Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Wisent

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2016
Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1
Salisbury, Melinda

Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist stabil und wertig gebunden in einem schönen apfelgrün, das ja gut zum „giftigen“ Buchthema passt. Das Covermotiv auf dem Schutzumschlag zeigt ein modernes, nicht kitschiges Fantasymotiv, auch dieses trifft den Charakter der Geschichte.
Melinda Salisbury hat ein tollen Jugendroman geschrieben, der auch mich als Erwachsene zu begeistern vermag. Der Schreibstil ist flüssig und sehr eingängig.
Im Roman geht es um die junge Twylla, die Auserwählte der Götter. Als quasi göttliche Tochter, ist sie dem Prinz als Ehefrau versprochen. Jedoch hat ihre Rolle den Nachteil dass sie als Tochter der Götter auch eine Göttin des Todes ist, ihre Berührung tötet, jeden Monat trinkt sie vor Zeugen Gift um ihre Göttlichkeit zu beweisen. Sie lebt am Hof der Königsfamilie, dieser jedoch wird von der Königin in Atem gehalten die mit ihrer diktatorischen Art dem Hofstaat das Fürchten lehrt und Twylla zwingt, die Hinrichtungen zu vollstrecken, was ihr zutiefst zuwider ist. Doch alles ändert sich, als Twylla einen neuen Wächter zugeteilt bekommt, der ihr Weltbild gehörig ins Wanken bringt.
Die Charaktere sind gut und glaubwürdig beschrieben, insbesondere das Machtgefüge zwischen den verschiedenen Charakteren macht die Geschichte lebendig.
Für mich ist dieses Buch eines der besten Fantasybücher 2016, die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, der Atmosphäre aus Verrat und Intrigen kann man sich kaum entziehen. Manche Szenen sind sehr eindrücklich beschrieben, so dass man die Empfindungen der Charaktere sehr gut nachvollziehen kann. Die bedrückende, gefährliche Atmosphäre am Königshof ist quasi mit Händen greifbar. Schade, dass der bloomoon- Verlag relativ unbekannt ist, deshalb wird man eher nicht auf den Präsentationstischen der Buchhandlung auf dieses Buch stoßen. Ein definitiver Kauf- Tipp für junge und junggebliebene Fantasyfans.

Bewertung vom 15.12.2016
Phase Null / Die Auserwählten Bd.5
Dashner, James

Phase Null / Die Auserwählten Bd.5


ausgezeichnet

Das zweite Prequel der Maze-Runner Trilogie (also insgesamt Teil Nr. 5) schlägt mit 20€ zu Buche. Dafür bekommt man aber ein wertig verarbeitetes Hardcover-Buch mit modern- schickem matten Coverdesign und m.M. angenehmer Schriftgröße (es ist kein Großdruck, aber ich habe es gern ein wenig größer). Auch die einzelnen Kapitelabschnitte sind hübsch gestaltet, mit den kleinen Quadraten erinnert es optisch fast ein wenig an ein medizinisches Fachbuch.
Zur Geschichte selbst: von James Dashner bin ich gute Bücher gewohnt. Ich kenne die Maze-Runner Reihe und weiß, dass er kurzweilig und spannend schreibt. Beim aktuellen Buch ist er sich da treu geblieben. Die Geschichte um die Angst-Organisation (manchmal sind einfache Namen halt die Besten) und Thomas der dort helfen will die Seuche einzudämmen liest sich äußerst kurzweilig. Natürlich typisch für eine Dystopie, ist alles am Ende gar nicht so, wie es sich zuerst dargestellt hat. Einige Überraschungen für den Leser sind also vorprogrammiert. Die Charaktere sind gut und glaubwürdig ausgearbeitet, es sind mit keine Logikfehler oder dergleichen aufgefallen.
Das Gute ist, selbst wer noch keinen der vorangegangen Bände gelesen hat, kann hier sofort einsteigen. Es gibt kaum etwas was man nicht nachvollziehen kann weil einem Vorinformationen fehlen würden.
Für Fans der Reihe ist dieses Buch ohnehin ein Pflichtkauf, für jugendliche Leserinnen ein sehr guter Last- Minute Geschenktipp für Weihnachten und auch die erwachsene Leserschaft wird hier spannend unterhalten (auch wenn das Buch ab 13 empfohlen ist, habe ich mich als Erwachsene nicht gelangweilt oder fand die Geschichte gar zu harmlos).Kurzum: wer mit dem Genre der Jugenddystopien generell etwas anfangen kann, darf hier bedenkenlos zugreifen.

Bewertung vom 11.12.2016
Schattenchronik 1: Das Erwachen / Das Erbe der Macht Bd.1-3
Suchanek, Andreas

Schattenchronik 1: Das Erwachen / Das Erbe der Macht Bd.1-3


ausgezeichnet

Was für ein schickes Buch! Rein optisch kann man über die erste Hardcover- Erscheinung von Andreas Suchaneks e- Book Reihe „Schattenchronik“ schon mal nicht meckern. Ein wertiges stabiles Hardcover, angenehm dickes Papier und ein wirklich ästhetisches Cover rechtfertigen den Preis von 19,90€ (Stand 11.12.2016). Als Motiv des Covers wurde das des ersten e- Books „Aurafeuer“ gewählt, darüber hinaus enthält das Hardcover noch das zweite e- Book „Essenzstab“ sowie das dritte „Wechselbalg“ und kommt damit auf mehr als 300 Seiten. Am Ende des Buches gibt es noch Zusatzmaterial wie ein kleines Glossar und eine Covergalerie. Somit lohnt sich der Kauf auch, wenn man bis jetzt stolzer e- Book-Besitzer ist, man erwirbt hier ein hübsches Schmuckstück für das heimische Bücherregal.
Auch inhaltlich wird in dieser Fantasy-Reihe geklotzt statt gekleckert. Gleich zu Beginn wird man Zeuge eines Magiertodes und unheilvolle Geschehnisse nehmen ihren Lauf. Der Autor baut die Geschichte um zentrale Geheimnisse herum auf. Ein Verräter, der nicht benannt wird, eine Schattenfrau ohne Identität, ein Neuerweckter dessen Erweckung so eigentlich auch nicht hätte stattfinden dürfen… all dies hält den Leser bei der Stange. Man liest weiter, man will die Geheimnisse lüften. All das ist einem sehr gut lesbaren Schreibstil gehalten, man liest flüssig ohne sich an sperrigen Passagen zu stoßen.
Natürlich finden sich während des Lesens gewisse Parallelen zu anderen Buchreihen des Fantasy- Genres, das ist aber beim Grundthema des Buches kaum vermeidbar. Abgekupfert wirkt hier jedoch m.M. nichts. Insbesondere die Idee mit den „unsterblichen Prominenten“ fand ich originell.
Einzig am Aufbau mancher Charaktere kann ich Kritik üben. Insbesondere Jen Danvers als einer der Hauptcharakter blieb für mich manchmal etwas zu blass beschrieben, es gelang mir nicht da eine Bindung aufzubauen und ihre Art zu handeln und zu reagieren immer nachzuvollziehen und das obwohl ihre Vorgeschichte recht gut beschrieben ist. Auch die Konstellation des Hauptcharakter-Paares mit Jen als leicht versnobter Zicke und Alex als tapsigen, aber mutigen Proll wirkt für mich etwas klischeehaft. Andersherum wäre es deutlich cooler und innovativer gewesen! (Aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache)
In der Gesamtsumme ein gutes, leicht lesbares Fantasybuch, dass auch durch seine tolle Optik besticht. Passend zur Jahreszeit gibt es hierfür meine Empfehlung dieses Buch Fantasyfans zu Weihnachten zu schenken.

Bewertung vom 01.12.2016
Ersehnt / Calendar Girl Bd.4
Carlan, Audrey

Ersehnt / Calendar Girl Bd.4


sehr gut

Das Cover passt natürlich sehr gut in die Reihe der 3 voran gegangen Bände, auch die Haptik mit den glatten Blumenornamenten und der leicht gummiert wirkenden Oberfläche ist identisch zu den Vorgängerbänden.
Wie gerade schon erwähnt: es handelt sich hier um Band 4 einer Romanserie. Zu der oft gestellten Frage „muss ich die Vorgängerbände kennen?, würde ich hier antworten: ja, das ist in diesem Fall ratsam, sonst wird man wahrscheinlich einiges nicht verstehen.
In Band 4 gerät die Handlung der Serie wieder in ruhigeres Fahrwasser. Weston kämpft mit seinem Trauma, was die Beziehung der Beiden doch erheblich belastet trotz aller Liebe. Mia gilt mittlerweile als It-Girl und hat einen Job bei einer Produktionsfirma ergattert und gestaltet eigene Beiträge, dieser Job wird sie auch am Ende des Jahres zu einer ganz besonderen Begegnung führen.
Hervorzuheben sind hier, wie in der kompletten Serie, die Darstellung der erotischen Szenen. Diese sind durchaus detailliert, aber mit Stil geschrieben, es wirkt nie zu platt. Auch ständige Wort- und Phrasenwiederholungen, wie sie mir z.B. bei 50 Shades of Grey aufgefallen sind (ich sage nur „innere Göttin“…), gibt es hier nicht.
Die Charaktere sind nett beschrieben, allerdings wirken manche von ihnen etwas zu klischeehaft, allerdings sollte man von einer derartigen Romanreihe auch keine Nobelpreis- Literatur erwarten. Auch so manche Fügung im Roman wirkt manchmal zu gut um wahr zu sein, aber wie es Mias Freundin Ginelle wohl ausdrücken würde: Mia hat ja ihren Malibu-Ken, da ist dann sicher vieles möglich, was bei Normalsterblichen zumindest mal unwahrscheinlich wäre.
Etwas gestört hat mich auch das Ende des Buchs, es ist schwer es ohne Spoiler zu formulieren, aber es hätte für mich gern ein etwas anderes, vielleicht moderneres Ende sein dürfen vor allem da Mia ja nun auch keine klassische 08/15- Prinzesschen-Romanfigur ist.
Alles in Allem wieder gut geschriebene Unterhaltung für Freund/innen erotischer Literatur. Wer hier kein Buch mit hohem geistigen Anspruch erwartet, sondern einfach ein paar Stunden nette Unterhaltung ist hier absolut richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2016
Mooresschwärze: Thriller
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Meine Rezension bezieht sich auf die E- Book- Version dieses Romans.
Das Cover verbreitet eine düstere und unheimliche Stimmung und passt sehr gut zur Geschichte.

Ich mag Thriller bei denen nicht nur die Polizisten, sondern auch mal die Rechtsmediziner genauer charakterisiert werden. Dies ist hier mit Julia Schwarz, Rechtsmedizinerin in Köln, der Fall. Auch wenn sie in ihrem Institut „die Eislady“ genannt wird, so schafft es die Autorin trotzdem den Charakter menschlich und nachvollziehbar aufzubauen, sie lässt einen hinter die „eisige“ Fassade schauen. Auch viele andere Charaktere sind gut und Auch viele andere Charaktere sind gut und Auch viele andere Charaktere sind gut aufgebaut und handeln durchaus glaubwürdig, so ist es ja normalerweise nicht einfach jugendliche Charaktere gut darzustellen und ihre Handlungsweise weder zu erwachsen noch zu unreif erscheinen zu lassen, doch genau dies hat die Autorin geschafft.

Und in dieser Geschichte bekommt es Julia auch mit einem überaus interessanten Fall zu tun. Im Moor taucht die Leiche eines jungen Mädchens auf, es ist ganz offensichtlich Mord, der Täter hat sie auf eine bestimmte Weise drapiert.

Die Geschichte gewinnt sehr schnell an Spannung und Tempo, es geschehen sehr ungewöhnliche Dinge, manche Dinge wenden sich ganz anders als sie zuerst scheinen. Die einzige Kritik die ich üben kann ist, dass ich bei Lesen manchmal den Eindruck hatte, der Alltag einer Gerichtsmedizinerin wäre sehr realitätsfern dargestellt, bzw. dass Julia als Charakter ihre Kompetenzen manchmal doch recht weit überschreitet. Aber das tut der Güte des Romans keinen Abbruch.

Dieser Thriller ist wahrhaftig ein Pageturner, ich habe ihn in weniger als zwei Tagen gelesen und kann ihn jedem Thriller-Fan nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 26.11.2016
Gut & Böse - Ausgegrenzt
Fröhlich, Julian

Gut & Böse - Ausgegrenzt


ausgezeichnet

Das Cover wirkt auf mich ein wenig unpassend. Es hätte eher zu einer romantischen Geschichte gepasst als zu einem dystopischen Thriller (das Buch habe ich auch schon unter Fantasy eingeordnet gesehen, die Zuordnung finde ich aber nicht sinnvoll, die fantastischen Elemente sind doch eher dezent). Aber man sollte auch hier bedenken, dass der Autor keinen großen Verlag im Rücken hat und sicher nicht mal eben ein paar Tausend Euro in einen Grafiker investieren kann, von daher sei ihm das kitschige Cover verziehen. Auch der Buchtitel „Gut und Böse: Ausgegrenzt“ wirkt etwas sperrig.

Kommen wir nun aber zum Wesentlichen, nämlich der Story.

Da kann man nur sagen, dass der Herr Fröhlich sei Handwerk versteht. Er hat eine verdammt gute und sehr spannende Story auf die Beine gestellt, die einen direkt fesselt. Das ist schon sehr selten bei Romanen aus einem Kleinverlag.

Am Anfang war ich beim Lesen noch etwas frustriert, weil ich dachte der Autor hat mit Xavier Martello einfach nur einen Sündenbock erschaffen, ohne auch an diesem Charakter ein paar liebenswerte oder zumindest nachvollziehbare Seiten und Charakterzüge zu vergeben. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird allerdings einiges klar, wenn der Autor den Schleier von Martellos Vergangenheit lüftet.

Sehr gut hat mir gefallen, dass ich am Anfang der Lektüre noch überhaupt keine Ahnung hatte, wohin all die Geschehnisse führen. Ohne zu spoilern, kann ich nur sagen: was sich in diesem Buch zuträgt, dagegen bleiben Hollywoodfilme zu ähnlichen Themen blass und fade.

Aber ein bisschen muss ich auch kritisieren: Ben Benschel und Samuel Sanders, zwei der wichtigsten Figuren des Romans tragen alliterative Namen wie Figuren aus dem Überraschungsei. Das hat mich beim Lesen manchmal etwas gestört. Auch da muss man sagen, ein Lektor hätte das wohl mit dem Autor diskutiert.

Zusammenfassend ist dieses Buch ein absoluter Topthriller, der jedem Fan von Thrillern, Dystopien und nicht- klassischer Fantasy nur empfohlen werden kann. Bis auf kleinere Schönheitsfehler wie Coverdesign etc. ist das Buch perfekt und mein Tipp für den Leseherbst, deshalb gibt es 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 27.10.2016
Die unsterbliche Familie Salz
Kloeble, Christopher

Die unsterbliche Familie Salz


sehr gut

Das Cover wirkt sehr schlicht und ansprechend.

Bei diesem Buch hat mich die Leseprobe fasziniert, obwohl "Familiensagas" (als solche würde ich diesen Roman einordnen) eigentlich nicht zu meinen literarischen Interessen zählen.

Hervorstechend an diesem Roman ist, dass er sich primär nicht mit Herzschmerz, Liebe und dem eigentlichen Erbe der Familie, einem Hotel, beschäftigt. Er handelt vielmehr davon, wie Menschen auf ihre Kinder "abfärben", welche Spuren sie im Leben der jüngeren Generation(en) hinterlassen. Es geht also um Vererbung, wenn auch nicht in genetischer Hinsicht. Dieses Erbe versinnbildlicht der Autor als "Schatten", von denen im Buch immer wieder die Rede ist.

Der Autor hat sich nicht die Mühe gemacht "liebenswerte" oder "charmante" Charaktere zu erschaffen. Das Handeln kann man zwar fast immer nachvollziehen, jedoch faszinieren die Figuren nicht durch Sympathie sondern vielmehr durch eine bewusste Kantigkeit, eine klare Linie, den Mut anzuecken; eine der hervorstechendsten Eigenschaften der Salz´, die Figuren sind fast alle "zach" wie es im Buch heißen würde. So ist Lola Salz beispielsweise in ihrem Leben zwar aufopferungsvolle Mutter und toughe Ehefrau im 2. Weltkrieg, dabei jedoch auch angsterfüllt und eigensinnig und entwickelt sich im Nachkriegsdeutschland angstgetrieben zur Manipulatorin von Kindern und Enkel.

Ein anspruchsvoller, interessanter Roman dessen Handlung sich von Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 10 Jahre in die Zukunft erstreckt, der einen auch über die eigene Herkunft und das was man selbst "geerbt" hat und vererbt hat oder vererben könnte, nachdenken lässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2016
Der Ameisenhaufen
Russwurm, Vera

Der Ameisenhaufen


sehr gut

Das Buch ist sehr schön gebunden, der Einband ist äußerst stabil. Der Schutzumschlag ist glänzend gestaltet. Matt hätte es m.M. etwas edler gewirkt, aber das ist Geschmackssache.

In meiner gebunden Ausgabe fallen leider einige Druckfehler auf. Auf einigen Seiten ist die Druckerschwärze verschmiert, auf anderen ist der Text recht blass gedruckt. Alles in Allem ist das aber nur auf wenigen Seiten so und trübt die Lesefreude nicht wesentlich.

Die Geschichte selbst ist mit 214 Seiten etwas kurz geraten. Das wird aber durch den guten Schreibstil wieder ausgeglichen, denn das Buch liest sich derart flüssig, dass ich nur 2 Tage benötigt habe, um es zu lesen.

Vera Russwurm entführt uns in ihrem Buch hinter die Kulissen der schönen Fernsehwelt, hinein in eine Produktionsfirma die mit ihrer neuen Show „Der Ameisenhaufen“ einen Quotenhit landen will. Das Konzept der Show ist, dass fünf Kandidaten versuchen müssen, sich in einem Haufen Kindergartenkinder zu behaupten und mit diesen Aufgaben zu lösen die Kinder aber auch auf ihre Seite zu ziehen. Der Gewinner der Show bekommt eine Million Euro. Dumm nur, dass das Geld nach einem Fotoshooting mit der Moderatorin und den Geldkoffern gestohlen wird. Da kommt der Produzent auf eine interessante Idee, er lässt Mitarbeiter der Firma statt der gecasteten Kandidaten in der auf Peinlichkeiten angelegten Show antreten…

An der Geschichte hat mir die Ausarbeitung der Charaktere gut gefallen, einzig die Intentionen von Maria Weber und dem Produzenten Erschler sind mir manchmal nicht ganz klar gewesen. Der Rest der Figuren, egal ob Josepha, Jonas, Sami oder auch Showmaster Will Willson ist gut beschrieben. Es kommt im Verlauf der Geschichte zu einigen witzigen und skurrilen Situationen, wenn z.B. der liebestolle Ruf des alternden Showmasters gründlich demontiert wird. Interessant ist auch der Kontrast der Wahrnehmung der Mitarbeiter in ihrem stressigen Job gegenüber der ihres Umfeldes, da herrschen doch sehr große Unterschiede zwischen der Vorstellung von Promis, Glitzer und Glamour und der echten Arbeit.

Da die Autorin selbst ja auch oft vor der Kamera steht, nehme ich als Laie in diesen Dingen mal an, sie weiß, wovon sie schreibt.

Für mich ist dieser Roman ein interessanter Einblick in das Showbusiness, gepaart mit viel Ränken und Intrigen ein kurzweiliger Lesegenuss gewesen von dem ich mich gut unterhalten gefühlt habe.

Bewertung vom 17.10.2016
Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1
Simon, Lars

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch war für das Erste, dass ich von Lars Simon gelesen habe, obwohl er ja schon einige bekannte Titel geschrieben hat.

Das Cover wirkt ein wenig märchenhaft- skurril und etwas unheimlich. Schön ist der etwas erhabene Druck einzelner Coverelemente wie z.B. der zaubernden Hand. Der Buchrücken könnte etwas stabiler gearbeitet sein, er neigt zu sehr schnellem Verknicken.

Der Buchtitel folgt dem derzeitigen skandinavischen Trend zu absurd langen Buchtiteln. Das ist Geschmackssache, aber es wirkt schon etwas komisch wenn man sich mit Freunden über das Buch unterhält und dabei ansetzt zu einem derart langen Buchtitel.

Aber kommen wir zum wirklich Wichtigen: was taugt die Geschichte?
Zuerst einmal ist zu sagen, das ich mich schwertue dieses Buch in ein bestimmtes Genre zu rücken. Ein bisschen Skandinavienflair, ein größeres bisschen Urban Fantasy, ein bisschen Krimi, ein bisschen junger Mann in diversen Liebesnöten und einer Lebenskrise… Wie nennt man das? Ich nenne das ein gutes, lesenswertes Buch!

Die Geschichte beginnt bei Lennart Malmkvist, einem jungen, ehrgeizigen Unternehmensberater der auf der Überholspur des Erfolges unterwegs ist. Er lebt mitten in Göteborg, in einer Hausgemeinschaft mit Buri, dem Besitzer eines Ladens für Zauberei- und Scherzartikelbedarf, und Maria einer älteren alleinstehenden Italienerin. Doch dann wird Buri ermordet und der ganze Schlamassel fängt an. Ein Schlamassel bei dem ein Mops spricht, Magie sichtbar und doch unsichtbar ist, Leierkastenmänner Angst und Schrecken verbreiten und Kaffeelöffel fliegen können.

Lars Simon hat einen tollen Roman geschrieben, der fast ein bisschen den ersten Harry Potter- Roman erinnert, so märchenhaft, faszinierend und voller frischer Ideen liest dieses Buch sich. Es übertritt Genregrenzen und vermischt auf gekonnte Weise Humor und Magie mit einer spannenden Geschichte. Der Autor spielt auch ein bisschen mit den Erwartungen der Leser, einiges kommt anders als man denkt. Ich hatte z.B. bei den Namen „Buri“ und „Bölthorn“ eine ganz konkrete Ahnung und nach der Lektüre des Buches bin ich mir noch immer nicht sicher, ob sie stimmt.

Für mich ist dieses Buch eine absolute Kaufempfehlung für alle die das Neue und Innovative am Lesen mögen, die keine knallharten Realisten sind und nichts gegen ein klein bisschen Magie im Alltag einzuwenden haben.

Am Ende des Buches bleiben einige Fragen offen, deshalb hoffe ich auf eine Fortsetzung.