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Benutzername: 
Leserattenmama
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2018
Alles Begehren
Jones, Ruth

Alles Begehren


ausgezeichnet

Mich hat das Buch bereits vor dem Lesen sehr angesprochen, da ich das Cover sehr gelungen finde - und den von mir zuerst falsch gelesenen Titel "Altes Begehren" finde ich nach dem Lesen gar nicht so unpassend...

Auch 17Jahre nach ihrer ersten leidenschaftlichen Affäre, die beinahe Cullums Ehe zerstört hätte, hält das Begehren zwischen ihm und Kate an. Aller Vernunft, allen Vorsätzen zum Trotz geben beide ihrem Verlangen nach und können im wahrsten Sinne des Wortes kaum die Finger voneinander lassen. Was hier zunächst nach einer simplen Handlung klingt, wie sie sich auch ein Nicholas Sparks hätte vornehmen können, wird jedoch komplett anders dargestellt und ausgebaut. Im Focus stehen zwar die beiden genannten Personen, aber auch ihr familiäres Umfeld wird bedacht und ich konnte mich meist deutlich besser mit deren Gefühlen und Gedanken identifizieren als denen von Kate, mit der ich immerhin Geschlecht, Alter + Familienstand teile und von daher ja eigentlich ihre Perspektive eher verstehen müsste als die der anderen Personen.

Mir persönlich hat der Schreibstil sehr gefallen und ich war schnell an dem Punkt, an dem ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und welche Details aus den 17 Jahren noch mit der Zeit preisgegeben werden. Wenn es bei mir beim Lesen unvernünftig spät wird, ist das immer ein Zeichen für ein gutes Buch - und dieses hatte ich an 2-3 Abenden (bzw. Nächten) verschlungen :)

Als lockere Strandlektüre halte ich dieses Buch nicht geeignet, aber für längere Leseabende auf der Couch, wenn man sich wirklich nur für das Buch Zeit nimmt, absolut toll!

Bewertung vom 02.07.2018
Die Schönheit der Nacht
George, Nina

Die Schönheit der Nacht


sehr gut

Die Aufmachung des Buches ist sehr besonders: Hardcover ohne Schutzumschlag, sondern direkt bedruckt - und das mit Erhabenen Buchstaben (Autorin + Titel), wirkt sehr edel! Das Motiv und der Klappentext lassen einen erotisch angehauchten Roman erwarten, doch es kommt etwas anders...

Es wird die Geschichte von Claire und Julie erzählt, die sich zunächst zufällig kurz über den Weg laufen, aber die andere irgendwie durchschauen können und in Erinnerung bleiben... die nächste Begegnung dauert länger. Ich will hier inhaltlich nichts vorwegnehmen, nur halt soviel, dass meine oben beschriebenen Erwartungen nach diesem Cover / Klappentext nicht erfüllt wurden. Was aber absolut nicht negativ gemeint ist: die sehr poetische, in Bildern sprechende Sprache, die die Handlung eher langsam vorangehen lässt, aber den Leser um so intensiver ins Geschehen eintauchen lässt, haben mir wirklich gut gefallen!! Es ist halt nur leicht verwirrend und es wird evt nicht die richtige Leser-Zielgruppe gesprochen.

Für mich ist es nicht der erste (und hoffentlich auch nicht letzte) Roman von Nina George, den ich wieder einmal aufrichtig weiterempfehlen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2018
The Wife Between Us
Hendricks, Greer;Pekkanen, Sarah

The Wife Between Us


ausgezeichnet

Das Buch habe ich nun 24 Stunden sacken lassen - und bin noch immer nachhaltig beeindruckt!!
Erwartet hatte ich nach dem Klappentext eher eine verworrene Dreiecks-Liebesgeschichte, aber gelesen habe ich dann einen Psychothriller, der mich sehr beeindruckt hat! Auf den ersten (184) Seiten werden einem Richard und seine Frauen bekannt gemacht - und dann wird es richtig interessant und spannend... unerwartete Wendungen und immer tiefere Einblicke in die Gedankenwelten und Beweggründe der Hauptpersonen werden offenbart, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wirklich gut dargestellt von den beiden Autorinnen, von denen ich nun unbedingt mehr lesen will! Empfehlen kann ich das Buch allen, die Spannung beim Lesen nicht über die Anzahl von Morden definieren, sondern einen sich steigernden, fesselnden Psycho-Beziehungs-Thriller lesen wollen!

Bewertung vom 02.07.2018
Häuser aus Sand
Alyan, Hala

Häuser aus Sand


gut

Die palästinensich-amerikanische Autorin Hala Alyan beschreibt die Generationen der Familie Jakoub. Beginnend im Jahr 1963 bis ins Jahr 2014 mit Stationen in Jaffa, Nablus, Kuwait, Amman, Beirut; bis die jüngste Generation auch in Europa und Amerika ansässig wird.
Ich hatte gehofft, mehr über das Leben der (Exil-)Palästinenser zu erfahren; wie sie ihre Werte, Traditionen und ihre Religion im Wandel der konfliktgeprägten Zeit im Nahen Osten beibehalten bzw anpassen - so war die Leseprobe mit der Beschreibung des traditionellen Kaffeesatzlesens im Vorfeld einer Hochzeit ein schönes Beispiel. Doch irgendwie kam es danach anders... vielleicht war die gewählte Zeitspanne zu lang mit über 50 Jahren oder die Personenanzahl, deren Gefühls- und Gedankenwelt beschrieben werden sollte, zu groß; oder vielleicht waren es auch zu viele Invasionen und Kriege im Nahen Osten in der Zeit - für mich wurde alles angerissen, aber nichts ausreichend ausgeführt. Eins, zwei Personen aus der Familie leben sehr religiös; andere weniger und manche "amerikanisieren"; einer wird im Ansatz radikalisiert, aber auch das wird nicht ausgebaut. Beziehungsprobleme, die zur Scheidung und einem (zeitweisen) Abrutschen in den Alkoholismus führen; Dauerkonflikte über die typischen Rollenverteilung einer Familie (Lieblingskind, Rebell, etc); Teenager mit ihren Gedanken um das andere Geschlecht, das eigene Gewicht und der ersten heimlichen Zigarette; Alterserscheinungen wie Demenz - es ist wirklich alles dabei, aber nichts in der Tiefe ausgeführt. Zusätzlich hat mich verwirrt, dass die einzelnen Kapitel zwar mit Jahresangaben überschrieben sind, aber dennoch zunächst unerkennbare Rückblenden enthalten.

Eigentlich schade, da sich der Text der Autorin sehr angenehm und glatt lesen lässt.

Bewertung vom 02.07.2018
Der englische Liebhaber
de Cesco, Federica

Der englische Liebhaber


gut

Ein neues Buch der Bestsellerautorin Federica de Cesco - mit entsprechend hohen Erwartungen gelesen!
Leider haben sie sich für mich nicht ganz erfüllt... die Grundgeschichte - Nachkriegszeit in Münster, „deutsches Fräulein“ Anna lernt britischen Offizier kennen- finde ich interessant und habe hier auch einiges bezüglich den Lebensumständen in der Besatzungszeit aus der Erzählung mitgenommen. Aber der weitere Ausbau der Geschichte - Anna arbeitet ihre Lebens-Liebesgeschichte in Tagebüchern auf, die noch später wiederum von deren Tochter interpretiert werden- fand ich nicht so ansprechend gelöst. Als LeserIn wird man öfter mit Informationen aus direkten Gesprächen zwischen Annas Tochter und ihrem Lebensgefährten versorgt, a la „wie du ja weißt, ...“, was mir sehr gekünstelt wirkt. Außerdem wird um den britischen Offizier bzw Geheimdienstmitarbeiter an mehreren Stellen eine mögliche Hintergrundgeschichte angedeutet, die aber nie ausgeführt bzw aufgelöst wird. Insgesamt für mich damit nicht ganz rund, vielleicht waren meine Erwartungen aber auch zu hoch.

Bewertung vom 11.04.2018
Sylt oder solo
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder solo


gut

Bei dem Cover hatte ich eine locker-leichte Liebesgeschichte erwartet, in der ein junges schlankes Mädchen die Hauptrolle spielt. Zum Teil wurden meine Erwartungen erfüllt, zum Teil aber auch nicht... zum einen ist die Hauptdarstellerin nicht so jung und schlank, wie es das Cover vorgibt; sondern 43 und kämpft "mit den Rettungsringen" um die Hüften. Ansonsten lebt Nina ein von außen beneidenswertes Leben: auf Sylt, mit ihrer großen Liebe Jan in einem Luxus-Camper, und muss sich um Geld dank einer großzügigen Erbschaft keine Sorgen machen. Ab hier ist dann auch vieles voller Klischees... irre viel Geld wird für die Spezialernährung des Hundes ausgegeben; die Namen von wahrscheinlich hochpreisigen Lokalitäten auf Sylt fallen, ein Aufenthalt von mehreren Wochen auf den Kanaren ist kein Problem. In die Beziehung schleichen sich nach zwei Jahren die typischen Unstimmigkeiten ein, die alle frisch verliebten am Anfang mit der rosa-roten Brille noch übersehen - unterhaltsam beschrieben, aber eben voller Klischees (Mann lässt sich im Haushalt bedienen, hängt nur am Laptop etc) Zwischendurch werden Namen aus der aktuellen Klatschpresse (Natascha Ochsenknecht und Umut irgendwas - oder ist das schon wieder überholt?!) fallengelassen, so dass ich mich manchmal in die Yellow Press versetzt fühle. Nichts, womit ich mich identifizieren kann oder will. Die Beziehungstipps und -weisheiten wirken mir recht gewollt platziert; ohne den Versuch des Tiefgangs wäre es irgendwie glatter gewesen. Halt ein Beziehungsroman ohne absolut überraschendes Ende, an einigen Stellen recht unrealistisch und über den man nicht länger nachdenken muss...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


sehr gut

Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, zunächst deutet alles aufSelbstmord hin. Doch Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei und ihr Team decken auf, dass es sich um Mord handelt und vermuten bald sadomasische Spiele bzw den Bezug in diese Richtung. Die Ermittlungen müssen an Tempo aufnehmen, als eine zweite Leiche mit der gleichen "Handschrift", wenn auch in komplett anderer Situation, aufgefunden wird. Aber das Team kann keine Erfolge vorweisen, so dass man als Leser etwas über den bürokratischen Ablauf in solchen Fällen erfährt. Um die Spannung nicht zu nehmen, möchte ich hier nicht mehr verraten...

Insgesamt habe ich das Buch als "typischen, soliden Krimi" wahrgenommen - nicht herausragend durch vielschichtige Handlungsebenen oder ähnliches, aber durchaus so fesselnd, dass ich das Buch an zwei (längeren) Abenden durchgelesen hatte, da mich das Ende natürlich interessierte. Dieses fiel relativ kurz aus, aber war so nicht abzusehen.

Bewertung vom 11.04.2018
Wenn Martha tanzt
Saller, Tom

Wenn Martha tanzt


sehr gut

Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmäßig gewechselt in dem Geschehen heute (2001), erzählt von Marthas Urenkel, sowie dem Geschehen in Marthas Vergangenheit, das zum Teil aus ihren Tagebuchaufzeichnungen resultiert, aber zum großen Teil wohl auf Vermutungen. Durch die eindeutigen Kapitelüberschriften kommt es hierdurch aber nie zu Verwirrungen.
Da Martha 1900 geboren wurde, erfährt man mit ihrer Geschichte viel über das 20. Jahrhundert; welche Auswirkungen die beiden Kriege auf ihre Heimat Pommern hatten und auch die Bauhausepoche in Weimar wird, als Nebenhandlung, beschrieben. Einige früh im Buchverlauf aufgeworfenen Fragen (zB sie kehrt mit einer Tochter aus Weimar zurück; wer ist der Vater?) werden erst sehr spät im Buch beantwortet. Meinem Empfinden nach ist das Ende zu abrupt und passt nicht zur sonstigen Geschichte; der Rest des Buches hat mir jedoch gut gefallen!