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Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 06.12.2017
Die Blutkönigin / Die Königinnen von Renthia Bd.1
Durst, Sarah Beth

Die Blutkönigin / Die Königinnen von Renthia Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch „Die Blutkönigin“ von Sarah Beth Durst war mir durch das schlichte helle Cover mit den roten Akzenten aufgefallen. Auch der Klappentext hörte sich vielversprechend an und hat mich magisch angezogen. Da ich die Autorin bisher nicht kannte, bin ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde positiv überrascht. Sarah Beth Durst schreibt mit viel Liebe zum Detail und punktet mit einer düsteren Welt, starken Charakteren und einer originellen Umsetzung.

Im zarten Alter von zehn Jahren wird Daleina Augenzeugin einer furchtbaren Tragödie. Ihr Dorf wird von Elementargeistern überfallen, die ein Blutbad hinterlassen. Bis auf Daleinas Familie wird das komplette Dorf ausgelöscht. Im Angesicht des Todes gelingt es Daleina, die Geister zu beeinflussen und ihre Familie zu retten. Im Königreich Renthia gibt es nur wenige Frauen mit dieser Gabe. Jede einzelne von ihnen kann sich an einer Akademie bewerben, wo sie zu Thronanwärterinnen ausgebildet werden. Denn nur eine Königin mit der Gabe hat die Macht, die Geister in ganz Renthia unter Kontrolle zu halten. Daleina beschließt diesen Weg einzuschlagen und einer Akademie beizutreten. Ihr geht es nicht darum, Königin zu werden, sondern den Menschen zu helfen. Doch der Weg zur Krone ist lang und schwer. Nicht wenige der Anwärterinnen sterben bereits in jungen Jahren.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des tollen Schreibstils von Sarah Beth Durst sehr leicht gefallen. Sie arbeitet mit unglaublich vielen kleinen Details und lässt dadurch sofort Bilder im Kopf entstehen. Man hat alles direkt vor den Augen und kann einfach nicht anders, als in der Geschichte zu versinken. Der Leser begleitet Daleina über viele Jahre hinweg und im Laufe der Zeit erfährt man immer mehr über das Königreich und die Elementargeister. Die Charaktere wurden alle mit viel Herzblut erschaffen. Sie sind greifbar und authentisch. Selbst die Nebencharaktere verfügen über mehr Tiefe als in vielen anderen Büchern. Daleina ist eine eher untypische Protagonistin, da sie über keine besonderen Fähigkeiten verfügt. Sie kann zwar Geister beeinflussen, doch ihre Gabe ist nur sehr schwach ausgeprägt. Dieses Defizit macht Daleina durch jede Menge Mut und Eifer wieder wett. Sie gibt einfach nie auf und kämpft dafür, auf ihrem langen und steinigen Weg Schritt für Schritt voranzukommen. Gerade aus diesem Grund habe ich sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Auch die anderen Charaktere werden sehr gut dargestellt, wie Daleinas Mentor Meister Ven und ihre Freundinnen an der Akademie. Ein weiterer Pluspunkt ist die fehlende Romantik. Liebe und Gefühle sind Randthemen, die nicht vertieft werden. Im Fokus der Geschichte steht ganz klar der Kampf gegen die Elementargeister. Diesen Umstand fand ich mehr als erfrischend. Das Erzähltempo ist größtenteils eher ruhig, doch die Autorin konnte mich trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Viele überraschende Wendungen sorgen für unterschwellige Spannung und ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es mit Daleina weitergeht. Das Ende ist in sich abgeschlossen und es gibt keinen fiesen Cliffhanger. Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung konnten mich auf ganzer Linie begeistern und ich bin gespannt auf den zweiten Band von „Die Königinnen von Renthia“.

Fazit: „Die Blutkönigin“ von Sarah Beth Durst ist ein überzeugender Reihen-Auftakt, der mit viel Liebe zum Detail positiv überraschen kann. Starke Charaktere, ein düsterer Weltenentwurf und eine perfekte Umsetzung lassen das Leserherz höherschlagen.

Bewertung vom 04.12.2017
Tochter des dunklen Waldes
Seck, Katharina

Tochter des dunklen Waldes


sehr gut

Nachdem die Autorin Katharina Seck mich schon mit ihrem Debüt „Die silberne Königin“ begeistern konnte, ist ihr neuer Fantasyroman „Tochter des dunklen Waldes“ direkt auf meiner Wunschliste gelandet. Auch das neue Buch besticht durch seinen märchenhaften Charakter und einen poetischen Schreibstil.

Lilah wohnt in dem beschaulichen Dorf Grünweite, das direkt an den Morgenwald angrenzt. Zahlreiche Legenden und Geschichten ranken sich um den Wald, die von Magie und Ungeheuern erzählen. Die Menschen nennen den Morgenwald daher nur den dunklen Wald und betrachten ihn mit Angst, Misstrauen und Hass. Eines Tages wird am Waldrand die Leiche einer unbekannten Frau gefunden und die alten Geschichten sind plötzlich wieder präsent. Genau zu diesem Zeitpunkt verschwindet Dorean, der Lilah sehr am Herzen liegt. Niemals würde Lilah Dorean seinem Schicksal überlassen und so folgt sie ihm in den Morgenwald. Doch diese Entscheidung wird ihr Leben für immer verändern.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da ich den Schreibstil der Autorin liebe. In meinen Augen hat sie sich in diesem Buch im Vergleich zu ihrem Debüt nochmal gesteigert. Der Schreibstil ist poetisch, bildhaft und regelrecht betörend, dadurch aber auch anspruchsvoller und weitab vom Mainstream. Mir persönlich hat das unglaublich gut gefallen. Katharina Seck hat mir beim Lesen wundervolle Bilder in den Kopf gezaubert und man kann sich in den Beschreibungen des Morgenwaldes regelrecht verlieren. Die von der Autorin erschaffene Atmosphäre ist auf der einen Seite düster und gefährlich, auf der anderen Seite aber auch magisch, geheimnisvoll und absolut faszinierend. Kurzum: Ich bin begeistert. Zu Beginn der einzelnen Kapitel kommt ein geheimnisvoller Erzähler zu Wort, wodurch Spannung aufgebaut wird. Insgesamt liegt der Fokus der Geschichte stark auf dem Setting und der Atmosphäre des Buches. Das Tempo der Geschichte ist eher ruhig und das Buch kommt ohne viele actionreiche Szenen aus. Durch viele bildhaften Beschreibungen wird das Prinzip „show, don't tell“ kaum angewendet. Die Geschichte wird mehr erzählt und es gibt im Vergleich zu anderen Fantasyromanen wenig Dialoge. Dadurch entsteht ein märchenhafter Charakter, der mich sehr angesprochen hat. Auf der anderen Seite entfernt sich Katharina Seck dadurch auch weit vom Mainstream und es wird sicherlich auch Leser geben, die genau das nicht mögen. Ich würde das Buch Lesern ans Herz legen, die einen poetischen, ausschweifenden Schreibstil schätzen und auch ruhige Geschichten mögen, in denen der Fokus auf der Atmosphäre der Story liegt. Die Umsetzung ist zum Teil vorhersehbar, punktet aber auch mit einigen Überraschenden Wendungen. Das Ende hingegen ist rasant und auch ein klein wenig zu kurz. Es bleiben einige Fragen offen, sodass auf jeden Fall Potenzial für einen zweiten Band vorhanden ist. Trotz kleiner Schwächen konnte Katharina Seck mich auch mit diesem Buch begeistern. Man spürt beim Lesen richtig die Magie der Welt rund um den dunklen Wald und ich konnte von den zauberhaften Beschreibungen des Settings nicht genug bekommen.

Fazit: Der Fantasyroman „Tochter des dunklen Waldes“ von Katharina Seck punktet mit einem poetischen Schreibstil, der eine regelrecht betörende Wirkung hat. Der Fokus der Geschichte liegt mehr auf dem Setting und der Atmosphäre des Buches, als auf der Handlung oder Dialogen. Daher kann ich das Buch allen Lesern ans Herz legen, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind, das weitab vom Mainstream liegt. Wer sich von einem wunderschönen und bildgewaltigen Schreibstil verzaubern lassen möchte und atmosphärische Settings liebt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 23.11.2017
Ewiglich unvergessen / Bookless Bd.3
Woolf, Marah

Ewiglich unvergessen / Bookless Bd.3


ausgezeichnet

Mit „BookLess – Ewiglich unvergessen“ ist Marah Woolf ein temporeicher Finalband gelungen, der sich unglaublich schnell lesen lässt. Überraschende Wendungen sorgen für Spannung und die Handlung wird rasant vorangetrieben.

Im Kampf für den Erhalt der Bücher musste Lucy in der Vergangenheit bereits ihr Leben auf Spiel setzen. Doch nun hat Nathans Großvater eine Lösung gefunden, die ganz in seinem Sinne ist. Mit Hilfe von einem speziellen Gift löscht er Lucys Gedächtnis und übergibt sie dem Geheimbundmitglied Beaufort. Lucy erwacht nach dem Anschlag in dem Glauben, die Verlobte des viel älteren Mannes zu sein. Zwar fühlt sie sich nicht wohl und findet Beaufort abstoßend, doch jeder im Haushalt unterstützt den Verrat und lässt Lucy so an die Illusion von Nathans Großvater glauben. Auch Nathan gerät in große Schwierigkeiten, kann aber Lucys Freunde gerade noch rechtzeitig alarmieren. Doch Lucy gerät immer tiefer in den Abgrund des Verrats, denn sie wird tagtäglich mit Gift gefügig gemacht.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und lockeren Schreibstils von Marah Woolf sehr leicht gefallen. Die Geschichte knüpft nahtlos an den zweiten Band an, den ich vor kurzer Zeit gelesen hatte. Daher konnte ich mich von Anfang an gut orientieren. Wie bereits in den ersten beiden Bänden wird der Schreibstil passend zur jungen Zielgruppe recht einfach gehalten und punktet mit einem jugendlichen Touch. Dadurch lässt sich das Buch unglaublich schnell lesen. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Handlung ist durchweg spannend und temporeich, wodurch das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt. Überraschende Wendungen sorgen für unterhaltsamen und kurzweiligen Lesespaß. Das Ende ist zwar vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat. Es war mir nur ganz zum Schluss ein klein wenig zu viel des Guten. Ich mag es nicht so gerne kitschig und das Ende driftet in diese Richtung ab. Allerdings handelt es sich bei BookLess auch um ein Jugendbuch, weshalb ich darüber hinwegsehen kann. Insgesamt hat mir der finale Band sehr gut gefallen und ich würde die Reihe vor allem jüngeren Leserinnen ans Herz legen.

Fazit: „BookLess – Ewiglich unvergessen“ von Marah Woolf ist ein gelungener Finalband, der mit jeder Menge Tempo und Spannung punktet. Gerade für jüngere Leserinnen bietet diese Reihe ein unterhaltsames und kurzweiliges Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.11.2017
Strikers Fall
Leuders, Susanne

Strikers Fall


ausgezeichnet

Da mir der Jugend-Thriller „Angels Fall“ von Susanne Leuders gut gefallen hatte, war ich gespannt auf ein neues Buch mit Angel und Striker in der Hauptrolle. „Strikers Fall“ punktet mit einer mitreißenden Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verrat. Ich würde diesen zweiten Band durch das Alter der Protagonisten und die Geschehnisse nicht mehr im Jugendbereich ansiedeln, was mir persönlich sehr zugesagt hat.

Einige Jahre sind vergangen, seitdem Amelie und Striker sich zuletzt gesehen haben. Während Amelie nie den Kontakt zu Striker gesucht hat, konnte Striker die Vergangenheit nicht loslassen. Viele Jahre lang schreibt er Amelie über einen neuen Angel Account, doch obwohl sie immer noch an ihn denken muss, antwortet sie ihm nie. Amelie hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und versucht sie zu verdrängen. Mittlerweile arbeitet sie bei der Mordkommission und übernimmt mit ihrem Kollegen Tom ihren ersten großen Fall. Am Tatort angekommen, bricht die Vergangenheit über sie herein, denn sie erkennt nicht nur den Tatort wieder, sondern auch den Toten.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Susanne Leuders sehr leicht gefallen. Ich bin direkt in der Geschichte versunken und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Striker und Amelie sind erwachsen geworden und gerade Amelie wirkt sehr vernünftig. Sie ist quasi das komplette Gegenteil der Amelie aus dem ersten Band. Mir hat diese Entwicklung ihres Charakters sehr gut gefallen, denn ich hätte nicht gedacht, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt. Durch Rückblenden in Form von Amelies Gedankengängen wird man immer wieder an Ereignisse aus „Angels Fall“ erinnert. Den ersten Band sollte man gelesen haben, da man sonst vieles nicht komplett nachvollziehen kann. Wer nicht so viel Wert auf Hintergrundinformationen legt, kann „Strikers Fall“ aber auch als Einzelband lesen. Wie in „Angels Fall“ steht auch in diesem Buch das Setting im Hintergrund. Die Geschichte dreht sich mehr um die Emotionen und Ängste von Amelie und Striker. Die Gefühlsebene wird kombiniert mit spannenden Thriller-Elementen. Das Spiel, das einst schon Amelies Bruder tötete, scheint ein neues Level erreicht zu haben und in Amelies Bezirk häufen sich die Toten. Die Verknüpfung von alt und neu ist Susanne Leuders sehr gut gelungen und auch spannungsmäßig kann das Buch punkten. Die Geschichte ist absolut mitreißend und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Fazit: Spannender Thriller über Freundschaft, Liebe und Verrat: „Strikers Fall“ von Susanne Leuders ist eine spannende Fortsetzung des Jugend-Thrillers „Angels Fall“, kann aber durchaus auch als Einzelband gelesen werden. Das Buch punktet mit einer mitreißenden Geschichte und jeder Menge Spannung.

Bewertung vom 21.11.2017
Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3
Pearson, Mary E.

Die Gabe der Auserwählten / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.3


sehr gut

Da mir der zweite Band der Reihe „Die Chroniken der Verbliebenen“ sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den dritten Band „Die Gabe der Auserwählten“. Vor dem Lesen sollte man jedoch wissen, dass der englische finale Band für Deutschland geteilt wurde. Daher ist dieser dritte Band mehr ein informativer Zwischenband, in dem es primär um die Beziehung zwischen Lia und Rafe geht. Obwohl die Handlung kaum vorangetrieben wird, hat mir dieser Zwischenband gut gefallen, da die Charaktere vertieft wurden und man Rafe endlich besser kennenlernt. Wenn man ehrlich ist, konnte man ihn bisher charakterlich nicht einordnen, da man kaum etwas über ihn wusste. Das ändert sich in diesem Band.

Lia und Rafe konnten aus Venda flüchten, sind aber verletzt und fix und fertig mit den Nerven. Zudem gelingt ihre Flucht nur halb, denn Kaden heftet sich an ihre Fersen. Während ihrer Reise Richtung Dalbreck haben Lia und Rafe viel Zeit, um sich richtig kennenzulernen. Doch je näher sie Rafes Heimat kommen, umso mehr spürt Lia, dass ihre Bestimmung sie zurück nach Morrighan führt. Als erste Tochter ist es ihre Pflicht, ihrem Volk im drohenden Krieg gegen Venda zur Seite zu stehen. Niemand in Morrighan ahnt, was für eine unglaublich große Armee der Kommizar erschaffen hat. Doch um ihrer Bestimmung zu folgen, müsste Lia Rafe verlassen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Da ich den zweiten Band vor nicht ganz so langer Zeit gelesen hatte, konnte ich mich sofort gut orientieren. Die Geschehnisse aus dem zweiten Band werden zwischendurch immer mal wieder aufgegriffen, sodass man eine kleine Gedankenstütze bekommt, falls man den vorherigen Band vor längerer Zeit gelesen hat. Dieser dritte Band ist eher ein informativer Zwischenband, der sich um Lia und Rafe dreht. Die Handlung wird kaum vorangetrieben und der Leser erfährt wenig Neues. Obwohl ich diese Art von Zwischenbänden eigentlich nicht mag, hat mir dieses Buch gut gefallen. Von Rafe wusste man bisher wirklich wenig und es war schwer, ihn richtig einzuordnen. Mir war der Prinz von Anfang an zu glatt und unberechenbar. Einfach weil man nichts von ihm wusste und sein Charakter nicht greifbar war. Ich war bisher im Team Kaden und bleibe wohl auch dort. Leider hat mir Rafes Entwicklung nicht gefallen und ich würde nicht im Traum daran denken, so einen Mann zu heiraten. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie Lia sich letztendlich entscheiden wird. Eigentlich hatte sie sich ja bereits entschieden, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, dass sie doch noch zu Kaden findet. Auf der anderen Seite bin ich sehr gespannt, wie andere Leser Rafe wahrnehmen. Mir hat die Vertiefung der Charaktere sehr gut gefallen und für mich ist keine Langeweile aufgekommen. Mein einziger Kritikpunkt ist der Titel des Buches „Die Gabe der Auserwählten“. Seit dem ersten Band wartet man darauf, mehr über die Gabe zu erfahren oder warum Lias Mutter diese unterdrückt hat. Der Titel weckt die Erwartung, dass man endlich alles erfährt. Doch leider wird die Gabe nur hin und wieder erwähnt, aber wirklich mehr weiß der Leser am Ende des Buches nicht. Das Ende war für mich vorhersehbar, hat mich aber zufrieden zurückgelassen. Und natürlich bin ich sehr neugierig auf das große Finale der Reihe!

Fazit: „Die Chroniken der Verbliebenen – Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist ein informativer Zwischenband der Reihe. Die Handlung wird wenig vorangetrieben, da die Beziehung zwischen Lia und Rafe im Vordergrund steht. Das Buch kommt ohne spannende Szenen aus und dient eher der Vertiefung der Charaktere. Mir hat dieser Band gut gefallen, da gerade Rafes Charakter bisher viel zu kurz kam und man endlich mehr über ihn erfährt.

Bewertung vom 20.11.2017
Ungekrönt / Die Legende der vier Königreiche Bd.1
Tintera, Amy

Ungekrönt / Die Legende der vier Königreiche Bd.1


sehr gut

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des anschaulichen Schreibstils von Amy Tintera sehr leicht gefallen. Direkt zu Beginn begleitet man Emelina bei dem Überfall auf die Verlobte von Prinz Casimir. Man landet dadurch zwar direkt mitten im Geschehen, kann sich aber gut orientieren. Der Leser wird sehr früh mit Emelinas Emotionen konfrontiert, die aus Wut und dem unbändigen Wunsch nach Rache bestehen. Nichts erscheint ihr wichtiger, als das Auslöschen der gesamten Königsfamilie von Lera. Selbst an die Befreiung ihrer Schwester denkt sie nicht so oft, wie an ihre Rache an der Königsfamilie. Im Palast von Lera angekommen, verwandelt sich Emelina in eine eiskalte Killerin, die ständig ans Töten denkt. Ehrlich gesagt war mir das schon ein wenig zu viel und ich war irgendwann genervt von ihren ständigen Tötungsfantasien. Diese lassen aber zum Glück stark nach, je länger sie sich im Palast aufhält. Ihre Gedanken und ihr Wunsch nach Rache lassen Emelina recht kalt erscheinen, doch auf der anderen Seite steht sie für die ein, die sie liebt und würde für ihre Familie und Freunde ihr eigenes Leben geben. Emelina ist eine unglaublich starke Protagonistin, die ich gerne auf ihrem Weg begleitet habe. Da sie den Platz von Casimirs Verlobten eingenommen hat, kommt sie dem Prinz im Laufe der Zeit immer näher. Doch Casimir ist ganz anders als sein grausamer Vater und Emelina beginnt langsam Gefühle für ihn zu entwickeln. Casimir war leider nicht so ganz mein Fall. Im Vergleich zu Emelina wirkt er weich und schwach. Auch seine gesamte Einstellung ist etwas naiv, denn als Prinz sollte er gute Einblicke in die politischen Ereignisse haben und in der Lage sein, sich auch ohne Emelinas Hilfe eine eigene Meinung zu bilden. Die Handlung ist spannend und punktet mit überraschenden Wendungen. Besonders gut hat mir die düstere Atmosphäre gefallen, da ich kein Fan von reinen romantischen Liebesgeschichten bin. Ein Teil der Handlung dreht sich um Krieg, Tod und politische Hintergründe. Die Liebesgeschichte verfügt über einige romantische Ansätze, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Die Umsetzung ist insgesamt wirklich gut gelungen. Lediglich in Bezug auf die politischen Hintergründe und die verschiedenen Königreiche hat es mir ein wenig an Tiefe gefehlt. Man sollte an dieser Stelle aber nicht vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und sich Teenies wahrscheinlich eher weniger für Hintergrundinformationen interessieren.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt“ von Amy Tintera überzeugt trotz kleiner Schwächen. Die Autorin verbindet eine grausame Welt voller Brutalität mit einer Liebesgeschichte, die sich nachvollziehbar entwickelt und nicht zu sehr im Vordergrund steht. Der Geschichte fehlt es zwar mitunter an Tiefe, aber die düstere Atmosphäre und eine spannende Handlung konnten mich mitreißen. Am Ende konnte mich eine Protagonistin besonders überraschen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 04.11.2017
Luna - Im Zeichen des Mondes / Mondvogel-Saga Bd.1
Buchberger, Anne

Luna - Im Zeichen des Mondes / Mondvogel-Saga Bd.1


ausgezeichnet

An „Luna – Im Zeichen des Mondes“ von Anne Buchberger konnte ich dank des außergewöhnlichen Covers in Goldtönen nicht vorbeigehen. Ich lese selten Kinderbücher, aber die Mondvogel-Saga hatte mich magisch angezogen. Die Geschichte ist zuckersüß, voller Magie und Abenteuer. Die Welt und die Charaktere wurden für ein Kinderbuch mit erstaunlich viel Tiefgang erschaffen und bieten ein zauberhaftes Lesevergnügen für Jung und Alt.

Analina ist die Kronprinzessin von Arden und trägt die Seele des Mondvogels in sich. Bisher spürt Analina nichts, doch wenn ihre Gabe erwacht, wird sie sehr mächtig sein. An ihrem dreizehnten Geburtstag wartet jedoch eine böse Überraschung auf die Prinzessin. Das Reich bereitet sich auf einen Angriff der Schwarzmagierin Gwenda vor und Analina soll an die Akademie des Meeres reisen, um sich dort weiter ausbilden zu lassen. Zusammen mit ihren Freunden und einigen Begleitern macht Analina sich auf die Reise quer durch Arden. Doch das verzauberte Königreich birgt ungeahnte Gefahren und Geheimnisse.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils von Anne Buchberger sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich locker und angenehm, wodurch es für Kinder perfekt geeignet ist. Gleichzeitig wurden die Welt und die Charaktere mit viel Liebe zum Detail erschaffen, sodass auch Erwachsene Spaß am Lesen haben. Gerade die Charaktere verfügen über mehr Tiefgang, als ich es bei einem Kinderbuch erwartet hätte. Man kann einfach nicht anders, als sie alle ins Herz zu schließen. Gerade Analina hat mein Herz im Sturm erobert. Sie wirkt immer etwas verloren, da sie unter der fehlenden Liebe ihrer Mutter sehr leidet. An ihrem Geburtstag bekommt sie anstatt Geschenken und einer Geburtstagsfeier nur die Nachricht von ihrer Mutter, dass sie an die Akademie des Meeres reisen muss. Für Analina bricht ihre Welt zusammen, aber sie akzeptiert ihr Schicksal und versucht das Beste daraus zu machen. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte langsam weiter, was durchaus authentisch dargestellt wird. Die Reise durch das Königreich ist voller magischer Momente, Überraschungen und Gefahren. Für Kinder bietet dieses zauberhafte Abenteuer ein wundervolles Lesevergnügen. Ich denke gerade junge Mädchen werden sehr schnell mit Analina mitfiebern und in der Geschichte versinken. Ich für meinen Teil bin trotz meiner knapp über dreißig Jahre begeistert und freue mich schon riesig darauf, im nächsten Band die Akademie des Meeres zu entdecken.

Fazit: „Luna – Im Zeichen des Mondes“ von Anne Buchberger ist ein zauberhaftes Kinderbuch voller Magie und Abenteuer. Liebevolle Details, ein verzaubertes Königreich und süße Charaktere bringen Kinderaugen zum Glänzen. Auch für Erwachsene bietet dieses zuckersüße Buch ein wundervolles Lesevergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Auftakt der „Mondvogel-Saga“ ist ein perfektes Buch zum Vorlesen, denn Jung und Alt werden gleichermaßen verzaubert sein.

Bewertung vom 03.11.2017
Verwunschen / Almost a Fairy Tale Bd.1
Lang, Mara

Verwunschen / Almost a Fairy Tale Bd.1


gut

Natalie lebt in einer wunderschönen Märchenwelt, die von Menschen, Fabelwesen und Magischen bevölkert wird. Höchste technische Erfindungen machen das Leben so komfortabel wie möglich. Sprechende Tore, fliegende Autos und Fastfoodketten mit sich selbst deckenden Tischen – nichts ist unmöglich. Natalie ist zwar eine Magische, doch sie lebt wie ein normaler Mensch. Denn die Gesellschaft ist in Klassem unterteilt und es gibt strenge Gesetze. Eigentlich darf Natalie keine Magie einsetzen, aber während eines Dates mit Prinz Kilian geschieht das Unmögliche. Die Zäune des magischen Zoos für Fabelwesen werden instabil und das Einhorn droht auszubrechen. Instinktiv versucht Natalie mit Magie zu helfen und setzt dadurch eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr Leben grundlegend verändern.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da ich sofort in Mara Langs Märchenwelt versunken bin. Der Weltenaufbau ist wirklich grandios. Mir hat das Verknüpfen von Märchen und moderner Technologie sehr gut gefallen. Es hat großen Spaß gemacht, diese Welt zu entdecken. Im Laufe der Geschichte finden sich viele liebevoll ausgearbeitete Details, die auf verschiedene Märchen anspielen. Von der Art her hat mich die Welt ein wenig an den Film Shrek erinnert, da einige Anspielungen recht überspitzt sind, sodass man einfach lachen muss. Für den Weltenaufbau gibt es von mir fünf Sterne. Die Autorin konnte mich richtig begeistern und ich hätte ihre Welt am liebsten noch länger erkundet. Doch neben dem Weltenaufbau spielen auch die Charaktere und die eigentliche Handlung eine wichtige Rolle. In Bezug auf diese beiden Bereiche konnte Mara Lang mich leider nicht überzeugen. Den Protagonisten fehlt es an Charaktertiefe und Charaktermerkmalen, die sie einzigartig machen oder wodurch man sie ins Herz schließt. Zudem waren die Handlungen der Protagonisten für mich fast nie nachvollziehbar. Natalie und Kilian treffen eine dumme Entscheidung nach der anderen und es wird leider im Laufe des Buches nicht besser, denn sie lernen anscheinend nicht aus ihren Fehlern. Selbst Kilian als ausgebildeter Agent denkt nicht nach, bevor er etwas tut. Zu Beginn hat das noch für Spannung gesorgt, da auf diese Weise immer brenzlige Situationen entstehen. Auf Dauer hat es aber einfach nur genervt. Immer wieder habe ich gedacht „so dumm sind sie nicht…, ok sie sind so dumm“. Einzig die böse Hexe hat Intelligenz in die Wiege gelegt bekommen und triumphiert daher wieder und wieder. Kilian und Natalie kamen mir vor wie zwei Kleinkinder, die immer wieder vor die gleiche Glasscheibe rennen. Eltern kleben in diesem Fall bunte Tierchen an die Scheibe und ich hätte den Protagonisten am liebsten immer wieder ein Schild vor die Nase gehalten mit dem Hinweis „falscher Weg, bitte drehen“, damit sie nicht zum gefühlt hundertsten Mal in ihr Verderben rennen. Es war wirklich zum Verzweifeln. Lange Rede, kurzer Sinn: Weltenaufbau fünf Sterne, Protagonisten ein Stern. Dieses Buch hat mich wirklich zerrissen, denn der Weltenaufbau ist wirklich klasse. Daher war es sehr schwer, das Gesamtpaket fair zu bewerten. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich letztendlich für drei Sterne entschieden.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Almost a Fairy Tale – Verwunschen“ von Mara Lang punktet mit einem grandiosen Weltenaufbau, für den ich fünf Sterne vergeben würde. Doch leider konnten mich die sprunghaften Charaktere sowie die Handlung nicht überzeugen.

3 / 5 Sterne. Herzlichen Dank an den Ueberreuter Verlag und die Netzwerk Agentur Bookmark für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Bewertung vom 03.11.2017
Unter Bestien / Countdown to Noah Bd.2
Bechert, Fanny

Unter Bestien / Countdown to Noah Bd.2


ausgezeichnet

Da Fanny Bechert mich schon mit ihrem Reihen-Auftakt von „Countdown to Noah“ überraschen konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf das Finale. Der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes ist wirklich fies und ich konnte es kaum erwarten, wieder in die Welt von Cassidy einzutauchen. Dieser Abschluss der Dilogie punktet durch eine rasante Handlung und Spannung pur.

Nach der Explosion und den schrecklichen Ereignissen in NNY sind Cassidy und ihre Gruppe mehr als angeschlagen. Zudem wird die Noah in Cassidy immer stärker und könnte schon bald die Kontrolle über ihren Körper übernehmen. Doch der Rückweg ist lang und Cassidy hat nur einen Wunsch: Ihre Schwester ein letztes Mal sehen zu können, bevor sie sich in eine Bestie verwandelt. Zusätzlich liegt es an Cassidy, ob ihre Schwester in Zukunft in Sicherheit ist. Die Zeit drängt, doch wird Cassidy die Noah in sich lange genug zurückdrängen können?

Da ich den ersten Band der Reihe vor kurzer Zeit gelesen hatte, ist mir der Einstieg in das Buch leicht gefallen. Der Schreibstil von Fanny Bechert ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Kopfkino schaltet sich automatisch ein und man hat die Welt der Noahs direkt vor den Augen. Im Gegensatz zum Reihen-Auftakt ist das Finale um einiges rasanter und der Leser kommt kaum noch zum Luftholen. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite absolut spannend, aber auch um einiges brutaler als der erste Band. Mir persönlich hat es gut gefallen, dass die Autorin nichts beschönigt und einige grausame Szenen einfließen lässt. Dadurch wirkt der Weltenentwurf noch authentischer und erschreckender. Die Atmosphäre des Buches ist sehr düster und bedrückend, gleichzeitig aber auch so faszinierend und spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Zudem punktet die Autorin mit sehr gut ausgearbeiteten Charakteren. Gerade Cassidy überzeugt durch ihre Charaktertiefe. Man bekommt einen tiefen Einblick in ihre Emotionen, die den Leser teilweise schockieren, da auch die Noah in Cassidy viel zu Wort kommt. Die Liebesgeschichte nimmt zu meiner großen Freude nicht viel Raum ein, sondern fließt dezent mit in die Handlung ein. Dafür liebe ich Fanny Bechert, denn ich bin kein großer Fan von Liebesgeschichten und der Schwerpunkt auf dem Vorantreiben der eigentlichen Handlung gefällt mir außerordentlich gut. Das Ende kam für mich persönlich etwas plötzlich, da es einen Zeitsprung gibt. Die Reihe wurde insgesamt sehr gut ausgearbeitet und am Ende hatte ich das Gefühl, als wenn ich etwas verpasst hätte. Aber da das Buch ansonsten auf ganzer Linie überzeugen kann, sehe ich darüber hinweg. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von Dystopien. Ehrlich gesagt war ich begeistert, dass "Countdown to Noah" eine Dilogie ist und man nicht ewig viele Bände lesen muss. Aber nachdem ich auf der letzten Seite angekommen war, hätte ich mir doch noch einen weiteren Band gewünscht, denn Fanny Bechert konnte mich bis zur letzten Seite mitreißen und begeistern. Daher hoffe ich, dass Fanny Bechert neben Fantasy auch diesem Genre treu bleibt und eine weitere Dystopie schreibt.

Fazit: "Countdown to Noah 2" von Fanny Bechert ist ein perfekter Abschluss der Reihe. Die Handlung wird rasant vorangetrieben und bietet Spannung pur. Cassidy ist eine faszinierende Protagonistin, die durch die Noah in ihr polarisiert. Auf der einen Seite ist der Leser fasziniert, dann aber in bestimmten Momenten auch völlig schockiert. Die Autorin verbindet gekonnt eine grausame Welt voller Brutalität mit einer Liebesgeschichte, die dezent in die Handlung einfließt. Fans von Dystopien werden begeistert sein!

4,5 / 5,0 Sterne. Herzlichen Dank an den Sternensand Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Bewertung vom 29.10.2017
Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors
Guttenson, Pia

Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors


sehr gut

Während eines Kampfes lässt sich der Formwandler Nikoma in den Gezeitennebel der Parallelwelt Fenmar fallen, um jemandem das Leben zu retten. Doch er überlebt den Sturz und landet im heutigen Schottland. Seine einzige Hoffnung ist das Steinerne Tor, das ihn nach Fenmar zurückbringen könnte. Aber das Tor verweigert ihm den Zutritt und so ist er gezwungen, sich im modernen Schottland der heutigen Zeit zurechtzufinden. Die junge und rebellische Schottin Càtroina setzt sich schließlich für ihn ein und gibt ihm einen Platz im Leben. Als Formwandler kann Nikoma jedoch nicht ohne Blut überleben und wird so zur Gefahr für Càtroina und alle anderen Menschen um ihn herum. Zudem ist er nicht das einzige Wesen, das aus Fenmar nach Schottland gelangt ist. Einer der Lords, eine wunderschöne junge Frau, treibt sich in Edinburgh herum und tötet immer mehr Menschen. Gefangen zwischen seinen Gefühlen für Càtroina und dem Verlangen nach Blut, versucht er mit seinen letzten verbliebenen Kräften die Welt der Menschen vor dem Lord aus Fenmar zu beschützen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Zu Beginn der Geschichte gibt es eine Zusammenfassung vom letzten Band der Reihe "Das Steinerne Tor", da viele Ereignisse auf dem Geschehen in Fenmar basieren. Für Leser, die mit "Schattenkrieger" einsteigen, ist das eine gute Hilfe, damit man alle Zusammenhänge versteht. Für mich war es etwas schade, da ich den letzten Band der Reihe noch nicht kannte. Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet, dass die Geschichte nahtlos an die Vorgängerreihe anschließt. Wer die Reihe "Das Steinerne Tor" lesen möchte, sollte das vor dem Lesen von "Schattenkrieger" in Angriff nehmen. Da Nikoma mein absoluter Favorit der Reihe war, habe ich mich sehr gefreut, dass er eine eigene Reihe erhalten hat. Nur konnte ich mich leider nicht mit Càtroina anfreunden. Ich hatte immer gehofft, dass es für Isa und Nikoma noch ein Happy End gibt. Was mit Sicherheit daran lag, dass der raue und wilde Nikoma mir schon immer besser gefallen hat als der perfekte Ian. Leider musste ich Càtroina immer mit Isa vergleichen und dabei kam sie leider weniger gut weg. Sie ist noch sehr jung, neigt zu trotzigen und rebellischen Aktionen und verhält sich Nikoma gegenüber sehr naiv und gutgläubig. Sie ist das komplette Gegenteil von Isa und ich hätte mir eine reifere Frau an Nikomas Seite gewünscht, gerade bei seinem Alter und seinen Erfahrungen im Krieg. Isa mag zwar nicht älter sein, aber sie ist gezeichnet von Kämpfen und Krieg, wodurch sie älter wirkte. Das Setting wird von Pia Guttenson wieder sehr schön beschrieben und man merkt, dass sie viele Schauplätze besucht hat und Schottland liebt. Ich würde am liebsten direkt losfahren und Schottland selbst entdecken. Die Geschichte spielt im Gegensatz zu der ersten Reihe nicht in Fenmar, sondern komplett in unserer Welt. Diese Abwechslung fand ich sehr gelungen und es war interessant zu sehen, wie Nikoma die Welt der Menschen entdeckt und sich dort zurechtfindet. Für Spannung sorgt nebenbei der weibliche Lord aus Fenmar, der in Edinburgh sein Unwesen treibt. Insgesamt hat mir dieser Reihen-Auftakt gut gefallen. Es hätte nur ein wenig mehr Action und weniger Liebe sein können. Ein großer Teil der Geschichte dreht sich um die Emotionen von Nikoma und Càtroina, was mir schon ein wenig zu viel war. Aber Fans von Romantik und Liebesgeschichten werden dafür mehr auf ihre Kosten kommen.

Fazit: Der neue Reihen-Auftakt "Schattenkrieger - Hüter des Steinernen Tors" von Pia Guttenson punktet mit einem tollen Setting in Schottland und einem angenehmen Schreibstil. Die Geschichte dreht sich zum größten Teil um die Beziehung zwischen Nikoma und Càtroina, wodurch Fans von Liebesgeschichten auch auf ihre Kosten kommen. Mir war es für ein Fantasybuch ein wenig zu viel, aber das ist Geschmackssache.

3,5 / 5,0 Sterne. Herzlichen Dank an Pia Guttenson für das kostenlose Rezensionsexemplar.