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Blonderschatten

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Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2015
Küss mich, verführ mich, liebe mich. Erotischer Roman (eBook, ePUB)
Loyelle, Anna

Küss mich, verführ mich, liebe mich. Erotischer Roman (eBook, ePUB)


sehr gut

Cover:

Ein traumhaftes Cover, das größtenteils durch weißen, zart fließenden Stoff besteht. Die Frau blickt dem Leser ebenso verführerisch, wie selbstbewusst entgegen. Die violetten und blauen Farbakzente sind gut gesetzt. Ein toller Blickfang, der die Neugier schürt.


Meinung:

Die Vorfreude vor dem ersten Date mit einer Person ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass sich für Maggie jedoch ganz anders entwickelt, als sie es sich ausgemalt hat. Die Mischung ihrer Verhaltensmuster aus unglaublich leichtsinnig und starrköpfig, sowie stark und selbstbewusst, war ein starker Kontrast, der jedoch für tolle Unterhaltung gesorgt hat.

Ricky scheint ein "Nein" nicht gewöhnt zu sein, denn eigentlich hätte er wissen müssen, dass es schon schwer ist, eine Frau zu besänftigen wenn er sie versetzt hat, aber ohne guten Grund und das Maggie auch noch gesehen hat, womit er sich inzwischen die Zeit vertrieben hat, ist etwas das Frau sicherlich nicht verzeiht, zumal er nur ihn Nachbar ist und ein paar nette Avancen hat fallen lassen. Sein Verhalten hat auch bewiesen, dass Komplimente von ihm wohl nur dazu dienen eine Frau nach seinem Willen zu steuern und ihm nicht wirklich etwas an ihr gelegen ist. Gut, dass sie ihn mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat und das rein verbal. Vielleicht lernt er ja etwas daraus und erlangt etwas mehr Reife bzw. lernt worauf es im Leben wirklich ankommt.

Derek hat mich mit Kleinigkeiten immer wieder überrascht. Einerseits scheint er auf großem Fuß zu leben und dennoch ist er geerdet und lässt sich auch von den, zumindest anfangs, offensichtlichen Absichten Maggies nicht aus der Ruhe bringen. Sein Job ist ebenso interessant, wie wohl auch ein Dämpfer für jede Beziehung.

Zuviel Wein und gekränkter Stolz sind keine gute Mischung. Wird aus dem anfänglichen Ablenkungsversuch, den Maggie in Derek sieht mehr oder bedeutet seine Arbeit das Aus für zwei Menschen, die sich gerade erst kennen gelernt haben, eine Verbindung jedoch nicht bestreiten können?



Charaktere:

Maggie ist ein Mensch, deren Stärken und Schwächen sie zu einer wundervollen Persönlichkeit machen. Von Ricky verletzt, ist es Derek, der sie auf andere Gedanken bringt. Doch wie weit, ist sie bereit zu gehen?

Derek weiß genau, wo er zu Anfang bei Maggie steht, dennoch lässt er sich nicht entmutigen und setzt alle ihm möglichen Hebel in Bewegung, um etwas Gutes in seinem Leben zu halten, dass so plötzlich Einzug gefunden hat.


Schreibstil:

Anna Loyelle hat mich auf eine kleine, aber dennoch wundervolle Reise mitgenommen. Sich in die Protagonistin Maggie einzufühlen, war ein Kinderspiel, da ihre Reaktionen und Handlungen nachvollziehbar sind, auch wenn ihr Erhaltungstrieb verloren zu gehen scheint, wenn ihre Gefühle Achterbahn fahren.

Den Fehler von Ricky hat die Autorin gut in das weitere Gerüst der Geschichte eingebaut. Es war toll, dass es hier nicht dieses übliche "böse sein" war, dass nur ein paar nette Worte, platziert an der richtigen Stelle bedarf, um die Frau alles was war, vergessen zu lassen. Maggie mag zwar ab und zu Entscheidungen treffen, die nicht weiter gedacht sind, dennoch hat sie ein starkes Selbstwertgefühl und lässt nicht so mit sich umspringen. Klar ist aber auch, dass ein Korb dieser Art eine Wunde hinterlässt, die nachwirkt. Daher ist es in meinen Augen auch verständlich, dass die Protagonistin Derek in manchen Situationen skeptisch gegenüber steht, eben auch, weil sie ihn noch nicht solange kennt.

Irgendwo hat alles Schlechte einen Sinn und führt zu etwas gutem. Manchmal muss man tief fallen, um einen klaren Blick zu erhalten und einen Weg, zeigt uns die Autorin mit ihrer Geschichte.

Bewertung vom 06.12.2015
Rockertochter / Rocker Bd.3
Wylde, Joanna

Rockertochter / Rocker Bd.3


ausgezeichnet

Meinung:

Die Devil‘s Jacks und die Reapers sind verfeindete Clubs, bei denen sich die meisten Mitglieder jedoch Frieden untereinander wünschen. Durch Liam, ein Mitglied der Devil's Jacks und Em, die Tochter des National President der Reapers erhalten wir immer einen Einblick in die Stimmungen und Vorhaben dieser zwei Parteien. Das Kartell bleibt als dritte Gefahrenquelle jedoch eher schwach beleuchtet, was keinesfalls negativ gemeint ist, denn es erhöht den Spannungspegel ungemein, da keiner der beiden Clubs die Macht des Kartells einschätzen kann und somit nur mutmaßen kann, was sie vorhaben und wie groß ihre Reichweite tatsächlich ist.

Auch wenn zwischen den Reapers und den Devil's Jacks an einem Friedensangebot gefeilt wird, stellt die Anziehung von Em und Liam ein Risiko dessen da.

Oftmals erscheint hier weniger die Schwierigkeit zu sein, dass sich die beiden zu einander hingezogen fühlen und ihren Emotionen freien Lauf lassen wollen, insbesondere wenn diejenigen dem Club immer zur Seite gestanden haben, wie es bei Liam bis zu diesem Zeitpunkt seit 10 Jahren der Fall ist, doch gibt es in jedem der Clubs auch Mitglieder, die dem Frieden untereinander negativ gegenüber stehen. Wie also würden diese reagieren wenn es zu einem Packt kommt, geschweige denn, wenn sie herausfinden dass untereinander eine Verbindung herrscht? Eine Menge Devil's Jacks sind vom rechten Weg abgekommen. Sie interessieren sich mehr für Geld und Territorien als für Freiheit und Brüderlichkeit.
Die Meinungsverschiedenheiten in den Clubs der Jacks und Reapers währen schon seit fast zwanzig Jahren. Bei so vielen Meinungsverschiedenheiten von Vergangenheit bis hin in die Gegenwart ist es klar, dass es Männer gibt, die alles tun, um sie von einem Friedensangebot abzuhalten. Bis zu einem gewissen Punkt, kann ich ihren Standpunkt auch verstehen, denn in der Zeit ist reichlich böses Blut geflossen, dennoch sollte auch das ein Warnsignal sein, um etwas zu ändern.

Hinzu kommt auch die Frage der Loyalität. Kann Liam in Hinblick auf die Reapers Entscheidungen treffen, die nicht von seiner Liebe zu Em beeinflusst werden? Bei Em ist es das gleiche Spiel, doch kommt bei ihr noch der belastende Punkt hinzu, dass sie als Tochter von Pic nicht in die Clubaktivitäten involviert ist und so nicht das ganze Ausmaß der Vorfälle erfassen kann, da sie immer außen vor gelassen wird. Schon einmal hat sie eine Entscheidung getroffen, die dem Verrat ihrer Verbindung gleichkommt und dennoch war es genau diese Entscheidung, die einen Krieg, zumindest vorerst unterbunden hat.

Für jedes MC Mitglied gilt, dass die Gemeinschaft an erster Stelle steht. Liams Kontakt zu Em war anfangs auf einer Clubangelegenheit begründet. Ist es wirklich wahr, dass er aufrichtige Gefühle für sie hegt? Eins ist jedoch sicher, hat er erst einmal Emmy auf seiner Seite, wird auch Pic, das Oberhaupt des verfeindeten Clans, in seiner Ansicht beeinflusst.



Charaktere:

Em bemüht sich immer so unauffällig wie möglich zu sein, damit sie keiner bemerkt. Ihren Wünschen gibt sie daher nur selten nach, da sie im Gegensatz zu ihrer Schwester Kit Angst davor hat, sich zu nehmen, was sie haben will. Doch mit dem wachsenden Vertrauen zu Liam, öffnet sie sich ihm vollkommen.

Liam [Hunter] - In einer Nacht ändert sie seine Spielregeln. Em ist zu ihm zurückgekommen und hat dadurch seinen Jagdinstinkt geweckt. Er will ihr gegenüber nicht länger der brave Junge sein, doch ist er wirklich bereit, dafür 10 Jahre harter Arbeit einfach so in den Wind zu schießen, für eine Frau die er zwar schon lange im Visier hat, sie jedoch erst seit wenigen Tagen wirklich kennen lernt?



Schreibstil:

Mit Liam und Em hat die Autorin ein unglaubliches Zusammenspiel zweier wundervoller und beeindruckender Charaktere geschaffen. Ebenso beherrscht sie es mit den Worten zu spielen und das mit einer Leichtigkeit die mich fasziniert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2015
Hold On Tight - Dewayne und Sienna / Sea Breeze Bd.8
Glines, Abbi

Hold On Tight - Dewayne und Sienna / Sea Breeze Bd.8


ausgezeichnet

Meinung:

Dustin war immer - und ist es nach wie vor - das Bindeglied zwischen Sienna und Dewayne.

Dustin und Dewayne sind Geschwister, doch unterscheiden sie sich in ihrem Verhalten gewaltig. Augenscheinlich ist es leicht zu sagen, dass Dustin besser an Siennas Seite passt, doch trügt dieses Bild oft, da es ebenso auf die inneren Werte ankommt, die viele verborgen halten, zum Wohle eines anderen. Ebenso wie Dustin die Verbindung der beiden geebnet hat, so ist er auch immer die Hemmschwelle, die keiner der beiden überschreiten möchte.

Die Verbindung der Protagonisten, geht jedoch weit über den Bruder und Freund hinaus, denn schon sechs Jahre vor der Zeit in der das Buch hauptsächlich spielt, haben sich Gefühle angebandelt, die niemals an Intensität verloren haben.

Ihre gemeinsame Geschichte verbindet und trennt sie gleichermaßen und auch wenn Dustin nicht mehr da ist, hat er ein Teil von sich hinterlassen. Sienna musste immer kämpfen, denn mit ihrer Familie hat sie es nicht leicht und nach dem Tod ihrer ersten großen Liebe musste sie sich schnell zusammen reißen um Verantwortung zu tragen.

Eine Verantwortung, die sie sechs Jahre später der Familie Falco enthüllt und auch dadurch einen Wandel des Lebensstils bei Dewayne bewirkt.

Sienna und Dewayne haben den Verlust eines geliebten Menschen noch nicht verwunden. Bei Dewayne hatte es zur Folge, dass er emotionalen Bindungen strikt aus dem Weg gegangen ist, denn das würde bedeuten sich verletzbar zu machen. Ein Gefühl, das er nie wieder erleben möchte. Doch durch das Bindeglied muss auch er feststellen, dass er sich dadurch verwehrt, was er schon so lange begehrt.

Die anfängliche Distanz der beiden kann ich sehr gut nachvollziehen, da man natürlich nicht einfach abschütteln kann, was in der Vergangenheit passiert ist, ebenso wenig, wie das Gefühl jemanden zu betrügen. Doch bin ich mir auch sicher, dass Dustin gewollt hätte, dass die Menschen die er geliebt hat, ihr Leben genießen, Liebe schenken und empfinden und zwar mit genau dem Menschen, der diese Gefühle in ihnen hervorruft, zumal er auch nicht derjenige war, für den ihn Sienna immer gehalten hat. Seine Unehrlichkeit erschwert ihnen vieles. Wird die Liebe ihren Weg finden?


Charaktere:

Sienna musste schnell erwachsen werden und Verantwortung tragen, um jemanden den nötigen Halt zu geben, den sie von ihrer Familie nicht erhalten hat. Mit einem Schlag hat sie alles verloren und musste doch immer achtsam sein. Erst als sie den Schritt ins ungewisse wagt, scheint sich ihr Blatt wieder einer besseren Zeit zuzuwenden, wäre da nicht ihre gemeinsame Geschichte mit Dewayne.

Dewayne hat eine Mauer um sich errichtet, die seit sechs Jahren währt. Diesen Schutzschild, hält er eisern aufrecht um alle Emotionen und die damit einhergehende Verletzlichkeit von sich abzuschotten. Diese Rechnung hat er aber ohne Sienna gemacht, die alte Gefühle in ihm wachrüttelt und diese um ein vielfaches verstärkt.



Schreibstil:

Abbi Glines Bücher sind für mich immer wieder ein "nach Hause kommen". Diese Geschichte bringt zwei wundervolle Protagonisten hervor und lässt uns auch weiterhin den Weg der vorherigen Charaktere verfolgen. Durch den herrschenden Zusammenhalt dieser immer größer werdenden Familie, von denen jeder im Leben sein eigenes Päckchen zu tragen hatte, entwickelt sich für jeden von ihnen etwas Gutes.

Die optimale Bandbreite der Gefühle, erfahren wir hier nicht nur durch die Sichtweisen von Sienna und Dewayne, sondern ebenso durch die Rückblicke in ihre Jugend. Durch die sprachliche Ausarbeitung wird das alltägliche Geschehen auch hier wieder zu einer lebhaften und interessanten Reise.

Diese Geschichte geht an Herz und Nieren und beflügelt gleichzeitig mit einer Intensität lange währender Gefühle, die nichts an Intensität verloren hat, sondern stetig mit ihren Charakteren wächst.

Bewertung vom 02.12.2015
The Playlist. Erotischer Roman (eBook, ePUB)
Petersen, Lea

The Playlist. Erotischer Roman (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meinung:

Devon lebt in dem Glauben, dass das Wissen um seine Herkunft andere davon abhalten würde, ihn zu lieben. In diesem Gedankenschema gefangen, versucht er gar nicht erst, eine Bezugsperson zu finden, geschweige denn, seine Zukunft mit einer Partnerin zu planen. Maxines unbändiges Vertrauen in ihn, führt jedoch dazu, dass er nach und nach mit all seinen Regeln bricht und sein Verteidigungsmechanismus lahm gelegt wird.

Geheimnisse können eine Beziehung belasten, denn wenn der Partner etwas Derartiges spürt, sind die Gedanken, was hinter diesem Verhalten stecken könnte oftmals schlimmer, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Devon hütet gleich zwei Geheimnisse. Das für ihn wohl größte Geheimnis, ist das um seine Herkunft. Die Enthüllung hat mich ehrlich gesagt gewundert. Natürlich ist es Ansichtssache, wie man als Außenstehender dazu steht, doch ich persönlich finde es schlimm, dass Devon diesen Hintergrund auf sich projiziert. Liegt es daran, dass seine Eltern das Thema gemieden haben und sie die Sorgen ihres Sohnes nicht erkannt haben? Das es niemals zu einer offenen Aussprache gekommen ist?

Sein zweites Geheimnis, betrifft im weiteren Sinne auch Maxine und was mir besonders daran gefallen hat ist, dass sich diese persönliche Verbindung erst im Laufe der Zeit heraus kristallisiert hat. Diesen Sachverhalt zu beurteilen fällt mir schon etwas schwieriger, denn gefühlstechnisch stehen wir dem Charakter ja noch einmal anders gegenüber, als Maxine in dem Ganzen involviert ist.

Celest war mir ein großes Rätsel. Sie ist ohne Frage, eine sympathische junge Frau und Maxine kann mit ihr reden, sich ihr anvertrauen, selbst wenn dies notgedrungen nur kleine Häppchen sind, die Maxine ihrer Freundin erzählen kann. An manchen Stellen habe ich mich aber auch gefragt ob sie sich eigentlich bewusst ist, was Freundschaft überhaupt bedeutet. Obwohl ihre Ratschläge gut sind, unterstützt sie fast noch einen Vertrauensbruch. Nichts desto trotz stellt Celest gerade dadurch auch einen spannenden Kontrast dar.

Um den Schritt in eine Beziehung zu wagen, braucht es Vertrauen und für Devon auch eine große Portion Mut, denn er weiß, dass er Maxine nur halten kann, wenn er ihr sein Geheimnis anvertraut und sich ihr vollkommen öffnet.


Charaktere:

Maxines Vertrauen wurde missbraucht und dennoch weiß sie, dass sie Devon nicht für den Fehler bestrafen darf, denn ein anderer begangen hat. Sie bringt Devon Vertrauen entgegen, erwartet allerdings auch, dass er sich ihr öffnet um etwas Beständigkeit zu erhalten. Wird sie es schaffen, hinter seine Fassade blicken zu können? Wird sie seine Ängste bestätigen oder überrascht sie ihn mit einer ganz unerwarteten Reaktion?

Devon kompensiert seinen ausgeprägten Hunger nach Sex mit viel Sport und einem 16-Stunden Arbeitstag. Als Self-Made-Milliardär lebt er zwar entsprechend luxuriös, doch dies tut er nicht um anzugeben, sondern um sich vor Augen zu führen, dass er allen Widersprüchen zu trotz, etwas allein und durch Fleiß erreicht hat.


Schreibstil:

Lea Petersen verleiht ihren Protagonisten eine besondere Tiefe, denn wir erleben hier nicht nur jedes Zusammentreffen der beiden aus den verschiedenen Blickwinkeln, sondern erhalten dazu noch Einblick in jeden ihrer Gedankengänge. Wie oft wünsche ich mir etwas, rüge mich selber, weil ich denke es ist unmöglich und genau dieses hin und her erleben wir in all ihren Facetten bei Devon und Maxine.

Neben der tollen Art zu erzählen, führt die Autorin uns auch ein alltägliches Problem vor Augen und zeigt, wie einfach es wäre, manchen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wenn man sich mitteilt, über seine Ängste, Befürchtungen spricht, dann hat man die Chance aufgefangen zu werden und vor allem zu sehen, wie stehen die anderen dem gegenüber. Oftmals malen wir den Teufel an die Wand für Dinge, die kaum der Rede wert sind und unser Leben dennoch in großem Maße beeinflussen.

Bewertung vom 29.11.2015
Rockersklavin / Rocker Bd.1
Wylde, Joanna

Rockersklavin / Rocker Bd.1


ausgezeichnet

Meinung:

Marie hat Probleme mit dem Gedanken, jemandes Eigentum zu sein, was unweigerlich passieren würde, wenn sie das Angebot von Horse annimmt, seine Alte Lady zu werden. Nach der Geschichte mit ihrem Ehemann Gary kann ich Maries Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit nachvollziehen und auch ihre anfängliche Skepsis und Unbehagen, eine Welt zu ihrem Alltag werden zu lassen, die ihr zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen fremd war.

Jeff lässt sich immer wieder auf ein gefährliches Spiel ein das nicht nur immer rasanter und unüberschaulicher wird, sondern sich auch zu einem großen Ganzen vereint. Getrieben aus einer Mischung von Sucht und Gier schlittert er der höchsten Strafe im Kreise der Biker entgegen. Den größten Fehler begeht er jedoch erst, als er seine Schwester aus den Händen ihrer vermeintlichen Entführer befreien möchte ohne zu ahnen, was er damit für eine Kettenreaktion auslöst.

Die Reapers sind ein Stamm, leben und sterben zusammen. Viele, die dieses System nicht verstehen, sehen nicht, wie viel Verpflichtung dahinter steckt. Sie sind einem stetigen Kampf ausgeliefert, bei dem sie darauf vertrauen müssen, dass ihre Brüder eher sterben würden, als einen von ihnen im Stich zu lassen.

Das Horse viel an Marie liegt merkt man ihm trotz seiner ruppigen Art an, denn er weiß, dass er sie nur beschützen kann, wenn er ehrlich zu ihr ist und sie weiß, welche Gefahren ihr drohen und woher diese rühren. Dass er sie bezüglich ihres Bruders im Unklaren lässt, werte ich daher weniger als eine Lüge bzw. verheimlichen, da es etwas ist, dass sie wahrscheinlich zu einer Kurzschlussreaktion treiben würde, da sich Jeff in etwas rein geritten hat, in dem auch Horse keine Möglichkeit mehr hat einzugreifen und das Geschehen in bessere Bahnen zu lenken.



Charaktere:

Marie ist neugierig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Zwei Eigenschaften, die ihr schon ihr ganzes Leben lang ärger einbringen und ihren Selbsterhaltungstrieb im Keim ersticken. Um ihren Bruder zu retten, lässt sie sich auf ein unanständiges Angebot ein, doch schon bald muss sie merken, dass das Leben an der Seite eines Bikers gar nicht so schlecht ist, wär da nicht ihr Bruder, der sie von einer Gefahr in die nächste bringt.

Für Horse steht der Club an erster Stelle, doch mit Marie, die ihn mit ihrer streitlustigen und zickigen Art immer wieder vollkommen aus dem Konzept bringt, verlagern sich seine Prioritäten ein Stück weit und er versucht sowohl seinen Wünschen nachzukommen, als auch dem Club gerecht zu bleiben. Gar nicht so leicht, wenn der Bruder der anversierten Frau, auf der Abschussliste der Reapers steht und er ihr den Verlust nicht zumuten möchte. Für Vergehen muss der Club mit Blut bezahlt werden, wird Horse einen Weg finden beiden Parteien gerecht zu werden?



Schreibstil:

Der Schlagabtausch von Marie und Horse setzt das Spannungslevel auf eine ganz andere Ebene. Den Biker bringt es zur Weißglut, wenn Marie ihm Widerworte gibt, rumzickt und es zu einem Streit kommt, doch gleichzeitig aktiviert dies seinen Jagdtrieb und intensiviert seine Begierde um ein vielfaches.

Zur Befriedigung der männlichen Bedürfnisse haben die ungebundenen Reapers die sogenannten "Süßärsche" die nicht wählerisch sind und immer parat stehen. Die Autorin vollzieht bei diesen allerdings eine Wandlung, die die anfängliche Abneigung ihnen gegenüber umschlagen lässt. Natürlich muss man es nicht gut heißen, dass sie für jeden die Beine breit machen, aber wenn es zu Konflikten kommt, bei denen man auf Hilfe angewiesen ist, stehen viele sofort parat und enthüllen einen tollen Charakter den man, wie Marie, ansonsten gar nicht entdeckt hätte, da man ihnen aufgrund ihrer Tätigkeit gleich einen Stempel aufdrückt und sie meidet.

Bewertung vom 28.11.2015
Thoughtful
Stephens, S. C.

Thoughtful


ausgezeichnet

Meinung:

Kellans Vergangenheit hat schon in den Bänden aus Kieras Sicht immer wieder durchgeblickt und mich mit Unverständnis erfüllt, dass so ein wundervoller Mensch, so etwas erfahren musste. Natürlich hat Kellan auch Fehler, aber wer kann das Gegenteil von sich behaupten? Dieser Band enthüllt jedoch so einiges, was mich fassungslos hat dastehen lassen. Man könnte meinen, dass einen Dinge die man bereits weiß, nicht mehr schockieren können. Doch weit gefehlt, denn ebenso wie Kiera haben wir nur an der Oberfläche des ganzen gekratzt und verstärkt durch den Einblick in Kellans innere, prasseln alle Emotionen ungeschönt auf uns ein.

Die Tragweite und Basis der Freundschaft von Denny und Kellan wird durch Rückblicke hervorgehoben und veranschaulicht schnell, dass Denny für ihn viel mehr als nur ein Kumpel war, er war Familie und hat von ihm das erhalten, wozu seine eigene nicht in der Lage war. Denny stand ihm schützend zur Seite, doch mit ihm ging auch dieser Schutz und ein wichtiger Halt verloren, auch wenn die Freundschaft nach wie vor bestand. Das erneute Aufleben der Freundschaft durch den Einzug des Paars bei Kellan, führt letztendlich aber auch zu einem großen Knacks des Vertrauens. Geprägt von der Vergangenheit, möchte der Rockstar keine Bindung eingehen, doch wie anders eine Partnerschaft sein kann, wird ihm durch Denny und Kiera vor Augen geführt, sodass sein anfängliches Interesse und Neugier ihr gegenüber schnell umschlägt.

Die Schuldgefühle Kellans zu erleben, ist mir schwer gefallen und stellt einen Konflikt da, bei dem auch ich ratlos bin. Denny hat ihn schon damals vor den Übergriffen seines Vaters beschützt und beide auf einer besonderen Ebene miteinander verbunden. In wen man sich verliebt kann man natürlich auch nicht steuern und sollte diese auf frei ausleben können, sofern sie erwidert wird. Letztendlich befinden sich alle drei in einer Aufruhr, bei dem Denny gleich von zwei, ihm wichtigen Menschen verletzt wurde.

Obwohl auch die Bandmitglieder der D-Bags immer präsent waren, rücken diese ebenfalls in ein neues Licht, der den Zusammenhalt der Gruppe untermauert und vor allem für Kellan eine wichtige Stütze war. Das Wissen, dass diese Männer geschlossen hinter ihm stehen, war für ihn in manchen Zeiten der rettende Anker. Ebenso schön war es, nicht nur die Bandmitglieder, von einem anderen Blickwinkel betrachten zu können, sondern dass wir hier auch etwas über die Geschichte ihrer Beziehung erfahren und die Charaktere Rachel und Jenny noch mehr Tiefe erhalten.



Charaktere:

Kellan versucht mit dem vergangenen allein fertig zu werden, wirkt nach außen gefasst, doch in seinem inneren liegt ein gefühlvoller Kern, denn es erst hervorzulocken gilt. Er sucht Flucht in One-Night-Stands um körperliche Nähe zu erhalten, doch beständige Nähe die mit einer Bindung verbunden wäre, schreckt ihn ab. Aufgrund seiner guten Menschenkenntnis, fällt es ihm leicht hinter die Fassade anderer zu blicken und sieht in Kiera schon bald mehr als nur die Freundin seines besten Freunds Denny.



Schreibstil:

Trotz der Sichtweise Kieras, hat die Autorin Kellan schon in "Thoughtless", "Effortless" und "Careless" eine unbestreitbare und faszinierende Tiefe gegeben. Seine Sympathiepunkte sind stetig gestiegen und, dass dies noch zu toppen wäre, hätte ich nicht gedacht. Doch dank der Sichtweise Kellans, erfahren wir das vollkommene emotionale Ausmaß, das uns diesen bekannten Charakter, nochmal vollkommen neu eröffnet.

Hier werden Aspekte beleuchtet, die in der Trilogie aus Kieras Perspektive nur nebenbei erwähnt wurden und wiederum andere Sachverhalte, die sich gar nicht haben erahnen lassen. Sodass diese vertraute Welt um die Protagonisten auch eine neue Reise darstellt und eine tolle Ergänzung bietet.

Bewertung vom 28.11.2015
Der Engel der Schatten
Martini, Astrid

Der Engel der Schatten


ausgezeichnet

Meinung:

Tag täglich beginnt für Nicholas das gleiche Spiel, doch einen Entschluss gefasst möchte er sich in Geduld üben und hält die Augen nach einem geeigneten reinen Wesen offen. Als er dieses in Cecil gefunden hat, fällt ihm dieser Vorsatz jedoch nicht mehr so leicht. Er taucht aus dem Nichts auf, drängt sich in ihr Leben, küsst sie nur um gleich wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Die Zeitspannen zwischen ihren Wiedersehen erstrecken sich teilweise über mehrere Wochen, weshalb ich Cecils Argwohn trotz ihrer Faszination für den Fremden gut verstehen kann. Sie beäugt ihn mit Misstrauen, Trotz und Interesse. Obwohl er ebenso sehr von den Gedanken um sie beherrscht wird, wirkt sein sprunghaftes Verhalten auf Cecil, als hätte sie auf Abruf Zeit und Lust mal wieder in seinem Fokus zu stehen. Eine nervenaufreibende Situation für die junge Frau, die glaubt, mit der Intensität ihrer Gefühle alleine dazustehen.

Liebe ist ein Geschenk, das zu erfahren wertvoll ist. In Nicholas Welt des Schattenreichs gilt diese jedoch nur als Sentimentalität, die in den Augen seines ehemaligen Lehrmeisters Adrian dazu führt, dass dieses Reich zugrunde geht. Vom Seelensammler zum Liebenden vollführt er eine starke Wandlung, die Adrian ein Dorn im Auge ist. Er selbst nimmt die Zügel in die Hand und die Schutzmaßnahme die Nicholas Cecile zuliebe arrangiert hat, spielt diesem genau in die Hände, denn auch ihn lässt diese reine Seele nicht kalt.

Während man bei Adrian weiß, wie er tickt, stellt Salome eine ganz andere Gefahr da. Auf ihren Vorteil und ihr angeknackstes Ego bedacht, setzt sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel in Bewegung, um Nicholas Kaltherzigkeit ihr gegenüber zu brechen.

Hier gilt es nicht nur die Hürden zu überwinden, die einem von anderen in den Weg gelegt werden, sondern ebenso, über den eigenen Schatten zu springen und sich für Gefühle zu öffnen.


Charaktere:

Cecile ist nicht nur anständig und hilfsbereit, sondern stellt selbstlos ihre eigenen Bedürfnisse hinter die ihrer Mitmenschen. Nicholas fordert so einiges von ihr und sie erträgt es in jederlei Hinsicht. Auch wenn er es vermag, sie in gewissen Situationen zu zähmen und mit ihren Vorsätzen zu brechen, ist sie nicht auf den Mund gefallen. Frech und schlagfertig begegnet sie ihm auf Augenhöhe. Eine Mischung die für ihn gefährlich wird.

Nicholas vermag es in die Seelen der Menschen zu blicken und in ihnen zu lesen, wie in einem offenen Buch. Sein Ziel war es, sich in Geduld zu üben, dass sich seine Beweggründe mit Cecil langsam, aber sicher verändern, bemerkt er lange Zeit nicht. Ihre Mischung aus Unschuld, Sinnlichkeit und Frechheit wirken auf ihn, wie ein Aphrodisiakum, die eine Unruhe in ihm auslösen, die schon bald in etwas ganz anderes umschlägt.



Schreibstil:

Wie ich es bereits von Astrid Martini kenne, ist auch diese Geschichte wieder verlockend und überzeugt, mit der Individualität ihrer Charaktere.

Besonders gefallen hat mir, dass der Fokus hier auf wenigen Charakteren liegt. Neben Cecile, Nicholas, Adrian und Salome, tauchen nur vereinzelt Charaktere auf, die einen kleinen Part erhalten, doch das Hauptgeschehen, sowie Dreh- und Wendepunkte belaufen sich auf die vier.

Einer der Nebencharaktere ist mir allerdings schnell ans Herz gewachsen. Viktor ist ein Mann, der trotz seines Alters so viel Lebensfreude und Begeisterung ausstrahlt, dass er einem mit seiner Natürlichkeit und dieser positiven Ausstrahlung ansteckt.

Liebe spielt hier eine große Rolle, denn letztendlich finden wir sie bei jedem in einer anderen Form. Zwei Geschöpfe des Schattenreichs, Cecil, die ihren Alltag auf der Erde beschreitet und Nicolas, der durch sie zwischen beiden Welten bandelt.
Die Autorin hat ihre Charaktere entsprechend ihrer Herkunft geformt und zeigt ihren Lesern dadurch einmal mehr, wie sehr uns Liebe doch verändern kann.

Berauschend, spannend und fesselnd - Eine Geschichte die einen dazu einlädt, sie immer wieder zu lesen 3

Bewertung vom 27.11.2015
Verlockende Affäre. Liebesroman

Verlockende Affäre. Liebesroman


ausgezeichnet

Meinung:

Gleich zwei Familien stehen geschlossen hinter Dan und unterstützen ihn mit Zuspruch und Liebe. Bei Abigail ist es jedoch weder ihre, noch Marvins Familie, die ihr Verständnis und Zuversicht entgegen bringt. Zwar ist Marvin ebenso wie Abby mit dem Lebensstil ihrer Eltern groß geworden, den auch sie nun Leben soll, doch merkt sie immer mehr, dass es sie nicht glücklich macht. Marvin hat kein Problem sich in dieses Leben zu fügen. Warum auch? Er hat als Mann eindeutig den besseren Part gezogen.

Marvin lebt das Bild, was ihm jahrelang als einzig richtiger Weg eine Ehe zu führen vorgelebt wurde und stellt dies auch zu keinem Zeitpunkt in Frage. Das Abby aus diesem engmaschigen Bild ausbrechen möchte ist für mich mehr als verständlich. Wir befinden uns nicht mehr im 18. Jahrhundert und nur weil die Eltern einen Weg eingeschlagen haben, von dem sie meinen er sei richtig, heißt das noch lange nicht, dass die Kinder es ihnen gleichtun müssen.

Dan ist ein Mann, wie er sein sollte. Höflich, aufmerksam, zuvorkommend und darauf bedacht sein Wohl für jemand anderes hinten anzustellen, so wie es in einer Liebe normal sein sollte. Doch im Vergleich zu Marvin stellt dieses Verhalten einen bedeutsamen Kontrast da, der all das verkörpert, wonach sich Abby sehnt.

Abbys Entwicklung ist schwer zu beschreiben, denn einerseits merkt man, dass sie bei Dan aus sich herauskommt und ein echtes Lächeln zeigt, dass ihre Augen erreicht und zum Strahlen bringt, doch andererseits wird dieses Glück immer wieder durch den Alltag überschattet. Marvin bringt das Geld nach Hause und Abigail hat sich einzig und allein um den Haushalt zu kümmern. Es scheint, als hätte sie jede Menge Freizeit, dennoch hat sie keinerlei Freiraum. Ihr Leben wird von allen geplant, vorgeschrieben und repräsentiert sie einmal nicht das Bild einer gehorsamen Ehefrau, so werden gleich alle Parteien zu Rate gezogen um Abby gründlich den Kopf zu waschen.

Bei so viel Druck, der auf der jungen Frau lastet, ist es schwierig einen kühlen Kopf zu bewahren. Hinzu kommen ihre Gewissensbisse ihr weniges Glück zu Leben. Über Monate hinweg lebt sie ein Leben in Unterdrückung und eins indem sie sich so geben kann wie sie ist. Wird Abby sich endlich zur Wehr setzen und ihr Leben so leben, wie sie es für richtig erachtet? Und wird sie die Möglichkeit erhalten, ihre finale Entscheidung dem richtigen Mann mitzuteilen?


Charaktere:

Abigail hat mit Marvin einen Partner gefunden, mit dem sie ihr Leben verbringen und Kinder haben möchte. Nach nicht einmal zwei Wochen Ehe, muss sie hingegen schon erkennen, dass ihre Beziehung Dimensionen annimmt, die ihr schlaflose Nächte bereiten. Ihr neuer Nachbar Dan stellt ihre Gefühlswelt gehörig auf den Kopf und gibt ihr erstmals den Mut, nicht immer alles stur hinzunehmen.

Dan schottet sich seit acht Jahren von den Menschen ab, die ihn lieben und hinter ihm stehen. Erst durch Abby blüht er wieder auf und entwickelt die Stärke für sich und sie zu kämpfen. Bestärkt von den positiven Entwicklungen ist er ebenfalls bereit, eine lange Zeit abgegebene, Verantwortung zu tragen.


Schreibstil:

Mit Abby, Marvin und Dan haben wir drei Protagonisten, erleben das Geschehen jedoch nur aus Sicht von Abigail und ihrem neuen Nachbarn. Wodurch sehr gut zur Geltung gekommen ist, welche Distanziertheit zwischen dem Ehepaar herrscht. Ebenso der Kontrast der vier Familien sticht deutlich hervor.

Das Ende der Geschichte, ist etwas vollkommen anderes. Ein gewagter und mutiger Schritt der Autorin, bei dem meine Gefühle die Oberhand gewonnen und ich ihnen vollkommen freien Lauf gelassen habe. Eine neu definierte Form eines Happy Ends, dass eigentlich keins ist, ebenso wie ein gewonnener Kampf dem im Grunde die Basis entzogen wurde und einem Sieg nicht mehr gleichkommt. Ein Finale, das zu keinem Zeitpunkt ersichtlich war und mit einer allumfassenden Intensität gleichermaßen auf Charaktere und Leser einwirkt.

Bewertung vom 26.11.2015
Seelensammler / Dante Walker Bd.1
Scott, Victoria

Seelensammler / Dante Walker Bd.1


ausgezeichnet

Meinung:

Wer Seelen für die Hölle sammelt, kann selbst wohl keine mehr haben. Dante Walker ist ein Dämon, dessen dunkle Aura auch noch von seinem Bad Boy Image unterstrichen wird. Seine Aufgabe ist es Menschen, die moralisch schlechte Taten begangen haben zu markieren. Eine Markierung selbst ist noch nicht weiter schlimm, doch sammeln sich diese, sodass das eigentliche Seelenlicht desjenigen überlagert wird, liegt es in seinen Tätigkeitsbereich, die Seele an seinen Boss auszuliefern.

Dante ist ein Teenager, der überheblich und vollkommen von sich beeindruckt ist. Nicht zuletzt wird sein Ego auch dadurch gestreichelt, dass er nach zwei Jahren in seinem Job der Beste ist und als dieser neue Seelensammler ausbildet. Auch wenn es seine Aufgabe ist, Menschen für ihre schlechten Handlungen zu markieren, manipuliert er sie in gewisser Weise dahingehend. Doch das einzige was ihn interessiert und Zufriedenstellt, ist eine weitere Seele in der Hölle, die auf sein Konto geht.


Mit Charlie scheint er ein leichtes Ziel zu haben, doch an diesem hängt seine Zukunft. Hat er Erfolg, wechselt er in einen höheren Rang, versagt er, fällt er tief. Mit dem Charakter Charlie hat die Autorin der Geschichte eine besondere Note verliehen, denn sie ist nicht dieses klassische graue Mäuschen, das zu einem wunderschönen Schwan erwächst. Sie ist unauffällig, eine Außenseiterin, weißt Makel auf. Rein äußerlich mag sie nichts Besonderes sein, doch ihre inneren Werte sind es dafür umso mehr. Weiß sie um diese wertvolle Wirkung oder liegt tief in ihr vergraben der Wunsch, dass ihre innere Schönheit auch nach außen ersichtlich ist?

Auch Dante merkt schnell, dass Charlie eine harte Nuss ist, denn sie ist Selbstlos, kümmert und bemüht sich um andere und stellt ihr eignes Wohl hinten an. Eine Seele, die unbefleckter ist als sie, wäre wohl schwer zu finden. Mit dem Ziel ihre Seele für sich zu gewinnen, bemüht er sich auf seine ganz eigene Art um sie. Charlie hingegen lässt sich von der äußerlich anziehenden Hülle blenden und genießt die Aufmerksamkeit des jungen Mannes, denn durch ihren Außenseiter-Stempel hat sie nur ihre Freundinnen Blue und Annabelle, auf die sie sich verlassen kann.

Dante hat einen Auftrag auszuführen, dessen Vollzug sich für ihn immer schwieriger gestaltet, denn Charlie lässt ihn mit ihrer natürlichen Art nicht kalt. Ein Seelenvertrag soll das Schicksal beider besiegeln. Doch welche Folgen würde das mit sich bringen und lässt sich Charlie darauf ein?


Charaktere:

Charlie beeindruckt mit Natürlichkeit uns Herzensgüte, Dinge die bedeutsam sind und auf ihre Mitmenschen wirken. Für Dante stellt sie eine Herausforderung dar, denn genau diesen hellen Schein ihrer Seele muss er brechen um vom bloßen Seelensammler aufzusteigen.

Dante ist selbstgefällig, überheblich und auf ganzer Linie von sich selbst beeindruckt. Je mehr man jedoch über ihn erfährt, desto klarer wird, dass dies eine Fassade ist. Vollkommen auf sich fixiert und auf seinen eigenen Vorteil bedacht, ist es Charlie, die ihn verändert und ihn dazu bringt, sich erstmals richtig mit seiner Arbeit auseinander zu setzen.


Schreibstil:

Mit den Protagonisten Charlie und Dante, hat Victoria Scott zwei starke Kontroverse geschaffen und das von Äußerlichkeiten, bis hin zu den inneren Werten. Versehen mit jeder Menge Witz und Charme, ist das Buch eine durchweg packende Geschichte.

Die Gegensätze der Charaktere selbst, machen noch keine gute Geschichte aus, doch die Ausarbeitung dieser ist wahrlich gelungen. Ebenso setzt die Autorin mit diesem Auftakt ein wichtiges Statement und zwar, dass es nicht an einer schönen Hülle sondern an inneren Werten bedarf. Auch wenn ein attraktives Äußeres leicht ersichtlich ist, so ist es schwieriger den Kern eines Menschen zu ergründen und nur, wer von einem guten Charakter überzeugt, hat die Chance andere Menschen wahrlich zu beeindrucken und sie zum positiven zu verändern.

Bewertung vom 24.11.2015
Gefangenes Herz / Black Dagger Bd.25
Ward, J. R.

Gefangenes Herz / Black Dagger Bd.25


ausgezeichnet

Meinung:

Trez und iAm, sind zwei Brüder, die schon lange meine Neugier geschürt haben. Immer füreinander da und halt gebend, kann man sich den einen ohne den anderen gar nicht mehr vorstellen. Im Laufe der Reihe ist immer wieder durchgedrungen, dass es die Schattenbrüder nie leicht hatten, doch hier wird erst das gesamte Ausmaß in Verbindung mit Trez Bestimmung ersichtlich.

Ein vor vielen Jahren geschlossener Packt wird von der Königin der Schatten eingefordert. Trez Schicksal ist schon lange besiegelt und dennoch ist er nicht bereit sich damit zu arrangieren. Sein Leben ähnelt einem Versteckspiel vor etwas unausweichlichem. Unterstützung erfährt er hierbei von seinem Bruder iAm. Doch kann man sich wirklich dem verwehren was unumgänglich scheint? So beständig der Zusammenhalt der Brüder auch ist und wie viel Halt sie einander geben, ist nicht nur das Fliehen, sondern auch das Wissen, um das eigene Schicksal, Kräfte zehrend. Trez hat schon angefangen, sich seiner Bestimmung zu fügen, bis mit Selena ein weiterer Kampf beginnt, der ebenso aussichtslos erscheint.

Selena und Trez stellen einen Kontrast da, dessen Widersprüchlichkeit es für mich umso spannender gestaltet hat, ihre Entwicklung zu verfolgen. Neben iAm steht auch die Bruderschaft der Black Dagger geschlossen hinter den Zweien. Nichts desto trotz führt eine bekannte Bedrohung und ein Geheimnis, dass in Selenas Innerem verborgen liegt dazu, dass sich die Situation zuspitzt.

Den Fokus auf Selena und Trez gerichtet, erleben wir dennoch zahlreiche spannende Seitenstränge uns bereits vertrauter Charaktere die ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Geschichte sind. Hier wurde wieder einmal sichtbar, wie verwoben die Handlungen ineinander sind, deren stetige Entwicklung mich nach wie vor fasziniert. Im Hintergrund erwächst eine bekannte Gefahr zu einem nicht einschätzbaren Gegner. Der Vampirkönig Wrath, der einst abweisend, stur und kaltherzig war, bemüht sich darin, seine Macht fair auszuüben und auch um Xcor, Qhuinn und Layla spinnt sich eine aufregende Geschichte.

Das Brauchtum sagt, dass die Sterne über das Schicksal eines jeden Schatten entscheidet. Wird sich Trez seinem Schicksal beugen müssen oder hat er doch eine Wahl?


Charaktere:

Selena ist eine Frau, die trotz der Last, die sie mit sich trägt, bodenständig bleibt und ihr Augenmerk auf die wichtigen Dinge legt. Ehrlichkeit, ist für sie ein wichtiges Gut und macht es für Trez zu einer Bedingung, wenn er ihr nahe sein möchte und ebenso sehr wünscht sie sich, nicht nur eine Ausflucht für ihn zu sein.

Trez Schicksal wurde schon früh bestimmt und dieses liegt in den Händen der Königin der Schatten, die sich nicht um ihr seit Jahren währendes Recht berauben lassen will. Vertrauen zu fassen fällt ihm schwer, nur sein Bruder iAm, der ihm immer bedingungslos zur Seite gestanden hat, kann er dieses Geschenk anvertrauen, bis Selena eine ganz neue Hürde in seinem Leben darstellt.



Schreibstil:

Fünfundzwanzig Bände, zahlreiche beeindruckende Charaktere die ihren eigenen Schliff verliehen bekommen haben, Individuen, die wir schon lange kennen und deren Geschichten wir nach und nach offenbart bekommen. Eine Reihe, die es trotz ihres Umfangs vermag, mich gefangen zu halten und meine Neugier nie absinken lässt. Dies liegt auch daran, dass man eine Wendung im Verlaufe der Bände spürt. Liebe und erotische Handlungen spielen nach wie vor eine Handlung, doch verlagert sich der wesentliche Kern immer weiter auf die Bruderschaft an sich, zeigt uns ihren Kern und beleuchtet Aspekte, die uns eine bekannte Welt teilweise vollkommen neu eröffnet.

Abwechslungsreich und intensiv hat mich J.R. Ward wieder einmal mit Leichtigkeit in ihrer Welt gefangen gehalten. Ein spannendes Ende, das viele Möglichkeiten lässt und doch so chancenlos scheint. Ich bin gespannt auf den 26. Band "Entfesseltes Herz", welches am 08. März 2016 erscheint.