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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


ausgezeichnet

Bei diesem Buch habe ich einen Liebesroman erwartet. Einfach seichte Unterhaltung mit einer Prise Humor.

Diese niedrige Erwartung von mir an diesen Roman wurde allerdings absolut übertroffen.

Natürlich ist das Ganze primär eine Liebesgeschichte, aber mitnichten einfach nur seicht vor sich hinplätschernd.
Die Geschichte um Amaya mit ihren marokkanischen Wurzeln und dem Schwaben Daniel vermittelt interessante Eindrücke in den Islam und macht ganz alltägliche Schwierigkeiten im Alltag junger, moderner Muslime deutlich. Traditionen wie die Zulu Latino werden ebenso dargestellt wie Minder, dem muslimischen Tinder. Gibt es das wirklich???

Ich bin total begeistert. Der Schreibstil ist mitreißend, die Charaktere vielschichtig und authentisch. Die Geschichte ist fesselnd, berührend, sehr lustig, informativ und animiert zum Nachdenken.

Ich mag dieses Buch sehr und würde gerne mehr von der jungen Autorin lesen!

Bewertung vom 01.02.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


sehr gut

Storchenherzen ist ein netter Wohlfühlroman. Die Geschichte handelt von der erfahrenen Hebamme Helga und der Berufsanfängerin Madita.
Die eine zynisch und spröde, die andere ein Sonnenschein.

Es gibt viel Liebe, viel Verwirrung, viele Babys.

Die Einblicke in den Berufsalltag der Hebammen sind interessant, ihre unterschiedliche Sicht auf Klienten und den Umgang mit ihnen erheiternd.

Die Beschreibung der Geburten fand ich großartig, sie haben mich sehr an meine erinnert, das ist schon ein großartiges Erlebnis.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, sehr anschaulich. Die Geschichte ist unterhaltsam, aber ziemlich seicht, irgendwann haben mich die ganzen Gefühle etwas gelangweilt.

Dieses Buch ist so zuckersüß wie Maditas Lieblingsgetränk, Kakao mit dreifach Sahne und extra Zucker.
Zuviel davon ist nicht gut verträglich, ich bin erstmal gesättigt mit Liebesromanen.

Bewertung vom 25.01.2023
HIRNSALAT
Hübner, Véronique

HIRNSALAT


ausgezeichnet

Hirnsalat ist ein ganz, ganz tolles Buch!
Kindgerecht werden verschiedene Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern beschrieben.

Noah, bei dem immer alles so sein muss wie immer, Oskar, der eigentlich doch nur Kontakt aufnehmen möchte, Nancy, die sich selbst durch Frechheit schützt und Lea, die einfach viel vergisst.

Die Verhaltensweisen werden beschrieben und später kommt es zur Auflösung, warum sie in dieser Form gezeigt werden und auch die generellen Auslöser, wie Botenstoffmangel, Traumata, Sauerstoffmangel, genetische Gründe oder eben ideopathische werden in kindgerechter Weise dargestellt.

Dieses Buch ist toll. Für Kinder, die Hirnsalatkinder kennen, es weckt Verständnis durch Wissen und baut sowohl Vorurteile als auch Berührungsängste ab. Für Erwachsene, die als Eltern oder Lehrer oder auch einfach nur so durch dieses Buch einen kleinen, ehrlichen Eindruck in besondere Kinderköpfe erhalten. Für mich ist dieser Eindruck viel nachhaltiger als die entsprechende Fachliteratur.
Und für Selbstbetroffene, die erleben, dass sie nicht allein sind, dass sie gut und wertvoll sind, das sie keine Schuld haben.

Ich werde dieses Buch sehr viel weiterverbreiten. Ich finde es absolut großartig und mir fallen adhoc fünf Menschen ein, die es unbedingt lesen dürfen sollten!

Bewertung vom 23.01.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Der Inselmann hat mich beeindruckt.

Ich habe dieses kleine Büchlein in einem Rutsch gelesen und kann das auch nur empfehlen, die Atmosphäre hat mich komplett aufgesaugt.

Es geht um Hans, sein Aufwachsen, sein Leben. Wobei der Hauptaugenmerk auf seinen Kinder- und Jugendjahren liegt. Es geht um seine Familie, definitiv dyfunktional, Freundschaft, Erziehung in Institutionen.
Die Gefühle und Gedanken des Heranwachsenden werden sehr bildhaft dargestellt.

Was passiert, bleibt eigentlich vage.

Beeindruckend und bezaubernd finde ich die Sprache. Das Buch ist poetisch und melancholisch.
Es gibt immer wieder Einschübe über Inseln, das Meer und seine Bewohner. Sehr philosophisch. Nicht belehrend.

Ist es traurig oder schön? Oder nichts davon? Oder beides?

Es ist berührend, beeindruckend und hat mich wirklich mitgenommen.

Bewertung vom 20.01.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Die Kinder von Schönbrunn sind ein würdiger Nachfolger des ersten Bandes um das Schloss der Habsburger in Wien.

Die Protagonisten Emma und Greta sind bekannt, entwickeln sich weiter. Es ist angenehm, dass die Zeit jetzt eine bessere ist. Die Hungerjahre sind vorbei.
Im Vordergrund steht dieses Mal Greta, die sich zur Erzieherinnenausbildung im Schönbrunner Schloß entschließt.

Hiermit wird der Reformpädagogik ein Denkmal gesetzt, die damals im Schönbrunner Schloß von namhaften Pädagogen in einigen Projekten etabliert wurde und durch den anschließenden Faschismus leider völlig in Vergessenheit geriet. Die Idee der vergebenden Pädagogik ist ganz wunderbar dargestellt.

Dieses Buch ist ein schönes, anschauliches und lehrreiches Zeitzeugnis der damaligen Künsterszene und pädagogischen Bewegung.

Die Geschichte ist sehr unaufgeregt, aber trotzdem fesselnd zu lesen.

Bewertung vom 18.01.2023
The Dark
Haughton, Emma

The Dark


sehr gut

„The Dark: Antarktis Thriller“ ist ein absolut spannender Thriller!

Kate North springt relativ spontan für einen verunglückten Kollegen ein und überwintert auf einer kleinen Forschungsstation in der Antarktis.

Das Setting ist etwas besonderes, dramatisch und ungewöhnlich. Der Alltag auf einer Forschungsstation im ewigen Winter wird sehr anschaulich geschildert und vor allem die Belastungen des fehlenden Tageslichts im antarktischen Winter sind sehr anschaulich dargestellt. Und es wird sehr deutlich, wie isoliert und ohne Möglichkeit zur spontanen Rückkehr die Forscher dort arbeiten.

Die Geschichte um den verunglückten Arzt und seinen ungeklärten Tod ist sehr fesselnd. Die Ärztin Kate ist ein sehr vielschichtiger Charakter mit eigenen Problemen im Gepäck, die erst nach und nach deutlich werden.

Die Atmosphäre in der Station wird ganz wunderbar vermittelt, ich hatte Gänsehaut beim Lesen. Und über allem steht die Frage: Wem kannst du trauen!

Bewertung vom 17.01.2023
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


sehr gut

Der Auftakt der neuen Krimireihe von Viveca Sten hat mich überzeugt.

Mit Hannah Ahrlander wird eine neue Kommissarin geschaffen. Ich brauchte ein wenig um mit diesem Charakter warm zu werden, aber ich denke, es wird Freude machen, ihre weitere Entwicklung zu verfolgen.
Die anderen Charaktere, besonders Hauptkommissar Daniel, finde ich auch sehr interessant und sympathisch.

Der Fall ist abgeschlossen. Das finde ich bei einer Buchreihe mittlerweile durchaus erwähnenswert, das ist natürlich ein großer Pluspunkt.
Das Verschwinden von Amanda und dessen Folgen fand ich sehr spannend zu erleben, die Handlungsstränge waren nachvollziehbar und passend. Für mich hatte das Buch keine unnötigen Längen, es hat mich von Anfang bis Ende absolut gefesselt.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr, ich freue mich auch den nächsten Teil.

Bewertung vom 13.01.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


weniger gut

Dieses Buch hat mich absolut enttäuscht zurückgelassen.
Es hat nicht nur ein offenes Ende, es endet mitten in der Geschichte.

Es werden immer wieder vielfältige Handlungsstränge aufgebaut, Spannung baut sich auf und - schwuppdiwupp - ist das Buch zu Ende. Nicht ein Handlungsstrang wird aufgelöst.

Das ist für mich Geldmacherei.
Warum nicht ein dickes Buch schreiben? Warum die Geschichte dritteln und den Leser quasi dazu zwingen, drei Bücher kaufen zu müssen? Und vor allem wird es dem Leser nicht im Vorfeld mitgeteilt, so dass man sich vorher entscheiden könnte, ob man auf so eine Reihe Lust hat. Nein, es ist eine unangenehme Überraschung.

Das werde ich nicht mitmachen.
Die Geschichte ist zwar spannend und die Charaktere durchaus interessant, aber nun auch nicht so sehr, dass ich darüber hinwegsehen möchte, wie sehr mich das Ende dieses Buches geärgert hat.

Trilogien sind eine tolle Sache, man begegnet liebgewonnenen Figuren wieder und verfolgt ihre Entwicklung. Das ist hier aber nicht der Fall, weil es einfach mitten drin aufhört.
Und ich befürchte, ein richtiger Abschluss wird erst m dritten Teil stattfinden.

Bewertung vom 07.01.2023
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


sehr gut

Café Leben beschreibt die Geschichte von der gescheiterten Bibliothekarin Henrietta, die in Lebensbüchern die Lebensgeschichten Todkranker festhalten soll und auf diesem Wege Annie kennenlernt.

Diese beiden Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich, sehr vielschichtig und interessant und es macht Freude, ihre Hintergründe und ihre Familiengeschichten Stück für Stück zu erfahren.

Das Buch ist abwechslungsreich aufgebaut, aus verschiedenen Perspektiven erhält der Leser seine Eindrücke.

Die Geschichte ist sehr bewegend und trotz des schwierigen Thema Tod, das ja eigentlich über allem liegt, nicht allzu traurig.

Die Lebensgeschichten seiner Familienmitglieder bewahren und die Möglichkeiten des Lebens nutzen, da es nun mal endlich ist, dass ist das, was ich nach der Lektüre mitnehme.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, das Buch hat mich gefesselt.

Bewertung vom 05.01.2023
Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z
Gampfer, Peggy;Köster-Ollig, Claudia;Schönfeld, Anke

Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z


sehr gut

Ein Grundschullexikon von A bis Z.
Ein großes schweres Buch mit 288 Seiten und vielen ansprechenden Abbildungen.

Es lädt zum Stöbern ein. Es ist ganz wunderbar bunt gestaltet.
Die meisten Informationen sind sehr knapp gehalten, einige ausgewählte Themen bekommen mehr Raum.

Meine Zweitklässlerin ist begeistert. Sie schaut und blättert und liest sich hier und dort fest.

Schnell stellen wir aber fest, gerade das Thema, das sie besonders interessiert, das sie gerade in der Schule behandeln, das Skelett, das gibt es nicht.

Natürlich muss man irgendwo Grenzen ziehen und Informationen selektieren. Auf knapp 300 Seiten kann man nicht alles unterbringen. Und noch dicker wäre das Buch irgendwann unhandlich, so passt es bei Bedarf noch gut in den Schulranzen.

Fazit: Ein sehr ansprechend gestaltetes Nachschlagewerk für Grundschüler, das eher in die Breite als in die Tiefe geht.