Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jasmin

Bewertungen

Insgesamt 166 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2018
Heute wirst du sterben - The Teacher (eBook, ePUB)
Diamond, Katerina

Heute wirst du sterben - The Teacher (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieser Thriller ist wirklich nichts für schwache Nerven! Er beginnt auf den ersten Seiten recht harmlos - aber das erste Mordopfer lässt nicht lange auf sich warten.
Anders als man es von anderen Thrillern kennt, erhalten die Opfer einen Hinweis und bereiten sich dann schon darauf vor, zu sterben. Am Anfang habe ich mich noch gefragt, warum sie nicht versuchen zu fliehen oder das ganze abzuwenden, anstatt ruhig zu bleiben und dem Tod ins Auge zu blicken - aber mit der Zeit erklärt sich das.

Auch wenn die schauerlichen Mordmethoden nicht über Seiten hinweg beschrieben werden, hatte ich doch ganz schön Gänsehaut. Wer Kinder hat und in dieser Beziehung empfindlich ist, sollte das Buch besser nicht in die Hand nehmen. Denn die Vergangenheit, die die Opfer einholt, ist wahrlich nicht rühmlich.

Ermittelt wird in den Mordfällen von DS Imogen Grey und DS Adrian Miles. Die Beiden tappen im Dunkeln und können lange keine Verbindung zwischen den Toten herstellen, noch erkennen sie ein Motiv. Ein bisschen Privates wird auch eingestreut, aber überlagert den Fall nicht. Das hat mir sehr gut gefallen. Dass die Zwei nicht die typischen Ermittler sind, zeigt sich am Ende. Absolut überraschend und sehr positiv.

Ein Kritikpunkt ist für mich allerdings, dass gerade am Anfang sehr viele Personen und Namen vorkommen. Kaum hat man jemanden kennengelernt, stirbt er auch schon und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wer denn jetzt gleich wieder diese Person ist, die gerade aufgetaucht ist. Trotzdem bin ich aber ganz gut mitgekommen, auch wenn ich das ein oder andere Mal zurückblättern musste.

Zwei Charaktere, die man zu Beginn nicht so wirklich einordnen kann, bilden eine Art dritten Handlungsstrang. Dieser hat sich anfangs etwas losgelöst von der eigentlichen Geschichte gelesen, vor allem weil es hier viel um die Vergangenheit ging. Es war fast ein bisschen viel, hat aber am Ende Sinn gemacht und die Geschichte abgerundet.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Kapitel fliegen nur so dahin. Nochmal betonen möchte ich, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass die Morde zwar sehr brutal waren, aber vielen dann doch der Phantasie überlassen wurde. Man hat also keine seitenlangen Schilderungen von Blut und Schmerz. Das ist nämlich gar nicht meins.

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich allerdings der Titel: Auch wenn das erste Mordopfer ein Schuldirektor ist, kann ich sonst keinen Zusammenhang zur Story herstellen. Hier hätte ich mir doch etwas aussagekräftigeres gewünscht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und der Thriller fällt etwas aus dem üblichen Schema, deswegen von mir 4 Sterne!

Bewertung vom 14.08.2018
Totenbauer / Tenbrink und Bertram Bd.2
Finnek, Tom

Totenbauer / Tenbrink und Bertram Bd.2


gut

Ein Mord im Münsterland - hinter dem viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Das wird auch durch den Aufbau des Buches deutlich. Kapitel in denen von "Damals" und "Heute" erzählt wird lassen vermuten, dass die Hintergründe der Tat in der Vergangenheit liegen.

Als der Tote in der Gegenwart gefunden wird, tritt der Ermittler Bertram auf den Plan. Auch sein ehemaliger Partner Tenbrink ist inoffiziell mit dabei, den eigentlich ist er noch krankgeschrieben. Es ist der zweite Fall der Beiden, doch man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Ich kannte den ersten Teil nicht, habe aber trotzdem alles verstanden und wenn Informationen aus dem Vorgänger wichtig waren, wurden sie aufgegriffen. Gefehlt hat mir an dieser Stelle nichts.

Nachdem man in einem Vergangenheitsabschnitt auf Kreta in die Gegenwart springt und der erste Tote auftaucht, kann man zunächst keinen Zusammenhang erkennen - deswegen muss ich gestehen, ist bei mir das "Damals" auch etwas in den Hinterkopf geraten. Ich glaube es hätte mir deswegen ein bisschen besser gefallen, wenn die einzelnen Passagen zwischen früher und heute kürzer gewesen wären und man so öfter gesprungen wäre.

Die Haupthandlung findet aber in der Gegenwart statt. Dabei erfährt man auch viel über den ehemaligen Ermittler Tenbrink und dessen Vergangenheit. Auch Bertram wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Das fand ich sehr interessant, hat auch insgesamt die Story abgerundet, hat aber für meinen Geschmack etwas zu viel Raum eingenommen. Man ging mehrmals von den eigentlichen Ermittlungen weg, um etwas über das Privatleben der Ermittler zu erfahren. Das ist natürlich schön, wenn man über die verschiedenen Bücher bzw. Fälle bei den Kommissaren bleibt und so die Entwicklung mitbekommt. Wenn man nur ein Buch liest so wie ich an dieser Stelle, war es mir zu viel.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Er ist sehr lebendig, vor allem weil auch Dialekte verwendet werden. So wird man richtig ins Münsterland versetzt wird. Außerdem gibt es keine langatmigen Passagen, die Handlung geht flott voran, auch wenn die Ermittler lange im Dunkel tappen.

Sehr gut war auch das Ende, denn den eigentlichen Täter hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Hier dreht sich die Handlung nochmal komplett und es gibt einen richtigen Showdown. Hier erreicht die Spannung ihren Höhepunkt, das entschädigt für einige ruhigeren Abschnitte in der Mitte des Buches.

Insgesamt hat mir dieser Regionalkrimi gut gefallen, trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Teilweise war man für meinen Geschmack zu weit weg vom eigentlichen Fall. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne!

Bewertung vom 10.08.2018
Das Morpheus-Gen
Rode, Tibor

Das Morpheus-Gen


sehr gut

Schlaflosigkeit ist ein Phänomen, das wahrscheinlich jeder schon mal erlebt hat. Allerdings ist es beim Protagonisten David Berger extrem: Denn auf einmal kann er gar nicht mehr schlafen, muss es aber auch nicht, denn Müdigkeit verspürt er nicht.

Auf einmal wird er aber wegen Mordes gesucht, bekommt Hinweise zu seinem Vater, der bei einem Unfall verunglückt ist und alles scheint anders zu sein, als es auf den ersten Blick scheint.

Der Leser wird auf Daniels Suche nach den Hintergründen mitgenommen, was sehr spannend ist. Denn auch wir erfahren nur häppchenweise, was alles hinter den Geschehnissen steckt. Es bleibt also viel Raum zum Miträtseln.

Auch die unterschiedlichen Personen, die auf Daniels Weg auftauchen, lassen sich nur schwer einordnen. Kann man ihnen trauen oder nicht? Ich war mir da auch manchmal nicht so sicher und habe mit Daniel mitgezittert.

Gut gefallen hat mir, dass es auch immer wieder Sprünge in die Vergangenheit gab - auch sehr weit zurück. Diese konnte man erst nicht richtig einordnen, aber zum Schluss ergab sich daraus ein sehr schlüssiges Gesamtbild. Außerdem wurde die Handlung so noch vielschichtiger als es auf den ersten Blick ersichtlich war - das finde ich immer super.

Das Ende konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Es wurde zwar alles aufgeklärt und es hat Sinn gemacht, allerdings gab es einen Versuch, den Leser nochmal in die Irre zu führen, der mir etwas zu platt war - ich habe es gleich durchschaut und wurde so nicht überrascht. Außerdem ging am Ende alles sehr schnell, sodass es auf mich ein wenig konstruiert gewirkt hat.

Insgesamt war das Buch aber spannend und ich hatte Spaß beim Lesen. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Bewertung vom 05.07.2018
Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4
Vries, Mel Wallis de

Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4


sehr gut

Das Buch ist sehr interessant aufgebaut. Man schaut immer durch die Augen eines Mädchens - bis zu ihrem Tod. Die Morde sind als Selbstmord getan, sodass nicht ermittelt wird. Wer hinter allem steckt, kann man als Leser nur erahnen.

Und hier beginnt der Miträtsel-Spaß für Thriller-Fans, denn man kann natürlich die ganze Zeit mitüberlegen, wer der Täter sein könnte. Es gibt nämlich zwischendrin Passagen, in denen man durch die Augen des Mörders schaut und mitbekommt, wie er die Mädchen beobachtet und verfolgt. Diese waren mal kürzer und mal länger - dadurch hat es sehr spontan gewirkt und Spannung wurde aufgebaut. Das Motiv des Täters bleibt aber trotzdem im Dunkeln.

Nachdem ein Mädchen gestorben ist, wird es auf der Liste durchgestrichen. Diese Visualisierung hat sehr gut zum Buch gepasst und man wusste immer genau, wer die nächste ist.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten und deswegen für Leser ab 14 Jahren sehr gut geeignet. Manchmal war es für meinen Geschmack etwas zu flapsig bzw. jugendlich, aber es passt zum Buchinhalt. Außerdem wirkt es sehr authentisch. Das Buch an sich hat man schnell weggelesen, da die Kapitel relativ kurz gehalten sind und man einfach immer noch eins dranhängt.

Allerdings habe ich einen Kritikpunkt: Ich mag es, wenn ich mir überlegen kann, wer der Mörder ist und welches Motiv ihn antreibt. Ich habe auch bei diesem Buch meine Vermutungen aufgestellt. Deshalb war ich am Ende doch etwas enttäuscht, weil man als Leser gar keine Chance hat, den Täter zu enttarnen. Auch das Motiv wird - ohne vorherige Hinweise - erst am Ende dargelegt. Das fand ich etwas schade.

Insgesamt ist das Buch aber sehr stimmig und das Ende passt gut dazu. Vor allem für Jugendliche, die es spannend mögen, kann ich es deswegen empfehlen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Bewertung vom 01.03.2018
Auf ewig mein / Time School Bd.2
Völler, Eva

Auf ewig mein / Time School Bd.2


sehr gut

Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein oder andere wieder.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe mich gefreut, Anna und Sebastiano wiederzutreffen. Auch meine Lieblingsfigur, der Dämon Barnaby ist wieder mit dabei. Natürlich sind auch Fatima und Ole mit von der Partie.

Diesmal müssen die fünf eine Art Spiel spielen, um ihre gestohlene Zeitmaschine wieder zurück zu bekommen. Es gilt im Jahr 1873 in 80 Tagen einmal um die Welt zu reisen, so wie in Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt". Aber damit nicht genug: Sie müssen auch noch Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Sollten sie es nicht schaffen, ist nicht nur die Maschine verloren, sondern Sebastiano muss außerdem sterben.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Anna alles dafür gibt, das Spiel zu gewinnen. Mir hat gefallen, dass alles wieder aus ihrer Sicht verzählt wurde. Ich mag auch ihren Charakter, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle für mich nicht nachvollziehbar gehandelt hat. Sie ist eben sehr emotional und hat sehr viel Mitgefühl - aber genau das wird hier mehr als einmal zur Gefahr.

Auf die Reise um die Welt habe ich mich auch sehr gefreut. Die Idee, auf Dampfschiffen über den Atlantik und mit der Eisenbahn zu reisen und dabei fremde Kulturen kennenzulernen, war super. Allerdings fand ich es etwas schade, dass die Etappen teilweise sehr schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, um mehr über die verschiedenen Länder und die Begebenheiten zur damaligen Zeit zu erfahren.

Nicht nachvollziehbar war für mich auch eine Wendung in der Geschichte - ACHTUNG SPOILER!
Mitten in der Handlung werden der Reisegruppe nämlich die zu lösenden Aufgaben erlassen. Sie müssen nur noch die Reise zu Ende schaffen. Das fand ich irgendwie komisch und auch schade, denn es hat etwas die Spannung herausgenommen.

Die Spannung kommt aber zum Schluss nochmal richtig auf. Da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mich mehrmals gefragt, wie die Autorin das jetzt auflöst. Das war einfach nur super und richtig überzeugend.

Ich freue mich auf jeden Fall schon richtig auf den dritten Teil und hoffe, dass er nicht mehr so lange auf sich warten lässt. Von mir gibt es 4 Sterne!

Bewertung vom 24.12.2017
Mit Sehnsucht verfeinert / Taste of Love Bd.4
Anderson, Poppy J.

Mit Sehnsucht verfeinert / Taste of Love Bd.4


sehr gut

Auch wenn es das vierte Buch der Reihe ist, kann man es auch lesen, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Ich habe zwar die erste Geschichte gekannt, aber das hätte ich nicht gebraucht. Man versteht alles auch so.

Außerdem wird man sofort in die Geschichte hineinkatapultiert. Das hat mir sehr gut gefallen. Ohne große Vorrede lernt man die Hauptcharaktere kennen und wird sofort kulinarisch inspiriert. Das hat mir auch schon beim ersten Teil gefallen, aber man sollte nicht mit leerem Magen lesen :D

Gut gefallen haben mir die Charaktere, weil sie in sich rund sind. Oft stört mich, dass die Personen zu schwarz/weiß sind, was ihr Verhalten dann auch vorhersehbar macht. Das war hier nicht der Fall. Sie wirken authentisch und haben Ecken und Kanten, was sie es sehr interessant zu lesen macht.

Der Schreibstil ist locker leicht, man fliegt nur so über die Seiten. Man kann es deshalb auch gut Zwischendurch lesen, es macht einfach gute Laune. Perfekt also für die Zeit zwischen den Feiertagen.

Auch wenn es sich um eine Liebesgeschichte handelt und einiges vorhersehbar ist, finde ich sie nicht zu kitschig, da das Ausgangsthema, die geplatzte Traumhochzeit, doch alles andere als romantisch ist. Außerdem gibt es einige unerwartete Wendungen, sodass die Geschichte nicht nur so vor sich hertröpfelt.

Gut gelöst war auch, wie man Charaktere aus den Vorgängern wieder trifft. Sie nehmen Nebenrollen ein, sodass die Hauptgeschichte nicht gestört wird, aber es stellt eine tolle Verbindung her, über die ich mich sehr gefreut habe.

Trotzdem muss ich gestehen, dass mich die Story nicht ganz so packen konnte wie der erste Teil. Ich kann gar nicht genau beschreiben, wieso. Trotzdem hatte ich Spaß beim Lesen und wurde gut unterhalten. Von mir gibt es 4 Sterne!

Bewertung vom 17.11.2017
Origin / Robert Langdon Bd.5
Brown, Dan

Origin / Robert Langdon Bd.5


ausgezeichnet

Der neue Brown wurde von mir sehnlichst erwartet und natürlich waren auch meine Erwartungen dementsprechend hoch. Als ich den Klappentext gelesen hatte, wurde diese auch noch gesteigert - den wer will nichts von Enthüllungen wissen, die die Welt der Religionen auf den Kopf stellen könnten? Natürlich habe ich mich auch darauf gefreut, Professor Langdon wiederzutreffen und mit ihm auf Spurensuche zu gehen.

Die Spurensuche kam mir aber ehrlich gesagt in diesem Band etwas zu kurz. Der erste Code, der entschlüsselt werden muss, ist keine richtige Herausforderung und auch sonst hatte ich eher das Gefühl, der Professor hätte diesmal mehr Glück als dass er durch taktische Überlegungen auf die Lösung kommt. Das fand ich ein bisschen schade.

Spannung war aber trotzdem vorhanden, denn schon im ersten Kapitel wird der Leser auf die Spur der spektakulären Enthüllung angesetzt, die natürlich noch nicht verraten wird. Es liegen noch über 600 Seiten Jagd quer durch Spanien vor einem, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Man lernt tolle Orte kennen, die man unbedingt mal besuchen möchte. Einige habe ich beim Lesen wiedererkannt, dass war dann noch einmal ein besonderer Lesegenuss. Auch die moderne Kunst nimmt eine große Rolle ein. Hier muss ich aber gestehen, dass ich nicht besonders viel damit anfangen konnte. Das muss man mögen.

Interessant war, dass Brown das Spanische Königshaus mit in die Geschichte verwickelt. Man blickt hinter die Kulissen des Palasts und muss sich selbst immer wieder daran erinnern, dass es nur Fiktion ist und nicht um den wirklichen Thronfolger geht - hoffe ich zumindest...

Gelungen war auf jeden Fall die Mischung aus Tradition, die durch die Kirche vermittelt wurde und die neuen Technologien, die durch Edmund Kirsch und seine Erfindungen repräsentiert wurden. Dadurch wurde der Fortschritt, der heute schon spürbar ist, noch deutlicher.

Langdon an sich war sehr sympathisch und unermüdlich, das Geheimnis zu enthüllen. Dabei zeigt er nicht nur Köpfchen - wenn auch meines Erachtens etwas weniger als sonst - sondern auch, dass er sich mit Fäusten wehren kann. Der Gegensatz hat mir sehr gut gefallen.

An der ein oder anderen Stelle hingegen fand ich die Geschichte etwas weit hergeholt. Dann liegen Dinge zu glatt oder waren extra kompliziert. Das galt dann auch für das Ende: Es war stimmig und alles in allem hat es sehr gut zu dem Buch gepasst, ich war dann aber leider doch etwas ernüchtert. Allerdings kann ich auch nicht sagen, was ich anders gewollt hätte...

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber viel Spaß und ich habe Professor Langdon sehr gerne begleitet - deswegen 4 Sterne!

Bewertung vom 05.11.2017
Im Traum kannst du nicht lügen
Persson Giolito, Malin

Im Traum kannst du nicht lügen


sehr gut

Cover und Titel des Buches finde ich ehrlich gesagt nicht besonders aussagekräftig und hätte ich den Klappentext nicht gelesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich auch nicht in die Hand genommen - es ist einfach ziemlich unscheinbar. Dann war ich aber wirklich angefixt und die Leseprobe hat ihr Übrigens getan. Ich war einfach neugierig, wie ein Buch von einer Attentäterin erzählt. Kann sie mich auf ihre Seite ziehen oder finde ich sie von Anfang bis Ende einfach nur schrecklich?

Erzählt wird das Buch aus Sicht von Maja, einer jungen Schülerin, die kurz vor dem Abitur steht, aus einem guten Elternhaus kommt und von der man alles erwartet, außer dass sie zusammen mit ihrem Freund in der Schule ihre Mitschüler und Lehrer erschießt. Ich gestehe: Ich habe mir sofort eine Meinung zur Protagonistin gebildet und fand sie einfach nur schrecklich. Besonders auf den ersten 100 Seiten wirkt sie gefühllos, kalt und unsympathisch. Damit war mir auch sofort klar, dass sie schuldig ist und unbedingt verurteilt werden muss.

Das Buch wechselt immer wieder die Perspektiven: Mal ist man im Gerichtssaal bei der Verhandlung, mal mit Maja im Untersuchungsgefängnis und nach und nach lernt man immer mehr über ihre Vergangenheit, ihre Umstände und ihre Freunde kennen. Am Anfang fand ich es etwas schwierig, dass immer gewechselt wird und man als Leser nur Bruchstücke von dem erfährt, was man eigentlich jetzt sofort wissen will. Das Buch fordert auf jeden Fall zu Geduld heraus.

Aber die Geduld lohnt sich: Nach und nach ergeben die Bruchstücke an Informationen, die man erhält, ein Gesamtbild. Und plötzlich scheint dann doch nicht mehr alles so offensichtlich zu sein, wie man anfangs dachte. Ich kam dann doch ins Schwanken, mein Hass auf die Protagonistin ließ nach, nahm dann wieder zu, ich konnte sie teilweise verstehen, dann wieder nur über ihre Handlungen den Kopf schütteln. Es war ein stetiges Auf und Ab bis zum Ende.

Der Schreibstil ist sehr nüchtern gehalten. Viele Emotionen werden nicht zugelassen, was ein harter Kontrast zum Inhalt des Buches ist. Daran musste ich mich erst gewöhnen, dann hat es aber einfach super zum Buch gepasst und den Lesefluss sogar noch angeregt.

Etwas gestört hat mich, dass manchmal in meinen Augen wichtige Passagen ziemlich kurz dargestellt, Nichtigkeiten an der ein oder anderen Stelle dafür ausführlich beschrieben wurden. Zwar half es, die Gedankenwelt der Protagonistin nachzuvollziehen, trotzdem was manches in meinen Augen überflüssig.

Insgesamt war das Buch wirklich für einige Überraschungen gut. Es hat mich zum Nachdenken angeregt, teilweise sehr mitgenommen und mir gezeigt, dass man sich nie zu früh eine Meinung bilden sollte. Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Von mir gibt es deswegen 4,5 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2017
Spectrum / August Burke Bd.1 (eBook, ePUB)
Cross, Ethan

Spectrum / August Burke Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Einen Minuspunkt muss ich leider gleich zu Anfang loswerden: Der Klappentext verrät leider schon sehr viel von der eigentlichen Handlung. Das finde ich immer sehr schade, weil man dann schon weiß, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Deswegen: Am besten einfach das Buch schnappen, dann spoilert man sich nicht selbst :)

Das Buch beginnt direkt mit einem Massaker in Südafrika und man lernt Isabel Price kennen. Die Brutalität, mit dem der Vorfall geschildert wird, wird Ethan Cross-Fans bekannt vorkommen und ist sicher nichts für schwache Nerven.

Dann gibt es aber direkt einen großen Sprung und man lernt die verschiedenen Personen kennen, die in diesem Thriller eine Rolle spielen.
Hier steht für mich an erster Stelle August Burke, ein Berater des FBI. Er hat das Asperger Syndrom, fühlt sich unter Menschen nicht wirklich wohl, kann aber knallhart analysieren. Seine Art macht ihm zu einem sehr sympathischen Ermittler, der auch ein bisschen Witz in die ansonsten sehr ernste Geschichte bringt.
Als skrupelloser Verbrecher wird "Krüger" eingeführt, der sein Geld als Söldner verdient und vor keinem Mord zurückschreckt. Hier hat es Cross geschafft, auch solche Charakterzüge einzubauen, was ihn für den Leser zwar nicht sympathischer, dafür aber menschlicher macht.

Insgesamt sind es sehr viele Personen, weshalb ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen. Isabel, der man aufgrund des Einstiegs eine große Rolle zuschreibt, geht hier leider sehr unter. Auch die vielen Perspektivwechsel haben mich mehr verwirrt als Spannung aufgebaut.

Die Story an sich ist sehr vielschichtig, wobei der ein oder andere Aspekt allerdings für mich zu kurz kommt. Zwar fügt sich am Ende alles zusammen, doch es bleiben offene Fragen und es geht dann alles sehr, sehr schnell. Dafür gab es zwischendrin einige Länge bzw. wurden Aspekte aufgegriffen, die später nicht mehr vorkamen. Diesen "Platz" hätte man besser für den Haupterzählstrang nehmen können.

Das Ende ist gelungen und schreit nach einer Fortsetzung, erinnert aber sehr stark an die Shepherd-Reihe, denn es wird wieder eine Taskforce gegründet. Vor allem wird hier auch das Geheimnis rund um den Titel gelöst.

Von Dr. Burke möchte ich auf jeden Fall mehr lesen, die anderen Figuren konnten mich leider nicht komplett überzeugen. Insgesamt war das Buch für mich okay, aber auch nicht herausragend. Von mir gibt es 3 Sterne!