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Bewertungen
Insgesamt 368 BewertungenBewertung vom 24.11.2020 | ||
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REZENSION – Weit mehr als nur eine Geschichte über Aufstieg und Fall einer großbürgerlich-deutschen Familie ist der 1951 erstmals veröffentlichte und jetzt als Taschenbuch im btb-Verlag erschienene Roman „Effingers“ von Gabriele Tergit (1894-1982). Deshalb wird ihm der gelegentliche Vergleich mit den „Buddenbrooks“ von Thomas Mann nur im Ansatz gerecht. Denn im Grunde ist „Effingers“ eine detaillierte Gesellschaftsstudie jüdischen Lebens in Deutschland in seinen so verschiedenen Facetten und Strömungen von der deutschen Revolution 1848 über das Kaiserreich, zwei Weltkriege und den Holocaust bis zum Neubeginn im Jahr 1948. 5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 12.11.2020 | ||
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REZENSION – Neunzig Jahre nach der Erstveröffentlichung erschien 2019 im Schweizer Kampa-Verlag und nun auch im Hamburger Atlantik-Verlag erstmals eine Übersetzung des Kriminalromans „Maigret im Haus der Unruhe“. Es ist nach neuesten Erkenntnissen der erste Roman von Georges Simenon (1903-1989) um seinen Pariser Kommissar Jules Maigret, der den belgischen Schriftsteller weltbekannt machte und in 75 Romanen sowie 28 Erzählungen als Hauptfigur in mehr als 40 Jahren begleitete. |
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Bewertung vom 11.11.2020 | ||
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Terrorland / Kommissar Eugen de Bodt Bd.6 REZENSION – In Aktualität kaum noch steigerungsfähig scheint die Politthriller-Reihe des Historikers Christian v. Ditfurth. Obwohl „Terrorland“, der im August veröffentlichte sechste Roman um den eigenwilligen Berliner Hauptkommissar Eugen de Bodt bereits im Vorjahr geschrieben wurde, wirkt er jetzt nach der Wahlniederlage Donald Trumps und unter dem Eindruck seines Kampfes um das Weiße Haus noch realistischer. Man könnte leicht vergessen, dass es sich nur um Fiktion handelt. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 07.11.2020 | ||
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REZENSION – Die Wiederaufnahme ungelöster, wenn auch nur fiktiver Kriminalfälle stehen erst seit wenigen Jahren im Mittelpunkt der Kriminalliteratur und wurden als spezielles Genre vor allem durch die Bestseller des Dänen Jussi Adler-Olsen oder der Schottin Val McDermid, in Deutschland auch durch Inge Löhnig beliebt. Im August erschien nun im Penguin-Verlag mit dem Roman „Das Verschwinden des Dr. Mühe“ des Historikers Oliver Hilmes (49) die literarische Bearbeitung eines echten „Cold Case“. Darin verbindet der Berliner Autor auf elegante Weise Fakten und Fiktion eines ungelösten Falles aus dem Jahr 1932 und macht den geheimnisvollen Fall vor historischer Kulisse zur lesenswerten Lektüre. |
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Bewertung vom 03.11.2020 | ||
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Der Petticoat-Mörder / Fred Lemke Bd.1 REZENSION – Historische Krimis, die in jüngerer Vergangenheit spielen, scheinen bei Verlagen und Lesern gerade hoch im Kurs zu sein. Hier noch eine Lücke für die eigene Krimireihe zu finden, scheint schwierig, ist aber dem unter Pseudonym Leonard Bell schreibenden deutschen Autor mit seinem spannenden, zugleich unterhaltsamen Auftaktroman „Der Petticoat-Mörder“ bestens gelungen. Der 2. Weltkrieg liegt schon einige Jahre zurück. Die Schrecken des Nazi-Regimes hat man verdrängt oder will sie vergessen machen – Schwamm drüber! In West-Berlin herrscht Ende der Fünfziger Jahre eine euphorische Aufbruchstimmung. |
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Bewertung vom 31.10.2020 | ||
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REZENSION – Kriegsromane über den 2. Weltkrieg sind schon längst nicht mehr zeitgemäß, dienten diese doch meist auf „Heldensagen“ einstiger Soldaten basierenden Erzählungen in den Nachkriegsjahren zumeist der Geschichtsklitterung und Beruhigung des deutschen Gewissens. Doch der jetzt auf Deutsch veröffentlichte Roman „Caribou“ des kanadischen Schriftstellers Kevin Major (71) ist ein Kriegsroman, den man in der Zeitlosigkeit seiner Botschaft als rühmenswerte Ausnahme dieses literarischen Genres sehen muss. Der Roman hält sich an historische Fakten der Atlantikschlacht im Winter 1942/1943, doch im Vordergrund stehen vor allem die Menschen - Soldaten und Zivilisten sowohl auf deutscher wie auch auf alliierter Seite - mit ihren Gefühlen und Hoffnungen. |
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Bewertung vom 25.10.2020 | ||
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REZENSION - „Mein Name ist Ana. Ich war die Frau von Jesus aus Nazareth.“ Mit diesem provokanten, streng bibelgläubige Menschen vielleicht erschreckenden Zitat beginnt „Das Buch Ana“, der faszinierende Roman der amerikanischen Schriftstellerin Sue Monk Kidd (72), bekannt geworden durch ihren Bestseller „Die Bienenhüterin“. Mit ihrem fiktiven „Buch Ana“ stellt sie den Büchern der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes ein aus weiblicher Sicht verfasstes Buch gegenüber und erlaubt sich damit ein äußerst interessantes Gedankenspiel. |
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Bewertung vom 11.10.2020 | ||
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REZENSION – Vordergründig mag „Die zitternde Welt“ von Tanja Paar (49) ein historischer Roman sein. Doch das eigentliche Thema ihres zweiten Buches ist zeitlos: In beeindruckender Schärfe und Tiefe schildert die österreichische Schriftstellerin den schleichenden Zerfall einer scheinbar glücklichen Familie. In kurzen Szenen, begrenzt auf wesentliche historische Fakten, begleiten wir das junge österreichische Paar Maria und Wilhelm um 1900, später auch ihre im Osmanischen Reich geborenen drei Kinder Hans, Erich und Irmgard, während der folgenden vier Jahrzehnte über den ersten Weltkrieg hinaus bis zum Beginn des zweiten. |
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Bewertung vom 09.10.2020 | ||
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Schau nicht hin, schau nur geradeaus REZENSION – Sprechen wir von „Flüchtlingen“, denken wir an Zuflucht Suchende aus nordafrikanischen Kriegsgebieten. Kaum jemand denkt heute an die durch Kriegs-, Gewalt- und Fluchterfahrungen traumatisierten Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Erst anlässlich des 75. Jahrestages der deutschen Kapitulation nahmen sich Autoren wie unser Gruppenmitglied Birgit Kahle (60) wieder dieser Vergessenen an. In ihrem biografischen Roman „Schau nicht hin, schau nur geradeaus“ schildert sie eindrucksvoll, authentisch und bewegend das Schicksal ihrer Mutter Gerlinde und ihrer Großmutter Elisabeth zwischen 1944 und 1946. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.10.2020 | ||
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Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1 REZENSION – Mit ihrem im August beim Verlag Harper Collins erschienenen Kriminalroman „Der falsche Preuße“ hat Journalistin Uta Seeburg nicht nur ein lesenswertes Debüt als Schriftstellerin vorgelegt, sondern zugleich einen grandiosen Auftakt zu einer historischen Krimireihe um den 1894 in München als kriminalistischen Sonderermittler eingesetzten preußischen Reserveoffizier Wilhelm Freiherr von Gryszinski. |
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