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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 345 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2021
Friesenwinterzauber
Janz, Tanja

Friesenwinterzauber


sehr gut

Mir hat die Schreibweise auf Anhieb gut gefallen und dies hat auch den ganzen Roman über angehalten. Sie befindet sich auf einem umgangssprachlichen Nivea, weshalb sie sich gut und flüssig lesen lässt. Von jeglicher Situation, von den Figuren, aber auch von den Handlungsorten und den Stimmungen werden lebendige Bilder gezeichnet und daher war es sehr entspannend, in die Geschichte einzutauchen und mich darauf einzulassen. Ich bin mit dem Lesen sehr gut vorangekommen und hatte das Buch letztendlich innerhalb kurzer Zeit ausgelesen gehabt.
Ich finde, anhand von vielen kleinen Details kommt mit zunehmender Handlung eine wunderbare weihnachtliche Stimmung im Buch auf. Dies wird teilweise durch wenige Worte ausgelöst, die ich stark mit der Weihnachtszeit verbinde, teilweise aber auch anhand von Weihnachtsmärkten, Schneefall oder Dekorationen. Und je mehr ich davon gelesen habe, desto größer wurde meine Vorfreude auf die kommenden Monate und ich finde, dass es der Autorin hervorragend gelungen ist, eine weihnachtliche Atmosphäre entstehen zu lassen!
Meistens empfinde ich die Handlung schon als ziemlich realistisch und nachvollziehbar dargestellt, allerdings gibt es auch immer wieder Punkte, die zu glatt ablaufen. Konflikte sind schnell aus dem Weg geräumt, die Personen mögen sich alle auf Anhieb und Isabel wird überall wie eine alte Bekannte aufgenommen. Und am Ende gibt es ein großes, ziemlich kitschiges Happy-Ende, was mir schon vorher bewusst war. Manchmal hätte ich mir auf jeden Fall gewünscht, dass es mehr Ecken und Kanten gibt. Sowohl bei den Figuren, als auch in der Handlung. Es gab kaum Konfliktpotenzial, Ideen wurden direkt erfolgreich umgesetzt und jeder hatte sich fast durchweg lieb. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre angenehm gewesen und hätte die Geschichte noch realistischer erscheinen lassen.
Vom Setting bin ich vollkommen begeistert. Es gibt ganz tolle Beschreibungen der Handlungsorte, die von jedem Haus, aber auch der Landschaft ein wunderbares Bild zeichnet. Ich konnte mir jeden Ort hervorragend vorstellen und ich mochte es sehr, wie natürlich die Figuren darin aufgetreten sind. Teilweise verströmen einige Settings verschiedene Stimmungen, was sehr gelungen ist!
Auf den ersten Blick haben mir alle Figuren gut gefallen. Ihnen wurden freundliche Wesen zugeordnet, sie treten lebendig auf und sind charakterlich sehr positiv dargestellt. Es gibt einen eindeutigen Gegenspieler mit Jens, dem Ex-Freund von Isabel. Doch je mehr Zeit ich mit den Personen verbracht habe, desto stärker wurde mein Wunsch, dass sie abwechslungsreicher auftreten, mehr Gesichter von sich zeigen und auch mal ihre schlechte Laune oder Dinge, die ihnen nicht gefallen offen zeigen / sagen. Keiner verliert über den anderen ein schlechtes Wort, alle haben sich lieb und jeder tritt immer beherrscht, offen und freundlich auf. Das war mir ein wenig zu positiv und mir hätte es daher gut gefallen, wenn die Figuren mehrere Facetten von sich gezeigt hätten!

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir die Geschichte gut gefallen hat, sie hat sich super lesen lassen und ist im Grunde wirklich angenehm. Ich mag die Sprache, das Setting ist hervorragend gelungen und auch die weihnachtliche Stimmung wurde perfekt auf mich übertragen. Und diese Punkte sind mir sehr wichtig bei einem Weihnachtsroman, weshalb ich damit absolut zufrieden bin. Trotzdem gab es so kleine Dinge wie die Figuren oder die viele Zufälle, die nicht perfekt waren oder zu wiederholend aufgetreten sind und die ich gerne anders gesehen hätte. So hatte ich eine angenehme, leider aber nicht perfekte Lektüre. Trotzdem finde ich, dass ich mit diesem Buch einen guten Start in die Weihnachtsbuch-Saison hatte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2021
Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4
Riebe, Brigitte

Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4


ausgezeichnet

Der Einstieg in die Geschichte war mir noch aus der Leseprobe bekannt, daher habe ich auf den ersten Seiten wunderbar mein Gedächtnis auffrischen können und mir fiel der Start in die Handlung sehr leicht. Auf den ersten Seiten wird Platz geboten, um die Figuren neu kennenzulernen und sich mit ihnen, als auch mit der Allgemeinsituation und der Geschichte vertraut zu machen. Es gibt einige Informationen, was die Personen in der Zwischenzeit erlebt haben und wo sie nun sowohl auf beruflicher, als auch auf privater Ebene stehen. Dieser angenehme Start in die Erzählung hat mir gut gefallen und er hat dazu geführt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen mochte. Daran hat aber auch die wunderbare Sprache ihren Anteil! Es herrscht ein sehr angenehmer und bildhafter Schreibstil vor, der den Leser sehr gut durch die Handlung führt. Mir hat er ein schnelles und sehr angenehmes Lesen ermöglicht und ich mochte es sehr, wie mit wenigen Worten die Figuren und die Orte skizziert wurden. Im Folgenden haben sie dann noch stärkere Beschreibungen erhalten und all dies führt dazu, dass die Personen sehr lebendig wirkten und ich mir viele Handlungsorte gut vorstellen konnte.
Diesmal teilt sich die Geschichte in zwei zeitliche Ebenen. Der Hauptteil der Handlung spielt in den 1960er Jahren, dazu kommen noch einige Abschnitte, die als gedankliche Rückblicke von Miri dienen und ihre Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg darstellen. Dadurch entsteht eine schöne Abwechslung, wenngleich die Abschnitte aus Kriegszeiten wieder einmal schonungslos zeigen, was einige Menschen für Ängste und Strapazen aushalten mussten. Anhand von Miri wird dabei ein Beispiel gezeigt und es ist klar, dass hierbei nur ein Schicksal von vielen aufgezeigt wird. Mir haben beide zeitlichen Ebenen gefallen, sie hatten ihren eigenen Reiz und ich mag es, dass man nun besser nachvollziehen kann, was Miri alles erlebt hat.
Mir waren die wichtigsten Figuren der Familie Thalheim noch bekannt und ich hatte keine Schwierigkeiten, sie in den korrekten familiären Zusammenhang zu bringen. Jedoch war dies nicht bei allen Personen der Fall, manche sind mir einfach nicht im Gedächtnis geblieben. Es wird zwar vonseiten der Autorin eine Hilfestellung gegeben, wie die Charaktere zusammenhängen und wer mit wem verwandt ist, jedoch konnte ich mir dies irgendwie nicht merken und daher musste ich bei einigen Namen immer wieder überlegen. Daher hätte ich mir gewünscht, dass dem Buch ein Personenverzeichnis oder ein kleiner Stammbaum hinzugefügt wird, um Verwechslungen vor zu wirken und dem Leser diese Informationen auf einen Blick zu geben.
Abgesehen davon bin ich mit der Darstellung der Figuren zufrieden. Sie tragen noch dieselben Charakterzüge, die man von ihnen bereits kennt und sie sind sich damit treu geblieben. Trotzdem ist bei einem jedem im Verlauf der Handlung eine Entwicklung zu sehen, die in interessante Richtungen stattfindet.

Fazit
Obwohl ich nach dem Ende des dritten Bandes dasaß und mir dachte, dass die Reihe ein gelungenes Ende gefunden hat und bei mir nicht der Wunsch nach einer Fortsetzung vorhanden war, bin ich nun doch sehr froh, dass es diese gibt. Mir hat die Geschichte zusammenfassend gut gefallen, ich hatte schöne, spannende und informative Lesestunden und ich bin froh um die zusätzlichen Informationen und Sichtweisen aus der Leserunde, die mich über manches anders haben denken lassen.
Trotzdem finde ich, dass mich dieser vierte Band nicht so sehr vom Hocker gerissen hat, wie die anderen drei Teile. Ich kann selbst nicht genau sagen, weshalb, aber irgendwie fehlt mir noch ein kleiner Punkt, der den Roman zu einem Highlight gemacht hätte. Nichtsdestotrotz ist es ein wundervolles Buch, welches ich euch definitiv ans Herz legen möchte!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 05.10.2021
Der Ort der verlorenen Herzen
Stihlé, Claire

Der Ort der verlorenen Herzen


sehr gut

Die ersten Seiten des Buches waren vielversprechend, jedoch brauchte ich einen Moment, um mich an die Situation und die Ereignisse zu gewöhnen. Das ging glücklicherweise schnell vonstatten und ich konnte mich schnell und problemlos auf die Geschichte einlassen. Insgesamt bin ich mit dem Lesen flott vorangekommen, die Sprache gestaltet sich als sehr angenehm, die Handlung ist angenehm ruhig und mit ausgewählten kleinen Highlights versehen und die Figuren treten abwechslungsreich und interessant auf!
Meine erwähnten Vermutungen waren übrigens alle hinfällig. Die Geschichte gestaltet sich als deutlich vielfältiger und anders, als ich es gedacht hatte. Sie ist keine typische Winter-/ Weihnachtsgeschichte, die ich zugegebenermaßen irgendwie erwartet hatte, sondern sie geht mehr in die Tiefe, beschäftigt sich mit verdrängten oder noch offenen Ängsten der Figuren und besitzt eine vollkommen andere Stimmung, als ich erwartet hatte. Und obwohl meine Erwartungen komplett ins Leere gingen, konnte mich die tatsächliche Handlung auf ihre Weise überzeugen.
Unterteilt wird der Roman in zwei Teile, zwischen diesen vergehen zwei Jahre. Mit so einem zeitlichen Sprung hatte ich absolut nicht gerechnet, meine Vorstellung war es, dass im Verlauf der Handlung nur wenige Tage vergehen und sich dabei auf das Weihnachtsfest konzentriert wird. Ich muss sagen, dass mir der erste Teil deutlich besser gefallen hat. Er war abwechslungsreicher und tiefgründiger, zudem finde ich, dass der Zeitsprung für meinen Geschmack nicht perfekt ist. Zu viele Fragen aus dem ersten Teil bleiben unbeantwortet und werden im Folgenden nicht noch einmal aufgegriffen, was zwar offensichtlich so gewollt ist, mich aber nicht ganz zufriedenstellt.
Im ersten Teil wechseln sich die normalen Kapitel mit Tagebucheinträgen ab, die einige Jahre vor der eigentlichen Handlung spielen. Anfangs wirken diese noch mysteriös, schnell hatte sich in meinem Kopf ein Gedanke verfestigt, wie die Abschnitte zusammenpassen. Irgendwann wurde dies dann immer offensichtlicher, trotzdem habe ich mich gefragt, wie das Geheimnis der Notizen mit der Geschichte um Anouk schließlich verbunden wird. Mir hat diese Abwechslung auf jeden Fall gefallen, sie hat gut gepasst und der Handlung noch einen mysteriöseren Charakter verliehen.
Ich empfand die Erzählung als stimmungsvoll. Diese tauchen zahlreich auf, haben bei mir aber keine weihnachtliche Stimmung verbreitet, wie ich es mir vorgestellt hatte. Stattdessen habe ich immer eine kühle Atmosphäre aufgenommen, die mich häufig stutzig gemacht hat und dazu geführt hat, dass ich keinem Protagonisten so richtig getraut habe. Daher habe ich viele Aktionen sehr genau und auch kritisch betrachtet und war immer auf der Hut, unsicher darüber, was noch geschehen wird.
Lediglich in der Wohnung von Anouk habe ich eine andere Stimmung wahrgenommen. Diese war überraschenderweise sehr freundlich und einladend, ja auch von warmer Natur. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet und es hat definitiv dabei geholfen, dass ich Anouk auch mal von einer anderen Seite wahrgenommen habe. Ich empfinde die gesamte Stimmung als einzigartig und sie ist ganz hervorragend gelungen!

Fazit
Eingangs hatte ich erwähnt, dass meine Erwartungen in eine vollkommen andere Richtung gingen. Diese habe ich schnell fallengelassen und habe mich auf die tatsächliche Geschichte eingelassen. Abschließend kann ich sagen, dass mir der Roman gut gefallen hat und es sehr interessant zu verfolgen war, wie sich die Figuren, aber auch die Handlung entwickeln. Viele Aussagen, aber auch Ereignisse kamen sehr überraschend und die Spannung befindet sich dadurch auf einem hohen Niveau.
Einzig der zweite Teil des Buches hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Ich empfinde den Übergang vom ersten zum zweiten Teil zu abrupt und auf einige Fragen wurden leider nicht geklärt. Ansonsten ist es eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichte, die mir spannende Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 05.10.2021
Die Ingenieurin von Brooklyn
Wood, Tracey Enerson

Die Ingenieurin von Brooklyn


weniger gut

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir der Start in die Geschichte schwer fiel. Zum einen mag das an den Namen der Figuren liegen, dazu kommt noch die Vielzahl an Informationen, die man auf den ersten Seiten erhält. Und auch die Sprache war gewöhnungsbedürftig und ich habe einige Zeit gebraucht, um mich damit anzufreunden. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich anfangs ein wenig durch die Handlung gequält habe und ich mit dem Lesen nicht so gut vorangekommen bin, wie ich es mir erhofft hatte. Es brauchte zahlreiche Seiten, um mich an die Geschichte zu gewöhnen, die Protagonisten einigermaßen zuordnen zu können und um mich mit der Sprache vertraut zu machen. Als dies dann einmal geschehen war, bin ich mit dem Lesen zwar etwas flüssiger vorangekommen, aber es war an keiner Stelle im Buch so, dass sich die Handlung zu einem Pageturner entwickelt hat...
Schwierigkeiten beim Verständnis traten bei mir immer dann auf, wenn es um den Brückenbau ging. Hier hat man zwar gemerkt, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt, aber es ist ihr nicht gut gelungen, ihr Wissen niederzuschreiben und an den Leser zu vermitteln. Ganz häufig saß ich da und konnte mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was gerade gemeint ist und ich muss zugeben, dass ich irgendwann auch nicht mehr versucht habe, über die Baufortschritte nachzudenken. Es war für mich schlicht und einfach nicht nachvollziehbar, was gerade beschrieben wurde und das ist sehr schade. Deswegen habe ich für den Roman auch gut eine Woche gebraucht, ich hatte häufig nicht die Lust dazu, das Buch in die Hand zu nehmen und etwas zu lesen, was ich eh nicht verstehe. Und jeden kleinen Schritt im Internet zu suchen, um mir die Fortschritte vorzustellen, war mir zu mühsam und dadurch wäre jedes Mal mein Lesefluss unterbrochen wurden. Ich denke daher, dass vielleicht kleine Skizzen im Anhang ganz angebracht sind, so kann man bei Bedarf darauf zurückgreifen und das Gelesene lässt sich wohl auch besser nachvollziehen.
Für mich gab es an keiner Stelle im Buch einen Moment, den ich als unglaublich spannend und mitreißend empfand. Die Handlung geht sehr geradlinig und normal vorwärts, es gibt keine Begebenheiten, die neuen Schwung reinbringen oder mich in irgendeiner Weise überraschen. Es ist dafür eigentlich ausreichend Potenzial vorhanden, welches aber leider nicht ausgeschöpft wurde und daher entsteht der Eindruck, dass die Handlung häufig vor sich hin plätschert.
Für mich hätte sich wirklich ein Personenverzeichnis angeboten. Einfach eine kleine, feine Auflistung mit den Namen und den jeweiligen Jobbezeichnungen. Das hätte mir ausgereicht, weil ich finde, dass ziemlich viele Figuren auftreten, bei denen ich mir einfach nicht immer merken konnte, wer wer ist, wer welche Position zum Brückenbau bezieht und welchem Beruf nachgeht.
Ansonsten finde ich, dass die Darstellung der Figuren gut ist. Ihre Ziele und Aussagen lassen sich nachvollziehen, sie treten lebendig und abwechslungsreich auf . Man trifft auf komplett unterschiedliche Typen, was interessant ist und für den Roman sehr wichtig ist. Vielleicht wäre es allerdings noch sinnvoll gewesen, ihre Charaktere nicht immer nur auf einen bestimmten Aspekt zu reduzieren, sondern ihnen mehrere Gesichter zu verleihen, damit sie noch tiefer und komplexer wirken.

Fazit
Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass ich viel mehr erwartet hätte und irgendwie enttäuscht wurde. Ich hatte mit einer spannenden Geschichte gerechnet, die viele Fakten und Hintergrundinfos zur Brooklyn Bridge und deren Entstehung beinhaltet. Diese waren zwar vorhanden, allerdings oft schwer verständlich geschildert und mit zu vielen Fachbegriffen versehen, die leider nicht genauer erklärt werden. Das zusammen mit der nicht vorhandenen Spannung und der etwas schwierigen Sprache hat mir das Lesen leider erschwert. Von der Idee und einigen Umsetzungspunkten bin ich angetan, bei der Umsetzung hapert es leider bei einigen Punkten...

Bewertung vom 29.09.2021
Inselsommerstürme
Engelmann, Gabriella

Inselsommerstürme


ausgezeichnet

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte leicht. Auf Anhieb sind mir wieder Details über die anderen Teile eingefallen und ich hatte daher keine Probleme damit, mich in der Handlung zurechtzufinden. Die Figuren waren mir direkt wieder vertraut, die Sprache hat sich wunderbar lesen lassen und ich mag es, wie knackig die Erzählung gehalten wurde. Es gab keinen überflüssigen Moment, die Szenen haben aufeinander aufgebaut und haben der Geschichte letztendlich ein rundes und stimmiges Ende verliehen.
Ich finde, dass die Sprache einfach und daher gut lesbar gehalten wurde. Mit wenigen, dafür aber sehr markanten Worten wurden die wichtigsten Figuren kurz umschrieben, sodass man einen guten Eindruck von ihnen hatte. Natürlich wurde bei der Darstellung nicht sonderlich in die Tiefe gegangen, was bei der Kürze der Erzählung kein Wunder ist. Auf jeden Fall zeichnet die Schreibweise sehr gelungene Bilder der einzelnen Szenen und viele Orte konnte ich mir äußerst farbenfroh vorstellen.

Besonders beeindruckt bin ich davon, wie viel Stimmung in die 80 Seiten eingefügt wurde. In verschiedenen Momenten konnte ich mit den Figuren mitfühlen, mir die Szene hervorragend vorstellen und besonders die Atmosphäre mancher Orte wurde sehr greifbar geschildert. Das finde ich absolut gelungen und genau dieser Punkt ist auch mein Highlight des Kurzromans.

Mit den Protagonisten bin ich komplett zufrieden. Sie treten lebhaft und bodenständig auf, ihnen wurden interessante Züge verliehen und sie sind realitätsnah dargestellt. Ihre Handlungen und Aussagen wirken lebendig und sind gut nachvollziehbar und ich mag es, wie bei jeder Person einige kleine Ticks und Eigenheiten eingebunden wurden, die jede Figur schließlich zu einem besonderen Individuum machen.
Ein wenig bin ich davon überrascht, wie „viele“ Charaktere auf den wenigen Seiten auftauchen. Allerdings bekommt jeder eine interessante Zeichnung, keiner gleicht dem anderen und ich mag es, wie auf jede Figur eingegangen wird und dadurch schließlich eine bunte und abwechslungsreiche Mischung an Personen entsteht!

Fazit
Ich habe die Lektüre des kleinen Büchleins wirklich sehr genossen. Es war schön, in die Welt der vier Freundinnen einzutauchen, ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen und die Geschichte zu lesen. Die Geschichte hat für mich das perfekte Lesematerial für einen gemütlichen Nachmittag dargestellt und ich bin vollends zufrieden mit dem Verlauf der Handlung. Ich finde, jeder Aspekt wurde perfekt auf den Punkt gebracht, es gibt stets genügend Informationen und die Erzählung wird mit einem schönen und runden Ende gekrönt. Absolute Empfehlung!

Bewertung vom 26.09.2021
Die Schätze der weiten Welt / Die Frauen vom Nikolaifleet Bd.3
Lansing, Katharina

Die Schätze der weiten Welt / Die Frauen vom Nikolaifleet Bd.3


ausgezeichnet

Ich hatte einen wirklich angenehmen Start in die Geschichte. Ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen, die Handlung gestaltete sich als interessant und abwechslungsreich und mir waren die Figuren auf Anhieb wieder vertraut. Ursprünglich wollte ich nur mal eben in das Buch reinlesen, aber ich konnte mich nicht davon trennen und hatte schließlich gut die Hälfte der Geschichte innerhalb kurzer Zeit ausgelesen. Und das hat mich ehrlich gesagt ein wenig traurig gemacht, weil ich wusste, dass dies der letzte Band der Reihe ist und ich mich im Anschluss nicht auf einen weiteren Teil freuen konnte...
Mit der Sprache bin ich wieder sehr zufrieden. Sie befindet sich auf einem einfachen und gut lesbaren Niveau, sie ist lebendig und zeichnet interessante Bilder der Situationen. Und weil ich mich so auf die Lektüre gefreut habe, war es mein Vorsatz, die Geschichte innerhalb eines Tages auszulesen. Genau das habe ich auch getan und es hat mir viel Spaß gemacht, mal wieder ein Buch an einem Tag zu verschlingen! Nicht einmal hatte ich während des Lesens das Bedürfnis, den Roman wegzulegen und es gab auch keinen Moment, wo ich mich von elektronischen Geräten habe ablenken lassen. Und ich glaube, allein dies sagt einiges darüber aus, wie gut mir die Geschichte gefallen hat!
Das Setting empfinde ich diesmal als nicht vollkommen. Zwar gibt es immer noch solide Beschreibungen der Handlungsorte, allerdings fallen diese nicht mehr so üppig und mitreißend aus, zudem fehlt ihnen eine gewisse Aura. Gerade bei dem Kolonialwarenladen war dies bisher immer der Fall und daher waren jene Szenen, die in dem Laden spielen, immer meine Favoriten. Diesmal finde ich aber, dass dem Laden eine bestimmte Wärme und Exotik fehlt, die ihm in den vorherigen Bänden zugeordnet wurde. Das finde ich sehr schade, weil ich die Stimmung in dem Laden immer als sehr spannend und interessant empfand und ich es geliebt habe, wenn man etwas vom Arbeitsalltag der Personen miterlebt hat. Mir hat das gefehlt und ich finde, dass es schon bessere Umschreibungen der Handlungsorte gab.
Dafür bin ich aber mit der Darstellung der Figuren wieder sehr zufrieden. Sie haben interessante Charaktere erhalten, die vielseitig auftreten und nicht alles hinnehmen, sondern viele Sachverhalte hinterfragen und ihrem Herzen folgen. Sie entwickeln sich stetig weiter, nehmen Hilfe und Ratschläge an und bleiben ihren Prinzipien treu. Ich finde, dass sich das Auftreten der Personen als realistisch und lebendig gestaltet, viele von ihnen haben sympathische und freundliche Züge und ich mag die Vielfalt an Interessen, die vorhanden ist. Das führt dazu, dass ich von den Figuren vollends überzeugt bin, ich würde keinen einzigen ändern wollen und vor allem die drei Damen Ada, Eliane und Leonore habe ich ein wenig ins Herz geschlossen!

Fazit
Das Buch war viel zu schnell ausgelesen! Und es hätte für meinen Geschmack auch gerne noch mehr Seiten haben können. Ich bin gerade wirklich richtig traurig, dass diese wundervolle Reihe ausgelesen ist und ich damit abschließen muss. Und so wehmütig ich auch bin, freue ich mich sehr, die Romane gelesen zu haben und ich bin glücklich damit, wie die Ereignisse ein rundes und gelungenes Ende finden! Ich hatte wunderschöne und entspannte Stunden mit den drei Büchern und ich kann nur wiederholen, dass ich euch die Kolonialwarenladen-Saga absolut ans Herz legen möchte. Ich bin mir ganz sicher, dass ich diese Reihe in einigen Jahren nochmals mit viel Freude lesen werde und ich würde mich sehr auf weitere Geschichten aus der Feder der Autorin freuen!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 23.09.2021
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


sehr gut

Wie schon in den Vorgängerbänden war ich auch diesmal wieder von der Sprache sehr begeistert. Sie führt den Leser wunderbar durch die Geschichte, sie zeichnet ganz tolle Bilder der Protagonisten und Szenen. Ich bin leicht durch die Handlung gekommen, die Schreibweise lässt sich flüssig und angenehm lesen, weshalb ich das Buch dann auch innerhalb von rund drei Tagen ausgelesen hatte. Ich finde, dass die Sprache oft auf einem einfachen Niveau gehalten wurde, was halt auch dazu beiträgt, dass ich so gut mit dem Lesen vorangekommen bin. Ab und an wird ein wenig bayrischer Dialekt eingefügt, der glücklicherweise nicht zu häufig vorkommt und der Geschichte somit an ausgewählten Stellen einen Hauch von noch mehr Lebendigkeit verleiht. Zudem wird die Sprache so ein wenig aufgelockert und der alltagssprachliche Charakter wird nochmals verstärkt.
Häufig bin ich vorsichtig, was Romane angeht, die nach dem Zweiten Weltkrieg spielen. Ich finde die Geschichte danach leider nicht so interessant und kann mich dafür nur schwer begeistern. Da mir die Reihe bisher aber so hervorragend gefallen hat, habe ich hier gern eine Ausnahme gemacht. Und irgendwie finde ich die behandelte Zeit einerseits gut beschrieben, gleichzeitig aber auch nicht so unheimlich interessant, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich weiß selbst nicht so genau, woran das liegt. Es gibt gute Schilderungen von politischen Ereignissen, man kann deutlich herauslesen, was die Bevölkerung beschäftigt und welche Fortschritte es in der Welt, egal ob im medizinischen oder technischen Bereich gibt. All dies wurde tadellos in die Handlung eingebunden und somit ist eigentlich auch der Punkt gegeben, dass die Zeit zwischen 1972 und 1973 lebendig erscheint. Und trotzdem bin ich irgendwie der Meinung, dass solche Momente, die von Bedeutung sind und den Geist der beschriebenen Zeit wiedergeben nicht so wirklich auf mich übergesprungen sind. Wenn ich diesen Aspekt mit den vorherigen Büchern vergleiche, war die Handlungszeit deutlich farbiger und lebhafter beschrieben, was mir diesmal leider ein wenig fehlt.
Nur sehr selten war es mir möglich, dass ich mit den Figuren mitgefiebert habe. Oft waren keine Emotionen vorhanden, die sich auf mich übertragen haben. Aus diesem Grund habe ich diesmal auch keine so starke Bindung zu den Damen aufbauen können, wie es in den vorherigen Bänden der Fall war. Und genau das empfand ich als so schade, weil im Verlauf der Handlung doch einiges geschieht, was viel Platz für starke Stimmungen zulässt, egal, ob diese Ereignisse positiver oder negativer Natur sind. Nur an wenigen Textstellen empfand ich, dass die Szene eine tolle Atmosphäre umfasst, die sich auch auf mich überträgt und die dazu führt, dass ich mich dem Buch, aber vor allen den Figuren näher fühle.

Fazit
Irgendwie bin ich ein wenig wehmütig, dass die Reihe nun ausgelesen ist und mich macht es wirklich traurig, dass ich den letzten Band als nicht so perfekt empfinde, wie die anderen zwei Teile. Ich denke mal, dass meine Erwartungen diesmal einfach so hoch waren, dass ich dadurch nicht vollkommen begeistert von der Geschichte bin, sondern es ein paar Punkte gibt, die mich nicht so recht überzeugt haben.
Gesamt betrachtet hat mir die Reihe jedoch viel Freude und schöne Lesestunden bereitet, ich habe mich sehr auf jeden einzelnen Teil gefreut und bin froh, dass ich so schöne Lesestunden damit hatte. Die Geschichten beinhalten nicht nur viel Unterhaltung, sondern auch Gefühle, interessante Schicksale, tolle Charaktere, ein feines Setting und eine sehr angenehme Sprache. Insgesamt kann ich euch die Wunderfrauen definitiv weiterempfehlen und ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten, damit ich kein neues Werk verpasse!

Bewertung vom 15.09.2021
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Von der ersten Seite an hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Dieser ist leicht und flüssig lesbar, ich finde, dass die Sprache ein recht einfaches Niveau besitzt. Ich empfand viele Beschreibungen als bildhaft und stimmungsvoll, sowohl manche Situationen, als auch Gebäude oder Landschaften versprühen eine bestimmte Atmosphäre, was ich sehr mochte. Häufig wird bei Dialogen eine lockere Alltagssprache genutzt, was mir dabei geholfen hat, dass ich die Figuren als natürlich und bodenständig wahrgenommen habe. Sie stellen ganz normale Bürger dar, die bestimmte Ambitionen haben und ich finde, dass sie als vielfältig und abwechslungsreich aufgetreten sind.
Mit dem Lesen bin ich gut vorangekommen, ich mag nicht nur die Sprache gern, sondern empfand auch viele Themen des Buches als interessant und bei vielen kleinen oder größeren Konflikten war ich gespannt darauf, wie sie sich auflösen werden. Daraus folgt, dass immer eine gewisse Spannung vorhanden war, mal ist diese größer, mal kleiner ausgefallen. Immer wieder gibt es kleine Hinweise, Aussagen und Andeutungen auf mögliche Unstimmigkeiten, Streitereien und Geheimnisse, die dafür sorgen, dass ständig ein Hauch von Dramatik vorhanden ist. Im Grunde mochte ich das wirklich gern, es sorgt dafür, dass die Handlung spannend bleibt und keine Langweile aufkommt. Zumal am Ende jegliche offenen Fragen geklärt werden und das Buch ein rundes Ende erhält.
Trotzdem muss ich leider ehrlich zugeben, dass mir das Ende einen Hauch zu überzogen ist. Hier wurde für meinen Geschmack zu viel Drama eingebaut, ich finde, dass dadurch auf den letzten Seiten zu viel Aufregung in die Geschichte kommt und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich die letzten dreißig Seiten als nicht sehr authentisch empfinde. Daher bin ich mit dem Ende leider nicht ganz zufrieden. Ich mag es zwar, dass danach alle Fragen geklärt sind, allerdings ist es mir zu unruhig, nicht lebendig und unglaubwürdig...
Angepriesen wird der Roman unter anderem damit, dass er sich um die erste deutsche Avon-Beraterin dreht. Und der Prolog greift dieses Thema sofort auf und ich finde, auch in der weiteren Geschichte wird immer wieder geschickt eine Erwähnung dazu eingeflochten. Ich war wirklich sehr gespannt auf die Schilderungen von Anne und wie sie sich ihre Karriere aufbaut. Im Nachhinein kann ich zwar sagen, dass es einige Abschnitte gibt, die sich um das Thema Avon dreht, aber noch mehr im Mittelpunkt steht für mich die Ehe zwischen Anne und Benno. Ich hätte wirklich gern noch mehr über Anne und ihre Tätigkeit als Avon-Beraterin erfahren, wie manche Abläufe aussehen und wie die Produktreihen aufgebaut sind. Das ist mir zu kurz gekommen.

Fazit
Zusammenfassend hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, wenngleich ich auch sagen muss, dass sie nicht hundertprozentig meine Erwartungen erfüllt hat. Dafür haben mir vor allem noch mehr Kapitel über Avon, deren Motto und Philosophie und über deren Produkte gefehlt. Zudem hätte ich mir dafür weniger ehelichen Streit gewünscht, dieser wurde mir zu üppig eingebracht. Aber ansonsten bin ich mit der Geschichte und dem Fortgang der Handlung wirklich zufrieden, mich hat die Erzählung gut unterhalten, die Sprache hat mir wirklich gut gefallen und die Entwicklung der Figuren ist ganz famos gelungen. Das Buch hat für mich eine schöne Lektüre dargestellt, ich habe die Handlung mit viel Interesse verfolgt und hatte damit abwechslungsreiche und kurzweilige Stunden!

Bewertung vom 10.09.2021
Das Grandhotel an der Alster
Rubin, Susanne

Das Grandhotel an der Alster


sehr gut

Von der ersten Seite an hat mir die Sprache sehr gut gefallen. Sie ist recht einfach gehalten, lässt sich hervorragend lesen, sie gibt die allgemeine Situation gut wieder und vor allem die Beschreibungen des Settings sind sehr gelungen. Diese konnte ich mir auf Anhieb vorstellen und ich mag es sehr, wenn man zusammen mit den Protagonisten durch das Grandhotel streift und die einzelnen Räume kennenlernt. Das hat wirklich viel Spaß gemacht, zumal ich mir die Örtlichkeiten gut vorstellen konnte und es sich oft so anfühlte, als würde ich mit die Szenen mit eigenen Augen miterleben.
Ich finde, vor allem mit der Spannung rund um das Geheimnis der Erbschaft kann der Roman punkten. Lange Zeit konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie die Familien Jacoby und Maclane verbunden sein könnten und weshalb Ryan zu dieser Erbschaft kam. Ich finde, dass die tatsächlichen Hintergründe gut versteckt sind, lange Zeit tappt man als Leser im Dunklen, es gibt einige mysteriöse Hinweise, die im Nachhinein viel Sinn machen und einen Hinweis auf die Auflösung geben. Auf jeden Fall wurde ich davon überrascht, wie sich die Geschichte auflöst und wie die Erzählstränge zusammenfinden. Eine sehr gelungene Idee, die bis zum Ende spannend bleibt, was der Geschichte natürlich sehr gut tut!
Auf beiden zeitlichen Ebenen treten viele Personen auf. Trotzdem konnte ich mir jede Person auf Anhieb merken und ich hatte daher keine Probleme mit der Wiedererkennung. Sie haben alle entweder eine starke Beschreibung erhalten oder sie verströmen eine gewisse Stimmung, sodass es mir möglich war, jeden Protagonisten direkt wieder in den korrekten Zusammenhang zu bringen.
Insgesamt bin ich mit der Zeichnung der Figuren zufrieden, sie wirkten in ihrem Auftreten und Handeln sehr natürlich und viele waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mag es sehr, wie bodenständig die Protagonisten sind und wie nach und nach Eigenheiten aufgedeckt werden, die jede Person einzigartig macht. Das trägt stark dazu bei, dass sie eigenwillig und stark auftreten.
Oft werden von einigen Figuren die Gedanken und Gefühle in die Geschichte hineingebracht, sodass man stets gut nachvollziehen kann, wie eine Person sich gerade fühlt und was sie beschäftigt. So bekommt man noch einige Hintergrundinformationen und es trägt zu einem lebendigen Auftreten bei!
Sowohl die Kapitel in der Gegenwart, als auch die in der Vergangenheit sind interessant gestaltet und haben ihre eigenen Reize. Allerdings muss ich trotzdem sagen, dass mir die Ereignisse in der Vergangenheit einen Hauch besser gefallen haben. Das liegt vor allem an der Stimmung, aber auch den Beschreibungen zum Hotelbetrieb. Diese beiden Punkte sind sehr gelungen, sie sind spannend und abwechslungsreich und das fehlt mir in der Gegenwart. Dort ist jeder Abschnitt entweder dazu gedacht, dass man Ryan und Emily besser kennenlernt, oder, dass man sie dabei beobachtet, wie sie dem Geheimnis rund um die Erbschaft auf die Spur kommen. Das ist an sich auch interessant, aber ich finde, dass die Handlung ein bisschen oberflächlicher und nicht so tiefgreifend beschrieben wird. Deshalb fand ich vor allem Ryan, aber auch Emily zwar sympathisch und freundlich, aber sie hinterlassen keinen tieferen Eindruck bei mir.

Fazit
Mit einer recht lockeren Erwartungshaltung habe ich das Buch begonnen. Zwei Ansprüche hatte ich an die Geschichte: Ich wollte gern spannende Handlung und ich habe mir gewünscht, dass der Roman wieder eine so leichte und entspannende Stimmung auf mich hat. Dies wurde nur teilweise eingehalten, die Handlung hat mir hervorragend gefallen, allerdings finde ich, dass diesem Buch mehr Ernsthaftigkeit zugrunde liegt, was seinen eigenen Reiz bildet. Daher finde ich den Roman als nicht ganz so entspannend, aber trotzdem sehr lesenswert. Letztendlich kann das Buch mit vielen positiven Aspekten punkten, sodass ich ein gutes Fazit ziehe, den Roman weiterempfehlen kann und ich freue mich schon auf weitere Werke der Autorin!

Bewertung vom 06.09.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Mit dem Lesen bin ich gut vorangekommen. Die Handlung gestaltet sich als interessant, ich konnte mir viele Szenen bildhaft vorstellen und ich hatte daher keine Probleme, mich auf die Erzählung einzulassen. Daran hat auch die Sprache einen wichtigen Anteil, diese lässt sich sehr fein lesen und sie sorgt dafür, dass man sowohl von den Figuren, als auch den Orten und den Ereignissen einen soliden Überblick erhält. Ich finde, dass der Schreibstil im Grunde recht locker gehalten wurde. Er ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu kompliziert gehalten und er sorgt dafür, dass man der Geschichte problemlos folgen kann.
Und obwohl sich die Handlung als interessant gestaltet hat, habe ich mich zwischenzeitlich doch ein wenig schwer getan, um weiterzulesen. Ich weiß selbst nicht so recht, woran dies lag aber irgendwann kam ein Punkt, an dem mich die Ereignisse nicht fesseln wollten und ich habe mich dazu motivieren müssen, um weiterzulesen und nicht dem inneren Drang nachzugeben, etwas anderes tun zu wollen. Zum Glück hat sich das nach vielleicht 150 Seiten wieder gegeben und ich finde, dass das Buch vor allem ab der zweiten Hälfte so richtig an Fahrt aufnimmt und ab da gestaltete sich die Handlung auch für mich als so mitreißend, dass ich den Roman schließlich kaum noch aus der Hand gelegt habe.
Ich bin sehr begeistert davon, wie viele historische Hintergründe in den Roman eingebunden wurden: angefangen vom Studium in der DDR, über die Stasi, ihren Gefängnissen bis hin zum Aufstand vom 17. Juni 1953. Allerlei Themen werden in die Geschichte eingebunden und ich mag es, wie detailliert und gut erklärt jeglicher Sachverhalt beschrieben wurde. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir gerade der Volksaufstand vom besagten Datum zwar grob geläufig ist, ich mich jedoch nie wirklich damit befasst habe und sich mein Wissen auf sehr, sehr wenig beschränkt hat. Ich glaube, ich habe darüber auch noch nie in einem Roman gelesen und ich finde es unglaublich spannend, wie die Autorin diesen Tag schildert. Dieser Abschnitt hat mich sehr gefangengenommen und ich finde es grandios, wie die Schilderungen ausfallen. Zudem ist es sehr hilfreich, wie genau dieser Tag dokumentiert wurde und das sich für die Beschreibungen dessen wirklich Zeit genommen wurde, um das historische Ereignis dem Leser näherzubringen.
Obwohl es eigentlich eine Vielzahl an Figuren gibt, hatte ich bei keinem einzigen Wiedererkennungsschwierigkeiten. Jede Person ist mir durch ihre Zeichnung und ihr Auftreten im Gedächtnis geblieben und ich bin selbst ein wenig davon überrascht, dass ich jeden auf Anhieb wiedererkannt habe. Ich denke, anhand dessen lässt sich ableiten, dass es unglaublich gute Beschreibungen aller Charakters gibt, die sehr vielfältig ausfallen und sich daher als abwechslungsreich gestalten. Auf diese Weise wird ein großes und umfassendes Bild der Gesellschaft gemalt und man kann sich einen kleinen Eindruck davon verschaffen, was die Menschen zur Handlungszeit der frühen 1950er Jahre beschäftigt hat und wie der Alltag ungefähr ausgesehen haben könnte.

Fazit
Wenn ich jetzt so auf die Geschichte zurückblicke, dann bin ich allgemein betrachtet zufrieden damit. Ich habe die Erzählung gern gelesen, ich konnte einige neue Eindrücke über die DDR und ihr Regime sammeln und vor allem die Sprache mit ihren herausragenden Umschreibungen jeglicher Figur und Situation ist einfach besonders! Ich bin wirklich froh, dass ich den zweiten Band lesen konnte und kann ihn euch genauso wie den Auftakt vorbehaltlos empfehlen!
Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich mir insgeheim noch einen dritten Band der Gutsherrin-Saga wünsche. Ich finde zwar einerseits, dass die Geschichte derzeit ein recht schönes Ende besitzt, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass noch so einiges im weiteren Leben von Dora passieren wird. Zumal ich finde, dass noch nicht alle Fragen geklärt sind und ich mir nicht vorstellen kann, dass Dora sich nicht irgendwann doch noch bemüht, ihren alten Gutshof wiederzu