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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2021
Die kleine Bücherei in der Church Lane
Lucas, Rachael

Die kleine Bücherei in der Church Lane


sehr gut

Lucy ist Lehrerin aus Leidenschaft. Als der Leistungsdruck zu stark wird und sie eines Tages zusammenbricht und im Krankenhaus wieder aufwacht, beschließt sie etwas zu ändern.
Sie nimmt sich ein sechsmonatiges Sabbatical und mietet sich ein
kleines Cottage in den Cotswolds.
Die Miete ist günstig, einzige Bedingung ist sich etwas um die 96-jährige Bunty zu kümmern. Fröhlich reist Lucy mit ihrem Hund Hamish an. Sie möchte sich einfach nur ausruhen, spazieren gehen und lesen.
Aber so einfach ist das nicht.
Bunty ist nicht gerade erfreut eine Hilfe zu bekommen
und die Dorfbewohner haben auch ihre Pläne. Es gilt die alte schöne rote Telefonzelle zu retten. Schneller als Lucy denken kann ist sie mittendrin im Geschehen.
Da geht es nicht nur um den Umbau der Telefonzelle. Es gibt da auch noch den sehr sympathischen Nachbarn Sam der Lucy sehr schnell ans Herz wachsen wird.

Gefühlvoll und mitreißend ist dieser Roman und er erzeugt
eine richtig schöne Wohlfühlatmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht.
Dazu trägt auch die fließende Schreibweise bei.
Die Charaktere sind einfach bezaubernd.
Die Autorin schafft es spielend ihre Charaktere zum Leben zu erwecken.
Alle Figuren sprühen vor Leben und Energie und zeigen die Stärke,
die in jedem einzelnen stecken kann.
Man spürt richtig, wie Luzy und Bunty langsam wieder Freude am Leben bekommen.
Alles ist möglich, man muss es nur zulassen.
Um etwas zu verändern, schafft man neue Dinge oder geht andere Wege,
die das Alte überflüssig machen.
Das wird hier auf bezaubernde Weise gezeigt.
Jeder kann hier ein kleines Stück Hoffnung in sein eigenes Leben mitnehmen.
Nicht nur deshalb ist dieses Buch einfach schön.
Ein richtiger Wohlfühlroman der zeigt was wirklich wichtig ist
im Leben und das es nie zu Spät ist, etwas zu verändern.
Am Schluss ist man traurig, das man Little Maudley und ihre Bewohner verlassen muss.

Bewertung vom 10.03.2021
Der weiße Heilbutt / Thies Detlefsen Bd.9
Koch, Krischan

Der weiße Heilbutt / Thies Detlefsen Bd.9


ausgezeichnet

Dieses Mal genießen die Freddenbüller ihren Sommerurlaub auf Amrum.
Ein Jahrhundertsommer und Thies und seine Freunde wollen die Insel
einfach nur genießen. Nur kommt es anders als gedacht.
Neben Antjes hübscher Kühltasche mit dem Kirschmuster und den leckeren Krabbenbrötchen
buddeln Finn und seine Freunde im Sand. Die Aufregung ist groß als Finn einen Fuß
ausbuddelt. Dann taucht auch noch ein großer weißer Fisch auf.
Als dann auch noch eine Tote in den Dünen gefunden wird, ist es vorbei mit der Ruhe.
Thies nimmt die Ermittlungen auf. War es Mord?

Das Cover ist wunderschön und sehr passend. Es hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Auch, wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat, kommt man sehr gut in die Geschichte rein.
Der Autor hat eine wunderbare Art zu schreiben. Pointiert, witzig und mit viel Situationskomik.
Der ausgeprägte Humor und der Sprachwitz machen die Geschichten um das eingespielte Team
Thies Detlefsen und Nicole Stappenbeck zu einem Leseerlebnis.
Lebensfroh, bodenständig und gewitzt gehen sie auf Mördersuche.
Die Charaktere sind wie immer sehr originell und authentisch.
Alles wird sehr bildhaft in Szene gesetzt. Die Mischung zwischen Spannung,
sozialkritische Tönen und friesischen Humor überzeugt auch in diesem Band.
Eine wunderbare herrlich schräge und liebenswerte Krimikomödie.
Dieses Buch hat mir wunderbare Lesestunden bereitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2021
Von allem nur das Beste / Wunderfrauen-Trilogie Bd.2
Schuster, Stephanie

Von allem nur das Beste / Wunderfrauen-Trilogie Bd.2


sehr gut

1960 die Swinging Sixties.
Luise Dahlmann hat mit ihrem Laden viel um die Ohren. Die Konkurrenz schläft nicht.
Luise möchte da mithalten und den kleinen Laden umbauen.
Helga beginnt ihre neue Stelle als Assistenzärztin in der Seeklinik. Wird sie Luise
über dem Weg laufen? Marie hat mittlerweile drei Kinder und Annabel bekommt ihr zweites Kind,
ein Mädchen. Leider verläuft das nicht so wie es sein sollte.

Auch im zweiten Band steht das Lebensgefühl und der Zeitgeist an erster Stelle.
Dieses Mal sind es die 1960er Jahre.
Da denkt man an Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung, an die Hausfrau und den Babyboom,
an unverheiratete Fräuleins und schicke Hochfrisuren.
Wieder geht es um die vier Frauen und vier Schicksale.
Diese Frauen sind in diesem Jahrzehnt voller Umbrüche.
Die alleinerziehende Helga, die nun als Ärztin arbeitet, Louise deren ganzer Stolz ihr
kleiner Laden ist, ihre Schwägerin Marie, die inzwischen vier Kinder hat und Annabel,
deren Familie nach einem Schicksalsschlag zu zerbrechen droht.
Das Leben hat die vier Frauen in den letzten Jahren enger verbunden als sie dachten.
Und sie merken: Gemeinsam kann man mehr erreichen.
Auf den ersten Blick erscheinen sie sehr unterschiedlich, aber der Wunsch,
ihre Ziele und Träume zu verwirklichen eint und stärkt sie.
Die Schreibweise ist wunderbar authentisch und atmosphärisch dicht.
Jedes Kapitel ist jeweils einer Frau gewidmet und es wird teilweise durch kleine Anekdoten,
Rezepte oder Notizen die der Zeit entsprechen ergänzt.

Ein leicht und locker geschriebener Roman mit ernsten Hintertönen.
Eine schön zu lesende Zeitreise durch die 1960er Jahre.

Bewertung vom 23.02.2021
Die vier Gezeiten
Prettin, Anne

Die vier Gezeiten


sehr gut

Inhalt:

Die Kießlings und Juist das gehört einfach zusammen.
Eduard Kießling soll das Bundesverdienstkreuz überreicht bekommen.
Als Eduard seine Frau Adda, die drei Töchter sowie Großmutter Johanne auf der Generalprobe sind, platzt Helen hinein.
Die Überraschung ist groß denn Helen ist auf der Suche nach ihrer Mutter.
Die Ähnlichkeit mit Adda ist unverkennbar.
Wohl oder Übel müssen sich die Kießlings mit der Vergangenheit auseinandersetzen.
Da werden so einige Überraschungen an die Oberfläche gespült.

Meine Meinung:

Ein großer Familienroman der in Rückblenden erzählt wird.
Durch ihren authentischen und atmosphärisch mitreißenden Erzählstil sorgt die Autorin für ein originelles und nicht minder aufwühlendes Leseerlebnis.
Der Roman spielt in mehreren Zeitebenen und springt immer wieder in die Vergangenheit zurück.
Vor allem ist er vielseitig. Es werden viele Themen angesprochen.
Die Anfänge des Nationalsozialismus und der Judenhass auf der Insel.
Die Bombardierung Dresdens, Flucht aus der DDR und dann die Wirtschaftswunderjahre.
Nicht nur von politischen Erfahrungen erzählt der Roman. Sondern auch von den Lebensgeschichten der Frauen, von guten und auch von schmerzlichen Erlebnissen.
Die Mischung zwischen Realität und der fiktiven Familie Kießling vermischt sich zu einer spannenden Familiengeschichte.
Die Rolle der Frau spielt eine sehr große Rolle. Die Hauptcharaktere muss viel Kraft aufwenden, um alles am Laufen zu halten. Ihr Verhalten und ihre Entscheidungen beeinflussen auch das Leben ihrer vier Töchter. Die sind so verschieden wie die vier Gezeiten.
Verschiedener können Frauenschicksale nicht sein.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil dieser Familie zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
Die Beschreibung der Insel vermittelt das Gefühl direkt vor Ort zu sein. Das ist wirklich sehr gelungen.

Leider ist dieser Roman Inhaltlich zu voll gepackt.
Es gibt sehr viele Handlungsstränge die nicht zu Ende erzählt werden.
Die Figuren müssen sich mit viel zu vielen Problemen rumplagen. Schicksalsschläge gibt es zu Hauff.
Da es sehr viele Charaktere gibt, die alle irgendwie ein Problem haben bleibt, vieles an der Oberfläche. Wird nur angekratzt.
Das eigentliche Hauptthema wird am Ende enttäuschend kurz abgehandelt.

Fazit:

Die Geschichte ist wunderbar geschrieben, sehr emotional, mit einem großen Spannungsbogen.
Leider lässt die Spannung wegen der o.g. Kritikpunkte bald nach.
Der Roman ist einfach mit viel zu vielen Problemen behaftet.
Die Geschichte um Eduard und seine Bemühungen für die Insel ist viel zu ausführlich und langatmig. Spätesten da lies mein Interesse rapide nach.
Weniger wäre doch mehr gewesen. Der Fokus hätte mehr auf das wesentliche liegen sollen.
Ich habe das Buch trotzdem sehr gerne gelesen.
Es ist sehr unterhaltsam und die wunderbaren Beschreibungen der Landschaft machen große Lust auf Juist.

Bewertung vom 20.02.2021
MARTA
Hürlimann, Monika

MARTA


gut

Marta ist 15 Jahre alt da flieht sie mit ihrer Familie aus dem kommunistischen Polen
in den Westen. Erst hatte Marta ihre Heimat in Polen, später dann in Deutschland und
letztendlich in der Schweiz.
Martas Leben gleicht trotz einiger Konstanten einer ewigen Suche.
Sie trifft sich mit ihrem bis dahin unbekannten Vater und versäumt ihm die für sie so wichtigen  Fragen zu stellen.
Sie ist mutig, sie ist interessiert und auch realistisch.
Marta geht ihren Weg und viele Jahre später wird sie erkennen, was Heimat und Liebe wirklich bedeutet.

Die Schreibweise ist gut und fließend.
Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen erzählt und springt sehr in den Zeiten.
Das ist teilweise etwas verwirrend, weil auch nicht immer zu Ende erzählt wird.
Es handelt sich hier um eine Lebensgeschichte mit historischem Hintergrund.
Sehr authentisch und persönlich.
Eine Geschichte die sich vor dem Hintergrund einer Flucht aus dem kommunistischen Polen abspielt.
Das was diese Flucht mit der Familie auslöst und die dadurch ausgelösten Gefühle
und Anforderungen wird in diesem Teilweise autobiografischen Roman wunderbar erzählt.
Wie viel Kraft es kostet immer wieder neu anzufangen und Fuß zu fassen.
Sich zu intrigieren und seinen Weg zu gehen. Mit einer Mutter die eigentlich immer nur für andere da ist.
Es zeigt aber auch das die Suche nach der eigenen Identität enorm wichtig ist.
Am Ende wird das dunkle Familiengeheimnis gelüftet aber es bleiben doch viele Fragen offen.
Eine gut erzählte Familiengeschichte mit einem Spannungsbogen der am Ende leider abfällt.

Bewertung vom 20.02.2021
Lebenssekunden
Fuchs, Katharina

Lebenssekunden


sehr gut

Deutschland 1956:
Zwei Mädchen Jahrgang 1940.
Die eine, Angelika Stein wächst in Kassel auf, die andere, Christine Magold in Ostberlin.
Angelikas großer Traum die Fotografie scheint ausgeträumt, denn ohne Schulabschluss gibt
es keine Lehrstelle.
Christine wird zur selben Zeit als junge Leistungsturnerin gedrillt. Ist das ihr großer Traum?
Obwohl die Leben der beiden so unterschiedlich ist treffen sie 1961 beim Bau der Berliner Mauer
unter dramatischen Umständen aufeinander.

Dieser Roman ist ein kleines Stück Zeitgeschichte.
Wunderbar geschrieben und anhand der beiden Protagonistinnen sehr gut nachvollziehbar.
Beide Mädchen wachsen in verschiedenen Systemen auf.
Dies wird sehr gut dargestellt anhand der persönlichen Schicksale.
Aber nicht nur von politischen Erfahrungen erzählt der Roman. Sondern auch vom Erwachsen werden.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil
dieser Familien zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
Die guten und auch die sehr schmerzlichen Erlebnissen.
Dazu kommen die historischen Ereignisse, die sich wie ein roter Faden durch diese Geschichte ziehen.

Was mir nicht so gefällt ist das es sich auch in diesem Roman der Autorin wieder
um zwei Hauptcharaktere handelt deren Schicksale sich am Ende kreuzen.
Einige Themen, wie z.b. die Fotografie, empfand ich zu detailliert ausgeführt. Das nahm mir den Lesefluss.

Eine Zeittafel am Ende des Buches wäre auch nicht schlecht damit sich jüngere Leser besser orientieren können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2021
Chienbäse
Haller, Ina

Chienbäse


sehr gut

Eigentlich soll die Fasnacht den Winter vertreiben.
Beim traditionellen Chienbäse-Umzug fällt ein Mann leblos zu Boden
und die Flammen seines Besens erfassen beinahe das Publikum.
Als sich herausstellt, dass es kein Unfall war und einige Tage später
der Vater von Samantha Kälins Freund Joel verunglückt hält die Polizei Joel
für den Täter. Samantha ist von seiner Unschuld überzeugt. Als Joel
spurlos verschwindet, begibt sie sich auf die Suche und gerät dabei in Lebensgefahr.

Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Der fließende Schreibstil, die gut herausgearbeiteten Charaktere
sowie die Geschichte selbst überzeugen.
Die Figuren sind bis in die Nebenrollen so liebevoll gezeichnet das man ganz schnell
Sympathien oder auch Antipathien hegt.
Hier ermittelt mal eine ganz normale Frau mit all ihren Ecken und Kanten.
Ina Haller lässt den Leser bis zuletzt im Dunklen tappen.
Der Spannungsbogen ist gekonnt gesetzt.
Ein richtig guter Regio-Krimi, der seine Spannung langsam aufbaut.
Ich habe ich mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt,
habe mit rätseln können und ein tolles Kopfkino gehabt. Vor allem habe ich die Schweizer
Fasnacht besser kennengelernt. Die Schweizer Lebensart wird so wunderbar wiedergegeben.
Was auch noch positiv zu nennen wäre ist das es am Ende des Buches zwei schöne Rezepte
und ein Glossar gibt.
Gute Unterhaltung ist garantiert!

Bewertung vom 15.02.2021
Iss besser
Rose, Tarik;Riedl, Matthias

Iss besser


sehr gut

Ein Buch mit leckeren Rezepten. Gesund kochen, mit Genuss essen.

Einleitung:

Dieses Buch beginnt mit einer kurzen Erklärung und einem Experten-Talk zur Einstimmung. Das fand ich ein bisschen zu lang.

Der Streifzug über den Hamburger Markt war da schon etwas informativer.

Die Küchenlieblinge, das, in neu Deutsch, Wissen to go und die Tipps für mehr Gesundheit auf dem Teller sind besonders für Kochanfänger sehr interessant.

Tareks Küchentipps runden den vorderen Teil dann ab.

Am Ende des Buches gibt es einen schönen und hilfreichen Saisonkalender.

Nach dem habe ich mich gerichtet und deshalb habe ich mich für folgende Gerichte entschieden.

Die Rezepte:

Orientalischer Linsensalat auf Seite 38 ist leicht zuzubereiten und es werden Alternativen genannt, falls die gewünschten Linsen nicht vorrätig sind.

Er ist nicht nur gesund, sondern auch sehr geschmackvoll.

Die Linsen-Curry-Suppe mit Süßkartoffeln auf Seite 76

ist auch sehr gut gelungen und hat super geschmeckt.

Das Ofenhähnchen mit Sesam und Gemüse auf Seite 122

war das Highlight und hat sehr gut geschmeckt. War auch nicht schwer in der Zubereitung.

Die Rezepte sind sehr gut nachzukochen, wenn man sich an den Saisonkalender orientiert.

Jedes Rezept hat Angaben über kcal, EW, F, KH und BST.

Was mir allerdings überhaupt nicht gefallen hat ist, das es keine Zeitangaben gibt.

Weder eine Zubereitung noch eine Kochzeit.

Fazit:

Ein gelungenes Kochbuch für die gesunde Küche mit sehr schmackhaften Gerichten.

Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Wer dann noch die Tipps beachtet kann nicht viel falsch machen.

Bewertung vom 15.02.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


gut

Queen Elizabeth hat eine heimliche Passion.

Seit ihrer Kindheit löst sie sehr gerne Kriminalfälle. Im Geheimen versteht sich. Als in Windsor Castle ein junger russischer Musiker tot aufgefunden wird, stellt sich heraus, dass es Mord war. Für den Geheimdienstchef ist es klar das nur Putin dahinterstecken kann. Die Queen ist davon nicht sehr überzeugt und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Das macht sie zusammen mit ihrer neuen Privatsekretärin Rozie. Rozie lernt sehr schnell was für eine hohe Kunst Diplomatie ist. Zusammen sind die beiden ein unschlagbares Team.

Die Charaktere sind sehr gut getroffen. Besonders die Queen funkelt wie ein richtiger strahlender Solitär. Selbstbewusst und natürlich immer im Hintergrund behält sie den Überblick und die Fäden in der Hand. Davon gibt es so einige die dann am Ende auf wunderbare Weise zusammen laufen. So ganz nebenbei wird der Leser durch Schloss Windsor geführt und bekommt sehr private, natürlich rein fiktive, Einblicke in den königlichen Alltag. Lernt das Leben ihrer Majestät etwas näher kennen. Ihren Gemahl Prinz Philipp und ihre Leidenschaft für Pferde. Die ganze Belegschaft, die hinter ihr steht und die den Laden in Schwung hält. Natürlich auch ihre Rolle als Gastgeberin. Ihre Bemerkenswerte Loyalität und Gerechtigkeit. Der Schreibstil ist für mich typisch englisch und hat den von mir so geliebten schwarzen Humor.

Der Fall selber ist originell aber leider nicht gut zum mit raten.

Die Aufklärung der Morde wirkt etwas sehr konstruiert und ist nicht so richtig nachvollziehbar.

Es gibt einfach zu viele lose Fäden und die Auflösung ist ziemlich abstrus. Der Leser verliert den schnell Überblick. Außerdem fehlt die Spannung. Das nahm mir etwas den Lesespaß.

Im Grunde genommen ist es eine wunderbare Geschichte mit realem Hintergrund über eine ganz besondere Ermittlerin. Wer einen spannenden Krimi erwartet wird allerdings sehr enttäuscht sein.

Bewertung vom 12.02.2021
Glückskinder
Simon, Teresa

Glückskinder


ausgezeichnet

München - Als Ende April 1945 die US-Armee München erreicht ist es für die meisten Menschen eine Befreiung,
Die junge holländische Zwangsarbeiterin Griet kommt völlig entkräftet nach Wolfratshausen
und findet bald im US-Captain Walker einen persönlichen Beschützer.
Die Münchnerin Toni verliebt sich in den zwielichtigen Louis,
der eine wichtige Rolle auf dem Schwarzmarkt in der Bogenhausener Möhlstraße spielt.
Toni versucht täglich auf dem Schwarzmarkt das nötigste für die Familie zu organisieren.
Als Griet ein Zimmer in Tonys Familie zugewiesen bekommt, spürt sie zunächst eine tiefe Abneigung.
Griet hat eine sehr schlimme Zeit hinter sich, über die sich nicht reden möchte und Tony merkt, dass sie ihre Vorurteile überwinden sollten damit sie einander helfen können.
Denn beide sind doch irgendwie Glückskinder.

Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil zu sein.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit. Das Leiden der Menschen wird schonungslos
wiedergegeben. Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Teresa Simon ist eine Autorin, die genauste Recherchen betreibt.
Reale historische Quellen werden mit in diesen Roman einbezogen.
Z.B.Die Hungerjahre, der Schwarzmarkthandel und der so kalte Jahrhundertwinter 1946/47.
Die Mischung zwischen Dichtung und Wahrheit ist wunderbar gelungen.
Sehr ernste Töne und Begebenheiten sind durchaus vorhanden aber es gibt auch viel erfrischende Leichtigkeit. Genau diese Mischung macht aus diesem Buch ein Leseerlebnis.
Dazu kommt die Schreibweise der Autorin die voller Esprit und Leidenschaft ist.
Ein kleines Schmankerl noch am Schluss.
Am Ende des Buches sind Rezepte aus einem historischen Kochbuch aus der unmittelbaren
Nachkriegszeit abgebildet.
Ein Lesehighlight!