschs beim Rowohlt Verlag in Berlin erschienenem historischen Roman "Sibir" (Sibirien) konnte mich zwar irgendwie nicht so ganz überzeugen, zumal mir hier leider wieder einmal die "Gänsefüßchen" zur Kennzeichnung der wörtlichen Rede fehlten, aber die Thematik interessierte mich gleich zweifach, einmal vom Historischen her und dann im Hinblick auf die Krankheit Demenz.
Also gab ich dem Buch eine Chance.
Behandelt werden 3 die Familie Ambacher mehr oder weniger stark belastende Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts: In Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zunächst die Vertreibung aus dem Egerland mit anschließender Verschleppung nach Sibirien, dann etwa 10 Jahre später die Ansiedelung in Niedersachsen und schließlich nach dem Fall der Mauer und dem Ende der Sowjetunion die Ankunft von Aussiedlern .
Interessant und berührend.
Aber ungemein anstrengend zu lesen.
Ständig wird zwischen den drei Ereignissen hin und her gesprungen und zwar ohne Übergang geschweige denn Kennzeichnung in Kapitelüberschriften mit Orts- und Zeitangaben.
Schade, wirklich sehr schade!

Bewertung vom 12.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Vor ziemlich genau 2 Jahren las ich mit Begeisterung Judith Rakers' Buch "Homefarming - Selbstversorgung ohne grünen Daumen".
Besonders gefiel mir daran, dass sie uns durch einfache, strukturierte und charmante Erklärungen in die Lage versetzte, die von ihr gemachten Fehler selbst weitgehend zu vermeiden.
Nun liegt der Nachfolger "Homefarming: Das Kochbuch - Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr" vor, mit über 100 Rezepten und vielen Anbautipps.
Während ich damals die fehlenden Angaben zu BE/KH, Joule/Kcal, Fett und Eiweiß damit entschuldigte, dass es sich um kein Kochbuch handele, hätte ich sie jetzt gern gehabt.
Sehr gut gefallen hat mir indes die sympathische, menschelnde Einleitung, wenn auch der dort erwähnte "Balkon" mMn im Buch nicht wie daraufhin erwartbar thematisiert wurde und sich auf S. 8 unten mit "Und ein Buch, dass (statt "das", weil man dort auch "welches" hätte schreiben können!) dabei so klar..." ein Fehler einschlich.
Die Aufteilung nach Monaten und die interessanten Gespräche mit Koch-, Bio- und Kräuterexperten waren eine Bereicherung, die Fotografien optimal.
Ein letztes stilles Gedenken an Giovanni und ein böser Blick auf das Cover, welches eigentlich wunderschön ist, aber m. E. durch diesen penetranten orangefarbenen Werbehinweis, der jetzt, da eingedruckt, unentfernbar ist, leider verliert.

Fazit: Ein informatives Buch in Wohlfühlatmosphäre mit tierischer Begleitung.